Flöder + Saßen GbR * Petra Savelli, Dipl.-Pflegewirtin (FH) * *
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- Hilke Pfeiffer
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1 Nachhaltige Implementierung von Expertenstandards in die Pflegepraxis Fachtagung der Städte Region Aachen zur neuen Pflegetransparenzvereinbarung 22. Januar 2014 Dipl.-Pflegewirtin (FH) Petra Savelli Verbindlichkeit und gesellschaftliche Perspektive PfWG (Pflegeweiterentwicklungsgesetz SGB XI) 113a Expertenstandards zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege Abs. 3) Die Expertenstandards [ ] sind für alle Pflegekassen und deren Verbände sowie für die zugelassenen Pflegeeinrichtungen unmittelbar verbindlich. Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen (...) entsprechend Vgl. 2 SGB V dem und allgemein 11 SGB XI anerkannten (state of the Stand art) medizinischpflegerischer Erkenntnisse. (vgl. 11 SGB XI sowie 2 SGB V) Aber: Die Bekanntheit der Standards weniger auf Grundlage des SGB, sondern durch haftungsrechtliche Aspekte und Qualitätsprüfungen
2 Risikopotential! Hohe Qualität Wenig Geld Wenig Personal Personal an sich... Aber Die Umsetzung der Leitlinien/Expertenstandards als Repräsentanten des aktuellen Wissens ist Bestandteil eines obligaten QMS und RMS. Problem: Varianz der Mitarbeiter bzgl. Verstehen, Können und Anwendung dieser Vorgaben. Somit braucht es im Risikomanagement eine gesonderte Betrachtung des Mitarbeiters und der Betriebsumgebung.
3 Eine zentrale Leitfrage dieser Session Gibt es wissenschaftliche Befunde über Einrichtungen und ihrem erfolgreichen Umgang mit Risiken? Organisationen, die ständig unter schwierigen Bedingungen arbeiten und bei denen dennoch weit weniger Unfälle auftreten, als statistisch zu erwarten wäre. (K. E. Weick u. K. M. Sutcliffe, 2003) Sie organisieren sich selbst auf eine achtsame Weise, durch die sie besser in der Lage sind, das Unerwartete frühzeitig zu erkennen. Wer kann das? Wie geht das?
4 Die Prinzipien der HRO s (Hoch zuverlässige Organisationen) Die Organisations- und Sozialforscher (Suttcliffe & Weick) sind der Frage nachgegangen, wie Menschen in Organisationen für Spitzenleistungen sorgen, wenn Sie in Umgebungen arbeiten, in denen das Potenzial für Fehler und Katastrophen exorbitant hoch ist, z.b.: Atombetriebene Flugzeugträger Flugsicherungssysteme Verhandlungsteams bei Geiselnahmen Feuerwehreinheiten i.d. Wald- und Flächenbrandbekämpfung high reliability organizations (HRO = hoch zuverlässige Organisationen) HROs: Organisationen mit hoher Zuverlässigkeit Organisationen, die ständig unter schwierigen Bedingungen arbeiten und bei denen dennoch weit weniger Unfälle auftreten, als statistisch zu erwarten wäre. (K. E. Weick u. K. M. Sutcliffe, 2003) HROs organisieren sich selbst auf eine achtsame Weise, durch die sie besser in der Lage sind, das Unerwartete frühzeitig zu erkennen.
5 2 Prinzipien der Achtsamkeit von HRO s Antizipation Eindämmung Herstellung von Achtsamkeit durch: Prinzipien der Achtsamkeit in HRO Der Hauptunterschied zu normalen Organisationen: Antizipation Eindämmung Kontra-Intuitives Handeln Konzentration auf Fehler Streben nach Flexibilität Diese Organisationen reagieren auf schwache Frühwarnsignale nicht mit schwacher Aufmerksamkeit und schwachen Reaktionen! (K. Weick) Abneigung gegen vereinfachende Interpretationen Sensibilität für betriebliche Abläufe Respekt vor fachlichem Wissen und Können
6 Der Gesamtzusammenhang VA - Wissen - Material - PA AUDIT MA Verhalten bei Abweichung PAT Das Programm: VA Flussdiagramm Audit
7 Ergebnis der Validierung Ergebnis der Validierung
8 Einbindung der Ergebnisse in den PDCA-Zyklus Risikoaspekte, die bleiben vgl. Fehlermanagement 1. Problem: aktives oder latentes Versagen (im Regelfall: Haftpflichtversicherung) 2. Problem: Unsichere Handlungen (unsafe acts) 3. Problem: durch a) Irrtümer (mistakes): Der Plan ist nicht geeignet, das Ziel zu erreichen. Ein regelbasierter oder ein wissensbasierter Irrtum liegt vor. durch b) Ausrutscher (slips): Problem der Aufmerksamkeit. durch c) Aussetzer (lapses): Problem des Gedächtnisses. Zuwiderhandlungen einer Regel oder Verfahrensanweisungen (violations): Die Handlung ist beabsichtigt, nicht das eventuell schlechte Ergebnis. ( 611)
9 Konkrete Handlungsempfehlungen 1. Den Expertenstandard (inkl. Präambel und Kommentierung) bearbeiten 2. Schulungsmaßnahmen in Bezug auf die Strukturkriterien planen und durchführen 3. Erstellung einer Verfahrensanweisung (prozessorientiert) inkl. zeitlicher Regelungen und Dokumentationsvorgaben 4. Auditinstrument (auf Basis der VA) erstellen und beifügen 5. Schulung der Mitarbeiter in der Anwendung der VA inkl. Darlegung des Verfahrens bei Abweichungsnotwendigkeit 6. Auditierung des Prozesses in einer relevanten Stichprobe (5-10%) 7. Ergebnisse im Managemenent-Review (PDCA) nutzen und Verbesserungsmaßnahmen planen 8. Jährliche Auffrischung des Wissens Fachlichkeit vs Prüfungsgebahren Nicht unerwähnt darf bleiben, dass mit den möglichen neuen Qualitätsaussagen des Standards auch zwingend eine Anpassung der derzeit gültigen Instrumente aufsichtsrechtlicher Instanzen erforderlich ist. Die Erfahrung zeigt auch hier, dass die Anpassungsfähigkeiten dieser Prüfinstanzen, erheblich in Geschwindigkeit und Qualität der Umsetzung hinter den Forderungen und Möglichkeiten zurückbleiben. Es ist zusammenfassend festzustellen, dass in den Richtlinien (QPR inkl. PTV-A & S) des MDK mitnichten die z.b. in den Expertenstandards geforderten Qualitätsansprüche gem. 11 SGB XI repräsentiert werden.
10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Petra Savelli Firmeninformationen Telefonische Rückfragen
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