Quartalsbericht Q3 2015
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- Hildegard Amsel
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1 Quartalsbericht Q3 2015
2 Vorwort Große Verunsicherung Das dritte Quartal ist geprägt durch einen deutlichen Stimmungsabfall. Zudem setzt sich der Trend sinkender Margen bei der Projektentwicklung weiter fort. Das neue BF.Quartalsbarometer wurde in mehreren Punkten überarbeitet. Neben einem neuen Gewand ist der Bericht deutlich kürzer geworden und gibt so die Information in konzentrierterer Form wieder. Weiterhin wurde die Methodik in einigen Punkten geändert. Unter anderem wurde die Berechnung des Barometerwertes überarbeitet, um Veränderungen in der Stimmung der befragten Immobilienfinanzierer sensitiver erfassen zu können. Die aktuelle Auswertung der Umfrage zeigt nun auch gleich eine deutliche Verschlechterung der Stimmung: Der Wert des BF.Quartalsbarometers sinkt drastisch von 7,07 auf 1,23 Punkte, was allerdings nicht nur an der veränderten Methodik liegt. Auch nach der früheren Berechnungsweise hätte sich ein Stimmungsabfall von 2,04 auf 0,91 ergeben, mithin eine Stimmungseintrübung um mehr als 50 Prozent. Ursache der schlechteren Stimmung war sicherlich die zum Zeitpunkt der Umfrage noch sehr große Unsicherheit bezüglich des Ausgangs der akuten Griechenlandkrise. Der derzeit durchaus wahrscheinliche Grexit hatte das Potential, die Stabilität des europäischen Währungssystems zu gefährden. Die Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklungen und damit auch auf die Immobilienmärkte wären kaum kontrollierbar gewesen. Zudem hat der plötzliche Zinsanstieg Anfang Mai alle Marktteilnehmer verunsichert. Die Befürchtung weiter steigender Zinsen könnte somit ebenfalls negativen Einfluss auf die Stimmung gehabt haben. In der letzten Umfrage hatten 50 Prozent der befragten Experten steigende Zinsen zwar erwartet allerdings erst in den nächsten 12 bis 24 Monaten. Die Margen bei der Bestandsfinanzierung sind zum ersten Mal seit Q4/2014 gestiegen, allerdings mit 4 bp deutlich zu gering, um hier von einer Trendwende sprechen zu können. Bei der Projektfinanzierung setzt sich der seit Q4/2014 zu beobachtende Trend sinkender Margen weiter fort. Die Margen sind seit der letzten Quartalsumfrage um weitere 12 bp auf 182 bp gesunken. Viele Marktteilnehmer erwarten zudem, dass sich dieser Trend fortsetzt. Weiterhin wird befürchtet, dass durch den Margendruck, verbunden mit weiterhin starkem Wettbewerb, auch die Risikobereitschaft der Finanzierer ansteigen wird. Dies wird sich auch in höhere LTV niederschlagen. Für die Stabilität des Bankensektors ist dies keine gute Nachricht, da die Margen schon jetzt kaum ausreichend sind, um die Risikokosten zu decken. Für die Projektentwickler verheißt dies jedoch ein zunehmend attraktives Finanzierungsumfeld. Prof. Dr. Steffen Sebastian Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung IREBS International Real Estate Business School Universität Regensburg Wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers 2015 bulwiengesa AG BF.direkt AG 2
3 BF.Quartalsbarometer Q Rekordverdächtige Stimmung trübt sich deutlich ein Das BF.Quartalsbarometer markiert im dritten Quartal 2015 einen Wert von 1,23 Punkten. Damit hat sich der Barometerwert im Vergleich zum Vorquartal (7,07 Punkte) deutlich verschlechtert. Restriktive Kreditvergabe Ausgeglichener Markt Gute Finanzierungsbereitschaft Eingeschränkte Finanzierungsbereitschaft Investitionsfreundlicher Markt Die wesentlichen Treiber dieser Entwicklung sind die geringeren Margen bei Projektentwicklungsfinanzierungen, weniger progressive Finanzierungsbedingungen sowie höhere Liquiditätskosten. Kreditklemme ,23 Liquider Markt Sondernotiz: Nachdem in den zurückliegenden drei Jahren diverse Vergleichswerte erhoben werden konnten, wurde die Gewichtung der in den Barometerwert einfließenden Variablen überarbeitet. Die Werte des Quartalsbarometers reagieren nun stärker auf sich abzeichnende Stimmungen der befragten Experten. Dies bringt eine sensiblere Dynamik des Barometerwertes mit sich, der frühzeitiger Schwankungen anzeigt. Liquider Markt Eingeschränkte Finanzierungsbereitschaft Investitionsfreundlicher Markt Gute Finanzierungsbereitschaft Ausgeglichener Markt ,52 1,31 1,92 4, ,13 4,47 7,51 5, ,11 7,07 1,23 Nach der alten Systematik hätte sich ebenfalls ein Stimmungsabfall von 2,04 auf 0,91 Punkte ergeben. Restriktive Kreditvergabe Kreditklemme bulwiengesa AG BF.direkt AG 3
4 Wie wird die aktuelle Lage am Finanzierungsmarkt eingeschätzt? Die befragten Experten schätzen die aktuelle Lage am Finanzierungsmarkt seit längerer Zeit als überwiegend progressiv ein. Vom zweiten Quartal 2014 an fiel der Wert nicht mehr unter die 50 %-Marke. Momentan ist die progressive Einschätzung jedoch um 14 pp zugunsten von gleichbleibenden Bedingungen rückläufig. Kein Experte sieht jedoch eine restriktivere Ausgangslage. Finanzierungsbedingungen im Vergleich zum Vorquartal (jeweilige Einschätzungen im Vergleich zum Vorquartal) 10 Restriktiver Gleichbleibend Progressiver Wie entwickelt sich das Neugeschäft derzeit? In diesem Quartal wird das Neugeschäft von stagnierenden Bedingungen geprägt, die knapp 49 % (+ 5,8 pp) der Teilnehmer konstatieren. Am stärksten verliert die Kategorie unverändert ansteigend mit 7,2 pp, obwohl der Anteil des neuerdings ansteigenden Geschäftes um 4,3 pp zunimmt. Durchschnittliches Kreditvolumen bei Neugeschäften Weniger als 10 Mio. Euro 10 Entwicklung des Neugeschäfts im Vergleich zum Vorquartal 10 Zwischen 50 und 100 Mio. Euro Unverändert ansteigend Zwischen 10 und 50 Mio. Euro Neuerdings ansteigend Mehr als 100 Mio. Euro Stagnierend Neuerdings abnehmend Unverändert abnehmend Das Geschäft mit sehr großen (> 100 Mio. Euro) und sehr kleinen (< 10 Mio. Euro) Kreditvolumen hat in diesem Quartal entgegen des Vorquartals wieder zugenommen. Insbesondere die kleinen Kreditgrößen gewinnen mit 7,1 pp am stärksten. Es lässt sich somit eine leichte Ausdifferenzierung des gesamten Kreditvolumens erkennen bulwiengesa AG BF.direkt AG 4
5 Welche Schwerpunkte werden bei Neugeschäften gesetzt? Die Ausrichtung auf Basel-III-Anforderungen sowie Solvency-II- Kriterien spielen aktuell wieder eine wichtigere Rolle und können die stärksten Anteile hinzugewinnen (+ 3,7 pp). Die Minimierung des Risikos wird ebenfalls als bedeutender erachtet (+ 1,8 pp). Ungesicherte Finanzierungen mit erhöhtem LTV verlieren hingegen deutlich und belegen mit Abstand den letzten Platz bei der Bedeutung im Hinblick auf die Kreditvergabe. Die wichtigsten Schwerpunkte entfallen trotz leichter Verluste aber weiterhin auf die Gewinnung neuer und die Begleitung von bestehenden Kundenbeziehungen, die insgesamt 36,1 % der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Bedeutung einzelner Schwerpunkte bei der Kreditvergabe Ungesicherte Finanzierungen mit erhöhtem LTV sind in Ausnahmefällen interessant Möglichst großes Volumen an Neugeschäften generieren Finanzierung soll stärker im Deckungsstock bleiben Lending-Policy bzw. Berücksichtigung von Rating-Kriterien Ausrichtung auf Basel-III- Anforderungen oder Solvency-II- Kriterien Neue, nachhaltige Kundenbeziehungen gewinnen 10 Minimierung des Risikos Bestehende Kundenverbindungen nachhaltig begleiten Maximierung von Ertrag bzw. Rendite Welche Abteilung setzt in Ihrem Institut die Kreditentscheidungen durch? Die allgemein volatile Stimmung an der Finanzmärkten scheint sich auf die Entscheidungsfindung von gewerblichen Immobilienkrediten auszuwirken. Hier geben die Panelteilnehmer mit überwiegender Mehrheit von 73,3 % (+ 9,2 pp) an, dass in ihren Instituten die Kreditvergabe in ausgewogenem Verhältnis zwischen Risikoabteilung und Neugeschäftsbereich beschlossen wird. Die Bedeutung der Risikoabteilung geht stark zurück und kommt mit zusammen 13,3 % auf den geringsten Wert seit Erhebung der Frage. Vor zwei Jahren lag der prozentuale Anteil noch bei 32,1 %. Die Kreditentscheidungen werden derzeit...*... überwiegend vom Neugeschäftsbereich beeinflusst... eher vom Neugeschäftsbereich beeinflusst... ausgewogen entschieden... eher von der Risikoabteilung beeinflusst... überwiegend von der Risikoabteilung beeinflusst * Frage wird erst seit dem Q3/2013 erhoben Q3/13 Q1/14 Q3/14 Q1/15 Q3/ bulwiengesa AG BF.direkt AG 5
6 Büroimmobilien verlieren im Bestand und bei Projektentwicklungen Im Bestandssegment werden im Vergleich zum zweiten Quartal vermehrt Hotel- (+ 1,4 pp) und Logistikimmobilien (+ 1,1 pp) finanziert. Stärkster Verlierer mit einem anteiligen Verlust von 1,5 pp sind Büroimmobilien. Diese bleiben jedoch gemeinsam mit Wohnimmobilien für den Eigenbestand die meist finanzierte Auch bei der Projektentwicklungsfinanzierung geht der Anteil des Bürosegmentes, das traditionell am stärksten ist, zurück (- 2,1 pp). Mit einem Plus von 2,7 pp wird von den Experten die Finanzierung von Sozialimmobilien angegeben, gefolgt von Wohnprojektentwicklungen (+ 1,0 pp). Assetklasse mit je 21,8 %. Welche Immobilientypen werden derzeit finanziert?* Bestand Sonstige Immobilien Tiefgaragen/Parkhäuser Sozialimmobilien (Pflegeimmobilien, Krankenhäuser,...) Hotelimmobilien Mikroapartments/ Studentenwohnen Logistikimmobilien 10 Shoppingcenter/ Einzelhandelsimmobilien Wohnimmobilien (für den Bestandshalter) Büroimmobilien * Mehrfachnennungen sind möglich Welche Immobilientypen werden derzeit finanziert?* Projektentwicklungen Sonstige Immobilien Tiefgaragen/Parkhäuser Sozialimmobilien (Pflegeimmobilien, Krankenhäuser,...) Hotelimmobilien Mikroapartments/ Studentenwohnen Logistikimmobilien Shoppingcenter/ Einzelhandelsimmobilien Wohnimmobilien (für den Bestandshalter) Wohnimmobilien (Bauträgerfinanzierung/Aufteilung) 10 Büroimmobilien * Mehrfachnennungen sind möglich 2015 bulwiengesa AG BF.direkt AG 6
7 Aktuelle Margen und LTVs/LTCs LTV und Margen bei Bestandsfinanzierungen Die Margen bei den Bestandsfinanzierungen reichen von 67 bis 525 bp. Im unteren Bereich liegen sie bei 77 bp. Die durchschnittliche Marge über alle Immobiliensegmente beträgt 151 Basispunkte (Q2/2015: 147 bp). Die Spanne der angegebenen LTV-Werte reicht von einem Minimum von 30 % bis zu einem Maximum von 100 %. Der Durchschnittswert ist um einen Prozentpunkt gesunken und liegt bei nun 70 %. Bandbreiten der All-in-Margen und LTV für gewerbliche Immobilienfinanzierungen im Gebäudebestand (Ausschnitt) Marge LTV LTC und Margen bei Projektentwicklungsfinanzierungen Bandbreiten der All-in-Margen und LTC für gewerbliche Immobilienfinanzierungen von Projektentwicklungen Marge LTC Projektentwicklungsfinanzierungen erreichen Margen zwischen 90 und 320 bp. Im unteren Bereich beträgt sie 101 bp. Die Durchschnittsmarge liegt bei 182 bp und ist damit im Vergleich zum Vorquartal um 12 bp gesunken. Der LTC für Projektentwicklungen liegt zwischen einem Minimumwert von 40 % und einem Maximum von 90 %. Im Mittel beträgt der LTC aktuell 74 % nach zuvor 72 % im zweiten Quartal des Jahres bulwiengesa AG BF.direkt AG 7
8 Werden alternative Finanzierungsgeber stärker nachgefragt? Sehen Sie eine stärkere Nachfrage alternativer Kreditgeber? Nein Ja Welche alternativen Kreditquellen werden herangezogen? Andere Instrumente 10 Die Nachfrage alternativer Kreditgeber nimmt nach Erreichen seines Höchstwertes im vorangegangen Quartal wieder ab (- 14,1 pp). Rund 38 % der Experten bejahen die stärkere Nachfrage. Nachdem Eigenkapital Anteile einbüßen musste, gewinnt es diese nun zurück (+ 3,5 pp) und behauptet seine Spitzenposition im Ranking mit über 34 %. Die größten Anteile konnten Forward Deals mit einem Plus von 7,0 pp gewinnen. Real Estate Private Equity (- 3,6 pp) sowie Andere Instrumente (- 6,0 pp) verlieren am stärksten. 10 Fremdkapitalähnliche Formen Eigenkapitalähnliche Formen Mehr Forward Deals/ Commitments Mehr Real Estate Private Equity Wie haben sich die zusätzlichen Liquiditätskosten am Markt entwickelt? Bei der Frage nach den Liquiditätskosten scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen. Ausschlaggebend hierfür ist der geringe Anteil von neuerdings und unverändert abnehmenden Kosten. Die Experten sind sich zudem zu rund 75 % einig, dass die Refinanzierungsaufschläge stagnieren +25,6 pp. Weitere 13 % sehen bereits neuerdings ansteigende Liquiditätskosten, was einen neuen Rekordwert darstellt. Erstmals seit dem Q4/2014 liegt der Wert unverändert ansteigender Kosten über 0 %. Entwicklung der Liquiditätskosten (Refinanzierungsaufschläge) Unverändert ansteigend Neuerdings ansteigend 10 Stagnierend Neuerdings abnehmend Unverändert abnehmend 2015 bulwiengesa AG BF.direkt AG 8
9 Aktuelles Thema Wie wird sich der Wettbewerb unter den Immobilienfinanzierern in den nächsten zwei Jahren entwickeln? In diesem Quartal wurde das Panel nach der zukünftigen Entwicklung des Wettbewerbs unter den Immobilienfinanzierern befragt. Mit 47,4 % gehen die Experten am häufigsten davon aus, dass die Margen zurückgehen und in diesem Zuge auch höhere Risiken eingegangen werden. Begründet wird dies unter anderem mit den Schlagworten Wettbewerbs-, Margen- und Ertragsdruck. Die Teilnehmer sehen aufgrund von verstärkten Aktivitäten der inländischen Institute auf dem heimischen Markt einen zunehmenden Wettbewerb. In Verbindung mit dem niedrigen Zinsniveau sind die Erträge eingeschränkt. Dies führt zum Wunsch nach einem größeren Finanzierungsvolumen, so dass höhere Beleihungsausläufe gewährt und geringere Margen in Kauf genommen werden. Der vorhandene Liquiditätsüberhang, die Notwendigkeit zur Erzielung einer akzeptablen Marge und der Mangel an Anlagealternativen bedingen folglich die Aufweichung der Covenants und das Eingehen größerer Risiken durch die Finanzierer. Entwicklung des zukünftigen Wettbewerbs unter Finanzierern* Spezialisierung auf Objektarten Keine Veränderung 14, Verdrängungswettbewerb 12,3% * Mehrfachnennungen sind möglich Folgende/andere Meinung 21,1% 5,3% Geringere Margen und höhere Risiken 47,4% Rund 21 % der Panelteilnehmer gehen von einem künftigen Verdrängungswettbewerb aus. Die Ausführungen lehnen sich recht stark an die vorangegangene Antwortkategorie an. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird bezogen auf Landes- und Genossenschaftsbanken von nötigen Fusionen gesprochen. Andernfalls wird auch ein Ausscheiden einzelner Teilnehmer aus dem Markt für möglich gehalten. Die Gründe hierfür sind unter anderem, dass zunehmend auch ausländische Wettbewerber auf den deutschen Markt kommen und sich zu viele Marktteilnehmer um das gleiche Geschäft bemühen. An dieser Stelle wird berichtet, dass der Verdrängungswettbewerb im Core-Bereich bereits im Gange ist und einige Banken sich versuchen aggressiv zu unterbieten. Weiterhin könnte es durch hohe eingegangene Risiken und bei einer sich abschwächenden Konjunktur oder deutlich steigenden Zinsen zur einer Selektion unter den Anbietern kommen. Die Spezialisierung auf einzelne Objektarten wird mit einem Anteil von rund 12 % insbesondere mit dem Verdrängungswettbewerb in Zusammenhang gebracht. Dieser erfordert die Spezialisierung einzelner Institute sowie das Ausweichen auf Nischenprodukte zur Erzielung von Mindestzinsansprüchen. Mit 5,3 % der abgegebenen Stimmen werden weitere Meinungen formuliert, die durch die Antwortvorschläge noch nicht abgedeckt wurden bzw. sie erweitern diese. Die Teilnehmer sehen an dieser Stelle u. a. eine zunehmende Zahl an Finanzierern, den Verbleib zumindest aller Banken in der Immobilienfinanzierung, aber auch Risiken. Gerade aggressiv strukturierte Finanzierungen gepaart mit einer mäßigen Assetqualität könnten bei Instituten, die diese Immobilien finanzieren zu Problemen führen. Kurzfristig wird von einer weiteren Verschärfung des Wettbewerbs und gleichzeitigem Margenverfall ausgegangen. Zu 14 % wurde angegeben, dass es zu keinen wesentlichen Veränderungen in den nächsten zwei Jahren kommen wird. Dabei wird der eingangs beschriebenen Marktsituation mit Margendruck, Anlagenotstand und alternativen Anbietern zugestimmt. Jedoch wird sich die Lage nicht deutlich intensivieren. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für Ihre Teilnahme und Ihre Ausführungen zum aktuellen Thema bedanken bulwiengesa AG BF.direkt AG 9
10 Welches Thema soll im nächsten Quartal im Vordergrund stehen? Der BF.Quartalsbericht hat sich zum Ziel gesetzt, auf die Interessen der Teilnehmer einzugehen und stellt aktuelle Themen zur Auswahl, von denen eines in der nächsten Erhebung Berücksichtigung findet. Gemäß der aktuellen Auswertung wird in der kommenden Erhebung gefragt: Aufgrund der geringsten Zustimmung fällt in diesem Quartal die Frage Wie ist die (Preis-)Abhängigkeit von innerstädtischen Einzelhandelslagen mit Blick auf das Bonitätsrisiko von Filialisten einzuschätzen? heraus. Die Frage wird im nächsten Quartal durch eine neue ersetzt. Können Investoren in Deutschland noch zu risikoadäquaten Preisen kaufen? Welches aktuelle Thema soll im nächsten Quartal im Vordergrund stehen? Können Investoren in Deutschland noch zu risikoadäquaten Preisen kaufen? 32,3% Bearbeitungspreise von Banken für beantragte Finanzierungen gewerblicher Kredite: Halten die aktuell gängigen Preismodelle einer expliziten juristischen Prüfung vor dem BGH stand? 27,4% Wird der Kreditnehmer von negativen Zinsen profitieren können bzw. kann es der Fall sein, dass es zu Zinszahlungen an den Schuldner kommt? 21, Wie schätzen Sie die Auswirkungen von Euro- Schwäche, politischen Risiken, evtl. Exportrückgang usw. auf die Nachfrage ausländischer Investoren auf den deutschen Immobilienmarkt ein? 11,3% Wie ist die (Preis-)Abhängigkeit von innerstädtischen Einzelhandelslagen mit Blick auf das Bonitätsrisiko von Filialisten einzuschätzen? 8,1% 0, 20, 40, 2015 bulwiengesa AG BF.direkt AG 10
11 Methodik und Panelstruktur Wie werden die Daten des BF.Quartalsberichtes erhoben? Der Wert des BF.Quartalsbarometers setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen des Fragebogens zusammen, die u. a. über die Kontrapositionssaldenmethode ausgewertet und miteinander verrechnet werden. Zu den analysierten Komponenten gehören die: Einschätzung zur Veränderung der Finanzierungsbedingungen Entwicklung des Neugeschäfts Höhe der gewährten Kredittranchen Risikobereitschaft der Finanzierung nach Assetklassen Höhe der LTV-/LTC-Werte Entwicklung der Margen Bedeutung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten Entwicklung der Liquiditätskosten Die Struktur des Expertenpanels im dritten Quartal 2015 Zur Ermittlung des BF.Quartalsbarometers wurden insgesamt 142 Experten befragt, die größtenteils direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind. Das Panel setzt sich dabei aus Vertretern verschiedener Bankentypen zusammen. Hierzu gehören: Realkreditinstitute/Hypothekenbanken Landesbanken Sparkassen Genossenschaftsbanken Privatbanken Spezialbanken (Förderbanken, Bausparkassen) Das Panel berücksichtigt darüber hinaus auch neue Finanzierungsanbieter, die bereits jetzt, aber auch zukünftig verstärkt in der Immobilienfinanzierung aktiv werden. Hierzu gehören: Versorgungswerke/Pensionskassen Versicherungen Anbieter von Kreditfonds/Real Estate Private Equity Panelzusammensetzung Q3/2015 Realkreditinstitut Landesbank Genossenschaftsbank Sparkasse Spezialbank Versicherung Privatbank Versorgungswerk Kreditfonds Andere Bausparkasse 11,3% 9,9% 7,7% 6,3% 5,6% 4,9% 3,5% 1,4% 0,7% 16,2% 32,4% 0, 10, 20, 30, 40, 2015 bulwiengesa AG BF.direkt AG 11
12 Der Rücklauf im dritten Quartal 2015 Um ein möglichst valides Stimmungsbild einfangen zu können, wird eine möglichst hohe Rücklaufquote angestrebt. Diese liegt erfahrungsgemäß zwischen 30 und 40 %. Aktuell konnte trotz Urlaubszeit eine Teilnahmequote von 33,8 % erreicht werden. Die bedeutendsten Teilnehmergruppen im aktuellen Quartal sind Realkreditinstitute (27,7 %) und Landesbanken (23,4 %). Wir möchten uns für die Teilnahme herzlich bedanken. Die weitere Steigerung der qualitativen Aussagekraft steht im Fokus. Das heißt, gemeinsam mit den Experten wird versucht, die besten Ansprechpartner innerhalb der kreditgebenden Institute zu definieren. Verteilung der Rückläufer im Q3/2015 Realkreditinstitut Landesbank Sparkasse Genossenschaftsbank Spezialbank Versicherung Versorgungswerk Privatbank Kreditfonds Bausparkasse Andere 0, 0, 2,1% 4,3% 8,5% 8,5% 8,5% 8,5% 8,5% 23,4% 27,7% 0, 10, 20, 30, Sind Sie Immobilienfinanzierer und möchten am BF.Quartalsbarometer teilnehmen? Gerne nehmen wir Sie auf. Schreiben Sie einfach eine kurze an quartalsbarometer@bulwiengesa.de. Wir melden uns dann in Kürze bei Ihnen. Verantwortlich BF.direkt AG Herr Francesco Fedele Vorstand Leuschnerstraße Stuttgart info@bf-direkt.de. Wissenschaftliche Leitung bulwiengesa AG Herr Andreas Schulten Vorstand Wallstraße Berlin schulten@bulwiengesa.de Wissenschaftliche Beratung Prof. Dr. Steffen Sebastian Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung IREBS International Real Estate Business School Universität Regensburg steffen.sebastian@irebs.de Sperrvermerk Dieser Bericht fasst ausschließlich die Ansichten der Panelmitglieder zusammen. Keine Veröffentlichung dieser Information, auch nicht in Auszügen, vor: Nächster Erhebungszeitraum: Montag, bis Freitag, Montag, 03. August 2015, 09:00 Uhr bulwiengesa AG BF.direkt AG 12
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