ADHS und Persönlichkeitsentwicklung
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- Louisa Fürst
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1 ADHS und Persönlichkeitsentwicklung Basel Klaus Schmeck Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
2 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
3 History of Childhood Attention Deficit/Hyperactivity Disorder Symptoms and Borderline Personality Disorder: A Controlled Study (Fossati et al., Compr. Psychiatry 2002, 43(5): ) Retrospektive Erfassung von ADHD-Symptomen in der Kindheit von erwachsenen psychiatrischen Patienten mit Borderline PS (N=42) andere Cluster-B PS (N=38) andere Cluster-A oder -C PS (N=38) keine PS (N=69) Gesunde Kontrollpersonen (N=210) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
4 History of Childhood Attention Deficit/Hyperactivity Disorder Symptoms and Borderline Personality Disorder: A Controlled Study (Fossati et al., Compr. Psychiatry 2002, 43(5): ) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
5 Attention-deficit hyperactivity disorder as a potentially aggravating factor in borderline personality disorder (Philipsen et al., Br J Psychiat , ) Retrospektive klinische Studie, 118 Frauen mit Borderline PS 41,5 % ADHS in Kindheit und Jugend 16,1 % ADHS aktuell Schweregrad der Borderline-Symptomatik höher bei ADHS Mehr emotionaler Missbrauch in der Kindheit bei ADHS Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
6 Childhood ADHD and the Emergence of Personality Disorders in Adolescence: A Prospective Follow-up Study (Miller et al., 2008) Ausgangsstichprobe: 96 Kinder mit ADHS (7 11 J.) vs. 85 Kinder ohne psych. Störungen Alter bei Follow-up: J. Ergebnisse: Kinder mit ADHS zu T1 zeigten zum Follow-up ein erhöhtes Risiko für - Borderline PS (OR = 13.16) - Antisoziale PS (OR = 3.03) - Narzissistische PS (OR = 8.69) - Vermeidende PS (OR =9.77) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
7 Persönlichkeitsstörungen und ADHS in der Kindheit Bei persistierendem ADHS erhöhtes Risiko für Antisoziale PS (OR = 5.26) und Paranoide PS (OR = 8.47) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
8 ADHS und komorbide Störungen (MTA-Study, n=579, Alter 8-13 J.) reines ADHS 31% Tics 11% Störung des Sozialverh. 14% Affektive Störungen 4% Oppositionelles Trotzverhalten 40% Angst- Störungen 34% bis 65% (Petty et al 2009) + Substanzabusus in Jugend + Erw.alter MTA Cooperative Group. Arch Gen Psychiatry 1999; 56:
9 Influence of Child and Adolescent Psychiatric Disorders on Young Adult Personality Disorder (Kasen et al., Am J Psychiatry 1999; 156: ) 551 Kinder und Jugendliche (9-16 J.) aus der Normalbevölkerung (Children in the Community Study) Erfassung von kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen (Achse I) und Persönlichkeitsstörungen (Achse II) Prospektive Longitudinalstudie über 10 Jahre Anzahl Diagnosen (N=380) (N=96) (N=59) (N=16) Cluster A 4.5% 15.6% 20.3% 56.3% Cluster B 11.6% 21.9% 33.9% 50.0% Cluster C 4.5% 10.4% 20.3% 37.5% Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
10 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
11 Frühe psychische Störungen und spätere Persönlichkeitsstörung Schwerwiegende psychiatrische Störungen in Kindheit und / oder Adoleszenz können die Bewältigung von zentralen Entwicklungsaufgaben beeinträchtigen Entwicklung einer stabilen Identität Entwicklung von interpersonellen Skills Mögliche Folgen: Identitätsstörungen Mangelnde Fähigkeit zur sozialen Adaptation Zentrale Kriterien für die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung im DSM V Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
12 ADHS und Antisoziale Persönlichkeitsstörungen Frühe Kindheit Adoleszenz Erwachsenenalter Angst Depression Substanzmißbrauch Opposition. Trotzverhalten Störung des Sozialverhaltens Antisoziale Persönlichkeitsstörung Hyperkinetische Störung 12 nach Loeber et al. (2000)
13 Schmidt & Petermann (2009) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
14 Schmidt & Petermann (2009) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
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16 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
17 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
18 Personality disorder in ADHD (Robison et al., Ann Clin Psychiatry May;22(2):94-102) RCT (doppelblind, Placebo-kontrolliert) N=47 erwachsene Patienten mit ADHD OROS-Methylphenidate vs. Placebo Erfassung von Persönlichkeitsstörungen mit SCID-II (Structured Clinical Interview for DSM-IV Axis II Personality Disorders) und WISPI-IV (Wisconsin Personality Inventory IV)
19 Personality disorder in ADHD (Robison et al., Ann Clin Psychiatry May;22(2):94-102) 45% PS-Diagnose (9% cluster A, 17% B, 28% C) Gruppe 1: N=26 keine PS-Diagnose Gruppe 2: N=11 eine PS-Diagnose Gruppe 3: N=10 >1 PS-Diagnose Behandlungserfolg OROS MPH Placebo Gruppe 1 40% 7% Gruppe 2 60% 9% Gruppe 3 26% 23%
20 Zusammenfassung Kinder mit ADHS haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Verlauf ihrer Entwicklung eine Persönlichkeitsstörung zu entwickeln Behandlung sollte deshalb neben der ADHS-Symptomatik auch zielen auf: - Selbstwertprobleme - Störungen der Identitätsentwicklung - Beziehungsfähigkeit - abnorme Lebensbedingungen bei schwerem ADHS mit Komorbiditäten sind Pharmakotherapie, Psychotherapie und Elternarbeit notwendig, um gravierende Beeinträchtigung der Persönlichkeitsentwicklung zu verhindern
21 Sonderheft Identity im Journal Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health Editors: Schmeck, Fegert, Schlüter-Müller mit Beiträgen von: Schmeck, Fegert, Schlüter-Müller: Editorial: On Identity G. Northoff (Ottawa): Brain and Self A neurophilosophical account D. Sollberger: On identity: From a philosophical point of view Schmeck, Schlüter-Müller, Foelsch, Döring: The role of identity in the DSM-5 classification of personality disorders Jung, Pick, Schlüter-Müller, Schmeck, Goth: Identity development in adolescents with mental problems Kazin,De Castro, Arango, Goth: Psychometric properties of a cultural adapted Spanish version of AIDA (Assessment of Identity Development in Adolescence) in Mexico Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 6. Dezember
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23 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
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