Molekulare Genetik der Eukaryoten. Vorlesung Nr. 441: Biochemie I für Mediziner Josef Jiricny

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Molekulare Genetik der Eukaryoten. Vorlesung Nr. 441: Biochemie I für Mediziner Josef Jiricny"

Transkript

1 Molekulare Genetik der Eukaryoten Vorlesung Nr. 441: Biochemie I für Mediziner Josef Jiricny 4. Auflage, August 2002

2 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Inhaltsverzeichnis 1. Organisation des Eukaryotischen-Genoms DNA-Methylierung Der Zellzyklus DNA-Synthese: Replikation Telomerase RNA-Synthese: Transkription Spleissen Hemmstoffe von Replikation und/oder Transkription Topoisomerasen Hemmstoffe der Topoisomerasen Synthese (Translation) von Proteinen Hemmstoffe der Proteinsynthese Genumordnungen Retroviren Inhibitoren der DNA-Synthese des HIV Virus Mutagenese und DNA Reparatur Schädenumkehrung Basenexcisionsreparatur (BER) Nukleotidexcisionsreparatur Fehlpaarungsreparatur Strangbruchsreparatur...15

3 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 1 1. Organisation des Eukaryotischen-Genoms Die DNA bildet mit den basischen Histonen geordnete Strukturen, die Nukleosomen. Ein Nukleosom Core besteht aus etwa 146 Basenpaaren, die um je zwei H2A, H2B, H3 und H4 Histonmoleküle so herum gewunden sind, dass 1 3 / 4 Windungen einer linksgängigen Superhelix entstehen. Einzelne Nukleosomen sind über kurze DNA-Abschnitte perlschnurartig miteinander verbunden. Die einzelnen Chromatinfäden liegen in den 46 Chromosomen in stark kondensierter Form vor: Totale Länge der DNA = 2 m, totale Länge aller 46 Chromosomen (in Metaphase) = 200 µm. Chromatinkondensierung ist abhängig auch vom DNA- Methylierungszustand und der Histonmodifikation (Acetylierung, Methylierung, ADP-Ribosylierung, Phosphorylierung). Methylierte DNA (siehe unten) interagiert stärker mit Histon H1. Nukleosome die H1 enthalten besitzen ungefähr 166 Basenpaare DNA. H1 wird unmittelbar vor der Mitose phosphoryliert und nach der Mitose wieder dephosphoryliert, was vermuten lässt, dass diese kovalente Modifikation seine Fähigkeit steuert, die DNA zu verdichten. Acetylierung an Lysinresten von Histonen (z. B. H4) kann ihre Affinität für DNA beeinflussen. Das Zusammenspiel zwischen Histon-Acetylasen und Deacetylasen, DNA Methylasen und Histon-Kinasen ist insgesamt für die Dichte der Chromatinverpackung verantwortlich. Die am stärksten komprimierte DNA findet man in Spermienköpfen, wo die Histone durch Protamine ersetzt sind. Die Protamine sind argininreiche Proteine, welche durch Bindung an die DNA hochgradig α-helikal werden. Weniger als 1% der Gesamt -DNA ist in den Mitochondrien lokalisiert als kleine zirkuläre DNA. Mitochondriale Proteine werden teils durch nukleäre, teils durch mitochondriale DNA kodiert. Menschliche DNA enthält pro diploide Zelle ca. 6.6 x 10 9 Basenpaare. Dies würde für ca. 3 x 10 6 Gene reichen. Tatsächlich rechnet man aber mit nur ca Genen. Dies hätte eine viel kürzere DNA zur Folge, aber stark repetitive DNA und Introns (nicht kodierende DNA-Abschnitte zwischen den Exons) sind u.a. für die jetzige Länge der menschlichen DNA verantwortlich. 1.1 DNA-Methylierung Das C-5 des Cytosins in CG Sequenzen der Säuger-DNA (in Pflanzen auch in CNG) wird durch die DNA- Methyltransferase modifiziert. Die Methylgruppe wird von S-Adenosylmethionin übertragen. Ungefähr 90% der CG HO N NH 2 N 5-Methylcytosin CH 3 Sequenzen in menschlicher DNA sind methyliert. Im allgemeinen sind aktive Gene weniger stark methyliert als inaktive, vor allem in Promotoren. Methylierte DNA wird von Histon H1 und anderen Proteinen (MBD, methylated DNA binding proteins) stärker gebunden. Dadurch wird sie eher in Heterochromatin verpackt. Viele "Haushaltgene" haben CG-reiche Promotoren, die so genannten "CG-Inseln", die in der Regel immer unmethyliert bleiben.

4 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 2 2. Der Zellzyklus Voraussetzung für jede Zellteilung (Mitose) ist die Replikation der DNA, um identische Kopien für jede Tochterzelle bereitzustellen. Die Replikation erfolgt in der synthetischen oder S-Phase während der Interphase (zwischen zwei Mitosen). Ein ganzer Zellzyklus (G 1 - S - G 2 - M) dauert bei kontinuierlich sich teilenden Zellen (z.b. Darmmucosa, Hautepithel, Erythrozyten-Vorstufe) ca Std. Andere Zellarten teilen sich nur auf ein Signal hin (z.b. Lymphozyten), selten (Leber- und Nierenzellen) oder sozusagen nie (Nerven- und Muskelzellen). In diesen Fällen ist die G 1 -Phase von ca. 5 Std. auf Tage oder Wochen verlängert. Eine derart lange G 1 -Phase wird auch als G 0 bezeichnet. S-, G 2 - und M-Phase dauern ca. 7, 3 und 2 Std. Die katalytische Aktivität der cdc2-kinase hängt auch von ihrem Phosphorylierungszustand ab, der durch Signale von Wakstumsfaktoren kontrolliert wird. Der Eintritt in die Mitose wird von einer Protein-Kinase (cdc2-kinase) kontrolliert. Sie wird durch Cyclin B aktiviert, ein im Zellzyklus synthetisiertes und abgebautes Protein.

5 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 3 3. DNA-Synthese: Replikation In höheren Eukaryoten sind mehr als zehn DNA-Polymerasen charakterisiert worden. Polymerase-α, -δ und -ε werden bei der DNA-Replikation und -Reparatur gebraucht. Polymerase-β ist für die Basenexcisions Reparatur verantwortlich, während Polymerase-γ für die Replikation des mitochondriellen Genoms sorgt. Die anderen sind in By-pass von DNA-Schäden involviert. Die eukaryotische DNA wird semikonservativ und semidiskontinuierlich von mehreren tausend Startpunkten aus repliziert. Der Leitstrang wird von der DNA-Polymerase-δ synthetisiert, deren Prozessivität ist durch die Komplexbildung mit PCNA (Homolog der β-untereinheit der bakteriellen Polymerase III) erhöht. Der Folgestrang wird diskontinuierlich von DNA- Polymerase-α synthetisiert. Eukaryotisches Enzym Polymerase-δ 3-5 Exonuclease Polymerase-α Primase (2) 3 5 Exonuclease Polymerase-ε Replikations-Faktor C (RFC) (5) Replikations-Protein A (RPA) (3) DNA Helikase PCNA (Homotrimer) Topoisomerase I, II DNA-Ligase I Bakterielles Homolog Pol III (α-untereinheit) Pol III (ε- Untereinheit) Pol III (α-untereinheit) DNA-Primase Pol III (ε-untereinheit) Pol I Pol III (γδ-untereinheiten) Ssb DNA B-Protein Pol III (β-untereinheit) DNA-Gyrase DNA-Ligase Die Länge der Okazaki-Fragmente bei Eukaryoten liegt bei Nukleotiden, was darauf hindeutet, dass jeweils ein Nukleosom pro Okazaki-Fragment entfernt wird. Alte Histone verbleiben bei der DNA-Doppelhelix, die den Leitstrang enthält, während sich an der Doppelhelix mit dem Folgestrang neue Histone zusammenlagern.

6 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Telomerase Telomere, die Enden der Chromosomen, werden von einer Reversen Transkriptase repliziert, die eine RNA-Matrize enthält. Die Telomerase synthetisiert Tandemwiederholungen von G-reichen Hexanukleotiden (AGGGTT in menschlicher DNA), um die Synthese des Folgestrangs zu vollenden. Weil somatische Zellen keine, oder nur wenig Telomeraseaktivität haben, wird die Telomerenlänge mit jeder Zellteilung kürzer. Daraus ist die Hypothese entstanden, dass die Telomeraseaktivität die Ge schwindigkeit des Alterungsprozesses festlegt. Krebszellen zeigen eine erhöhte Telomeraseaktivität und haben die Tendenz immortal zu werden. Die Telomerase könnte deswegen ein Ziel der Tumortherapie werden. 4. RNA-Synthese: Transkription In Eukaryoten sind drei RNA-Polymerasen bekannt. Die RNA-Polymerase I sorgt für die Synthese der ribosomalen RNA, RNA Polymerase II für die mrna Synthese und Polymerase III ist für trna-synthese zuständig. Anders als bei der Replikation der DNA werden bei der Transkription immer nur Teile der DNA transkribiert. Für die Initiation der Transkription werden besondere Erkennungssequenzen und auf diesen Erkennungssequenzen bindende Proteine (Transkriptions- faktoren) gebraucht: der Promoter (Ort der initialen Bindung der RNA Polymerase) und ev. regulatorische Regionen (Enhancer). Ein Promoter besteht meist aus einer TATA-Box (ca. 30 Basen upstream von der Initiationsstelle) und aus einer GC- Region, oft mit einer CAAT-Box, Basen upstream. Enhancer können up- oder downstream liegen.

7 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 5 Das primäre Transkriptionsprodukt ist die heterogene nukleare RNA (hnrna). Ein Teil dieser hnrna wird anschliessend in reife mrna umgewandelt: Das 5 -Ende erhält ein cap (methylierter Guanosylrest in 5 7 5' Bindung zum ersten Nukleotid), Spaltung am 3 -Ende und Addition von Poly-A ( Reste), und Splicing, d.h. die Entfernung von Introns und das Zusammenfügen (Ligieren) der Exons zur reifen mrna. Diese mature mrna gelangt dann durch Kernporen ins Cytosol als Matrize für die Proteinsynthese. 4.1 Spleissen Die Spleissosomen sind grosse (60 S) Aggregate aus snrnps (small nuclear ribonucleoproteins) und mrna Vorläufern. Das U1-snRNP erkennt die 5 -Spleissstelle, weil

8 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 6 die U1-snRNA eine Sequenz erkennt, die komplementär zu diese Spleissstelle ist. Nun bindet das U2-snRNP die Verzweigungsstelle in dem Intron. Die Assoziation von U1 und U2 bringt die 5 - und 3 -Enden des Introns zusammen, was U1 in die Lage versetzt, auch mit der 3 -Spleissstelle eine Basenpaarung einzugehen. Zu diesem Komplex stösst jetzt eine bereits gebildete Anordnung aus U4, 5 und 6. Die U2 und U6-snRNPs bilden höchstwahrscheinlich das katalytische Zentrum des Spleissosoms. 5. Topoisomerasen Die meisten natürlich vorkommenden DNA-Moleküle sind negativ superspiralisiert. Die negative Superspiralisierung bereitet die DNA auf Prozesse vor, die eine Trennung der beiden Stränge erfordern. Dazu gehören die Replikation, die Rekombination und die Transkription. Die Verwindungszahl der DNA ist aber ein dynamisches Phänomen. Prozesse, die Proteinbewegungen auf der DNA-Matrize erfordern, ändern kontinuierlich den Superspiralisierungstand vor und hinter sich Hemmstoffe von Replikation und/oder Transkription Hemmstoffe von Replikation und/oder Transkription bei Eukaryoten können toxisch wirken (Aflatoxin, α-amanitin) oder als Cystostatika zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden (Cytosin-Arabinosid, Actinomycin); als Antibiotika können Stoffe verwendet werden, welche selektiv nur die Replikation oder Transkription von Prokaryoten hemmen (Rifampicin). Die Wirksamkeit Acyclovirs bei Herpes simplex Infektionen ist dadurch gegeben, dass diese Substanz erst durch die virale Thymidin-Kinase phosphoryliert wird. Acyclovirtriphosphat ist nur Substrat für die virale, nicht aber für die menschliche DNA Polymerase. Deswegen wird es ausschliesslich in die virale DNA eingebaut. Topoisomerasen verändern die Verwindungszahl der DNA, indem sie einen dreistufigen Prozess katalysieren: 1) Spaltung eines oder beider Stränge der DNA 2) Durchtritt eines DNA-Abschnitts durch die entstandene Lücke 3) die Wiederverknüpfung der DNA-Bruchstelle. Die Typ-I- Topoisomerasen spalten nur einen DNA-Strang. Die Reaktion der Entspannung einer negativsuperspiralisierten DNA ist thermodynamisch gesehen mit Energiegewinn verbunden. Die Verwindungszahl erhöht sich bei jedem Katalysendurchgang um 1 (Relaxation). ACYCLOVIR

9 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 7 Nalidixinsäure und Ciprofloxacin, die häufig zur Behandlung von Harnwegs- und anderen Infektionen eingesetzt werden, beeinträchtigen dagegen die Spaltung und Wiederverknüpfung von DNA-Ketten. Eukaryotische Topoisomerasen sind Angriffspunkte der modernen Krebstherapie; Camptothecin (Topo-I Inhibitor) und Etoposid (Topo-II Inhibitor) hemmen die Proliferation der schnell-replizierenden Krebszellen. 6. Synthese (Translation) von Proteinen Bei Eukaryoten verläuft die Proteinsynthese im Cytosol oder am rauhen ER ab, während bei Prokaryoten und in Mitochondrien Transkription und Translation gekoppelt sind. Im Cytosol bilden die aktiven Ribosomen, aufgereiht an mrna, sogenannte Polysomen, an denen vor allem Proteine für den zelleigenen Bedarf synthetisiert werden. Im rauhen ER, also an membrangebundenen Ribosomen, werden vor allem Proteine für den Export (z.b. Plasmaproteine) synthetisiert. Enzyme des Typs II spalten dagegen beide Stränge und führen negative Superhelices in die DNA ein. Diese Art Superspiralisierung erfordert Energie. Die DNA- Topoisomerase II wandelt die freie Energie des ATP in die Torsionsenergie von Superhelices um. Die Verwindungszahl der DNA wird bei jeder Reaktion um 2 reduziert. 5.1 Hemmstoffe der Topoisomerasen Das fundamentale Prinzip der Proteinsynthese bei Eukaryoten ist dem bei Prokaryoten ähnlich. Einige Uebereinstimmungen und Unterschiede sind im folgenden zusammengestellt: Die DNA-Gyrase (bakterielle Topo-II) ist Angriffspunkt verschiedener Antibiotika, die das prokaryotische Enzym viel stärker hemmen als das eukaryotische. Novobiocin blockiert die Bindung des ATP an die Gyrase.

10 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 8 1. Ribosomen. Die Ribosomen der Eukaryoten sind grösser: Sie bestehen aus einer grossen 60S- und einer kleinen 40S-Untereinheit; beide treten zu einem 80S-Partikel zusammen. Die 40S- Untereinheit enthält eine 18 S-RNA, die 60S-Untereinheit enthält drei RNSs: die 5S- und die 28 S-RNA. Die 5,8 S- RNA tritt nur bei Eukaryoten auf. 2. Initiator-tRNA. In Eukaryoten ist die Initiatoraminosäure Methionin und nicht N-Formylmethionin. 3. Startsignal. Das Startcodon ist bei Eukaryoten immer AUG. Es wird gewöhnlich das am nächsten zum 5'-Ende der mrna liegende AUG als Startstelle ausgewählt. Die 40S- Untereinheit lagert sich an das Cap am 5'-Ende an und sucht nach einem AUG-Codon, indem sie sich schrittweise in 3'-Richtung bewegt. Dieser Abtastprozess wird durch die Hydrolyse von ATP angetrieben. 4. Initiationskomplexe. Neun sind bekannt. Zur Bezeichnung eines eukaryotischen Initiationsfaktors wird die Vorsilbe eif verwendet 5. Elongations- und Terminationsfaktoren. Die GTP-Form des EF1α bringt die Aminoacyl-tRNA zur A- Stelle des Ribosoms, und EF1βγ katalysiert den Austausch von GTP gegen gebundenes GDP. Das EF2 vermittelt die von GTP angetriebene Translokation. Die Translation wird in Eukaryoten durch Protein-Kinasen kontrolliert, die einen Initiationsfaktor inaktivieren. Die Termination wird durch den Freisetzungsfaktor erf ausgeführt.

11 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Hemmstoffe der Proteinsynthese Die Unterschiede zwischen den Proteinsynthesemaschinen der Pro- und Eukaryoten ermöglichen den Einsatz von Inhibitoren der Proteinsynthese von Prokaryoten als Antibiotika: Antibiotikum Streptomycin Tetracyclin Chloramphenicol Cycloheximid Erythromycin Puromycin Wirkung und andere Aminoglykoside hemmen die Initiation und verursachen Fehlablesungen der mrna (bei Prokaryoten) lagert sich an die 30S-Untereinheit an und hemmt die Bindung der Aminoacyl-tRNAs (bei Prokaryoten) hemmt die Peptidyltransferaseaktivität der 50S-Ribosomenuntereinheit (bei Prokaryoten) hemmt die Peptidyltransferaseaktivität der 60S- Ribosomenuntereinheit (bei Eukaryoten) lagert sich an die 50S-Untereinheit an und hemmt die Translokation (bei Prokaryoten) verursacht vorzeitigen Kettenabbruch, weil es als Analogon der Aminoacyl-tRNA wirkt (bei Prokaryoten und Eukaryoten) Inhibitoren der Eukaryoten-Proteinsynthese sind gefährliche Toxine. Diphtherie-Toxin z.b. blockiert die Proteinsynthese durch ADP-Ribosylierung von EF-2, was die Translokation verunmöglicht. Röntgenstruktur der 30S-Untereinheit der E. coli Ribosoms

12 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Genumordnungen Bei der homologen Rekombination lagern sich Regionen der Eltern-DNA-Doppelhelices mit ähnlichen (homologen) Sequenzen aneinander, und neue DNA-Moleküle werden durch den Austausch homologer Segmente gebildet. Die homologe Rekombination spielt eine Schlüsselrolle bei der DNA-Reparatur. Die ortsspezifische Rekombination von V-, D- und J-Genen erzeugt die immense Vielfalt im Immunsystem.

13 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 11 Transposition ist die Bewegung eines Gens von einem Chromosom zu einem anderen oder von einem Ort zu einem anderen auf demselben Chromosom. Im Gegenatz zur homologen Rekombination erfordert eine Transposition keine ausgeprägte Homologie der Nucleotidsequenzen. Transposons sind mobile genetische Elemente, sie ermöglichen ein "Springen" der Gene zwischen nichthomologen Orten in der DNA. Einige Transposonen bewegen sich via eine RNA-Zwischenstufe. Diese heissen Retroposons: 7.1 Retroviren Retroviren besitzen ein RNA-Genom, replizieren sich jedoch über ein doppelsträngiges DNA-Zwischenprodukt, das in das Genom der Wirtszelle eingebaut wird. Rekombination spielt eine wesentliche Rolle in ihrem Lebenszyklus. Die vom Virus eingebrachte Reverse Transkriptase synthetisiert den (-)Strang der DNA und verdaut die virale (+)RNA. Zum Schluss synthetisiert die Reverse Transkriptase den (+)Strang der DNA. Die Reverse Transkriptase führt also drei Reaktionen durch: die RNA-abhängige DNA-Synthese, die RNA-Hydrolyse und die DNA-abhängige DNA-Synthese.

14 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten 12 Zusammen mit der Reversen Transkriptase bringt das Virus ein Integrationsprotein (IN) mit in die Zelle ein, das die Rekombination der retroviralen DNA mit der DNA der Wirtszelle bewirkt. Die Integration kann praktisch überall stattfinden - es wird keine bestimmte Sequenz ausgesucht. N NH 2 OH O O N ddc O N NH OH O N N ddi O NH CH 3 OH O O N N 3 AZT Inhibitoren der DNA-Synthese des HIV Virus Die dntp Analogen AZT, ddi und ddc sind Substrate für die virale Reverse Transkriptase, nicht aber für die menschlichen DNS Polymerasen δ und α. Deshalb vermögen sie spezifisch die Synthese viraler DNS zu blockieren ohne dabei die Replikation oder Reparatur genomischer DNS zu stören. Die Nukleotidanalogen haben demnach auch keinen inhibierenden Einfluss auf die Replikation der im Wirtsgenom integrierten Proviren, diese werden nämlich im Kontext der genomischen DNS durch die Wirts- Polymerasen α und δ repliziert. Somit kann durch eine entsprechende Therapie eine HIV Infektion zwar in Schranken gehalten, nicht aber geheilt werden.

15 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Mutagenese und DNA Reparatur Mutationen werden durch verschiedenartige Veränderungen der Basensequenz in der DNA verursacht. Verschiedene Mutationstypen sind bekannt: 1) die Substitution eines Basenpaares durch ein anderes, 2) die Deletion eines oder mehrerer Basenpaare und 3) die Insertion (oder Addition) eines oder mehrerer Basenpaare. Die Substitution eines Basenpaares durch ein anderes ist der verbreitetste Mutationstyp. Eine Transition ist der Ersatz eines Purins durch ein anderes oder eines Pyrimidins durch ein anderes. Dagegen ist eine Transversion der Ersatz eines Purins durch ein Pyrimidin oder umgekehrt. Zellteilung an die nächste Generation weitergegeben werden. Die Änderung der Genstruktur durch Mutation kann sich in Verlust oder Änderungen der Aktivität eines Proteins, seiner Regulierbarkeit, seiner Fähigkeit spezifische Bindungen einzugehen (z.b. mit Cofaktoren, Substraten) oder seiner Stabilität auswirken. Beispiele für Störungen im Katabolismus sind: Galaktosämie, Phenylketonurie, Glucose-6-P-Mangel, Glykogenspeicherkrankheiten. Beispiel für Störungen im Anabolismus: Porphyrien. Beispiele für Störungen komplexer Funktionen: Hämoglobinopathien, Hämophilie, Xeroderma Pigmentosum, HNPCC. Alle DNA-Schäden und Modifikationen müssen deswegen effizient repariert werden. DNA-Schäden können repariert werden, da die genetische Information in beiden Strängen der Doppelhelix gespeichert ist, so dass die in einem Strang verlorengegangene Information aus der im anderen Strang ersetzt werden kann. Einige chemische Mutagene wirken sehr spezifisch (z.b. 5-Bromuracil und 2-Aminopurin, die AT GC Transitionen verursachen). Andere Mutagene wirken durch chemische Modifikation der DNA-Basen (z.b. salpetrige Säure und Hydroxylamin, die durch Desaminierung von Cytosin und Adenin, Transitionen von CG AT und AT GC verursachen). Flache aromatische Moleküle (Benzopyrene, Akridine) interkalieren in die DNA. Sie führen dadurch zur Insertion oder Deletion von einem oder mehreren Basenpaaren. Einwirkung von ultraviolettem Licht auf DNA bildet Pyrimidindimere, die auch mutagen wirken können. 8.1 Schadenumkehrung Ein UV-Pyrimidindimer kann photochemisch gespalten werden und zurück zu zwei Thymidinen rekonvertiert werden. Dies wird mit Licht und DNA-Photolyase katalysiert. 6-O-Methylguanin, ein Produkt der Chemotherapie, wird durch den Transfer der Methylgruppe auf das Kamikaze - Enzym, DNA-Alkyltransferase, zu Guanin konvertiert. DNA-Ligasen reparieren einfache (3 -OH, 5 -Phosphat) Strangbrüche. DNA-Polymerasen machen Fehlpaarungen. Manche DNA- Modifikationen blockieren die Replikations- und Transkriptionsprozesse. Mutationen in Genen können zu Zelltransformation und Krebs führen. Durch unreparierte Schäden können Mutationen entstehen, die nach

16 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Basenexcisionsreparatur (BER) Beschädigte oder modifizierte Basen werden generell durch Basenexcision entfernt. Z.B. Cytosin in der DNA desaminiert zu einem merklichen Prozentsatz auch spontan zu Uracil. Die Desaminierung des Cytosins ist potentiell mutagen, da sich während der Replikation Uracil mit Adenin paart. Somit wird eines der Tochtermoleküle ein AU-Basenpaar anstelle des ursprünglichen GC- Basenpaares haben. 8.3 Nukleotidexcisionsreparatur Excision eines Thymindimeres, das durch Einwirkung von ultraviolettem Licht auf DNA gebildet wird: Ein Reparatursystem beugt dieser Mutation vor: das Uracil wird als fremde Base in der DNA erkannt und entfernt. Xeroderma pigmentosum entsteht durch einen Defekt in der menschlichen UV-Excinuclease. Die betroffenen Gene sind XPA-XPG. Das XPV (Variant) Protein ist nicht beteiligt bei der Reparatur. Das Gen kodiert für eine Polymerase, die Pyrimidindimere toleriert und übergehen kann (by-pass polymerase), ohne durch die Lesion blockiert zu werden.

17 DNA Replikation, Transkription, Translation und Reparatur in Eukaryoten Fehlpaarungsreparatur Bei der Reparatur der Fehlpaarungen ist die Identifizierung des Matrizen- und des Tochterstranges erforderlich. Betrachten wir ein GT-Basenpaar in einem neusynthetisierten DNA-Molekül. Wie unterscheidet die Reparaturmaschine zwischen dem authentischen Elternstrang und dem fehlerhaften Tochterstrang? Die Markierungen zur Identifizierung der Stränge bestehen in E. coli aus Methylgruppen an Adeninresten in GATC-Sequenzen. 8.5 Strangbruchsreparatur Strangbrüche werden entweder durch homologe Rekombination (A) oder durch "non-homologous endjoining (NHEJ)" (B) repariert. Während der homologen Rekombination wird das Schwesterchromatid als Matrize verwendet. Somit geht keine genetische Information verloren. Während des "non-homologous end-joining" werden die beiden Enden zuerst exonukleolytisch abgebaut und dann religiert. Dieser Prozess führt zum Verlust von genetischer Information. A B In Eukaryoten ist kein MutH Homolog gefunden worden. MutS existiert als Heterodimer von hmsh2 und hmsh6, MutL als Heterodimer von hmlh1 und hpms2. Der erbliche nichtpolypöse kolorektale Krebs (HNPCC, hereditary nonpolyposis colorectal cancer) ist die Folge einer defekten DNA-Fehlpaarungsreparatur. Die am häufigsten mutierten Gene in HNPCC Familien sind das muts homolog hmsh2 und mutl homolog hmlh1.

4 DNA-Reparatur - März 2009

4 DNA-Reparatur - März 2009 Page 1 of 6 GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE Prof. Dr. Anne Müller 4 DNA-Reparatur 4.1 Direkte Reparatur 4.2 Basenexcisionsreparatur 4.3 Nucleotidexcisionsreparatur 4.4 Fehlpaarungsreparatur 4.5 Strangbruchreparatur

Mehr

Eukaryotische messenger-rna

Eukaryotische messenger-rna Eukaryotische messenger-rna Cap-Nukleotid am 5 -Ende Polyadenylierung am 3 -Ende u.u. nicht-codierende Bereiche (Introns) Spleißen von prä-mrna Viele Protein-codierende Gene in Eukaryoten sind durch nicht-codierende

Mehr

Posttranskriptionale RNA-Prozessierung

Posttranskriptionale RNA-Prozessierung Posttranskriptionale RNA-Prozessierung Spaltung + Modifikation G Q Spleissen + Editing U UUU Prozessierung einer prä-trna Eukaryotische messenger-rna Cap-Nukleotid am 5 -Ende Polyadenylierung am 3 -Ende

Mehr

DNA Replikation ist semikonservativ. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

DNA Replikation ist semikonservativ. Abb. aus Stryer (5th Ed.) DNA Replikation ist semikonservativ Entwindung der DNA-Doppelhelix durch eine Helikase Replikationsgabel Eltern-DNA Beide DNA-Stränge werden in 5 3 Richtung synthetisiert DNA-Polymerasen katalysieren die

Mehr

Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird..

Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird.. Proteinbiosynthese Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Alle Proteine, sind über die DNA codiert Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird.. GENETISCHER CODE

Mehr

DNA: Aufbau, Struktur und Replikation

DNA: Aufbau, Struktur und Replikation DNA: Aufbau, Struktur und Replikation Biochemie Die DNA als Träger der Erbinformation Im Genom sind sämtliche Informationen in Form von DNA gespeichert. Die Information des Genoms ist statisch, d. h. in

Mehr

Biochemie Vorlesung Die ersten 100 Seiten

Biochemie Vorlesung Die ersten 100 Seiten Biochemie Vorlesung 11-15 Die ersten 100 Seiten 1. Unterschiede der Zellen Eukaryoten- Prokaryoten Eukaryoten: - Keine Zellwand - Intrazelluläre Membransysteme - Kernhülle mit 2 Membranen und Kernporen

Mehr

Die DNA Replikation. Exakte Verdopplung des genetischen Materials. Musterstrang. Neuer Strang. Neuer Strang. Eltern-DNA-Doppelstrang.

Die DNA Replikation. Exakte Verdopplung des genetischen Materials. Musterstrang. Neuer Strang. Neuer Strang. Eltern-DNA-Doppelstrang. Die DNA Replikation Musterstrang Neuer Strang Eltern-DNA-Doppelstrang Neuer Strang Musterstrang Exakte Verdopplung des genetischen Materials Die Reaktion der DNA Polymerase 5`-Triphosphat Nächstes Desoxyribonucleosidtriphosphat

Mehr

Zentrales Dogma der Biochemie Zyklus eines Retrovirus Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Zumindest bis 19

Zentrales Dogma der Biochemie Zyklus eines Retrovirus Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Zumindest bis 19 Unterschiede DNA < > RNA Posttranskriptionale Veränderungen EML BIORUNDE DNA/RNA II Zentrales Dogma der Biochemie Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Outline

Mehr

Vom Gen zum Protein. Zusammenfassung Kapitel 17. Die Verbindung zwischen Gen und Protein. Gene spezifizieren Proteine

Vom Gen zum Protein. Zusammenfassung Kapitel 17. Die Verbindung zwischen Gen und Protein. Gene spezifizieren Proteine Zusammenfassung Kapitel 17 Vom Gen zum Protein Die Verbindung zwischen Gen und Protein Gene spezifizieren Proteine Zellen bauen organische Moleküle über Stoffwechselprozesse auf und ab. Diese Prozesse

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Vorbemerkung für die Erlangung des Testats: Bearbeiten Sie die unten gestellten Aufgaben

Mehr

Biochemie Seminar. Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation

Biochemie Seminar. Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation Biochemie Seminar Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation Dr. Jessica Tröger jessica.troeger@med.uni-jena.de Tel.: 938637 Adenosin Cytidin Guanosin Thymidin Nukleotide:

Mehr

Transkription Teil 2. - Transkription bei Eukaryoten -

Transkription Teil 2. - Transkription bei Eukaryoten - Transkription Teil 2 - Transkription bei Eukaryoten - Inhalte: Unterschiede in der Transkription von Pro- und Eukaryoten Die RNA-Polymerasen der Eukaryoten Cis- und trans-aktive Elemente Promotoren Transkriptionsfaktoren

Mehr

PROTEINBIOSYNTHESE "Das zentrale Dogma der Molekularbiologie"

PROTEINBIOSYNTHESE Das zentrale Dogma der Molekularbiologie PROTEINBIOSYNTHESE "Das zentrale Dogma der Molekularbiologie" Die für die Synthese von Eiweißstoffen notwendigen Schritte sind: (1) Replikation der DNA: Vor jeder Zellteilung wird die gesamte zelluläre

Mehr

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten 7. Transkription Konzepte: DNA mrna Protein Initiation Elongation Termination RNA Prozessierung Unterschiede Pro /Eukaryoten 1. Aus welchen vier Nukleotiden ist RNA aufgebaut? 2. RNA unterscheidet sich

Mehr

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten 7. Transkription Konzepte: DNA mrna Protein Initiation Elongation Termination RNA Prozessierung Unterschiede Pro /Eukaryoten 3. Aus welchen vier Nukleotiden ist RNA aufgebaut? 4. DNA RNA 5. Ein Wissenschaftler

Mehr

3 DNA-Synthese (Replikation) - Dezember 2008

3 DNA-Synthese (Replikation) - Dezember 2008 Page 1 of 16 GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE Prof. Dr. Anne Müller 3 DNA-Synthese (Replikation) 3.1 Ursprung der Replikation 3.2 Primase 3.3 DNA-Polymerasen 3.4 Leitstrang-Synthese 3.5 Folgestrang-Synthese

Mehr

TRANSKRIPTION I. Die Herstellung von RNA bei E-Coli

TRANSKRIPTION I. Die Herstellung von RNA bei E-Coli TRANSKRIPTION I Die Herstellung von RNA bei E-Coli Inhalt Aufbau der RNA-Polymerase Promotoren Sigma-Untereinheit Entwindung der DNA Elongation Termination der Transkription Modifizierung der RNA Antibiotika

Mehr

KV: Translation Michael Altmann

KV: Translation Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: Translation Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL Translation 1.) Genexpression 2.) Der genetische Code ist universell 3.) Punktmutationen

Mehr

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit in der Nucleotidsequenz der DNA verschlüsselt (codiert)

Mehr

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten 7. Transkription Konzepte: DNA mrna Protein Initiation Elongation Termination RNA Prozessierung Unterschiede Pro /Eukaryoten 1. Aus welchen vier Nukleotiden ist RNA aufgebaut? 2. RNA unterscheidet sich

Mehr

Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen. Abb. aus Stryer (5th Ed.) Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen Die verschiedenen Ribosomen-Komplexe können im Elektronenmikroskop beobachtet werden Durch Röntgenkristallographie wurden

Mehr

KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann

KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL Genexpression / Transkription 1.) Was ist ein Gen? 2.) Welche Arten

Mehr

...-Arg-Met-Phe-Ala-Asn-His-Lys-Ser-Val-Gly-...

...-Arg-Met-Phe-Ala-Asn-His-Lys-Ser-Val-Gly-... 1. Im Enzym Xase, das aus einer Polypeptidkette aus 300 Aminosäuren besteht, findet sich in der Region der Aminosäuren 40-50 die folgende Aminosäurensequenz:...-Arg-Met-Phe-Ala-Asn-His-Lys-Ser-Val-Gly-...

Mehr

Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5

Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5 Prof. A. Sartori Medizin 1. Studienjahr Bachelor Molekulare Zellbiologie FS 2013 12. März 2013 Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5 5.1 Struktur der RNA 5.2 RNA-Synthese (Transkription)

Mehr

Transkription 3. Teil. Posttranskriptionale Modifikationen

Transkription 3. Teil. Posttranskriptionale Modifikationen Transkription 3. Teil Posttranskriptionale Modifikationen Gliederung des Vortrags 1. Reifung der t-rna 2. Modifikationen der Prä-mRNA 5 Capping 3 Schwanzbildung RNA-Editing Spleißen Alternatives Spleißen

Mehr

DNA-Replikation. Konrad Beyreuther. Stefan Kins

DNA-Replikation. Konrad Beyreuther. Stefan Kins DNA-Replikation Konrad Beyreuther Stefan Kins DNA-Replikation Originalgetreue Verdopplung des genetischen Materials als Voraussetzung für die kontinuierliche Weitergabe der in der DNA verschlüsselten Information

Mehr

Translation. Auflesung- Proteinsynthese

Translation. Auflesung- Proteinsynthese Translation Auflesung- Proteinsynthese Proteinsynthese DNA mrna Transkription elágazási hely Translation Polypeptid Vor dem Anfang Beladen der trnas spezifische Aminosäure + spezifische trna + ATP Aminoacyl-tRNA

Mehr

Genaktivierung und Genexpression

Genaktivierung und Genexpression Genaktivierung und Genexpression Unter Genexpression versteht man ganz allgemein die Ausprägung des Genotyps zum Phänotyp einer Zelle oder eines ganzen Organismus. Genotyp: Gesamtheit der Informationen

Mehr

Das zentrale Dogma der Molekularbiologie:

Das zentrale Dogma der Molekularbiologie: Das zentrale Dogma der Molekularbiologie: DNA Transkription RNA Translation Protein 1 Begriffserklärungen GENOM: Ist die allgemeine Bezeichnung für die Gesamtheit aller Gene eines Organismus GEN: Ist ein

Mehr

Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese

Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese Damit die Proteinsynthese beginnen kann, müssen m-rna und fmet-trna zum Ribosom gebracht werden. Wie geschieht das??? Von entscheidender

Mehr

Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden.

Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden. DAS RIBOSOM Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden. Das Ribosom besteht aus 2 zusammengelagerten

Mehr

Dr. Jens Kurreck. Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de

Dr. Jens Kurreck. Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de Dr. Jens Kurreck Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de Prinzipien genetischer Informationsübertragung Berg, Tymoczko, Stryer: Biochemie 5. Auflage,

Mehr

Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie

Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie Datenspeicherung und Datenfluß der Zelle Transkription DNA RNA Translation Protein Aufbau I. Grundlagen der organischen Chemie und

Mehr

Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt. Abb. aus Stryer (5th Ed.) Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt Die Initiation der Translation bei Eukaryoten Der eukaryotische Initiationskomplex erkennt zuerst das 5 -cap der mrna und

Mehr

GENETIK. für Studierende. Michaela Aubele. für Ahnungslose. Eine Einstiegshilfe. 2. Auflage. Dr. Michaela Aubele, München.

GENETIK. für Studierende. Michaela Aubele. für Ahnungslose. Eine Einstiegshilfe. 2. Auflage. Dr. Michaela Aubele, München. Michaela Aubele GENETIK für Ahnungslose Eine Einstiegshilfe für Studierende 2. Auflage von Prof. Dr. Michaela Aubele, München Mit 52 Abbildungen und 33 Tabellen S. Hirzel Verlag die VII Vorwort V Kurzer

Mehr

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination 8. Translation Konzepte: Translation benötigt trnas und Ribosomen Genetischer Code Initiation Elongation Termination 1. Welche Typen von RNAs gibt es und welches sind ihre Funktionen? mouse huma n bacter

Mehr

Biologie für Mediziner WS 2007/08

Biologie für Mediziner WS 2007/08 Biologie für Mediziner WS 2007/08 Teil Allgemeine Genetik, Prof. Dr. Uwe Homberg 1. Endozytose 2. Lysosomen 3. Zellkern, Chromosomen 4. Struktur und Funktion der DNA, Replikation 5. Zellzyklus und Zellteilung

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Fragen für die Übungsstunde 2 (06.06. 10.06.) DNA-Schäden, Mutationen und Reparatur 1.

Mehr

Zentrales Dogma der Biologie

Zentrales Dogma der Biologie Zentrales Dogma der Biologie Transkription: von der DNA zur RNA Biochemie 01/1 Transkription Biochemie 01/2 Transkription DNA: RNA: Biochemie 01/3 Transkription DNA: RNA: Biochemie 01/4 Transkription RNA:

Mehr

Überblick von DNA zu Protein. Biochemie-Seminar WS 04/05

Überblick von DNA zu Protein. Biochemie-Seminar WS 04/05 Überblick von DNA zu Protein Biochemie-Seminar WS 04/05 Replikationsapparat der Zelle Der gesamte Replikationsapparat umfasst über 20 Proteine z.b. DNA Polymerase: katalysiert Zusammenfügen einzelner Bausteine

Mehr

Promotor kodierende Sequenz Terminator

Promotor kodierende Sequenz Terminator 5.2 Genexpression Sequenz in eine RNA-Sequenz. Die Enzyme, die diese Reaktion katalysieren, sind die DNA-abhängigen RNA-Polymerasen. Sie bestehen aus mehreren Untereinheiten, die von den Pro- bis zu den

Mehr

DNA-Replikation. Ein Prozess in drei Stufen 1. Initiation 2. Elongation 3. Termination

DNA-Replikation. Ein Prozess in drei Stufen 1. Initiation 2. Elongation 3. Termination DNA-Replikation Ein Prozess in drei Stufen 1. Initiation 2. Elongation 3. Termination Die Initiation der DNA-Replikation bei Eukaryoten am ori erfolgt erst nach der Lizensierung durch ORC und weitere Proteine

Mehr

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination 8. Translation Konzepte: Translation benötigt trnas und Ribosomen Genetischer Code Initiation Elongation Termination 1. Welche Typen von RNAs gibt es und welches sind ihre Funktionen? mouse huma n bacter

Mehr

Einleitung. Replikation

Einleitung. Replikation (C) 2014 - SchulLV 1 von 9 Einleitung Der Action-Film von gestern Abend war wieder ziemlich spannend. Mal wieder hat es der Superheld geschafft, alle Zeichen richtig zu deuten, diverse Geheimcodes zu knacken

Mehr

Antibiotika sind oft Inhibitoren der Genexpression

Antibiotika sind oft Inhibitoren der Genexpression Antibiotika sind oft Inhibitoren der Genexpression Inhibitoren der Transkription: Rifampicin, Actinomycin α-amanitin Inhibitoren der Translation: Puromycin, Streptomycin, Tetracycline, Chloramphenicol

Mehr

Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS)

Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS) N U C L E I N S Ä U R E N Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS) BAUSTEINE DER NUCLEINSÄUREN Die monomeren Bausteine der Nucleinsäuren

Mehr

Von der DNA zum Eiweißmolekül Die Proteinbiosynthese. Ribosom

Von der DNA zum Eiweißmolekül Die Proteinbiosynthese. Ribosom Von der DNA zum Eiweißmolekül Die Proteinbiosynthese Ribosom Wiederholung: DNA-Replikation und Chromosomenkondensation / Mitose Jede Zelle macht von Teilung zu Teilung einen Zellzyklus durch, der aus einer

Mehr

4. Genetische Mechanismen bei Bakterien

4. Genetische Mechanismen bei Bakterien 4. Genetische Mechanismen bei Bakterien 4.1 Makromoleküle und genetische Information Aufbau der DNA Phasen des Informationsflusses Vergleich der Informationsübertragung bei Pro- und Eukaryoten 4.2 Struktur

Mehr

Mutation & Rekombination

Mutation & Rekombination Mutation & Rekombination Aufbau des Vortrages -Grundlagen- Arten von Mutationen Mechanismus von Mutationen Mutagene (chem. & phsysikal.) Reparaturmechanismen Spotlights on......warum die DNA Thymin statt

Mehr

Biochemie Tutorium 9. RNA, Transkription

Biochemie Tutorium 9. RNA, Transkription Biochemie Tutorium 9 RNA, Transkription IMPP-Gegenstandskatalog 3 Genetik 3.1 Nukleinsäuren 3.1.1 Molekulare Struktur, Konformationen und Funktionen der Desoxyribonukleinsäure (DNA); Exon, Intron 3.1.2

Mehr

KV: DNA-Replikation Michael Altmann

KV: DNA-Replikation Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: DNA-Replikation Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL DNA-Replikation 1.) Das Zentraldogma der Molekularbiologie 1.) Semikonservative Replikation

Mehr

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand!

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand! Genetik I Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand 1. Beschriften Sie die Abbildung zu den Bakterien. 2. Nennen Sie Vorteile, die Bakterien wie Escherichia coli so wertvoll für die genetische Forschung

Mehr

Weitergabe genetischer Information: DNA-Replikation Beispiel: Escherichia coli.

Weitergabe genetischer Information: DNA-Replikation Beispiel: Escherichia coli. Weitergabe genetischer Information: DNA-Replikation Beispiel: Escherichia coli. zirkuläres bakterielles Chromosom Replikation (Erstellung einer identischen Kopie des genetischen Materials) MPM 1 DNA-Polymerasen

Mehr

GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE

GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE Page 1 of 7 GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE Prof. Dr. Anne Müller 6 Genetische Vielfalt / Gen-Umordnungen 6.1 RNA-Editing 6.2 Alternatives Spleissen 6.3 Gen-Umordnungen Wie kann die Zahl der Proteine

Mehr

Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese. Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird

Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese. Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird 1 Übersicht: Vom Gen zum Protein 1. 2. 3. 2 Das Dogma

Mehr

Biologie für Mediziner

Biologie für Mediziner Biologie für Mediziner - Zellbiologie 1 - Zellkern Endoplasmatisches Retikulum Golgi-Apparat Eukaryoten: Kompartimentierung Zellkern: Aufbau umgeben von einer Doppelmembran äussere Membran geht direkt

Mehr

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend Vererbung Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend Klassische Genetik Äußeres Erscheinungsbild: Phänotypus setzt sich aus einer Reihe von Merkmalen (Phänen))

Mehr

Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 11. Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik

Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 11. Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 11 Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Abhängig von der Genklasse: Genstruktur der Eukaryoten 1. RNA Pol I Gene: 18S, 5,8S, 28S rrna 2. RNA Pol

Mehr

RNA und Expression RNA

RNA und Expression RNA RNA und Expression Biochemie RNA 1) Die Transkription. 2) RNA-Typen 3) RNA Funktionen 4) RNA Prozessierung 5) RNA und Proteinexpression/Regelung 1 RNA-Typen in E. coli Vergleich RNA-DNA Sequenz 2 Die Transkriptions-Blase

Mehr

Zellzyklus, Replikation und Chromosomen

Zellzyklus, Replikation und Chromosomen Zellzyklus, Replikation und Chromosomen Wiederholung: Größenverhältnisse im DNA-Molekül 3 5 Das größte menschliche Chromosom enthält 247 Millionen Basenpaare Moleküllänge: 8.4 cm Die Länge des gesamten

Mehr

1. Skizzieren Sie schematisch ein Gen mit flankierender Region. Bezeichnen und beschriften Sie:

1. Skizzieren Sie schematisch ein Gen mit flankierender Region. Bezeichnen und beschriften Sie: 1. Skizzieren Sie schematisch ein Gen mit flankierender Region. Bezeichnen und beschriften Sie: - 5 UTR (leader) - 3 UTR (trailer) - Terminator - Stopp-Kodon - Initiationskodon - Transkriptionsstartstelle

Mehr

Während der Synthese synthetisiert die Polymerase den neuen Strang in 5 3 Richtung und bewegt sich in 3 5 -Richtung am Matrizenstrang entlang:

Während der Synthese synthetisiert die Polymerase den neuen Strang in 5 3 Richtung und bewegt sich in 3 5 -Richtung am Matrizenstrang entlang: 4.4 Replikation und PCR Ablauf der Replikation in vivo: Die Replikation wird von einer DNA-abhängigen DNA- Polymerase katalysiert. Jede DNA-Polymerase synthetisiert den neuen Strang in 5 3 Richtung, hierzu

Mehr

Molekulargenetik Biologie am Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren...

Molekulargenetik Biologie am Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren... Molekulargenetik Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren... 2 Beschreiben, wie die DNA aufgebaut ist... 3 Den Ablauf der Replikation erklären und dabei die

Mehr

Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten.

Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten. Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten. Wie bezeichnet man den Strang der DNA- Doppelhelix, der die

Mehr

BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I

BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I GLIEDERUNG: Grundlagen, wichtige Definitionen DNA: Aufbau, Struktur Replikation: Ablauf DNA: Topologie DNA: Veränderungen und Reparaturmechanismen RNA: Aufbau, Klassifikation

Mehr

Modul Biologische Grundlagen Kapitel I.2 Grundbegriffe der Genetik

Modul Biologische Grundlagen Kapitel I.2 Grundbegriffe der Genetik Frage Was sind Fachbegriffe zum Thema Grundbegriffe der Genetik? Antwort - Gene - Genotyp - Phänotyp - Genom - Dexoxyribonucleinsäure - Träger genetischer Information - Nukleotide - Basen - Peptid - Start-Codon

Mehr

DNA-Replikation: Weitergabe der genetischen Information

DNA-Replikation: Weitergabe der genetischen Information : Weitergabe der genetischen Information Semikonservative Replikation: DNA-Replikation Genetische Information wird von Generation zu Generation durch DNA- Replikation weitergegeben Semikonservativ: Der

Mehr

Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig)

Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Jetzt liegen diese Stränge einzeln

Mehr

6. DNA - Bakteriengenetik

6. DNA - Bakteriengenetik 6. DNA - Bakteriengenetik Konzepte: DNA Struktur DNA Replikation Gentransfer in Bakterien Francis Crick 2. Welcher der folgenden Sätze entspricht der Chargaff-Regel? A) Die Menge von Purinen (T und C)

Mehr

1. Beschriften Sie in der Abbildung die verschiedenen Bereiche auf der DNA und beschreiben Sie ihre Funktion! nicht-codogener Strang.

1. Beschriften Sie in der Abbildung die verschiedenen Bereiche auf der DNA und beschreiben Sie ihre Funktion! nicht-codogener Strang. ARBEITSBLATT 1 Transkription 1. Beschriften Sie in der Abbildung die verschiedenen Bereiche auf der DNA und beschreiben Sie ihre Funktion! Bindungsstelle für RNA-Polymerase RNA-Polymerase nicht-codogener

Mehr

Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 10. Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik

Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 10. Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 10 Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Replikationsgabel bei Prokaryoten Replikationsgabel bei Eukaryoten Pol e Pol d GINS (Go, Ichi, Nii, and

Mehr

DNA enthält Gene. DNA Struktur. DNA Replikation. Gentransfer in Bakterien

DNA enthält Gene. DNA Struktur. DNA Replikation. Gentransfer in Bakterien 6. DNA Bakteriengenetik Konzepte: DNA enthält Gene DNA Struktur DNA Replikation Gentransfer in Bakterien Bakteriophagen 2. Welcher der folgenden Sätze entspricht der Chargaff Regel? A) Die Menge von Purinen

Mehr

Einführung in die Biochemie Antworten zu den Übungsaufgaben

Einführung in die Biochemie Antworten zu den Übungsaufgaben Einführung in die Biochemie Antworten zu den Übungsaufgaben Dank Die vorliegenden Antworten zu den Übungsaufgaben für das Seminar zum Modul Einführung in die Biochemie wurden im Wintersemester 2014/2015

Mehr

Vorlesungsthemen Mikrobiologie

Vorlesungsthemen Mikrobiologie Vorlesungsthemen Mikrobiologie 1. Einführung in die Mikrobiologie B. Bukau 2. Zellaufbau von Prokaryoten B. Bukau 3. Bakterielles Wachstum und Differenzierung B. Bukau 4. Bakterielle Genetik und Evolution

Mehr

Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten

Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten Bausteine von Nukleinsäuren: Nukleotide bestehen aus 3 Komponenten: C5-Zucker (RNA: D-Ribose, DNA: 2-Deoxy-D-ribose) Purin- und Pyrimidin-Basen

Mehr

Versuch 2 DNA Reparatur und Rekombination

Versuch 2 DNA Reparatur und Rekombination Versuch 2 DNA Reparatur und Rekombination Warum ist DNA-Reparatur wichtig? Genetische Variation ist doch der Motor der Evolution. Mutationen durch Externe Einflüsse: Ionisierende Strahlung Chemotherapeutika

Mehr

Transkription und Regulation der Genexpression

Transkription und Regulation der Genexpression Transkription und Regulation der Genexpression Dr. Laura Bloch Laura.Bloch@med.uni-jena.de 1. Das zentrale Dogma der Molekularbiologie 24.11.2014 Laura Bloch 2 2. RNA vs. DNA Desoxyribose und Ribose die

Mehr

Träger der Erbinformation sind die Nukleinsäuren. Es handelt sich hierbei um hochmolekulare lineare Kettenmoleküle, die aus durch

Träger der Erbinformation sind die Nukleinsäuren. Es handelt sich hierbei um hochmolekulare lineare Kettenmoleküle, die aus durch Achtung Die folgenden Texte sind als Stichworte für die Klausurvorbereitung zu sehen. Keinesfalls sind die Fragen in der Klausur auf den Inhalt dieser Folien beschränkt, sondern werden aus dem Stoff der

Mehr

Proteinbiosynthese. Prof. Dr. Albert Duschl

Proteinbiosynthese. Prof. Dr. Albert Duschl Proteinbiosynthese Prof. Dr. Albert Duschl DNA/RNA/Protein Im Bereich von Genen sind die beiden Stränge der DNA nicht funktionell äquivalent, weil nur einer der beiden Stränge transkribiert, d.h. in RNA

Mehr

Vorlesung Molekulare Humangenetik

Vorlesung Molekulare Humangenetik Vorlesung Molekulare Humangenetik WS 2013/2014 Dr. Shamsadin DNA-RNA-Protein Allgemeines Prüfungen o. Klausuren als indiv. Ergänzung 3LP benotet o. unbenotet Seminar Block 2LP Vorlesung Donnerstags 14-16

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Teil I: Grundlagen. 1. Lebensformen: Zellen mit und ohne Kern Proteine: Ein Überblick in Stichwörtern 37 VII

Inhaltsverzeichnis. Teil I: Grundlagen. 1. Lebensformen: Zellen mit und ohne Kern Proteine: Ein Überblick in Stichwörtern 37 VII VII Inhaltsverzeichnis Teil I: Grundlagen 1. Lebensformen: Zellen mit und ohne Kern 3 Eukaryoten 4 Prokaryoten 6 Literatur 7 2. DNA: Träger der genetischen Information 9 Bausteine: Nucleotide 9 Doppelhelix

Mehr

Beschreiben Sie in Stichworten zwei der drei Suppressormutationen, die man in Hefe charakterisiert hat. Starzinski-Powitz, 6 Fragen, 53 Punkte Name

Beschreiben Sie in Stichworten zwei der drei Suppressormutationen, die man in Hefe charakterisiert hat. Starzinski-Powitz, 6 Fragen, 53 Punkte Name Starzinski-Powitz, 6 Fragen, 53 Punkte Name Frage 1 8 Punkte Nennen Sie 2 Möglichkeiten, wie der Verlust von Heterozygotie bei Tumorsuppressorgenen (Z.B. dem Retinoblastomgen) zum klompletten Funktionsverlust

Mehr

Versuch von Beadle und Tatum Verändertes Gen -> veränderter Phänotyp

Versuch von Beadle und Tatum Verändertes Gen -> veränderter Phänotyp Versuch von Beadle und Tatum Verändertes Gen -> veränderter Phänotyp Neurospora crassa Ein-Gen-ein-Enzym Hypothese Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese Ein-Gen-ein-Genprodukt-Hypothese Purves et al. 12.1 1

Mehr

Einstieg: Fortpflanzung

Einstieg: Fortpflanzung Einstieg: Fortpflanzung Wozu ist Sex gut? - Nachkommen werden gezeugt --> Erhalt der Spezies. - Es entstehen Nachkommen mit Merkmalen (z.b. Aussehen), die denen von Vater und Mutter ähneln. Beide Eltern

Mehr

Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen. RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher

Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen. RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher Quelle: Biochemie, J.M. Berg, J.L. Tymoczko, L. Stryer,

Mehr

DNA- Replikation. PowerPoint-Learning. Andrea Brügger. von

DNA- Replikation. PowerPoint-Learning. Andrea Brügger. von DNA- Replikation PowerPoint-Learning von Andrea Brügger Lernziele dieser Lerneinheit: 1. Sie kennen und verstehen die einzelnen Teilschritte der DNA-Replikation und können diese Teilschritte den entsprechenden

Mehr

Spleißen und Prozessieren von mrna

Spleißen und Prozessieren von mrna Spleißen und Prozessieren von mrna Spleißen, die Aneinanderreihung von Exons: Prä-mRNAs sind 4-10x länger als die eigentlichen mrnas. Funktionelle Sequenzabschnitte in den Introns der Prä-mRNA: 5 -Spleißstelle

Mehr

Bei der Translation wird die Aminosäuresequenz eines Polypeptids durch die Sequenz der Nukleotide in einem mrna- Molekül festgelegt

Bei der Translation wird die Aminosäuresequenz eines Polypeptids durch die Sequenz der Nukleotide in einem mrna- Molekül festgelegt Bei der Translation wird die Aminosäuresequenz eines Polypeptids durch die Sequenz der Nukleotide in einem mrna- Molekül festgelegt 5 mrna Nukleotid 3 N-Terminus Protein C-Terminus Aminosäure Es besteht

Mehr

mrna S/D UTR: untranslated region orf: open reading frame S/D: Shine-Dalgarno Sequenz

mrna S/D UTR: untranslated region orf: open reading frame S/D: Shine-Dalgarno Sequenz 1. Nennen Sie die verschiedenen RNA-Typen, die bei der Translation wichtig sind. Erklären Sie die Funktion der verschiedenen RNA-Typen. Skizzieren Sie die Struktur der verschiedenen RNA-Typen und bezeichnen

Mehr

KV: DNA Michael Altmann

KV: DNA Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: DNA Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL DNA 1.) Lernmittel 1-3 2.) Struktur der Doppelhelix 3.) Die 4 Bausteine der DNA 4.) Bildung eines

Mehr

1. Beschreiben Sie die Rolle der folgenden Proteine bei der DNA- Replikation in E. coli:

1. Beschreiben Sie die Rolle der folgenden Proteine bei der DNA- Replikation in E. coli: 1. Beschreiben Sie die Rolle der folgenden Proteine bei der DNA- Replikation in E. coli: Übung 7 - DnaA bindet an 13 bp DNA Sequenz (DnaA Box, 5 Wiederholungen bei E. coli) im oric ori wird in AT reicher

Mehr

Antibakterielle Naturstoffe in der medizinischen Chemie

Antibakterielle Naturstoffe in der medizinischen Chemie OC 07-Vortrag Antibakterielle Naturstoffe in der medizinischen Chemie Tobias Geid Schlagwort: Selektive Toxizität (Paul Ehrlich) 1 Unterschiede zwischen menschlicher (eukaryotischer) und bakterieller (prokaryotischer)

Mehr

1. Fragentyp A Welche Aussage über Introns und Exons ist f a 1 sc h? A. Exons enthalten Protein-codierende Sequenzen. B. Reife mrna enthält Exon- und Intron-Abschnitte. C. Intron-Sequenzen werden im Zellkern

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Fragen für die Übungsstunde 4 (20.06. 24.06.) Regulation der Transkription II, Translation

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Die gentechnische Produktion von Insulin - Selbstlerneinheit zur kontextorientierten Wiederholung der molekularen Genetik Das komplette

Mehr

Institut für Biochemie und Molekulare Medizin. Lecture 1 Translational components. Michael Altmann FS 2011

Institut für Biochemie und Molekulare Medizin. Lecture 1 Translational components. Michael Altmann FS 2011 Institut für Biochemie und Molekulare Medizin Lecture 1 Translational components Michael Altmann FS 2011 Gene Expression Fliessdiagramm der eukaryotischen Genexpression Die Expression eines Gens kann auf

Mehr

BIOWISSENSCHAFTEN. Die Biowissenschaften. Biochemie. Molekularbiologie. Mikrobiologie. Botanik, Zoologie. Genetik. Biotechnologie.

BIOWISSENSCHAFTEN. Die Biowissenschaften. Biochemie. Molekularbiologie. Mikrobiologie. Botanik, Zoologie. Genetik. Biotechnologie. Die Biowissenschaften Mikrobiologie Biotechnologie Biochemie Genetik Molekularbiologie Botanik, Zoologie weitere Disziplinen Physiologie Zellbiologie Zentrum f. Angew. Genetik BIOWISSENSCHAFTEN Genetik

Mehr

Seminar Biochemie. Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation. Dr. Christian Hübbers

Seminar Biochemie. Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation. Dr. Christian Hübbers Seminar Biochemie Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation Dr. Christian Hübbers Lernziele Zusammensetzung der Nukleotide (Basen, Zucker) Purin-und Pyrimidinbiosynthese (prinzipieller

Mehr