Schwerpunkt: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Schwerpunkt: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen"

Transkript

1 Medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 in der hausärztlichen Praxis: eine therapeutische Herausforderung Schwerpunkt: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen Stand: Dr. med. Joachim LINKE, MSc in Applied Statistics (SHU, UK) CCR Privates Institut für Kreative Klinische Forschung GmbH, Berlin, cro.eu PD Dr. med. Karl- Ludwig Rost Pharma Consulting & Related Services, Berlin Seite 1

2 ÜBERSICHT 1. EINLEITUNG GEGENSTAND DER ANALYSE EPIDEMIOLOGIE DES T2DM BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN UND THERAPIEZIELE DES T2DM ÜBERSICHT DER IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENEN ANTIDIABETIKA PRINZIPIEN SYSTEMATISCHER UNTERSUCHUNG VON ARZNEIMITTELINTERAKTIONEN CYTOCHROM P450- ENZYME UND UGTS ARZNEIMITTELTRANSPORTER OAD MIT GESICHERTER GÜNSTIGER BEEINFLUSSUNG KLINISCHER ENDPUNKTE METFORMIN SULFONYLHARNSTOFFE (SH) OAD OHNE GESICHERTE GÜNSTIGE BEEINFLUSSUNG KLINISCHER ENDPUNKTE ALPHA- GLUKOSIDASEHEMMER DPP- 4- INHIBITOREN SGLT2- INHIBITOREN GLINIDE GLITAZONE GLP- 1- REZEPTORAGONISTEN INSULIN- THERAPIE VOR- UND NACHTEILE VON ANTIDIABETIKA- KOMBINATIONEN UNTEREINANDER BEGLEITERKRANKUNGEN UND DEREN BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN ARTERIELLE HYPERTONIE EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL FETTSTOFFWECHSELSTÖRUNGEN EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL KORONARE HERZKRANKHEIT (CHRONISCHE KHK) NACH NVL EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- KHK DIABETISCHE NEUROPATHIE EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- DNP RETINOPATHIE EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- NHK ARTERIELLE VERSCHLUSSKRANKHEIT EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE BEI PAVK CHRONISCHE HERZINSUFFIZIENZ EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- HI NEPHROPATHIE EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- NE HERZINFARKT EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL SCHLAGANFALL Seite 2

3 EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL FUßULKUS EMPFOHLENE ARZNEIMITTELTHERAPIE DURCH DIE NVL- F SPEZIFISCHE INTERAKTIONEN BEI KO- MORBIDITÄT ACE- HEMMER ALDOSTERON- ANTAGONISTEN ANTIBIOTIKA ANTIKOAGULANTIEN ß- REZEPTORENBLOCKER DIURETIKA HERZGLYKOSIDE HMG- COA- REDUKTASE- HEMMER KALZIUMANTAGONISTEN NSARS THROMBOZYTENAGGREGATIONSHEMMER ANTIEPILEPTIKA ARZNEIMITTELINTERAKTIONEN UND DEREN RELEVANZ INTERAKTIONEN ÜBER ENZYME / TRANSPORTER DES ARZNEIMITTELMETABOLISMUS PK- INTERAKTIONEN ANDERER ARZNEIMITTEL AUF OAD PK- INTERAKTIONEN VON OAD AUF ANDERE ARZNEIMITTEL (NICHT OAD) PK- INTERAKTIONEN ÜBER DIE NIERE UND BEI NIERENINSUFFIZIENZ ZUSAMMENFASSUNG Seite 3

4 Abkürzungsverzeichnis ABC ACE AkdÄ AMI ASS AT1 AUC BCRP CrCl CL C max CV CYP DDG DEGAM DGIM DHL DM DPP- 4 EM EMA FDA GFR (egfr) GIP GLP- 1 HI HIV KHK KO IM INR MAO MATE MDRD ATP- binding cassette (Transporterfamilie) Angiotensin Converting Enzyme Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Arzneimittelinteraktion(en) Acetylsalicylsäure Angiotensin- II- Rezeptor- Subtyp- 1 Area under the concentration versus time curve Human breast cancer resistance protein Kreatininclearance Clearance Maximale Konzentration Kardiovaskulär Cytochrom P450 Deutsche Diabetes Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Deutsche Hochdruckliga Diabetes mellitus Dipeptidyl- Peptidase- 4 Extensive metaboliser European Medicines Agency Food and Drug Administration Glomeruläre Filtrationsrate (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) Glucose- dependent Insulinotropic Peptid Glucagon- like Peptid 1 Chronische Herzinsuffizienz Human immunodeficiency virus Koronare Herzkrankheit Körperoberfläche Intermediate metaboliser International Normalized Ratio Monoaminooxidase Multidrug and toxin extrusion (Transporter) Modification of diet in renal disease Seite 4

5 MI NPG NSAR NVL NVL- DNP NVL- F NVL- HI NVL- KHK NVL- NE NVL- NHK NVL- T2DM NYHA OAD OAT OATP OCT OCTN pavk PD P- gp PK PM s.c. SGLT2 SH SLC T 1/2, t 1/2 T2DM T max, t max UGT UM Myokardinfarkt Nüchternplasmaglukose Nichtsteroidale Antirheumatika Nationale VersorgungsLeitlinie Nationale VersorgungsLeitlinie Neuropathie bei Diabetes 11/2011 Nationale VersorgungsLeitlinie Fußkomplikationen 02/2010 Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz, 08/2013 Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK, 07/2013 Nationale VersorgungsLeitlinie Nierenerkrankungen bei Diabetes 05/2013 Nationale VersorgungsLeitlinie zu Netzhautkomplikationen 02/2010 (abgelaufen) Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ- 2- Diabetes, 09/013 New York Heart Association Orale Antidiabetika Organic anion transporter Organic anion transporting polypeptide Organic cation transporter Organic cation transporter novel Periphere Arterielle Verschlusskrankheit Pharmakodynamik P- glycoprotein (Auswärtstransporter) Pharmakokinetik Poor metaboliser Subkutan Sodium/Glucose Co- transporter 2 Sulfonylharnstoff(e) Solute carrier (Transporterfamilie) Terminale Eliminationshalbwertszeit Typ 2 Diabetes mellitus Zeit bis zum Erreichen von C max Uridindiphosphat- Glukuronosyltransferase Ultrarapid metaboliser Seite 5

6 Seite 6

7 1. Einleitung Der Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) ist eine der häufigsten Erkrankungen der älteren Bevölkerung. Der T2DM ist gekennzeichnet durch eine Hyperglykämie in Folge einer Insulinresistenz in Verbindung mit einem zunächst relativen, im weiteren Verlauf auch absoluten Insulinmangel. Er beruht auf einer gene- tisch bedingten, multifaktoriellen Krankheitsdisposition, häufig in Form eines metabolischen Syndroms. Dieses ist gekennzeichnet durch: abdominale Adipositas (Taillenumfang: Männer >94 cm, Frauen >80 cm), Insulinresistenz, Hyperinsulinämie, gestörte Glukosetoleranz, Dyslipoproteinämie, Hypertonie und, gemäß WHO Definition, auch Albuminurie 1. Eine chronische Hyperglykämie bei T2DM führt häufig zu Langzeitschäden mit Funktionsstörungen / Funktionseinschränkungen verschiedener Organe, insbesondere der Augen, Nerven, Nieren und des Herz- Kreislauf- Systems. Diese Folgeerkrankungen führen einerseits zu einer Einschränkung der Lebens- qualität des betroffenen Patienten und vorzeitigem Tod, verursachen anderseits auch eine hohe Kosten- belastung der Solidargemeinschaft des Gesundheitswesens 2. Daher wurden Leitlinien zur Optimierung der Behandlung des T2DM geschaffen (siehe Kap. 2) und gemäß neuen Evidenz- basierten Erkenntnis- sen laufend aktualisiert. Daraus resultieren Vertragsmodelle der kassenärztlichen Versorgung, in de- nen auch die häufigen Folgeerkrankungen in so genannten Therapiepfaden Berücksichtigung finden. Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) zu T2DM und assoziierten Erkrankungen adressiert zwar den jeweils aktuellen Stand der Evidenz zur Behandlung des T2DM und T2DM- assoziierten Begleit- und Fol- geerkrankungen, jedoch findet mit Ausnahme der Anhänge 1 6 der NVL- NE die wichtige Frage von Arz- neimittelinteraktionen (AMI) mit Nicht- Diabetika, insbesondere durch pharmakokinetische (PK) Mecha- nismen keine Berücksichtigung. Diese stellen heute bei den meist multimorbiden, älteren Patienten mit entsprechender Polypharmakotherapie eine besondere Herausforderung dar, zumal nicht selten auch ungeeignete Arzneimittel (Priscus Liste) verordnet werden 3. Auch geht es um komplexe Zusammenhän- ge, die erst seit den letzten beiden Dekaden mit wesentlichen Konsequenzen für die Zulassung neuer Arzneimittel erforscht werden. Daher sind AMI nur für neuere Wirkgruppen wie Dipeptidylpetidase- 4 (DPP- 4)- und Sodium/Glucose Co- transporter 2- (SGLT2)- Inhibitoren, Glinide, Glitazone oder glucagon- like peptide- 1- (GLP- 1) Agonisten bereits bei Zulassung untersucht und prinzipiell ableitbar aus den Mo- dellstudien mit Inhibitoren und Induktoren, zu denen die Zulassungsbehörden wertvolle Hinweise durch Guidelines geben 4, die bei Polypharmazie für Ältere noch weiter reichen als in klinisch fokussierten Übersichten für einzelne Interaktionen inzwischen erkannt 5. Im Folgenden werden die NVL und deren assoziierte Leitlinien zum T2DM herangezogen, um diese Lücke zu schließen. Soweit Aussagen aus der NVL und assoziierter Leitlinien für Begleit- und Folgeerkrankun- gen entnommen wurden, sind diese nicht durch gesonderte Literaturstellen ausgewiesen. Mangels aus- reichender Informationen durch die NVL einerseits, aber auch durch Fachinformationen andererseits, wurde eine manuelle Literaturrecherche unternommen, um möglicherweise klinisch relevante und noch nicht lange bekannte AMI zu identifizieren. 2. Gegenstand der Analyse Es wurden folgende Leitlinien hinsichtlich der Arzneimitteltherapie analysiert: 1. Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL): Therapie des Typ- 2- Diabetes (NVL- T2DM) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Seite 7

8 Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ- 2- Diabetes Langfassung, 1. Auflage. Version , zuletzt geändert: Sep- tember ( NVL Therapie des Typ- 2- Diabetes, 09/2013, Version 2 Kurzfassung 09/2013, Version 3 2. NVL Herzinsuffizienz, 08/2013, Version 7 (NVL- HI) 3. NVL Chronische KHK, 2. Auflage, 07/2013, Version 1 (NVL- KHK) Kurzfassung 08/2013, Version 1 4. NVL Neuropathie bei Diabetes, 11/2011, Version 1.2 Kurzfassung 04/2012, Version NVL Nierenerkrankungen bei Diabetes 05/2013 Version 5 6. NVL Typ- 2- Diabetes, 2. Auflage Fußkomplikationen, 11/2006 Gültigkeit abgelaufen in Überprüfung 7. NVL Typ- 2- Diabetes Netzhautkomplikationen, 10/2006 Gültigkeit abgelaufen in Überprüfung 8. Hinweise auf sekundäre Formen der Glukosetoleranz (z. B. bei Glucocorticoid- Therapie oder bei einigen endokrinologischen Erkrankungen) 6 3. Epidemiologie des T2DM Die Angaben zur Prävalenz des T2DM und seiner Begleit- / Folgeerkrankungen stützen sich auf sehr un- terschiedliche Quellen, zumal es kein nationales Register gibt. Daher sind die Angaben uneinheitlich 7. Die NVL- T2DM bezieht sich primär auf die neuere DEGS1- Studie des Robert Koch- Instituts 2012, welche die Prävalenz des DM in Deutschland mit 7,2 % in der Bevölkerung zwischen Jahren (7,0 % Män- ner, 7,4 % Frauen) angibt, davon 80 90% als T2DM diagnostiziert. Dies entspricht etwa 3,7 4,1 Millio- nen Einwohnern. Der Manifestationsgipfel liegt vor dem 60. Lebensjahr, die höchste Prävalenz bei 65 bis 74 Jahren 8. Aufgrund der Begleit- / Folgeerkrankungen ist die Lebenserwartung um 5 8 Jahre eingeschränkt. Hier- bei stellt die Makroangiopathie (Arteriosklerose) die mit Abstand wichtigere Ursache für Morbidität und Mortalität als die Mikroangiopathie (Retinopathie, Glomerulosklerose) dar. Die häufigsten Begleit- / Folgeerkrankungen sind daher (Prävalenz): Begleiterkrankung: Häufigkeit bei T2DM- Patienten 1. Arterielle Hypertonie (83,8 %) 2. Fettstoffwechselstörungen (65,2 %) 3. Koronare Herzkrankheit (27,1 %) 4. Diabetische Neuropathie (20,4 %) 5. Retinopathie (10,7 %) 6. Arterielle Verschlusskrankheit (10,0 %) 7. Nephropathie ( 9,9 %) 8. Chronische Herzinsuffizienz (HI) ( 8,0 %) Häufigste Ko- Morbidität bei Patienten mit chron. HI mit schlechterer Prognose 9. Herzinfarkt ( 6,9 %) 10. Schlaganfall ( 5,8 %) 11. Fußulkus (diabetischer Fuß) (2 10%) Seite 8

9 4. Behandlungsmöglichkeiten und Therapieziele des T2DM Bezüglich der therapeutischen Wahl der medikamentösen Behandlung, ist die Unterscheidung bei Pati- enten mit und ohne Adipositas für die Behandlung der Stoffwechselstörung bedeutsam. Auf die Basis- therapie zur Verbesserung der Prognose ist hier nicht einzugehen. Die NVL- T2DM benennt hier folgen- de Behandlungsoptionen: Bei Patienten mit T2DM sollen für folgende Parameter individualisierte Therapieziele vereinbart werden, die u.a. auch Ko- Morbiditäten zu berücksichtigen haben (siehe 5. Begleiterkrankungen und deren Be- handlungsmöglichkeiten) Lebensstil Glukosestoffwechsel: Lipidstatus Körpergewicht Blutdruck Als Orientierungsgrößen werden Therapieziele der Allgemeinbehandlung des T2DM zur Prävention von Folgekomplikationen benannt, die je nach 1. Patientenwillen nach Aufklärung und 2. Ärztlicher Nutzen- Risikoabwägung bzgl. Alter, Ko- Morbidität und Therapie- Risiken adaptiert werden können (S ): Zielkorridor des HbA 1c : 6,5 7,5 % unter Berücksichtigung individualisierter Therapieziele Senkung des HbA 1c <6,5 % nur dann, wenn: 1) die Absenkung durch eine alleinige Änderung des Lebensstils erreichbar ist, oder 2) die Absenkung durch Medikamente erreichbar ist, die kein erhöhtes Risiko für bedeutende Nebenwirkungen (z.b. schwere Hypoglykämien, substantieller Gewichtsanstieg, Herzinsuffizienz, Pankreatitis) tragen und deren Nutzen in Bezug auf klinische Endpunkte belegt ist. Anhaltspunkte werden wie folgt gegeben: für Metformin: um 7 %, bei guter Verträglichkeit gegebenenfalls auch darunter, für Glibenclamid und Insulin: maximale Senkung auf 7 % Senkung der Nüchtern- Plasmaglukose auf (venös): mg/dl (5,6 6,9 mmol/l) postprandialen Glukose (1 2 Stunden): mg/dl (7,8 11,0 mmol/l) Senkung des LDL- Cholesterin auf (DDG/DGIM) 1 : <100 mg/dl (<2,6 mmol/l) ODER: Strategie der festen Statindosis (AkdÄ, DEGAM) 2 Körpergewicht: Gewichtsabnahme um etwa 5 %: bei BMI von kg/m 2 Gewichtsabnahme um etwa 10 %: bei BMI von >35 kg/m 2 Blutdruck: systolischer Blutdruck: <140 mmhg, diastolischer Blutdruck: 80 mmhg Aufgrund unterschiedlicher Experten- Konzepte konnte bei einzelnen Schritten der Pharmakotherapie des T2DM keine Einigung erreicht werden. DDG/DGIM empfehlen ab Stufe 2 des Therapiealgorithmus 1 DDG, Deutsche Diabetes Gesellschaft; DGIM, Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin 2 AkdÄ, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft; DEGAM, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Seite 9

10 ein in einigen Punkten vom Vorschlag der AkdÄ/DEGAM abweichendes therapeutisches Vorgehen. Es geht hier jedoch nicht um die Beurteilung von Wirkungen der von den Parteien bevorzugten Strategie mit denselben Medikamenten, sondern um die Abschätzung möglicher Interaktionen von Antidiabetika mit Arzneimitteln zur Behandlung von Ko- Morbiditäten Übersicht der in Deutschland zugelassenen Antidiabetika Tabelle 1 fasst die in Deutschland zugelassenen Arzneimittelgruppen und Arzneimittel zusammen. Tabelle 1: In Deutschland zugelassene Antidiabetika Arzneimittelklasse α- Glucosidase- hemmer Einzelsubstanzen Acarbose Miglitol AUC bei Niereninsuffizienz Erhöht Erhöht Biguanide Metformin Erhöht DPP- 4- Inhibitor (Gliptine) Glinide (Meglinide) Linagliptin Saxagliptin Sitagliptin Vildagliptin Nateglinid Repaglinid Keine Änderung Erhöht, akt. Metabolit Erhöht Erhöht Mäßige Änderung Keine Änderung Kommentar Bei Hypoglykämie Traubenzucker verabrei- chen Kontraindiziert bei GFR 60 ml/min/1,73 m 2 Kontraindiziert bei NYHA III/IV Dosisadjustierung bei Niereninsuffizienz mög- lich (nicht nötig bei Linagliptin!): Begleiteffekte: Senkung von Plasmalipiden, Thrombozytenaggregation verzögert Flüssigkeitsretention, Cave: Herzinsuffizienz Glitazone Pioglitazon Keine Änderung Kontraindiziert bei NYHA III/IV Inkretin- Mimetika (GLP- 1- Rezeptor- agonisten) Insuline (selektiv) SGLT2- Inhibitoren Sulfonylharnstoffe der *1., 2. und 3. Generation 1, Glyburide in den USA Exenatide Liraglutid Lixisenatid Humaninsulin Insulin glargin Canagliflozin Dapagliflozin Empagliflozin (1.)*, Tolbutamid (2.)*, Glibenclamid 1 (2.)*, Glibornurid (2.)*, Gliclacid (2.)*, Glipizid (2.)*, Gliquidon (2.)*, Glisoxepid (2.)*, Glycodiazin (3.)*, Glimepirid Überwiegend renal Keine Änderung Keine Änderung Erhöht Erhöht Erhöht Erhöht Erhöht Erhöht, akt. Metabolit Keine Änderung Keine Änderung Nicht renal eliminiert Erhöht, akt. Metabolit Neben Hemmung der Magenentleerung häufig gastrointestinale UE Hypoglykämie: Dosierung nach GFR, Proteo- lyse in Leber, Niere, Muskel Wirksamkeit: zwar abhängig von der Nierenfunktion, doch in der Regel keine Dosisanpassung nötig Nicht betrachtet, da kaum verwendet Nutzen bei klinischen Endpunkten Allgemein: Prolongierte Hypoglykämien besonders bei Sulfonylharnstoffen mit ohnehin langer t 1/2 NUR erhöhte Metabolitenkonzentration Es wird im Folgenden auseinander gehalten, ob Substanz A die Substanz B beeinflusst (hier dargestellt als A : ) oder umgekehrt (B A, hier dargestellt als A : ) oder zwischen A und B keinerlei Interak- tion besteht ( A Ø: ). AMI und deren klinische Relevanz, ebenso wie diese Mutualität, sind in den NVL wie in den älteren Fachinformationen noch immer unzureichend adressiert. Hier fehlen z.b. für Sulfonylharnstoffe (SH) oft neuere Studienergebnisse, insbesondere zum Mechanismus von PK- AMI. Für neu zugelassene orale Antidiabetika (OAD) der letzten Dekade waren mehr AMI- Studien Zulassungs- Seite 10

11 voraussetzung als früher (DPP- 4- Inhibitoren, Inkretin- Mimetika und SGLT2- Inhibitoren). Die Vielzahl Arzneimittel- metabolisierender Enzyme und die weiter rasch wachsende Kenntnis über eine Vielzahl von Arzneimitteltransportern ist andererseits nicht nur für den praktisch tätigen Arzt, sondern auch für die forschenden Arzneimittelhersteller eine komplexe Herausforderung. Das größte spezifische Risiko bei der Verabreichung von Antidiabetika ist die Hypoglykämie. Aufgrund der Freisetzung von Insulin aus den ß- Zellen und ihrer teils lang anhaltenden Wirkdauer haben SH das höchste Risiko für Hypoglykämien unter den oralen Antidiabetika (OAD), gefolgt von den kürzer wirksa- men Gliniden. Interaktionen für Kombinationen von OAD untereinander oder mit Insulin sind in den NVL und Fachinformationen ausreichend adressiert und daher hier nicht referiert. Auch sind Arzneimit- tel anderer Indikationsgebiete weitgehend in den Fachinformationen benannt, welche die Plas- maglukose über PD- Mechanismen erhöhen oder senken können. Daher wird dieser Gesichtspunkt hier nur summarisch vorab adressiert. Als PD- Interaktionen, welche die Plasmaglukose unter jeder antidiabetischen Behandlung zumindest potentiell senken oder erhöhen können, werden in den Fachinformationen meist benannt: Senkung der Glukose durch: Bestimmte ACE- Hemmer (Captopril, Enalapril), Angiotensin- II- Rezeptorblocker, bestimmte Antidepres- siva (MAO- Hemmer), hoch dosiertes ASS (>2 g/tag), nicht- selektive ß- Rezeptorenblocker (Carvedilol, Pindolol, Propranolol, Timolol), Fibrate (Fenofibrat), H 2 - Blocker (Cimetidin), Salizylate, SSRI und (akuter) Alkoholgenuss (siehe auch Review 9 ). Erhöhung der Glukose durch: Atypische Antipsychotika, Danazol, ß 2 - Sympathomimetika (wie Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin), Diure- tika (v.a. höhere Thiazid- Dosierungen), Isoniazid, Kortikosteroide, Lithium, Mirtazapin, Nikotinsäure, Östrogene, orale Kontrazeptiva, Schilddrüsenhormone, trizyklische Antidepressiva, Valproinsäure oder Wachstumshormon (siehe Fachinformationen). Somatostatin Analoga (Octreotid, Lanreotid) können den Insulinbedarf sowohl erhöhen als auch senken. Wie lange bekannt, kann die Gabe zentral wirksamer Arzneimittel wie ß- Blocker, Clonidin, Guanethidin und Reserpin (ebenso wie eine autonome Neuropathie) die Warnsymptome der Hypoglykämie ver- schleiern Prinzipien systematischer Untersuchung von Arzneimittelinteraktionen AMI liegen entweder Mechanismen der Pharmakodynamik (PD) oder der Pharmakokinetik (PK) zugrun- de. Wenn bei einer PK- Interaktion die Plasmakonzentrationen eines Interaktionspartners stark verän- dert werden, werden damit auch die PD, teils auch die Wirkung oder Sicherheit beeinflusst. In der Regel wird eine solche Interaktion erst dann klinisch relevant, wenn Zielgrößen der PK, wie die systemische Verfügbarkeit (AUC 3 ) oder maximale Konzentrationen (C max ) um mindestens 50% verändert werden 10. Bei Arzneimitteln mit steiler Dosis- Wirkungsbeziehung oder enger therapeutischer Breite wie Digoxin auch darunter (20-30%), bei flacher Dosis- Wirkungsbeziehung und guter Verträglichkeit darüber. Ande- rerseits ist immer exakt auf die Richtung der Interaktion zu achten: Entweder beeinflusst ein OAD selbst 3 AUC = area under the concentration versus time curve Seite 11

12 die PK eines anderen Arzneimittels oder letzeres die PK eines OAD oder Insulin, was glücklicherweise schnell durch die BZ- Messung erfasst werden kann. Für eine substanzspezifische, schnelle Information steht heute eine wachsende Zahl von online- Daten- banken zur Verfügung, u.a.: table (EPAR, Fachinformationen) Insbesondere die PK- AMI werden auch immer komplexer in den Fachinformationen dargestellt, weil die genaue Kenntnis der PK- AMI- Mechanismen in den letzten 3 Jahrzehnten stark zugenommen hat. Die mangelnde Kenntnis über PK- AMI vor Neuzulassungen hat in der Vergangenheit oft zu Marktrück- nahmen geführt, wenn diese zu ernsthaften Gesundheitsrisiken für Patienten führen. Daher wird von den Zulassungsbehörden eine steigende Zahl an PK- AMI- Studien vor der Zulassung gefordert. Deren Ergebnisse in den Fachinformationen sind für den praktisch tätigen Arzt oft nicht mehr voll verständlich. Daher wird hier versucht, die komplexen Zusammenhänge transparent zu machen. PK- AMI können grundsätzlich auf der Ebene der Absorption, der Verteilung (z.b. die früher überschätzte Plasmaeiweißbindung), des Metabolismus und der Elimination stattfinden. Für kleine, chemische Mole- küle sind die beiden wichtigsten Mechanismen AMI über 1) Arzneimittel- metabolisierende Enzyme, in erster Linie Cytochrom P450 (CYP) Enzyme, neuerdings bzgl. T2DM auch der UGTs, und 2) Arzneimittel- transporter. Heute wird empfohlen, jeweils Substrate mit spezifischer Bindung an ein Enzym ( probe drugs ) bzw. einen Transporter als Testsubstanzen zu verwenden, um dann durch starke Inhibitoren oder Induktoren des jeweiligen Enzyms oder Transporters das maximale Interaktionspotential einschät- zen zu können. Das Ergebnis dieser Modellstudien lässt dann auch Rückschlüsse auf andere, nicht un- tersuchte Arzneimittel zu, welche denselben AMI- Mechanismus haben. Sofern ein genetischer Polymor- phismus für ein Enzym oder ein Transporter besteht, können alternativ oder zusätzlich auch Individuen mit unterschiedlichen, meist defizienten Genvarianten (fehlende oder verringerte Aktivität) im Vergleich zu Individuen mit Genexpression mit normaler Enzym- oder Transportaktivität untersucht werden. Das verbleibende Problem ist, dass Studien zu PK- AMI 1) überwiegend an gesunden, jungen und meist männlichen Probanden durchgeführt werden, die 2) anders als ein Patient mit T2DM nur die beiden experimentell geprüften Substanzen erhalten. Dadurch kann das Risiko für einen älteren, oft multimor- biden T2DM- Patienten nicht immer zuverlässig eingeschätzt werden Cytochrom P450- Enzyme und UGTs Von den CYP- Enzymen spielen beim Menschen 18 Familien mit 44 Unterfamilien eine Rolle ( von denen die Familien 1, 2 und 3 für den Stoff- wechsel von Fremdstoffen/Arzneimitteln, auch bei OAD, eine wesentliche Rolle spielen 11, 12. Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Bedeutung von CYP- Enzymen für den Arzneimittelmetabolismus 13. Diese Graphik gibt zugleich die Auswirkungen unterschiedlicher Faktoren auf die Enzymaktivität ( =erhöht, =verringert) an. Im höheren Alter wie bei T2DM- Patienten sinkt die metabolische Aktivität natürlich ab, doch in die Graphik gingen auch Ergebnisse Neugeborener ein, deren Enzymaktivität mit zunehmen- der Leberreife ansteigt, sich oft aber schon im jüngeren Erwachsenenalter wieder etwas verringert. Vereinfacht gesagt führen als genetische Faktoren Gen- Duplizität zum Phänotyp eines ultrarapid meta- boliser (UM) zu deutlich erhöhter Enzymaktivität, normale Gen- Konstellation und Enzymaktivität zum Seite 12

13 Phänotyp eines extensive metaboliser (EM), defekte Gene zum Phänotyp eines poor metaboliser (PM), wobei Heterozygote mit einem intakten und einem defekten Gen als intermediate metaboliser (IM) klassifiziert werden; doch spielen dabei Transkriptionsfaktoren eine weitere Rolle, auf die hier nicht eingegangen wird. Ein PM für ein Enzym ist repräsentativ für eine potentiell maximal mögliche Hemmung eines Enzyms; der UM ist nur vielleicht, da schlechter untersucht, repräsentativ für eine ma- ximal mögliche Enzyminduktion. Wegen der selteneren Prävalenz eines PM/UM für solche Enzyme un- ter Weißen ( Kaukasiern ) sind selbst Fallberichte informativ, auch wenn die Erkenntnis daraus den An- sprüchen einer evidence- based medicine nicht genügen kann. Abbildung 1: Bedeutung von CYP- Enzymen für den Arzneimittelmetabolismus [%] nach Untersuchung von 248 Stoffwechselwegen für Arzneimittel und bekannte Einflußfaktoren auf deren Enzymaktivität Weil die Anforderungen von Zulassungsbehörden mit wissenschaftlichem Hintergrund sehr detailliert beschrieben und für Arzneimittelhersteller verpflichtend sind, werden Referenzen nicht durch weitere Publikationen gesondert ausgewiesen, die von Expertengruppen zur Formulierung dieser Guidelines herangezogen wurden. Als einfache Übersicht über die komplexen Zusammenhänge für CYP- Enzyme sei der Review von Lynch & Price (2007) 14 empfohlen. Als schnell erreichbare Quelle für den Praktiker bie- tet sich die ursprünglich von David Flockhart seit über 20 Jahren gepflegte Datenbank hierfür an: table/. Bei der Zulassung neuer OAD wurden regulato- rische Aspekte entsprechend vorlaufender wissenschaftlicher Evidenz oft schon vor der Veröffentlichung der Guidelines von Arzneimittelherstellern beachtet für künftige Zulassungen gilt dies ohnehin. In der Tabelle 2 sind daher solche Substrate, Inhibitoren wie Induktoren nach derzeit gültigem regulato- rischen Standards benannt, da diese Informationen für neue OAD auch in die Fachinformationen aufge- nommen wurden. Diese Informationen sind auch für den praktisch tätigen Arzt relevant. Auch die Langversionen aller NVL geben keine ausreichende Informationen, welche Arzneimittelkombinationen für seinen Patienten optimal sind. Tabelle 2 benennt daher an ausgewählten Beispielen die Information, Seite 13

14 die für die Zulassung neuer Arzneimittel gefordert sind, um zu erkennen, wie die Fachinformationen eigentlich zustande kommen. Tabelle 2: Übersicht zu ausgewählten Modellsubstanzen, Inhibitoren und Induktoren von Enzymen4,10 Enzym Modellsubstanzen Inhibitoren Induktoren CYP1A2 Koffein, Theophylline, (Tizanidin) (Ciprofloxacin), Enoxazin (Flu- voxamin) (Montelukast), (Phenytoin) CYP2B6* Efavirenz, S- Bupropion (Clopidogrel), Ticlopidin (Efavirenz), (Rifampicin) CYP2C8* Repaglinid Gemfibrozil (Rifampicin) CYP2C9 CYP2C19* CYP2D6 CYP3A UGT S- Warfarin, Tolbutamid, (Celecox- ib), (Phenytoin) (S- Mephenytoin), (Lansoprazol), Omeprazol, Einzeldosis Desipramin, Metoprolol, (Dex- tromethorphan) Midazolam, (Lovastatin), (Simvas- tatin) Hier: SGLT- Inhibitoren Fluconazol, (Miconazol) (Fluconazol), (Fluvoxamin), Omeprazol (Bupropion), Chinidin, Paroxe- tin Clarithromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir Probenecid, Valproinsäure Atazanavir (UGT1A1+CYP3A) (Carbamazepin), (Rifampic- in) (Rifampicin) Keine bekannt (Avasimib), (Carbamazepin), (Phenytoin), (Rifampicin) Rifampicin, Ritonavir *, Modellsubstanz ist noch nicht gut validiert, in Klammern: zusätzliche Substanzen nach FDA Guideline, &, Link zu FDA- Listen: Uridindiphosphat- Glukuronosyltransferase: Die Charakterisierung der UGT- Subklassen (1A1, 1A3, 1A4, 1A6, 1A9, 2B4, 2B7, 2B15) ist noch zu neu, um eine eindeutige Klassifizierung in der FDA- Guideline zu erlauben, daher selbst zusammengestellt Arzneimitteltransporter Unter den Transportern werden zwei Genklassen unterschieden, die sogenannten ABC 4 - Transporter und die SLC- Transporter, welche beide zu PK- AMI führen können 15. Unter den 48 ABC- Transporter Genen, die den Auswärtstransport von Arzneimitteln kodieren, spielen in erster Linie das ABCB1- Gen (P- glycoprotein (P- gp) alias Multi- Drug- Resistance 1 (MDR1)), aber auch das ABCG2- Gen (BCRP 5 ) eine Rolle. Beide Transporter befinden sich u.a. an den intestinalen Enterozyten, kanalikulär an Hepatozyten, dem proximalen Nierentubulus sowie an der Blut- Hirn- Schranke des Gehirns 10. Bislang sind nahezu 400 Gene für SLC 6 - Transporter bekannt, welche auch die MATE 7 - Familie einschließt ( 16. Hiervon sind mangels valider Studien auch nach der jüngsten FDA- Guideline von 2012 neben zwei ABC- Transporter nur fünf SLC- Transporter explizit be- nannt. Abbildung 2 zeigt die Lokalisation der Transporter an Darm, Leber und Niere. Tabelle 3 gibt aus- gewählte probe drugs, Inhibitoren und Induktoren aus der FDA- Guideline an ABC, ATP- binding cassette Transporterfamilie 5 BCRP, Human breast cancer resistance protein 6 SLC, Solute carrier 7 MATE, Multidrug and toxin extrusion Seite 14

15 MRP: multidrug resistance associated protein; PEPT1, peptide transporter 1 Abbildung 2: Bedeutung von Arzneimittel- Transportern für mögliche AMI nach FDA- Guideline 10 Tabelle 3: Übersicht zu ausgewählten (für T2DM relevanten) Modellsubstanzen, Inhibitoren und In- duktoren von Arzneimitteltransportern 10 Transporter Gen Modellsubstanzen Inhibitoren Induktoren P- gp ABCB1 Dabigatran, Digoxin, Colchicin, Sax- agliptin, Sitagliptin Captopril, Carvedilol, Carbamazepin, Chinidin, Clarithromycin, Johanniskraut, Cyclosporin, Erythromy- Phenytoin, cin, Felodipin, Itraconazol, Rifampicin, Ketoconazol, Ritonavir, Ritonavir Verapamil BRCP ABCG2 Methotrexat, Rosuvastatin, Sulfasalazin Cyclosporin, Gefitinib Keine bekannt OATP1B1 SLCO1B1 Atorvastatin, Fluvastatin, Glibenclamid, Olmesartan, Pitavastatin, Pravastatin, Repaglinid, Rifampicin, Simvastatinsäure, Valsartan OATP1B3 SLCO1B3 Atorvastatin, Olmesartan, Pitavastatin, Rosuvastatin, Telmisartan, Valsartan OCT2 OAT1 OAT3 SLC22A2 SLC22A6 SLC22A8 Amantadin, Amilorid, Cimetidin, Dopa- min, Famotidin, Memantin, Metformin, Pindolol, Procainamid, Ranitidin, Vare- nicline, Oxaliplatin Captopril, Furosemid, Lamivudine, Me- thotrexat, Oseltamivir, Tenofovir, Zalcita- bine, Zidovudine Acyclovir, Bumetanid, Ciprofloxazin, Fa- motidin, Furosemid, Methotrexat, Zidovudine, Oseltamivir, Penicillin G, Pravastatin, Rosuvastatin, Sitagliptin Cyclosporin, Gemfibrozil, Lopinavir, Rifampicin, Ritonavir, Saquinavir Cyclosporin, Lopinavir, Rifampicin, Ritonavir, Saquinavir Cimetidin, Chinidin Probenecid Cimetidin, Diclofenac, Probenecid Keine bekannt Keine bekannt Keine bekannt Keine bekannt Keine bekannt Genetische Polymorphismen und ethnische Unterschiede sind auch für Transporter charakterisiert. Etwa 40% der Arzneimittel sind organische Kationen 17, darunter auch Metformin 18,19. Die Aufnahme von Metformin über OCT1 in die Leber und dessen Wirksamkeit hängt nicht nur von den Polymorphismen Seite 15

16 des OTC1- Gens ab , sondern auch von denen des MATE1- Transporters 22. Auch wenn Cimetidin ein stärkerer Inhibitor der MATE1- /MATE2- K- als der OCT- Transporter ist 23, hängt dennoch das Ausmaß des Interaktionspotentials von Cimetidin auf Metformin auch vom Genotyp des OCT2- Transporters ab 24, da andere Ergebnisse zeigen, dass offenbar der renale Transporter OCT2 für mögliche Interaktionen be- deutsamer ist 25. Die Komplexität einer jahrzehntelang bekannten, lediglich renal eliminierten Substanz wie Metformin und der Möglichkeiten von PK- AMI wird erst in jüngster Zeit erfasst 26. Eine neuere Ar- beit fasst diese Aspekte für Metformin und andere OAD übersichtlich zusammen 27. Aber auch diese wertvolle Publikation verweist erneut auf das Dilemma, dass in vitro - Ergebnisse nicht einfach auf in vivo - Studien an Gesunden extrapoliert werden können, im ärztlichen Alltag bei T2DM dennoch helfen können, individuelle Dispositionen zu erkennen und therapeutische Ansätze rational zu planen. Als weiteres Beispiel sei auf den OATPB1- Transporter verwiesen; eine häufige Genvariante (c.388aà G) führt zu höherer Transportaktivität, die weniger häufige Variante (c.521tà C) führt zu verringerter Transportaktivät, was neben den ebenfalls bekannten Genvarianten von CYP2C8 und 3A4 u.a. zu der hohen PK- Variabilität von Repaglinid führt 28. Digoxin (P- gp- Substrat) und R/S- Warfarin (S- Warfarin ist spezifisch für CYP2C9; Alternative Diclofenac) werden für Studien zu AMI deshalb oft gewählt, weil sie Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite sind, und damit eine riskante Interaktion unter kontrollierten Bedingungen geprüft werden kann. Bei Interaktionsstudien mit OAD werden zusätzlich die folgenden Testsubstanzen als starke, bekannte In- duktoren und Inhibitoren eingesetzt, um das maximal mögliche Ausmaß bestimmter PK- Interaktionen zu prüfen. Vor Allem das Hemmungspotential von Antimykotika (Imidazole) auf CYP- Enzyme ist seit langer Zeit bekannt 29,30,31. Dass 2005 weder Gemfibrozil noch Trimethoprim (längst im Handel) in einer gründli- chen Untersuchung an 209 Arzneimitteln nicht als Inhibitoren von CYP2C8 identifiziert wurden 32, ver- weist erneut auf die Notwendigkeit von ständig aktualisierten Übersichtsarbeiten für den klinischen Alltag, wie auf weitere Präzisierung bestehender guter regulatorischen Guidelines. Der in dieser Arbeit 32 hervorgehobene CYP2C8- Inhibitor Montelukast zeigte in vivo eben keine relevante Interaktion mit dem CYP2C8- Substrat Rosiglitazon 33. Wie das Beispiel Pioglitazon zeigt, sind auch Fachinformationen zu hin- terfragen, die wegen damals unterschiedlicher Informationen (EMA vs. FDA) Anlass zu akademischer Klärung des Stoffwechsels und damit der Antizipierung möglicher Sicherheitsrisiken gab 34. Leider ist längst bekanntes Wissen über selbst klinisch relevante PK- AMI noch immer nicht in Fachinformationen zu Metformin 35 oder SH 36 berücksichtigt, auf die sich die NVL primär beziehen. Fluconazol: Inhibitor von CYP2C9 (ebenso wie Metronidazol, Miconazol oder Sulfinpyrazon), CYP2C19/3A4/5 29,37,38 (ähnliches Hemmprofil, etwas schwächer für 2C9 bei Voriconazol) Gemfibrozil: Inhibitor von CYP2C8 39 und OATPB1 Itraconazol: Substrat und starker Inhibitor von CYP3A4 38, ebenso von CYP2C9 und P- gp 40 Ketoconazol: 29,40 Inhibitor von CYP2C19 und CYP3A4/5 Trimethoprim: Inhibitor von CYP2C8 39 Induktoren sind meist weniger spezifisch: Rifampicin ist ein starker Induktor von CYP2C8, 2C9, 2C19, 2B6, 3A4/5, zugleich auch Inhibitor von Transportern wie OATP1A2, 1B1, 1B3, 2B1 und BSEP/SPGP 41,42. Als weitere Induktoren (CYP2C- und CYP3A4/5- Enzyme sowie P- gp) begegnen dem Kliniker auch oft Carbamazepin 43, Phenytoin 43 oder Johanniskraut 44 heute nur sehr selten auch Phenobarbital. Bei allen Antidiabetika mit vorwiegend renaler Ausscheidung können Substanzen, welche die Nieren- funktion einschränken, zu klinisch bedeutsamen Hypoglykämien führen, insbesondere bei älteren Pati- Seite 16

17 enten mit ohnehin verringerter Kreatininclearance (CrCl). Hierbei ist insbesondere auf den Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva, Diuretika oder nicht- steroidalen Antirheumatika (NSAR) hinzuweisen. In den folgenden Kapiteln wird auf die jeweiligen Gruppen- oder Substanz- spezifischen PK- AMI auf der Basis der Fachinformationen, bzw. Summary of Product Characteristics (SmPC) hingewiesen. Weitere Informationen sind den NVL entnommen, sofern nicht anders ausgewiesen OAD mit gesicherter günstiger Beeinflussung klinischer Endpunkte Metformin Metformin senkt den Blutzuckerspiegel durch verringerte Glukoseproduktion in der Leber. Es ist das einzige zugelassenes Biguanid wird nach oraler Gabe bei gesunden Probanden zu % resorbiert und in unveränderter Form renal durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion (Interaktion mit u.a. Cimetidin) ausgeschieden. Eine Kontraindikation besteht bei eingeschränkter Nierenfunktion (CrCl- Berechnung nötig), Leber- und Herzinsuffizienz sowie allen Erkrankungen mit dem Risiko erhöhter Laktatwerte. Bei Niereninsuffizienz akkumuliert Metformin mit dem Risiko der Laktatazidose, die nach Schätzungen zwar selten (0,03/1.000 Patientenjahre), doch mit hoher Mortalität (30-50%) auftritt 45,46. Die Nierenfunktion ist daher vor Beginn einer Biguanidtherapie und auch während dieser Behandlung regelmäßig zu überprüfen: einmal jährlich bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, zwei- bis viermal jährlich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Metformin ist bei übergewichtigen Patienten mit T2DM nach Versagen lebensstilmodifizierender, nicht- medikamentöser Maßnahmen zur Plasmaglukosesenkung und zur Senkung des kardiovaskulären Risikos als Therapie der ersten Wahl empfohlen. Bei einer GFR >30 60 ml/min/1,73 m² kann Metformin (ent- gegen der Fachinformation) nach Expertenmeinung 47,54 unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen fortge- führt werden. Die Kombination mit Arzneimitteln, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen können, bedarf daher besonderer Überwachung. Hinweise der Fachinformation zu AMI bei Metformin: M : Durch die intravaskuläre Gabe jodhaltiger Kontrastmittel kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. M : Cimetidin verringert die Ausscheidung von Metformin über eine Hemmung der tubulären Sekre- tion an der Niere Sulfonylharnstoffe (SH) SH stimulieren die Insulinfreisetzung durch Hemmung von ATP- abhängigen Kalium- Kanälen. Sie er- scheinen für die Therapie übergewichtiger Patienten mit T2DM als Langzeitmonotherapie wegen mögli- cher Gewichtszunahme weniger geeignet (Position der DEGAM). Zu den in Deutschland am häufigsten eingesetzten Substanzen gehören Glibenclamid und Glimepirid, die sich in ihren PK- Eigenschaften bei Niereninsuffizienz nicht wesentlich unterscheiden. Gliquidon ist der einzige SH, der bei bestehender Niereninsuffizienz ohne erhöhtes Risiko verabreicht werden kann. Glibenclamid Mikronisiertes Glibenclamid wird nach oraler Gabe rasch zu >90% resorbiert und in der Leber vollständig verstoffwechselt (CYP2C9, auch CYP3A4 und CYP2C19). Dabei entstehen zwei Hauptmetaboliten mit Seite 17

18 blutzuckersenkender Wirkung. Die Ausscheidung der Metaboliten erfolgt etwa zu gleichen Teilen über Urin und Galle. Bei Niereninsuffizienz, vor allem bei einer egfr <30 ml/min/1,73 m², kann es zu einer Akkumulation mit erhöhtem Hypoglykämierisiko kommen, die eine Dosisreduktion erforderlich macht. Ab einer CrCl <30 ml/min sollte Glibenclamid nicht mehr eingesetzt werden. Eine Hemmung von CYP2C9 durch Glibenclamid ist möglich. Glibenclamid ist zugleich ein Substrat der Transporter P- gp und OATP2B1 mit zusätzlichem Interaktionspotential über diese Transportwege 48. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Glibenclamid: Glib : Die Fachinformation gibt nur Medikamente mit Auswirkungen auf die Plasmaglukose an. Glib : Die Wirkung von Cumarin- Derivaten kann verstärkt oder abgeschwächt werden. Gliclazid: Gliclazid wird vollständig absorbiert, wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und über den Urin ausgeschieden: <1% der unveränderten Form findet sich im Urin. Die t 1/2 liegt zwischen Stunden. Die PK und PD von Gliclazid kann bei Patienten mit Leberinsuffizienz oder schwerem Nierenversagen verändert sein. Ein bei diesen Patienten auftretendes hypoglykämisches Ereignis kann verlängert sein. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Gliclacid: Die Angaben beziehen sich fast ausschließlich auf Interaktionen mit Hyper- und Hypoglykämien. Glic : Kontraindiziert: Miconazol erhöht die hypoglykämische Wirkung, wobei das Auftreten hypo- glykämischer Symptome bis hin zum Koma möglich ist (keine Studie). Glic : Alkohol verstärkt die hypoglykämische Reaktion (indem es Kompensationsreaktionen hemmt), was zum Auftreten eines hypoglykämischen Komas führen kann. Glic : Antikoagulation (z.b. durch Warfarin): SH können bei gleichzeitigem Einsatz zur Potenzierung der Antikoagulation führen. Die Anpassung des Antikoagulans kann erforderlich sein. Glimepirid Glimepirid wird ebenfalls hepatisch abgebaut (u.a. CYP2C9). Dabei entstehen auch aktive Metaboliten, die überwiegend renal ausgeschieden werden. Nach einmaliger Gabe von radioaktiv markiertem Glime- perid fanden sich 58 % der Radioaktivität im Harn und 35 % in den Faeces wieder. Bei Niereninsuffizienz kann es zu einer Akkumulation der beiden stoffwechselaktiven Metabolite kommen, wodurch sich das Hypoglykämierisiko erhöht. Glimepirid sollte daher bei nachlassender Nierenfunktion in reduzierter Dosis eingesetzt und ab einer Clearance <30 ml/min abgesetzt werden. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Glimepirid: Glim : Über CYP2C9 wird der Metabolismus von Glimepirid durch gleichzeitige Anwendung von CYP2C9- Induktoren (z. B. Rifampicin) oder Inhibitoren (z. B. Fluconazol) beeinflusst. In vivo wird die AUC für Glimepirid durch Fluconazol ungefähr 2- fach erhöht. Glim : Glimepirid kann die Wirkungen von Cumarinderivaten entweder verstärken oder vermindern. Gliquidon Gliquidon wird rasch resorbiert, in der Leber fast vollständig zu mehreren Metaboliten abgebaut. Diese wirken kaum blutzuckersenkend und werden zu 95% biliär, zu 5% renal ausgeschieden. Eine Dosisre- duktion ist daher bei nachlassender Nierenfunktion nicht erforderlich. Nach Fachinformation gilt jedoch eine höhergradige Niereninsuffizienz (CrCl <30 ml/min) als Kontraindikation. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Gliquidon: Seite 18

19 Gliq : Die Fachinformation zählt alle Arzneimittel auf, die den Blutzucker erhöhen oder senken kön- nen, darunter ß- Blocker, Diuretika (Hyperglykämie) und ACE- Hemmer, Antidepressiva, ß- Blocker, Clo- fibrat und Analoga, Cumarin- Derivate, Disopyramid oder Miconazol. Gliq : Gliquidon kann die Wirkungen von Cumarinderivaten entweder verstärken oder vermindern. Glipizid: Die Resorption von Glipizid erfolgt vollständig mit Spitzenkonzentrationen nach 3 Stunden. Glipizid wird extensiv metabolisiert. Die Hauptmetaboliten, inaktive Hydroxylierungs- Produkte und polare Konjugate, werden hauptsächlich über den Urin ausgeschieden. Weniger als 10% unveränderten Glipizids werden im Urin gefunden. Eingeschränkte Nieren- bzw. Leberfunktion können die PK und die PD von Glipizid beeinflussen. Eine eventuell auftretende Hypoglykämie kann protrahiert verlaufen Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Glipizid: Glip : Miconazol: Erhöhung der blutzuckersenkenden Wirkung, Hypoglykämie bis zum Koma. Glip : Fluconazol: Berichte über das Auftreten von Hypoglykämie durch Glipizid, die wahrscheinlich durch Erhöhung der Halbwertszeit von Glipizid verursacht wird. Glip : Voriconazol: Trotz fehlender Studien kann Voriconazol zu erhöhten Plasmaspiegeln von SH (z.b. Tolbutamid, Glipizid und Glibenclamid) und zum Auftreten von Hypoglykämie führen. Glip : Die Fachinformation gibt keine Studien zu Effekten von Glipizid auf andere Arzneimittel an OAD ohne gesicherte günstige Beeinflussung klinischer Endpunkte Alpha- Glukosidasehemmer Die α- Glucosidasehemmer bewirken eine biochemische Hemmung von Prozessen der Glukose- Resorp- tion. Zu dieser Gruppe gehören Acarbose und Miglitol, die unterschiedlich absorbiert und metabolisiert werden. Abgesehen von der spärlichen Studienlage scheint der Einsatz von α- Glucosidasehemmern insbesondere wegen des unkontrollierter Wasser- und Elektrolytverlust z. B. durch Diarrhoen bei sol- chen Patienten ungeeignet, die in der Regel mit zahlreichen Substanzen behandelt werden. Bei Monotherapie mit α- Glukosidasehemmern besteht kein Risiko für Hypoglykämien oder Gewichtszu- nahme, jedoch kann es bei Kombinationstherapien mit anderen antihyperglykämischen Substanzen zu Hypoglykämien kommen. Diese reagieren wegen des Wirkmechanismus der α- Glukosidasehemmer nicht auf Disaccharide wie Haushaltszucker. α- Glukosidasehemmer sind kombinierbar mit Metformin, SH, Glitazonen, Gliniden und Insulin. Acarbose Acarbose wird im Verdauungstrakt durch Darmbakterien abgebaut und als Originalsubstanz nur zu ei- nem kleinen Teil enteral resorbiert (1-2 % der oral gegebenen Dosis). Die im Darm entstehenden Meta- bolite, die z. T. noch biologische Aktivität aufweisen, werden jedoch zu etwa 35% resorbiert und bei Gesunden (wie Acarbose selbst) rasch und vollständig über die Nieren ausgeschieden. Bei eingeschränk- ter CrCl ist jedoch mit einem Anstieg der Plasmakonzentrationen dieser Substanzen zu rechnen. Da nur wenige Informationen zur längerfristigen Einnahme von Acarbose bei niereninsuffizienten Patienten vorliegen, ist die klinische Bedeutung dieses Befundes offen. Der Einsatz von Acarbose kann daher bei nachlassender Nierenfunktion derzeit nicht oder allenfalls in reduzierte Dosis empfohlen werden. Bei Patienten mit einer egfr <25 ml/min/1,73 m² ist die Substanz kontraindiziert. Seite 19

20 Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Acarbose: A : Wegen möglicher Abschwächung der Acarbose- Wirkung sollte die gleichzeitige Anwendung von Colestyramin, Darmadsorbenzien und Verdauungsenzymen mit Acarbose vermieden werden. A : Verschiedene Arzneimittel können durch ihren Blutzucker steigernden Effekt die PD- Eigenschaften von Acarbose abschwächen: Thiazide und andere Diuretika, Kortikosteroide, Phenothiazin, Schilddrü- senhormone, Östrogene, orale Kontrazeptiva, Phenytoin, Nikotinsäure, Kalziumblocker und Isoniazid. A : Im Einzelfall kann Acarbose die Bioverfügbarkeit von Digoxin beeinflussen, so dass eine Dosisan- passung von Digoxin erforderlich sein kann. (In einer Studie an gesunden Probanden wurde dagegen kein Effekt gesehen) 49. A : Wird Acarbose zusätzlich zu SH-, Metformin- Präparaten oder Insulin verabreicht, muss bei Absin- ken des Blutzuckers in den hypoglykämischen Bereich die Dosis von SH, Metformin bzw. Insulin entspre- chend herabgesetzt werden. Miglitol Miglitol wird nach oraler Dosis zu 60-90% systemisch resorbiert und unverändert über die Niere aus- geschieden. Die biliäre Exkretion beträgt nur 1%, so dass die Gesamt- Clearance der Substanz der GFR entspricht. Bei höhergradiger Niereninsuffizienz kumuliert Miglitol. Die klinische Bedeutung ist jedoch mangels Studien bei diesen Patienten unklar. Als Kontraindikation ist eine CrCl <25 ml/min festgelegt. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Miglitol: M : Darmadsorbenzien (z. B. Aktivkohle) und Verdauungsenzympräparate, die kohlenhydratspaltende Enzyme enthalten (z. B. Amylase, Pankreatin), können die Wirkung von Miglitol herabsetzen. M : Da es nach Gabe von Miglitol zu gastrointestinalen Symptomen mit weichem Stuhl oder Diarrhoe kommen kann, ist eine verstärkte Wirkung von Abführmitteln möglich. M : Bei Diarrhoe kann es zu einer beschleunigten Magen- Darm- Passage von gleichzeitig verabreich- ten Arzneimitteln (insbesondere verzögert freisetzenden Präparaten) kommen. M : Hypoglykämien traten in klinischen Studien in Kombination mit Insulin auf. Miglitol verzögert die Resorption von Disacchariden, nicht aber von Monosacchariden. Beim Auftreten von akuten Hypoglykä- mien während der Therapie ist daher zur Behandlung anstelle von Saccharose (Haushaltszucker) Trau- benzucker (Glukose) zu verwenden. M : Bei zeitgleicher Gabe von Miglitol wurde eine geringfügige Verringerung der Bioverfügbarkeit von Glibenclamid und Metformin beobachtet, deren klinische Relevanz nicht in Studien geklärt wurde. M : Miglitol kann zu einer verminderten Resorption von Propranolol führen. Daher kann bei zeitglei- cher Gabe eine Dosisanpassung dieser Substanz nötig sein. Für Propranolol wurden in pharmakologi- schen Studien jedoch keine Veränderungen der hämodynamischen Parameter beobachtet. M : Bei gleichzeitiger Gabe von Miglitol und Digoxin bei gesunden Probanden war die Plasmakonzen- tration von Digoxin verringert. Dieser Effekt wurde nicht bei Patienten mit T2DM beobachtet, die 4 Wochenmit Digoxin vorbehandelt wurden. Diese PK- Interaktion ist daher nicht von klinischer Relevanz. M : Miglitol kann den hypoglykämischen Effekt von SH verstärken und eine Anpassung der Dosierung dieser Präparate erforderlich machen. Dieser Effekt wurde jedoch in klinischen Studien mit Miglitol bisher nicht beobachtet. M Ø: Zwischen Miglitol und Nifedipin oder Antacida (Magnesium- und Aluminiumhydroxid) wurden keine Wechselwirkungen beobachtet. Seite 20

21 DPP- 4- Inhibitoren Dipeptidylpeptidase IV (DPP- 4) ist eine Protease, die spezifisch Dipeptide von Proteinen und Peptiden abspaltet. DPP- 4- Hemmer sind am Abbau von DPP- 4 und weiterer Peptidhormone beteiligt, die bei Nahrungsaufnahmen im Dünndarm gebildet werden und als Mediatoren für die Insulinproduktion wir- ken. DPP- 4- Hemmer verlängern so die sehr kurze Wirkung der Inkretine auf die Insulinproduktion, was zu einer postprandialen Glukosehomöostase beiträgt. Abhängig von der Substanz bestehen Zulassungen als Monotherapie (Linagliptin, Sitagliptin und Vilda- gliptin, bei Metforminunverträglichkeit / Kontraindikationen gegen Metformin) wie auch als Kombina- tionstherapie mit Metformin, einem SH oder Thiazolidindion (Sitagliptin, Saxagliptin, Vildagliptin). Zur Kombination mit Insulin mit oder ohne Metformin sind lediglich Linagliptin, Sitagliptin und Saxagliptin zugelassen. Über die DPP- 4- Inhibitoren Sitagliptin und Vildagliptin liegen bisher keine größeren Studien an niereninsuffizienten Patienten mit Diabetes vor. Saxagliptin Saxagliptin wird nüchtern rasch resorbiert und hauptsächlich über CYP3A4/5 verstoffwechselt. Die Mut- tersubstanz und seine stoffwechselaktiven Hauptmetaboliten werden überwiegend renal (ca. 75%) und hepatisch (ca. 22%) eliminiert. Bei Probanden mit leichter, mäßiger und schwerer Niereninsuffizienz war die Saxagliptin- Exposition um das 1,2 1,4 bzw. 2,1 fache erhöht. Daher wird die Anwendung von Saxagliptin ab einer CrCl <50 ml/min nicht empfohlen. Hinweise der Fachinformation zu Interaktionen bei Saxagliptin: S : Der starke CYP3A4/5- Inhibitor Ketoconazol erhöhte die C max von Saxagliptin um 62%, die AUC um Faktor 2,5. Daher wurden C max (95%) und AUC (88%) des aktiven Hauptmetaboliten dramatisch gesenkt. S : Der mäßige CYP3A4/5- Inhibitor Diltiazem erhöhte die C max von Saxagliptin um 63%, die AUC um das 2,1- fache, mit entsprechender Senkung von C max (44%) und AUC (34%) des aktiven Metaboliten. Da in beiden Studien mit der Erhöhung der Saxagliptin- Konzentrationen auch die Bildung des aktiven Meta- boliten gesenkt wurde, ergibt sich in der Bilanz nur eine geringe Relevanz durch diese Interaktion. S : Umgekehrt reduzierte der starke CYP3A4/5 5- Induktor Rifampicin die C max von Saxagliptin um 53% und die AUC um 76 %. Der Anteil des aktiven Metaboliten und die Hemmung der Plasma- DPP- 4- Aktivität wurden innerhalb des Dosierungsintervalls durch Rifampicin dabei nicht beeinflusst. In der Bilanz kann daher die Anwendung von CYP3A4- Induktoren wie Carbamazepin, Dexamethason, Pheno- barbital, Phenytoin und Rifampicin die blutzuckersenkende Wirkung von Saxagliptin reduzieren. S : In- vitro- Studien zeigten, dass Saxagliptin und sein Hauptmetabolit weder als Inhibitor von CYP1A2, 2A6, 2B6, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 bzw. 3A4 noch als Induktor von CYP1A2, 2B6, 2C9 bzw. 3A4 wirken. S Ø: In Studien an gesunden Probanden wurde weder die PK von Saxagliptin noch die seines Haupt- metaboliten durch Metformin, Glibenclamid, Pioglitazon, Digoxin, Simvastatin, Omeprazol, Antazida oder Famotidin signifikant verändert. Umgekehrt wurde auch die PK von Metformin, Glibenclamid, Pio- glitazon, Digoxin, Simvastatin, Ethinylestradiol/Norgestimat (als kombiniertes orales Kontrazeptivum), Diltiazem bzw. Ketoconazol durch Saxagliptin nicht signifikant verändert. Sitagliptin Sitagliptin wird nach seiner Resorption kaum verstoffwechselt. In- vitro - Studien wiesen darauf hin, dass primär CYP3A4, unter Beteiligung von CYP2C8, das für die begrenzte Metabolisierung von Sitagliptin ver- antwortliche Enzym ist. Bei normaler Nierenfunktion spielt die Metabolisierung, einschließlich der über Seite 21

Ausfüllanleitung. zum indikationsspezifischen Datensatz. für das strukturierte Behandlungsprogramm KHK

Ausfüllanleitung. zum indikationsspezifischen Datensatz. für das strukturierte Behandlungsprogramm KHK Ausfüllanleitung zum indikationsspezifischen Datensatz für das strukturierte Behandlungsprogramm KHK Stand der letzten Bearbeitung: 10-11-2014 Version 4.1 Anamnese- und Befunddaten Angina pectoris Bitte

Mehr

Einsatz neuer Medikamente: GLP1-Analoga & DPP4-Hemmer

Einsatz neuer Medikamente: GLP1-Analoga & DPP4-Hemmer 16. Welt Diabetes Tag an der Charité Einsatz neuer Medikamente: GLP1-Analoga & DPP4-Hemmer Lenka Bosanska Was bedeutet: GLP-1 DPP-4 Hormone des Glucosestoffwechsels Pankreas (Bauchspeicheldrüse) Insulin

Mehr

!!! Folgeerkrankungen

!!! Folgeerkrankungen Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann Folgen auf Ihr Herzkreislaufsystem haben und zu Erkrankungen wie der Schaufensterkrankheit, einer Angina pectoris, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen.

Mehr

INFORMATIONEN FÜR TYP-2-DIABETIKER. Warum der HbA 1c -Wert für Sie als Typ-2-Diabetiker so wichtig ist!

INFORMATIONEN FÜR TYP-2-DIABETIKER. Warum der HbA 1c -Wert für Sie als Typ-2-Diabetiker so wichtig ist! INFORMATIONEN FÜR TYP-2-DIABETIKER Warum der HbA 1c -Wert für Sie als Typ-2-Diabetiker so wichtig ist! Liebe Leserin, lieber Leser, Wer kennt das nicht: Kurz vor dem nächsten Arztbesuch hält man sich besonders

Mehr

Osteoporose. Ein echtes Volksleiden. Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen

Osteoporose. Ein echtes Volksleiden. Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen Osteoporose Osteoporose 9 Osteoporose Ein echtes Volksleiden Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen in den entwickelten Ländern zu den häufigsten Erkrankungen

Mehr

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können.

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können. Aufklärung über die Weiterverwendung/Nutzung von biologischem Material und/oder gesundheitsbezogen Daten für die biomedizinische Forschung. (Version V-2.0 vom 16.07.2014, Biobanken) Sehr geehrte Patientin,

Mehr

Behandlung von Diabetes

Behandlung von Diabetes 04 Arbeitsanweisung Arbeitsauftrag Anhand des Foliensatzes werden die verschiedenen Behandlungsmethoden bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 besprochen. Anschliessend werden noch kurz die Folgen bei einer Nichtbehandlung

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit. Therapie nach Maß 26

Labortests für Ihre Gesundheit. Therapie nach Maß 26 Labortests für Ihre Gesundheit Therapie nach Maß 26 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Therapie nach Maß Die individuelle Dosis finden Jeder Mensch ist einzigartig. Keiner gleicht dem anderen nicht nur

Mehr

Moderne Diabetestherapie evidence based medicine oder managed care? Martin Pfohl

Moderne Diabetestherapie evidence based medicine oder managed care? Martin Pfohl Moderne Diabetestherapie evidence based medicine oder managed care? Martin Pfohl Med. Klinik I EVK Bethesda GmbH Duisburg Evidence based medicine Medizinische Entscheidungen aufgrund von evidence ärztlicher

Mehr

Diabetes mellitus : Folgeschäden

Diabetes mellitus : Folgeschäden Diabetes mellitus : Folgeschäden Warum ist der Diabetes mellitus eine wichtige Erkrankung? a. Akute Probleme: Hypoglykämie Hyperglykämie Ketoazidose b. Chronische Probleme: Folgeschäden: Typische Schäden:

Mehr

Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU - Kombination mit Sulfonylharnstoff n

Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU - Kombination mit Sulfonylharnstoff n Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU Kombination mit Sulfonylharnstoff nun ebenfalls zugelassen Haar (März 2008) - Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat JANUVIA für

Mehr

Wie oft soll ich essen?

Wie oft soll ich essen? Wie oft soll ich essen? Wie sollen Sie sich als Diabetiker am besten ernähren? Gesunde Ernährung für Menschen mit Diabetes unterscheidet sich nicht von gesunder Ernährung für andere Menschen. Es gibt nichts,

Mehr

DMP - Intensiv Seminar. Lernerfolgskontrolle

DMP - Intensiv Seminar. Lernerfolgskontrolle DMP - Intensiv Seminar Lernerfolgskontrolle A DIABETES 1. Für einen 84 jährigen Mann mit Diabetes mellitus Typ 2, Herzinsuffizienz bei Z.n. 2-maligem Myokardinfarkt, art. Hypertonie, M. Parkinson, Kachexie

Mehr

DAS GRÜNE REZEPT. Für eine sichere Medikation mit rezeptfreien Arzneimitteln

DAS GRÜNE REZEPT. Für eine sichere Medikation mit rezeptfreien Arzneimitteln DAS GRÜNE REZEPT Für eine sichere Medikation mit rezeptfreien Arzneimitteln Was ist das Grüne Rezept? Obwohl das Grüne Rezept schon seit Jahren in Arztpraxen verwendet wird, ist es vielen Patienten und

Mehr

Orale Antikoagulation

Orale Antikoagulation A. Plehn? Orale Antikoagulation NOAC Rivaroxaban (Xarelto) // Faktor-Xa-Hemmung Dabigatran (Pradaxa) // Faktor-IIa-Hemmung (Thrombin) Apixaban (Eliquis) // Faktor-Xa-Hemmung (Edoxaban // Faktor-Xa-Hemmung)

Mehr

Gefährlich hohe Blutzuckerwerte

Gefährlich hohe Blutzuckerwerte Gefährlich hohe Blutzuckerwerte In besonderen Situationen kann der Blutzuckerspiegel gefährlich ansteigen Wenn in Ausnahmefällen der Blutzuckerspiegel sehr hoch ansteigt, dann kann das für Sie gefährlich

Mehr

Erratum Benkert, Pocket Guide, Psychopharmaka von A bis Z. 3.Aufl. ISBN (print): 978-3-642-54766-9/ DOI 10.1007/978-3-642-54767-6

Erratum Benkert, Pocket Guide, Psychopharmaka von A bis Z. 3.Aufl. ISBN (print): 978-3-642-54766-9/ DOI 10.1007/978-3-642-54767-6 Erratum Benkert, Pocket Guide, Psychopharmaka von A bis Z. 3.Aufl. ISBN (print): 978-3-642-54766-9/ DOI 10.1007/978-3-642-54767-6 Trotz sorgfältiger Erstellung des Buchs Benkert, Pocket Guide, Psychopharmaka

Mehr

Informationen zum Thema Arzneimitteldokumentation und Arzneimitteltherapiesicherheit

Informationen zum Thema Arzneimitteldokumentation und Arzneimitteltherapiesicherheit Gesundheitskarte AKTUELL Informationen zum Thema Arzneimitteldokumentation und Arzneimitteltherapiesicherheit Arzneimittel sind ein elementarer Bestandteil in der modernen medizinischen Behandlung. Bei

Mehr

Ihre Protein Analyse

Ihre Protein Analyse Ihre Protein Analyse Patient Max Dusan Mustermann Sladek... geboren am 17.10.1986... Gewicht 83 kg... Probennummer P07245... Probenmaterial Plasma... Eingang 18.6.2014... Ausgang 7.7.2014 Sehr geehrter

Mehr

BAnz AT 11.11.2014 B1. Beschluss

BAnz AT 11.11.2014 B1. Beschluss Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL): Anlage XII - Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach 35a SGB

Mehr

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 62. Sitzung am 13.01.2009 im Bundesinstitut für Arzneimittel- und

Mehr

SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER

SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER Ernährungsratgeber Typ-2-Diabetes Genießen erlaubt 18 Diabetes mellitus wichtig zu wissen Alkohol ist generell für Diabetiker nicht geeignet. Fettleber sollten

Mehr

BLUTHOCHDRUCK UND NIERE

BLUTHOCHDRUCK UND NIERE BLUTHOCHDRUCK UND NIERE Hilfreiche Informationen zu Ihrer Nierengesundheit Bluthochdruck und Niere Die Nieren sind die Organe unseres Körpers, die den Blutdruck regeln. Der Blutdruck ist der Druck, der

Mehr

APOTHEKIA SPECIAL DIE PILLE DANACH

APOTHEKIA SPECIAL DIE PILLE DANACH APOTHEKIA SPECIAL DIE PILLE DANACH Die zwei Pillen danach In Deutschland sind aktuell zwei Wirkstoffe für die Pille danach zugelassen, Ulipristalacetat (Handelsname ellaone) und Levonorgestrel (Handelsname

Mehr

Diabetische Retinopathie

Diabetische Retinopathie Netzhautkomplikationen Diabetische Netzhautkomplikationen sind krankhafte Veränderungen in den Augen, die durch einen Diabetes mellitus verursacht werden können. Es handelt sich um die diabetische Retinopathie

Mehr

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen 70% im Beispiel exakt berechnet sind. Was würde

Mehr

Frühe Behandlung der unterschiedlichen Ausprägungen am Beispiel PsA

Frühe Behandlung der unterschiedlichen Ausprägungen am Beispiel PsA Psoriasis als komplexe Systemerkrankung Frühe Behandlung der unterschiedlichen Ausprägungen am Beispiel PsA Univ.-Prof. Dr. Jörg Christian Prinz Berlin (9. Oktober 2009) - Das Krankheitsverständnis der

Mehr

Kann man dem Diabetes davonlaufen?

Kann man dem Diabetes davonlaufen? Kann man dem Diabetes davonlaufen? Dr. med. A. Witzel Internist/Kardiologe/Diabetologe(DDG) Med. Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell Mettnau-Kur - Diabetes mellitus Es gibt eine Vielzahl verschiedener

Mehr

» Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert

» Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert » Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert » PAN Prevention Center Prof. Dr. med. C. A. Schneider Ärztlicher

Mehr

Neue Therapiemöglichkeit: Hemmung der Zuckerwiederaufnahme im Urin

Neue Therapiemöglichkeit: Hemmung der Zuckerwiederaufnahme im Urin Neue Therapiemöglichkeit: Hemmung der Zuckerwiederaufnahme im Urin Uta Berndt November 2014 Welt-Diabetes-Tag Berlin 1 Krankheitsmechanismus Diabetes mellitus Typ 2 verminderte Insulinwirkung am Insulinrezeptor

Mehr

WAS IST DIABETES MELLITUS? URSACHEN UND FOLGEN. Leben so normal wie möglich. Lilly Deutschland GmbH Werner-Reimers-Straße 2 4 61352 Bad Homburg

WAS IST DIABETES MELLITUS? URSACHEN UND FOLGEN. Leben so normal wie möglich. Lilly Deutschland GmbH Werner-Reimers-Straße 2 4 61352 Bad Homburg WAS IST DIABETES MELLITUS? URSACHEN UND FOLGEN DEDBT01425 Lilly Deutschland GmbH Werner-Reimers-Straße 2 4 61352 Bad Homburg Leben so normal wie möglich www.lilly-pharma.de www.lilly-diabetes.de Was ist

Mehr

Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Liebe Patientin, lieber Patient!

Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Liebe Patientin, lieber Patient! Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt Liebe Patientin, lieber Patient! Je besser Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vorbereiten, desto leichter wird es für sie/ihn sein, eine Diagnose

Mehr

Diabetes. Zulassungserweiterung: Levemir (Insulin detemir) als Add-on Therapie zu Victoza (Liraglutid) bei Mens

Diabetes. Zulassungserweiterung: Levemir (Insulin detemir) als Add-on Therapie zu Victoza (Liraglutid) bei Mens Zulassungserweiterung Levemir (Insulin detemir) als Add-on Therapie zu Victoza (Liraglutid) bei Menschen mit Typ 2 Diabetes Mainz (16. November 2011) Die Europäische Kommission hat die Zulassung des modernen

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

WAS finde ich WO im Beipackzettel

WAS finde ich WO im Beipackzettel WAS finde ich WO im Beipackzettel Sie haben eine Frage zu Ihrem? Meist finden Sie die Antwort im Beipackzettel (offiziell "Gebrauchsinformation" genannt). Der Aufbau der Beipackzettel ist von den Behörden

Mehr

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit politische Lage verlassen sich auf Familie persönliche, finanzielle Lage meinen, sich Vorsorge leisten zu können meinen, sie seien zu alt nicht mit

Mehr

Antikoagulation 2012: alles anders?

Antikoagulation 2012: alles anders? Antikoagulation 2012: alles anders? Ärztekongress Arosa 24. März 2012 (Etzel Gysling) Neue Antikoagulantien Wo und wofür sind sie aktuell zugelassen? Seit 2011 sind neue Studienresultate und eine neue

Mehr

Honigsüßer Durchfluss

Honigsüßer Durchfluss Honigsüßer Durchfluss Gliederung 1. Volkskrankheit Diabetes 2. Insulin: Türöffner für den Blutzucker 3. Formen des Diabetes mellitus 3.1 Typ-1-Diabetes 3.2 Typ-2-Diabetes 3.3 Gestationsdiabetes 4. Symptomatik

Mehr

Risikofaktoren für f r das Ausscheiden aus einem Disease Management Programm Befunde aus dem DMP Diabetes mellitus Typ 2 in der Region Nordrhein

Risikofaktoren für f r das Ausscheiden aus einem Disease Management Programm Befunde aus dem DMP Diabetes mellitus Typ 2 in der Region Nordrhein Risikofaktoren für f r das Ausscheiden aus einem Disease Management Programm Befunde aus dem DMP Diabetes mellitus Typ 2 in der Region Nordrhein Bernd Hagen, Lutz Altenhofen, Jens Kretschmann, Sabine Groos,

Mehr

Patienteninformation Ich bin schwanger. Warum wird allen schwangeren Frauen ein Test auf

Patienteninformation Ich bin schwanger. Warum wird allen schwangeren Frauen ein Test auf Patienteninformation Ich bin schwanger. Warum wird allen schwangeren Frauen ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes angeboten? Liebe Leserin, dieses Merkblatt erläutert, warum allen Schwangeren ein Test

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

Strukturierung auf dem Niveau einer Textgliederung

Strukturierung auf dem Niveau einer Textgliederung Klaus Menges, BfArM Mainz, 27. September 2011 Status Gesetzliche Vorgaben basieren auf der Richtlinie 2001/83/EG Nationale Implementierung durch 11a AMG Weitere strukturelle Vorgaben über so genannte QRD

Mehr

effektweit VertriebsKlima

effektweit VertriebsKlima effektweit VertriebsKlima Energie 2/2015 ZusammenFassend - Gas ist deutlich stärker umkämpft als Strom Rahmenbedingungen Im Wesentlichen bleiben die Erwartungen bezüglich der Rahmenbedingungen im Vergleich

Mehr

Strukturierte Blutzucker- Selbstmessung bei Diabetes Typ 2

Strukturierte Blutzucker- Selbstmessung bei Diabetes Typ 2 Strukturierte Blutzucker- Selbstmessung bei Diabetes Typ 2 Diese Broschüre wird Ihnen von der Arbeitsgruppe Diabetes Selbstmanagement (DSM) des Verbands der Schweizer Medizintechnik, FASMED, zur Verfügung

Mehr

Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012

Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012 Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012 Maßgeblicher Zeitpunkt für die Kenntnis des Käufers von einem Mangel der Kaufsache bei getrennt beurkundetem Grundstückskaufvertrag Einführung Grundstückskaufverträge

Mehr

Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker!

Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker! Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker! Selbstmedikation Selbstmedikation ist ein weltweiter Trend Selbstmedikation ist praktisch

Mehr

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt?

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt? DGSV-Kongress 2009 Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt? Sybille Andrée Betriebswirtin für und Sozialmanagement (FH-SRH) Prokuristin HSD Händschke Software

Mehr

Lösung Fall 8 Anspruch des L auf Lieferung von 3.000 Panini á 2,-

Lösung Fall 8 Anspruch des L auf Lieferung von 3.000 Panini á 2,- Lösung Fall 8 Anspruch des L auf Lieferung von 3.000 Panini á 2,- L könnte gegen G einen Anspruch auf Lieferung von 3.000 Panini á 2,- gem. 433 I BGB haben. Voraussetzung dafür ist, dass G und L einen

Mehr

PHV-issue: Atorvastatin. Sehr geehrte Damen und Herren,

PHV-issue: Atorvastatin. Sehr geehrte Damen und Herren, BASG / AGES MEA Traiseng. 5, 1200 Wien, Österreich Datum: 22.08.2018 Kontakt: Ing. Veronika Heimlich, B.Sc. T: +43 505 55-36247 E-Mail: pv-implementation@basg.gv.at Unser Zeichen: PHV-11281225-A-180822

Mehr

Medikament zur Behandlung der Muskeldystrophie Duchenne jetzt in Deutschland VERFÜGBAR:

Medikament zur Behandlung der Muskeldystrophie Duchenne jetzt in Deutschland VERFÜGBAR: München, den 08.01.2015 Medikament zur Behandlung der Muskeldystrophie Duchenne jetzt in Deutschland VERFÜGBAR: TRANSLARNA TM mit dem Wirkstoff Ataluren Liebe Patienten, liebe Eltern, In einem Schreiben

Mehr

Musteraufgaben. Fach: 33001_Krankenpflege-Diabetestherapie Anzahl Aufgaben: 28. Aufgabe 1

Musteraufgaben. Fach: 33001_Krankenpflege-Diabetestherapie Anzahl Aufgaben: 28. Aufgabe 1 Fach: 33001_Krankenpflege-Diabetestherapie Anzahl Aufgaben: 28 Musteraufgaben Diese Aufgabensammlung wurde mit KlasseDozent erstellt. Sie haben diese Aufgaben zusätzlich als KlasseDozent-Importdatei (.xml)

Mehr

DNotI. Fax - Abfrage. GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen. I. Sachverhalt:

DNotI. Fax - Abfrage. GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen. I. Sachverhalt: DNotI Deutsches Notarinstitut Fax - Abfrage Gutachten des Deutschen Notarinstitut Dokumentnummer: 1368# letzte Aktualisierung: 14. Juni 2004 GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen

Mehr

Informationen zum Thema Europäische Krankenversicherungskarte

Informationen zum Thema Europäische Krankenversicherungskarte Gesundheitskarte AKTUELL Informationen zum Thema Europäische Krankenversicherungskarte Von Anfang an ist die Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte für die Aufnahme der Europäischen Krankenversicherungskarte

Mehr

Mit. BKK MedPlus. einfach besser versorgt!

Mit. BKK MedPlus. einfach besser versorgt! Mit BKK MedPlus einfach besser versorgt! DMP - Was ist das? Das Disease Management Programm (kurz DMP) ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm für Versicherte mit chronischen Erkrankungen. Chronisch

Mehr

Besser leben mit Gicht. Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6. Zu starke Schweißbildung. besser natürlich behandeln. Gicht-Telegramm

Besser leben mit Gicht. Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6. Zu starke Schweißbildung. besser natürlich behandeln. Gicht-Telegramm Besser leben mit Gicht GT II-2014 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Purinrechner jetzt auf i-phone und Android Warnung vor dem Einsatz von NSAR wie Diclofenac Zu starke Schweißbildung besser natürlich behandeln

Mehr

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes Was ist ein Umwandlungssatz? Die PKE führt für jede versicherte Person ein individuelles Konto. Diesem werden die Beiträge, allfällige Einlagen

Mehr

Pränatales Screening auf Chromosomenstörungen. Pränatales Screening. Leitfaden für werdende Mütter und Väter. Leitfaden für werdende Mütter und Väter

Pränatales Screening auf Chromosomenstörungen. Pränatales Screening. Leitfaden für werdende Mütter und Väter. Leitfaden für werdende Mütter und Väter Unsere Patienten-Information Pränatales auf Chromosomenstörungen Pränatales auf Chromosomenstörungen Leitfaden für werdende Mütter und Väter Leitfaden für werdende Mütter und Väter Labor Enders & Partner,

Mehr

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten Das große x -4 Alles über das Wer kann beantragen? Generell kann jeder beantragen! Eltern (Mütter UND Väter), die schon während ihrer Elternzeit wieder in Teilzeit arbeiten möchten. Eltern, die während

Mehr

1x1. der Blutdruckmessung. Premium-Qualität für die Gesundheit

1x1. der Blutdruckmessung. Premium-Qualität für die Gesundheit 1x1 der Blutdruckmessung Premium-Qualität für die Gesundheit www.boso.de Das sollten Sie beim Blutdruckmessen beachten! Sitzen Sie zur Messung am besten bequem. Entspannen Sie sich 5 Minuten und messen

Mehr

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen?

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Grundsätzlich steht einem Vermieter jederzeit die Möglichkeit offen, die gegenwärtig bezahlte Miete gemäß 558 BGB an die ortsübliche Miete durch ein entsprechendes

Mehr

Neue Wirkstoffe und Therapieansätze zur Behandlung von Typ-2-Diabetes

Neue Wirkstoffe und Therapieansätze zur Behandlung von Typ-2-Diabetes Neue Wirkstoffe und Therapieansätze zur Behandlung von Typ-2-Diabetes Nürnberg 2015 PD Dr. Michael Hummel Diabetologische SPP Rosenheim & Forschergruppe Diabetes der TU München & Institut für Diabetesforschung

Mehr

WAS IST DIABETES? 1. Zucker - Kraftstoff des Menschen

WAS IST DIABETES? 1. Zucker - Kraftstoff des Menschen WAS IST DIABETES? 1. Zucker - Kraftstoff des Menschen Traubenzucker liefert Energie Bei jedem Menschen ist ständig eine geringe Menge Traubenzucker (Glukose) im Blut gelöst. Dieser Blutzucker ist der Kraftstoff

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

Diabetestherapie. Fall der Woche Silvia Schwab

Diabetestherapie. Fall der Woche Silvia Schwab Diabetestherapie Fall der Woche 28.02.08 Silvia Schwab Kombinierte Therapie: Steno-2-Study Gaede et al. (NEJM 2003): Eine kombinierte Therapie reduziert das Risiko für: Hazard ratio Kardiovaskuläre 0.47

Mehr

? Kann ich mit Karotten zu viel Vitamin A

? Kann ich mit Karotten zu viel Vitamin A Schwangere aus sozial schwachen Schichten Schwangere, die alkohol-, drogen- oder nikotinabhängig sind Schwangere, die aufgrund einer chronischen Erkrankung Medikamente einnehmen müssen, welche die Nährstoffverwertung

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information):

Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information): Frauenklinik Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information): Universitätsspital Basel Frauenklinik PD Dr. med. Nicole

Mehr

Interventionelle Behandlung der Aortenklappenstenose

Interventionelle Behandlung der Aortenklappenstenose Innovationsgipfel 07.05.2009 Interventionelle Behandlung der Aortenklappenstenose Prof. Dr. H. Drexler Aortenstenose Aortenstenose: Verengung des Auslassventils der linken Herzkammer Aortenstenose Aortenstenose

Mehr

10 Antworten zum Thema Generika

10 Antworten zum Thema Generika 10 Antworten zum Thema Generika Die mit dem Regenbogen Liebe Leserin, Lieber Leser Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer leiden unter den jährlich steigenden Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien.

Mehr

Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß

Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß Thesenpapier des wissenschaftlichen Beirats der ENSA Einleitung Eiweiß ist ein wichtiger Grundnährstoff, der für das Wachstum und die Reparatur aller

Mehr

1. Man schreibe die folgenden Aussagen jeweils in einen normalen Satz um. Zum Beispiel kann man die Aussage:

1. Man schreibe die folgenden Aussagen jeweils in einen normalen Satz um. Zum Beispiel kann man die Aussage: Zählen und Zahlbereiche Übungsblatt 1 1. Man schreibe die folgenden Aussagen jeweils in einen normalen Satz um. Zum Beispiel kann man die Aussage: Für alle m, n N gilt m + n = n + m. in den Satz umschreiben:

Mehr

WEGWEISER ZUR EINLAGERUNG VON NABELSCHNURBLUT UND -GEWEBE

WEGWEISER ZUR EINLAGERUNG VON NABELSCHNURBLUT UND -GEWEBE WEGWEISER ZUR EINLAGERUNG VON NABELSCHNURBLUT UND -GEWEBE Nabelschnurblut ist wertvoll! Wenn sich Eltern dafür entscheiden, das Nabelschnurblut ihres Kindes aufzubewahren, können sie damit dem Kind selbst,

Mehr

Vor- und Nachteile der Kastration

Vor- und Nachteile der Kastration Vor- und Nachteile der Kastration Was versteht man unter Kastration? Unter Kastration versteht man die chirugische Entfernung der Keimdrüsen. Bei der Hündin handelt es sich dabei um die Eierstöcke, beim

Mehr

SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie

SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie Seminar: Neue Medikamente neue Nebenwirkungen Kardiovaskuläre Nebenwirkungen Prof. Thomas M. Suter, Leitender Arzt, Universitätsklink für Kardiologie,

Mehr

Was ist clevere Altersvorsorge?

Was ist clevere Altersvorsorge? Was ist clevere Altersvorsorge? Um eine gute Altersvorsorge zu erreichen, ist es clever einen unabhängigen Berater auszuwählen Angestellte bzw. Berater von Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften und

Mehr

!!! Substanzen, die den Blutdruck erhöhen

!!! Substanzen, die den Blutdruck erhöhen Substanzen, die den Blutdruck erhöhen Substanzen, die den Blutdruck erhöhen Es gibt zahlreiche Substanzen, die in verschreibungspflichtigen und nichtverschreibungspflichtige Medikamente, Nahrungsergänzungsmitteln,

Mehr

Milch und Milchprodukte

Milch und Milchprodukte Tag der Apotheke 2014: Kurztexte zu acht häufigen Wechselwirkungen Rückfragen an Dr. Ursula Sellerberg, ABDA-Pressestelle, Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de Milch und Milchprodukte 95 % 1 der Bundesbürger

Mehr

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock infach Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Geld Florian Mock FBV Die Grundlagen für finanziellen Erfolg Denn Sie müssten anschließend wieder vom Gehaltskonto Rückzahlungen in Höhe der Entnahmen vornehmen, um

Mehr

Patienteninformationsbroschüre Valproat

Patienteninformationsbroschüre Valproat Patienteninformationsbroschüre Valproat Informationen für Patientinnen Die Informationen in dieser Broschüre sind für Frauen bestimmt, denen Valproat verschrieben wird und die schwanger werden können (Frauen

Mehr

Ausfüllanleitung. zum indikationsspezifischen Datensatz. für das strukturierte Behandlungsprogramm. Asthma bronchiale

Ausfüllanleitung. zum indikationsspezifischen Datensatz. für das strukturierte Behandlungsprogramm. Asthma bronchiale Ausfüllanleitung zum indikationsspezifischen Datensatz für das strukturierte Behandlungsprogramm Asthma bronchiale Stand der letzten Bearbeitung: 20.11.2012 Version 4.2 Anamnese- und Befunddaten Häufigkeit

Mehr

Knappschaft Gesundheitsmanagement 44781 Bochum www.knappschaft.de

Knappschaft Gesundheitsmanagement 44781 Bochum www.knappschaft.de Risikopotential Selbstmedikation:.. und der Beitrag der Krankenkasse zur Verbesserung der AMTS ihrer Versicherten bei Selbstbehandlung mit OTC Medikation Knappschaft Gesundheitsmanagement 44781 Bochum

Mehr

PKV-Info. Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV?

PKV-Info. Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV? PKV-Info Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV? 2 Die Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) stehen miteinander im Wettbewerb. Das ist so gewollt, zum Nutzen der Versicherten. Denn jeder Wettbewerb

Mehr

Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung. Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Fragen und Antworten

Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung. Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Fragen und Antworten Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr Fragen und Antworten Stand: Juni 2015 1 Grundsatzfragen zum neuen Leistungspaket 1.1

Mehr

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen 18 «Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.» 3Das Konzept der Funktionalen

Mehr

Kritische Lebensereignisse und Gesundheit im Alter

Kritische Lebensereignisse und Gesundheit im Alter Christian Deindl, Universität zu Köln Kritische Lebensereignisse und Gesundheit im Alter DGS Trier, Oktober 2014 Hintergrund Die Geburt eines Kindes Arbeitslosigkeit Auszug aus dem Elternhaus Haben Auswirkungen

Mehr

Speicher in der Cloud

Speicher in der Cloud Speicher in der Cloud Kostenbremse, Sicherheitsrisiko oder Basis für die unternehmensweite Kollaboration? von Cornelius Höchel-Winter 2013 ComConsult Research GmbH, Aachen 3 SYNCHRONISATION TEUFELSZEUG

Mehr

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am 14.08.08

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am 14.08.08 Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements von Stephanie Wilke am 14.08.08 Überblick Einleitung Was ist ITIL? Gegenüberstellung der Prozesse Neuer

Mehr

Übersicht Verständnisfragen

Übersicht Verständnisfragen Übersicht Verständnisfragen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Übergewicht und Adipositas Diabetes mellitus Krebserkrankungen HIV und AIDS Rheumatische Erkrankungen

Mehr

Behandlungsprogramme für Diabetiker was bringt das Mitmachen?

Behandlungsprogramme für Diabetiker was bringt das Mitmachen? Behandlungsprogramme für Diabetiker was bringt das Mitmachen? AOK Mecklenburg-Vorpommern Daniela Morgan, Vertragspartnerservice UNI - Greifswald, 02. Dezember 2009 Was sind Disease- Management-Programme?

Mehr

BMV Visionen 2020. Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung

BMV Visionen 2020. Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung BMV Visionen 22 Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung Die Mitglieder Befragung wurde im Rahmen des Projekts Visionen 22 des Steirischen Blasmusikverbandes (BMV) mithilfe eines Fragebogens durchgeführt.

Mehr

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir sind für Sie da Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir nehmen uns Zeit für Sie und helfen Ihnen Depressionen lassen sich heute meist gut behandeln. Häufig ist es

Mehr

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln DR. KATALIN MÜLLNER

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln DR. KATALIN MÜLLNER Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln DR. KATALIN MÜLLNER Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln - Definition Auch als Arzneimittelinteraktionen Viele Patienten erhalten gleichzeitig mehrere Medikamente

Mehr

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG 1. Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung mit Selbstbeteiligung

Mehr

LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT

LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT Ein Informationsblatt für alle, die über das Angebot einer Vorsorgeuntersuchung nachdenken. Seit 2005 wird in Österreich die neue Vorsorgeuntersuchung angeboten. Bewährtes

Mehr