Zuviel Stress zuviel Druck! Einblicke in die Juvenir-Studie 4.0. Sören Mohr Freiburg,
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- Linda Kästner
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1 Zuviel Stress zuviel Druck! Einblicke in die Juvenir-Studie 4.0 Sören Mohr Freiburg,
2 Das Thema Leistungsdruck in den Medien 2
3 Stichprobenstruktur 3
4 Methodik Befragungsdesign, Stichprobe, Gewichtung Insgesamt wurden zufällig ausgewählte Jugendliche im Alter zwischen 15 und 21 Jahren im Rahmen einer Online-Befragung befragt. Geschichtete Stichprobe: Aus der Romandie wurden 414 Jugendliche befragt, was dem Bevölkerungsanteil in der Altersgruppe (26,9 %) exakt entspricht. Aus dem Tessin wurden überproportional viele Jugendliche (168) befragt, aus der Deutschschweiz dagegen mit 956 Interviews eine unterproportionale Anzahl. Jugendliche mit Migrationshintergrund: hier definiert als Jugendliche ohne schweizerische Staatsbürgerschaft, jedoch mit ausreichenden Kenntnissen einer der drei Landessprachen. Der Anteil in der Stichprobe liegt bei 10,5 Prozent (161 Befragte). Der Anteil in der entsprechenden Altersgruppe in der Schweiz liegt immer noch deutlich höher (19,7 %). Sämtliche Ergebnisse sind nach Altersjahren, Geschlecht und Sprachregion gewichtet (Strukturverteilungen der amtlichen Statistik des Bundesamtes für Statistik). 4
5 1. Verbreitung von Stress und Überforderung im Alltag Stress pur bei Schweizer Jugendlichen 5
6 1. Verbreitung von Stress und Überforderung im Alltag Stress pur bei Schweizer Jugendlichen Häufigkeit von Stress und Überforderung im Alltag, in Prozent (N = 1 538) Frage: Ganz allgemein: Wie häufig haben Sie das Gefühl, übermässig gestresst oder überfordert zu sein? 6
7 1. Verbreitung von Stress und Überforderung im Alltag - Insbesondere bei jungen Frauen Häufigkeit von Stress und Überforderung im Alltag nach Geschlecht, in Prozent (N = 1 538) Frage: Ganz allgemein: Wie häufig haben Sie das Gefühl, übermässig gestresst oder überfordert zu sein? 7
8 1. Verbreitung von Stress und Überforderung im Alltag Stress pur bei Schweizer Jugendlichen insbesondere bei Mädchen! Für knapp die Hälfte der Jugendlichen (46 %) gehören Stress- und Überforderungserfahrungen zum Alltag. Nie oder selten gestresst sind lediglich 14 Prozent der Befragten. Bei den Mädchen ist Stress weiter verbreitet als bei den Jungs: 56 Prozent der weiblichen Jugendlichen sind häufig bis sehr häufig gestresst bei den männlichen Jugendlichen sind es 37 Prozent. Das Alter der Jugendlichen spielt nur eine geringe Rolle: bei den Jüngeren (15 Jahre) und Älteren (20-21 Jahre) sind Stresserfahrungen etwas geringer verbreitet. Stresserfahrungen sind in der Romandie (55 Prozent) und dem Tessin (51 Prozent) stärker verbreitet als in der Deutschschweiz (43 Prozent) 8
9 2. Stress in verschiedenen Lebensbereichen Schule, Studium und Job stressen! 9
10 2. Stress in verschiedenen Lebensbereichen Schule, Studium und Job stressen! Häufigkeit von Stress und Überforderung in verschiedenen Lebensbereichen, in Prozent Frage: Wie häufig fühlen Sie sich in den folgenden Bereichen gestresst oder überfordert? 10
11 2. Stress in verschiedenen Lebensbereichen Schülerinnen und Studentinnen niemand steht mehr unter Druck! Häufigkeit von Stress und Überforderung nach Tätigkeiten, in Prozent (N = 1 538) Frage: Wie häufig fühlen Sie sich im Bereich Schule/Ausbildung/Studium/Beruf gestresst oder überfordert? (zusammengefasste Antwortkategorien sehr häufig und häufig ) 11
12 2. Stress in verschiedenen Lebensbereichen Stress entsteht in Schule und Studium nicht im Privatleben! Über die Hälfte der Jugendlichen (56 %) berichten von sehr häufigen oder häufigen Stresserfahrungen in Schule, Lehre Studium oder im Beruf. Stress und Überforderung entstehen insbesondere in der Schule und im Studium: 67 Prozent der Studierenden und beinahe ebenso viele Schüler geben an, sehr häufig oder häufig gestresst zu sein Mädchen stehen im Studium (75 %) und in der Schule (72 %) häufiger unter Druck als Jungen (57 % respektive 49 %). Im privaten Umfeld sind Stresserfahrungen seltener: jeweils 3 Prozent sind durch Sport und Hobbys sehr häufig und 14 respektive 11 Prozent häufig gestresst. Lediglich 5 Prozent stresst die Interaktion und Selbstpräsentation in sozialen Netzwerken. 12
13 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Erfolgswille und eigener Leistungsdruck 13
14 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Ausgeprägter Erfolgswille Stellenwert von Erfolg in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf, in Prozent (N = 1 496) Frage: Wie wichtig ist es für Sie, in Schule/Studium/Ausbildung/Beruf gut zu sein oder Erfolg zu haben? 14
15 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Erfolgswille und eigener Leistungsdruck Jugendliche mit Leistungsdruck: Ursachen, in Prozent (N = 866) Frage: Wenn Sie sich gestresst oder überfordert fühlen: Was spielt dabei als Ursache eine Rolle? Was führt bei Ihnen in Schule/Ausbildung/Beruf zu Leistungsdruck?(Nur Jugendliche, die sich in ihrer jeweiligen Tätigkeit sehr häufig oder häufig gestresst oder überfordert fühlen.) 15
16 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Erfolgswille und eigener Leistungsdruck Jugendliche mit Leistungsdruck: Ursachen nach Geschlecht, in Prozent (N = 866) Frage: Wenn Sie sich gestresst oder überfordert fühlen: Was spielt dabei als Ursache eine Rolle? (Antwortkategorie Trifft voll und ganz zu ) Was führt bei Ihnen in Schule/Ausbildung/Beruf zu Leistungsdruck? (Nur Jugendliche, die sich in ihrer jeweiligen Tätigkeit sehr häufig oder häufig gestresst oder überfordert fühlen.) 16
17 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Zukunftsangst verstärkt Stress besonders bei Migranten Jugendliche mit Leistungsdruck: Ursachen nach Nationalität, in Prozent (N = 866) Frage: Wenn Sie sich gestresst oder überfordert fühlen: Was spielt dabei als Ursache eine Rolle? (Antwortkategorie Trifft voll und ganz zu ) Was führt bei Ihnen in Schule/Ausbildung/Beruf zu Leistungsdruck? (Nur Jugendliche, die sich in ihrer jeweiligen Tätigkeit sehr häufig oder häufig gestresst oder überfordert fühlen.) 17
18 3. Ausgeprägte Leistungsorientierung Ausgeprägte Leistungsorientierung der Druck ist hausgemacht! Erfolg in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf besitzt für Schweizer Jugendliche höchste Priorität: Für gut 90 Prozent ist der Erfolg hierbei wichtig; für über die Hälfte der Jugendlichen (53 %) sogar sehr wichtig. 80 Prozent der gestressten Jugendlichen und deutlich mehr Mädchen als Jungen setzten sich vor allem selbst unter Druck. Druck von aussen durch Eltern, Lehrer oder Vorgesetzte spielt eine untergeordnete Rolle: Gerade mal 16 Prozent der gestressten Jugendlichen sagen, dass ihre Lehrer oder Vorgesetzten Druck machen, und nur 11 Prozent geben an, von den Eltern Druck zu bekommen. Zukunftsangst hat viele Jugendliche erfasst: Gut 80 Prozent der gestressten Jugendlichen geben die Angst um ihre berufliche Zukunft als Ursache für ihren Leistungsdruck an. Mädchen sind dabei besorgter als Jungs. 18
19 4. Umgang mit Stress und Leistungsdruck Die Schweizer Jugend bevorzugt aktive Bewältigungsstrategien 19
20 4. Umgang mit Stress und Leistungsdruck Aktiver Umgang mit Stress Strategien im Umgang mit Leistungsdruck, in Prozent (N = 1 538) Frage: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Stress und Leistungsdruck umzugehen. Was trifft auf Sie zu? 20
21 4. Umgang mit Stress und Leistungsdruck - Insbesondere bei Jungs! Strategien im Umgang mit Leistungsdruck nach Geschlecht, in Prozent (N = 1 538) Frage: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Stress und Leistungsdruck umzugehen. Was trifft auf Sie zu? (Antwortkategorie Trifft voll und ganz zu ) 21
22 4. Umgang mit Stress und Leistungsdruck Stress erhöht den Konsum von Suchtmitteln leicht Substanzkonsum im Umgang mit Leistungsdruck, in Prozent (N = 1 538) Frage: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Stress und Leistungsdruck umzugehen. Was trifft auf Sie zu? 22
23 4. Umgang mit Stress und Leistungsdruck Aktiver Umgang mit Stress! Am häufigsten versuchen Jugendliche, Stress und Druck aktiv zu begegnen: Die Jugendlichen nehmen sich trotz Druck aktiv Zeit für andere Aktivitäten wie Ausgang und Hobbys (36 %), suchen sich kurze Entspannungsphasen (31 %) oder treiben gezielt Sport als Ausgleich (24 %). Gezielter Substanzkonsum als Folge von Stress und Leistungsdruck sind deutlich weniger verbreitet als andere Strategien. Aktive Bewältigungsstrategien sind unter männlichen Jugendlichen weiter verbreitet als und weiblichen Jugendlichen. Deutlich weniger Jugendliche suchen sich Unterstützung bei Freunden oder in der Familie (14 %) oder professionelle Beratung (4 %). 23
24 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Zu viel Druck schlägt aufs Wohlbefinden 24
25 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Trotz Stress: insgesamt hohe Zufriedenheit Zufriedenheit In verschiedenen Lebensbereichen, in Prozent (N = 1 538) Frage: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit? 25
26 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Je höher der Leistungsdruck, desto geringer die Zufriedenheit Leistungsdruck und Lebenszufriedenheit, in Prozent (N = 1 538) Frage: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit? Ganz allgemein: Wie häufig haben Sie das Gefühl, gestresst oder überfordert zu sein? 26
27 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Zu viel Druck schlägt aufs Wohlbefinden Psychische Stress-Symptome bei Leistungsdruck nach Geschlecht, in Prozent (N = 1 538) Frage: Wenn ich Leistungsdruck habe, ( Nur Befragte, die in einem oder mehreren Bereichen sehr häufig oder häufig Leistungsdruck haben.) 27
28 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Kaum Zeit für Hobbies und Engagement Leistungsdruck, Engagement und Hobbys, in Prozent (N = 1 538) Frage: Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? 28
29 5. Auswirkungen von Stress und Leistungsdruck Leistungsdruck beeinträchtigt Zufriedenheit, Engagement und Wohlbefinden Generell ist die Lebenszufriedenheit der Schweizer Jugendlichen hoch: 74 Prozent berichten, dass sie mit ihrem Leben insgesamt sehr zufrieden oder zufrieden sind. Bei häufiger Stressbelastung nimmt die Zufriedenheit ab: 51 Prozent der Jugendlichen mit seltenen Stresserfahrungen sind mit ihrem Leben insgesamt sehr zufrieden, bei den Jugendlichen mit sehr häufigen oder häufigen Stresserfahrungen sind es rund 30 Prozent. Erhöhter Leistungsdruck ist ein Risikofaktor für das psychische Wohlergehen. Dies gilt insbesondere für junge Frauen. Engagement und freizeitliche Aktivitäten kommen zu kurz: Die Hälfte der Jugendlichen erlebt Einschränkungen der Freiräume für Hobbys, Engagement, Vereinsleben oder gemeinsame Aktivitäten mit Freunden. 29
30 Sören Mohr Wissenschaftlicher Berater Heinrich-von-Stephan-Straße Freiburg Tel: Fax:
31 Wir geben Orientierung. Prognos AG Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung. Die in dieser Präsentation verwendeten Abbildungen entstammen der Juvenir-Studie 4.0, die die Prognos AG im Auftrag der Jacobs Foundation durchgeführt hat. Die Studie ist abrufbar unter:
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