Begrüßungsrede zum Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hanns-Seidel-Stiftung aus Anlass des 2. Ökumenischen Kirchentages
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- Wilhelmine Böhler
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1 Hans-Gert Pöttering Begrüßungsrede zum Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hanns-Seidel-Stiftung aus Anlass des 2. Ökumenischen Kirchentages Publikation Vorlage: Datei des Autors Eingestellt am 14.Mai 2010 unter Autor Dr. Hans-Gert Pöttering Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung Veranstaltung Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hanns-Seidel- Stiftung am 14. Mai 2010 im Konferenzzentrum München Empfohlene Zitierweise Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel des Beitrags das Datum der Einstellung und nach der URL-Angabe das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse anzugeben. [Vorname Name: Titel. Untertitel (Datum der Einstellung). In: (Datum Ihres letzten Besuches).]
2 Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hanns-Seidel-Stiftung aus Anlass des 2. Ökumenischen Kirchentages am 14. Mai 2010, 16:15 Uhr, im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung Lazarettstr. 33, München Begrüßungsrede von Dr. Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung Es gilt das gesprochene Wort! Begrüßung I. Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Angela Merkel, Herr Ministerpräsident, lieber Horst Seehofer, lieber Herr Kollege Zehetmaier, sehr geehrte Abgeordnete, Eminenzen, Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung möchte auch ich Sie herzlich zu diesem Empfang begrüßen. Der Zweite Ökumenische Kirchentag ist ein wichtiges kirchliches Ereignis. Ihm kommt eine gesellschaftspolitische Bedeutung zu, die man auch in Zeiten säkularer Distanz und in Zeiten, in denen wieder verstärkt von einem sogenannten neuen Atheismus die Rede ist, nicht unterschätzen darf. Diese Bedeutung des religiös motivierten Engagements für die Gesellschaft zu würdigen dies ist unser Anliegen. Darum veranstalten wir diesen Empfang als ein sichtbares Signal. Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind. 1
3 Ganz besonders danke ich der Bundeskanzlerin. Es ist uns eine besondere Ehre und Freude, dass Sie heute bei uns sind. Auch dem bayerischen Ministerpräsidenten, Herrn Professor Riccardi und Herrn Dr. Mwombeki gilt mein herzlicher Dank. Hier in München befindet sich die Konrad-Adenauer-Stiftung nicht auf eigenem, aber auf befreundetem Boden. Ich freue mich daher sehr, dass uns die Hanns-Seidel-Stiftung Gastfreundschaft gewährt. Lieber Herr Kollege Zehetmair, als wir mit unserem Vorschlag, einen Empfang anlässlich des ÖKT durchzuführen, auf Sie zukamen, haben Sie keinen Augenblick gezögert. Vielen Dank für die Gastfreundschaft; wir fühlen uns hier bei Ihnen in München sehr wohl. II. nicht den Mut sinken lassen, sondern mit doppelter Kraft den christlichen Grundsätzen zur Anerkennung zu verhelfen suchen, das ist, was die Lage von uns fordert. Dieser Satz ist aktuell, deshalb zitiere ich Ihn gern bei diesem Anlass. Er stammt aus der Eröffnungsrede des damaligen Präsidenten des Katholikentags, Konrad Adenauer, beim Münchener Katholikentag Auch wenn sich seither die Bedingungen in vielfältiger Weise verändert haben Konrad Adenauer sprach auf einem Katholikentag, heute sind wir bei einem Ökumenischen Kirchentag, so lässt sich doch ein ähnlicher Grundgedanke erkennen: der spezifische Beitrag von Christen für das Zusammenleben in der Gesellschaft, also politisches Gestalten aus christlicher Verantwortung. 2
4 III. Der ökumenische Gedanke hat seit Konrad Adenauers Zeiten als Kirchentagspräsident sicher große Fortschritte gemacht. Aber schon 1922 forderte Konrad Adenauer: Soweit wir das irgendwie können, müssen wir mit Bestrebungen Gleichgesinnter im evangelischen Lager Hand in Hand gehen und suchen, uns gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. Hier zeigen sich schon Gedanken, die 25 Jahre später zur Gründung von CDU und CSU führten. Meine Damen und Herren, ich bin besonders froh, heute aus Anlass eines Ökumenischen Kirchentags sprechen zu können. Er spiegelt wider, wie viel an Gemeinsamkeiten gewachsen ist, wie viel selbstverständliches Miteinander es mittlerweile gibt, wie viel Bereicherung wir alle persönlich und gesellschaftlich durch dieses Zusammengehen der Christen erleben dürfen. Für Konrad Adenauer war die Ökumene wichtig. Ein erstes politischökumenisches Projekt war die Gründung der überkonfessionellen Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union. War Konrad Adenauer zu Beginn der 20er Jahre noch nicht erfolgreich mit dem Wunsch der Öffnung der Zentrumspartei für evangelische Christen, so schlossen sich nach den Schrecken des menschenverachtenden, totalitären Regimes des Nationalsozialismus und des Weltkriegs Menschen überall in Deutschland zusammen, um in Besinnung auf die Werte des Christentums auf einer bewusst christlichen Grundlage ein neues Gemeinwesen aufzubauen. Aus dieser Betonung des christlichen Wertefundaments wollten die Gründermütter und Gründerväter aber keinen Monopolanspruch, noch unmittelbare politische Handlungsanweisung aus dem Evanglium ableiten. 3
5 IV. Die Debatte um das C in der Politik gibt es seit den Zeiten Konrad Adenauers. Für die Konrad-Adenauer-Stiftung ist sie Anlass, ihr am christlichen Menschenbild orientiertes Engagement noch stärker als bisher nach Außen zu betonen, um deutlich zu machen, dass das C, trotz aller Kritik, seine Berechtigung hat. Um diese Diskussion auf eine breitere Grundlage zu stellen, haben wir aus Anlass des Kirchentages eine Publikation Damit ihr Hoffnung habt Politik im Zeichen des C veröffentlicht. Dafür haben 35 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Artikel verfasst, in denen aus der jeweiligen persönlichen Perspektive beschrieben wird, was christliche Verantwortung in Politik und Gesellschaft bedeutet und welche Inspiration ihnen aus ihrem Glauben zuwächst. Dies hat zu bemerkenswerten Resultaten geführt. Die Beiträge reichen von grundsätzlichen Überlegungen, wie sich die christliche Botschaft im politischen Alltag auswirken kann, welche Folgen die Berufung auf das christliche Menschenbild für die Politik hat, über persönliche Zeugnisse, bis hin zu fachlichen Auseinandersetzungen in konkreten Politikfeldern. Ich darf Ihnen dieses Buch ans Herz legen und würde mich über Ihr Interesse freuen. V. Die große Bedeutung des Christlichen ist auch das Thema des heutigen Abends, bei dem nicht das geschriebene, sondern das gesprochene Wort zur Geltung kommen soll. 4
6 Deswegen ist es eine ganz besondere Freude, jetzt unsere Bundeskanzlerin, liebe Angela Merkel, um Ihre Rede zu bitten. Nochmals vielen Dank für Ihr Kommen. Wir sind sehr gespannt auf Ihre Worte. 5
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