Referat für Arbeit und Wirtschaft Wirtschafts- und beschäftigungspolitische Grundsatzfragen

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1 Dr. Raymond Saller Telefon Telefax Dr. Sylvia Pintarits Telefon: Telefax: Referat für Arbeit und Wirtschaft Wirtschafts- und beschäftigungspolitische Grundsatzfragen Referat für Stadtplanung und Bauordnung Stadtentwicklungsplanung PLAN HA I/24 Ergebnisse der Beteiligung der Landeshauptstadt München am EU Projekt des Städtenetzwerkes INTERACT ( ): Kooperative Stadtentwicklung in der Praxis Sitzungsvorlagen Nr /V Bekanntgabe in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am Öffentliche Sitzung Kurzübersicht zur beiliegenden Bekanntgabe Anlass Offizieller Abschluss des EU Projektes "Kooperative Stadtentwicklung" des Städtenetzwerkes INTERACT ( ) und Veröffentlichung der deutschen Übersetzung des INTERACT Handbuches "Kooperative Stadtentwicklung. Anders denken anders handeln". Inhalt Mit integrierten Stadtentwicklungsstrategien wie der Perspektive München oder dem Wirtschafts- und Beschäftigungspolitischen Konzept sollen die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessert und die wirtschaftliche Entwicklung, der soziale Ausgleich, eine gesunde Umwelt und die kulturelle Vielfalt gefördert und gesichert werden. Die Umsetzung solcher Strategien ist komplex und erfordert die Zusammenarbeit einer Vielzahl von städtischen und externen Partnern und Organisationen. In dem nun abgeschlossenen Projekt des Städtenetzwerkes INTERACT haben 12 Städte ihr Wissen dazu ausgetauscht und erweitert. Die Bekanntgabe informiert über die Ziele, Methoden und Ergebnisse des Projektes und die Einbindung der städtischen Referate. Zu den Produkten des Projektes zählen: der Endbericht mit allen Kontaktpersonen, ein Städteblatt über München, zwei Fallstudien in München sowie das INTERACT Handbuch "Kooperative Stadtentwicklung. Anders denken anders handeln".

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3 Seite 3 Telefon Telefax Dr. Raymond Saller raymond.saller@muenchen.de Dr. Sylvia Pintarits Telefon Telefax Referat für Arbeit und Wirtschaft Wirtschafts- und beschäftigungspolitische Grundsatzfragen Referat für Stadtplanung und Bauordnung Stadtentwicklungsplanung PLAN HA I/24 Ergebnisse der Beteiligung der Landeshauptstadt München am EU Projekt des Städtenetzwerkes INTERACT ( ): Kooperative Stadtentwicklung in der Praxis Sitzungsvorlage Nr.: / V Anlagen: 1. Erste und zweite INTERACT Fallstudie München (Inhaltsverzeichnis) 2. INTERACT Städteblatt München 3. INTERACT Handbuch Kooperative Stadtentwicklung (Inhaltsverzeichnis) Bekanntgabe in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Einleitung In ganz Europa setzen Städte seit den 1990er Jahren auf integrierte Stadtentwicklungsstrategien und strategische Projekte zur Stadtentwicklung. Damit sollen die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessert und die wirtschaftliche Entwicklung, der soziale Ausgleich, eine gesunde Umwelt und kulturelle Vielfalt gefördert und gesichert werden. Grundlagen der Münchner Stadtentwicklungsstrategie bilden die Perspektive München und das Wirtschafts- und beschäftigungspolitische Konzept. Die Umsetzung derartiger Strategien findet in einer zunehmend komplexeren Umwelt statt. Sie erfordert auch die Zusammenarbeit einer Vielzahl von städtischen und externen Partnern und Organisationen. Städte haben daher vielfältige neue Methoden der Umsetzung entwickelt und ihre Verwaltungen modernisiert, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

4 Seite 4 Das europäische Städtenetzwerk INTERACT Integrated urban governance of tomorrow ( ) ermöglichte zwölf Städten, ihre Erfahrungen über die Umsetzung von Stadtentwicklungsvorhaben auszutauschen und von- und miteinander zu lernen. Es wurde im Rahmen des Fünften Forschungsrahmenprogramms der EU unter der Leitaktion "Die Stadt von morgen und das kulturelle Erbe gefördert. Die Projektleitung lag beim Regionalverband Grand Lyon. Die Beteiligung wissenschaftlicher Partnerinnen und Partner, des Städtenetzwerkes EUROCITIES sowie von Nicht-Regierungsorganisationen erhöhte den Nutzen für die beteiligten Städte. Aus der Landeshauptstadt München waren das Referat für Arbeit und Wirtschaft und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beteiligt. Darüber hinaus war das Sozialreferat in das INTERACT-Austauschprogramm eingebunden. Weitere Münchner Partner im Projekt waren Forscherinnen und Forscher der Ludwig- Maximilians-Universität München sowie das Institut für Städtebau und Wohnungswesen (ISW). Mit Abschluss des Projekts liegen nun eine Reihe von Ergebnissen vor, die in der täglichen Praxis genutzt werden können. Das Vorgänger-Projekt European Cities in the Making Das Projekt Interact baut auf einer früheren Zusammenarbeit im Rahmen des Städtenetzwerks EUROCITIES auf, an der auch die Stadt München beteiligt war und die ebenfalls von Grand Lyon geleitet wurde. Inhalt war der Vergleich und der Erfahrungsaustausch über integrierte Stadtentwicklungskonzepte. Über die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit unter dem Titel "European Cities in the Making" wurde dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung im Beschluss Aktivitäten des Planungsreferats auf europäischer und internationaler Ebene am berichtet. Der Endbericht und Nachrichtenblätter über die 15 beteiligten Städte sind im München Portal zugänglich ( Leitfragen und Methodik des Projekts INTERACT Vor welchen Herausforderungen steht fachübergreifende, kooperative Stadtentwicklung heute? Wie kann die politische Steuerung und Verwaltung einer Stadt im Zusammenwirken mit Partnern den Zusammenhalt von Akteuren der Stadtentwicklung und eine kohärente Vorgehensweise bei Politiken und Projekten unterstützen? Welche Möglichkeiten der innovativen Projektimplementierung gibt es und wie können diese Formen gezielt eingesetzt werden?

5 Seite 5 Mit diesen Fragen hat sich INTERACT von 2002 bis 2004 in 15 Arbeitstreffen beschäftigt. Zur Kerngruppe aus Grand Lyon und den Städten Belfast, Birmingham, Brünn, Budapest, Den Haag, Genua, Malmö, München, Utrecht, Venedig und Wien kamen immer wieder die anderen Partner hinzu. Dazu gehörten das wissenschaftliche Komitee (LATTS/Paris, Politechnikum Mailand, difu Köln), lokale Begleitforschungsteams und andere lokale Partnerinnen und Partner, Expertinnen und Experten für Fortbildung und Training der Universität Utrecht und des CNFPT Lyon sowie das Städtenetzwerk EUROCITIES. Die internationale Projektarbeit hat neue Perspektiven auf die eigene Stadt, ihre Projekt- und Arbeitsweisen ermöglicht und die Beteiligten inspiriert, neue Wege zu versuchen. Zusammen wurden 24 konkrete Projekte und politische Maßnahmen aus allen Städten analysiert. Die Stadt München wählte dafür die Stadtentwicklungsprojekte "Messestadt Riem" und "Isar Süd" aus. Sie wurden von der lokalen Begleitforschung untersucht. In beiden Fällen fanden Workshops mit städtischen und anderen beteiligten Akteuren statt. Die Forschungsergebnisse wurden in den Referaten vorgestellt und diskutiert. Die Inhaltverzeichnisse der beiden Forschungsberichte sind als Anlage 1 beigefügt. Das Projekt Isar Süd wurde zusammen mit allgemeinen Informationen über die Stadt München in einem der 12 Städteblätter von INTERACT vorgestellt, das der Bekanntgabe als Anlage 2 beigefügt ist. Durch INTERACT sollen die Barrieren zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und verbesserter Umsetzung von Strategien und Projekten verringert werden. Daher wurde ein Trainingskurs entwickelt, der in der städtischen Fortbildung zum Einsatz kommen kann. Er ist Teil des INTERACT-Handbuches, das von allen an der Stadtentwicklung Beteiligten in der täglichen Praxis genutzt werden kann (das Inhaltsverzeichnis liegt der Bekanntgabe als Anlage 3 bei). Nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Fallstudien flossen in dieses Handbuch ein. INTERACT umfasste auch ein Austauschprogramm, durch das städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter andere INTERACT-Städte besuchen und ihre Arbeitsweise studieren konnten. Aus München beteiligten sich 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und besuchten folgende Städte: Brünn, Budapest, Den Haag, Lyon, Malmö, Utrecht und Wien. Sie setzten sich mit der Förderung von Existenzgründungen, der Wirtschaftsförderung im regionalen Kontext, der Organisation von Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge, der Europaarbeit, mit Clustermanagement, der Förderung des Einzelhandels, Bürgerbeteiligung sowie mit Stadterneuerung und dem Stadtumbau auseinander. Zu Gast bei der

6 Seite 6 Landeshauptstadt waren Mitglieder der Verwaltung der Städte Budapest, Brünn, Den Haag, Lyon, Malmö und Utrecht. Ergebnisse und Produkte INTERACT wollte ein besseres Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen kooperativer, integrierter Stadtentwicklung schaffen. Möglichst effektive Wege sollten aufgezeigt werden, um diese Art der Zusammenarbeit zu realisieren. Alle Ergebnisse von INTERACT sind im Internet auf der offiziellen Projektseite ( sowie im Portal München soweit vorhanden in deutscher Version abrufbar; siehe "Abgeschlossene Projekte", Der Endbericht fasst die gefundenen Antworten kurz zusammen und gibt einen Überblick über das gesamte Projekt und alle beteiligten Personen (liegt in englischer Sprache vor). Folgende Themen wurden behandelt: - Bedeutung von Visionen bei der Arbeit in Partnerschaften - Erfolgreiches Zusammenarbeiten im politischen Mehrebenensystem - Überwindung administrativer Grenzen - Zusammenarbeit in Stadtteilen - Stadtweite Zusammenarbeit - Partnerschaften, Bürgerbeteiligung und Einbeziehung der Zivilgesellschaft - Leitung und Führung, Konsens und Konflikt - Management für Projekte in Partnerschaft - Lernprozesse in der Organisation. INTERACT bietet jedoch keinen Königsweg der Implementierung strategischer, integrierter Projekte an. Durch den europaweiten Austausch konnten aber neue Verfahrensweisen und innovative Lösungswege herausgearbeitet werden, die Impulse bei der eigenen Umsetzung strategischer Projekte geben können. Erfolgreiche Stadtentwicklung hängt nicht nur von äußeren Bedingungen ab. Mindestens genauso nötig ist die Fähigkeit der verschiedenen Akteure, in Partnerschaften zusammenzuarbeiten, vor dem Hintergrund unterschiedlicher Interessen und Handlungskulturen gemeinsame Ziele zu formulieren und diese schließlich umzusetzen. Das entstandene INTERACT Handbuch "Kooperative Stadtentwicklung in der Praxis. Anders denken Anders handeln" verfolgt deshalb einen systemischen Ansatz und

7 Seite 7 unterscheidet sich daher von üblichen Projektmanagementleitfäden. Das Handbuch liegt in deutscher Sprache vor und wurde den Fraktionen vorab zugeleitet. Der erste Teil ist ein Leitfaden zur Stadtentwicklung und lädt zur Reflexion der Bedingungen von Stadtentwicklung in 16 Themenfeldern wie regionale Zusammenarbeit, Bürgerbeteiligung, Konfliktbewältigung, etc. ein. Die Leserin / der Leser ist eingeladen, neue Perspektiven einzunehmen und die eigenen Handlungsmöglichkeiten auszuloten. Der zweite Teil fasst praktische Vorschläge aus dem Bereich Management und Coaching in kurzer Form zusammen. Dieser Toolkit für Führungskräfte bietet 20 Hilfestellungen für mehr Klarheit und bessere Kommunikation im Team. Der dritte Teil des Handbuchs umfasst den Trainingskurs mit Rollenspiel und Anleitung für Trainerinnen und Trainer. Das Rollenspiel baut auf einer fiktiven Kooperationssituation auf, in der neue Blickwinkel eingenommen werden und ein Gespür für die Komplexität von integrierter Stadtentwicklung entsteht. Die im Trainingsteil beschriebene fiktive, aber realistische Situation und die detaillierten Anleitungen für das Rollenspiel bauen auf den konkreten Fallstudien durch die Begleitforschung auf. Zwei Berichte fassen die Erfahrungen aus dem INTERACT Austauschprogramm zusammen und enthalten alle insgesamt 58 Berichte in vollem Umfang. Darüber hinaus sind die 24 lokalen Fallstudien ebenso wie 12 Städteblätter (auf Deutsch) und ein Informationsblatt zur Methodik des Projekts im Portal München verfügbar. Weiteres Vorgehen Im November 2004 wurden die Ergebnisse des Projektes auf der Abschlusskonferenz in Lyon der Öffentlichkeit vorgestellt. Die o.g. Ergebnisse werden durch München, das Difu und das Institut für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) anderen deutschen Städten und Organisationen wie etwa dem Deutschen Städtetag oder dem Deutschen Verband für Städtebau, Wohnungswesen und Regionalentwicklung zugeleitet. Das ISW hat für das städtische Personal- und Organisationsreferat eine Fortbildungsveranstaltung ausgearbeitet, die die Ergebnisse von INTERACT nutzt. Dadurch sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung für die Zusammenarbeit in integrierten Projekten geschult werden. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung werden die Möglichkeiten der Umsetzung neuartiger Ansätze der Zusammenarbeit und des kommunalen Projektmanagements ausloten, die auf den Erkenntnissen des INTERACT-Projektes aufbauen.

8 Seite 8 Dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung wird eine entsprechende Bekanntgabe vorgelegt. Der Korreferent des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Herr Stadtrat Helmut Schmid, und die Verwaltungsbeirätin für wirtschafts- und beschäftigungspolitische Grundsatzfragen, regionale und internationale Zusammenarbeit, Frau Stadträtin Lydia Dietrich, haben jeweils einen Abdruck der Bekanntgabe erhalten. II. Bekanntgegeben Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Die Vorsitzende/ Der Vorsitzende Der Referent Ober-/Bürgermeister/-in Dr. Wieczorek Berufsm. Stadtrat

9 Seite 9 III. Abdruck von I. und II. über den Stenographischen Dienst an das Direktorium Dokumentationsstelle an das Direktorium C/S an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt an das Sozialreferat an das Referat für Gesundheit und Umwelt an das Baureferat an das Kulturreferat an das Kreisverwaltungsreferat an das Schul- und Kultusreferat an das Kommunalreferat an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung IV. Wv. RAW FB I