Förderung von beruflicher Bildung und qualifizierter Beschäftigung im internationalen Wassersektor
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- Krista Glöckner
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1 Förderung von beruflicher Bildung und qualifizierter Beschäftigung im internationalen Wassersektor , 2. GWP-Day Capacity Development im Wassersektor, Berlin Christoph Büdke Kompetenzcenter Berufliche Bildung und Arbeitsmarkt Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) GmbH Seite 1
2 Gliederung 1. Globale Herausforderungen 2. Situation auf der Angebots- und Nachfrageseite des Arbeitsmarktes 3. Ziele beruflicher Bildung und des Wassersektors in der EZ 4. Ansatz für eine nachfrageorientierte Beschäftigungsförderung im Wassersektor 5. Fazit Seite 2
3 Globale Herausforderungen: Wasserversorgung und -entsorgung Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung Weltweit immer noch etwa 768 Mio. Menschen ohne sauberes Trinkwasser. 2,5 Milliarden Menschen ohne Sanitärversorgung. Besonders betroffen sind die Armen in rasch wachsenden Stadtrandgebieten und ländlichen Siedlungen. Wasserverschmutzung Weltweit werden etwa 80% der Abwässer aus Industrie und Haushalten ungeklärt in Gewässer eingeleitet. Bedeutung beruflicher Erstausbildung und beruflicher Weiterbildung? Seite 3
4 Quelle: EuWiD Wasser- und Abwasser - September Nr. 40/2014 Seite 4
5 Situation am Arbeitsmarkt (Nachfrageseite) Wachstumssektor mit Bedarf an qualifizierten Fachkräften Planung und Bau neuer Anlagen Betrieb und Instandhaltung von Anlagen Haushaltsnahe Wasser-, Sanitärund Klempnerdienstleistungen Rohrleitungsbauer/in Kanalbauer /in Beton- und Stahlbetonbauer/in Fachkräfte für Abwassertechnik Fachkräfte für Rohr-Kanal- und Industrieservice Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik Anlagenmechaniker für SHK Zapfstellenwärter/in Tank- und Fäkalwagenfahrer/in Quelle: DWA Grafik, 2013, Ver-und Entsorgung. Seite 5
6 Beschäftigung in der Wasserversorgung in Europa (+Ägypten) Quelle: EEA 2014, Zahlen für Ägypten für Wasserver- und -entsorgung, zusammengestellt von R. Heidebrecht, DWA, 2014 Seite 6
7 Beschäftigung in der Wasserver- und Entsorgung in Entwicklungsländern Wenig Daten zu Entwicklungs- und Schwelllenländern verfügbar Studie der International Water Association (2013) betrachtet die Zahl der zusätzlich benötigten qualifizierten Arbeitskräfte um MDG Ziel 7C: Halve, by 2015, the proportion of the population without sustainable access to safe drinking water and basic sanitation bzw. einen universellen Zugang zu Trinkwasserversorgung und Basissanitärversorgung zu erreichen. Country Water Sanitation MDG Universal MDG Universal Burkina Faso 21,415 30,713 8,402 25,548 Mosambik 5,025 8, ,056 Niger -3, ,609 Seite 7
8 Situation am Arbeitsmarkt (Angebotsseite) Berufliche Erstausbildung und berufliche Weiterbildung für die Wasserver- und Abwasserentsorgung Verfügbare Anzahl der beruflich aus- und weitergebildeten Fachkräfte (formal / non-formal) deckt häufig nicht den Bedarf Qualität der beruflichen Aus- und Weiterbildung schlechte Ausstattung der Trainingsanbieter veraltete Curricula und Standards ungenügende Qualifikation des Lehrpersonals Mangel an Praxiserfahrung und Lernmöglichkeiten in betrieblichen Prozessen Mangel an politisch-strategischer Ausrichtung und Abstimmung Seite 8
9 Zieldimensionen Beruflicher Bildung und des Wassersektors in der EZ Wasser in der Entwicklungszusammenarbeit Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen Menschenrecht auf Zugang zu Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung Sicherung der Ernährungslage (Landwirtschaft / Trinkwasser) Berufliche Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit Menschenrecht auf Bildung (Zugang / Qualität) Beschäftigungsfähigkeit verbessern und Chancen auf menschenwürdige Arbeit und ein Einkommen erhöhen Armut nachhaltig bekämpfen und soziale und gesellschaftliche Entwicklung fördern Seite 9
10 Integrierter Ansatz für nachfrageorientierte Beschäftigung im Wassersektor Arbeitskräfteangebot Rahmenbedingungen Arbeitskräftenachfrage Berufliche Aus- und Weiterbildung für die Wasserwirtschaft Ausrichtung der Wissenserarbeitung und -vermittlung an den Kompetenzbedarfen des Wirtschaftssystems und der Gesellschaft Matching Koordinierung der Kooperation zwischen dem Wirtschafts- und dem Wissenssystem Wasserwirtschaft Schaffung und Erhalt von Arbeitsnachfrage durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Investitionen. Seite 10
11 Arbeitskräfteangebot: Wissens- und Lernsystem Berufliche Bildung für die Wasserwirtschaft Analyse von Qualifikationsbedarfen Entwicklung bedarfsgerechter Curricula und Standards Qualifizierung von Berufsbildungspersonal Entrepreneurship Education Enge Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft für bedarfsgerechte Lösungen Kombination von theoretischen und praktischem Lernen, z.b. in Betrieb und Schule Flexible Qualifizierungsansätze, etwa durch formale und non-formale Lernangebote Koordinierung durch Governance Prozesse und Strukturen mit den relevanten Akteuren Nachhaltige Finanzierung Anschlussfähigkeit von Qualifikationen im Bildungssystem Berücksichtigung internationaler Normen und Standards Interventionsfelder Erfolgsfaktoren Seite 11
12 Matching durch Beratung und Vermittlung Zuständigkeiten der politischen Strukturen (z.b. Bildungsministerium) klären Geeignete Herangehensweisen für Kooperation und Strategieentwicklung (bottom-up vs. topdown) identifizieren Finanzierungsmodelle für berufliche Qualifizierung schaffen (Public-Private Partnerships) Maßnahmen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik (z.b. Berufsberatung, Weiterbildung, Unterstützung von Existenzgründungen) Matching Arbeitsmarktinformationen Stakeholderdialoge und Strategien Beschäftigungsprogramme Berufsinformations- und Imagekampagnen Vermittlungsangebote Seite 12
13 Arbeitskräftenachfrage: Wasserwirtschaft Wasserwirtschaft Investition in die Infrastruktur Politische Rahmenbedingungen für den Wassersektor Maßnahmen zur Privatwirtschaftsförderung (haushaltsnahe Dienstleistungen) Politisch-strategischer Dialog mit Akteuren des Berufsbildungssystems Systematische Artikulation von Fachkräftebedarfen Beteiligung an Planung, Finanzierung und Durchführung von beruflicher Aus- und Weiterbildung Pilotsektor für Innovationen im Berufsbildungssystem Erfolgsfaktoren Interventionsfelder Seite 13
14 Fazit Investitionen in Infrastruktur durch systematische berufliche Aus- und Weiterbildung von Fachkräften nachhaltig absichern Keine Blaupausen (kein 1:1 Transfer) deutscher Berufsbildungskonzepte, sondern Entwicklung nachfrageorientierter, an die Systeme der Länder angepasster Angebote, welche die Wasserwirtschaft aktiv einbeziehen Nachhaltigkeit durch Mehr-Ebenen-Ansatz und geeignete Instrumente auf den jeweiligen Ebenen, um nachhaltige Systemveränderungen zu ermöglichen Integration der Berufsbildung in das gesamte Bildungssystem zur Sicherung der Aufstiegsorientierung und Durchlässigkeit Integrierte Politikansätze, die Angebots- und Nachfrageseite des Arbeitsmarktes in den Blick nehmen und Beschäftigungspotentiale erschließen bzw. auf Beschäftigungsrisiken (z.b. durch technische Innovationen) reagieren. Arbeitsbedingungen und Gehälter für Beschäftigte der Wasserwirtschaft attraktiv gestalten, ansonsten gehen qualifizierte Fachkräfte in andere Sektoren. Seite 14
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