Der Klonkönig von Südkorea - Stammzelldiskurs in Deutschland und Südkorea

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1 Geisteswissenschaft Tamara Takac Der Klonkönig von Südkorea - Stammzelldiskurs in Deutschland und Südkorea Der Faktor Kultur als Hindernis einer allgemeingültigen Makroethik? Diplomarbeit

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3 Der Klonkönig von Südkorea Stammzelldiskurs in Deutschland und Südkorea: Der Faktor Kultur als Hindernis einer allgemeingültigen Makroethik? Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades einer Diplom-Soziologin an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilans-Universität zu München eingereicht von: Tamara Brigitte Takac aus München München, den 31. Januar 2006

4 Inhaltsverzeichnis 1. Wirbel um Südkorea Begriffsklärung Die Klonexperimente in Südkorea Grenzziehung mit Hilfe des Klonbegriffs: reproduktives und therapeutisches Klonen Embryonale Stammzellen adulte Stammzellen Chancen und Probleme der neuen Technologien Südkorea und Deutschland: ein Vergleich Deutschland Wirtschaft und Wissenschaft Gesetzeslage in Deutschland Religion und Menschenbild Südkorea Wirtschaft und Wissenschaft Gesetzeslage in Südkorea Religion und Menschenbild Internationaler Stand: Entwicklungen und Gesetzeslage Theoretischer und methodischer Rahmen Kultur im Diskurs Diskurs der Kulturen Was ist kulturell am Kulturellen? Zur Bedeutung von Kultur und Uneindeutigkeit Die Idee einer Makroethik aufgrund kultureller Sprecher Ethik und Moral Diskurse: Archäologie und Wissen Methode: Diskursanalyse anhand Qualitativer Inhaltsanalyse Deutsche und koreanische Printmedien als Datengrundlage Das methodische Vorgehen Analyseeinheiten: das Jahr 2004 und Bestimmung von Dimensionen Diskursanalyse: Grundlagen und Strukturelemente Der Stammzelldiskurs: eine Frage der Ethik Analyseeinheit I: das Klonexperiment als Anstoß des Diskurses Spannung im Diskurs: zum Status des Embryos II

5 Deutschland im Konflikt Die Hoffnung Südkoreas Die Etablierung bestimmter Sprecher Deutschland: Der Zweck heiligt die Mittel? Die Experten der Wissenschaft, Forschung oder Medizin: Glaube und Zweifel Experten der Ethik: die Trennung des Klonbegriffs Vertreter einer Religion: der Mensch im Mittelpunkt Politik: Uneinigkeit der Parteien Die Sprecherpositionen und ihre sagbaren Sätze Südkorea: Wissenschaft und Religion Experten der Wissenschaft, Forschung oder Medizin: Hwang im Mittelpunkt Betroffene als authentische Sprecher Öffentliche Gruppen üben Widerstand Politiker als Unterstützer von Hwang Woo-suk Religion: Legitimiert der Buddhismus die Forschung? Das Auftauchen kultureller Sprecher Erste Bilanz: zur Uneindeutigkeit der Kultur Analyseeinheit II: weitere Entwicklungen im Jahr Der König des Klonens macht neue Schlagzeilen Deutschland: Land der neuen Möglichkeiten? Politiker im Umschwung Trickreiche Forscher in Deutschland Welche Zukunft schaffen wir uns? Kultur als Thema im Diskurs Südkorea: Konfrontation mit den anderen Möglichkeiten Buddhismus und die Stammzellforschung Bilanz 2005: Annäherung und Auseinanderdriften Internationale Entwicklungen: globaler Diskurs und Interdependenz Analyseeinheit I: unversöhnlich angesichts des reproduktiven und therapeutischen Klonens Deutschland als Zünglein an der Waage? Südkorea bangt um den Fortschritt III

6 Analyseeinheit II: eine unverbindliche Deklaration Zusammenfassung der internationalen Entwicklungen Kultur und Religion im Angesicht neuen Wissens Zur Bedeutung der Religion und neuem Wissen Die Stabilität der Kultur im Diskurs Der Hindernisvorwurf Ausblick: der Fall des Klonkönigs Verzeichnis: Literatur und weitere Quellen Anhang Empirisches Material: Verzeichnis der Grundgesamtheit Dossier I: (2004 und 2005): Dossier II (2004) Dossier III (2005) Praktisches Beispiel zum methodischen Vorgehen IV

7 Der Klonkönig von Südkorea Stammzelldiskurs in Deutschland und Südkorea: Der Faktor Kultur als Hindernis einer allgemeingültigen Makroethik? 1. Wirbel um Südkorea Hwang Woo-suk, der Klonkönig von Südkorea. Zu diesem Titel gelangt der südkoreanische Wissenschaftler nach seinem erfolgreichen Klonexperiment im Februar Bei diesem Experiment klonten er und sein Team Embryos und extrahierten aus diesen Stammzellen. Der eigentlich besonders auf dem Gebiet der Veterinärmedizin versierte Forscher Hwang versetzt damit nicht nur Südkorea, sondern die ganze Welt in ein Wechselbad zwischen Hoffen und Schrecken. Denn die Stammzellforschung gilt als Chance, bisher unheilbare Krankheiten, wie Diabetes oder Alzheimer, in Zukunft heilen zu können. Gleichzeitig entstehen ethische Bedenken, denn bei der Entnahme der Stammzellen werden die Embryos getötet. So lässt diese neue Technologie unheilbar Kranke - egal welcher Nation - auf Heilung ihrer Leiden hoffen und schürt gleichzeitig Ängste vor Missbrauch und Grenzüberschreitungen bei der Forschung am Menschen. Die Nachricht über das Klonexperiment verbreitet sich Anfang 2004 rasant über die Medien und entfacht die Diskurse erneut. Schon zuvor war das Klonen in Bezug auf den Menschen innerhalb der Länder und auf internationaler Ebene diskutiert worden. Das Stammzell- und das Embryonenschutzgesetz verhindern in Deutschland eine derartige Forschung, in Südkorea bestehen zu diesem Zeitpunkt keine eindeutigen Gesetze. Die Vereinten Nationen konnten keinen Konsens in dieser Frage finden, die Entscheidung über ein allgemeines Klonverbot wurde vertagt. Ein Jahr nach diesem Klonexperiment in Südkorea gelingt Hwang und seinem Team ein weiterer Durchbruch: Es werden in einem Experiment die Zellen von Erkrankten verwendet und dasselbe Klonverfahren durchgeführt. Es erhebt sich eine zweite Welle der Diskurse und in Deutschland wird über eine Liberalisierung der Gesetze gestritten. Hwang Woo-suk wird mehr und mehr als Nationalheld Südkoreas gerühmt und die ganze Welt debattiert über seine spektakulären Ergebnisse. Doch Ende 2005 bricht die Euphorie plötzlich zusammen: Der bekannte Klonforscher soll alle seine Ergebnisse gefälscht haben. Es lassen sich zu dem Thema Stammzell- und Embryonenforschung Diskurse beobachten, zum einen innerhalb der Länder, zum anderen auf internationaler Ebene. Die Koreaner hatten 1

8 2004 gezeigt, was machbar schien und daran wird im Diskurs der moralische Status von menschlichen Embryonen erörtert, ethische Fragen um Grenzziehungen gestellt. Es wird debattiert, Stellung bezogen, Gesetze entworfen. Doch auch wenn die Regelungen hinsichtlich einem strikten Klonverbot oder der Erlaubnis des therapeutischen Klonens sehr unterschiedlich sind, die einzelnen Länder zeigen sowohl national als auch international Uneinigkeit, gerade in der ethischen Beurteilung der Experimente. Angesichts der Chancen der Stammzellforschung, die neue Hoffnung und Wunderheilungen verheißen, und der Angst vor Grenzüberschreitungen in Experimenten, geklonten Menschen und Instrumentalisierungen, werden konsequente Ablehnung oder Zustimmung schwierig. Deutschland und Südkorea stehen in einem besonderen Gegensatz: In Deutschland herrschen sehr strenge Reglementierungen hinsichtlich der Embryonen- und Stammzellforschung, in Südkorea wird diese Forschung vehement vorangetrieben. Geteilte Welt? Der Westen auf der einen, asiatische Länder auf der anderen Seite? Ethikdiskurse beschäftigen Mediziner gleichwohl wie Theologen, Politiker und die breite Öffentlichkeit. Es wird leidenschaftlich argumentiert, mit Moral, mit Werten und Normen einer Gesellschaft, mit Religion und Kultur. Der Faktor Kultur wird zu einer scheinbar unbestreitbaren Größe, er funktioniert als beliebtes Argument für die unterschiedlichen Einstellungen und erschwert weitere kommunikative Anschlussmöglichkeiten. Normen wie Menschenrechte und Menschenwürde, für welche die Vereinten Nationen und ihre Mitgliedstaaten eintreten, sollen gewahrt, Instrumentalisierung und Ausnutzung von menschlichem Leben verhindert werden. Nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Ein wichtiges Desiderat der Bioethik ist somit die Suche nach einem kulturübergreifenden, globalen Konsens im Umgang mit den immer brisanter werdenden Fortschritten der biomedizinischen Forschung und Praxis (Roetz 2004: 85). Doch ein nationaler Konsens gestaltet sich bereits schwierig, ein kulturübergreifender Konsens fast unmöglich. Eine Abgrenzung des eigenen Landes erscheint kaum mehr haltbar, sind mittlerweile Ländergrenzen meist keine Mobilitäts- oder Informationsgrenzen mehr, rückt das jeweils andere, die andere Kultur, doch immer näher. Ereignisse, auch aus fernen Ländern, erfahren Resonanz in anderen Ländern. So werden Stimmen laut, die nach Regelungen verlangen, die nicht nur im eigenen Land, sondern kulturübergreifend Gültigkeit besitzen. Die herrschende Uneinigkeit innerhalb der Länder, hinsichtlich der ethischen Beurteilung und angemessenen Reaktion auf die neuen Möglichkeiten, spiegelt sich auch auf der Ebene der 2

9 Vereinten Nationen wider: Uneinigkeit in grundlegenden Fragen verhindert lange Zeit auch nur eine gemeinsame Richtlinie zu entwickeln. Inwieweit werden die Würde des Menschen und der Schutz des menschlichen Lebens überhaupt in vergleichbarer Weise von den unterschiedlichen Kulturen als entscheidende Normen anerkannt? Religion und gesellschaftliche Strukturen ergeben unterschiedliche Menschenbilder, seien es durch christliches Schöpfungsdenken oder buddhistischen Glauben an Wiedergeburt geprägte. So kann die Vernichtung von Embryonen als ethisch akzeptabel oder inakzeptabel angesehen werden, je nachdem ob der Embryo bereits als Mensch gilt oder nicht. Verhindert Kultur somit den geforderten globalen Konsens? Diese Arbeit soll am aktuellen Beispiel der Stammzellforschung zeigen, welche Rolle der Faktor Kultur im Diskurs spielt und inwieweit er tatsächlich als ein Hindernis eines kulturübergreifenden Konsens funktioniert. Kann eine Makroethik als Lösung dienen, eine Ethik, die auf einer übergeordneten Ebene, ungehindert der verschiedenen Kulturen, Gültigkeit besitzt? Zu diesem Zweck wird der Diskurs um die Stammzell- und Embryonenforschung in Südkorea und Deutschland genauer untersucht und die Diskursentwicklung in den Jahren 2004 und 2005 anhand von Printmedien aus beiden Ländern dargestellt. Die Arbeit ist in sechs Abschnitte unterteilt: Zunächst wird ein einführender Teil auf die Stammzellforschung und die in den Diskussionen aktuellen Begriffe eingehen. Ein weiterer Teil soll die Probleme und Möglichkeiten eines kulturübergreifenden Konsenses aufzeigen. Daraufhin werden die beiden Länder in ihrer Gesetzgebung, ihrer Religion und ihrem Menschenbild miteinander verglichen, die internationale Entwicklung kurz dargestellt. Im vierten Teil wird der Theorieund Methodenrahmen näher erläutert, in dem das empirische Material betrachtet wird. Dazu wird zum einen auf Kulturtheorien und die Schwierigkeit des Kulturbegriffs eingegangen, zum anderen werden grundlegende Aussagen der Diskurstheorie Michel Foucaults veranschaulicht. Die Methode orientiert sich an der Qualitativen Inhaltsanalyse sowie Hauptelementen der Diskursanalyse. Es werden somit zwei Methoden verwendet, die Inhaltsanalyse dient dabei hauptsächlich der Ordnung und Zusammenfassung des Inhalts, die Diskursanalyse als anschließende methodische Analyse des geordneten Materials. Im darauf folgenden empirischen Teil wird das empirische Material, die gesammelte Berichterstattung zu diesem Thema, in Printmedien aus Korea und Deutschland der Jahre 2004 und 2005, hinsichtlich der Forschungsfrage in Auszügen vorgestellt und analysiert. Am Ende steht als abschließender Teil die Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie unter den zuvor 3

10 angesprochenen Gesichtspunkten. Doch zunächst ein Überblick der wichtigsten Fakten der Klonexperimente in Südkorea und den Begriffen der Stammzellforschung. 2. Begriffsklärung Im Diskurs um die Stammzell- und Embryonenforschung werden bestimmte Fachbegriffe verwendet, erklärt und zum Teil auch vorausgesetzt. Auf die Klonexperimente von Hwang Woo-suk und seinem Team wird im Diskurs immer wieder Bezug genommen. Daher zunächst eine kurze Einführung in die Fakten der Klonexperimente von Hwang Woo-suk und in die wichtigsten Begriffe um das Klonen und die Forschung an menschlichen Zellen Die Klonexperimente in Südkorea Anfang Februar 2004 verbreitet eine koreanische Zeitung (JoongAng Ilbo) die Klon- Sensation : Einem südkoreanischen Team von Wissenschaftlern sei es gelungen, menschliche Embryonen zu klonen und daraus Stammzellen zu gewinnen. Allein die Art und Weise der Bekanntmachung sorgt schon für einigen Wirbel, sollten die Fakten doch nicht in einem heimischen Blatt, sondern auf der anberaumten Pressekonferenz in Seattle - auf der Tagung der American Association for the Advancement of Science und schließlich in deren Wissenschaftsmagazin Science vorgestellt werden. Doch so verbreitet sich die Neuigkeit rasanter als jedes Gerücht. Unter der Führung des Teams, bestehend aus dem Klonexperten Dr. Hwang Woo-suk und dem Reproduktionsmediziner Moon Shin-yong, entnahmen die Wissenschaftler 16 Frauen aus Südkorea insgesamt 242 Eizellen. Die Eizellen wurden entkernt und stattdessen die Zellkerne 1 von Körperzellen eingesetzt. Diese Körperzellen wurden ebenfalls von den 16 Freiwilligen gespendet. Nach dem erfolgreichen Einsetzen der Zellkerne in die Eizellen wurde die Zellteilung mit Hilfe von Chemikalien beschleunigt und es entstanden 30 Blastozysten. Diese entsprechen fünf Tage alten Embryos, die aus etwas 100 bis 200 Zellen bestehen (vgl. Spiegel online 2004). Die so entstandenen Embryos enthalten den genetischen Code der Frau, deren Körperzelle entkernt wurde. Auch die aus den Embryos gewonnenen Stammzellen besitzen die Erbinformation der Spenderin des Zellkerns und können sich, da sie noch keine spezialisierten Zellen sind, in verschiedene Zelltypen weiterentwickeln. Dieses Klonexperiment kann als Durchbruch gewertet werden. Zwar wurde im Jahr 2001 bereits ein Embryo im US-Unternehmen Advanced Cell Technology in Worcester (Massachusetts) 1 Zellkerne enthalten den größten Teil der Erbinformation 4

11 geklont und dieser wuchs auch über das Achtzellstadium hinaus, es konnten aber keine Stammzellen gewonnen werden (vgl. Spiegel online 2004a). Den in Südkorea erfolgreich gezüchteten Blastozysten konnten die Koreaner Stammzellen 2 entnehmen, jedoch konnte nur eine einzige Stammzelllinie 3 gewonnen werden. Aus dieser bildeten sich nun sogar einige Gewebsarten. Wie dies genau biologisch geregelt und angeregt wird, ist noch nicht näher erforscht. Es besteht somit die Hoffnung, aus den gewonnenen Stammzellen beispielsweise Organzellen züchten zu können und Menschen, die unter einer Organerkrankung leiden, mit diesen Organzellen heilen zu können. Da das so gewonnene Gewebe durch die Klontechnik mit der DNS des Kranken identisch wäre, käme es zu keiner Abstoßung durch das Immunsystem des Patienten 4. Was bisher nur bei Tieren möglich war, soll nun auch beim Menschen gelungen sein. Die Zeitungen in Korea und Deutschland werden von diesem Thema beherrscht. Die Chance, bisher als unheilbar geltende Krankheiten behandeln zu können und die ethischen Bedenken gegenüber der Klontechnik prallen aufeinander. Könnten Diabetes, Parkinson, Alzheimer oder Querschnittslähmungen geheilt werden? Rechtfertigt diese Chance die Zerstörung von Embryonen durch die Stammzellentnahme? Zudem könnten Versuche gestartet werden, geklonte Babys zu produzieren. Die in vitro erzeugten Embryos müssten dazu einer Frau, ähnlich einer künstlichen Befruchtung, in den Uterus eingesetzt werden. Im Mai des folgenden Jahres 2005 wird ein weiterer erfolgreicher Schritt des südkoreanischen Teams gemeldet: Elf Patienten mit Krankheiten wie Diabetes oder Querschnittslähmung seien Zellkerne aus Hautzellen entnommen und diese, entsprechend dem ersten Experiment, in entkernte Eizellen transferiert worden. Auch wenn dieses erneute Experiment nicht allzu große Unterschiede zum ersten aufweist, ist es doch Anstoß zu neuen Debatten, die sich immer mehr um tatsächliche Therapiemöglichkeiten drehen. Das so genannte therapeutische Klonen erlangt mehr Fürsprecher, im Gegensatz dazu wird das reproduktive Klonen weitestgehend abgelehnt. Die Klontechnik wird im Diskurs in zwei Begriffe unterteilt: Das 2 Nach der Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium beginnt sich die Eizelle zu teilen. In den ersten Tagen bildet sich durch Zellteilung eine runde Zellkugel. Den wenige Tage alten menschlichen Embryo nennt man Blastozyste, eine Hohlkugel aus Zellen. Sie besteht aus einer äußeren Zellschale, dem Trophoplasten, und der inneren Zellmasse (Layer 2005: 1). Diese innere Zellmasse besteht aus pluripotenten embryonalen Stammzellen. D.h., dass aus ihnen fast alle Zelltypen, seien es Muskel-, Nerven- oder Organzellen, entstehen können (vgl. ebd: 1ff). 3 Unter geeigneten Bedingungen können sich embryonale Stammzellen in einer Kulturschale unbegrenzt vermehren. Man spricht dann von einer Zelllinie (SZ 2005), die bestimmte Charakteristiken aufweist. 4 Die genetische Übereinstimmung wird durch das Klonen ermöglicht. Theoretisch würde eine solche Therapie wie folgt ablaufen: Dem Patient wird eine Körperzelle entnommen, deren Zellkern in eine gespendete Eizelle eingesetzt wird. Die so entstandene Blastozyste ist damit ein Klon des Patienten und die entnommenen Stammzellen und damit gezüchtetes Gewebe tragen das identische Erbgut des Patienten. 5

12 therapeutische Klonen, bei welchem die Embryos im frühen Stadium vernichtet werden, und das reproduktive Klonen, mit dem Ziel einen geklonten Menschen zu erzeugen Grenzziehung mit Hilfe des Klonbegriffs: reproduktives und therapeutisches Klonen Das Klonen wird in der aktuellen Debatte durch zwei Begriffe näher bestimmt und damit ein Unterschied kommuniziert: Das reproduktive und das therapeutische Klonen. Doch der einzige Unterschied besteht faktisch im Ziel oder im Zweck des Klonens. Klonen allgemein bezeichnet die künstliche Herstellung eines menschlichen Organismus, der mit einem anderen Menschen erbgleich ist. Der Begriff des Klonens umfasst das Verfahren des somatischen Kerntransfers (...) und die künstliche Teilung eines aus Keimzellen entstandenen Embryos (Embryosplitting (...)). Erbgleichheit wird pragmatisch gleichgesetzt mit Gleichheit des Zellkerngenoms (Nationaler Ethikrat 2004: 12). Das koreanische Klonexperiment zählt zum therapeutischen Klonen. Die Intention des therapeutischen Klonens besteht darin, Krankheiten näher zu erforschen und diese besser zu verstehen. Es werden Blastozysten hergestellt, aus denen Stammzellen zu Forschungszwecken gewonnen werden können. Dadurch könnten Krankheiten in der Zukunft geheilt werden, indem zum Beispiel Ersatzgewebe gewonnen wird, das dann durch die genetische Gleichheit mit dem Spender nicht abgestoßen wird. Diese Klonart wird auch als Forschungsklonen bezeichnet. Das so genannte reproduktive Klonen umfasst dieselben Schritte wie die des therapeutischen Klonens. Jedoch würden in diesem Fall der Blastozyste keine Stammzellen entnommen, sondern der frühe Embryo 5 einer Frau eingesetzt werden. Denn hier würde das Ziel darin bestehen, eine Schwangerschaft herbeizuführen und ein erbgleiches Kind auf die Welt zu bringen. Es herrscht jedoch Skeptizismus, ob es überhaupt möglich ist, dass sich ein geklonter Embryo zu einem richtigen Klon entwickelt und nicht zu viele Fehler im Erbgut bestehen, so dass er nach dem Einsetzen absterben würde. Das reproduktive Klonen wird auch Fortpflanzungsklonen genannt. Während das reproduktive Klonen in Südkorea und Deutschland abgelehnt und von vielen Experten als unmöglich eingestuft wird, hat das therapeutische Klonen in Südkorea sehr viele, in Deutschland zumindest einige Fürsprecher. 5 Als menschlicher Embryo wird der sich aus einer befruchteten Eizelle (Zygote) entwickelnde Organismus bis zum Abschluss der wesentlichen Organentwicklung nach 8 Wochen bezeichnet (Nationaler Ethikrat 2004: 13). 6

13 2.3. Embryonale Stammzellen adulte Stammzellen In den Diskussionen werden auch Alternativen zur Forschung mit embryonalen Stammzellen angesprochen die Forschung an und die Therapie durch adulte Stammzellen. Worin liegt also der Unterschied zwischen diesen Begriffen? Embryonale Stammzellen werden aus Embryonen gewonnen, die erst wenige Tage alt sind. Bei der Entnahme wird der Embryo vernichtet. Die Stammzellen können dabei entweder aus dem Inneren von Blastozysten, die bei einer künstlichen Befruchtung übrig geblieben sind (sog. Surplus-Embryos), aus geklonten Embryonen oder auch aus den Keimzellen abgetriebener oder spontan abgegangener Embryonen und Föten (Tannert/Wiedemann 2004: 141) gewonnen werden. Bei geklonten Embryonen ergibt sich der Vorteil, dass die Erbinformation des Spenders eines Zellkerns mit der des Klons übereinstimmt und die, durch Stammzellen gewonnenen, Gewebszellen vom Immunsystem des Spenders nicht abgestoßen würden. Frühe Embryonen besitzen totipotente 6 und pluripotente Zellen, wodurch der Forschung an embryonalen Stammzellen ein großes Potential zugeschrieben wird, zukünftig Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Adulte Stammzellen hingegen entnimmt man geborenen oder erwachsenen Menschen, welche die entnommenen Zellen nachbilden können (ebd.: 140). Diese können aus dem Blut, dem Knochenmark, der Leber, der Haut und anderen Gewebearten gewonnen werden. Adulte Stammzellen können auch aus dem Nabelschnurblut von Neugeborenen erhalten werden. Adulte Stammzellen gelten lediglich als multipotent. Ihnen wird das Potential zugeschrieben, die Erforschung bestimmter Abläufe der Zellentwicklung zu ermöglichen, sowie sich wieder zu pluripotenten Zellen zurück zu entwickeln. Somit besteht auch bei adulten Stammzellen die Hoffnung, dass diese sich zur Herstellung verschiedener Gewebsarten und zur Entwicklung von Therapien eignen. Diese ist jedoch geringer als bei der Forschung an embryonalen Stammzellen. 3. Chancen und Probleme der neuen Technologien Es gibt hinsichtlich der neuen Technologien und Entwicklungen im Bereich der Stammzellund Embryonenforschung unterschiedliche Regelungen in den Ländern der Welt. Was erlaubt oder verboten ist, ist selbst innerhalb der EU unterschiedlich und umstritten. Viele fordern 6 Zur Unterscheidung der Begriffe totipotent, pluripotent und multipotent: Als totipotent werden die Alleskönner bezeichnet, aus denen sich ein vollständiger Organismus, ein Individuum entwickeln kann. Die pluripotenten Stammzellen gelten als Vieleskönner, die prinzipiell alle menschlichen Zelltypen entstehen lassen können, jedoch kein Individuum. Multipotente Stammzellen schließlich, als sogenannte Mehrfachkönner, sind in der Lage spezifische Gewebetypen auszubilden (Tannert/Wiedemann 2004: 140). 7

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