MB d. Merkblatt. Selbstrettungssysteme. Ausgabe:
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- Käthe Feld
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1 MB d Merkblatt Selbstrettungssysteme Ausgabe:
2 Feuerwehrinspektorat Kanton Bern Seite 2 Selbstrettungssysteme 1. Allgemeines Die Selbstrettung ist das Vermögen, sich selbst aus Gefahrensituationen zu befreien. Vorbeugend gehört dazu auch das Wissen, wie man Gefahrensituationen erkennt und verhindert. Der Fachbegriff Selbstrettung bedeutet: Personen retten sich aus eigener Kraft aus dem Gefahrenbereich. Mit Selbstretten ist im Bereich der Feuerwehr in der Regel das Abseilen im Notfall mittels Feuerwehrleine und Feuerwehrsicherheitsgurt gemeint. Feuerwehrleinen und Selbstrettungssysteme dürfen nicht im Sinne einer Absturzsicherung eingesetzt werden. 2. Selbstrettungssysteme Das System besteht aus einer Tasche mit folgendem Inhalt gemäss den aktuellen Normen: - Tasche mit entsprechender Vorrichtung zum Befestigen oder Anhängen (1) - Polyesterseil (min. 20m D 6mm) mit Kevlarkern (2) - Mantel als Kantenschutz (Vorzugsweise Geflechtmantel) (3) - Abseilachter (4) - Verbidungselement (Sicherheitskarabiner) (5) Abb. 1
3 Feuerwehrinspektorat Kanton Bern Seite Abseilachter Damit die Geschwindigkeit ab der Selbstrettung abgebremst wird, muss das Seil entsprechend vorbereitet sein (siehe Abb. 2). Abb Anwendungshinweis Einführung durch geschultes Personal. Das Selbstrettungssystem ist für den Notfall einer ausgebildeten Person und muss mindestens einmal jährlich geübt werden, damit die Handgriffe bei einem Ernstfalleinsatz sitzen. Das Selbstrettungssystem ist in Verbindung mit einem Rettungsgurt nach den gültigen EN 1498 anzuwenden. Im Übungsdienst sind Selbstrettungen zwingend durch eine zweite Person mit einem Rettungsseil (Brustbindung /Karabinerbremse) zu sichern. Dabei ist eine externe Verankerung von mindestens 1000 dan Festigkeit zu wählen. Die maximale Höhe für die Selbstrettung im Übungsdienst beträgt 12 Meter. Der Anschlagpunkt für den Rettungszweck muss ausreichende Festigkeit aufweisen. Das Seil muss gegen scharfe Kanten und Graten geschützt sein (Abb. 3). ACHTUNG: Es ist kein System für die Absturzsicherung im Sinne einer PSA!
4 Feuerwehrinspektorat Kanton Bern Seite 4 Abb Zulassung Das Selbstrettungssystem entspricht keiner EN-Norm und unterliegt nicht der EG Richtlinie 89/686/EWG PSA. Es entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Die Qualitätssicherung ist gewährleistet durch das Qualitätsmanagement der einzelnen Komponentenzulieferer sowie der EN-Normen der einzelnen verwendeten Komponenten. 5. Prüfung Das Selbstrettungssystem ist nach jedem Einsatz oder mindestens einmal jährlich durch eine sachkundige Person auf Beschädigung und Mängel zu prüfen. Werden bei der Prüfung geringste Mängel festgestellt, darf das System nicht mehr benutzt werden. Die Prüfung ist zu dokumentieren und die Prüfprotokolle sind bis zur nächsten Prüfung aufzubewahren. 6. Aussonderung Ein beschädigtes Seil muss sofort dem Gebrauch entzogen werden, insbesondere bei: - gezogenen Fäden - starkem Abrieb, beziehungsweise starker Pilzbildung - Schmelzspuren - Kontakt mit Chemikalien oder Säuren - Einsatz im direkten Brandeinsatz
5 Feuerwehrinspektorat Kanton Bern Seite 5 7. Gebrauchsdauer Wie bei allen textilen Komponenten können aufgrund von äusseren Einflüssen, der Anwendungsart und der Einsatzhäufigkeit nur Anhaltswerte zur Gebrauchsdauer gegeben werden. Es gelten folgende Richtwerte: - unbenutzt, optimal gelagert max. 10 Jahre - seltene Nutzung, einmal jährlich max. 8 Jahre - gelegentliche Nutzung, mehrmals jährlich max. 6 Jahre oder nach Angaben des Herstellers. 8. Lagerung Das Selbstrettungssystem muss wie folgt gelagert werden: - lichtgeschützt und trocken - normales Raumklima - nicht in der Nähe von Heizungen - kein Kontakt mit Chemikalien Verschmutzte Seile können mit handwarmem Wasser und neutraler Seife ausgewaschen werden. Vor der Einlagerung in die Tasche müssen die Seile zuerst getrocknet werden.
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