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1 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung Einleitung Psycholinguistik: Überblick Psycholinguistische Methoden 1: Die Dauer des Wortverstehens Psycholinguistische Methoden 2: Lexikalische Ambiguität Psycholinguistische Methoden 3: Lexikalische Ambiguität im Satzkontext Zusammenfassung: Experimentelle Methoden der Psycholinguistik im Überblick References 15 1

2 Kapitel 1 Einführung: Sprachliches Wissen und seine Anwendung 1.1 Einleitung Das, was wir mit unserer Sprache machen können, ist praktisch unbegrenzt. Die folgende Liste bietet eine kleine Auswahl: Wir können etwas sagen oder schreiben. Wir können jemandem zuhören oder etwas lesen. Wir können ein Gedicht verfassen, gereimt oder ungereimt. Wir können eine neue Sprache lernen. Wir können ein Buch von einer Sprache in eine andere übersetzen. Wir können Scrabble spielen.... Um mit Sprache umgehen zu können, benötigt man sprachliches Wissen, sowie die Fähigkeit, dieses Wissen anwenden zu können. Einige Beispiele für sprachliches Wissen werden in Tabelle 1.1 gezeigt. Im Rahmen dieser Einführung werden wir von der nicht unumstrittenen Annahme ausgehen, dass man zwischen sprachlichen Wissen und seiner Anwendung unterscheiden muss. Etwas genereller betrachtet ergeben sich unter dieser Perspektive die folgenden vier Fragen (aus Chomsky (1988): 3): (1) a. What is the system of knowledge? What is in the mind/brain of the speaker of English or Spanish or Japanese? b. How does this system of knowledge arise in the mind/brain? c. How is this system of knowledge put to use in speech (or secondary systems such as writing)? d. What are the physical mechanisms that serve as the material basis for this system of knowledge and for use of this knowledge? 2

3 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 3 Tabelle 1.1: Sprachliches Wissen Falls Deutsch unsere Muttersprache ist, Falls Englisch unsere Muttersprache wissen wir,... ist, wissen wir,......dass man Rad und Rat identisch...dass man tab und tap nicht identisch ausspricht. ausspricht....dass man Präsident auf der letzten...dass man president auf der ersten Silbe betont. Silbe betont.... dass bei zusammengesetzten Zeitformen das Objekt vor seinem Verb formen das Objekt nach seinem Verb... dass bei zusammengesetzten Zeit- steht (Wir haben das Buch gelesen). steht (We have read the book) Die Beantwortung dieser Fragen sind zentrale Aufgaben der Linguistik. Frage (1-a) ist Gegenstand der theoretischen Linguistik. Für die beiden Fragen (1-b) und (1-c) ist die Psycholinguistik zuständig. Frage (1-d) wird gemeinsam von Psycho- und Neurolinguistik untersucht. 1.2 Psycholinguistik: Überblick Menschliche Sprachverarbeitung: Eine Liste typischer Fragestellungen Die menschliche Sprachfähigkeit wirft eine Vielzahl von Fragen auf. Einige Fragen allgemeiner Natur werden in (2) gezeigt. Daneben gibt es relativ spezifische Fragen. Eine Auswahl davon findet sich in (3). (2) Menschliche Sprachverarbeitung: Allgemeine Fragen a. Wie und wo wird die Sprache im Gehirn verarbeitet? b. Sprachentwicklung 1: Wie erwerben Kinder ihre Muttersprache (Erstpracherwerb)? c. Sprachentwicklung 2: Wie lernt man eine Fremdsprache (Zweitspracherwerb)? d. Sprachentwicklung 3: Wie ist die Sprache im Laufe der menschlichen Evolution entstanden? e. Wieso gibt es individuelle Unterschiede in der Sprachentwicklung und -verwendung? f. Denken wir in Sprache? g. Besitzen nur der Mensch Sprache oder gibt es auch Tiere, die über sprachliche Fähigkeiten verfügen? h.... (3) Menschliche Sprachverarbeitung: Spezielle Fragen a. Wie wird der kontinuierliche akustische Strom in Teile, insbesondere Wörter, zerlegt? b. Wie lange dauert es, ein Wort zu verstehen?

4 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 4 c. Wie werden mehrdeutige Wörter verstanden? d. Wird beim leisen Lesen die phonologische Form eines Wortes aktiviert? e. Wie wird aus den einzelnen Wörter, die einen Satz ausmachen, beim Sprachverstehen eine zusammenhängende syntaktischen Struktur aufgebaut? f.... Der Schwerpunkt dieser Einführung wird auf speziellen Fragestellungen wie in (3) liegen. Wie man Antworten auf diese Art von Fragen erhalten kann, soll in den nächsten beiden Abschnitten exemplarisch anhand der Fragen (3-b) und (3-c) gezeigt werden. Das Hauptziel dieser beiden Abschnitte wird es sein, einen Überblick über die experimentellen Methoden zu geben, die typischerweise in der Psycholinguistik benützt werden. Spezielle experimentelle Methoden werden benötigt, da die Prozesse, die der Produktion und dem Verstehen von Sprache zugrundeliegen, der Introspektion 1 nicht zugänglich sind. Es handelt sich um unbewußt ablaufende Prozesse Die Psycholinguistik und ihre Teilgebiete Die Teilgebiete der Psycholinguistik I: Was wir mit Sprache machen können! Die Teilgebiete der Psycholinguistik können danach klassifiziert werden, was wir mit Sprache machen. Spracherwerb - Erstspracherwerb - Zweitspracherwerb Sprachverstehen - auditives Sprachverstehen (Hören) - visuelles Sprachverstehen (Lesen) Sprachproduktion - Sprechen - Schreiben Die Teilgebiete der Psycholinguistik II: Die unterschiedlichen Domänen des sprachlichen Wissens Eine weitere Einteilung der Psycholinguistik ergibt sich, wenn man die einzelnen Teilbereiche unseres sprachlichen Wissens als Grundlage der Einteilung nimmt: Akustisch-Phonetische Verarbeitung Visuelle Wortverarbeitung Das mentale Lexikon 1 Introspektion: die bewußte Wahrnehmung dessen, was im eigenen Geist abläuft, innere Selbstbeobachtung

5 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 5 Syntaktische Verarbeitung (Parsing) Semantische Verarbeitung (Satz-Interpretation) Semantische Verarbeitung (Diskurs-Interpretation) 1.3 Psycholinguistische Methoden 1: Die Dauer des Wortverstehens Wie lange dauert es, ein Wort zu verstehen? Wie kann man überhaupt wissen, wann ein Wort verstanden wurde? Die einfachste Möglichkeit, die Dauer des Wortverstehens zu bestimmen, scheint zu sein, Wörter einzeln zu präsentieren und zu messen, wieviel Zeit benötigt wird, um ein Wort zu verstehen. Dabei ist es relativ einfach, den Beginn des Wortverstehens exakt zu bestimmen. Wörter können auditiv oder visuell präsentiert werden, und man kann den Beginn des Verstehensprozesses mit dem Beginn der Präsentation gleichsetzen. Wann aber ist der Verstehensprozess abgeschlossen, d.h. wann ist ein Wort verstanden worden? Beim Wortverstehen - so wie bei allen Prozessen des Sprachverstehens - handelt es sich um mentale Prozesse, d.h. um Prozesse, die,,im Kopf ablaufen und deshalb nicht direkt beobachtet werden können. Wir müssen folglich irgendeine Zusatzaufgabe einführen, die zweierlei Bedingungen genügen muss: Die Zusatzaufgabe muss zu einer beobachtbaren Reaktion führen, die gemessen werden kann. Die Zusatzaufgabe muss sich an den Prozess des Wortverstehens anschließen, und zwar so, dass der Zeitpunkt der beobachtbaren Reaktion Rückschlüsse über den Zeitpunkt des Wortverstehens erlaubt. Es gibt verschiedene Zusatzaufgaben, die diese beiden Bedingungen zu erfüllen scheinen Benennen (Naming) Beim Benennen wird ein Wort gezeigt, und die Aufgabe besteht darin, das Wort so schnell wie möglich auszusprechen. Gemessen wird die Zeit, die zwischen Wortpräsentation und Beginn der Ausprache vergeht. Wenn man sich mit dieser Aufgabe vertraut gemacht hat, vergehen im Durchschnitt etwa 400 Millisekunden (ms) zwischen Beginn der Präsentation und Beginn der Ausprache. Dürfen wir diese 400ms mit der Dauer des Wortverstehens gleichsetzen? Gegen diese Gleichsetzung gibt es mindestens zwei Einwände: Um ein Wort aussprechen zu können, muss man es nicht nur verstanden haben. Zusätzlich muss die Artikulation vorbereitet und initiiert werden. Die 400ms, die von der Präsentation des Wortes bis zum Beginn der Ausprache vergehen, umfassen folglich mehr als nur den Prozess des Wortverstehens selbst.

6 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 6 Muss man ein Wort überhaupt verstanden haben, um es aussprechen zu können? Immerhin können wir auch Buchstabenketten wie klot oder ilbu aussprechen, obwohl diese Buchstabenketten gar keine Wörter des Deutschen sind. Denkbar ist deshalb, dass bei der Aufgabe des Benennens die präsentierten Wörter lediglich bezüglich ihrer Ausprache verarbeitet werden, nicht aber bezüglich ihrer Bedeutung. (Was sagt unsere Intuition dazu?) Lexikalisches Kategorisieren (Categorization) Eine Aufgabe, die nur gelöst werden kann, wenn die Bedeutung der präsentierten Wörter zur Verfügung steht, ist die Aufgabe des lexikalischen Kategorisierens. Bei dieser Aufgabe wird ein Wort präsentiert, für das man entscheiden soll, ob es in eine vorgegebene semantische Kategorie gehört oder nicht. Beispielsweise könnte die Aufgabe lauten: Gehören die folgenden Worte in die Kategorie,,Tier : Elefant, Buch, Bakterie, etc. Um die Zeit für die Antwort zu messen, kann man das Experiment mit Hilfe eines Computers durchführen, wobei die Versuchspersonen eine Taste für,,ja und eine andere Taste für,,nein drücken müssen, und die Zeit zwischen Beginn der Wortpräsentation und Drücken der Taste vom Computer aufgezeichnet wird. Inwieweit reflektieren die derart gewonnen Reaktionszeiten den Prozess des Wortverstehens? Wie bei der Aufgabe des Benennens ergibt sich das Problem, dass die Zusatzaufgabe selbst eine bestimmte Zeit zur Durchführung benötigt. Nachdem ein Wort verstanden worden ist, muss entschieden werden, ob es in die vorgegebene Kategorie gehört. Für Wörter wie Elefant oder Buch mag dies bezüglich der Kategorie Tier eine triviale Aufgabe sein, doch wie verhält es sich mit Bakterie oder Virus? Sobald eine Antwort gefunden worden ist, muss sie in eine korrekte manuelle Reaktion umgesetzt werden. Dies schließt u.a. die Auswahl der zur Antwort gehörenden Taste und die Ausführung bestimmter motorischer Programme ein. Für relativ gebräuchliche Exemplare einer Kategorie (Elefant für die Kategorie Tier) benötigen geübte Versuchspersonen ca. 700ms, um eine korrekte Antwort zu geben. Wir können ziemlich sicher sein, dass diese Zeit ausreicht, um ein Wort vollständig zu verstehen. Aufgrund der diskutierten Probleme ist aber davon auszugehen, dass der Prozess des Wortverstehens typischerweise um einiges kürzer ist als die fürs lexikalische Kategorisieren benötigten 700ms Lexikalische Entscheidung (Lexical Decision) Bei der lexikalischen Entscheidungsaufgabe wird eine Buchstabenkette gezeigt, und man soll entscheiden, ob es sich dabei um ein Wort handelt oder nicht (in letzterem Fall spricht man von einem Nicht-Wort). Im Deutschen wären die Buchstabenketten görpen oder Kliezuf Beispiele für Nichtwörter, auf die man beim lexikalischen Entscheiden mit,,nein antworten müßte. Gemessen wird sowohl die Zeit, die zwischen Wortpräsentation und Entscheidung vergeht, als auch die Korrektheit der Antwort Wortverstehen im Kontext Bei einer anderen Reihe von Methoden werden nicht einzelne Wörter isoliert dargeboten, sondern vollständige Sätze oder Texte. Diese Methoden können sowohl dazu

7 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 7 benützt werden, das Verstehen von Wörtern im Kontext zu erforschen, als auch dazu, etwas über die Verarbeitung größerer Einheiten (Sätze, Texte) herauszufinden. Die Blickbewegungen beim Lesen können auch direkt mittels eines Blickbewegungsmeßapparates (eye-tracker) gemessen werden. In diesem Fall besteht die Aufgabe einzig und allein darin, den auf einem Bildschirm gezeigten Text zu lesen. Blickbewegungen beim Lesen werden später genauer besprochen Dauer des Wortverstehens: Zusammenfassung Als Fazit unseres ersten Beispiels für eine Fragestellung zum menschlichen Sprachverstehen können wir folgendes festhalten: Da mentale Prozesse nicht direkt beobachtet werden können, muss man sich geeignete Experimente einfallen lassen, die entsprechende Rückschlüsse zulassen. Bei jeder experimentellen Methode muss überlegt werden, ob sie auch wirklich dasjenige misst, was sie messen soll. Oftmals ist es von Vorteil, eine bestimmte Fragestellung mit unterschiedlichen Methoden anzugehen und nach konvergierender Evidenz zu suchen. 1.4 Psycholinguistische Methoden 2: Lexikalische Ambiguität Eines der größten Probleme für die Sprachverarbeitung (sowohl die menschliche als auch die maschinelle) ist die Tatsache, dass die menschliche Sprache voller Mehrdeutigkeiten ist. Sprachliche Ambiguitäten gibt es auf allen Ebenen unseres sprachlichen Wissens. (4) Lexikalische Ambiguität: Bank a. Geldinstitut b. Sitzmöbel (5) Syntaktische Ambiguität: Peter sah den Mann mit dem Fernglas. a. Das Fernglas diente Peter zum Sehen. b. Der Mann hatte ein Fernglas. (6) Semantische Ambiguität: Maria hat den Buben gesagt, dass man für sie einen Flug gebucht hat. a. Der Flug wurde für Maria gebucht. b. Der Flug wurde für die Buben gebucht. c. Der Flug wurde für Maria und die Buben zusammen gebucht. An dieser Stelle wollen wir das Problem der lexikalischen Ambiguität näher betrachtet. Lexikalische Ambiguitäten können wiederum in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

8 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 8 (7) Homonymie a. Ball (i),,ein Sportgerät (ii),,eine Tanzveranstaltung b. vorziehen (i),,jemanden jemandem vorziehen (ii),,einen Termin vorziehen (8) Wortartambiguität (i.a. ein Speziallfall von Homonymie) a. zu (i) Präposition:,,zu jemandem gehen (ii) Infinitivmarkierung:,,Er verspricht, zu kommen. b. /alter/: (i) Adjektiv:,,ein alter Mann (ii) Nomen:,,Das Alter ist beschwerlich. c. /haut/ (i) Nomen:,,Niemand mag die Haut auf der Milch. (ii) Verb:,,Peter haut auf die Pauke. (9) Merkmalsambiguität a. Sänger (i) Singular:,,ein Sänger (ii) Plural:,,viele Sänger b. vertraut (i) Präsens:,,Maria vertraut niemand. (ii) Partizip Perfekt:,,Maria vertraut hat niemand. Lexikalische Ambiguitäten werfen eine Reihe von Fragen bezüglich des Sprachverstehens auf. Im Folgenden sollen die Fragen (10-a) und (10-b) besprochen werden. Frage (10-c) ist Thema einer späteren Einheit. (10) Lexikalische Ambiguität beim Sprachverstehen: Fragestellungen a. Gibt es Präferenzen für eine der möglichen Lesarten 2 einer ambigen Wortform? b. Falls es Präferenzen gibt, wie kommen diese zustande? c. Wird beim Sprachverstehen nur die präferierte Lesart (falls es eine solche gibt) aktiviert, oder werden zumindest kurzfristig alle aktiviert? Fragebogenstudien Wie läßt sich bestimmen, ob es Präferenzen für eine der möglichen Lesarten eines ambigen Wortes gibt, und wenn ja, welche? Zur Beantwortung dieser Frage gibt es eine Reihe von Methoden, die unter dem Stichwort Fragebogenstudien (questionnaire studies) zusammengefaßt werden. Fragebogenstudien deshalb, weil man zur Durchführung dieser Methoden nicht mehr als ein Blatt Papier (den Fragebogen) und einen Bleistift benötigt. 2 Lesarten (engl. readings): die verschiedenen Möglichkeiten, ein ambiges Wort oder einen ambigen Satz zu verstehen

9 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 9 Freies Assoziieren Beim Freien Assoziieren hört oder liest die Versuchsperson eine Liste von Wörtern. Für jedes Wort soll die Versuchsperson das erste Wort, das ihr zu dem vorgebenen Wort einfällt, aufschreiben. Im Falle ambiger Wörter kann man dann auswerten, zu welcher Lesart das assoziierte Wort gehört (vgl. (11)). (11) Bank a. Geld, Konto,... b. sitzen, Garten,... Sätze generieren Beim Satzgenerieren bekommt die Versuchsperson ebenfalls eine Liste von Wörtern. Die Aufgabe besteht darin, für jedes Wort einen Satz zu generieren. Im Falle numerusambiger Nomen könnte ein Satzfragment wie in (12) aussehen. (12) Lehrer: Aus der Art der Ergänzung läßt sich häufig schließen, wie das Wort verstanden wurde. Wird ein Satz wie in (13-a) produziert, so muß das Wort Lehrer aufgrund des vorangehenden Artikels als Singular-Nomen verstanden worden sein, im Falle von (13-b) dagegen als Plural-Nomen. (13) a. Lehrer: Ich kenne die Lehrer. b. Lehrer: Ich kenne den Lehrer. Sätze ergänzen Würde man beim Satzgenerieren statt eines numerusambigen Nomens wie Lehrer eine numerusambige NP wie Marias Lehrer vorgeben, so ist die Gefahr groß, dass viele Sätze produziert werden, die nicht ausgewertet werden können. Wird beispielsweise Satz (14) generiert, so bleibt unklar, ob Marias Lehrer als Singular-NP oder Plural-NP verstanden wurde. (14) Lehrer: Ich kenne Marias Lehrer. In solchen Fällen ist es sinnvoller, statt frei Sätze produzieren zu lassen, Satzanfänge vorzugeben, wobei die Aufgabe darin besteht, die Satzanfänge zu vervollständigen. Im Falle numerusambiger NPs könnte ein solches Satzfragment wie in (15) aussehen. (15) Ich habe gehört, dass Marias Lehrer Da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass der Satz so ergänzt wird, dass Marias Lehrer Subjekt ist, kann man anschließend aufgrund der Kongruenz zwischen Subjekt und Verb Rückschlüsse auf den Numerus dieser NP ziehen. Erhält man einen vollständigen Satz wie in (16-a), so muß die NP Marias Lehrer aufgrund der Subjekt-Verb-Kongruenz als Singular-Nomen verstanden worden sein, im Falle von (16-b) dagegen als Plural-Nomen.

10 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 10 (16) Ich habe gehört, dass Marias Lehrer... a.... in Konstanz studiert hat. b.... in Konstanz studiert haben. Für einige ausgewählte Nomen werden in der zweiten Spalte von Tabelle (18) Ergebnisse gezeigt, die in einer Fragebogenstudie mittels Satzergänzung gewonnen wurden (d.h. mittels Satzfragmenten wie in (15)) (die Zahlen in den weiteren Spalten werden in den nächsten Abschnitten erklärt). 3 Tabelle 1.2: Ergebnisse für numerusambige Nomen in einem Ergänzungsexperiment, einer Korpusstudie, sowie einem Weltwissenstest Wortform Satzergänzung Korpus Typische Anzahl (% Sing) (% Sing) Mittelw. % Sing (Frau Baumanns) Schüler ,9 0 (Michaels) Musiker ,1 0 (Erichs) Techniker ,8 65 (Ottos) Mechaniker ,5 76 (Frau Müllers) Händler ,0 59 (Karls) Pächter ,5 88 (Gisberts) Teilhaber ,9 41 (Erikas) Diener ,1 94 (Huberts) Gegenspieler ,1 94 (Claudias) Beifahrer 99,9 90 1,0 100 Mittelwert 72,4 52,3 4,88 52, Exkurs: Frequenz und die Auflösung sprachlicher Ambiguitäten Woher kommen die Präferenzen, ein Nomen als singularisch oder pluralisch zu verstehen, die in Tabelle (18) sichtbar werden? Eine erste Hypothese ist die Frequenz- Hypothese, die in (17) gezeigt wird. (17) Die Frequenz-Hypothese Trifft man auf ein ambiges Wort mit verschiedenen Lesarten l 1, l 2 etc., so wird die Lesart l i gewählt, die einen bisher im tatsächlichen Sprachgebrauch am häufigsten begegnet ist. Um diese Hypothese zu überprüfen, muss man nachzählen, wie häufig jede Lesart der zu untersuchenden Wörter vorkommt. In unserem Beispiel muss man also nachzählen, wie häufig die Wörter Besucher, Musiker, etc. als Singular-Form bzw. als Plural-Form verwendet werden. Ergebnisse einer Korpusstudie für die Nomen, die in Tabelle (18) gezeigt wurden, werden in der dritten Spalte dieser Tabelle gezeigt.wie man sieht, gibt es 3 Wenn für experimentelle Ergebnisse keine Quelle genannt wird, so handelt es sich dabei um eigene unveröffentlichte Experimente.

11 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 11 einen klaren Zusammenhang (eine sog. Korrelation) zwischen den Ergebnissen der Ergänzungsstudie und den Ergebnissen der Korpusstudie: Je häufiger ein Nomen im Korpus im Singular verwendet wird, desto häufiger wird eine Singular-Ergänzung produziert. Das Auffinden eines solchen Zusammenhangs ist allerdings kein Beweis für die Frequenz-Hypothese. Es ist nämlich möglich, dass es einen dritten Faktor gibt, der sowohl die Ergebnisse der Ergänzungstudie als auch die Ergebnisse der Korpusstudie erklärt. Ein solcher dritter Faktor, der sowohl den Ergebnissen der Ergänzungsstudie als auch den Ergebnissen der Korpusstudie zugrunde liegen könnte, wird in der Weltwissen-Hypothese in (18) spezifiziert. (18) Die Weltwissen-Hypothese Unser Wissen über die Welt beinhaltet auch Wissen darüber, ob Lehrer, Arbeiter, Enkel etc. (in bestimmten Kontexten) eher allein oder in Gruppen auftreten. Dieses Wissen ist sowohl dafür verantwortlich, wie häufig wir die entsprechenden Wörter im Singular oder Plural produzieren (Korpusfrequenz), als auch, ob wir die entsprechenden Nomen präferiert singularisch oder pluralisch verstehen. Um die Weltwissen-Hypothese zu testen, wurde eine weitere Fragebogenstudie durchgeführt. Dabei wurden den Versuchspersonen ambige Nominalphrasen vom Typ Peters Lehrer (diesmal ohne Satzkontext) vorgelegt. Die Aufgabe bestand darin, sich eine typische Situation vorzustellen, in der der Referent der Nominalphrase vorkommt (d.h. eine Situation, in der Peters Lehrer enthalten sind), um anschließend aufzuschreiben, wieviele Personen man sich vorgestellt hat. Ausgewählte Resultate für diese Studie finden sich in der vierten Spalte von Tabelle. 4 Wie man sieht, gibt es auch hier einen Zusammenhang mit den Ergänzungsdaten. Beispielsweise ist die Nominalphrase mit der geringsten Anzahl Singular-Ergänzungen (Frau Baumanns Schüler) gleichzeitig die Nominalphrase mit der höchsten typischen Anzahl. Umgekehrt ist es bei Claudias Beifahrer. Für diese Wortkombination gab es ausschließlich Singular-Ergänzungen, was damit übereinstimmt, dass generell nur die Antwort 1 als typische Anzahl genannt wurde. Es ist damit schwierig, empirisch zwischen der Weltwissen-Hypothese und der Frequenz-Hypothese zu unterscheiden. 1.5 Psycholinguistische Methoden 3: Lexikalische Ambiguität im Satzkontext Selbstbestimmtes Lesen (Selfpaced Reading) Beim selbstbestimmten Lesen lesen Versuchspersonen Sätze auf einem Computerbildschirm. Dabei müssen sie jeweils eine Taste drücken, damit das nächste Wort sichtbar wird. Die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden Betätigungen der Weiter- Taste kann als ungefähres Maß der Lesezeit genommen werden. 4 In der letzten Spalte der Tabelle wird zusätzlich der Prozentsatz an Singularantworten angegeben, unter der Annahme, dass die beiden Antworten,,Null und,,eins dem Singular entsprechen, und alle Antworten mit eine Anzahl größer eins dem Plural.

12 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 12 Es gibt verschiedene Varianten des selbstbestimmten Lesens. Eine davon wird in Tabelle 1.3 gezeigt. Diese spezielle Variante funktioniert wie folgt: Zunächst ist der gesamte Satz zu sehen, wobei allerdings alle Buchstaben durch einen Strich ersetzt wurden; die Leerzeichen bleiben dabei erhalten. (Zeile 1 in Tabelle 1.3). Wird nun die Weiter-Taste gedrückt, erscheint das erste Wort auf dem Bildschirm an der Stelle, an der zuvor die für es reservierten Striche standen (Zeile 2 in Tabelle 1.3). Bei nochmaligen Drücken der Weitertaste wird das erste Wort wieder durch ein Strichmuster ersetzt, und das zweite Wort erscheint (Zeile 3 in Tabelle 1.3). Dies geht so lange weiter, bis der Satz vollständig gelesen wurde. Tabelle 1.3: Selbstbestimmtes Lesen: Ein Beispiel Nr. Text: Peter hat heute seinen Hund mitgebracht Peter hat heute seinen Hund mitgebracht Beschleunigte Grammatikalitätsurteile (Speeded Grammaticality Judgments) Wie die Ergebnisse in Tabelle (18) zeigen, unterscheiden sich einzelne Nomen erheblich bezüglich der Präferenz, als Singular oder Pluralnomen gelesen zu werden - zumindest dann, wenn diese Präferenzen in einem Satzergänzungstest gemessen werden. Unter der Annahme, dass uns der Satzergänzungstest tatsächlich etwas über unsere ganz normale Sprachfähigkeit zeigt, so sollten wir ähnliche Ergebnisse auch mit anderen Methoden erhalten. Lassen sich Numeruspräferenzen beispielsweise auch in Reaktionszeitexperimenten nachweisen? Als Gegenstück zur Lexikalischen Entscheidungsaufgabe gibt es für ganze Sätze die Methode der beschleunigten Grammatikalitätsurteile (speeded grammaticality judgments). Bei dieser Methode müssen Versuchspersonen mittels Tastendruck Sätze so schnell wie möglich als grammatisch oder ungrammatisch klassifizieren. Gemessen wird sowohl die Reaktion (Grammatisch-Taste oder Ungrammatisch-Taste gedrückt) als auch die Reaktionszeit. (19) a. Ich habe gehört, dass Marias Lehrer in Konstanz studiert hat. b. Ich habe gehört, dass Marias Lehrer in Konstanz studiert haben.

13 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 13 Es gibt unterschiedliche Varianten dieser Methode. Eine davon wird in Abbildung 1.1 illustriert. Diese Abbildung ist wie folgt zu verstehen: Die einzelnen Wörter werden nacheinander in der Mitte des Bildschirms präsentiert. Die Präsentationsdauer beträgt ca. 230ms plus zusätzliche 14ms pro Buchstabe. Nach dem letzten Wort erscheinen drei Fragezeichen als Signal zum Antworten. Ist innerhalb von 2sec keine Antwort gegeben worden, erscheinen die Worte,,Zu langsam auf dem Bildschirm.??? Aufforderung zur Reaktion gelesen Buch das hat Testsatz (224ms+14ms/Buchstabe)/Wort Peter... Fixationspunkt (500ms) Abbildung 1.1: Die Methode der Beschleunigten Grammatikalitätsurteile 1.6 Zusammenfassung: Experimentelle Methoden der Psycholinguistik im Überblick Bislang wurden eine Reihe von experimentellen Methoden eingeführt (Lexikalische Entscheidung, Freies Assoziieren, Selbstbestimmtes Lesen, etc.). Diese Methoden lassen sich nach einer Reihe von Kriterien klassifizieren, von denen die wichtigsten hier aufgeführt werden. (20) On-line versus Off-line a. Off-Line-Methoden: Messen bestimmte Aspekte eines Prozesses, nachdem der Prozess abgelaufen ist. b. On-Line-Methoden: Messen bestimmte Aspekte eines Prozesses, während der Prozess abläuft. (21) Direkt versus Indirekt a. Direkte Methoden: Die Aufgabenstellung beinhaltet nur den zu untersuchenden Prozess

14 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG 14 b. Indirekte Methoden: Die Aufgabestellung beinhaltet neben dem zu untersuchenden Prozess einen weiteren Prozess, der dann gemessen wird (22) Verhalten versus Physiologie a. Verhaltens-Methoden: Messen irgendein Verhalten, wobei Verhalten sehr allgemein zu verstehen ist. Alle bisher genannten Methoden waren Verhaltensmethoden. b. Physiologische-Methoden: Messen bestimmte physiologische Variablen. Hierunter fallen insbesondere die Methoden, die irgendeiner Form die Verarbeitung im Gehirn messen, die sog. neurophysiologischen Methoden. Daneben gibt es noch einige exotischere physiologische Methoden (z.b. Messung des Hautwiderstandes, Messen der Pupillengröße). Neurophysiologische Methoden werden in Einheit 7 besprochen. Tabelle 1.4: Experimentelle Verhaltensmethoden: Überblick Methode Aufgabe Klassifikation Freies Assoziieren Produktion eines oder mehrer off-line, indirekt Wörter, die einem zu einem vorgegebenem Wort einfallen. Satzgenerierung Produktion eines Satzes, der eines oder mehrere vorgebene Wörter enthält. Satzvervollständigung Vervollständigen eines vorgebenen off-line, indirekt Satzfragmentes Benennen Aussprechen eines Wortes. off-line, indirekt Lexikalische Kategorisierung Lexikalische Entscheidung Beschleunigte Grammatikalitätsurteile Selbstbestimmtes Lesen Blickbewegungsmessungen Entscheiden, ob ein Wort in eine vorgegebene Kategorie fällt oder nicht. Entscheiden, ob eine Buchstabenkette ein Wort ist oder nicht. Entscheiden, ob ein Satz grammatisch ist oder nicht. Lesen eines Satzes oder Textes, wobei die einzelnen Wörter mittels Tastendrucks auf den Bildschirm geholt werden müssen. Lesen eines Satzes oder Textes off-line, indirekt off-line, indirekt off-line, indirekt on-line, indirekt on-line, direkt

15 References Chomsky, N. (1988). Language and problems of knowledge. The Managua lectures. Cambridge, MA: MIT Press. 15

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