KONJUNKTURBERICHT IV/2014
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- Lorenz Günther
- vor 7 Jahren
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1 KONJUNKTURBERICHT IV/2014 Regionale Wirtschaft schließt 2014 positiv ab Trotz Risiken optimistischer Start ins neue Jahr Für das vierte Quartal hat die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) in ihrem Konjunkturbericht eine positive Bilanz gezogen. Die aktuelle Geschäftslage ist im vierten Quartal 2014 stabil geblieben und auch für die nächsten Monate wird von den Unternehmen keine Abkühlung der regionalen Konjunktur erwartet. Das Wirtschaftsjahr 2015 birgt jedoch einige globale Risiken. Neben den geopolitischen Entwicklungen kann auch die Wirtschaftspolitik Bremsspuren bei den Unternehmen hinterlassen. Weitere Verschärfungen bei der Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik könnten sich negativ auf die Konjunktur auswirken.
2 Die aktuell positive regionale Einschätzung unabhängig von den globalen Risiken führt dazu, dass der Konjunkturklimaindikator um drei Punkte auf 118 von 200 möglichen Punkten steigt. Damit liegt er auf gleichem Niveau wie zu Beginn des Jahres Die IHK hat im Rahmen ihrer vierteljährlichen Konjunkturumfrage wieder mehr als 200 Unternehmen aus der Industrie, dem Einzel- und dem Großhandel, der Dienstleistungsbranche sowie aus dem Verkehrssektor der Region zu ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation und zu ihren Erwartungen für die kommenden Monate befragt. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten zwei von fünf Unternehmen als gut und mehr als die Hälfte immer noch als befriedigend. Dabei fällt die Einschätzung im Einzelhandel sowie im Verkehrsgewerbe überdurchschnittlich gut aus. Insbesondere der niedrige Ölpreis spielt hier eine Rolle. Die Industrie und der Großhandel geben derzeit eher unterdurchschnittliche Signale ab. verbuchte. Jedes fünfte Unternehmen meldete rückläufige Erträge. Das Auslandsgeschäft bildet für die exporttreibenden Unternehmen im IHK-Bezirk auch in 2015 ein wichtiges Fundament. Neun von zehn Unternehmen gehen von einem etwa gleich bleibenden Exportgeschäft aus. Zusätzliche Impulse aus dem Ausland erwartet zu Jahresbeginn zunächst nur jedes zehnte Unternehmen. Rückgänge werden nicht erwartet. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin insgesamt von Stabilität geprägt. Zwar geht jedes fünfte Unternehmen von rückläufigen Beschäftigtenzahlen aus, dagegen planen jedoch ebenso viele Unternehmen Neueinstellungen. Die zukünftige Investitionsbereitschaft wird sich im Vergleich zu den vergangenen Monaten kaum verändern. Knapp ein Drittel der Unternehmen planen zusätzliche Investitionen, während etwa die Hälfte das Investitionsniveau halten wollen. Knapp ein Viertel der Unternehmen gehen bei der zukünftigen Geschäftslage von eher günstigeren Ergebnissen aus. Drei von fünf Unternehmen erwarten etwa gleich bleibende Geschäftsergebnisse. In der Industrie und im Großhandel ist der Blick in die Zukunft etwas zurückhaltender. Die Ertragslage der Unternehmen hat sich per Saldo verbessert. Knapp ein Drittel der Unternehmen melden eine verbesserte Ertragslage, während die Hälfte gleich bleibende Erträge -2-
3 Industrie Die gegenwärtige Geschäftslage in der Industrie hat sich im Vergleich zum Herbst per Saldo leicht verbessert, weil der Anteil der Unternehmen, die eine schlechte Einschätzung abgegeben haben, gesunken ist. Ein Viertel der Industrieunternehmen meldet eine gute Geschäftslage, während zwei Drittel der Antworten auf die IHK-Umfrage befriedigend lauten. Der Blick in die nächsten Monate fällt etwas schlechter aus als im Vorquartal. Gut zwei Drittel der Unternehmen gehen von einer etwa gleich bleibenden Entwicklung aus. Jeder achte Unternehmer erwartet eine Verbesserung der Lage, jeder fünfte eine Verschlechterung. Die Zahl der Auftragseingänge hat sich im vierten Quartal per Saldo nicht verändert. Auch bei den Auftragseingängen aus dem Ausland gab es, anders als vor einem Jahr, in Summe keine Zuwächse. Drei Viertel der Industrieunternehmen nennen die Auftragslage trotzdem ausreichend bzw. saisonüblich. Jedes zehnte betrachtet sie als zu klein. Die Ertragslage ist per Saldo im Vergleich zum Vorquartal stabil geblieben. Drei Viertel der Unternehmen verzeichneten eine gleich gebliebene Ertragslage, bei einem Sechstel hat sich die Lage verbessert. Die Einschätzung des Umsatzes hat sich seit dem Vorquartal deutlich verbessert. Ein Drittel der Unternehmen verzeichneten einen Umsatzanstieg, während mehr als die Hälfte ihr Umsatzniveau halten konnten. Für die Zukunft erwarten drei von fünf Unternehmen keine wesentliche Veränderung der Umsatzlage, während bei je einem Fünftel die Prognose nach oben bzw. unten zeigt. Nur jedes zehnte Unternehmen erwartet ein zunehmendes Exportgeschäft. Neun von zehn Unternehmen gehen davon aus, dass es in etwa gleich bleibt. Ein Fünftel der Industrieunternehmen in der Region plant zusätzliches Personal einzustellen, ebenso viele Unternehmen gehen von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus. Die Investitionsbereitschaft ist per Saldo nur leicht gestiegen. Ein Viertel der Unternehmen planen zusätzliche Investitionen; bei einem Fünftel werden sie zurückgehen. -3-
4 Einzelhandel Die gegenwärtige Geschäftslage nach dem vierten Quartal wird im Einzelhandel per Saldo positiv bewertet. Die Hälfte der Unternehmen melden eine gute Geschäftslage. Zwei von fünf Einzelhändlern nennen sie befriedigend. Ein Fünftel der Einzelhändler erwartet, dass sich die Geschäftslage in den nächsten drei Monaten weiter verbessert, drei Fünftel erwarten eine gleich bleibende Geschäftslage. Die Lagerbestände werden von drei Vierteln der regionalen Einzelhändler als saisonüblich bezeichnet. Bei der zukünftigen Umsatzentwicklung erwarten für das erste Quartal 2015 zwei von fünf Einzelhändlern einen Anstieg. Im rein stationären Einzelhandel teilen zwei von fünf Händlern diese Erwartung, während sie im Online-Handel fast doppelt so hoch ist. Ein Achtel der stationären Händler erwarten weiterhin sinkende Umsätze. Vor diesem Hintergrund können sich ein Fünftel der Einzelhändler in den nächsten drei Monaten Neueinstellungen vorstellen. Zwei Drittel gehen von gleich bleibenden Beschäftigtenzahlen aus. Das Weihnachtsgeschäft hat per Saldo steigende Umsätze gebracht. Drei von fünf Einzelhändlern konnten diesen Anstieg verwirklichen, jedoch beklagt ein Viertel einen Umsatzrückgang. Die Zuwächse im Online- und Versandhandel lagen etwas über denen im stationären Handel. Die Ertragslage konnten zwei Fünftel der Einzelhändler verbessern, fast ebenso viele melden stabile Erträge. Ein Drittel der Unternehmen wollen mit zusätzlichen Investitionen in das Jahr 2015 starten. Zwei Fünftel der befragten Einzelhändler gehen von gleich bleibenden Investitionen in den nächsten drei Monaten aus. -4-
5 Großhandel Die aktuelle Geschäftslage des Großhandels im IHK-Bezirk hat sich im vierten Quartal 2014 per Saldo leicht verbessert. Trotzdem nennt die überwiegende Mehrheit der Großhändler die Lage nur befriedigend, ein Achtel bezeichnet sie als gut. Für die nächsten drei Monate erwarten ein Viertel der Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftslage. Allerdings ist der Anteil der erwarteten Verschlechterungen mit zwei Fünftel ungewöhnlich hoch. Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass ein Fünftel der Unternehmen im Großhandel Neueinstellungen plant, während ein Achtel die Beschäftigtenzahlen reduzieren will. Zwei Drittel wollen die Belegschaft stabil halten. Ein Drittel der Unternehmen will den Herausforderungen mit steigenden Investitionen begegnen. Dagegen wollen ein Viertel der Großhändler ihre Investitionen zurückfahren. Grund für die Prognose liefern gesunkene Umsätze bei zwei Fünftel der Unternehmen, während nur ein Achtel die Umsätze steigern konnte. Die Einschätzung der Ertragslage fällt nur wenig positiver aus. Die Lagerbestände werden trotzdem von sieben Achtel der Unternehmen als saisonüblich bezeichnet, ein Achtel beurteilt sie größer als saisonüblich. Für das nächste Quartal geht der Großhandel nicht von einer Entspannung der Lage aus. Nur ein Achtel erwartet steigende Umsätze, während zwei Drittel keine Veränderung beim Umsatzvolumen erwarten. -5-
6 Unternehmensnahe Dienstleister Die aktuelle Geschäftslage der unternehmensnahen Dienstleister in der Region hat sich per Saldo noch einmal verbessert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschreiben die Lage als gut, die restlichen als befriedigend. Für die kommenden Monate gehen zwei Drittel der Unternehmen davon aus, dass sich die Lage weiter verbessert. Ein Drittel erwarten keine Veränderung. Die Auftragseingänge sind, ebenso wie die Umsätze, per Saldo gestiegen. Dies gilt auch für die Ertragslage, bei der zwei Fünftel eine Verbesserung melden. Für die nächsten drei Monate erwarten mehr als die Hälfte der Unternehmen steigende Umsätze, fast alle anderen erwarten keine Veränderungen. Der guten Lage entsprechend planen drei Fünftel der befragten Unternehmen Neueinstellungen. Zusätzliche Investitionen sind in der nächsten Zeit hingegen nur in geringem Umfang geplant. Verkehrsgewerbe Die aktuelle Geschäftslage im regionalen Verkehrsgewerbe hat sich im vierten Quartal per Saldo verbessert. Die Anzahl der Unternehmen, die die Lage als gut bezeichnen, hat sich auf mehr als die Hälfte verdoppelt. Nur jedes zehnte Unternehmen nennt die Lage schlecht. Für die kommenden Monate gehen ein Viertel der Unternehmen von einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage aus, während drei Fünftel eine gleich bleibende Geschäftslage erwarten. Der Umsatz ist per Saldo deutlich gestiegen, auch die Ertragslage konnte sich aufgrund des niedrigen Ölpreises verbessern. Ein Viertel der Unternehmen erwarten für die nächsten drei Monate steigende Umsätze, während zwei Drittel einer stabilen Umsatzentwicklung entgegensehen. Durch den niedrigen Ölpreis konnte die Mehrheit der Unternehmen die Beförderungspreise im vierten Quartal stabil halten. In den kommenden Monaten planen jedoch die Hälfte der Unternehmen eine Anhebung der Beförderungspreise. Für das erste Quartal 2015 gehen vom Verkehrsgewerbe deutliche Impulse für den Arbeitsmarkt aus. Zwei Fünftel der Betriebe planen Neueinstellungen. Auch die Investitionsbereitschaft ist ausgeprägt. Die Hälfte der Unternehmen plant neue Investitionen. 21. Januar 2015 Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg Nina Lenger Telefon:
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