VORANSICHT. Gott als unnahbarer, im Himmel thronender. Gott ist den Menschen nahe die Geschichte von König David in Erzählungen und Bildern betrachten

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1 IV Die Bibel 6 König David (Kl. 5/6) 1 von 30 Gott ist den Menschen nahe die Geschichte von König David in Erzählungen und Bildern betrachten Von Christine Benz, Karlsruhe Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart Gott als unnahbarer, im Himmel thronender Herrscher, ohne Interesse an dem Tun und Fühlen der Menschen? Der Mensch als auf sich alleine gestelltes Wesen? Die Geschichte um König David lehrt uns etwas ganz anderes! An ihm zeigt sich exemplarisch, wie die Menschen im alten Israel ihren (Lebens-)Weg im Vertrauen auf Gott und unter seiner Begleitung gegangen sind. Die Lernenden erforschen die verschiedenen Lebensstationen Davids und seine Erfahrungen mit dem Gott Israels. Sie untersuchen anhand der David-Saul-Geschichte das alttestamentliche Gottesbild und erörtern auf Grundlage der David- Goliath-Begegnung die Eigenart und Symbolhaftigkeit biblischer Texte. Das ästhetische Lernen anhand von Wahrnehmungsübungen und der Arbeit mit Bildern und Standbildern steht dabei im Vordergrund. Das Wichtigste auf einen Blick David mit der Harfe vor König Saul von Otto Dix (Lithographie von 1958). VG-Bild-Kunst, Bonn 2016 Klasse: 5/6 Dauer: 4 Bausteine (10 Stunden) Kompetenzen: sich die Geschichte von König David über Erzählungen und Bilder erschließen sich in andere Personen einfühlen eigenes und fremdes Verhalten kritisch hinterfragen biblische Geschichten in ihrer Symbolsprache wahrnehmen biblische Texte deuten biblische Geschichten kreativ bearbeiten Bibel: David verschont Saul (1 Sam 24,1 8) David und Goliath (1 Sam 17,34 42) David und Natan (2 Sam 12,1 4) Davids Bitte um Vergebung (Ps 51,3 17) Methoden: Standbild Standogramm Rollenspiel Ihr Plus: Hörtexte auf CD Bildbetrachtungen spielerische Lernerfolgskontrolle

2 8 von 30 IV M 1 Erzählung 1 Samuel salbt David im Auftrag Gottes CD 12 Track Heute erzähle ich euch die Geschichte von einem kleinen Jungen, der später einmal berühmt werden sollte. Aber zunächst ist er noch klein und findet nicht viel Beachtung. Denn er hat sieben große Brüder, die alle größer und stärker sind als er. Sie helfen ihrem Vater auf der Weide. Der kleine Junge aber, David, ist zu Hause bei seiner Mutter. Er hat eine klare Stimme. Oft nimmt er die Harfe und singt seiner Mutter etwas vor. Als er größer wird, geht auch er auf das Feld und hilft seinem Vater. David ist Hirte und hütet die Schafe. Und das ist nicht einfach: Er muss die Tiere versorgen, ihre Spuren lesen, sie vor Unwettern und wilden Tieren schützen. David hat keine Waffe, nur eine kleine Steinschleuder trägt er bei sich. Er ist ein guter Hirte. Selbst nachts hütet er gut. Eines Tages schickt Gott den Propheten Samuel zu Davids Vater Isai. Isai erschrickt: Was will der Prophet? Schickt Gott Unheil über uns? Was soll das bedeuten? Ganz leise und zögernd fragt er: Bringst du Frieden? Ja, ich bringe euch Frieden. Denn Gott hat mich beauftragt, einen von deinen Söhnen zu salben. Er soll der König von Israel werden, sagt Samuel. Was, der König? Einer von meinen Söhnen? Aber wir sind doch nur Viehhirten! Isai ist stumm vor Erstaunen. Sofort schickt er nach seinem ältesten Sohn, Eliab. Eliab sieht gut aus und hat eine stattliche Figur. Aber Samuel schüttelt den Kopf. Gott möchte nicht den Eliab salben. Da schickt Isai seinen zweiten Sohn, Abinadab. Aber auch er wird nicht gesalbt, auch Schima nicht. Und auch keiner der anderen vier Brüder. Plötzlich fragt Samuel: Hast du nicht noch einen anderen Sohn? Doch, David. Er hütet die Schafe, antwortet Isai. Bring ihn her!, fordert Samuel. Aber wozu denn? Er ist doch noch ein Kind!, ruft Isai erstaunt. Das macht nichts. Bring ihn mir, antwortet Samuel ruhig Da wird David von der Weide geholt. Er ist sehr erstaunt. Er soll gesalbt werden? Wo er doch sieben Brüder hat, die immer mehr durften als er! Und trotzdem salbt Samuel David vor den Augen seiner Brüder. So hat Gott es ihm befohlen. Denn Gott urteilt nach dem Herzen der Menschen, nicht nach ihrem Aussehen. Aufgabe Wie haben Davids große Brüder wohl geschaut, als Samuel ihn salbt? Und wie mag sein Vater erst reagiert haben? Erstellt gemeinsam ein Standbild und stellt darin die Salbungsszene nach.

3 IV Die Bibel 6 König David (Kl. 5/6) 11 von 30 Ist Saul gefährlich für David? Eine Bildbetrachtung M 4 VG-Bild-Kunst, Bonn 2016 David mit der Harfe vor König Saul von Otto Dix (Lithographie von 1958). Aufgaben 1. Beschreibe a) was du siehst. b) die Farben des Bildes. c) das Größenverhältnis der beiden Personen zueinander. d) das Größenverhältnis der einzelnen Körperteile einer Figur zueinander. e) die Attribute der einzelnen Figuren. Was tragen die Personen bei sich? f) den Gesichtsausdruck der beiden dargestellten Figuren. 2. Erkläre, was der Künstler Otto Dix mit seinem Bild ausdrücken wollte. So kannst du beginnen: Mit dem großen Kopf Davids möchte Otto Dix sagen, dass David noch ein Kind ist. 3. Zeichne Gedankenblasen über dem Bild und notiere darin, was Saul und David wohl durch den Kopf gehen mag und wie sie sich fühlen.

4 12 von 30 IV M 5 CD 12 Track 5 Erzählung 3 Saul in Davids Hand, was soll David tun? Kann David Saul helfen? Werden die beiden Freundschaft schließen? Hört selbst, wie die Geschichte des kleinen Hirtenjungen weitergeht Am Anfang ist am Königshofe alles sehr fremd für David. Ganz anders als daheim bei seinen Eltern. Aber er lebt sich rasch ein und fühlt sich wohl. Und er macht seine Sache gut; so gut, dass er auch bald mit Saul in den Krieg gegen die Philister ziehen darf. Doch Sauls Krankheit wird von Tag zu Tag schlimmer. Anfangs kann David ihn noch mit seinem Harfenspiel beruhigen. Doch später hilft auch das nicht mehr. Saul bekommt immer wieder Tobsuchtsanfälle, gegen die alle machtlos sind. Als Saul und David von einem siegreichen Krieg gegen die Philister zurückkommen, singen die Frauen: Saul hat tausend erschlagen, David zehntausend. Da wird Saul wütend. David hier, David da! Er kann diesen David nicht mehr ausstehen! Als David eines Tages wieder einmal auf der Harfe spielt, packt Saul ein schrecklicher Zorn. Er nimmt seinen Speer und schleudert ihn mit voller Wucht nach David. In letzter Sekunde duckt dieser sich zur Seite. Am Königshof wird es immer gefährlicher für David, denn Saul trachtet ihm nach dem Leben. David muss fliehen. Aber Saul verfolgt ihn. Eines Tages verstecken sich David und seine Männer in einer Höhle. Da wird es plötzlich in der Höhle ganz dunkel, denn im Höhleneingang steht breit und mächtig Saul. David kauert nur einen Steinwurf von Saul entfernt, ohne dass dieser ihn bemerkt. Davids Männer halten den Atem an und flüstern ihm zu: Jetzt hat Gott dir Saul in die Hand gegeben. Nutze deine Chance. David muss sich entscheiden. Was wird David nun tun? Was meint ihr? Aufgabe Entscheidet, ob David Saul ergreift oder nicht. Positioniert euch entsprechend in einem Standogramm. Saul ergreifen Saul nicht ergreifen

5 28 von 30 IV M 13 Was weißt du über König David? Spielplan Material: Würfel, Spieliguren (z. B. Radiergummi), Spielplan, Ereignis- und Wissenskarten Spielanleitung: Legt die Ereigniskarten und die Wissenskarten in zwei Stapeln verdeckt auf den Tisch. Ein Spieler, der mit seiner Spielfigur auf eine fett gedruckte Zahl kommt, zieht eine Ereigniskarte, liest sie vor und folgt den Anweisungen auf der Ereigniskarte. Kommt ein Spieler auf ein grau hinterlegtes Feld, so zieht der Mitspieler zu seiner Rechten eine Wissenskarte und stellt ihm die Frage. Antwortet der Spieler richtig, darf er stehen bleiben. Antwortet er falsch, muss er um die gewürfelte Augenzahl zurückziehen. Bei einer sechs darf nochmal gewürfelt werden. Start Ziel