IT -Grundlagen der Logistik 2015 Kapitel 3: Codiertechnik, GS1 und RFID.

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1 Vorlesung: IT -Grundlagen der Logistik 2015 Kapitel 3: Codiertechnik, GS1 und RFID Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Dr. Thomas + Partner GmbH & Co. KG, Karlsruhe Karlsruhe, den

2 IT für Intralogistiksysteme 2015 Kapitel 3 - Teil 1: Codiertechnik & Bacode-Lesesysteme 2

3 Einführung A Anwendung GS1-Standard - SSCC (NVE) - Overcornerlabel (OCL) zur Identifikation im WE B Manuelle Endlos-Kommissionierung - z.b. bei Kleinteile-Lagern für PKW-Ersatzteile - GTIN / EAN Artikelnummer (Kapitel 5) C Das Mobile Device System (MDS) - Effiziente Bestandsverwaltung für höchste Ansprüche im Aviation Sektor D Kommissionier-Etiketten - WBS (Warenbegleitschein) 3

4 4

5 A Anwendung GS1-Standard zur Identifikation im WE (adidas) WE: KOLA: AKL: PRL: WA: SSCC: CCD: OCL: Wareneingang Kommissionierlager Automatisches Kartonlager Palettenlager Warenausgang Serial Shipping Container Code Charge Coupled Device Over Corner Label PRL SSCC-Label auf Karton wird über CCD-Kamera erfasst DR. THOMAS + PARTNER 5

6 B Manuelle Endlos-Kommissionierung - Kleinteile-Lager / PKW-Teilewesen (FADIS) 6

7 B Manuelle Endlos-Kommissionierung - Kleinteile-Lager / PKW-Teilewesen (FADIS) Oberfläche der MDEs - Kommissionierung im Kleinteile-Lager: A C E B D F siehe auch Kapitel 5

8 B Manuelle Endlos-Kommissionierung - Kleinteile-Lager / PKW-Teilewesen (FADIS) Oberfläche der MDEs - Kommissionierung Kleinteile-Lager: Lagerplatz-Koordinate einlesen! siehe auch Kapitel 5 Lagereinheit einlesen! Angegebene Menge aus Lagereinheit entnehmen und in angegebene Transporteinheit legen. Transporteinheit einlesen!

9 C MDS - Mobile Device System - Aviation MDS 9

10 C MDS - Mobile Device System - Aviation MDS Effiziente Bestandsverwaltung für höchste Ansprüche im Aviation Sektor! Das Lagerpersonal steht jederzeit über dir MDS-Handhelds mit dem überlagerten HOST-System (ERP/WMS) in Verbindung. Die Handhelds sind zusätzlich mit einem Scanner ausgestattet. Dadurch sind sie in der Lage den jeweiligen Artikel-Barcode (EAN 13) schnell und fehlerlos an die überlagerte Software zu übermitteln.! Eine für den Nutzer verständlich dargestellte Benutzerführung in Verbindung mit der anwenderfreundlichen Barcode-Technologie (barcodierte Regalfächer und Artikelnummer EAN 13 sowie Nutzung von GTIN/EAN) zur Datenerfassung macht die Bestandsverwaltung fehlerfrei und effizient.... siehe auch Veröffentlichung im Anhang Kapitel 3 10

11 D Kommissionier-Etikette WBS (Warenbegleitschein) 11

12 Übersicht: Kommissionier-Etiketten 12

13 Diskussionsforum - Kosten Erstellung von Kommissionier-Etiketten Beispiel Pickartikel: a) > mal 220 (d im Jahr) = b) > mal 220 (d im Jahr) = Beispiel: Wareneingang: Packstücke mal 15 h im Durchlauf erfassen und Identlabel (OCL) aufbringen --> /d mal 220 d = Etiketten (Vorgang diskutieren) 13

14 Diskussionsforum - Kosten Beispiele für Paketscheine Einfluss auf die letzte Meile Barcode Benchmarking Vorgefertigtes Etikett Online-Druck Detaildiskussion Kosten Welcher Code eignet sich am Besten? z.b. Farbkennzeichnungen von Passungen Nutzung alphanummerischer/nummerischer Zeichen? Verwendung von Prüfziffern EAN 128 Strichcodestandard 14

15 Barcodes - Übersicht 15

16 Barcodeaufbau I Ruhezone Ruhezone Ruhezone Ruhezone Message Message Start- Start- Margin Margin Stop- Stop- Margin Margin Die Ruhezonen sind unbedruckte Bereiche und in der Regel weiß. Als Breite der Ruhezonen empfehlen die Anbieter von Codiersystemen:! mindestens das fünffache des breitesten Striches (Datalogic)! mindestens das zehnfache des schmalsten Striches (SICK) 16

17 Barcodeaufbau II Ruhezone Ruhezone Ruhezone Ruhezone Message Message Start- Start- Margin Margin Stop- Stop- Margin Margin Das Startzeichen (Start-Margin) ist eine spezielle Strichlücken-Kombination und steht an der ersten Stelle des Codes. Es dient zur Sicherheit, daß ein Barcode-Symbol empfangen wird und nicht irgendeine Sequenz von reflektiertem Fremdlicht. Beim Erkennen dieses Zeichens beginnt der Decoder, den Impulszug des Scanners zu verarbeiten. 17

18 Barcodeaufbau III Ruhezone Ruhezone Ruhezone Ruhezone Message Message Start- Start- Margin Margin Stop- Stop- Margin Margin Die Message enthält die eigentliche Information. Der Codetyp legt dabei die Syntax fest. 18

19 Barcodeaufbau IV Ruhezone Ruhezone Ruhezone Ruhezone Message Message Start- Start- Margin Margin Stop- Stop- Margin Margin Das Stoppzeichen (Stop- Margin) ist ebenfalls ein serielles Zeichen, welches das Ende des Codes darstellt. Der Decoder erkennt, daß der komplette Code empfangen wurde, prüft und übersetzt die Nachricht. Damit ein Code von beiden Seiten zu lesen ist, sind das Start- und Stoppzeichen nicht symmetrisch aufgebaut. Wird der Code also von der falschen Richtung gelesen, erkennt der Decoder dies und wandelt die Zeichenfolge um. 19

20 Barcodeaufbau V Ruhezone Ruhezone Ruhezone Ruhezone Message Message Start- Start- Margin Margin Stop- Stop- Margin Margin Prüfziffer (Checksum): Die Berechnung der Prüfziffer (z.b. nach Modulo 10 oder 11) ist ein Die notwendiger Prüfziffer (Checksum) Bestandteil ist für ein die optionales Lesesicherheit Zeichen und ist bei für intralogistischen die meisten Codetypen Systemen. definiert. 20

21 Codedichte 21

22 Thermo- Barcodedrucker (Robuste Industrie-Ausführung) 22

23 Codebeispiel Codebeispiel 2/5 Interleaved 23

24 Codetabelle zum Codebeispiel Codebeispiel 2/5 Interleaved S1 - S5 = Strich / Lücke 1 bis 5 1 = breiter Strich / Lücke 0 = schmaler Strich / Lücke

25 Regalbeschriftung mit dem 2/5 Interleaved Der 2/5 Interleaved ist ein numerischer Code, dessen Striche und Lücken Informationen enthalten, die gelesen werden müssen. Daher muss dieser Code stets aus einer geradzahligen Anzahl von Ziffern bestehen. Das bedeutet, dass die Ebenen A bis K in einen zweistelligen Zahlencode transformiert werden müssen, z. B. A = 01 B = 02,., K = 11 25

26 Umsätze im KEP-Markt 2012 KEP-Markt (Kurier, Express- und Paket-Dienste) In Deutschland im Jahr 2012 Umsatzvolumen von rund 18,2 Mrd. Quelle: 26

27 Zweidimensionale Codes Stapelcodes Matrix- Codes Codablock PDF 417 Code 49 Maxi-Code QR-Code - Im Prinzip: gestapelte eindimensionale Strichcodes (sogenannte Stacked Barcodes ). - Die Information ist bei Stapelcodes aber über die Fläche verteilt, es kann über die x- und die y-achse gelesen werden (deshalb zweidimensional). - verdrängen Stapelcodes, da Matrixcodes noch viel mehr Informationen speichern können! - Können von Kameras gelesen werden (QR-Codes: Smartphones). 27

28 Was iss n jetzt hier los? Entstörte Barcodes 28

29 Barcode-Entstörung aus Die ZEIT - Nr. 19/2014 Marcus Rohwetters unentbehrliche Einkaufshilfe Diese kleine Kolumne erzählt normalerweise von Unternehmen mit blödsinnigen Ideen. Dass aber auch Kunden solche Ideen haben können, illustriert das Beispiel Rabenhorst. Die Firma aus Unkel am Rhein verfügt über rund 200 Jahre Erfahrung in der Fruchtsaftherstellung. Ihre bekannte Marke Rotbäckchen ist in vielen Supermärkten zu finden. Rabenhorst-Säfte sind meist bio und in jeder Hinsicht grün. Trotzdem waren viele Kunden beunruhigt weil die Flaschen und Tetrapacks Barcodes trugen. Die schwarz-weißen Längsstreifen, die an der Kasse gescannt werden, würden böse Energien bündeln und die Säfte verschlechtern. So sagten sie. Rabenhorst bestätigt die Geschichte: Derart viele Kunden hätten sich wegen der Barcodes besorgt gezeigt, dass man seit einiger Zeit einen Querstrich auf deren oberes Ende drucke, der die bösen Energien angeblich neutralisiere. Der Seelenruhe verängstigter Safttrinker wegen. Die Querstriche sind also kein Druckfehler, sondern volle Absicht. Es gibt sie auch auf manchen Säften von Voelkl, einigen Sonnentor-Tees und Mineralwässern, die zum Standardsortiment von Bioläden gehören. Esoteriker bezeichnen die bizarre Strichpraktik als Barcode-Entstörung. Ihr liegt bislang kein anerkanntes Krankheitsbild zugrunde. 29

30 Barcode-Lese-Systeme: Laserscanner! Ein wichtiger Aspekt im Bereich der Laserscanner stellt die Sicherheit dar! Hier muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen " der größtmöglichen Sicherheit für den Anwender sowie " der effektivsten Nutzung der Technik! Im Bereich der Laserscanner wird zwischen drei Laserschutz- Klassen unterschieden 30

31 Spiegel-Linsen-System eines Laserscanners 31

32 Fächerscanner (mit Schwingspiegel) Schwingspiegel 32

33 Fächerscanner (mit Schwingspiegel) # Das Polygonspiegelrad ist achsparallel montiert. Es wird ein einzelner Lichtstrahl projiziert. # Dieser Scanner wird eingesetzt, wenn bei einer Förderstrecke die Barcode-Striche parallel zur Förderrichtung und die Leserichtung im rechten Winkel zur Förderstrecke steht. Einstrahl- scanner # Das Polygonspiegelrad wird nicht achsparallel auf dem Rotor aufgebracht, sondern um einen Winkel versetzt. Es entsteht so ein Rasterscan mit - je nach Ausführung - 8 bis 10 projizierten Laserstrahlen. # Dieses Prinzip wird eingesetzt, wenn die Striche des Codes sich nur senkrecht zur Förderrichtung anbringen lassen. Mehrstrahl- scanner 33

34 Leseanordnungen (I) Einstrahlscanner Mehrstrahlscanner 34

35 Barcode-Lese-Systeme: Holographischer Scanner 35

36 Scanvolumen Scanvolumen eines normalen Scanners Scanvolumen eines holographischen Scanners 36

37 Barcode-Lese-Systeme: CCD-Kameras 37

38 CCD-Sensoren Weiterentwicklung zu Bildverarbeitungsscannern Der Einsatz von CCD-Kameras mit 8k CCD-Zeile mit 125 Mpixel/s ist zum Abtasten der Barcodes in der Intralogistik völlig ausreichend! 1 dot = 1 pixel 1 inch = 25,4 mm 800 mm = 31,5 inch (Einspannbreite) 38

39 CCD-Scanner mit 8k CCD-Zeile Prinzipskizze 39

40 CCD-Sensoren - Weiterentwicklung zu Bildverarbeitungsscannern 8k CCD-Sensor löst 0,1 mm (= 256 dpi) auf der geforderten Förderbreite von 800 mm auf Etikettendrucker haben eine Auflösung von dpi Versuche zeigen: Scan-Rate Scans/s 2,3 m/s Fördergeschwindigkeit Leserate über 99,9...% Diskussion: Einfluss Etiketten, 1D- und 2D-Codes 40

41 IT für Intralogistiksysteme 2015 Kapitel 3 -Teil 2: GS

42 GS1: Global Standards One! Damit der Warenfluss zwischen unterschiedlichen Geschäften oder Geschäftsstellen reibungslos laufen kann, ist es sinnvoll für die EDI ein einheitliches System ( Sprache ) zu verwenden! Die Grammatik einer solchen Sprache wurde 1977 gemeinsam von der International Article Numbering Association (EAN International) in Brüssel und dem Uniform Code Council (UCC) heute: GS1 in den USA verbindlich festgelegt und ist mittlerweile in über 100 Ländern eingeführt worden! Unter dem Begriff EAN (GTIN) kann man allerdings vier Dinge verstehen: zum einen die bloße standardisierte Artikelnummer, zum anderen das EAN UCC-System (GS1 - global system one) (den sog. EAN-Standard), den EAN 128-Strichcode und schließlich den EAN 128- Datenbezeichnerstandard 42

43 GS1: Global Standards One GS1 in der Anwendung Physikalischer Warenfluss Global Location Number Serial Shipping Container Code Global Trade Item Number RFID/EPC WE Hersteller (Versender) - WA WA WVZ (Empfänger) - WE Physikalischer Warenfluss 43

44 GTIN (Global Trade Item Number)! Eindeutige Identifikation physikalischer und elektronischer Adressen von Geschäftspartnern! Ersetzt unternehmensübergreifend Kunden- und Lieferantennummern! Basis für die Generierung anderer Nummernsysteme z.b. Internationale Artikelnummer! Effizientes Kommunikationsmittel im Sinne des EDI 44

45 GS1: Global Standards One! Das Artikelnummerierungs-System der EAN ist das einzige System, das auf internationaler Basis die Identifikation jedes einzelnen Artikels unabhängig von Herkunfts- oder Bestimmungsort sicherstellt! Jeder Artikel erhält ein unverwechselbares Etikett, das ihn innerhalb einer bestimmten Verpackungshierarchie identifiziert! 8-, 13- oder 14-stellig! Weltweit einheitlich und überschneidungsfrei! Strichcodierte Form ist Basis für Scannen an Einzelhandelskassen, im Wareneingang, bei der Inventur 45

46 NVE (SSCC: Serial Shipping Container Code)! Nummer der Versandeinheit! Identifiziert weltweit eindeutig Transporteinheiten auf ihren Weg durch die Logistische Kette! Wird als EAN 128-Strichcode dargestellt! 18 Stellen lang! Großes Rationalisierungspotential als Verknüpfungselement des warenbegleitenden Informationsflusses mit dem elektronischen Datenaustausch 46

47 GS1: Global Standards One! kennzeichnet alle logistisch relevanten Einheiten wie Bestell-, Liefer- und Transporteinheiten! klassisches Einsatzfeld eines Strichcodes vom Materialfluss bis zur Lagertechnik nach einem einheitlichen weltweit abgedeckten Verfahren! durchdachtes Konzept, das auf einer exakten Definition von Datenelementen und der Festlegung ihrer Datenformate basiert! Mehr als 60 Datenelemente aus den Anwendungsbereichen Identifikation, Warenverfolgung, Datumsangaben, Maßeinheiten und Adress-Idente können bereits in strichcodierter Form dargestellt werden! Neben der Anwendung auf einem Transportetikett (Palettenlabel) findet der EAN 128-Standard zunehmend Verbreitung in Produktbereichen, in denen Sicherheit eine große Rolle spielt (z.b. Gesundheitswesen, Lebensmittel) 47

48 Datenbezeichner (Application Identifier) Ausriss Datenbezeichner! Ergänzt Nummernsystematik um Zusatzinformationen SSCC GTIN der Handelseinheit! Jeder Dateninhalt GTIN der enthaltenen ist exakt Einheit durch Format und zugehörigen Datenbezeichner beschrieben Losnummer / Chargennummer Mindesthaltbarkeitsdatum (JJMMTT) Seriennummer Anzahl der enthaltenen Einheiten Bruttogewicht, Kilogramm Bestellnummer des Warenempfängers! Codierter Dateninhalt vorrangig in EAN128- Code! Ist in der Regel 13-stellig GLN des Warenempfängers Postleitzahl im internationale Format (vorangestellter 3-stelliger ISO-Ländercode) n = numerisch an = alphanumerisch 48

49 Beispiel eines Code nach GS1-128 (Zeichensatz C): SSCC (Serial Container Shipping Code) 49

50 GTIN-Standard Global Location Number - GLN (früher: Internationale Lokationsnummer ILN) Global Trade Item Number - GTIN (früher: Internationale Artikelnummer EAN) Serial Shipping Container Code - SSCC (früher Nummer der Versandeinheit (NVE) Identifikationssysteme, dargestellt in fest definierten Datenträgern (GTIN-Code) EAN 128-Datenbezeichnerstandard 50

51 Diskussionsforum - GS1 GS1 (Global Standards One) früher: EAN - International Article Numbering Association Zusammenhang zwischen Artikel und Verpackungshierarchie Datenbezeichner (Tabelle / Ausriss) Global Location Number - GLN (früher: Internationale Lokationsnummer ILN) Global Trade Item Number - GTIN (früher: Internationale Artikelnummer EAN) Serial Shipping Container Code - SSCC (früher Nummer der Versandeinheit (NVE) Datenbezeichner-Standard (siehe oben) 51

52 GTIN (Global Trade Item Number)! Eindeutige Identifikation physikalischer und elektronischer Adressen von Geschäftspartnern! Ersetzt unternehmensübergreifend Kunden- und Lieferantennummern! Basis für die Generierung anderer Nummernsysteme z.b. Internationale Artikelnummer! Effizientes Kommunikationsmittel im Sinne des EDI 52

53 NVE (SSCC: Serial Shipping Container Code)! Nummer der Versandeinheit! Identifiziert weltweit eindeutig Transporteinheiten auf ihren Weg durch die Logistische Kette! Wird als EAN 128-Strichcode dargestellt! 18 Stellen lang! Großes Rationalisierungspotential als Verknüpfungselement des warenbegleitenden Informationsflusses mit dem elektronischen Datenaustausch 53

54 Electronic Data Interchange (EDI): Avisierung im Warenfluss ERP WMS MFCS TS Hersteller (Versender) SSCC GTIN Mandantenkennung Kundenauftragsbezug Bestellung Purchase Order ::: Netzwerk ERP WMS MFCS TS WVZ (Empfänger) SSCC SSCC WARENAUSGANG Dienstleister automatisierter WARENEINGANG WA SSCC: Serial Shipping Container Code EDI (Electronic Data Interchange) Physischer Warenfluss WE DR. THOMAS + PARTNER 54

55 Funktionsprinzip der EDI Lieferavisierung Handel Hersteller Konverter Mandantenkennung Stammdaten Kundenauftragsbezug Preisliste Bestellung Bestellungen Liefermeldung Purges Rechnung Order Produktionsaufwand SSCC (früher NVE) Konverter Inhouse-System Netzwerk Inhouse-System siehe Kapitel 4 55

56 GS1: Global Standards One GS1 in der Anwendung Physikalischer Warenfluss Global Location Number Serial Shipping Container Code Global Trade Item Number RFID/EPC WE Hersteller (Versender) - WA WA WVZ (Empfänger) - WE Physikalischer Warenfluss 56

57 IT für Intralogistiksysteme 2015 Kapitel 3 -Teil 3: RFID 57

58 RFID - Radio Frequency Identification Device 58

59 Datenverkehr beim programmierbaren Datenträger Radio Frequency Identification Device Das Prädikat Innovativ ist schon etwas betagter: RFID Technik gab es schon bereits vor 25 Jahren in der Automobilindustrie! 59

60 Funktionsmodularisierung - Industrie 4.0 Applikationsansatz: keine doppelte Datenhaltung MFCS F : RU - Resource Utilisation F : MM - Mission Management Freigabeanforderungen durch: Signalaustausch oder Telegramme F : DC - Direction Control ETHERNET TCP/IP ETHERNET TCP/IP SENSOREN AKTOREN 60

61 Sorteranlage und Packerei (ADIDAS) 61

62 METRO Future Shop 62

63 RFID schon längst um uns Bildung: UNI Bibliothek Mobilität: KFZ Wegfahrsperre/Verriegelung Essen & Trinken: Mensa Sport: Zeiterfassung Marathon Freizeit: Skilifte Kontrollen/Türen/Zugänge: Identifikation u. v. a. 05/08/07 1

64 RFID-Technik RFID: Radio Frequency Identification RFID-Systeme identifizieren Objekte automatisch kontaktlos über Funk Ein RFID-System besteht aus 2 Komponenten: Transponder (Tag) mit Daten Transmitter - Responder: Sende-Antwortgerät (Kunstwort) Lesegerät (das trotz seines Namens in der Regel auch Daten auf den Transponder schreiben kann) 64

65 Passive RFID Tags Energie aus denn empfangenen Funkwellen Können nur gelesen werden Geringere Speicherkapazität Speicher für eindeutige Identifikationsnummer (GUID = Globally Unique Identifier) global eindeutige Zahl Kleiner und leichter Geringe Sendereichweite Nahezu unbegrenzte Lebensdauer Stand heute ist der sogenannte 5 Cent Tag produzierbar, wenn eine genügend große Stückzahl geordert wird (Quelle: Kongress Printed Electronics Europe Cambridge 2005) 65

66 Aktive RFID Tags Batteriebetriebene Tags Können sowohl gelesen, als auch beschrieben werden Bei Signal, aktiviert sich Sender. Der Speicher kann je nach Modell bis zu 1 Million Bytes aufnehmen Aktive RFID Tags meist zu groß Aber: hohe Sendereichweite Signifikant teurer! 66

67 Übersicht Frequenzbandbereiche 67

68 Verschiedene RFID Technologien Parameter Niedrigfrequenz Hochfrequenz Frequenz khz 13,56 MHz Leseabstand bis 1,2 m bis 1,2 m Lesegeschwindigkeit langsam Je nach ISO-Standard Feuchtigkeit kein Einfluss kein Einfluss Metall negativer Einfluss negativer Einfluss Ausrichtung des Transponders beim Auslesen nicht nötig nicht nötig weltweit akzeptierte Frequenz ja ja heutige ISO-Standards 11784/85 und ,15693 und typische Transponder-Bautypen Glasröhrchen, Transponder im Plastikgehäuse, Chipkarten, Smart label Smart label beispielhafte Anwendungen Zutritts- und Routenkontrolle, Wegfahrsperren, Gasablesung Kennzeichnung hochwert. Artikel, Ticketing, Tracking & Tracing, Pulk Erfassung 68

69 Verschiedene RFID Technologien Parameter Ultrahochfrequenz Mikrowelle Frequenz 868 bzw. 915 MHz 2,45 bzw. 5,8 GHz Leseabstand bis 4 m bis zu 15 m (vereinzelt bis 1 km) Lesegeschwindigkeit schnell sehr schnell (aktive Transponder) Feuchtigkeit negativer Einfluss negativer Einfluss Metall kein Einfluss kein Einfluss Ausrichtung des Transponders beim Auslesen teilweise nötig immer nötig weltweit akzeptierte Frequenz teilweise (EU / USA) Teilweise (nicht EU) heutige ISO-Standards 14443, und typische Transponder-Bautypen Smart label, Industrie-Transponder beispielhafte Anwendungen Palettenerfassung, Container- Tracking Großformatige Transponder Straßenmaut, Container- Tracking 69

70 Smart Labels Ultraflache Transponder, mit Antenne auf eine Folie aufgebracht Integration in Chipkarten möglich Frequenz von 13,56 MHz Kommunizieren über die induktive Kopplung mit dem Lesegerät Passive Energieübertragung In der Massenproduktion schon günstiger (derzeit aber noch 5-10 Cent) 70

71 Electronic Printing flexibel, leicht, bruchsicher kostengünstige Prozesse (Drucken statt Lithographie) Preisziel für Herstellung des Tags: unter 1 Cent Low-Cost Elektronik für alltägliche Dinge - direkt auf Verpackung druckbar derzeit arbeiten 20 europäische Partner (Projekt: POLY APPLY) an der polymerelektronischen Technologie Materialien auf Basis organischer Halbleiter amorphe Schwermetall- Multikomponenten Trend: schon 2015 sollen 99,8 % aller RFID-Tags eine bedruckte Antenne haben 71

72 Komplette Ablösung der Barcodes durch RFID in der Intralogistik?? EAN Kompletter Wechsel noch nicht! RFID-Technologie muss 100% ausgereift sein und der Preis pro Tag muss akzeptiert werden! 09/05/07 18

73 RFID - Staplernavigation RFID Transponder Technologie - die zukunftsweisende Staplernavigation Quelle: Fa. Still 73

74 RFID - Staplernavigation Quelle: Fa. Jungheinrich Quelle: Fa. Still 74

75 Warenkennung per Chip Quelle: Wirtschafts Woche 17 75

76 Bestandinformationsproblematik 76

77 RFID-Technologien zur Identifizierung von Artikeln 77

78 Bestandsinformationssystem mit aktiven RFID-Transpondern 78

79 Schnittstellenbeschreibung und Zusammenspiel 79

80 Standardtechnologie der Zukunft? Gemüse mit Chip - ein amüsanter Gedanke RFID-Chips auch biologisch abbaubar und geschmacksneutral?... in Euro-Banknoten?... im Personalausweis?... in vielen Ausweis-Dokumenten schon Realität! 80

81 Diskussionsforum - RFID RFID Transponder Tag Kunstwort Transmitter / Responder Aktive / Passive RFID Tags EU: 868 MHz USA: 915 MHz (= Bandbreite für Handys in EU) China, Japan, Korea: nochmals verschiedene Frequenzbereiche! Bereich Intralogistik: Komplette Ablösung der Barcodes durch RFID möglich? Übersicht der Frequenzbereiche 81

82 Diskussionsforum - Standarttechnologie der Zukunft? Herstellungskosten Polymerdruck-Technologie Erkennungsproblematik im Warenpulk Überschneidungen Antennengewirr Navigation / Transportmittel Umgebungs-Störeinflüsse 82

83 Science Fiction oder Zukunft? 83

84 EPC-Codes EPC: Electronic Product Code ermöglicht eine eindeutige Kennzeichnung von Waren und wird als Nachfolger des GTIN (EAN-Barcodes) gesehen EPC wird in den sogenannten Radiofrequenz-Transpondern (RF-Tag) gespeichert Im Gegensatz zum GTIN-System ist es mit dem EPC möglich jedem einzelnen Artikel eine eindeutige Nummer zuzuordnen. (Beim EAN verfügt nur jede Artikelart über eine eigene Nummer) 84

85 GS1: Global Standards One - Kompatibilität von GTIN und EPC Derzeit verwendete GTIN-Nummern sind in der EPC Ziffernfolge enthalten Die verschiedenen EPC Versionen sollen zueinander aufwärtskompatibel sein Der grundsätzliche Aufbau der Ziffernfolge ist bei allen EPC Versionen gleich früher: EPC Global Community 85

86 EPC-Code Der EPC besteht aus: Header: Kennzeichnung der EPC Version EPC-Manager: Herstellerkennzeichnung Object Class: Produktkennzeichnung (z.b. Arzneimittel, Deutschland) Seriennummer: enthält die individuelle Kennzeichnung jedes einzelnen Produkts (z.b. jede einzelne Arzneimittelverpackung erhält eine eigene einmalige Nummer) zusätzlich können noch GTIN und andere Datenelemente im EPC genutzt werden 86

87 Kompatibilität - GTIN und EPC Hersteller Kann genau einmal verteilt und eindeutig zurückverfolgt werden! Artikel Versandeinheit Diese Nummer identifiziert eine Versandeinheit (Palette/Karton) weltweit eindeutig und überschneidungsfrei! GLN GTIN SSCC 87

88 Item-, Case- und Pallet-Tagging 88

89 2006 prognostizierter Aufstieg der EPC s Heute Realität: (rote Kurve) EAN EPC 2010 / 2011? 89

90 Supply Chain - Herausforderungen Möglichst schnelle Lieferzeit Gleichzeitig hohe Lieferzuverlässigkeit Exakte Lieferbeschaffenheit Gewährleistung von Lieferflexibilität 90

91 Diskussionsforum - GS1: Global Standards One - Kompatibilität von GTIN und EPC früher: EPC Global Community Artikel Hersteller Kann genau einmal verteilt und eindeutig zurückverfolgt werden! GLN GTIN SSCC Versandeinheit Diese Nummer identifiziert eine Versandeinheit (Palette/Karton) weltweit eindeutig und überschneidungsfrei! 91

92 Anhang Veröffentlichung: MDS (Mobile Device System) - Tuifly Amos 92

93 MDS (Mobile Device System) - Tuifly Amos (Teil 1) 93

94 MDS (Mobile Device System) - Tuifly Amos (Teil 2) 94