Der gestörte Unterricht in der Grundschule
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- Minna Giese
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1 Pädagogik Natalie Narosch Der gestörte Unterricht in der Grundschule Ursachen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten. Examensarbeit
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3 INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 3 2. ZUM BEGRIFF UNTERRICHTSSTÖRUNG 6 3. ERSCHEINUNGSFORMEN VON UNTERRICHTSSTÖRUNGEN UNTERRICHTSSTÖRUNGEN AUS LEHRERSICHT UNTERRICHTSSTÖRUNGEN AUS SCHÜLERSICHT URSACHEN VON UNTERRICHTSSTÖRUNGEN FOLGEN FÜR DAS KLASSENKLIMA FEHLVERHALTEN VON LEHRKRÄFTEN STÖRUNGSPRÄVENTION PRÄVENTIVSTRATEGIEN BEZIEHUNGSEBENE DISZIPLIN-MANAGEMENTEBENE UNTERRICHTSEBENE UNTERSTÜTZUNGSSTRATEGIEN BEZIEHUNGSEBENE DISZIPLIN-MANAGEMENTEBENE UNTERRICHTSEBENE MEDITATION EIN BEISPIEL FÜR EINE STÖRUNGSPRÄVENTION STÖRUNGSINTERVENTION LEHRERZENTRIERTE STRATEGIEN ZUR LÖSUNG VON KONFLIKTEN REAKTIONEN IM AKUTEN KONFLIKT MAßNAHMEN GEGENÜBER DER KLASSE MAßNAHMEN GEGENÜBER EINZELNEN 43
4 Der gestörte Unterricht in der Grundschule 8.2 KOOPERATIVE STRATEGIEN ZUR LÖSUNG VON KONFLIKTEN DAS KONSTRUKTIVE KONFLIKTGESPRÄCH NACH GORDON KONFLIKTLÖSUNG ALS KLASSENPROJEKT NACH REDLICH & SCHLEY AGGRESSIONSVERMINDERUNG AUF DREI EBENEN: SCHULE KLASSE INDIVIDUUM FAZIT DER KOOPERATIVEN UND LEHRERZENTRIERTEN MAßNAHMEN DAS TRAININGSRAUM-MODELL - EIN BEISPIEL FÜR EINE LEHRERZENTRIERTE INTERVENTION SCHLUSSBETRACHTUNG LITERATURVERZEICHNIS ANHANG 65 2
5 1. Einleitung Der gestörte Unterricht in der Grundschule Heutzutage lieben Kinder den Luxus, haben schlechte Manieren, verachten Autorität, haben keinen Respekt vor Älteren, widersprechen ihren Eltern, schlingen ihr Essen herunter und tyrannisieren ihre Lehrer. Sokrates, 470 v. Chr. Schülerinnen und Schüler müssen in ihrem Leben circa Stunden in der Schule verbringen, bevor sie diese verlassen dürfen. Diese hohe Unterrichtszeit, in deren Verlauf zielgerichtet Wissen sowie Kompetenzen vermittelt und angeeignet werden sollen, ist dementsprechend in hohem Maße störanfällig. Ausreichend Aufmerksamkeit und Motivation dürfen bei diesem Prozess nicht fehlen. Tun sie es doch, sind Störungen vorprogrammiert, welche häufig absichtlich oder auch unabsichtlich im Unterricht zu finden sind. Manche dieser Störungen können reduziert werden, andere lösen sich von selbst oder sind unbehebbar. Auch die Kernaufgaben der Lehrkräfte, das Unterrichten und Erziehen werden immer schwieriger. Denn die Voraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler mit in die Schule bringen, unterliegen einem stetigen Wandel. Viele Kinder und Jugendliche haben soziale und erzieherische Defizite. Die Schulfähigkeit kann also nicht einfach vorausgesetzt, sondern muss in kleinen Schritten hergestellt werden. Auch diese Hintergründe tragen dazu bei, dass Unterrichtsstörungen heutzutage einen großen Raum einnehmen, dies jedoch auch immer in der Vergangenheit der Fall gewesen ist, wie das Zitat eingangs deutlich machen sollte. Unterrichtsstörungen können also bis zu 60 Prozent einer Unterrichtsstunde ausmachen, wobei sowohl störende Maßnahmen von Schülerinnen und Schülern, als auch die von Lehrkräften dafür verantwortlich sind. In der Grundschule dagegen existieren sicherlich ganz andere Formen von Unterrichtsstörungen, als in den weiterführenden Schulen. Der Übergang vom bewegungsreichen Kindergarten-Vormittag zum Grundschulalltag, in dessen Verlauf disziplinierteres Benehmen von den Kindern verlangt wird, ist jedes Jahr aufs Neue mit unruhigen Verhaltensweisen und vielen neuen Regeln verbunden. Dies sind jedoch Störungen, die den Schülerinnen und Schülern noch nicht bewusst sind. Sie müssen diese 3
6 Der gestörte Unterricht in der Grundschule neuen Regeln erst noch lernen. Alle weiteren Formen von Unterrichtsstörungen, die in dieser Arbeit dargestellt werden, sind gleichermaßen auf alle Schulformen zu übertragen und treten ebenso in den Klassenstufen der Grundschule auf. In der vorliegenden Arbeit habe ich mich des Weiteren mit mehreren Fragen beschäftigt. Denn, was sind überhaupt Unterrichtsstörungen und in welchen Formen treten sie in Erscheinung? Wer sind die Verursacher dieser Störungen? Sind es wirklich nur, wie oft angenommen, Schülerinnen und Schüler, die mit böser Absicht ihre Lehrerinnen und Lehrer schikanieren und tyrannisieren möchten, oder gibt es weitere Gründe für störendes Verhalten? Es existieren nämlich nicht nur Störungen im Unterricht, die von Schülerseite produziert werden, ihre Gründe können auch anderer Natur sein. Oft stehen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt der Ursache, aber man sollte weitere mögliche Faktoren, wie die Lehrkräfte oder soziale Komponenten nicht außer Acht lassen. Man muss auch immer den Kontext mit einbeziehen, da dieser verschiedene situative und inter-personale Einflüsse auf den Einzelnen umfasst. Dabei ist ebenso das jeweilige Fach, die jeweilige Unterrichtsform, das Verhalten von Mitschülern, aber auch das Verhalten von Lehrkräften entscheidend. Das heißt, dieselben Schülerinnen und Schüler werden möglicherweise in einer anderen Klasse weit weniger stören oder aber auch, eine andere Lehrkraft wird den gleichen Schüler kaum als Problem empfinden. Das Verhalten kann also nicht nur personal, sondern muss auch interpersonal betrachtet werden. Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler können sich gegenseitig als Störfaktoren empfinden und sich demzufolge das Leben erschweren. Die nachfolgende schriftliche Arbeit, soll vorab versuchen, den Begriff Unterrichtsstörung zunächst einmal zu klären. Denn unter Unterrichtsstörungen können viele verschiedene Verhaltensweisen festgestellt werden. In diesem Rahmen sollen die unterschiedlichen Erscheinungsformen dargestellt und ebenso ihre Ursachen sowie die Folgen näher gekennzeichnet werden. 4
7 Der gestörte Unterricht in der Grundschule Weiterhin soll sich nicht nur mit Unterrichtsstörungen seitens der Schülerinnen und Schüler auseinander gesetzt werden, sondern es soll auch gezeigt werden, wie viel Einfluss Lehrerinnen und Lehrer ausüben. Dabei sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Lehrkräfte agieren können um Unterrichtsstörungen zu beseitigen. Im weiteren Verlauf stelle ich wesentliche Störungspräventionen vor, die durch verschiedene Strategien erzielt werden können. Um dieses Kapitel abzuschließen, werde ich ein konkretes Beispiel zur Störungsprävention nennen. Ein weiterer Teil meiner Arbeit soll die Intervention bei bereits aufgetretenen und immer wiederkehrenden Konflikten darstellen. In dessen Verlauf werden die lehrerzentrierte und die kooperative Strategie zur Störungsintervention näher beschrieben, welche dabei helfen sollen, diese Konflikte nicht weiter auftreten zu lassen. Auch dieses Kapitel wird mit einer praktischen Möglichkeit zum konkreten Umgang mit Unterrichtsstörungen im Schulalltag abgeschlossen. Abschließend soll ein kurzer Gesamtüberblick mit einer kritischen Stellungnahme gegeben werden. Um dieser Arbeit einen besseren Lesefluss zu ermöglichen und um unästhetische Abkürzungen, wie LuL für Lehrerinnen und Lehrer und SuS für Schülerinnen und Schüler, zu vermeiden, wähle ich in dieser Arbeit grundsätzlich die maskuline Bezeichnung und verstehe die feminine als inbegriffen. 5
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