Bildungsstandards und niedersächsische Kerncurricula
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- Bertold Brauer
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1 Bildungsstandards und niedersächsische Kerncurricula 1
2 Mit Bildungsstandards und Kerncurricula sind große Erwartungen, aber auch große Befürchtungen verbunden 2
3 3
4 Orientierung an den Ich habe Willy das Pfeifen beigebracht!!! Ergebnissen Ich höre aber kein Pfeifen! von Schule Ich habe nicht gesagt, dass er es kann!! 4
5 Einführung von Bildungsstandards Niedersachsen hat sich verpflichtet, die Bildungsstandards der KMK zu implementieren und anzuwenden. Die Bildungsstandards sind zusätzlich zu den jeweils gültigen Lehrplänen in Kraft getreten: Deutsch, Erste Fremdsprache und Mathematik, Mittlerer Schulabschluss (in Kraft seit ) Deutsch, Erste Fremdsprache und Mathematik, Hauptschulabschluss, Schuljahrgang 9 (in Kraft seit ) Deutsch und Mathematik im Primarbereich, Schuljahrgang 4. (in Kraft seit ) Biologie, Chemie, Physik, Mittlerer Schulabschluss (in Kraft seit ) 5
6 Schülerinnen und Schüler sind kompetent, wenn sie zur Bewältigung von Anforderungssituationen - auf vorhandenes Wissen zurückgreifen - die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen - zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- und Handlungsbereichs erkennen - angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen - Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben - angemessene Handlungsentscheidungen treffen - beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und - das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen 6
7 Kumulatives Lernen Keine Anhäufung von trägem Wissen! Inhalte und Prozesse - bauen aufeinander auf - werden systematisch vernetzt - werden in wechselnden Anwendungssituationen organisiert - werden aktiv gehalten 7
8 Zukünftige Vorgaben Ziel: Erreichen der Bildungsstandards der KMK Weg: Entwicklung von Kerncurricula standardorientierten Lehrplänen 8
9 Niedersächsische Kerncurricula beschreiben verbindlich erwartete qualitative Ausprägung einer Kompetenz markieren Anforderungsniveau formulieren erwartete Kompetenzen schulformbezogen für Doppeljahrgänge, (5/6, 7/8, 9/10) Progression differenziert darstellen / Kompetenzzuwachs ausweisen benennen den verbindlichen Bestand an Wissen bzw. Inhalten (Kerninhalte) ermöglichen anschlussfähiges Lernen haben Lernprozesse und Möglichkeiten der Überprüfung im Blick 9
10 Struktur der Kerncurricula Kompetenzbereiche strukturieren das Gefüge der Anforderungen eines Faches (bzw. Fachbereiches). Inhaltsbezogene Kompetenzbereiche Wissen, über das Schülerinnen und Schüler verfügen sollen Strukturierung des Faches in Gegenstands- oder Themenbereiche Prozessbezogene Kompetenzbereiche Verfahren, die Schülerinnen und Schüler verstehen und beherrschen sollen, um Wissen anwenden zu können 10
11 Struktur der Kerncurricula Prozessbezogene Kompetenzbereiche Symbol- oder Fachsprache kennen, verstehen und anwenden fachspezifische Methoden und Verfahren kennen und zur Erkenntnisgewinnung nutzen Verfahren zum selbstständigen Lernen und zur Reflexion über erfolgreiche Lernprozesse kennen und einsetzen Zusammenhänge erarbeiten und erkennen, bei der Problemlösung nutzen eigenverantwortlich auf der fachlichen und ethischen Ebene handeln 11
12 Niedersächsische Kerncurricula Allgemeine Informationen 1 Bildungsbeitrag des Faches 2 Unterrichtsgestaltung mit dem Kerncurriculum 3 Erwartete Kompetenzen (Kompetenzbereiche) 4 Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung 5 Aufgaben der Fachkonferenz 12
13 Kompetenzerwerb im Fach Englisch: Grundlage: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GeR) stellt gemeinsame Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, Prüfungen, Lehrwerken usw. in Europa dar beschreibt Kenntnisse und Fertigkeiten, die Lernende entwickeln müssen, um kommunikativ erfolgreich handeln zu können definiert Kompetenzniveaus: A1 C2 (schulischer Bereich: A1 B1+) 13
14 Kompetenzerwerb in den Naturwissenschaften Bewertung sachgerecht urteilen gesellschaftliche Bedeutung der Naturwissenschaften erfassen naturwissenschaftliche Kenntnisse nutzen Kommunikation Sachgerecht argumentieren Fachsprache von Alltagssprache unterscheiden Informationsquellen nutzen Präsentationen gestalten Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen Erkenntnisgewinnung Naturwissenschaftliche Denkund Arbeitsweisen erkennen und verstehen Lösungsstrategien erstellen Bedeutung des Experiments erfassen Fachwissen Grundlagen beherrschen Basiskonzepte vernetzen 14
15 KC Chemie: Erwartete Kompetenzen zum Basiskonzept Energie Doppeljahrgang 5/6: Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung Die SuS Die SuS Die SuS Die SuS beschreiben, dass der Aggregatzustand eines Stoffes von der Temperatur abhängt. führen geeignete Experimente zu den Aggregatzustandsänderungen durch. protokollieren einfache Versuche. stellen Ergebnisse vor. erkennen Aggregatzustandsänderungen in ihrer Umgebung. stellen Bezüge zur Physik her. Ergänzende Differenzierung: Aggregatzustände und Bezeichnung der Übergänge, Siedetemperatur, Schmelztemperatur 15
16 Zusammenfassung Standardorientiert zu denken, bedeutet vom Ende her zu denken: von den erwarteten Lernergebnissen. Schüler erwerben nicht nur Wissen, sondern auch Können. Kompetenzen werden in der aktiven Auseinandersetzung mit Inhalten erworben. 16
17 Kompetenzen werden an Fachinhalten erworben U. Stein Erst die Verknüpfung inhaltsbezogener und prozessbezogener Kompetenzbereiche führt zum erfolgreichen Erwerb von Wissen und Können! 17
18 Leistungsfeststellung und Bewertung Berücksichtigung aller Kompetenzbereiche eines Faches 18
19 Operatoren in Abituraufgaben 2005 Operator Anzahl Begründen 2 Berechnen zigfach Beschreiben 1 Bestimmen zigfach Beurteilen 0 Beweisen, widerlegen 0 Entscheiden 0 Erläutern 1 Herleiten 0 Interpretieren 0 Untersuchen 2 Vergleichen 1 Zeichnen zigfach Zeigen zigfach 19
20 Leistungsfeststellung und Bewertung Berücksichtigung aller Kompetenzbereiche eines Faches Unterscheidung zwischen Lernsituationen mit dem Ziel Kompetenzerwerb und Leistungssituationen mit dem Ziel Kompetenznachweis 20
21 Aufgaben: Trennung von Beobachten und Bewerten 21
22 Aufgaben: Trennung von Beobachten und Bewerten zum Lernen: Wichtig ist, was im Kopf stattfindet Ziel: Kompetenzerwerb Prozessorientierung Fehler als Chance Kooperation/Kommunikation Funktionen: Entdecken Systematisieren Üben Diagnose 22
23 Aufgaben: Trennung von Beobachten und Bewerten zum Lernen: Wichtig ist, was im Kopf stattfindet Ziel: Kompetenzerwerb Prozessorientierung Fehler als Chance Kooperation/Kommunikation Funktionen: Entdecken Systematisieren Üben Diagnose zum Leisten: Wichtig ist, was Schüler aus ihren Kompetenzen machen Ziel: Kompetenzüberprüfung Ergebnisorientierung Fehler vermeiden Einzelleistung/Bewertbarkeit Funktionen: Kompetenznachweis (Selbst-)Überprüfung Leistungsbewertung 23
24 Leistungsfeststellung und Bewertung Berücksichtigung aller Kompetenzbereiche eines Faches Unterscheidung zwischen Lernsituationen mit dem Ziel Kompetenzerwerb und Leistungssituationen mit dem Ziel Kompetenznachweis Grundlage: Beobachtung des Lernprozesses und der individuellen Lernfortschritte Ergebnisse mündlicher, schriftlicher und anderer spezifischer Lernkontrollen 24
25 Aufgaben der Fachkonferenz Die Fachkonferenz erarbeitet einen schuleigenen fachbezogenen Arbeitsplan überprüft den schuleigenen Arbeitsplan regelmäßig und entwickelt ihn weiter erarbeitet Themen, die den Erwerb der erwarteten Kompetenzen ermöglichen stimmt den fachbezogenen Arbeitsplan der Grundschule und der weiterführenden Schule ab 25
26 Kerncurricula seit in Kraft Grundschule: Gesamtkonzept (alle Fächer) Haupt- und Realschule: Deutsch Englisch Mathematik IGS (Sek I): Deutsch Englisch Gymnasium (Sek I): Deutsch Englisch Mathematik Politik-Wirtschaft 26
27 Kerncurricula in der Entwicklung Voraussichtlich zum in Kraft: HS/RS/Gy (Sek I): Biologie, Chemie, Physik HS/RS/Gy/IGS (Sek I): Sport Gy (Sek II): Politik-Wirtschaft Förderschule (Geistige Entwicklung): Gesamtkonzept Voraussichtlich zum in Kraft: HS/RS: IGS: Gy: Geschichtlich-soziale Weltkunde Gesellschaftslehre Geschichte, Erdkunde, Latein, Griechisch 27
28 Maßnahmen zur Implementierung 2006: Informationsveranstaltungen zu den Kerncurricula für Fachkonferenzleitungen: Deutsch (GS), Mathematik (HS/RS/Gy) Multiplikatorenfortbildungen: Deutsch (GS), Mathematik (HS/RS/Gy) Regionale Fortbildungen: Englisch (Gy/IGS), Deutsch (Gy/IGS)) RRL Naturwissenschaften (IGS) Zentrale Phase: Politik-Wirtschaft (Gy) 2007: Regionale Fortbildungen durch Multiplikatoren: Deutsch (GS), Mathematik (HS/RS/Gy) Informationsveranstaltungen (Sachunterricht + Englisch (GS), Englisch + NW (HS/RS) Multiplikatorenfortbildungen (Sachunterricht + Englisch (GS), Englisch (HS/RS), NW (Gy) Regionale Fortbildungen: Englisch (HS/RS/Gy), NW (IGS), Politik-Wirtschaft (Gy) 2008: Informationsveranstaltungen Multiplikatorenfortbildungen 28 Regionale Arbeitstagungen
29 Qualitäts-Kreislauf Unterricht Dokumentation der individuellen Lernentwicklung fachbezogene schuleigene Arbeitspläne Kerncurricula Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen Evaluation interne Evaluation externe Evaluation Schulinspektion Vergleichsarbeiten zentrale Abschlussprüfungen Nationale Bildungsstandards 29
30 Überprüfungen mit zentraler Aufgabenstellung Jhg Zeitpunkt 2002/ / / /2006 April 2006 Mai 2006 März 2007 Juni 2007 Art der Überprüfung Vergleichsarbeit in Mathematik, alle Schulformen Sek I Vergleichsarbeit in Mathematik, GS Vergleichsarbeit in Deutsch, GS Vergleichsarbeit in Mathematik, GS Zentralabitur Abschlussprüfungen: Hauptschulabschluss und Abschluss der FöS/L Vergleichsarbeit in Mathematik, alle Schulformen Sek I Abschlussprüfungen Sek I 30
31 Funktion von Überprüfungen mit zentraler Aufgabenstellung Vergleichsarbeiten: Zentrale Abschlussarbeiten: Internationale Vergleichsstudien: Aufgaben in Lernsituationen Rückmeldung an die Schule Aufgaben in Leistungssituationen Überprüfung der erworbenen Kompetenzen Steuerung des Bildungssystems (Bildungsmonitoring) 31
32 Ziele Kerncurricula auf Basis von Unterrichtserfahrungen Evaluation nach 2 Jahren Arbeit mit dem Kerncurriculum Es gibt nichts Dauerhaftes außer der Veränderung Heraklit 32
33 33
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