Tab. I: Das Konsonanteninventar des Deutschen (modifiziert nach Kohler 1999; s.a. Text zu Erläuterungen)
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1 1 Tab. I: Das Konsonanteninventar des Deutschen (modifiziert nach Kohler 1999; s.a. Text zu Erläuterungen) plosiv nasal bilab. lab.dent. dental alv. postalv. retrofl. palatal velar kg uvular pharyng. glottal () frikativ () ( ) apmant proxi- lateral approx. Tab. II: Beispielwörter für die Konsonanten des Deutschen in initialer, medialer und finaler Position p Pass, Lippe, Lump Bass 4, Ebene Wasser, ewig Chemie, stechen dich hasse, Ahorn lasse, Höhle, hohl Tasse, Leute, laut das 1, edel Rast, Ehre, Herr 5 Kasse, Lake, Sack G 1 asse, Lage Maß, Eimer, Leim nasse, ohne, Sohn lange, Gang fasse, laufen, Ruf reißen, Reis schon, Masche, rasch Sonne, reisen Genie, Garage 6 suchen, Buch machen, Dach ja, Ajax 4 Nur phonematisch, phonetisch entstimmt [ ]. 5 Nur phonematisch (s.u. Interpretationskonventionen). 6 Eingeschränkt.
2 2 () Abb. 1: Das Vokalsystem des Deutschen (modifiziert nach Kohler 1999; links, durch gefüllte Kreise gekennzeichnet: bezüglich Lippenform unmarkierte Vokale, durch offene Kreise gekennzeichnet: markierte (gerundete Vorderzungen-) Vokale; rechts: echte Diphthonge Tab. III: Beispielwörter für die Vokale des Deutschen in initialer, medialer und finaler Position Igel, bieten, sie ich, bitten Esel, beten, Tee Ecke, Betten äsen, bäten, säh Eier, beiden, frei Übel, hüten, früh üppig, Hütten Öfen, Goethe, Bö öffnen, Götter aber, baten, sah Acker, hatten Beute Eule, Beute, neu Uhr, sputen, Uhu um, Butter Ofen, boten, froh offen, Botten aus, bauen, Frau
3 3 impressionistische Transkription Einst stritten sich Nordwind und Sonne, wer von ihnen beiden wohl der Stärkere wäre, als ein Wanderer, der in einen warmen Mantel gehüllt war, des Weges daherkam. Sie wurden einig, dass derjenige für den Stärkeren gelten sollte, der den Wanderer zwingen würde, seinen Mantel abzunehmen. Der Nordwind blies mit aller Macht, aber je mehr er blies, desto fester hüllte sich der Wanderer in seinen Mantel ein. Endlich gab der Nordwind den Kampf auf. Nun erwärmte die Sonne die Luft mit ihren freundlichen Strahlen, und schon nach wenigen Augenblicken zog der Wanderer seinen Mantel aus. Da musste der Nordwind zugeben, dass die Sonne von ihnen beiden der Stärkere war. phonematisch breite Transkription (nach dem Duden Aussprachewörterbuch der ersten Auflage),.,,.
4 4 Im Folgenden sind übersetzt und überarbeitet die Interpretationskonventionen und wörtlich das Transkriptionsbeispiel für das Deutsche nach Kohler (1999) wiedergegeben: Interpretationskonventionen Die stimmlosen Plosive /,, / sind außer nach silbeninitialem Frikativ (z.b. [] Stadt ) und vor silbischem Nasal oder Lateral (z.b. [] Seiten bzw. []) aspiriert: Am stärksten vor betontem Vokal, am wenigsten in unbetonten Funktionswörtern. // - als norddeutsche Standardform für <r> - kann - je nach Stilebene und auch ideolektal 4 - stellungsbezogen sehr unterschiedlich realisiert werden: als - heute eher den Hyperformen 5 zuzurechnen - gerolltes r [] 6 (außer in unbetonten Endsilben), intervokalisch (z.b. Herrenjahre ) als Approximant [], nach stimmlosen Plosiven oder Frikativen entstimmt als [] (z.b. in trat ); postvokalisch final oder vor Konsonant wird / üblicherweise vokalisiert als ] produziert, was zu den in Abbildung 2 dargestellten Diphthongen führt (z.b. [] ihr, [] Haar, [] Uhr ), wobei die Endung -er meist als monophthongisch [] (z.b. [] Lehrer ) realisiert wird; in Abhängigkeit vom vokalischen Kontext variiert die Artikulationsstelle zwischen der eigentlich uvularen (z.b. [] rot ) und der velaren (z.b. [] Briese ). () Abb. 2: Die []-Diphthonge des Deutschen (nach Kohler 1999) 4 Nach individueller Sprechweise. 5 D.h. überkorrekte Aussprache; angenommen wird ein Kontinuums zwischen diesen Hyperformen und den Formen mit stärkster Reduktion (Hypoformen), nach dem eine einzelne Aussprachevariante beurteilt werden kann. 6 Dem die süddeutsche Standardform [] entspricht.
5 5 Die wort- und stamminitialen Vokale werden - außer in unbetonten Funktionswörtern - mit vorausgehendem Glottisverschluss - bzw. in fließender Rede auch mit einer diesem Lautsegment entsprechenden Glottalisierung des Vokals - produziert (z.b. []/ [] erarbeiten ). [] tritt nach Vorderzungenvokalen und Konsonanten (z.b. [] ich, [] Molch ) sowie wort- und morpheminitial auf (z.b. [] Chemie, [ ] -chen ), [] vor gespannten hohen und mittleren Hinterzungenvokalen (z.b. [] Buch, [] hoch ), [] vor tiefen Hinterzungenvokalen (z.b. [] Dach, [] doch ). Die geschlosseneren - gespannten - Varianten der im Alltagsverständnis gleichen Vokale werden unter Betonung gelängt. In unbetonten Funktionswörtern und bei extremer Reduktion in unbetonter Stellung werden sie kurz und ungespannt realisiert (z.b. in über : Kanonische Form [], Realisation in fließender Rede []). Transkriptionsbeispiel
6 6 Phonotaktik { K a,b,c (K a ) K a K b ({ K a,b K b K a (K a ) K K V a c K b K b (K a ) ( } K a K a K a K a ((K a ) ({ ({ K { a (+K a ) +K a (K a ) ) Abb. 3: Die phonotaktische Struktur des deutschen Einsilblers (nach Kohler 1995)
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