Familienfreundliches Neunkirchen. Sozialpolitisches Handlungskonzept. im Rahmen des Bund-Länder-Programm Soziale Stadt Neunkirchen

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1 Familienfreundliches Neunkirchen Sozialpolitisches Handlungskonzept im Rahmen des Bund-Länder-Programm Soziale Stadt Neunkirchen erstellt für die Kreisstadt Neunkirchen durch Saarbrücken, Februar 2010

2 Inhalt I Inhalt Inhalt...I Vorwort... V 1 Grundlagen Beschleunigter gesellschaftlicher Wandel Verschärfung sozialer Probleme Die Aufgaben der Kommune im System staatlicher Sozialpolitik Sozialpolitik durch Stadtentwicklung: Neunkirchen als Soziale Stadt Das Leitbild der Neunkircher Stadtentwicklung Ziel und Methodik des sozialpolitischen Handlungskonzepts Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends Bevölkerungsentwicklung Der Arbeitsmarkt: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit Familien und Alleinerziehende Kinder und Jugendliche Senioren Menschen mit Behinderungen Sozial benachteiligte Gruppen und Hilfebedürftige Fazit Soziale Infrastruktur und Hilfsangebote: Bestandsaufnahme Das existierende Netz sozialer Einrichtungen Hilfsangebote für Familien Stadt Neunkirchen Landkreis Neunkirchen Freie Träger, Kirchengemeinden und sonstige Organisationen Soziale Einrichtungen und Hilfsangebote für Kinder Kinderbetreuungseinrichtungen Kinderspielplätze Schulen Spezifische Hilfsangebote Einrichtungen und Hilfsangebote für Jugendliche...37

3 Inhalt II Landkreis Neunkirchen Einrichtungen der Stadt Neunkirchen Angebote freier Träger und Organisationen Einrichtungen und Hilfsangebote für Senioren Junge Alte und Hochbetagte Stadt Neunkirchen (Stadtverwaltung) Landkreis Neunkirchen Einrichtungen freier Träger, Organisationen und Vereine Seniorenheime/Pflegeeinrichtungen Ambulante Pflegedienste und Haushaltshilfen Versorgung zu Hause Pflegestützpunkt Besuchs- und Betreuungsdienste Altenbegegnungsstätten Verschiedene Angebote Einrichtungen und Hilfsangebote für Menschen mit Behinderungen Ziel der Behindertenpolitik: Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Stadt Neunkirchen und Landkreis Neunkirchen Einrichtung freier Träger und Organisationen Hilfsangebote für sozial schwache Gruppen Eingrenzung der Personengruppe Landkreis Neunkirchen und Stadt Neunkirchen Freie Träger, Vereine, Initiativen Zwischenbilanz zur sozialen Infrastruktur in der Stadt Neunkirchen Vision und Strategie: Familienfreundliches Neunkirchen Ideen von Neunkircher Akteuren Schwerpunkt Familienförderung Schwerpunkt Jugend Schwerpunkt Senioren Generationenübergreifende Strukturen Städtebau Lokale Ökonomie Koordination, Vernetzung und Beteiligung Gute Beispiele aus anderen Städten Beispiel Arnsberg Beispiel Darmstadt Beispiel Hanau Beispiel Würzburg Beispiel Wiesbaden...69

4 Inhalt III 4.3 Fazit Empfehlungen zu einem familienpolitischen Handlungskonzept Zielgruppe: Familien und Alleinerziehende Zielgruppe Kinder und Jugendliche Senioren Zielgruppe Menschen mit Behinderungen Zielgruppe sozial Schwache und Randständige Zielgruppe Unternehmen Schlussbemerkung...82 Anhang...83 A1 Statistische Daten Bevölkerung...84 a) Bevölkerungsentwicklung der Stadt Neunkirchen b) Bevölkerung in der Stadt Neunkirchen am nach Altersklassen, Staatsangehörigkeit und städtischen Gebieten...85 c) Bevölkerungsprognose der Stadt Neunkirchen : Entwicklung der Altersklassen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am nach Wirtschaftsabteilungen am Arbeitsort Neunkirchen Arbeitslose in der Stadt Neunkirchen, im Kreis Neunkirchen und im Saarland Bedarfsgemeinschaften in der Stadt und im Landkreis Neunkirchen A2 A3 Soziale Infrastruktur in der Stadt Neunkirchen Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt Neunkirchen Spielplätze in der Stadt Neunkirchen Schulen in der Stadt Neunkirchen (Stand 11/2009) Jugendfreizeiteinrichtungen in der Stadt Neunkirchen Seniorenheime in der Stadt Neunkirchen (Stand: November 2009)...95 Quellenverzeichnis...96

5 Inhalt IV Abbildungen und Tabellen Abbildung 1 Programmgebiet Soziale Stadt...6 Abbildung 2 Bevölkerungsprognose Stadt Neunkirchen Abbildung 3 Bevölkerungsprognose Stadt Neunkirchen 2040 (Variante A, Eckdaten).14 Abbildung 4 Altersaufbau der Stadt Neunkirchen...15 Abbildung 5 Wunsch-Agenda der Neunkircher Jugendlichen...21 Abbildung 6 Angebot und Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen...34 Tabelle 1 Bevölkerungsprognose für die Stadt Neunkirchen: Eckdaten bis Tabelle 2 Jugendliche und junge Erwachsene in der Stadt Neunkirchen: 2008 und Tabelle 3 Arbeitslose am nach Art der Hilfeleistung...17 Tabelle 4 Einwohner, Privathaushalte und Familien im Saarland 2008: Ableitung für Stadt Neunkirchen...18 Tabelle 5 Jugendliche in der Stadt Neunkirchen am : Deutsche und Ausländer...19 Tabelle 6 Jugendliche in der Stadt Neunkirchen am : Deutsche...19 Tabelle 7 Jugendliche in der Stadt Neunkirchen am : Ausländer...20 Tabelle 8 Soziale Infrastruktur: Wer macht Was? (Teil A)...27 Tabelle 9 Soziale Infrastruktur: Wer macht Was? (Teil B)...28 Tabelle 10 Kinderbetreuungsplätze in der Stadt Neunkirchen, Stand November Tabelle 11 Planung zusätzlicher Krippenplätze in der Stadt Neunkirchen, Stand Juli

6 V Vorwort Die Stadt Neunkirchen nimmt seit dem Jahr 2000 an dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt teil. Generelles Ziel des Programms auf Bundes- und auf Landesebene ist es, die Entwicklung innerstädtischer Gebiete, die durch eine Vielzahl struktureller Probleme belastet sind, durch ein integriertes, ressortübergreifendes Vorgehen umfassend zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde für ein abgegrenztes Programmgebiet, das die Neunkircher Innenstadt vom Bahnhof bis zum Oberen Markt umfasst, ein Integriertes Handlungskonzept aufgestellt, das vier Handlungsfelder umfasst: (A) Städtebau und Ökologie, (B) Soziales und Gemeinwesenarbeit, (C) Lokale Wirtschaft und Beschäftigung und (D) Stadtteilmanagement und Beteiligung. In der zehnjährigen Laufzeit des Förderprogramms wurde eine Reihe größerer und kleiner Projekte in der Neunkircher Innenstadt angestoßen und durchgeführt, die dazu beigetragen haben, die städtebauliche Situation und die Lebensverhältnisse zu verbessern. Gleichzeitig haben sich aber die sozialen, ökonomischen und demografischen Rahmenbedingungen weiter verändert, zum Teil in eine unerwünschte Richtung, so dass sich die soziale Lage eines Teils der Bevölkerung verschlechtert hat. Dies bedeutet eine Herausforderung an die kommunale Sozialpolitik, die auf diese Entwicklung reagieren muss und im Sinne einer präventiven Strategie die Weichen für die nächsten Jahre stellen muss. Die Kreisstadt Neunkirchen hat vor diesem Hintergrund das Institut isoplan-marktforschung GbR im August 2009 mit der Erarbeitung eines sozialpolitischen Handlungskonzepts unter dem Leitmotiv Familienfreundliches Neunkirchen beauftragt. Dies basiert auf der Erkenntnis, dass ohne intakte Familien und ein familienfreundliches Umfeld eine nachhaltige Lösung der zentralen Probleme im sozialen Bereich - demografischer Wandel, Kindererziehung, Jugend, Seniorenbetreuung - kaum möglich sein wird. Das hiermit vorgelegte sozialpolitische Handlungskonzept ist Teil des Integrierten Handlungskonzepts Soziale Stadt, das zur Zeit für den Zeitraum 2010 bis 2015 fortgeschrieben wird. Allen Personen und Institutionen in Neunkirchen, die durch ihre Informationen und persönlichen Einschätzungen zum Entstehen dieser Studie beigetragen haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Neunkirchen und Saarbrücken, im Februar 2010 Martin Zwick isoplan-marktforschung Dr. Schreiber & Kollegen GbR

7 Grundlagen 1 1 Grundlagen 1.1 Beschleunigter gesellschaftlicher Wandel Verschärfung sozialer Probleme Die Entwicklung eines sozialpolitischen Handlungskonzepts für eine Stadt wie Neunkirchen muss eine Reihe von Rahmenbedingungen in Betracht ziehen, auf die die Kommune selbst praktisch keinen Einfluss hat, mit der sie sich aber auseinandersetzen muss und deren Auswirkungen sie unmittelbar betreffen. Ohne den Anspruch, die gesellschaftlichen Megatrends in diesem Papier auch nur annähernd vollständig aufzulisten oder gar zu beschreiben, soll zunächst auf vier Entwicklungslinien hingewiesen werden, die das Zusammenleben der Menschen in relativ kurzer Zeit massiv verändern werden: die demografische Revolution, die Veränderung von Arbeitsmarkt und Arbeitswelt, die Ausbreitung von Armut, die Expansion der neuen Medien. Inwiefern sind diese Faktoren wichtig für die kommunale Sozialpolitik? Schon wenige zentrale Aspekte kennzeichnen die Problemlagen, gleichzeitig die Herausforderung an die Politik. (1) Der sich seit mehreren Jahrzehnten anbahnende demografische Wandel in Deutschland wirkt sich heute bereits massiv aus und wird auch in den kommenden Jahrzehnten ganz wesentlich die Lebensverhältnisse bestimmen: Der Rückgang der Gesamtbevölkerung 1 führt einerseits zu willkommenen Entlastungen (etwa in Umwelt und Verkehr), andererseits zur nicht erwünschten Minderauslastung bestehender Infrastrukturen und des Wohnungsmarktes mit der Folge, dass für den Einzelnen die Nutzungskosten und für die Gemeinschaft die sozialen Kosten steigen werden. Daraus leitet sich ein großer Anpassungsbedarf in den Kommunen ab. Der Stadtumbau in West und Ost ist zu einer Daueraufgabe geworden. Sozial noch gravierender als die Schrumpfung der Gesamtbevölkerung ist die alternde Gesellschaft, das heißt die langfristige Umschichtung der Altersklassen. Auf eine kurze Formel gebracht bedeutet sie: Die jungen und mittleren Altersklassen nehmen ab, die Zahl der älteren, nicht mehr erwerbstätigen Personen steigt. Sie hat ganz abgesehen von den volkswirtschaftlichen Folgen der Rentenfinanzierung nicht nur Auswirkungen auf den Bedarf bzw. die faktische Auslastung von altersspezifischen Einrichtungen und sozialen Diensten Kindertagesstätten, Schulen, ambulante und stationäre Pflege, um nur drei zentrale Bereiche zu nennen, sondern die Alterung der Gesellschaft wird auch das soziale Klima im Lande verändern: zum Beispiel in der Konsumwelt, in der Alltagskultur, vor allem auch im Umgang der Generationen miteinander. Es handelt sich um eine grundlegende Umwälzung des gesellschaftlichen Lebens in der relativ kurzen Zeitspanne einer Generation von daher ist auch der Begriff der demografischen Revolution begründet. 1 Auch wenn die Bevölkerung Deutschlands insgesamt langfristig zurückgehen wird, gibt es Regionen, die wachsen werden, und andere, die umso stärker schrumpfen werden. Zu den Verlustregionen wird auf absehbare Zeit das Saarland gehören (vergleiche Kapitel 2.1). Alle Aussagen dieses Kapitels zu den Auswirkungen des demografischen Wandels beziehen sich insoweit auf Regionen mit negativer Bevölkerungsentwicklung.

8 Grundlagen 2 Mit der voraussehbaren Abnahme der Erwerbsbevölkerung wird sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften bundesweit erhöhen, damit aber auch die aus wirtschaftlich stärkeren Regionen kommende Nachfrage nach gut ausgebildeten Personen. Wenn das Saarland und seine Kommunen nicht in der Lage sind, sichere Arbeitsplätze in ausreichender Zahl und familienfreundliche Lebensbedingungen anzubieten, dann werden sich push- und pull- Effekte verbinden und zu einem fortwährenden Aderlass an jungen qualifizierten Menschen führen, die im Übrigen auch als Familiengründer verloren gehen. Damit aber würden sich die sozioökonomischen Disparitäten zwischen dem Saarland und den wirtschaftlich stärkeren Regionen noch erhöhen. Die Bevölkerungsverluste im Inland werden teilweise durch Zuzüge aus dem Ausland kompensiert werden 2. Damit werden auch die Anforderungen an die Integrationsleistungen der Kommunen weiterbestehen und die Weiterentwicklung entsprechender Dienste im sozialen Bereich notwendig machen. (2) Auch die Arbeitswelt ist seit etwa 20 Jahren einem rasanten Wandel unterworfen mit der Folge, dass sich die soziale und ökonomische Lage der meisten Erwerbstätigen und ihrer Familien verändert hat: für einen großen Teil zum Besseren (etwa durch sozialen Aufstieg, neue Berufsfelder, durch Selbständigkeit und höhere Einkommen), für sehr viele Menschen und Familien aber auch zum Schlechteren (höherer Leistungsdruck und zeitlicher Stress, weniger Sicherheit im Hinblick auf den Erhalt des Arbeitsplatzes, mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit teilweise geringer Entlohnung, steigender Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit mit der Folge, eine sicher geglaubte Einkommensgrundlage zu verlieren und in die Armut abzugleiten). (3) Die zunehmende Armut, die Abhängigkeit von Sozialtransfers (Hartz IV, Sozialhilfe), hat nicht nur ökonomische Folgen für die direkt Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern sie stellt die Solidargemeinschaft und hier in erster Linie die Kommunen vor immer größere Probleme und Aufgaben, die ihre Finanzen und Kapazitäten bis zur Grenze belasten. Die sich öffnende Schere zwischen Reich und Arm, zwischen Wohlhabenden und unverschuldet in Not geratenen Menschen gefährdet zunehmend den Zusammenhalt der Gesellschaft. Neben den materiellen Notlagen der Betroffenen führt die Armut auch zur sozialen Benachteiligung, im schlimmsten Fall zum Ausschluss von gesellschaftlicher Teilhabe und zur psychischen Deprivation. Hier sind die Kommunen als die staatliche Instanz, die den Bürgern am nächsten ist, gefordert, Hilfen für die Betroffenen anzubieten und insofern die Fehlentwicklungen, die höheren Orts verursacht wurden, zu kurieren. Dass die kommunale Sozialpolitik neben den kurativen Instrumenten auch präventive Konzepte entwickeln muss, davon wird im Folgenden noch die Rede sein. (4) Nicht nur ökonomische Veränderungen, sondern auch die Ausbreitung technischer Innovationen führt zu Verhaltensänderungen von Einzelpersonen und gesellschaftlichen Gruppen, auf die sich die Politik einstellen muss. Die fundamentale und alle Lebensbereiche umfassende technische Neuerung der letzten zwanzig Jahre war zweifellos das Vordringen der modernen Informations- und Kommunikations-Technologie (IUK) Stichworte: Computer, Handy, Internet, Multimedia, die nicht nur die totale Globalisierung der Wirtschaft bewirkt, sondern auch das Privatleben der Menschen revolutioniert hat. Auch hier sind die Fol- 2 Für den Bund werden in der wahrscheinlichen Variante Wanderungsgewinne zwischen und Personen unterstellt; für das Saarland Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland von Personen (11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Statistisches Bundesamt).

9 Grundlagen 3 gen ambivalent: Einerseits eröffnet die moderne Technik ungeahnte Chancen der Informationsbeschaffung, der weltweiten Kommunikation und Mobilität, andererseits drohen bei unkontrollierter Nutzung auch reale Gefahren der Überforderung, des Missbrauchs, der Abhängigkeit. Auch bei wertfreier Betrachtung der Folgen der Revolution der neuen Medien kommt man nicht umhin, schlichtweg Verhaltensänderungen bei bestimmten Gruppen zum Beispiel bei Teilen von Jugendlichen festzustellen, die zum Teil neue Formen der Kommunikation generieren und sich auf das Zusammenleben in der Gemeinschaft auswirken. Eine zeitgemäße Sozialpolitik muss auch diese Entwicklungstrends mit in Betracht ziehen, vor allem sollte sie auch die großen Möglichkeiten im Bereich der Information, der Interaktion und der Partizipation nutzen, die die neuen Medien bieten. 1.2 Die Aufgaben der Kommune im System staatlicher Sozialpolitik In der Sozialpolitik der Bundesrepublik kommt der kommunalen Ebene im wörtlichen Sinne fundamentale Bedeutung zu. Die Städte und Gemeinden sind einerseits die materielle und sozialräumliche Basis, auf der sich alles gesellschaftliche Leben abspielt, sie sind andererseits im föderalen System die Umsetzungsebene, auf der sich die sozialpolitischen Entscheidungen auf höherer Ebene EU, Bund und Länder für die Bürger konkret niederschlagen. In der kommunalen Sozialpolitik geht es aber nicht nur um die Umsetzung sozialpolitischer Gesetze und Verordnungen, die höheren Orts für alle Bürger verbindlich beschlossen wurden, sondern die Kommunen haben darüber hinaus eigene Gestaltungsspielräume, in denen sie das Zusammenleben ihrer Bürger auf vielfältige Weise beeinflussen können: Im positiven Sinne mit dem Ziel einer offenen, kommunikativen Zivilgesellschaft, auf der Problemseite bei der Bekämpfung gravierender Missstände wie verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit, zunehmender Armut und insbesondere Kinderarmut, Vereinsamung allein stehender älterer Menschen, um nur einige akute Problemfelder zu nennen. Grundsätze und Inhalte kommunaler Sozialpolitik Welche Grundsätze und Leitlinien sollen die kommunale Sozialpolitik bestimmen? Ausgehend vom Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes, das die Bundesrepublik als demokratischen und sozialen Bundesstaat definiert (Artikel 20), gelten zunächst für alle Bürger die umfänglichen Bestimmungen des Sozialgesetzbuches (SGB), das zum einen die klassischen Säulen der staatlichen sozialen Sicherung umfasst (Kranken- und Pflegeversicherung, Rentenversicherung und Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung), zum anderen auch die neueren Bereiche staatlicher Fürsorge wie Sozialhilfe/Grundsicherung, Kinder- und Jugendhilfe, Hilfe für Behinderte sowie den großen Bereich der Arbeitsförderung. Dieses eng geknüpfte Netz der sozialen Sicherung besteht aus einer Vielzahl finanzieller Leistungen, von Institutionen und sozialen Diensten, die sämtlich dem Grundsatz der Solidarität verpflichtet sind: das heißt der Hilfe der staatlichen Gemeinschaft für sozial schwache Menschen, die aus welchen Gründen auch immer - in Not geraten sind. Ein großer Teil der im SGB festgelegten Leistungen und Dienste ist der kommunalen Ebene verpflichtend auferlegt: den Kommunen, Landkreisen und Argen, den Arbeitsgemeinschaften zwischen Kreisen und Arbeitsagenturen. In den Bereichen Sozialhilfe, Grundsicherung für Langzeitarbeitslose, Kinder- und Jugendhilfe haben die Kommunen bzw. hier der Landkreis nur begrenzte Handlungsspielräume im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen, in der praktischen Umsetzung und durch effiziente Organisation können sie allerdings eigene Akzente setzen und gute Ergebnisse erzielen.

10 Grundlagen 4 Neben dem Grundsatz der Solidarität spielt in der staatlichen Sozialpolitik ein weiteres Prinzip eine zentrale Rolle: das der Subsidiarität. Es bedeutet, dass die Gemeinschaft dem Einzelnen und die größere, stärkere Einheit dem kleineren Verbund (Gemeinde) nur insoweit helfen soll, wie dieser sich nicht selbst aus eigener Kraft helfen kann. Mit anderen Worten: Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe, ein Prinzip, das auch in der Arbeitsmarktreform von 2004/2005 mit dem Leitsatz Fördern und Fordern seinen Niederschlag gefunden hat. Familienpolitik als Sozialpolitik Unterhalb des großen Schutzschirms der gesetzlichen staatlichen Hilfen gibt es für die Kommunen ein weites Feld eigener sozialpolitischer Handlungsmöglichkeiten, in dessen Mittelpunkt heute in vielen Städten die Gestaltung einer familienfreundlichen Lebenswelt steht. Dass die Familie als Institution in den letzten Jahren wieder stark ins Zentrum des politischen Interesses gerückt ist, liegt offensichtlich an der Erkenntnis, dass die Verschärfung vieler sozialer Probleme in der Gesellschaft auf geschwächte Familienstrukturen zurückzuführen ist. Familiäre Defizite bestehen heute vielfach darin, dass Aufgaben wie Sozialisation und Wertevermittlung, Betreuung und Pflege von Angehörigen oft nicht mehr oder nur unzureichend erfüllt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig und können hier nicht untersucht werden. Tatsache ist aber, dass in den letzten sechzig Jahren mit dem Trend zur Urbanisierung und zur Kleinfamilie ein Großteil der familiären Funktionen an den Staat und viele Hilfsorganisationen ausgelagert wurde. Die fortschreitende Ökonomisierung des Lebens Stichworte: Schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem für Frauen, Zwang zum Zweiteinkommen, um den Lebensstandard zu halten und der Trend zur Individualisierung Stichworte: Geburtenrückgang, steigende Scheidungsraten führt aber dazu, dass auch die Kleinfamilie zunehmend unter Druck gerät, vielfach zerbricht und anschließend in rudimentärer Form weiter existiert (Stichworte: steigende Zahl von Alleinerziehenden, so genannte Patchwork-Familien). Mit der Schwächung der Familienstrukturen auch dies ein überregionaler Megatrend wachsen gleichzeitig die Anforderungen an die Bildungs- und Betreuungsleistungen des Staates bzw. an die Kommunen, die jedoch finanziell und kapazitätsmäßig zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Folglich ist es eine strategische Entscheidung der Politik, die Stärkung der Familie ins Zentrum der Sozialpolitik zu rücken, weil die Gemeinschaft in dem Maß von sozialen Problemen etwa im Jugendbereich, in der Altenpflege entlastet wird, in dem intakte Familien ihre originäre Aufgabe der Sozialisation und Betreuung (wieder) erfüllen können. Sie dabei in vielerlei Hinsicht zu unterstützen durch Beratung, Hilfe zur Selbsthilfe, durch finanzielle Hilfen, ganz besonders aber durch Schaffung eines familienfreundlichen Umfeldes, ist das Ziel moderner kommunaler Sozialpolitik.

11 Grundlagen Sozialpolitik durch Stadtentwicklung: Neunkirchen als Soziale Stadt Heutige Stadtentwicklungspolitik ist nicht mehr allein auf den Städtebau und die Gestaltung der physischen Umwelt konzentriert, sondern sie umfasst alle Dimensionen städtischen Lebens in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit: Wohnen und Wohnumfeld, Städtebau und Freiraumgestaltung, Verkehr und materielle Infrastruktur, Bildung und Kultur, Wirtschaft und Arbeitsmarkt und nicht zuletzt Soziales und Gesundheit. Die soziale Dimension wird dabei nicht auf Hilfen für sozial Schwache und auf das Kurieren von Problemfällen beschränkt, sondern ganz im Gegenteil in einem umfassenden Sinne (und durchaus mit präventiver Zielsetzung) als Gestaltung des Sozialraums Stadt oder des Sozialraums Quartier. Es geht mit anderen Worten in der modernen Stadtentwicklung nicht primär um die administrative Umsetzung einzelner Aktionen oder abgegrenzter Handlungsfelder, sondern vielmehr um den Versuch, zu einem integrierten Vorgehen zu gelangen, das von der gegenseitigen Abhängigkeit aller Bereiche ausgeht und das auf Ziele und Leitlinien ausgerichtet ist, über die weitgehender Konsens zwischen den gesellschaftlichen Gruppen herrschen sollte. Dieser ganzheitliche Ansatz schließt als weitere wichtige Elemente die Beteiligung der Bürger an den Planungs- und Gestaltungsprozessen sowie die Partnerschaft und Kooperation mit Unternehmen, Institutionen, Vereinen und Initiativen ein. Der sozialen Dimension kommt somit in der Stadtentwicklung entscheidende Bedeutung zu. Die Stadt Neunkirchen nimmt seit 1999 am Bund-Länder-Programm Soziale Stadt teil, das auf Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf ausgerichtet ist und eben diesen Ansatz der integrierten Stadtentwicklung vorschreibt. Das Programmgebiet umfasst praktisch die gesamte Innenstadt; die Abgrenzung verläuft im Wesentlichen entlang folgender Straßen bzw. Areale (s. nachfolgenden Plan, schwarze Linie): im Norden: Begrenzung durch den Bahnkörper/Bahnhof; zuzüglich der Ziehwaldstr. und Friedrich-Ebert-Str. im Osten: im Süden: Knappschaftsstraße / Ringstraße / Parkstraße / Falkenstraße Heizengasse / Brunnenstraße / Brauereigasse / Alleestraße / Schwebelstraße im Westen: Gustav-Regler-Straße und Königstraße. Mit zahlreichen Maßnahmen im städtebaulichen Bereich und in der sozialen Infrastruktur hat die Stadt Neunkirchen in dem abgegrenzten Gebiet Verbesserungen geschaffen und damit positive Entwicklungsprozesse eingeleitet. Im Jahr 2005 wurden zwei weitere Teilgebiete in der Neunkircher Innenstadt ausgewiesen (im Plan gelb und rot abgegrenzt), in denen städtebauliche Maßnahmen gemäß dem Förderprogramm Stadtumbau West durchgeführt wurden (vgl. dazu Abschnitt 1.4).

12 Grundlagen 6 Abbildung 1 Programmgebiet Soziale Stadt (vgl. Erläuterung dazu auf S. 5).

13 Grundlagen 7 Mit der jetzt geplanten Neuausrichtung auf ein familienfreundliches Neunkirchen soll die soziale Dimension der Stadtentwicklung wesentlich gestärkt werden. Dabei wird sich das soziale Handlungskonzept nicht auf das Programmgebiet Soziale Stadt beschränken, sondern für die Gesamtstadt gültig sein. 1.4 Das Leitbild der Neunkircher Stadtentwicklung Seit dem Jahr 2005 nimmt die Stadt Neunkirchen auch am Förderprogramm Stadtumbau West teil, dessen Hauptziel darin besteht, die städtebauliche Entwicklung den heute schon sichtbaren oder absehbaren Folgen des demografischen Wandels anzupassen. Das Programm ist daraufhin ausgelegt, unmittelbar in städtebauliche Strukturen einzugreifen: sei es durch Rückbau und Gewinnung neuer Freiräume, sei es durch Umbau, Ausbau, Neubau oder Modernisierung. Um die Eingriffe dem Bedarf entsprechend und zielorientiert durchführen zu können, wurde im Verlauf des Planungsprozesses ein Leitbild der Stadtentwicklung 2020 diskutiert und vom Stadtrat am 17. Mai 2006 verabschiedet. Es ist seither für alle Bereiche der städtebaulichen Planung und der Stadtentwicklung im weiteren Sinne verbindlich. Das Leitbild enthält Aussagen zu allen Bereichen des städtischen Lebens und betrifft in vielen Einzelpunkten auch Tatbestände und Vorhaben von sozialpolitischer Relevanz. In der Präambel legt sich die Stadt Neunkirchen auf vier Schwerpunkte der künftigen Stadtentwicklung fest: NEUNKIRCHEN/SAAR: Leitbild 2020 Neunkirchen orientiert sich an dem Leitbild der Stadt zum Leben, d.h. an dem Ziel, seine Funktion als Wirtschaftsstandort mit den Schwerpunkten Industrie, Einzelhandel und Dienstleistungen sowie als Arbeitsplatzschwerpunkt mit einem qualifizierten Arbeitskräftepotenzial auszubauen; seine Attraktivität als kinder-, familien-, und seniorenfreundliche Wohngemeinde mit einem breiten Bildungs-, Kultur-, und Freizeitangebot zu erhöhen und damit dem Bevölkerungsrückgang und Abwanderungen entgegenzuwirken; sein Image als Wohn- und Einkaufsstadt mit hoher Lebensqualität über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und den bevorstehenden demografisch und wirtschaftlich bedingten Strukturwandel durch die Zusammenarbeit zwischen einer bürgernahen, modernen Verwaltung mit den Einwohnern der Stadt und allen sonstigen für die Stadtentwicklung wichtigen Akteuren erfolgreich zu bewältigen. Von besonderer Bedeutung für die kommunale Sozialpolitik ist hier der zweite Schwerpunkt mit dem Bekenntnis zur kinder-, familien- und seniorenfreundlichen Wohngemeinde. Aber auch die anderen Schwerpunkte und die elf definierten Handlungsfelder enthalten konkrete Bausteine, die direkt oder indirekt zu einer familienfreundlichen Stadt Neunkirchen beitragen werden. Wegen seiner grundlegenden Bedeutung wird das Leitbild der Stadtentwicklung nachfolgend wiedergegeben; dabei sind die sozialpolitisch relevanten Elemente durch Kursivschrift hervorgehoben.

14 Grundlagen 8 Teilziele und Maßnahmen Bereich Teilziele und Maßnahmen Bevölkerung Reduzierung des prognostizierten Bevölkerungsrückgangs und Stabilisierung auf ein Niveau von rd Einwohnern Reduzierung von Abwanderungen vor allem qualifizierter jüngerer Einwohner, Erhöhung von Zuwanderungen junger Familien durch: - Schaffung eines attraktiven Wohnraum- und Arbeitsplatzangebots - Bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot Verbesserung der Integration von Migranten/Zuwanderern durch: - Erarbeitung und Umsetzung eines kommunalen Integrationsprogramms Wirtschaft/Arbeitsmarkt Erhalt und Stabilisierung des derzeitigen Arbeitsplatzangebots. Ersatz wegfallender Arbeitsplätze durch: - Intensivierung der Ansiedlungsbemühungen im Bereich innovativer Industrie und Dienstleistungen - Bestandspflege ansässiger Betriebe - Förderung der Bildung von Clustern im Bereich Medizintechnik und Gesundheitswesen - Bildung von Logistikzentren durch Bereitstellung verkehrsgünstiger Gewerbeflächen - Revitalisierung leerstehender Gewerbeimmobilien - Unterstützung von Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen des kommunalen Arbeitsmarktes - Reorganisation und Effizienzsteigerung der Wirtschaftsförderung Einzelhandel Erhöhung der Attraktivität als Einkaufsstadt und Steigerung der Kaufkraftbindung durch: Kultur / Stadtmarketing / Fremdenverkehr - Stabilisierung der Verkaufsflächen bei rd m² - Abbau von Leerständen in der City durch Umnutzungen - Restriktive Behandlung des großflächigen Einzelhandels - Unterstützung der Nahversorgung in den Stadtteilen Bedarfsgerechter Ausbau des Kulturangebots durch: - Beibehaltung des Kulturprogramms einschließlich Neunkircher Musical als Alleinstellungsmerkmal - Unterstützung der kult. Vereine - Ausbau und Erhalt der Industriekultur im AHA (Industriemuseum), Gegenortschacht und Heinitz (Gasmaschinenzentrale) - Ausbau und Marketing Zoo Fortsetzung des Stadtmarketing Erweiterung und Aufwertung der Hotelkapazität

15 Grundlagen 9 Sport / Freizeit Bedarfsgerechter Ausbau des Sport- und Freizeitangebots durch: - Anpassung des Sportstättenangebots an die veränderte demografische Entwicklung und qualitative Verbesserung - Unterstützung der Sportvereine - Neubau Hallenbad - Ausbau und Erhalt der Rad- und Wanderwege - Regionalpark Heinitz 5 Städtebau/Stadterneuerung Erhöhung der städtebaulichen Attraktivität durch: - Stadtumbaumaßnahmen: - Oberer Bahnhofstr./Wellesweiler Str./Brückenstr. - Ortsmitte Wellesweiler - Hüttenberg und Umgebung - Ortsmitte Wiebelskirchen - Beseitigung von Gemengelagen (Goethestraße) - Rückbau verfallender leerstehender Gebäude - Revitalisierung von Industriebrachen (Ziegeleigelände) - Erschließung der Flusslandschaften (Blies, Oster) - Fortführung des Programms Soziale Stadt - Ausbau Projekt Licht in der Stadt - Fortführung der Maßnahmen Sicherheit und Sauberkeit 6 Wohnen Stärkung der Wohnfunktion der City durch: Soziale Infrastruktur, Erziehung, Bildung Technische Infrastruktur, Umwelt und Verkehr - Modernisierung des Wohnraumbestandes (GSG und Privat) - Bereitstellung von seniorengerechten Wohnungen und Wohnungen für Singles - Steuerung der altersbedingten Austauschprozesse in Wohnungen/Immobilien (Umzugsmanagement) - Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung - Bedarfsgerechte Erschließung von Wohnbauland in Wiebelskirchen und Innenstadt Anpassung der sozialen Infrastruktur an die Bevölkerungsentwicklung und sich ändernde Altersstruktur durch: - Bedarfsgerechte Anpassung der Vorschulen und qualitative Verbesserung des vorschulischen Bildungsangebotes durch Ausbau von Kinderzentren - Verbesserung der Ganztagsbetreuung in Schulen - Bildungsoffensive zur Aufrechterhaltung und Ausbau der Einrichtungen der Erwachsenenbildung im Hinblick auf lebenslanges Lernen - Überprüfung und Anpassung der medizinischen Versorgung und Altenpflege - Unterstützung der sozialen Verbände Konsolidierung der Verkehrinfrastruktur durch: - Aufrechterhaltung des ÖPNV - Verkehrliche Ergänzungsmaßnahmen (Kreisel Autobahnanschluss Oberstadt) Schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen durch: - Kanalsanierung insbesondere in Wasserschutzgebieten - Fremdwasserentflechtung - Maßnahmen der ökologischen Landschaftserhaltung - Einsatz erneuerbarer Energien 7 8 9

16 Grundlagen 10 Verwaltung Weitere Modernisierung, Transparenz und Effizienzsteigerung der Verwaltung durch: Wirtschaftliche Betätigung der Kommune - Fortsetzung der Arbeit der Modernisierungskommission - Konsolidierung der kommunalen Finanzen - Erarbeitung von Konzepten und Projekten der interkommunalen Kooperation - Aufbau eines Monitoring- und Evaluierungssystems - Beibehaltung des kommunalen Dienstleistungsangebotes Intensivierung der Bürgerbeteiligung durch: - Nutzung moderner Informationstechnologie (Internet) Beibehaltung der Mehrheitsbeteiligung bei den Gesellschaften : - Versorgung - Nahverkehr - Gesundheit - Wohnungswesen - Zoo - Kultur Im Ergebnis der hier erarbeiteten Handlungskonzepts werden weitere konkrete Maßnahmen zur Verwirklichung des Anspruchs der Familienfreundlichkeit empfohlen (s. Kapitel 5), die zum Teil - nach entsprechender Meinungsbildung und Beschlussfassung durch die städtischen Gremien - in das Leitbild der Stadtentwicklung Neunkirchen integriert werden sollten. 1.5 Ziel und Methodik des sozialpolitischen Handlungskonzepts Das hier erarbeitete Handlungskonzept hat die praktische Funktion, sämtliche Planungen und Aktivitäten, die von der Stadt Neunkirchen künftig ausgehen werden, auf das übergeordnete Leitbild einer familienfreundlichen Stadt hin auszurichten, sie gewissermaßen darauf einzuschwören. Neben der Stadt als Hauptakteur sind auch die vielen Organisationen, Träger der freien Wohlfahrtspflege, Vereine und Initiativen, die heute bereits in zahlreichen, mehr oder weniger eng geknüpften Netzwerken tätig sind, mit ins Boot zu holen. Das übergeordnete allgemeine Ziel besteht somit darin, im Rahmen des Leitbildes zur Stadtentwicklung 2020 ein konsistentes Programm sozialpolitischen Handelns aufzustellen, das von allen wichtigen Organisationen mitgetragen wird. Damit würde ein wichtiger Beitrag zur Verwirklichung der familienfreundlichen Stadt Neunkirchen geleistet. Familienfreundlichkeit so war im Vorfeld mit dem Auftraggeber vereinbart worden soll sich vorrangig auf die Schwerpunktaspekte und Zielgruppen Familien und Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderungen, sozial schwache Gruppen und Randständige beziehen. Eine besondere Berücksichtigung der Menschen mit Migrationshintergrund war hier nicht vorgesehen: zum einen, weil alle Aspekte, die familienfreundliche Politik ausmachen, auch die Migrantenfamilien betreffen, zum anderen, weil die Stadt Neunkirchen im Jahr 2008 ein Integrationskonzept verabschiedet hat, in dem die spezifischen Themen und Handlungsfelder, die die Bürger ausländischer Herkunft betreffen, behandelt werden.

17 Grundlagen 11 Bei der Entwicklung des Handlungskonzeptes sind die demografischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen mit einzubeziehen, die sich zum Teil dramatisch schnell verändern (s. Kapitel 2). Schon in wenigen Jahren können sich Bedarfssituation und Problemlagen gravierend verändern, wobei bestimmte Trends schon heute bekannt sind (wie z. B. die fortschreitende Alterung der Gesellschaft), während hinter anderen Bereichen (etwa Beschäftigungssystem und Arbeitsmarkt) noch große Fragezeichen stehen. Daraus folgt, dass ein sozialpolitisches Handlungskonzept bei aller Verbindlichkeit der Ziele und Leitlinien prinzipiell flexibel angelegt sein muss und der regelmäßigen Fortschreibung bedarf. Reichweite Das sozialpolitische Handlungskonzept gilt im Grundsatz für sämtliche Bürger und damit räumlich gesehen für alle Stadtteile Neunkirchens. Andererseits konzentriert sich ein großer Teil der sozialen Problemlagen in der Neunkircher Innenstadt, weshalb praktisch die gesamte City zum Fördergebiet Soziale Stadt erklärt wurde. Wenn sich die Aussagen des Handlungskonzepts somit auf die Gesamtstadt beziehen, so ist es kein Widerspruch, Maßnahmen im Sozialraum Innenstadt zu empfehlen, weil viele soziale Einrichtungen, die mit ihren Angeboten auch den Bewohnern der übrigen Stadtteilen offen stehen, ihren Standort in der Innenstadt haben. Methodik Folgende Arbeitsschritte wurden zur Erarbeitung des sozialpolitischen Handlungskonzepts durchgeführt: (1) Analyse der wichtigen Daten und Trends in den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsmarkt, Kinder und Jugendliche, Senioren und behinderte Menschen, sozial schwache Bevölkerungsgruppen; (2) Bestandsaufnahme der existierenden Hilfsangebote und sozialen Einrichtungen: der so genannten sozialen Infrastruktur; (3) Bewertung der vorhandenen Infrastruktur durch Experten in der Verwaltung und in den Einrichtungen (durch schriftliche und persönliche Befragungen), Stärken- Schwächen-Analyse; (4) eine repräsentative Jugendbefragung an 10 Neunkircher Schulen (vgl. Kap. 2.4); (5) Auswertung von Dokumenten, Tätigkeitsberichten und Selbstdarstellungen der Träger; (6) Auswertung der Internet-Portale zur familienfreundlichen Stadt anderer Städte (vgl. Kap. 4.2); (7) Auswertung der Zukunftswerkstatt Familienfreundliches Neunkirchen 2020 am (AGSE-Workshop); (8) Synthese der Informationen und Ableitung von Empfehlungen: Bausteine für ein sozialpolitisches Handlungskonzept Familienfreundliches Neunkirchen.

18 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 12 2 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 2.1 Bevölkerungsentwicklung Die Bevölkerung der Stadt Neunkirchen geht seit Mitte der 90er Jahre zurück. Zählte man im Jahr 1996 noch knapp Einwohner, so wurde in 2004 die Marke unterschritten und Ende 2008 noch Einwohner registriert. Der Rückgang der letzten Jahre ist zu etwa zwei Drittel auf negative Geburtensalden zurückzuführen (d.h. es starben jährlich im Durchschnitt 200 Menschen mehr als Kinder geboren wurden) und zu einem Drittel auf Wanderungsverluste (siehe Detailzahlen im Anhang A1, Tabelle 1.1 a). Von den zuletzt Neunkircher Bürgern waren knapp nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, also im rechtlichen Sinne Ausländer; das entspricht einer Quote von 9,1 %. Die Gesamtzahl der Personen mit Migrationshintergrund liegt aber deutlich höher, vermutlich zwischen 16 und 20 %. 3 Dabei handelt es sich zusätzlich zu den Ausländern - um inzwischen eingebürgerte ehemalige Ausländer, Kinder mit einem deutschen und einem ausländischen Elternteil, die hier geboren sind, und um Spätaussiedler aus Osteuropa, die einen deutschen Pass besitzen. Bevölkerungsprognose Aus dem anhaltenden Geburtendefizit, den jährlichen Wanderungsverlusten und der schon heute ungünstigen Altersstruktur ergeben sich auf längere Sicht wenig erfreuliche Perspektiven. Eine im Rahmen dieser Studie neu gerechnete isoplan-prognose auf der Basis 2008, die die Fruchtbarkeits- und Sterbeziffern der letzten Jahre konstant setzt (so genannte Status-quo-Prognose), kommt in zwei Varianten (mit und ohne Berücksichtigung der Wanderungen) zu folgenden Ergebnissen. Tabelle 1 Bevölkerungsprognose für die Stadt Neunkirchen: Eckdaten bis Variante A: ohne Wanderungen Index , , , ,5 Variante B: mit Wanderungen Index 100,0 89,5 79,5 69,1 Quelle: Bevölkerungsprognose isoplan-marktforschung 2009; Basiszahlen Statistisches Landesamt In der Variante A werden die Wanderungen ausgeblendet, d. h. das Rechenmodell projiziert ausschließlich den Einfluss der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten und Sterbefälle) auf die Einwohnerschaft Neunkirchens in den kommenden Jahrzehnten. 4 3 Die genaue Zahl der Personen mit Migrationshintergrund liegt für Neunkirchen nicht vor. Im Mikrozensus 2005 wurde für Deutschland eine Gesamtquote von 18,6 % festgestellt, also mehr als das Doppelte der offiziellen Ausländerquote von 8,6 %. Überträgt man diese Relation auf Neunkirchen, dann dürfte die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund zwischen und liegen. 4 Auch wenn der Betrachtungszeitraum des sozialpolitischen Handlungsprogramms auf das kommende Jahrzehnt beschränkt ist, so werden Bevölkerungsvorausberechnungen meist über längere Perio-

19 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 13 Als Ergebnis der Variante A ist im mittelfristigen Zeitraum ein Rückgang von rund Personen bzw. von 6,1 %, somit ein Verlust von 245 Personen pro Jahr zu erwarten. In der Variante B werden zusätzlich die Wanderungsverluste der letzten drei Jahre für die Zukunft als konstant unterstellt. Damit errechnet sich für den gleichen Zeitraum ( ) ein Bevölkerungsrückgang von Personen bzw. von 10,5 %, somit ein Verlust von 422 Personen pro Jahr. Abbildung 2 Bevölkerungsprognose Stadt Neunkirchen Einwohner (in 1.000) IST ( ) Var. B (mit Wanderungen) Var. A (ohne Wanderungen) Jahr Auf lange Sicht, d.h. bis zum Jahr 2040, würden die heutigen Trends zu einem Bevölkerungsstand von rund Einwohnern führen (Variante B). Der Alterungsprozess Mindestens ebenso wichtig für die Auslastung der sozialen Infrastruktur und für neu entstehende Bedarfe ist die dramatische Umschichtung der Altersklassen: der absolute und relative Rückgang der Zahl der Kinder und Jugendlichen sowie der Erwerbsbevölkerung und die gleichzeitige Zunahme des Anteils der Menschen im Rentenalter. Dieser Prozess ist bereits voll im Gange und macht sich z. B. auf dem Wohnungsmarkt und bei den rückläufigen Schülerzahlen bemerkbar. den hochgerechnet, um die langfristigen Auswirkungen der heutigen Altersstruktur und des heutigen Geburtendefizits aufzuzeigen. Dabei handelt es sich ausdrücklich um Modellrechnungen unter bestimmten Annahmen, d. h. damit ist nicht die Aussage verbunden, dass die Entwicklung tatsächlich so verlaufen wird. Aber die Langfrist-Szenarien fordern umso mehr das politische Handeln heraus, damit sich die Negativtrends nicht bewahrheiten. Deswegen werden auch in den hier vorgelegten Tabellen und Grafiken die Zahlen für 2030 und 2040 ausgewiesen.

20 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 14 Die Eckdaten dieser Entwicklung für die Stadt Neunkirchen sind in der nachfolgenden Tabelle und Grafik (Variante A ohne Wanderungen) zusammengefasst. Der Anteil der jüngeren und der mittleren Altersklassen geht zwischen 2008 und 2020 deutlich zurück, der Anteil der 65-Jährigen und Älteren steigt von 22 auf über 24 %, langfristig sogar auf 30 %. Abbildung 3 Bevölkerungsprognose Stadt Neunkirchen 2040 (Variante A, Eckdaten) Alter (in Jahren) absolut % absolut % absolut % absolut % unter , , , ,9 20 bis unter , , , ,1 65 u. mehr , , , ,0 Insgesamt , , , ,0 Durchschnitts- Alter ,2 46,3 47,4 48,2 Veränd. zu 2008 in % -6,1-13,2-21,5 Anteile der Hauptaltersklassen (in %) 65 und mehr J. 20 bis unter 65 J. unter 20 J. 100% 80% 60% 40% 21,9 24,3 29,1 30,0 59,4 58,8 53,5 53,1 20% 0% 18,7 16,9 17,5 16, Quelle: Bevölkerungsprognose 2009 isoplan-marktforschung Eine Kennziffer, die die fortschreitende Alterung charakterisiert, der so genannte Altenquotient, wird sich deutlich erhöhen: auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen heute 35 Rentner, im Jahr 2020 bereits 41 und langfristig (in 2040) sogar 57 Rentner. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter von heute rund 44 Jahren auf 46,3 Jahre in 2020 und auf 48,2 Jahre in Immer weniger erwerbsfähige Menschen werden mit der Versorgung von mehr Älteren und Hochbetagten belastet sein. Die Abbildung der drei Bevölkerungsbäume zu den Zeitpunkten 2008, 2020 und 2040 macht den grundlegenden Wandlungsprozess einer alternden Gesellschaft, von dem Deutschland als Ganzes betroffen ist, zumindest in seiner quantitativen Dimension augenfällig. 5 5 Weitere Tabellen zur Entwicklung der Altersklassen finden sich im Anhang A 1, Tabelle 1.1 c (S.93).

21 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 15 Abbildung 4 Altersaufbau der Stadt Neunkirchen Stand 2008 Status-Quo-Prognose Alter Männer Männerüberschuss Frauen Frauenüberschuss 99+ Alter Männer Männerüberschuss Frauen Frauenüberschuss 99+ Alter Männer Männerüberschuss Frauen Frauenüberschuss Quelle: Bevölkerungsprognose isoplan-marktforschung (Variante A: ohne Wanderungseinfluss) Basiszahlen: Stat. Landesamt (Stand: ) (c) 12/2009 Auf mittlere Sicht, d.h. bis zum 2020, werden sich die stärksten Rückgänge bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ergeben. Die Altersklasse der 10- bis 24-Jährigen wird nahezu um ein Drittel schrumpfen: von heute rund auf (s. Tabelle 3). Für den Arbeitsmarkt und Ausbildungsstellenmarkt bedeutet dies einen Rückgang der Stellennachfrage und somit eine gewisse Entlastung, andererseits kommt damit auf die Wirtschaft ein erheblicher Fachkräftemangel zu. Tabelle 2 Jugendliche und junge Erwachsene in der Stadt Neunkirchen: 2008 und 2020 (Variante B) Alter Personen Differenz Personen Personen in % 10 - unter 18 J ,4% 18 - unter 25 J ,5% Zusammen ,5% Quelle: ISOPLAN-Prognose 2009 Die demografische Revolution wirft somit nicht nur enorme volkswirtschaftliche Probleme auf (vor allem das der Rentenfinanzierung), sondern sie wird das gesamte gesellschaftliche Leben Wohnen und Arbeiten, Bildung, Freizeit und Kultur und das Zusammenleben der Generationen - grundlegend verändern. Darin liegen die Herausforderungen für die kommunale Sozialpolitik der Zukunft.

22 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends Der Arbeitsmarkt: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit Als weitere Herausforderung, die zum großen Teil von überregionalen Entwicklungen abhängt und nur begrenzt auf lokaler Ebene beeinflussbar ist, muss die Zukunft des Arbeitsmarktes und seine sozialen Auswirkungen gesehen werden. Die Stadt Neunkirchen hat in den letzten 30 Jahren einen grundlegenden Strukturwandel von einer durch Bergbau und Stahlproduktion geprägten Industriestadt zu einem modernen Industrie- und Dienstleistungsstandort durchgemacht. Trotz beachtlicher Erfolge bei der Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen konnten die Beschäftigungsverluste der 80er Jahre infolge der Schließung des Eisenwerks nicht voll kompensiert werden. Dennoch: mit rund sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen 6 ist Neunkirchen nach wie vor ein wichtiger Beschäftigungsschwerpunkt für die Region und ein Einpendlerzentrum sowohl für Berufspendler als auch für Schüler und für Kunden des Einzelhandels. Die Branchenstruktur der Neunkircher Wirtschaft ist noch immer relativ stark durch das Verarbeitende Gewerbe, insbesondere durch Unternehmen der Autozuliefererindustrie, der Hausgeräteindustrie, der Büromöbelherstellung sowie der Feinstahl- und Drahtproduktion (Saarstahl-AG) geprägt. Mit rund 39 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt der Sekundärsektor zwar noch immer leicht über dem Saarlanddurchschnitt (36,3%), aber die Mehrzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze, nämlich 61 %, stellt auch in der Stadt Neunkirchen der Tertiärsektor, also der Dienstleistungsbereich. Besonders stark sind Betriebe des Gesundheitswesens und die sozialen Dienste, der öffentliche Dienst und nicht zuletzt der Einzelhandel vertreten, der mit dem Saarpark-Center wirtschaftlich, städtebaulich und als Arbeitsplatzfaktor einen Schwerpunkt in der Neunkircher Innenstadt bildet. Arbeitslosigkeit Die Folgen des Strukturwandels in den 80er Jahren wirken auf dem Neunkircher Arbeitsmarkt bis heute nach. Noch immer weist der Kreis Neunkirchen mit 7,9 % eine höhere Arbeitslosenquote auf als vergleichbare Landkreise wie der Saar-Pfalz-Kreis (7,2 %) oder der Kreis Saarlouis (6,0 %) und als das Saarland insgesamt 7,5% (Dezember 2009). Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Neunkirchen in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen (von rund im Jahr 2005 auf im Dezember 2009), der statistische Rückgang wurde aber hauptsächlich ermöglicht durch eine starke Zunahme geringfügiger, oft prekärer Beschäftigungsverhältnisse, die in der Regel kein ausreichendes Familieneinkommen ergeben. Der Kern des Arbeitsmarktproblems, die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit, wurde damit jedoch nicht gelöst. Von den Arbeitslosen waren 70% über ein Jahr ohne Beschäftigung (so genannter Rechtskreis SGB II, also Hartz IV-Empfänger), nur 30 % gehörten zum Rechtskreis SGB III und bezogen das normale Arbeitslosengeld. 6 Am wurden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Neunkirchen und Beschäftigte am Wohnort (die also in der Stadt Neunkirchen wohnen) registriert. Der Saldo (5.699) ist der Kern des Berufseinpendlerüberschusses, der vermutlich durch geringfügig Beschäftigte noch erhöht wird. (siehe Tabelle im Anhang A1.2)

23 Die soziale Lage in Neunkirchen 2009: Fakten und Trends 17 Tabelle 3 Arbeitslose am nach Art der Hilfeleistung Gebietseinheit Arbeitslose insgesamt ALG ALG II Stadt Neunkirchen in % Landkreis Neunkirchen in % Saarland in % , , ,0 ALG = Arbeitslosengeld (Rechtskreis SGB III) ALG II = Arbeitslosengeld II (Rechtskreis SGB II) Quelle: Bundesagentur für Arbeit , , , , , ,1 Auch wenn sich der regionale Arbeitsmarkt in den letzten vier Jahren entsprechend dem bundesweiten Trend - deutlich entspannt hat, so kann unter sozialpolitischen Gesichtspunkten von Entwarnung keine Rede sein. Zum einen ist noch nicht absehbar, wie weit die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise doch noch stärker auf den Arbeitsmarkt durchschlagen wird; zum anderen sind die Strukturprobleme der Langzeitarbeitslosigkeit noch keineswegs gelöst. Eine vorausschauende Sozialpolitik muss sich darauf einstellen, dass an dieser Front weiter Hilfebedarf besteht, sich vielleicht sogar noch ausbreiten wird (vgl. Kapitel 2.6). 2.3 Familien und Alleinerziehende Eine Kommunalpolitik unter dem Leitmotiv der Familienfreundlichkeit richtet sich grundsätzlich an alle Bürger, gleich ob sie in einer Familie (also einer Eltern-Kind-Gemeinschaft), als kinderlose Ehepaare, in einer anderen Form der Partnerschaft oder als Einzelpersonen leben. Das besondere Augenmerk unter sozialpolitischen Gesichtspunkten wird sich aber auf die Familien und hier insbesondere auf die sozial schwächeren Gruppen richten, um ökonomische und soziokulturelle Defizite auszugleichen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Eine Gruppe, die unter besonders starker Belastung steht und in den letzten Jahren stark zugenommen hat, ist die der Alleinerziehenden, insbesondere die alleinerziehenden Frauen. 7 Über die Zahl der Familien und Alleinerziehenden liegen für die Stadt Neunkirchen keine Originaldaten vor. Aus dem Mikrozensus 2008 für das Saarland lassen sich jedoch näherungsweise einige Größen ableiten. 7 Das soll nicht heißen, dass alle Familien mit nur einem Elternteil den sozial schwächeren Gruppen angehören; es gibt auch zahlreiche Gegenbeispiele. Aber viele Studien zeigen, dass Alleinerziehende besonders stark vom Armutsrisiko bedroht sind.

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