12. Wahlperiode des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Biologie und Kommunikationswissenschaften an den Universitäten
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- Etta Solberg
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1 12. Wahlperiode Antrag der Abg. Christa Vossschulte u. a. CDU und Stellungnahme des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Biologie und Kommunikationswissenschaften an den Universitäten Stuttgart und Hohenheim Antrag Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten, 1. welche Empfehlungen die baden-württembergische Hochschulstrukturkommission in Bezug auf die Universitäten Stuttgart und Hohenheim in den Bereichen Biologie und Kommunikationswissenschaften gegeben hat; 2. inwieweit die Universitäten Hohenheim und Stuttgart die Ergebnisse der Fachkommission für den Bereich Biologie bislang umgesetzt haben; 3. wie die beiden Universitäten die Kooperation im Bereich Kommunikationswissenschaften (Universität Hohenheim) tatsächlich vertieft haben und wie diese vertiefte Kooperation in der Praxis insbesondere im Hinblick auf die Einbeziehung des technischen Bereichs an der Universität Stuttgart ausgestaltet ist Christa Vossschulte, Göbel, Bloemecke, Birk, Hans-Michael Bender, Werner Pfisterer, Dr. Klunzinger CDU Eingegangen: / Ausgegeben:
2 Begründung Bei den von der Hochschulstrukturkommission in ihrem Abschlussbericht 1998 gemachten strukturellen Empfehlungen spielten die Universitäten Stuttgart und Hohenheim wegen ihrer Nähe und Fächerstruktur eine besondere Rolle. Nachdem im Bereich Biologie keine Einigung der beiden Universitäten erzielt werden konnte, hat die Landesregierung die jeweiligen Studiengänge evaluieren lassen und die beiden Universitäten dazu aufgefordert, über die konkreten Schritte zur Umsetzung der Empfehlungen zu berichten. Im Bereich Kommunikationswissenschaften sind die beiden Universitäten dazu aufgefordert worden, Vereinbarungen zur zukünftigen Kooperation zu treffen und diese dem Wissenschaftsministerium darzulegen. Der Antrag dient der Information des Parlaments über den aktuellen Sachstand. Stellungnahme Mit Schreiben vom 20. Dezember 2000 Nr /138 nimmt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu dem Antrag wie folgt Stellung: Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten, 1. welche Empfehlungen die baden-württembergische Hochschulstrukturkommission in Bezug auf die Universitäten Stuttgart und Hohenheim in den Bereichen Biologie und Kommunikationswissenschaften gegeben hat; Die Hochschulstrukturkommission hat in ihrem Abschlussbericht vom 16. Juni 1998 (Seite 195 ff.) für den Bereich Biologie im Wesentlichen eine Konzentration der Universität Stuttgart auf das Gebiet Technische Biologie/Bioverfahrenstechnik und eine Übernahme der Grundversorgung durch die Hohenheimer Biologie vorgeschlagen und zwar durch: die Einführung eines sog. Y-Modells, d.h. ein einheitliches Grundstudium für beide Standorte gemeinsam an der Universität Hohenheim, das sich dann im Hauptstudium in die Gebiete Allgemeine Biologie ((Universität Hohenheim) und Technische Biologie (Universität Stuttgart) verzweigt oder die Übernahme der allgemein biologischen Komponenten des Stuttgarter Studiengangs Technische Biologie durch die Universität Hohenheim. Dadurch könnte ein völliger oder überwiegender Abbau der allgemein biologisch ausgerichteten Professuren an der Universität Stuttgart erfolgen. Für den Diplomstudiengang Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim liegt weder eine Empfehlung der Hochschulstrukturkommission noch einer sonstigen Fachkommission vor. Das Ministerium für Wissen- 2
3 schaft, Forschung und Kunst hat lediglich die von Verantwortlichen des Diplomstudiengangs Kommunikationswissenschaft aufgeworfene Frage nach einer Neustrukturierung des Studiengangs in die Verhandlungen mit beiden Universitäten zur Umsetzung der Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission einbezogen. 2. inwieweit die Universitäten Hohenheim und Stuttgart die Ergebnisse der Fachkommission für den Bereich Biologie bislang umgesetzt haben; Die vom Wissenschaftsministerium zur Umsetzung der Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission für den Bereich Biologie eingesetzte Fachkommission hat im Hinblick auf die besonderen Ausbildungsprofile mit einer biotechnologischen Orientierung in Stuttgart und einer (allgemein-) biologischen Orientierung in Hohenheim in einem gemeinsamen Grundstudium nach dem Y-Modell oder einer Vergemeinschaftung von Teilen des Grundstudiums keine Vorteile gesehen. Die Fachkommission hat sich stattdessen in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission für eine Stärkung der Biologie am Standort Stuttgart durch eine engere Zusammenarbeit bei gleichzeitiger weiterer Profilschärfung der Universitäten Hohenheim und Stuttgart ausgesprochen. Vorgeschlagen wurde ein Kooperationsvertrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Lehre insbesondere durch eine abgestimmte Struktur- und Entwicklungsplanung; die Abstimmung bei der Neuausschreibung von Professuren sowie der Funktionsbeschreibung; die gegenseitige Beteiligung an Berufungsverfahren; die Einrichtung gemeinsamer Professuren; der wechselseitige Austausch von Lehrleistungen unter Anrechnung auf das jeweilige Lehrdeputat. Beide Universitäten haben zwischenzeitlich den Entwurf eines Kooperationsvertrages im Bereich Biologie vorgelegt, der den Empfehlungen der Fachkommission Rechnung trägt und rückwirkend zum 1. Oktober 2000 in Kraft treten soll. Der Senat der Universität Hohenheim hat in seiner Sitzung am 26. Juli 2000 und der Senat der Universität Stuttgart in seiner Sitzung am 8. November 2000 dem Kooperationsvertrag zugestimmt, sodass von einer baldigen Unterzeichnung und Umsetzung auszugehen ist. Für die Universität Stuttgart hat die Fachkommission eine stärkere Konzentration auf das Gebiet Technische Biologie/Bioverfahrenstechnik empfohlen, und zwar durch Weiterentwicklung des Studiengangs Technische Biologie durch Einbeziehung von neuen biotechnologischen Forschungsfeldern und Umbenennung des Studiengangs in Biotechnologie ; Umwidmung der bislang vorhandenen klassischen Biologie-Professuren beim Freiwerden in Absprache mit der Universität Hohenheim; Import des ggf. noch erforderlichen Lehrbedarfs an klassischer Biologie von der Universität Hohenheim; die Einstellung des Magister-Studiengangs Biologie. 3
4 Die Universität Stuttgart hat die von der Fachkommission empfohlene stärkere Profilierung des Studiengangs Technische Biologie im Grundstudium bereits vollzogen. Der geänderte Studienplan wird seit dem Sommersemester 2000 durchgeführt und hat sich nach Auffassung der Fakultät bereits bewährt. Es liegt außerdem ein Konzept zur Einführung der neuen Studienrichtungen Biosystemtechnik und Strukturbiologie und Nanotechnologie im Hauptstudium vor. Hierüber soll noch im Wintersemester 2000/01 entschieden werden. Im Hinblick auf die große Akzeptanz des Studiengangs Technische Biologie sowohl bei den Studierenden als auch bei den Abnehmern soll eine Umbenennung des Studiengangs in Biotechnologie erst nach der Etablierung der neuen Studienrichtungen erneut diskutiert werden. Der Senat der Universität Stuttgart hat ferner in der Sitzung am 8. November 2000 der Einstellung des Magister-Studiengangs Biologie zugestimmt. Damit hat die Universität Stuttgart die Empfehlungen der Fachkommission im Wesentlichen bereits umgesetzt. Für die Universität Hohenheim hat die Fachkommission empfohlen, sich im Umfeld der agrar- und ernährungswissenschaftlich geprägten Universität noch stärker als bisher in Richtung Life Sciences zu profilieren. Die Universität Hohenheim wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gebeten, ein operationalisiertes Umsetzungskonzept zur weiteren Profilschärfung der Biologie in Forschung und Lehre in Richtung Life Sciences vorzulegen. Ein erstes Konzept wurde im Sommer 2000 zwischen der Universität Hohenheim und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erörtert. Das Konzept Life Sciences Center sieht eine weitergehende Profilierung der Universität Hohenheim im bio-, agrar-, lebensmittel-, ernährungswissenschaftlichen und sozioökonomischen Bereich in Forschung und Lehre vor. Die Universität Hohenheim hat zwischenzeitlich ihr Konzept, das die Gründung eines Life Sciences Center als zentrale wissenschaftliche Einrichtung vorsieht, überarbeitet. Nach 18 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 des zum 1. Januar 2000 novellierten Universitätsgesetzes muss der Hochschulrat der Bildung von Universitätseinrichtungen zustimmen. Der Hochschulrat der Universität Hohenheim hat in seiner Sitzung vom 11. November 2000 der Konzeption Life Sciences Center der Universität Hohenheim zugestimmt. 3. wie die beiden Universitäten die Kooperation im Bereich Kommunikationswissenschaft (Universität Hohenheim) tatsächlich vertieft haben und wie diese vertiefte Kooperation in der Praxis insbesondere im Hinblick auf die Einbeziehung des technischen Bereichs an der Universität Stuttgart ausgestaltet ist. Die vom Präsidenten der Universität Hohenheim und dem Rektor der Universität Stuttgart im Juni 2000 paraphierte Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Universitäten über das Zusammenwirken bei der Durchführung des Diplomstudiengangs Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim sieht im Wesentlichen erweiterte Lehrleistungen der Universität Stuttgart im Bereich Politikwissenschaften sowie die Einführung eines neuen zweiten Vertiefungsfaches Informations- und Kommunikationstechnologie im Hauptstudium des Diplomstudiengangs Kommunikationswissenschaft vor. Dieses neue Vertiefungsfach soll von der Universität Stuttgart eingerichtet und angeboten werden. Die Kooperationsvereinbarung soll zum 1. April 2001 in Kraft treten. 4
5 Nach der Kooperationsvereinbarung bleibt der Studiengang Kommunikationswissenschaft zwar in der Trägerschaft der Universität Hohenheim. Allerdings ist in 2 Abs. 2 der Vereinbarung vorgesehen, dass die Immatrikulation der Studierenden an beiden Universitäten erfolgt. Sowohl die Universität Stuttgart als auch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst haben in der Kooperationsvereinbarung eine Evaluierung nach vier Jahren mit dem Ziel einer künftigen gemeinsamen Trägerschaft angestrebt. Da der Senat der Universität Hohenheim zwar der Evaluation, aber nicht der Absicht einer gemeinsamen Trägerschaft in der Sitzung vom 26. Juli 2000 zugestimmt hat, bestand weiterer Abstimmungsbedarf zwischen beiden Universitäten. Nachdem der Präsident der Universität Hohenheim und der Rektor der Universität Stuttgart schriftlich ihre Absicht erklärt haben, nach erfolgreicher Evaluation des Studiengangs Kommunikationswissenschaft in Verhandlungen mit dem Ziel einer gemeinsamen Trägerschaft der beiden Universitäten für diesen Studiengang einzutreten, hat der Senat der Universität Stuttgart in seiner Sitzung vom 13. Dezember 2000 der paraphierten Fassung der Kooperationsvereinbarung zugestimmt. Es ist davon auszugehen, dass nun bald eine Unterzeichnung und Umsetzung erfolgen wird. von Trotha Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst 5
des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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