Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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Liane Baumann
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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Pressekonferenz Hopfenrundfahrt 2013 26.

1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Pressekonferenz Hopfenrundfahrt August 2013, Wolnzach Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax

2 Anrede! Die ganze Welt blickt heute mit Spannung und großem Interesse auf die Hallertau, dem weltgrößten und wichtigsten Anbaugebiet in dem 1/3 des Welthopfens erzeugt wird. Und jeder will wissen: Wie fällt heuer die Hopfenernte aus? Dieses Jahr wird besonders deutlich, dass der Hopfenanbau und die Erzeugung unserer Nahrungsmittel nicht in klimatisierten Produktionshallen am Fließband stattfindet sondern unter freiem Himmel in der Natur und mit der Natur! Unsere Landwirte holen mit Ihrem Know-how und mit moderner Produktionstechnik das Beste in höchster Qualität aus den Pflanzen raus, doch das Wetter setzt Grenzen. So erwarten wir heuer eine sehr gute äußere Qualität aber einen deutlich unterdurchschnittlichen Hektarertrag! S e i t e 1

3 I. Witterung und Vegetationsverlauf 2012/13 Die Wetterkapriolen waren dieses Jahr wirklich groß: Schnee bis Ende März, ein sehr nasser April und kalter Mai (11,7 C Durchschnittstemperatur) mit Dauerregen Anfang Juni, der zum Jahrhunderthochwasser mit den verheerenden Schäden führte auch einige Hopfengärten waren hiervon stark betroffen! Die ersten heißen Tage Mitte Juni endeten am 20. Juni mit heftigen Gewittern und Hagelschlag, die besonders ha in der nördlichen Hallertau schädigten. In der Wachstumsphase des Hopfens (in der das meiste Wasser gebraucht wird) war es extrem heiß und trocken. Der Juli ging als trockenster (nur 10mm Regen in Hüll, das ist ½ Schnaps!), wärmster (3 C höhere Durchschnittstemperatur) und sonnenscheinreichster (22% mehr Sonnenscheinstunden) Monat in die Wetteranalen ein. Wohl dem, der seinen Hopfen bewässern konnte. Einen positiven Aspekt hatte das trockene Wetter trotzdem: noch nie mussten so wenig Pflanzenschutzmaß- S e i t e 2

4 nahmen durchgeführt werden! Lediglich bei der Gemeinen Spinnenmilbe gab es einen lokalen Befall. Dieses Ausnahmejahr ist aber kein Anlass in der Hopfenforschung nachzulassen. Der Hopfen als Sonderkultur braucht Pflanzenschutzmittel wenn man Ertragsund Qualitätseinbußen vermeiden und die weltweiten Lieferverträge einhalten will. Um die Pflanzenschutzproblematik auch nach der Neuausrichtung der EU-Pflanzenschutzpolitik bewältigen zu können, ist es notwendig, dass sich alle am Zulassungs- bzw. Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden und Institutionen sowie die Verbände und Firmen bei Tagungen, wie der morgigen Pflanzenschutztagung, austauschen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für das Engagement des Bundes in der Hopfenforschung in Hüll sowie für die gute Kooperation der Bundesbehörden beim Pflanzenschutz mit der Landesanstalt für Land- S e i t e 3

5 wirtschaft, dem Pflanzerverband und meinem Ministerium bei dir, liebe Ilse, ganz herzlich bedanken. Mit dem Projekt "Reduzierung oder Ersatz kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im ökologischen Hopfenbau" wird uns anschließend im Hopfenforschungszentrum Hüll eines der laufenden Vorhaben des Bundes vorgestellt. II. Ernte- und Qualitätsaussichten Die Hopfenanbaufläche ist in der Hallertau um 172 ha auf ha (-1,2%) geringfügig zurückgegangen; in Spalt um 1 ha auf 350 ha (-0,3%), in Tettnang um 7 ha auf ha (-0,6%), in Elbe-Saale war der Rückgang mit 98 ha (-7,6%) auf ha prozentual am höchsten. Insgesamt ging die Anbaufläche in Deutschland um 279 ha auf ha (-1,6%) zurück. Die offizielle Schätzkommission hat am 21. August die deutsche Hopfenernte geschätzt. Für die Hallertau wurden Zentner geschätzt, das sind aufgrund der ungünstigen Witterungsverhältnisse 23% weniger als S e i t e 4

6 im Vorjahr; die Hagelschäden von rd Zentnern sind dabei bereits berücksichtigt. In der Hallertau wird mit 32,7 Zentnern/ha ein deutlich unterdurchschnittlicher Hektarertrag erreicht. Im Anbaugebiet Spalt erwarten wir eine Erntemenge von Zentner (etwa das Vorjahresergebnis); das entspricht einem Hektarertrag von 28,6 Zentnern. Die gesamte bayerische Ernte wird damit etwa Zentner (2012: Ztr.) betragen, bei einem Hektarertrag von 32,6 Zentnern/ha. Für Deutschland wird insgesamt mit Zentner gerechnet; dies sind 21% (2012: Zentner) weniger als im Vorjahr. Die Bestände sind wegen des geringen Auftretens von Krankheiten und Schädlingen sehr gesund und lassen eine sehr gute äußere Qualität erwarten. Bei der Alphasäure, dem wichtigsten Inhaltsstoff, wird dagegen aufgrund der ungünstigen Witterung mit niedrigen bzw. schlechten Werten zu rechnen sein. Der Erntebeginn wird sich in diesem Jahr um etwa 1 Woche nach hinten verschieben. S e i t e 5

7 III. Hopfenmarktordnung bleibt in der Einheitlichen Gemeinsamen Marktordnung (egmo) In einer großartigen Gemeinschaftsleistung ist es uns in äußert harten und kontroversen Verhandlungen gelungen die bestehenden Regelungen für Hopfen, wie Beihilfen für Erzeugergemeinschaften, Vorgaben für Hopfeneinfuhren und Hopfenzertifizierung in die neue Einheitliche Gemeinsame Marktordnung (egmo) zu überführen. Allen voran Dir, liebe Ilse, Ihnen Herr Staatssekretär Dr. Kloos und Ihren Mitarbeitern Herrn Wilms und Herrn Maier, Dir lieber Albert Dess, Britta Reimers und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments sowie Herr Dr. Pichlmaier und Herr Weingarten vom Pflanzerverband und der Erzeugergemeinschaft danke ich für Ihren unermüdlichen und hartnäckigen Einsatz. Die Erzeugergemeinschaft kann damit weiterhin ihren, in der Marktordnung formulierten Aufgaben nachkommen. Wichtige Maßnahmen in den verschiedenen Be- S e i t e 6

8 reichen der Hopfenforschung, -züchtung, beim Pflanzenschutz, bei der Verbesserung der Qualitätsproduktion und bei der Absatzförderung können schnell und unkompliziert initiiert und finanziert werden. So werden die Weichen für den Hopfenbau in Bayern und in Deutschland in eine gute Zukunft gestellt! IV. Schluss Den Hopfenpflanzern wünsche ich, dass Sie die Ernte, die in diesem Jahr nicht so reichlich ausfällt gut und unfallfrei einbringen und zu guten Preisen verkaufen können. Dem Hopfenhandel wünsche ich viel Erfolg bei der Vermarktung, damit möglichst viele Kunden in aller Welt mit bayerischem Qualitätshopfen bedient werden können. Und die Verbraucher kann ich beruhigen: Der Hopfen reicht, das Bier geht nicht aus, die Volksfeste sind gesichert! S e i t e 7

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