Forum 2: Begleitung junger Geflüchteter im Übergangssystem
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- Silvia Baumhauer
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1 Fachtagung Forum 2: Begleitung junger Geflüchteter im Übergangssystem Landesprogramm RÜMSA ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt Hannover, Fachtagung Perspektiven für geflüchtete Jugendliche in Ausbildung und Beruf
2 Gliederung Vorstellung Aktivitäten im Landesprogramm RÜMSA Ideen der Ausgestaltung von rechtskreis-übergreifender Zusammen-arbeit in Sachsen-Anhalt Zentrale Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten am Übergang Schule-Beruf Aufbau Kooperationsverbünde im Kontext Ausbildung Geflüchtete und Unterstützung der Prozessgestaltung Übersicht zu Fördermöglichkeiten Erste Erkenntnisse Botschaften Seite 2 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
3 Rahmendaten zum f-bb Personal: 75 Mitarbeitende Projekte: 30 laufende Projekte Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ist eines der großen Forschungsinstitute zur beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland Auftraggeber: Unternehmen, Verbände, Stiftungen, Bundes- und Landesministerien, Europäische Union Seite 3 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
4 Was ist RÜMSA? Ein Landesprogramm zur nachhaltigen Entwicklung von rechtskreisübergreifender Zusammenarbeit in den Landkreisen und kreisfreien Städten Die Kommunen stellen den Antrag (i.d.r. Jugendamt) und schließen Kooperationsvereinbarungen mit lokalen Arbeitsagenturen und Jobcentern (zkt s) ab binden aktiv das Schulamt ein erarbeiten Umsetzungskonzepte und Zielvereinbarungen auf Basis einer lokalen Bedarfsanalyse erhalten in Handlungssäule II zusätzliches Budget zur Projektförderung am Übergang Schule-Beruf Seite 4 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
5 Was macht die Landesnetzwerkstelle? Sie berät die Landkreise und kreisfreien Städte zur Antragstellung und begleitet die Umsetzung erstellt Handlungsleitfäden bzw. Arbeitshilfen unterstützt bei der Bedarfsanalyse und Abgrenzung zu anderen Programmen sowie bei der Entwicklung der Konzepte fördert den Erfahrungsaustausch unterstützt die operative Umsetzung der Modelle Sie unterstützt die Umsetzung der rechtskreis-übergreifenden Zusammenarbeit im Kontext junger Geflüchteter erstellt Arbeitshilfen, Übersichten und Statistiken Bedarfe HS II baut landesweite Kooperationsverbünde auf unterstützt Prozessgestaltung und Austausch von Good-Practice Seite 5 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
6 Beispiel: Kreisfreie Stadt Halle (Saale) - Haus der Jugend Das Haus der Jugend dient als Anlaufstelle für Jugendliche am Übergang Schule-Beruf Vorteile dieses Modells: alle drei Rechtskreise (SGB II, SGB III, SGB VIII) sind unter einem Dach, die jungen Menschen können direkt an die richtige Ansprechperson persönlich weitervermittelt werden ( warme Übergabe ), ein gemeinsames Fallmanagement im Hintergrund gewährleistet eine optimale bedarfsgerechte Unterstützung für den jungen Menschen, die gute Erreichbarkeit z.b. durch öffentliche Verkehrsmittel ist gewährleistet. Seite 6 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
7 Beispiel: Landkreis Harz Anlaufstellen an mehreren Standorten und mobile Beratungsangebote Der Landkreis Harz, als Flächenlandkreis, hat sich zum Ziel gesetzt, den jungen Menschen mehrere Anlaufstellen an verschiedenen Standorten sowie mobile Beratungen anzubieten. Vorteile des Modells mit mehreren Anlaufstellen: die Jugendlichen erhalten an jeder Anlaufstelle die gleichen Informationen und Hilfeangebote, die Terminvergaben an die zuständige Ansprechperson erfolgen direkt, die Erreichbarkeit ist gewährleistet, ein gemeinsames Fallmanagement im Hintergrund gewährleistet eine optimale bedarfsgerechte Unterstützung. Seite 7 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
8 Beispiel: Landkreis Mansfeld-Südharz virtuelle Jugendberufsagentur Im Landkreis Mansfeld-Südharz soll zunächst eine virtuelle Jugendberufsagentur etabliert werden, die später (ab 2019) durch örtliche Anlaufstelle(n) ergänzt wird. Vorteile dieses Modells: der junge Mensch erhält schnell seine benötigten Informationen z.b. sie/er chattet vormittags und stellt eine Frage und hat am selben Tag die benötigte Antwort, die Erreichbarkeit ist gewährleistet, so dass jede/r das Angebot nutzen kann, die Hemmschwelle Behörde existiert nicht, da der junge Mensch von zu Hause aus den Kontakt aufnehmen kann und in einer jugendgerechten Form angesprochen werden kann, ein gemeinsames Fallmanagement im Hintergrund gewährleistet eine optimale bedarfs-gerechte Unterstützung. Seite 8 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
9 Welche Herausforderungen entstehen im Kontext junger Geflüchteter? Veränderte Anforderungen bei allen Akteuren (Institutionen) schneller Kompetenzaufbau, Umgang mit Sprachbarrieren, z.t. Umgang mit Interkulturalität Viele Gesetzesneuerungen und komplexe Regelungen bzgl. des Zugangs zu Arbeitsmarktförderung und Regelförderinstrumenten, Umgang mit Volljährigkeit und Ende der (Berufs-) Schulpflicht, Herstellen der Sprachkompetenz auf Ausbildungsniveau (B1-Niveau) - zwischen hohem Bildungspotential und Analphabetismus, Berufliche Orientierung bei kurzer schulischer Integration (gebrochener Schulkarriere) und wenig Kenntnis des dt. Ausbildungssystems (junge Geflüchtete wie deren Eltern), Aufbau individueller Begleitsysteme, medizinischer Versorgung, Zahlreiche Akteure und fehlende Übersichten. Seite 9 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
10 Landesweite Fachtagung Integration junger Geflüchteter in Ausbildung am 02. Juni 2016 in Magdeburg Vernetzung von über 200 Teilnehmenden aus diversen Organisationen Einblicke und Diskussionen mit Expert/innen aus der Praxis und der Arbeitsmarktförderung Themeninseln zur weiteren Vertiefung: I. Ansprache von jungen Geflüchteten II. Herausforderungen uma s III. Potential- und Kompetenzermittlung IV. Beruflicher Orientierung und Sprachförderung V. Ausbildungsvorbereitung und begleitung VI. (Interkulturelle) Schulungen Seite 10 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
11 Landesweite Kooperationen Kooperationsverbund mit KAUSA Servicestellen (Jobstarter-Plus/ BMBF) und MiiDU-Beratungsstellen (Integrationsrichtlinie des Bundes / BMAS) flächendeckende Informationsstruktur / Ansprechpartner gemeinsame Aktivitäten und abgestimmtes Handeln Unterstützung der Prozessgestaltung regionale Veranstaltungen unter Einbindung der RÜMSA Koordinierungen Übersicht zu Angeboten in Sachsen-Anhalt Abstimmungen mit anderen Programmen (DKJS) Abstimmungen mit Landesschulamt u.v.m. Seite 11 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
12 RÜMSA Handlungssäule II: Erste Projektideen zu Geflüchteten Halle: Patenschaftsmodell Joblinge Wittenberg: Berufliche Orientierung für Flüchtlinge ab 18 Jahre Salzwedel: Berufliche Orientierung und berufsbezogene Sprachförderung für Geduldete Weitere Ideen: Unternehmensbustour (in Kooperation mit MiiDU) Elternarbeit in Moscheen (in Kooperation mit KAUSA) Seite 12 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
13 Übersicht schaffen! IQ Netzwerk Berufsorientierungsprogramm (BOP) Passgenaue Besetzung / Willkommens -lotsen Jobstarter -Plus / KAUSA Einstiegsqualifizierung / EQ Welcome Assistierte Ausbildung Außerbetriebliche Berufsausbildung (BAE) Berufseinstiegsbegleiter (BerEbs) Integration statt sozialer Ausgrenzung (IsA, IdA, IvAF) Qualifizierte Ausbildung im Verbundsystem Kompetenzfeststellung (KompAS) Ausbildungsbegleitende Hilfen (ABH) Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen Bildung integriert Bildungs -ketten Jugend stärken im Quartier (JUSTiQ) Seite 13 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
14 Förderprogramme vor Ort Landesprogramme in Sachsen-Anhalt Schulerfolg sichern (DKJS) Fördermöglichkeiten in Sachsen-Anhalt BRAFO Geflüchtete Förderung der Berufsorientierung in Kombination mit Jugendintegrationskursen (ab A1-Niveau) Zukunftschance assistierte Ausbildung (ZaA) Unterstützung im Betrieb (ab B1-Niveau) max. 4 Jahre Sprachförderung Jugendintegrationskurse: 900 UE, Monate Instrumente der Ausbildungsförderung mit begleitender Sprachförderung BVJ-S: Berufsvorbereitungsjahr mit Sprache, max. 12 Monate, Std. Deutsch EQ++: Einstiegsqualifizierung plus Sprache, 6-12 Monate, Betriebspraktikum inkl. 1 Tag/Wo Fachunterricht und 1 Tag/Wo Sprachunterricht PerJuF: Perspektive junge Geflüchtete, PerJuF Handwerk: Perspektive junge Geflüchtete im Handwerk, 4 6 Mon., Vermittlung allgem. Berufskenntnisse im Handwerk KompAS 6 8 Monate, Kombination aus Integrationskurs und zeitgleicher Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (MAT) Seite 14 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
15 Erste Erkenntnisse Erste Klärung: Alter und Aufenthaltsstatus, darüber regelt sich der Zugang zum (Berufs-) Bildungssystem Ausgangslage und Lernvermögen wichtiger, als nur das Sprachniveau Es gibt diverse Bildungslagen der Geflüchteten, einige werden vermutlich nicht ins Ausbildungssystem einmünden Kontext Ausbildungsduldung (3+2 Regelung): Umsetzungspraxis der Ausländerbehörden entscheidend Die Motivation schwindet, wenn Prozesse zu langwierig werden, z.b. Arbeitsplatzprüfung der Agentur für Arbeit muss schneller erfolgen Integrationsschritte sind abzuwägen, z.t. Entwicklung von Förderketten Prozessgestaltung der drei Rechtskreise (inkl. Schulamt), inkl. Ausländerbehörde und weiterer Akteure/Initiativen entscheidend Seite 15 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
16 Botschaften Aufbau von Strukturen braucht Zeit, d.h. Vielfalt und Interkulturalität zu leben, ist nicht Konflikt frei Deutschland besitzt ein ausgeprägtes Netzwerk zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund Die hohe Anzahl der Geflüchteten in 2015/2016 und die Zuwanderung von sehr jungen Geflüchteten ist neu und fordert angepasste und zum Teil neue Modelle und Wege (z.b. individuelle Begleitsysteme, integrierte Sprachförderung, Teilqualifizierungen u.a.) Kommunale Gestaltung und Synergien mit überregionalen Programmen anstreben Kompetenzaufbau und Kapazitäten in den Institutionen nicht abbauen Unternehmen sind bereit, brauchen aber Unterstützung Seite 16 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
17 Vielen Dank! Wiebke Reyels Tel.: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) Stresemannstr. 121, Berlin Seite 17 Wiebke Reyels Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
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