Grasskisport in der Schweiz

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Sarah Goldschmidt
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1 Swiss Grasski Grasskisport in der Schweiz Eine Broschüre von Swiss Grasski Abfahrer Franco Cavegn - Grasski- statt Gletschertraining Ausgabe 2003 Grasski\broschüre 1

noch eine Randsportart. Dies wirkt sich vor allem auf das Sponsoring aus.

In seinen Anfängen war das Grasskifahren vor allem als Sommertraining für Alpinskifahrer gedacht, erst in den 70er Jahren konnte es sich zu einer

2 Was ist Grasski? Obwohl es den Grasskisport seit den 60er Jahren gibt, ist das Grasskifahren in der Schweiz - im Gegensatz zu einigen andern Ländern - auch heute noch eine Randsportart. Dies wirkt sich vor allem auf das Sponsoring aus. Da das Grasskifahren in den Medien kaum wahrgenommen wird, ist es für den Verband und die Athleten sehr schwierig, Sponsoren zu finden. In seinen Anfängen war das Grasskifahren vor allem als Sommertraining für Alpinskifahrer gedacht, erst in den 70er Jahren konnte es sich zu einer eigenständigen Sportart entwickeln. Mit der neuen Carving-Technik im alpinen Skilauf wird Grasskifahren als alternatives Sommertraining für die Alpinen wieder vermehrt an Bedeutung gewinnen. Am Start Domenic Senn, Appenzell GSC Bömmeli/Säntis Stilstudien Stefan Portmann, Wiggen GSC Escholzmatt/Marbach Mario Matter, Laax GSC Bömmeli/Säntis Grasski\broschüre 2

3 Verbreitung international und national Während, wie gesagt, das Grasskifahren in der Schweiz eine typische Randsportart geblieben ist, geniesst es in verschiedenen andern Ländern einen wesentlich höheren Stellenwert, so z. B. in Tschechien, Österreich, Italien, Türkei, Iran, Japan und Taiwan; in Frankreich und Deutschland wird Grasskifahren momentan ebenfalls als Randsportart ausgeübt. Nach dem Rücktritt der Schweizer Grasski-Cracks der 80er und 90er Jahren (Erwin Gansner, Urs Schär, Roland Mathis) musste in der Schweiz eine neue Mannschaft aufgebaut werden. Erste Erfolge dieser Aufbauarbeit wurden in der Region Entlebuch erzielt. Unter der Leitung von Nationaltrainer Clemens Caderas zog die Region Ostschweiz/Graubünden in den letzten Jahren nach. Wettkämpfe - Disziplinen, Kategorien, Rennanlässe Die Grasski-Saison dauert in der Regel vom Mai bis September. Wie beim alpinen Skirennsport werden beim Grasskifahren die Disziplinen Super-G Riesenslalom Slalom Kombination Parallel-Bewerbe durchgeführt. Für die Abfahrt fehlt es momentan an geeigneten Strecken und Gelände; Versuche im Bereich Sprintabfahrten sind in Planung. Gestartet wird in den Kategorien Jugend 1 (bis 14-jährig), Jugend 2 (bis 16-jährig), JuniorenInnen (16 bis 20-jährig) sowie Damen/Herren (ab 20-jährig). In den verschiedenen Kategorien finden diverse nationale und internationale FIS- Rennen statt; zudem Landesmeisterschaften, Weltmeisterschaften (JuniorenInnen alle Jahre, Damen und Herren alle zwei Jahre) und Welt-Cup-Rennen. Bei den Welt- Cup-Rennen können die Erstklassierten - allerdings bescheidene - Preisgelder einfahren. Um den Nachwuchsfahrern Gelegenheit zu geben, sich an die Rennatmosphäre zu gewöhnen, wurde seit einigen Jahren der sog. Regio-Cup von Frankreich, Deutschland und der Schweiz ausgetragen. Seit letztem Jahr findet ein ähnlicher Bewerb mit Italien statt, die sogenannte Coppa SUITA. Material Gefahren wird mit speziellen, mit Raupen ausgerüsteten Grasskis. Professionell hergestellt werden diese in Tschechien, Österreich und in Japan. Vermehrt werden in der Schweiz Anstrengungen unternommen, selber Grasski herzustellen oder zumindest die gekauften Grasski den Bedürfnissen der Athleten anzupassen. Grasski\broschüre 3

Die Grasski benötigen eine intensive Pflege (Waschen, Ölen), damit die Rollen gut gleiten. Zum Schutz vor Schmutz und Steinen werden die Gleitelemente in Kunststoff-Folien eingepackt.

4 Die Grasski benötigen eine intensive Pflege (Waschen, Ölen), damit die Rollen gut gleiten. Zum Schutz vor Schmutz und Steinen werden die Gleitelemente in Kunststoff-Folien eingepackt. Nun sind allerdings Bestrebungen im Gang, stabilere Schutzeinrichtungen - vor allem was die Sicherheit anbelangt - zu entwickeln und durchzusetzen. Im übrigen besteht die Ausrüstung aus den gleichen Gegenständen wie beim Alpin- Skifahren: Skischuhe, Stöcke, Helm, Handschuhe, Rücken-, Bein- und Handschutz etc. Organisation Swiss Grasski Swiss Grasski ist ein Fachverband von Swiss Ski; insofern hat er bei Swiss Ski eine Stellung wie ein Regionalverband. Zudem wird Swiss Grasski - obwohl noch (?) nicht olympisch - wie andere Sportarten von Swiss Olympic betreut und beraten. Mit einer generellen Statutenänderung und einer neuen Bezeichnung (von Schweiz. Grasski Verband zu Swiss Grasski), welche von der Delegiertenversammlung 2001 beschlossen worden sind, hat sich Swiss Grasski eine neue Organisationsstruktur verpasst. Diese erlaubt eine effiziente und auf die Bedürfnisse des Verbandes und der Athleten ausgerichtete Arbeit. In der kurzen Zeit der Neustrukturierung ist es noch nicht gelungen, sämtliche Positionen in der Organisation selbstverständlich ehrenamtlich - zu besetzen. Kader Das Kader von Swiss Grasski besteht durchwegs aus (sehr) jungen Athleten; ältestes Kadermitglied ist der 24-jährige Marcel Wampfler, der zusammen mit dem ebenfalls 24-jährigen Alpinfahrer Conradign Netzer und dem zweifachen Medaillengewinner an Junioren-Weltmeisterschaften Mario Matter in der Kategorie Senioren startet. Alle andern fahren 2003 noch in der Kategorie JuniorenInnen. Grasski\broschüre 4

5 Grasski Team 2003 Nationalmannschaft A Damen Portmann Nicole Wiggen GSC Escholzmatt/Marbach Nationalmannschaft A Herren Matter Mario Laax GSC Bömmeli/Säntis Portmann Stefan Wiggen GSC Escholzmatt/Marbach Nationalmannschaft B Herren Netzer Conradign Pignia SC Andeer Wampfler Marcel Sumvitg SC Disentis Junioren - Nationalmannschaft Damen Inniger Eveline Adelboden GSC Adelboden Krummenacher Priska Escholzmatt GSC Escholzmatt/Marbach Portmann Nicole Wiggen GSC Escholzmatt/Marbach Junioren - Nationalmannschaft Herren Graf Daniel Bergün SC Bergün Grossenbacher Mark Heiligkreuz GSC Escholzmatt/Marbach Manser Marco Wil GSC Bömmeli/Säntis Portmann Stefan Wiggen GSC Escholzmatt/Marbach Senn Domenic Appenzell GSC Bömmeli/Säntis Junioren-Mannschaft Damen Giger Tina Herisau GSC Bömmeli/Säntis Grossenbacher Jenny Heiligkreuz GSC Escholzmatt/Marbach Junioren-Mannschaft Herren Dobler Lukas Allschwil SC Basel Giger Remo Herisau GSC Bömmeli/Säntis Krummenacher Beat Escholzmatt GSC Escholzmatt/Marbach Krummenacher Martin Escholzmatt GSC Escholzmatt/Marbach Müller Viktor Neuhausen GSC Escholzmatt/Marbach Pfister Urs Felsberg GSC Bömmeli/Säntis Trainingsstützpunkte Da es sehr schwierig ist, geeignetes Gelände (mit Skilift) zur Verfügung gestellt zu bekommen, gibt es momentan nur zwei Trainingsstützpunkte: Escholzmatt/Marbach im luzernischen Entlebuch und Bömmeli/Urnäsch. Abklärungen für weitere Trainingsund Wettkampfgelände sind im Gange. Erfolgreiche Saison 2002 Die Grasski-Saison 2002 war für das junge Schweizer Team unter der Leitung des Nationaltrainers Clemens Caderas eine erfolgreiche, auch wenn es an den Junioren- Weltmeisterschaften medaillenmässig nicht so gut lief wie im Vorjahr (7 Medaillen). Grasski\broschüre 5

6 Immerhin gewann im Super-G der Damen Nicole Portmann hinter der alles dominierenden Tschechin Zuzanna Gardavska die Silbermedaille und Mario Matter in seiner Paradedisziplin Slalom die bronzene Auszeichnung. Verschiedene Athleten erzielten zudem Diplomrangierungen, d.h. Ränge bis Platz 6. Gold Silber Bronce Total Slowakei Tschechien Schweiz Italien Deutschland Österreich Planung 2003 Siehe Beilage Zielsetzungen 2003 Durch gezieltes, vielseitiges und intensives Training den konditionellen und skitechnischen Stand erhöhen. Durch Bildung einer Trainingsmannschaft WC auch im Weltcup Plätze in den Top Ten realisieren. An der Junioren WM 2003 im eigenen Land bei den Damen und Herren in jeder Disziplin einen Podestplatz. Durch neue Akzente und verbesserte Zusammenarbeit mit Skiclubs (auch alpine) die Basis verbreitern. Durch Kontakte mit alpinen Cracks und auch durch vereinzelte Trainings mit ihnen das Grasskifahren in diesen Gremien bekannt machen. Finanzen Die Gesamtkosten für die Trainings- und Wettkampftätigkeit belaufen sich auf über Fr. 50' Davon bestreiten die Fahrer einen erheblichen Teil selber. Beiträge der Schweizerischen Sporthilfe und Swiss Olympic sichern die Restfinanzierung. Um die gesteckten Ziele - Vergrösserung der Mann(Frau)schaft, Errichtung zusätzlicher Renn- und Trainingspisten, Verbesserungen im Materialsektor und erfolgreiche Teilnahme an internationalen Wettkämpfen - zu erreichen, ist Swiss Grasski und seine Athleten auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen. Laax, Ende Februar 2003 Grasski\broschüre 6

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