Geopuls GbR, Dr. Rolf Beck & PD Dr. Harald Borger, Neckarhalde 62, Rottenburg, Tel KRETA

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1 Geopuls GbR, Dr. Rolf Beck & PD Dr. Harald Borger, Neckarhalde 62, Rottenburg, Tel KRETA eine Rundreise zu Natur und Kultur in 11 Tagen Programmablauf Exkursionsleitung: Dipl.-Geographin Eike Corina Albrecht Zur schönsten Jahreszeit nach Kreta! Diese Reise bietet Ihnen neben den kulturellen auch die landschaftlichen Höhepunkte der Insel, die Sie zudem hautnah, auf einigen wunderschönen Wanderungen, intensiv erleben können. Ein weiteres Anliegen der Reise ist, wo immer möglich, dem Massentourismus, der auf Kreta ohnehin nur ein Phänomen der Tourismushochburgen an der Nordküste ist, aus dem Weg zu gehen. Wir wollen Ihnen das authentische Kreta zu Füßen legen, damit Sie es in all seiner, oft dramatischen Schönheit erleben und seine Geographie verstehen lernen. Das gilt auch für die Unterkünfte in kleinen, authentischen Hotels in bester Lage. Um einen umfassenden Eindruck Kretas zu ermöglichen, haben wir für diese Exkursion vier Übernachtungsstationen gewählt, von denen aus wir die jeweilige Umgebung erkunden. Im Norden sind dies die wohl schönsten Städte der Insel, Chania und Agios Nikolaos, im Süden und im Inselinneren Plakias und das Gebirgsdorf Zaros. Neben vielen weniger bekannten Perlen erleben Sie natürlich auch Kreta-Highlights, wie die Klöster der Akrotiri Halbinsel, das minoische Erbe in Knossos und Festos, die Lassithi-Hochebene mit der Geburtshöhle des Zeus sowie Kloster und Palmenstrand von Preveli. Zu den faszinierendsten Landschaftselementen Kretas zählen die großartigen Schluchten. Zwei davon, die touristisch bedeutend weniger überlaufen, aber mindestens genauso beeindruckend sind wie die berühmte Samaria-Schlucht, werden wir durchwandern. Weitere naturkundliche Wanderungen lassen Sie Vegetation, Natur- und Kulturlandschaft dieser wunderschönen Insel verstehen und genießen. Bemerkung zu den Wanderungen: Die reine Gehzeit beträgt zwischen 1,5 bis max. 3,5 Stunden, Schwierigkeitsgrad leicht-mittel. Sie brauchen kein Wanderprofi zu sein, sollten aber normal gut zu Fuß sein. Bilder von links nach rechts: stimmungsvolle Altstadtgasse in Chania; Blüte der Kretischen Strauchpappel; in der Klosteranlage Agia Triada auf der Akrotiri- Halbinsel; der Strandfenchel als typischer Vertreter der Salzpflanzen von Kretas Küsten; die Ruinen des Moni Katoliko auf der Akrotiri-Halbinsel 1. Tag: Anreise, Flug Stuttgart-Iraklion; Chania und erste Eindrücke zu Stadt und Landschaft landschaftlich reizvolle Fahrt an der Nordküste von Iraklion nach Chania Zwischenstopp am Kournas See, dem einzigen natürlichen Süßwassersee der Insel erste Eindrücke der Altstadt von Chania Vom Flughafen Iraklion fahren wir auf der sehr gut ausgebauten Küstenstraße Richtung Westen und erreichen nach einem ersten Zwischenstopp am idyllisch gelegenen Kournas See, dem einzigen natürlichen Süßwassersee der Insel, Chania ( Einw.). Um das Flair der wohl schönsten Stadt Kretas wirklich erleben zu können, nehmen wir in fußläufiger Entfernung zur historischen Altstadt Quartier (3 Nächte). Zu Fuß erreichen wir das archäologische Museum und den Kastelli-Hügel mit dem ältesten Siedlungszentrum der Stadt. Bereits in frühminoischer Zeit entwickelte sich die antike Stadt Kydonia zu einer wichtigen Handelsstadt, die mit Knossos und Gorthys (s. 7. GEOPULS Studienreisen Neckarhalde 62 D Rottenburg Tel: +49 (0) Fax: +49 (0) mobil: (Dr. Beck), (Dr. Borger) Web:

2 und 8. Tag) durchaus konkurrieren konnte. Das heutige Chania zieht seine Besucher aber weniger wegen der Siedlungsreste aus griechischer, römischer und byzantinischer Zeit in seinen Bann, als vielmehr durch die bis heute spürbare Präsenz der Venezianer ( ). Die damals, im Vergleich zu Rethymno und Iraklion, unbedeutende Siedlung wurde mit einer ersten Stadtmauer umgeben (1300), auf dem Kastelli-Hügel entstand das Wohnviertel der venezianischen Aristokratie und Chania entwickelte sich schnell zum urbanen Zentrum von Westkreta. Ein Spaziergang zum venezianischen Hafen bietet in den frühen Abendstunden mit die schönsten Eindrücke von der Stadt und führt uns mit der kleinen, 1645 erbauten Janitscharen-Moschee gleichzeitig in die Zeit der osmanischen Herrschaft. Die Osmanen machten Chania zur Hauptstadt von Kreta, was sie bis 1971 bleiben sollte. Unweit der Mosche beginnt der Stadtteil Evraiki, das ehemals Jüdische Viertel, das auch während der Deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte. Ein Spaziergang durch die malerischen Gassen und über die alten Plätze des Topanas-Viertels steht natürlich ebenfalls auf dem Programm. Um alle wichtigen Stadtteile Chanias ohne Hektik zu erleben, verteilen wir den Stadtrundgang auf die gesamte Aufenthaltsdauer in Chania. Bilder von links nach rechts: Kapernblüte; Engstelle der Imbros-Schlucht; Blick in die Schlucht bei Preveli, die in einem tropisch anmutenden Palmenstrand endet; Burghof der Festung Frangokastello; Detailaufnahme im Kloster Preveli 2. Tag: Chania und die Akrotiri-Halbinsel Fortsetzung der Besichtigung von Chania Abstecher zur Souda-Bucht und Besuch des Soldatenfriedhofs ausführliche Besichtigung des Klosters Agia Triada naturkundliche Wanderung zum Kloster Katoliko Degradation- und Regenerationsstadien der mediterranen Vegetation Während der meist noch angenehm kühlen Morgenstunden setzten wir die Besichtigung in der Altstadt von Chania fort, um am Nachmittag die tropfenförmig ins kretische Meer hinausragende Akrotiri-Halbinsel zu erkunden. Von Chania führt die Route zunächst in den Südosten der breiten Landbrücke, welche die Akrotiri-Halbinsel mit Kreta verbindet bis in die Souda-Bucht. An dessen Scheitel befindet sich der berühmte Friedhof, der die letzte Ruhestätte für 1527, im Zweiten Weltkrieg während der Schlacht um Kreta, gefallene Soldaten aus dem Commonwealth ist. Anschließend überqueren wir das m über dem Meer gelegene Plateau im Südwesten der Halbinsel und erreichen nach kurzer Fahrt die Klosteranlage Agia Triada. Das der heiligen Dreifaltigkeit geweihte Kloster wurde im Jahr 1631 von zwei venezianischen Mönchen, den Brüdern Giancarolo, über den Grundmauern eines älteren Klosters errichtetet. Eingebettet in Oliven- und Orangenhaine bietet die Anlage einen herrlichen Anblick und ist gleichzeitig eines der besten Beispiele für den venezianischen Renaissance-Stil auf Kreta. In den Bergen, unweit nördlich vom Kloster Agia Triada, schlängelt sich die malerische, kleine Straße über einen 440 m hohen Pass und durch eine schmale Schlucht bis zum festungsähnlich wirkenden Kloster Gouverneto, Ausgangspunkt für eine ca. 2,5-stündige naturkundliche Wanderung (Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel). Ein aus Natursteinen gepflasterter Pfad führt an der Bärenhöhle vorbei, durch eine sich zum kretischen Meer hin öffnende Schlucht, bis hin zu den Ruinen des Klosters Katoliko. Rechts und links des Weges entfaltet sich die für Kreta typische mediterrane Vegetation in voller Pracht. Die Jahrtausende lange Nutzung der Natur durch den wirtschaftenden Menschen hat die Landschaft stark verändert. Die ursprünglichen Hartlaubwälder (Stein- und Kermeseiche) wurden durch Strauch-, Zwergstrauch- und Krautgesellschaften ersetzt. Inmitten dieser artenreichen und intensiv duftenden Ersatzgesellschaften aus Erdbeer- und Johannisbrotbaum, Mastixsträuchern, Lavendel, Thymian und Rosmarin befindet sich das heute verlassene Kloster Katoliko. Die Klosterkirche, die vermutlich aus dem 5. oder 6. Jh. stammt, reicht weit in eine natürliche Karsthöhle in der Felswand hinein und ist, ebenso wie die ca. 30 m lange und 12 m breite Bogenbrücke, welche die Schlucht überbrückt, erstaunlich gut erhalten. Das Kloster wurde im 16. Jh., wegen mehrmaliger Piratenüberfälle der Sarazenen, zugunsten des landeinwärts gelegenen Klosters Gouverneto aufgegeben. Die Schlucht ist begehbar und führt bis zu einer herrlichen Bucht, in der sich die Reste der Steinbrüche befinden, in denen einst der poröse Sandstein abgebaut wurde, der in den oberhalb der Schlucht gelegenen Klöstern verbaut wurde Tag: Der wilde Westen von Kreta mit seiner faszinierenden Schluchtenwelt Panorama-Fahrt durch das westliche Gebirgsland des Lefka Ori Gebirges naturkundliche Wanderung durch die Agia Irini und Imbros-Schlucht - 2 -

3 erdgeschichtliche Entstehung der Insel Kreta Entstehung der einmaligen Schluchtenwelt im Westen von Kreta Besichtigung der venezianischen Festung Frangokastello der Widerstand der Sfakionen gegen die Venezianer und Osmanen Tag 3: Bereits die Panorama-Fahrt von Chania nach Agia Irini durch das westliche Gebirgsland des Lefka Ori Gebirges, macht die Ursprünglichkeit der entlegenen westlichen Landschaften deutlich. Kleine, an die Berghänge geschmiegte Dörfer wie Alikianos laden zum verweilen ein und wild romantische Schluchten, einst Rückzugsorte für die kretische Bevölkerung während der Osmanischen Herrschaft, sind ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Die Ortschaft Agia Irini ist unser Ausgangspunkt für eine herrliche naturkundliche Wanderung (Gehzeit ca. 3 Std., Schwierigkeitsgrad leicht-mittel) durch die gleichnamige Schlucht des Heroktena Flusses, der sich hier bis zu 200 m tief in den anstehenden Plattenkalk eingeschnitten hat. Hier wollen wir uns mit der Entstehung der Kalkmassive, der erdgeschichtlichen Entstehung Kretas und den heutigen Oberflächenformen beschäftigen. Nach der Schluchtdurchwanderung geht die Fahrt über Sougia nach Paleochora an der Südküste. Diese kleine Stadt beeindruckt durch das Kastell Selinou, das 1282 als Stützpunkt von den Venezianern errichtet wurde. Paleochora lädt mit hübschen kleinen Tavernen und Kafenia zu einer kleinen Pause ein, bevor wir uns via Kadros; Kandanos und Platanos wieder auf den Weg zurück nach Norden machen. Tag 4: Warum wandern wir nicht durch die Samaria-Schlucht? Sie ist die längste und damit berühmteste kretische Schlucht - in der Saison deshalb aber auch hoffnungslos überlaufen. Zudem müssen mindestens 5 Stunden reine Gehzeit für die Durchquerung veranschlagt werden. Wir haben uns als Höhepunkt daher für die weniger bekannte, aber genauso beeindruckende Imbros-Schlucht entschieden (reine Gehzeit ca. 3 Stunden, Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel). Die malerische, etwa 7 km lange Schlucht mit steilen, bis zu 300 m aufragenden Kalkfelsen, beginnt in der kleinen Ortschaft Imbros (780 m) in den östlichen Ausläufern des Lefka Ori Gebirges und führt bis nach Komitades an der Südküste von Kreta. Die vielfältige, faszinierende Pflanzenwelt präsentiert sich vor allem im Frühjahr von ihrer schönsten Seite, wenn sich zu der ganzjährigen Vegetation aus Zypressen, Kiefern, Ahorn und Eichen seltene Arten, wie beispielsweise die Vierpunkt-Knabenkräuter, gesellen. Besonders beeindruckend sind die bizarren Felsformationen, die steil aufragenden Schluchtwände, das Felsentor und die enge Schluchtpassage, die sich zur Südküste hin über ein großes Schotterfeld wieder öffnet. Nach einer gemütlichen Verschnaufpause fahren wir an der Küste entlang über eine breite Schwemmlandebene, die von Sturzbächen und kleinen Flüssen aus dem Lefka Ori Gebirge aufgeschüttet wurde. Auf dieser Ebene steht, schon von weitem sichtbar, die klotzige venezianische Festung Frangokastello. Das schlichte Fort wurde 1371 als Außenposten zum Schutz der Südküste vor Piraten errichtet und diente gleichzeitig zur Kontrolle der sfakiotischen Bevölkerung, die immer wieder Aufstände gegen die verschiedenen Fremdherrschaften unternahm. Diese Funktion, die einheimische Bevölkerung in Schach zu halten, behielt die Festung auch während der osmanischen Epoche. Folgt man der Küstenstraße weiter Richtung Westen erreicht man den weithin bekannten Strand von Plakias, wo auch wir unser Quartier für die nächsten 2 Nächte beziehen. Ein gemeinsames Abendessen mit Blick über das libysche Meer bilden den angemessenen Abschluss dieses ereignisreichen Tages. Bilder von links nach rechts: Säulenkorridor am Nordeingang des Königspalastes von Knossos; die Ausgrabungen von Festos; minoisches Fresko in der Palastanlage von Knossos; die Befestigungsanlage im Hafen von Iraklion 5. Tag: Exkursion zum Kloster Preveli und dem berühmten Palmenstrand naturkundliche Wanderung oberhalb vom Megalou Potamos Fluß zum Palmenstrand von Preveli Besichtigung des Mönchsklosters Piso Moni Preveli Widerstand der Klöster gegen die osmanische Herrschaft Unweit der kleinen Ortschaft Asomatos beginnt bei einer malerischen venezianischen Steinbogenbrücke der Weg zum berühmten Palmenstrand von Preveli (Gehzeit 2 Std., Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel). Der Weg führt durch die ehemaligen Ländereien des heute verfallenen Klosters Kato Preveli, das einst den Wein-, Oliven- und Getreideanbau organisierte, während das noch heute intakte Kloster Moni Preveli als geistiges Zentrum fungierte. Der oberhalb der Schlucht verlaufende Weg bietet herrliche Blicke über den von Oleanderbüschen, Eukalyptusbäumen und Palmen gesäumten Fluß sowie die herrliche Küstenlandschaft von Südkreta. Am Strand von Preveli angelangt, fühlt man sich an sonnig warmen Tagen, nicht zuletzt wegen der Palmen, wie in einem Tropenparadies in weiter Entfernung zu Europa. Die Klöster von Preveli wurden im späten 17. / frühen 18. Jh. erbaut und spielten in der Mitte des 19. Jh. während der Befreiungskämpfe gegen die Türken eine wichtige Rolle. Das ältere Kloster Kato - 3 -

4 Bilder von links nach rechts: Moschee am Rand der Altstadt von Ierapetra; Küstenlandschaft südlich von Gortys; Blüte des Weißen Hibiskus (Iraklion); Blick in eine tief in die Kalkfelsen eingeschnittene Schlucht bei Lendas Preveli wurde während der Befreiungskämpfe niedergebrannt und liegt seither als Ruine am Eingang der Schlucht. Die erhabene Lage des Klosters Moni Preveli am Berghang, 170 m über dem Libyschen Meer, hat im Verlauf der Geschichte ebenfalls eine tragende Rolle gespielt. 6. Tag: Festos und Matala Besichtigung der Ausgrabungen von Festos (Phaistos) Abstecher nach Matala Panoramafahrt in das Bergdorf Zaros am Fuß des Psiloritis-Massivs Festos zählt mit zu den unvergesslichen Eindrücken von Kreta. Schon allein die Lage des ehemals minoischen Palastes auf einem, in alle Richtungen steil abfallenden Bergrücken, bleibt im Gedächtnis. Von hier hat man einen herrlichen Rundblick über die Messara-Ebene, die im Süden von der Asteroussia-Kette und im Norden vom Psiloritis- Massiv begrenzt wird. Der italienische Archäologe Frederico Halbherr hat 1884 die alte Palastanlage über dem Flusstal des Geropotamos entdeckt und begonnen, seine Reste freizulegen. Dank der Arbeit der Archäologen und Historiker wissen wir heute, dass Festos, neben Knossos (s. 7. Tag) und Kydonia (heute Chania), zu den drei wichtigsten von König Minos gegründeten Städten gehörte. Die Besiedlung des Ortes geht in die Jungsteinzeit zurück und um 2100 v. Chr. entstand in mehreren Bauphasen die erste Palastanlage. Zeitgleich mit den anderen Palästen Kretas wurde Festos 1700 v. Chr. durch eine verheerende Feuersbrunst zerstört und wieder aufgebaut. Um 1450 v. Chr. fiel auch dieser zweite Palast einer Feuersbrunst zum Opfer und wurde dann nicht noch einmal aufgebaut. Unweit, südwestlich von Festos, befindet sich an der Küste der heute als Matala bekannte Badeort, einst Hafen von Festos und während der römischen Zeit vermutlich auch Hafen der wichtigsten römischen Stadt Gortys (s. 8. Tag). In den Felswänden der Hafenbucht befinden sich die seit Jahrtausenden zu unterschiedlichen Zwecken genutzten Höhlen, die dem idyllischen Badestrand seine Faszination verleihen. Zu Berühmtheit kam Matala auch als Mekka der Hippi-Kultur auf Kreta in den 1970er Jahren. Am frühen Abend führt uns eine landschaftlich äußerst reizvolle Strecke in das Bergdorf Zaros, auf einem Bergrücken der südlichen Ausläufer des Psiloritis gelegen (450 m). Hier beziehen wir unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte. Nördlich des Dorfes beginnt eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Kretas, in dem, neben dem Bartgeier, 70 endemische Pflanzenarten geschützt werden. 7. Tag: Knossos und Iraklion Stadtexkursion in Iraklion und Besuch des weltbekannten Archäologischen Museums ausführliche Besichtigung von Knossos Iraklion, die Hauptstadt von Kreta, empfängt seine Besucher nicht gerade mit offenen Armen. Die ersten Eindrücke bei der Fahrt ins Stadtzentrum bieten dem Besucher meist das Bild einer chaotischen Baustelle. Und doch ist Iraklion einen Abstecher wert. Bei näherem Hinschauen bietet die Altstadt doch einige Viertel mit Atmosphäre und ist dabei zweifellos die vitalste Stadt Kretas ohne touristische Inszenierungen. In minoischer Zeit war hier einer der Häfen von Knossos. Es sind aber keine Reste geblieben, allein der Name erinnert noch an die antike dorische Siedlung Herakleion, benannt nach Herakles, der hier der Sage nach den kretische Stier bezwungen hat. Bedeutung erlangte die Siedlung aber erst unter den Arabern, die 828 ihre Festung Rabd el Chandak (Burg mit dem Graben) errichteten nannten die Venezianer die Stadt Candia. Erst 1898 knüpfte man wieder an den antiken Namen an und nannte die Stadt fortan Iraklion. Die beeindruckende sternförmige Stadtbefestigung mit sieben herzförmig vorspringenden Bastionen aus venezianischer Zeit ist bis heute erhalten geblieben. Die fast 5 km lange mächtige Stadtbefestigung kommt aber heute wegen der ungeplanten modernen Umbauung nur noch an einzelnen Stellen zur Geltung. Neben einem Spaziergang durch die Altstadt und einem Abstecher zum Hafen wollen wir aber vor allem das weltberühmte archäologische Museum mit seinen beeindruckenden Funden aus minoischer Zeit besuchen und uns so auf den Besuch von Knossos einstimmen

5 Bilder von links nach rechts: Blick in die große Polje der Lassithi-Hochebene; Glocke einer keinen Eremitage oberhalb der Hochebene; Altstadt von Agios Nikolaos an den Ufern des Voulismeni-Sees; Impression von Spinalonga Knossos ist der bedeutendste minoische Palast Kretas und gleichzeitig Zeugnis für die erste Hochkultur Europas. Dank dem britischen Archäologen Arthur Evans, der im Jahr 1900 mit der systematischen Ausgrabung von Knossos begann, ist der Besuch der größten minoischen Palastanlage ein wahres Erlebnis. Zusammen mit geschulten Kunsthistorikern vor Ort, bietet der Rundgang einen umfassenden und anschaulichen Eindruck der minoischen Palastarchitektur und präsentiert, neben den historischen Hintergründen, die Arbeit von Arthur Evans und seinem Ausgrabungsteam. 8. Tag: Gortys, Ierapetra und die Südküste Besichtigung der Ausgrabungen der römischen Stadt Gortys Rundwanderung an der Südküste mit schönen Einblicken in die dortige Küstenlandschaft Gemüse- und Obstanbaugebiete von Ierapetra Bewässerungsfeldbau in mediterranen Karstgebieten Die Stadt Gortys war die bedeutendste römische Stadt Kretas, wurde aber bereits in minoischer Zeit gegründet. Lange stand es im Schatten von Festos, erreichte seine Blütezeit aber dann während der dorischen Periode (6./5.Jh.v.Chr.). Besonders hervorzuheben ist in der Ausgrabungsstätte von Gortys die Große Inschrift, des bislang ältesten aufgefundenen Gesetzescodex Europas. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche, in einem dorischen Dialekt verfasste Inschrift aus dem 5. Jh. v. Chr., die sich an der Nordwand des Odeions befindet. Erstaunlich liberal enthält er alle für das Gemeinleben wichtigen Bestimmungen dieser Zeit. Auf dem Weg nach Ierapetra wollen wir die abwechslungsreichen Landschaften der Südküste Kretas kennen lernen und begeben uns dazu unter anderem auf eine kleine naturkundliche Rundwanderung (Gehzeit ca. 2 Std., Schwierigkeitsgrad: leicht). Schöne Einblicke in die wilde Küstenlandschaft der Asteroussia-Berge mit grandiosen Tiefblicken zur 600 m tiefer gelegenen Küste werden dabei nicht fehlen. Unsere Route führt an der Südküste weiter Richtung Osten, wo sich die Landschaft zunehmend trockener und kahler präsentiert. Am frühen Nachmittag erreichen wir Ierapetra, die südlichste Stadt Europas. Trotz der nach Osten zunehmenden Trockenheit wird hier, mit Hilfe einer ausgeklügelten Bewässerungstechnik und dem in den umliegenden Stauseen gespeicherten Wasser, Bewässerungsfeldbau im großen Stil betrieben. In den Treibhäusern wird nicht nur Obst und Frischgemüse für Kreta, sondern im Winter auch für andere Teile Europas produziert. Breits im Altertum nahm Ierapetra eine wichtige Stellung im Afrikahandel ein und war bereits zu römischen, arabischen und venezianischen Zeiten Drehkreuz zwischen den Kontinenten. In der Antike nannten die Griechen die Stadt Hierapytna was, aus dem Altgriechischen übersetzt, Tor zu Afrika bedeutet. Und tatsächlich fühlt man sich an warmen Tagen, wenn der heiße, oft staubbeladene Scirocco aus den Wüsten Afrikas kommend, die Berge um die Stadt mit einem Grauschleier umhüllt, wie in einer nordafrikanischen Stadt. Das Stadtbild wird von dem venezianischen Kastell (17. Jh.) an der Westseite des Hafens dominiert, bietet bei genauerem Hinsehen aber vor allem Einblicke in die Ereignisse der osmanischen Zeit, aus der noch die Moschee und der türkische Reinigungsbrunnen am Rande der Altstadt erhalten geblieben sind. Die von den meisten Besuchern unbeachtete Stadt berichtet aber auch von Ereignissen der jüngeren Geschichte. Nach dem Stopp in Ierapetra geht es weiter Richtung Norden und über die schmalste Nord-Süd-Verbindung der Insel, wir erreichen gegen Abend Agios Nikolaos und beziehen dort unser Quartier für die nächsten 3 Nächte. 9. Tag: Lassithi-Hochebene Karstphänomene und -elemente der Lassithi-Hochebene Entstehung und Nutzung der Lassithi-Hochebene Besuch der Diktaio Antro Höhle (Diktäische Höhle) oberhalb des Dorfes Psichro (vermeintlicher Geburtsort des Göttervaters Zeus) Die Lassithi-Hochebene befindet sich auf einer Höhe von 830 m an der Nordflanke des Dikti-Gebirges. Die größte Hochebene Kretas ist rundum von Bergen umschlossen, wobei die fast kreisförmige Ebene im Frühjahr von den Wässern der Schneeschmelze überschwemmt wird. Es handelt sich dabei um eine Karstform mit einer ganz besonderen Entstehung, die in der Karstterminologie Polje genannt wird. Auf der Ebene wird seit Urzeiten Landwirt

6 schaft betrieben. In Antike und Mittelalter wurde hier Getreide angebaut. Heute dominiert eher der Kartoffel- und Obstanbau. Durch das Absenken des Grundwasserspiegels werden zur Bewässerung der Flächen heute Pumpen benötigt, die früher von Windrädern betrieben wurden, von denen einige noch zu sehen sind. Das Kanalsystem, das die Ebene durchzieht, geht in seinem Ursprung auf die Venezianer zurück, die im 16. Jh. hier Getreide für Ihre Heimatstadt Venedig produzierten. Ida und Dikti waren die Gebirge des Zeus. So wurde bereits in der Antike darum gestritten, ob die Höhle oberhalb der Nida-Hochebene an der Nordflanke des Psiloritis, oder diejenige oberhalb der Lassithi-Ebene am Dikti der Geburtsort des Gottes sei. Sicher ist nur, dass die Diktäische-Höhle in einer Höhe von 1025 m vom frühen 2. Jh. bis in archaisch-griechische Zeit als Kultplatz diente. An diesem Tag machen wir natürlich auch noch eine Pause im Schatten der ältesten und mächtigsten Platane Kretas im Dorf Krasi mit einem Stammumfang von ca. 20 m und einem Alter von über 2000 Jahren. 10. Tag: Agios Nikolaos und Spinalonga Bootsfahrt nach Spinalonga Stadtbesichtigung von Agios Nikolaos Agios Nikolaos - die Perle von Ost-Kreta. Bereits die Genuesen, die hier zu Beginn des 13. Jh. ein Kastell errichteten, gaben der Bucht, an der sich die Häuser von Agios Nikolaos aufreihen, den Namen Mirabello, was übersetzt schöner Anblick bedeutet. Tatsächlich hat die Bucht diesen Namen bis heute verdient und auch die Stadt, die nach der kleine Kuppel-Kirche Agios Nikolaos aus dem 10. Jh. benannt ist, gehört zu den schönsten und stimmungsvollsten Eindrücken, die man sich von Kreta bewahren kann. Die zauberhafte Lage am Voulismeni-See, ein mit Süßwasser gespeister Karst-See, der im Jahr 1870 durch einen Kanal mit dem Seehafen der Stadt verbunden wurde, bleibt jedem, der bei abendlicher Beleuchtung das Ambiente um den See mit seinen Cafes, Restaurants und kleinen Läden genossen hat, in Erinnerung. Agios Nikolaos ist auch unser Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt nach Spinalonga, was langer Dorn bedeutet. So nannten die Venezianer die Elounda vorgelagerte kahle Halbinsel, die heute nur durch einen Damm und eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Im 19. Jh. brachen französische Ingenieure einen Kanal durch die Landenge und trennten Spinalonga so vom Festland ab. Auf dem Isthmus (das ist eine breite Landbrücke die zu beiden Seiten von Wasser begrenzt wird und zwei größere Landmassen miteinander verbindet) lag das antike Olous, der Hafen von Dreros. Spinalonga heißt die kleine Felseninsel, auf der die Venezianer 1579 ein gewaltiges, Kanonen bestücktes Fort errichteten, das die Hafeneinfahrt von Elounda kontrollierte. Unter der türkischen Herrschaft war die Festung strategisch bedeutungslos und bekam erst mit der Angliederung Kretas an den griechischen Staat eine neue Funktion als Ghetto für Leprakranke, die man aus ganz Griechenland zwangsweise hierher brachte. Die Insel zu verlassen war Ihnen auf Lebenszeit verboten. Die ehemalige Leprakolonie und das Fort in der Landschaftskulisse Spinalongas sind allemal einen Ausflug wert. 11. Tag: Rückreise Transfer zum Flughafen Iraklion und Flug nach Stuttgart. (Änderungen vorbehalten) Wenn Sie Fragen zu dieser Reise haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Ihre Ansprechpartnerin für diese Exkursion ist Eike Corina Albrecht (Mobil: +49 (0) )