Rede von Barbara Stamm in Leichter Sprache. Präsidentin vom Bayerischen Landtag Vorsitzende vom Landesverband der Lebenshilfe Bayern
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- Kora Böhmer
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1 Rede von Barbara Stamm in Leichter Sprache Präsidentin vom Bayerischen Landtag Vorsitzende vom Landesverband der Lebenshilfe Bayern Bilder: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013
2 Ich begrüße alle sehr herzlich! Wir haben die Unterschriften abgegeben. Es sind unglaublich viele. Die Politiker müssen sie beachten. Jetzt erwarten wir: Das Gesetz muss besser werden!
3 Die Lebenshilfe kämpft! Denn es geht um sehr viel. Wir wollen Teilhabe voll und ganz: Für alle Menschen mit Behinderung. Aber das neue Bundes-Teilhabe-Gesetz verhindert das.
4 Wir brauchen ein Bundes-Teilhabe-Gesetz! Menschen mit Behinderung wollen selbst-bestimmt leben. Sie wollen teilhaben an allem. Dafür brauchen sie Geld. Und sie brauchen Rechte. Darum sollen sie nicht bitten müssen.
5 Nicht andere sollen über ihr Leben entscheiden. Vor allem Menschen mit geistiger Beeinträchtigung sind abhängig von der Grund-Sicherung. Sie dürfen kaum Geld ansparen. Geld, mit dem sie sich einen Wunsch erfüllen können. Nur Euro sind erlaubt.
6 Eine Behinderung darf nicht bedeuten: Ich bin arm. Menschen mit Behinderung müssen das Recht auf ein eigenes Spar-Buch haben. Sie sollen mehr Geld ansparen dürfen. Sonst können sie nicht teilhaben.
7 Eltern und Geschwister möchten vorsorgen. Sie möchten Geld zurücklegen können: Eltern für ihr Kind mit Behinderung Geschwister für ihre Schwester oder ihren Bruder mit Behinderung Sie möchten Geld ansparen. Für den Fall, dass sie sich selbst nicht mehr kümmern können. Doch genau das geht nicht!
8 Denn die Eingliederungs-Hilfe gehört bisher zur Sozial-Hilfe. Das muss anders werden. Menschen mit Behinderung steht ein Ausgleich zu. Sie sollen Ausgleich für die Nachteile bekommen. Nachteile, die sie wegen ihrer Behinderung haben. Mit Ausgleich sind Geld und Unterstützung gemeint. Damit sie überall teilhaben können.
9 Eltern machen sich große Sorgen. Sie sind wütend und traurig. Ich habe mit vielen von ihnen gesprochen. Sie sagen: Wenn das Bundes-Teilhabe-Gesetz so kommt, braucht unser Kind immer weiter unsere Hilfe. Dann können wir nur hoffen, dass wir lange leben und fit bleiben.
10 Das Wunsch-Recht und Wahl-Recht ist in Gefahr. Jeder braucht eine andere Unterstützung. Deshalb brauchen wir verschiedene Angebote. Mit dem neuen Gesetz ist das in Gefahr. Einrichtungen und Dienste brauchen genug Geld für gute Angebote. Und sie brauchen genug Fachleute.
11 Als Vorsitzende vom Landesverband der Lebenshilfe Bayern sage ich: Wir haben in allen Bundes-Ländern tolle Angebote. Die Angebote gibt es seit sehr vielen Jahren. Die Menschen nehmen sie an. Sie brauchen diese Angebote. Das geplante Gesetz darf das nicht kaputt machen!
12 Das Leben muss sich für alle Menschen mit Behinderung verbessern. Jeder Mensch möchte selbst-bestimmt leben. Das hört nicht auf. Nicht ab einem bestimmten Alter. Und nicht bei einem bestimmten Pflege-Bedarf. Darum müssen wir uns kümmern. Wir wollen den Menschen die Angst nehmen!
13 Es darf nicht nur darum gehen, was der Mensch kostet. Es muss darum gehen, was der Mensch braucht. Nicht ums Geld sparen! Bei dem Gesetz-Entwurf geht es ums Geld sparen.
14 Es muss gerechte Leistungen geben. Wie viel darf gute Unterstützung kosten? Und wie viel muss sie kosten? Darüber streiten sich die Ämter mit den Diensten und Einrichtungen. Manchmal können sie sich nicht einigen. Dann sind Schieds-Stellen sehr gut und wichtig.
15 Schieds-Stellen sparen Geld und Zeit. Dienste und Einrichtungen müssen zur Schieds-Stelle gehen können. Dort kann man sich einigen. Dann ist das auch für den Menschen mit Behinderung gut. Denn Eltern und Angehörige müssen oft mit vielen Hindernissen kämpfen.
16 Nicht noch mehr Hindernisse! Eltern und Angehörige müssen: immer wieder Anträge stellen Papiere ausfüllen Unterlagen abgeben zu den Ämtern gehen Damit muss das Bundes-Teilhabe-Gesetz Schluss machen!
17 Auf dem Weg zur Inklusion haben wir schon viel erreicht! Kommt das Bundes-Teilhabe-Gesetz so, dann verlieren wir wieder viel. Aber Menschen mit Behinderung sollen ein selbst-bestimmtes Leben haben. Mittendrin. Dafür kämpfen wir weiter!
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