Ob ein Einkammer- oder Zweikammer-Schrittmacher notwendig ist, ergibt sich aus der Analyse der langsamen Rhythmusstörung des Herzens.
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- Emil Holger Kopp
- vor 7 Jahren
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1 Kantonsspital Uri CH-6460 Altdorf Telefon Telefax Schrittmacher Schrittmacher sind Geräte, die eine zu langsame Herzaktion beheben. Ein Schrittmacher besteht aus zwei Elementen: Der eigentliche Schrittmacher mit Steuergerät und Batterie wird korrekt als Impulsgenerator bezeichnet und in der Regel unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut implantiert. Dieses Gerät wird mit einer oder zwei Elektroden durch eine Vene mit dem Herzen verbunden. Diese Elektroden dienen einerseits dazu, Schrittmacherimpulse ans Herz abzugeben. Auf der anderen Seite werden noch vorhandene elektrische Aktionen des Herzens zum Schrittmacher gemeldet, sodass diese Eigenaktivität nicht in Konkurrenz zur Schrittmacherfunktion gerät. Ob ein Einkammer- oder Zweikammer-Schrittmacher notwendig ist, ergibt sich aus der Analyse der langsamen Rhythmusstörung des Herzens. Seit neuester Zeit werden in speziellen Fällen sogar drei Elektroden implantiert. Solche Schrittmacher gelangen zum Einsatz, wenn eine schwere Herzmuskelschwäche zusammen mit bestimmten EKG-Veränderungen vorliegt. Solche aufwendig zu implantierenden Schrittmacher werden ausschliesslich im Zentrumsspital implantiert. Alle anderen Schrittmachertypen können in unserem Spital eingesetzt und bei Bedarf auch ausgetauscht werden. Wir nehmen einen solchen Eingriff nur nach einer schriftlichen
2 Einverständniserklärung des Patienten vor, welche vor der Implantation detailliert besprochen wird. Nach der Implantation wird der Schrittmacher mit einem Spezialgerät überprüft und entsprechend den Bedürfnissen des Patienten programmiert. Jeder Schrittmacherpatient erhält einen entsprechenden Ausweis, aus dem Personalien, Daten zum Implantat und dessen Programmierung hervorgehen. Dieser Ausweis muss stets mitgeführt werden, um diese Informationen im Notfall verfügbar zu haben. Schrittmacher sollten nicht mit implantierbaren Defibrillatoren verwechselt werden (sog. ICD). Solche Geräte dienen dazu, gefährliche rasche Rhythmusstörungen zu beheben und werden ebenfalls im Zentrum implantiert. Es jedoch geplant, die hierfür notwendigen Kontrollen in Zukunft auch bei uns durchführen zu können. Die Schrittmacherimplantation Die Implantation eines Schrittmachers erfolgt nach Information und Einverständniserklärung des Patienten als steriler Eingriff im Operationssaal. Ein Schrittmacher wird in aller Regel in Lokalanästhesie implantiert. Der Chirurg präpariert nach Setzen der lokalen Betäubung unterhalb des Schlüsselbeins eine zum Herzen führende Vene. Gegebenenfalls muss eine solche Vene durch Punktion aufgesucht werden. Anschliessend führt der Kardiologe die Elektrode(n) unter Durchleuchtungssicht über die Vene zum Herzen. Die Elektrode wird in der rechten Hauptkammer und/oder der rechten Vorkammer platziert und stabil verankert. Anschliessend erfolgt die elektrische Ausmessung mit einem Spezialgerät. Sobald die Verankerung stabil ist und die elektrischen Messungen einwandfrei sind, erfolgt die Fixation der Elektroden(n) durch den Chirurgen mit mehreren Nähten im Operationsgebiet unterhalb des Schlüsselbeins. Es erfolgt eine abschliessende Kontrolle derstabilität der Elektrode(n). Nach Zusammenschluss der Elektrode(n) mit dem Impulsgenerator wird dieser in eine vorbereitete Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins eingeführt und die Wunde verschlossen. Nach der Implantation eines Schrittmachers wird der Arm der Operationsseite mit einem Gilet fixiert. Der Patient kann sofort auf die normale Abteilung verlegt werden, aufstehen und essen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Überwachung via Telemetrie oder ganz selten auf der Intensivstation nötig. Sehr häufig können Schrittmacher sogar ambulant implantiert werden (wenn keine lebensbedrohliche Rhythmusstörung vorliegt). Noch am Implantationstag wird eine erste Schrittmacherkontrolle durchgeführt. Diese wird am Folgetag wiederholt, und der stabile Sitz der Elektrode(n) wird mit einem Röntgenbild dokumentiert. 2
3 Die Schrittmacherkontrolle Eine Schrittmacherkontrolle umfasst neben der kurzen klinischen Untersuchung die Abfrage der Speicherdaten mit einem speziellen Programmiergerät, die Messung der Batteriespannung und der implantierten Elektrode(n). Wir bestimmen zuerst die sogenannte Reizschwelle (wie viel Strom ist zur wirksamen Stimulation mindestens notwendig?). Zudem wird gemessen, wie viel "Herzstrom" am Schrittmacher wahrgenommen wird. Anschliessend wird Ihr Schrittmacher entsprechend diesen Messungen und Ihren Bedürfnissen programmiert. Die Kontrolle dauert maximal eine halbe Stunde und ist absolut schmerzlos. Sie werden automatisch rechtzeitig zu den regelmässigen Untersuchungen aufgeboten. Diese finden in den ersten Jahren nach Implantation jährlich, später je nach Messwerten der Batterie häufiger statt. So erkennen wir rechtzeitig, wann der Zeitpunkt zum Ersatz des Impulsgenerators gekommen ist. Nach Abschluss der Kontrolle erhalten Sie Ihren aufdatierten Schrittmacherausweis zurück, den Sie ja als Schrittmacherträger immer mit sich führen. 3
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