FAKTENCHECK: BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH
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- Käte Schmitt
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1 FAKTENCHECK: BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH GABRIELE OBERMAYR
2 Die Natur muss gefühlt werden Alexander Freiherr von Humboldt
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4 BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH Viele verschiedene Natur- und Lebensräume 488 Biotoptypen Große Arten-Vielfalt - Ca insges. Tiere Artenzahl Säugetiere 101 Vögel 242 Fische 84 Reptilien 14 Amphibien 20 Insekten Ca Pflanzen Artenzahl Farn-& Blütenpflanzen Ca Moose 1050 Flechten Ca Ständerpilze Ca Quellen: Umweltbundesamt
5 BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH: ENDEMISMUS Taxon Artenzahlen ges. Endemiten Anteil (%) Pflanzen ,4 Algen Moose Farn-& Blütenpflanzen ,1 Flechten ,6 Pilze Ca Tiere ,2 Schnecken ,6 Spinnen, Weberknechte, etc ,4 Insekten ,9 Wirbeltiere ,6 Quelle: Umweltbundesamt
6 GEFÄHRDUNG DER BIODIVERSITÄT / WELTWEIT ¼ der weltweiten Pflanzenarten vom Aussterben bedroht 13 Mio Ha Wälder gehen jährlich verloren 25% aller Fischbestände gefährdet 2/3 der weltweiten Ökosysteme degradiert oder gefährdet Amazonas Regenwald und tropische Korallenriffe sind die am stärksten gefährdeten Ökosysteme 6. Massensterben der Erdgeschichte
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8 GEFÄHRDUNG DER BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH / ARTEN Gefäßpflanzen 40% Laub- & Hornmoose 43% Flechten 60% % bedroht / gefährdet Quelle: 10.UKB
9 GEFÄHRDUNG DER BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH / PFLANZEN > 60% der Pflanzen-Arten in den Roten Listen 100% 80% 60% 40% 20% 0% Quellen: Umweltbundesamt
10 GEFÄHRDUNG DER BIODIVERSITÄT / ARTEN Vögel 57% Säugetiere 45% Fische 65% Amphibien Reptilien 100% 100% % bedroht / gefährdet Quelle: 10.UKB
11 GEFÄHRDUNG DER BIODIVERSITÄT / BIOTOPTYPEN Wald 57% Äcker, Ackerraine, Ruderalfluren 71% Moore, Sümpfe, Quellfluren 83% Grünland 90% % bedroht / gefährdet Quellen: Grüner Bericht 2015, 10.UKB, BirdLife
12 1900: 1500 Apfel- und Birnensorten in Ö Heute: ca. 500; 30 Apfelsorten in Erwerbsanlagen
13 VIELFALT IST GEFÄHRDET DURCH... - Klimawandel - Flächenverbrauch / Versiegelung - Lebensraumzerstörung, - zerschneidung - Luftverschmutzung - gebietsfremde invasive Arten - Nutzungsintensivierung, Nutzungsaufgabe, - u.v.m
14 TRENDS DER BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH Abnahme der Brachflächen, Almflächen, Ackerflächen Farmland Bird Index (FBI, 22 Arten der Kulturlandschaft): Verschlechterung bei 16 Indikatorarten im Zeitraum , Verbesserung bei Feldsperling Zunahme der Neophyten seit 2002 (1.Inventur) (2009: Neophyten) Aquatische Neozoen: 12 neue Arten im Zeitraum Quellen: Grüner Bericht 2015, 10.UKB, BirdLife, MOBI
15 TRENDS DER BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH Zunahme der Waldfläche seit 70iger Jahre, Zunahme von Totholz (im Zeitraum : +87%) Zunahme der Naturschutzgebiete (im Zeitraum : von ha auf ha, 2013: ha), Gesamt-Schutzgebiete in Ö: 27% Beitrag der Maßnahmen im Agrarumweltprogramm (ÖPUL) und des Programms der Ländlicher Entwicklung E Zunahme des Biologischen Landbaus (2014: 20% der ldw. Fläche) Verbesserungen der Gefährdungssituation durch erfolgreiche Erhaltungsprogramme: Uhu, Fischotter, Wanderfalke, Schwarzstorch, etc. Quellen: Grüner Bericht 2015, Umweltbundesamt
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17 SCHUTZGEBIETE IN ÖSTERREICH SG Kategorie Anzahl km2 % Landesfläche Nationalparks ,8 Europaschutzgebiete ,4 Naturschutzgebiete ,6 Landschafts-SG ,9 Natur-Landschafts-SG ,6 Geschützte Landschaftsteile ,1 Naturparks ,9 Biosphärenparks ,7 Sonstige ,8 Quellen: 10.UKB
18 WARUM IST BIODIVERSITÄT WICHTIG? Lebensgrundlage: Ernährung, sauberes Wasser, saubere Luft, Klimaregulation, Erholung, Schutz vor Naturgefahren, Bodenbildung, etc. Wirtschaftliche Grundlage: Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Papierindustrie, Arbeitsplätze ( green jobs ) Ausgangsmaterial für Medikamente, moderne Technologie ( Bionik ) Vielfalt = Lebensversicherung für Zukunft!
19 WIRTSCHAFTLICHER WERT: INTERNATIONALE STUDIE TEEB Schutzgebiete erbringen Leistungen im Wert von 5 Mrd. US-D / Jahr (Investitionen: 45Mio/J.) Jährlicher finanzieller Nutzen der aller Ökosysteme weltweit: Mrd. US-D Weltmarkt für pharmazeutische Produkte hergestellt aus natürlichen genetischen Ressourcen: Mrd. US-D/J. (pro Jahr: T Heilpflanzen Mrd. US-D) Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen & Hummeln weltweit: Mrd. US-D/J 40% der weltweit gehandelten Produkte stammen direkt oder indirekt aus natürlichen Ressourcen
20 TEEB DE: NATURKAPITAL AUF DEM LAND Beispiele für die ökonomischen Leistungen der Natur: Naturschutzmaßnahmen in Auen, Mooren und in der Agrarlandschaft vermindern Eintrag von Schadstoffen in die Gewässer: Kostenersparnis für die Reinhaltung des Wassers: 230 Millionen Euro pro Jahr Wiesen und Weiden wichtig für Klimaschutz, Gewässerschutz &Vermeidung von Erosion. Gesellschaftliche Folgekosten des Umbruchs von Grünland in Ackerland: Euro pro Hektar und Jahr Erhalt Gewässerrandstreifen ist Investition: Nutzen für die Wasserqualität in Bächen und Flüssen, für Meeresschutz, Fischfang und die biologische Vielfalt fast doppelt so groß wie aufgewendete Kosten (Faktor 1,8)
21 BIODIVERSITÄTS STRATEGIE
22 WARUM DIE STRATEGIE?
23 VORGABEN FÜR NATIONALE STRATEGIE Globale Aichi Biodiversitäts-Ziele 2020 ( COP10 CBD)
24 Aichi Biodiversitäts-Ziele 2020 Abschaffung biodiversitätsschädlicher Subventionen und Schaffung positiver Anreize Mindestens Halbierung der Verlustrate der natürlichen Lebensräume, bzw. auf Null bringen Nachhaltige Land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzung Schutz von 17% der Landfläche und 10% der Meere durch ein effizient und gerecht gemanagtes, ökologisch repräsentatives Netz von miteinander vernetzte Schutzgebiete Wiederherstellung von mindestens 15% aller degradierten Ökosysteme; Stärkung der Resilienz
25 Aichi Biodiversitäts-Ziele 2020 Nagoya-Protokoll über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die gerechte Aufteilung der sich daraus ergebenden Vorteile ist in Kraft und umgesetzt Alle Länder haben eine nationale Biodiversitätsstrategie, die diesen Plan umsetzen Erhebliche Erhöhung der finanziellen Ressourcen zur Umsetzung des strategischen Plans (Konkrete Zahlen wurden 2012 bzw beschlossen!)
26 VORGABEN FÜR NATIONALE STRATEGIE Globale Aichi Biodiversitäts-Ziele 2020 ( COP10 CBD) EU Biodiversitäts-Strategie 2020 ( EK / Rat / EP)
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28 STATUS DER NATIONALEN STRATEGIE Beschluss der Biodiversität-Strategie Österreich durch Nationale Biodiversitäts-Kommission im August 2014 Bericht an Ministerrat am Übergabe an EU Kommissar Potocnik durch BM DI Rupprechter im Okt. 14 Übergabe an CBD Exekutiv-Sekretär B. Diaz durch BM DI Rupprechter im Okt
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30 PRINZIPIEN & GRUNDSÄTZE Verantwortungsvolle Umsetzung der relevanten EU & internationalen Vorgaben Partizipation & Transparenz Integration & Kohärenz Bündeln der Kräfte Einbeziehung aller relevanter Stakeholder / Akteure Stärkung des Mainstreamings von Biodiversitätsanliegen in alle relevanten Sektoren / Kohärenz mit relev. Strategien Biodiversitäts-Strategie ist Gemeinschaftsprojekt Ziel ist Bündelung der Kräfte & Synergien maximieren Praktikabilität &Kommunikation Verständliche Strategie auch für breite Öffentlichkeit; Ziele sollen kommunizierbar sein
31 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Handlungsfelder 12 Ziele mit Unterzielen 147 Maßnahmen Umsetzungsakteure & andere Evluierungsparameter Zeithorizont: 2020 / Bezugsjahr: 2010 (soweit nichts anderes angegeben)
32 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Biodiversität kennen und anerkennen Biodiversität nachhaltig nutzen 5 Handlungsfelder Biodiversitätsbelastungen reduzieren Biodiversität erhalten und entwickeln Biodiversität weltweit sichern
33 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Handlungsfelder 12 Ziele mit Unterzielen Bedeutung in Gesellschaft anerkannt Ausbau Forschung und Monitoring Beitrag der LW & FW Angepasster Wildtier- und Fischbestand Angepasster Tourismus und Freizeitaktivitäten Biodiversitätsschonende Energieversorgung Reduktion der Schadstoffeinträge Reduktion IAS Auswirkungen Ab- bzw. Umbau negativer Anreize Erhalt der Arten und Lebensräume Berücksichtigung in Verkehr & Mobilität Beitrag zum Erhalt der globalen Biodiversität
34 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Biodiversität kennen und anerkennen Maßnahmen (Bsp.): Fortsetzung ö-weiter, spezifischer Kampagnen zur Bewusstseinsbildung: Nationalparks Austria - Natur im Garten Ausbau der Lehrpläne aller Bildungsstufen Einbeziehung der Bevölkerung: z.b. Citizen Science
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36 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Biodiversität erhalten und entwickeln Ziele (Bsp.): Verbesserter Erhaltungszustand bei 36% der Lebensräume und 17% der Arten der FFH-RL (gegenüber 2007); 78% der Arten der VS-RL 15% der verschlechterten Ökosysteme sind verbessert Reduktion der Flächeninanspruchnahme Vorrangflächen für ökologische Funktionen in Raumplanung
37 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Biodiversität erhalten und entwickeln Maßnahmen (Bsp.): Priorisierung der Arten und Lebensräume Sicherung und Ausbau wirksamer Schutzgebietsbetreuer Machbarkeitsstudie zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme Optionen zur Ausweisung von Wildnis - Gebieten Bundesweite Lebensraumvernetzungs- Strategie
38 BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH Zentrale Prinzipien Umsetzung im jeweiligen Zuständigkeitsbereich Finanzierung durch Mix öff. & privater Mittel & EU Programme Jährliche Evaluierung der Umsetzung Berichte 2017 & 2020 Nationale Biodiversitäts-Kommission
39 Ziele können nur gemeinsam erreicht werden!
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