Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen

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1 Annette Angermann Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Hotel Aquino, Berlin Gemeinnütziger e. V.

2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 1. Konferenzbericht Einleitung Bericht der Konferenz Zusammenfassungen der Workshops Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen Workshop 2 Unternehmen Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine Workshop 6 Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument Fazit Anhang (Konferenzbeiträge Es gilt das gesprochene Wort.) Konferenzprogramm Teilnehmer/innen / Referent/innenliste Teilnehmer/innen Referent/innenliste Eldercare Services Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland: Begrüßung durch den Deutschen Verein Barbara Syrbe Begrüßung und Eröffnung durch das BMFSFJ Dieter Hackler Eldercare Services Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene Halina Potocka Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa Werner Eichhorst Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen Marianne Skov Iversen (DK) Valentina Hlebec (SL) Anni Vilkko (FI) Workshop 2 Unternehmen Cornelia Upmeier (DE) Madeleine Starr (UK) Karsten Gareis (EU) 109 2

3 2.8.1 Jürgen Griesbeck (DE) Marie Beatrice Levaux (FR) Heike Nordmann (DE) Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Kai Pagenkopf & Mechthild Konerding (DE) Hannie Burcksen (NL) Peter Raeymaekers (BE) Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine Antoine Dumurgier (FR) Jean-François Lebrun (EU) Greger Bengtsson (SE) Workshop 6 Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument Susanne Duus (DK) Axel Sigmund (DE) Cristina Rodríguez-Porrero Miret (ES) Impressum 224 3

4 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen in all ihrer Vielfalt zu diskutieren dies war der Leitgedanke der am der internationalen Konferenz Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen, die von der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa veranstaltet wurde. Die insgesamt 175 teilnehmenden Expert/innen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, die aus 15 verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten und der Türkei angereist waren, kamen an den beiden Konferenztagen zusammen, um sich über unterstützende Dienstleistungen in Deutschland, in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten und auf europäischer Ebene zu informieren, um über europäische gute Praxisbeispiele zu diskutieren und sich zu vernetzen. In den parallel stattfindenden Workshops wurden gute Praxisbeispiele aus insgesamt zehn verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten unterteilt in Akteure sowie soziale und technische Infrastrukturen vorgestellt und lebhaft mit den Teilnehmenden diskutiert. Diese Dokumentation fasst die wichtigsten Ergebnisse der zweitägigen internationalen Konferenz zusammen. Darüber hinaus können die einzelnen Beiträge der Referent/innen sowie das Konferenzprogramm im Anhang nachgelesen werden. 1 Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung und aktive Mitwirkung derjenigen, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre: den Eröffnungsredner/innen, den Hauptreferent/innen, den Referent/innen der Workshops, den Moderator/innen der Workshops sowie der Gesamtmoderatorin. Ein großer Dank geht auch an die Dolmetscher/innen und Übersetzer/innen, ohne die weder eine dreisprachige Konferenz (deutsch, englisch, französisch) noch eine zweisprachige Dokumentation (deutsch, englisch) möglich wäre. Ein weiterer Dank geht an die zuständigen Mitarbeiter/innen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2 die Kolleg/ innen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.v. sowie an die Kolleg/innen des Projektteams Frankfurt/Main der Beobachtungsstelle für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz. Für die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa (Projektteam Berlin) Annette Angermann 1 In der deutschen Dokumentation sind die Beiträge in deutscher Sprache, in der englischen Version auf Englisch angehängt. 2 Zudem möchten wir dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Finanzierung der internationalen Konferenz danken. 1

5 1. Konferenzbericht 1.1 Einleitung Jeder Mensch braucht im Laufe seines Lebens einmal Unterstützung. Hilfe ist demnach etwas Alltägliches, etwas Selbstverständliches. Obwohl es viele Vorteile einer alternden Gesellschaft gibt beispielsweise die Chance, ein längeres und gesünderes Leben führen zu können bestehen auch einige Herausforderungen, denn die erhöhte Anzahl älterer Menschen kann durch eine sinkende Zahl jüngerer Menschen nicht mehr ausreichend unterstützt werden. Unterstützende Dienstleistungen pflegerische, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen, auch Eldercare Services genannt können nicht nur die Älteren selbst, sondern auch ihre Angehörigen entlasten und ein Stück weit zu einem selbstbestimmten Leben, in den eigenen vier Wänden, beitragen. Doch wie kann diese Unterstützung gewährleistet und organisiert werden? Dieser Frage ging die internationale Konferenz Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen, die am 15. und 16. September 2011 in Berlin stattfand, nach. 3 Das Thema Eldercare Services kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: Aus der Akteurperspektive gibt es Dienstleistungen von staatlicher, unternehmerischer oder privater Seite. Zudem kann das Thema anhand unterschiedlicher Infrastrukturen betrachten werden. Es gibt sogenannte Dienstleisternetzwerke oder zentrale Anlaufstellen, an die sich Dienstleistungsnutzer/innen wenden können. Des Weiteren können Dienstleistungen durch strukturelle Fördermodelle und Gutscheine benutzerfreundlich gestaltet werden. Nicht zuletzt kann Technik als innovatives Instrument die Möglichkeiten und die Reichweite verschiedener unterstützender Dienstleistungen erhöhen. Ziel der Konferenz war es, den verschiedenen Akteuren eine Plattform für den internationalen Erfahrungsaustausch anhand guter Praxisbeispiele, auch und gerade über ihre eigene Fachrichtung hinweg, zu bieten und sich untereinander zu vernetzen. 1.2 Bericht der Konferenz Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema unterstützende Dienstleistungen. Während die internationale Konferenz im Jahr den Schwerpunkt auf familienunterstützende Dienstleistungen für eine de/03-events/2011/gruppe6/p /. 4 Familienunterstützende Dienstleistungen in Europa: aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in Europa, 29. Januar 2011 in Berlin ( veroeffentlichungen/andere-veroeffentlichungen.html). 2

6 Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie legte, war es das Ziel der aktuellen internationalen Konferenz, alle unterstützenden Dienstleistungen pflegerische, familienunterstützende sowie haushaltsnahe Dienstleistungen mit einzubeziehen und den Fokus auf die Zielgruppe der älteren Menschen zu legen. Unterstützende Dienstleistungen werden auf nationaler und europäischer Ebene derzeit intensiv diskutiert. In Deutschland wird diese Art der Dienstleistungen bei denen es sich um die institutionalisierte Form der Tätigkeiten handelt, die zuvor in den eigenen Haushalten privat erbracht wurden jedoch zögerlicher in Anspruch genommen, als es beispielsweise in Frankreich der Fall ist. 5 Nichtsdestotrotz wird die Inanspruchnahme unterstützender Dienstleistungen wegen des Wunsches länger in der vertrauten Umgebung der eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben und damit ein selbst bestimmteres Leben führen zu können auch augrund der Notwendigkeit Beruf und familiäre Sorgeverpflichtungen zu vereinbaren in den kommenden Jahren noch steigen. Unterstützende Dienstleistungen bestimmen daher auch zunehmend die Qualität von Lebenslagen im Alter. 6 Unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland Die Altenpflege in Deutschland wird überwiegend öffentlich finanziert. Diese Finanzierung in ihrer jetzigen Form stößt jedoch an ihre Grenzen. 7 Deutschland liegt bezüglich der Anzahl der Pflegebedürftigen im europäischen Durchschnitt. Allerdings gibt es im deutschen Pflegesystem relativ wenige Beschäftigte im Bereich der Altenpflege, was dazu führt dass das Verhältnis zwischen Anzahl der Beschäftigten und Anzahl der älteren Pflegebedürftigen ungünstig ist. Das fehlende Fachkräftepotenzial, die hohe Fluktuation der Beschäftigten sowie die kurze Verweildauer der Altenpfleger/innen in ihrer Tätigkeit 8 verdeutlichen die Problematiken auf der Seite der pflegerischen Dienstleistungen. Bei den familienunterstützenden und haushaltsnahen Dienstleistungen lässt sich ein sehr großes Potenzial an Beschäftigten ausmachen. Diese Dienstleister/ innen erbringen ihre Leistungen jedoch oft im Bereich der Schattenwirtschaft. Es gilt also, sie in den formalen Arbeitsmarkt zu integrieren was zudem einen Professionalisierungs- und Qualitätsschub dieser Dienstleistungen mit sich bringen könnte. Hier sei über Kosten aus Sicht der Nachfrager und über die Verdienstmöglichkeiten aus Sicht der Anbieter/innen nachzudenken, so Werner Eichhorst vom Institut zur Zukunft der Arbeit. 9 5 Dies gründet sich neben den staatlichen Unterstützungsleistungen auch in Mentalitätsunterschieden bezüglich der Inanspruchnahme von unterstützenden personenbezogenen Dienstleistungen. 6 Naegele, Gerhard (2011): Soziale Dienste für ältere Menschen. In: Evers, A./Heinze, R.G./Olk, T. (Hrsg.): Handbuch Soziale Dienste, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S Aufgrund der Lohnkostenproblematik ist die Möglichkeit, Beiträge zu erhöhen, begrenzt. 8 Dies ist vermutlich den relativ unattraktiven Arbeitsbedingungen geschuldet. 9 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa sowie der Power Point Präsentation Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa von Werner Eichhorst (siehe Präsentation Eichhorst im Anhang). 3

7 Dieter Hackler vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) betonte, dass es die geschenkte Lebenszeit der älteren Menschen zu gestalten gelte. Wenn viele Menschen gesünder und gebildeter älter werden, bestünde die Möglichkeit, spezifische Dienste anzubieten oder auch über neue Dienstformen nachzudenken. Einfach nur so weitermachen wie bisher, trage nicht zu Innovationen in Deutschland bei. Er stellte dar, dass die deutsche Bundesregierung das staatliche Gefüge der haushaltsnahen Dienstleistungen in den letzten Jahren durch verbesserte steuerliche Absetzbarkeit weiterentwickelt hat, um die Inanspruchnahme unterstützender Dienstleistungen zu erleichtern. 10 Seit der letzten Legislaturperiode sollen Pflegestützpunkte die Leistungserbringer und Nutzer/innen miteinander ins Gespräch bringen sowie Pflegeberatung leisten. Das Programm der Mehrgenerationenhäuser ein Beispiel für zentrale Anlaufstellen für die unterschiedlichen Formen von Dienstleistungen für ältere Menschen vor Ort werde fortgesetzt und soll nun auch verstärkt bei der Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen aktiv werden. Als ein Meilenstein sei die Familienpflegezeit zu sehen. Sie wird am 1. Januar 2012 eingeführt und kann durch ihre (zeitlich begrenzte) Arbeitszeitreduktion mit gleichzeitiger Fortzahlung des Lohnes zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beitragen. 11 Des Weiteren könne das Servicetelefon sowie das Informationsportal Wege zur Pflege ab dem 1. Dezember 2011 in Anspruch genommen werden. 12 Unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene Vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaften europäischer Staaten wird das Thema unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen auch auf europäischer Ebene wahrgenommen, und Lösungsansätze werden diskutiert. Die Europa 2020 Strategie hat fünf Zielsetzungen, die auch auf Eldercare Services Auswirkungen haben können: Beschäftigung, Innovation, Bildung, soziale Integration und Klima. Unter dem Aspekt der Beschäftigung müssen viele Fragen gestellt und noch mehr Lösungen gefunden werden. Beispielsweise sollen mehr Frauen arbeiten und die Beteiligung der 50- bis 60-Jährigen am Arbeitsmarkt soll erhöht werden. Diese beiden Gruppen stellen jedoch die überragende Mehrheit der pflegenden Angehörigen. Wie können zur Entlastung dieser Gruppen mehr Arbeitsstellen im Bereich der unterstützenden Dienstleistungen geschaffen werden? Wie können Innovationen und neue Technologien besser genutzt werden, um Dienstleistungen zu verbessern? Wie können der Zugang, die Qualität verbessert und die Erschwinglichkeit gesichert werden? 10 Die Bundesregierung hat mit dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung im Jahr 2006 für eine bessere steuerliche Berücksichtigung von haushaltsnahen Dienstleistungen, Pflegediensten und Handwerkerleistungen gesorgt wurde diese Regelung durch das Gesetz zur Förderung von Familien und haushaltsnahen Dienstleistungen erweitert ( S. 6). 11 Berufstätige, die nahe Angehörige pflegen, haben die Möglichkeit ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von zwei Jahren zu reduzieren und erhalten während der Pflegzeit ein im Verhältnis zu ihrer in diesem Zeitraum real geleisteten Arbeitszeit höheres Entgelt. Nach Ablauf der Pflegezeit werden die Wert- und Arbeitskonten wieder ausgeglichen ( BMFSFJ/aeltere-menschen,did= html)

8 Die Europäische Kommission hat eine Konsultation zu Pflegezeiten eröffnet, um herauszufinden, welche Maßnahmen getroffen werden können, um pflegende Angehörige bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege besser zu unterstützen. Eine dieser Maßnahmen könnte eine Pflegefreistellung als ein Teil eines breiten Paktes zu den EU-Vorschriften für Urlaube, neben dem Mutterschutz, dem Vaterschaftsurlaub sowie dem Elternurlaub sein. Derzeit ist eine Pflegefreistellung auf europäischer Ebene nicht geregelt. Zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bestehen große Unterschiede, sowohl was das Vorhandensein von Pflegefreistellungen als auch die Bezahlung und die Dauer der Pflegefreistellung betrifft. Letztere können sich von zwei Tagen bis hin zu zwei Jahren erstrecken, so Halina Potocka von der AGE Platform Europe. 13 Insgesamt bestehe die Notwendigkeit einer integrierten Vorgehensweise, bei der zugängliche, erschwingliche und qualitativ hochwertige Pflegedienstleistungen mit angemessen vergüteten Pflegefreistellungen für pflegende Angehörige kombiniert werden. Das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012 bietet einen guten Ansatzpunkt, die Debatte auszudehnen und nicht nur auf europäischer Ebene, sondern auch auf nationaler, kommunaler und lokaler Ebene zu diskutieren. Nationale Modelle und Maßnahmen in europäischen Mitgliedstaaten Die hier beschriebenen Arten von Dienstleistungen sind die institutionalisierte Form der Tätigkeiten, die früher in den Haushalten privat erbracht wurden. Zum einen in Form von Altenpflege medizinische und pflegerische Dienstleistungen und zum anderen in Form von haushaltsbezogenen Tätigkeiten. Diese Dienstleistungen ergeben keine 100%-ige Schnittmenge, müssen in der Realität dennoch zusammen betrachtet werden, denn für viele der Nutzer/innen und ihre Angehörigen gehört eine Mischung beider Dienstleistungen zum alltäglichen Leben. Werner Eichhorst führte aus, dass diese Formen der Dienstleistungen in den meisten europäischen Ländern nicht gut bezahlt seien und aufgrund dessen die Mobilisierung des vorhandenen Fachkräftepotenzials schwer falle. Als wichtige Rahmenbedingungen seien die Entlohnungsstrukturen zu nennen. Des Weiteren fließen Qualifizierungsprozesse ein, die es den Dienstleistungsanbietern überhaupt ermöglichen, ihre spezifische Form der Dienstleistung anzubieten. Dies gelte für beide Bereiche, den der pflegerischen und den der haushaltsnahen Dienstleistungen. Während in zentraleuropäischen EU-Mitgliedstaaten eine relativ starke Lohnkompression herrscht und die hohen Lohnnebenkosten die Nachfrage solcher Dienstleistungen ohne öffent- 13 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag Eldercare Services Home Care, Family Support and Domestic Services for Older People on the European Level sowie der dazugehörigen Power Point Präsentation von Halina Potocka (siehe Präsentation Potocka im Anhang). 5

9 liche Zuschüsse erschweren, ist das angelsächsische Modell der Dienstleistungserbringung vornehmlich über den Markt geregelt. Gleichzeitig wird dort versucht die Kosten und die Rigiditäten des Arbeitsmarktes über die flexiblen Strukturen des Marktes zu begrenzen. In Skandinavien sind pflegerische und haushaltsnahe Dienstleistungen hauptsächlich über Steuern finanziert. In den kontinentaleuropäischen Staaten, in denen die Dienstleistungen traditionell überwiegend privat oder informell erbracht werden, ist zu beobachten, dass diese Dienstleistungen in den letzten Jahren zunehmend öffentlich gefördert wurden, was laut Werner Eichhorst die einzige Möglichkeit zu sein scheint, um den formalen Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Im Bereich der pflegerischen Dienstleistungen ist in Dänemark in wesentlichem Maße der Staat tätig, der infolgedessen entsprechend hohe Pflegeausgaben verzeichnet. Das System ist vornehmlich auf kommunale Verantwortung ausgerichtet und nimmt den einzelnen potenziell Pflegenden aus der Verantwortung. Im Gegensatz zu Deutschland ist im dänischen Pflegesystem die Personalrelation zwischen Anzahl der Pflegebedürftigen und der tatsächlich vorhandenen Personalressource im Pflegebereich relativ günstig. Das Vereinigte Königreich hebt hauptsächlich auf private und Marktkräfte ab und bezieht daher auch überwiegend private Anbieter in die Altenpflege mit ein. Frankreichs Mischsystem hingegen kombiniert öffentliche Finanzierung mit einer privaten Pflegeversicherung sowie teils persönlicher Altersvorsorge. Als Beispiel für ein eher traditionell orientiertes europäisches Land ist Polen, mit seiner überwiegend familiären Organisation der Altenpflege. In diesem System liegt der Schwerpunkt stark auf privat eingesetzten Mitteln. Betrachtet man nun die Lage der haushaltsnahen Dienstleistungen in den europäischen Mitgliedstaaten, so ist insgesamt festzuhalten, dass es kaum Beschäftigte in privaten Haushalten gibt. Lediglich in Südeuropa gibt es noch etwas mehr angestelltes Personal, welches jedoch ebenfalls rückläufig ist. Hier stechen zwei EU-Mitgliedstaaten besonders in der Art, haushaltsnahe Dienstleistungen zu organisieren, heraus. Zum einen Frankreich, welches die längste Tradition hat, diese Dienstleistungen formal zu organisieren. Frankreich fördert die Nachfrage nach Dienstleistungen über ein Gutschein- bzw. Schecksystem, 14 das über die deutschen steuerlichen Abgeltungsmöglichkeiten hinausgeht und zusätzlich über eine spezielle Förderung für ältere Menschen verfügt. Diese Unterstützung umfasst auch pflegerische Dienstleistungen. Zum anderen das belgische Schecksystem, das durch seine starke öffentliche Förderung noch ein Stück weiterführt. Diese Förderung zielt darauf ab, den Lohnnebenkostenanteil sowie einen großen Teil der Arbeitskosten zu übernehmen. Das bedeutet, der/die Nutzer/in trägt letztlich nur ein Viertel der Kosten. 15 Interessant ist auch das dänische Förder- 14 Das Schecksystem wird vom Arbeitgeber kofinanziert, die wiederum steuerlich gefördert werden, wenn sie ihren Beschäftigten die Nutzung von Dienstleistungsschecks ermöglichen. 15 Grundprinzip dieses Systems ist eine staatliche Bezuschussung in Höhe von 2/3 der real anfallenden Kosten für die Arbeitsstunden. Hinzu kommt die darauf zusätzliche Steuererstattung, so dass der/die Endverbraucher/in nur etwa ¼ der Kosten tragen muss. 6

10 beispiel, denn dessen Entwicklungen seit Mitte der 1990er-Jahre lassen erkennen, dass bestimmte Rahmenbedingungen nötig sind, um ein System erfolgreich zu gestalten. Das dänische Home Service Programme wurde 2004 auf die Zielgruppe ältere Menschen eingegrenzt. Mit der Fokussierung auf diese spezielle Altersgruppe ist gleichzeitig auch der Förderbetrag reduziert worden, was dazu geführt hat, dass in diesem Bereich die zugrunde liegenden Strukturen sich als nicht mehr tragfähig erwiesen haben Zusammenfassungen der Workshops Akteure Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen Workshop eins diente der Darstellung und Diskussion allgemeiner Rahmenbedingungen, die die jeweiligen Nationalstaaten ihren betroffenen Bürger/innen anbieten können, wie z.b. Freistellungen von der Arbeit zur Ausübung von Pflegetätigkeiten. Marianne Skov Iversen vom National Board for Social Services, der staatlichen Behörde für Sozialwesen in Dänemark, berichtete vom System der allgemeinen Anspruchsberechtigung und der zumeist kostenfreien Dienstleistungen. In Dänemark seien vor allem Gemeinden für die Pflege zuständig und entwickeln zudem ihre eigenen Qualitätsstandards für die häusliche Pflege. Mit der Reform der freien Wahl im Jahr 2004 habe sich der Markt geöffnet: nun seien neben den staatlichen Anbietern auch Dienstleistungsangebote von privaten Anbietern möglich. Zudem habe sich das System von der kompensierenden Pflege hin zur Alltagsrehabilitation entwickelt. Das heißt, es greift das Selbsthilfeprinzip: jeder soll Manager seines eigenen Lebens sein können. Marianne Skov Iversen resümierte, dass große Herausforderungen dazu zwängen innovativ zu sein, um neue Lösungen zur Erbringung qualitativ hochwertiger Pflege zu finden. Anni Vilkko vom National Institut for Health and Welfare stellte die systematische Förderung informeller Pflege in Finnland vor. Sie betonte die gemeinsame Verantwortung zwischen den Kommunen, den pflegenden Angehörigen und den Pflegeempfänger/innen und wies auf die allgemeine Anspruchsberechtigung hin. Die Unterstützung für pflegende Angehörige ist in Finnland nicht an die Pflege älterer Menschen gekoppelt. Pflegende haben einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialdienstleistungen sowie auf drei Tage Urlaub monatlich. Dem finnischen System liegt die Annahme zugrunde, dass über 90% der älteren Menschen zu Hause wohnen bleiben könnten, sofern sie passende Gesundheits- und Fürsorgeleistungen nutzen. Dieses 16 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa sowie der Power Point Präsentation Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa von Werner Eichhorst (siehe Präsentation Eichhorst im Anhang). 7

11 Ziel der staatlichen Rahmenbedingungen sei allerdings noch nicht erreicht. Die Herausforderung bestünde darin, das Unterstützungssystem für pflegende Angehörige weiterzuentwickeln, aus dem Familien in den verschiedensten Lebenssituationen Unterstützungen und Leistungen erhalten. Valentina Hlebec von der Universität Ljubljana berichtete von dem Verständnis der gemeinsamen Verantwortung des Einzelnen, der Familien, der Kommunen und des Staates für die Pflege älterer Menschen in Slowenien. Pflegende Angehörige haben das Recht auf Freistellung von der Arbeit für sieben Tage 17, wenn sie in demselben Haushalt wie ihre pflegebedürftigen Angehörigen wohnen. Zudem ist der Erhalt von Barleistungen und Aufwandsentschädigungen möglich. Es wird unterschieden zwischen der sozialen häuslichen Pflege 18 und der häuslichen Krankenpflege. Die häusliche Sozialpflege steht allen offen, die Mehrheit der Nutzer/innen ist jedoch über 65 Jahre alt. Die medizinische und häusliche Krankenpflege unterteilt sich in präventive und kurative Krankenpflegebesuche. Es existiert eine größere Anzahl von Rechten und Leistungen, die Anlaufstellen dafür sind jedoch unterschiedlich 19, so dass die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle laut Hlebec dem/der potentielle/n Nutzer/in vermutlich helfen würde Workshop 2 Unternehmen Im zweiten Workshop wurde die Rolle der Unternehmen in ihrer Funktion als Arbeitgeber von pflegenden Angehörigen diskutiert und gute Praxisbeispiele vorgestellt. Cornelia Upmeier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag erläuterte die allgemeinen Rahmenbedingungen, die in Deutschland für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beitragen sollen. Es gibt die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten und sich von der Arbeit freistellen zu lassen. 20 Weitere Maßnahmen die auch im Rahmen der Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden können sind flexible Arbeitszeiten (v.a. Gleitzeit), Telearbeit sowie Jobsharing. Besonders wichtig Angestellte ist laut Upmeier die Bereitstellung bzw. der Zugang zu Informationen ob in Form von Informationshotlines, Beratungen und Vermittlung von unterstützenden Dienstleistungen, Pflegetischen oder Seminaren. Des Weiteren gibt es haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen und für pflegende Angehörige, wie beispielsweise ein Wäscheservice, die Möglichkeit Essen aus der Kantine mitnehmen zu können oder Einkaufsservices 21 in den Betrieben. Cornelia Upmeier ist allerdings der Ansicht, dass die Unterstützung im Bereich der Pflege noch ausbaufähig ist. 17 In Ausnahmefällen ist dies auch 14 Tage möglich. Es besteht Anspruch auf Gehaltsentschädigung von 80%. 18 Hierbei handelt es sich um Hilfen im Haushalt, bei täglichen Aufgaben sowie bei der Pflege von sozialen Kontakten. Die Kommune ist verpflichtet 50% der Kosten abzudecken. Bis Ende 2011 fördert die Landesregierung dieses Programm durch Subventionierung (sie bezahlt die Gehälter der arbeitenden Pflegenden, einen Teil der Kosten trägt der/die Empfänger/in). 19 Sozialarbeit, Arzt, medizinischer Dienst, Krankenversicherung, Rentenversicherung etc. 20 Das Pflegezeitgesetz gestattet es dem/der Arbeitnehmer/in sich für zehn Tage sowie bis zu sechs Monaten von der Arbeit unvergütet freistellen zu lassen. Als eine Art vergütetes Mischsystem ist die Familienpflegezeit zu sehen, die ab dem in Anspruch genommen werden kann (weitere Erläuterungen siehe Fußnote 11). 21 wöchentliche Bäckerei- und Obsteinkäufe usw. möglich 8

12 Madeleine Starr von Carers UK verdeutlichte, dass es sich bei den arbeitenden pflegenden Angehörigen aufgrund des demografischen Wandels um uns alle handelt bzw. handeln wird. Da zukünftig nicht mehr die Wahl zwischen Arbeit und Pflege bestehe, würden zunehmend betriebliche Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige als Bedingung für Beschäftigungsverhältnisse gesehen. Im Vereinigten Königreich haben Beschäftigte Anspruch auf Betreuungsurlaub, um sich kurzfristig 22 um Angehörige kümmern zu können. Zudem können flexible Arbeitszeiten angefragt werden. Nach dem Gleichstellungsgesetz werden Pflegende geschützt. Die Öffentlichkeit ist für die Nöte von pflegenden Angehörigen sensibilisiert. Ein Arbeitgeberforum Employers for Carers, die pflegefreundliche Arbeitsplatzrichtlinien und verhaltensweisen entwickeln möchten, bietet praktische Dienstleistungen für Arbeitgeber an. Derzeit setzt sich die Organisation dafür ein, dass alle Kommunen dazu verpflichtet werden, sicherzustellen, dass genügend Angebote an Pflegedienstleistungen zur Verfügung stehen. Karsten Gareis von der empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung ist Mitautor der EUROFOUND 23 -Studie 24 und berichtete von Unternehmensinitiativen aus verschiedenen europäischen Staaten, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beitragen. Auf der einen Seite gibt es arbeitsbezogene Maßnahmen wie beispielsweise (temporäre) Arbeitszeitreduktionen/Teilzeitarbeit, Flexibilisierung der Arbeitszeit und Telearbeit. Auf der anderen Seite gibt es pflegebezogene Angebote, konkrete Hilfen und allgemeine Maßnahmen. Bislang war Auditierung von Familienfreundlichkeit auf Elternschaft begrenzt, nun nutzen Arbeitgeber diese Zertifikate universeller, um Angestellte zu rekrutieren Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger Workshop drei beschäftigte sich mit denjenigen, die die Dienstleistungen bereitstellen und denjenigen, die sie letztendlich nutzen. In diesem Workshop vertrat Heike Nordmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Seite der Dienstleistungsnutzer/innen. Der Bereich der ambulanten pflegerischen Hilfen in Deutschland sei relativ stark reglementiert, während die haushaltsnahen Dienstleistungen im Gegensatz dazu kaum reguliert seien. Im Rahmen der Pflege- und Wohnberatung stellte sich zudem heraus, dass Pflege ein Stigma mit sich zu bringen scheint und daher Haushaltsdienstleistungen möglichst nicht im Kontext von Pflege, sondern eher als eine Art Lebens- 22 zwei bis fünf Tage 23 Europäische Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen 24 Die Studie Company initiatives for workers with care responsibilities for disabled children or adults beinhaltet 50 Fallstudien aus elf europäischen Staaten, wie z.b. Deutschland, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Österreich und das Vereinigte Königreich sowie Polen, Slowenien und Portugal ( 9

13 komfort angeboten werden sollten. Dies würde die potentiellen Nutzer/innen eher dazu motivieren unterstützende Dienstleistungen frühzeitig anzunehmen und so auch einem möglichen Pflegebedarf vorbeugen zu können. Die verschiedenen Dienstleistungen müssen nicht aus ein und derselben Hand angeboten werden, es sollte allerdings eine/n feste/n Ansprechpartner/in geben. Jürgen Griesbeck vom Familienservice PME erläuterte im Anschluss seine Erfahrungen aus der Sichtweise einer deutschen Dienstleistungsagentur, die unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen anbietet. Er berichtete, dass vor einigen Jahren noch das schlechte Gewissen seiner Kund/innen im Vordergrund stand dies sei nun der Frage der Finanzierbarkeit gewichen. Um die unterschiedlichsten Dienstleistungen bundesweit anbieten zu können, sei neben einer großen Datenbank viel Personal notwendig, welches gewährleistet, dass jede/r vermittelte Dienstleistungsanbieter/in geprüft wird. Die Beratung kann persönlich, am Telefon oder auch mittels einer Teleakademie oder In-House-Schulungen der Arbeitgeber/innen erfolgen. Er wies zudem darauf hin, dass neben dem Organisatorischen auch die psychologische Komponente der Unterstützungsleistung nicht zu unterschätzen sei, denn durch die Pflegebedürftigkeit können sich die zwischenmenschlichen Beziehungen von Angehörigen und Pflegebedürftigen verändern. Marie Beatrice Levaux von der Fédération des Particuliers Employers de France stellte dar, dass die Familienbeschäftigung im Jahr 2020 potentiell 20 Millionen Beschäftigungsverhältnisse in Europa bereithalte und dass das französische Modell der Familienbeschäftigung in den letzten Jahren dazu beigetragen habe, nicht angemeldete Beschäftigungsverhältnisse zu reduzieren. Das Modell der Familienbeschäftigung sieht ein Beschäftigungsverhältnis zwischen zwei Privatpersonen vor. Die Familienbeschäftigung hat laut Levaux drei große Ziele: die Bezahlbarkeit der unterstützenden Dienstleistungen sicherzustellen, eine vereinfachte organisatorische Abwicklung zu ermöglichen, wie beispielsweise die Anmeldung der Beschäftigung durch den/die Familienarbeitgeber/in sowie eine Professionalisierung der Arbeitnehmer/innen. Dieses Jahr wurde eine europäische Initiative ins Leben gerufen, die versucht den Sektor der Familienbeschäftigung als eine soziale Entwicklungskraft sichtbar zu machen sowie den sozioökonomischen Herausforderungen mit einer innovativen Familienpolitik zu begegnen: die Europäische Föderation zur Familienbeschäftigung. 10

14 Soziale und technische Infrastrukturen Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Im vierten Workshop wurden gute Praxisbeispiele für zentrale Anlaufstellen thematisiert. Kai Pagenkopf stellte für die Handwerkskammer Münster zwei Projekte aus Nordrhein- Westfalen vor. Zum einen das Projekt Wohnen im Wandel und zum anderen das Projekt Service Welten. Beide deutschen Projekte bieten Wohnraumanpassungen nach individuellem Bedarf, wie beispielsweise Herstellung von Barrierefreiheit, an und versuchen eine Vernetzung handwerklicher und personen- bzw. haushaltsnaher Dienstleistungen zu fördern. Ein ganz wesentliches Moment beider Projekte sei die Erschließung von Marktchancen für Handwerker, Planer und Dienstleister/innen. Aufgrund der Marktausrichtung handele es nicht um einen sozialpolitischen, sondern um einen unternehmerischen Ansatz. Laut Pagenkopf soll eine Art Kooperationsatlas erstellt werden, in dem sich die Dienstleister/innen kundig machen können, mit wem sie wie zusammenarbeiten und wo sie konkret Unterstützung erhalten können. Mechthild Konerding berichtete von ihrer täglichen Arbeit in ihrem Unternehmen Zauberfrau Münster 25. Im Rahmen des Netzwerks Service Welten. Ihr Ansatzpunkt für die Gründung von Zauberfrau war es, eine legale Möglichkeit für private Haushalte Putz- und Haushaltshilfen zu schaffen. Hanni Burcksen vom niederländischen LekkerLeven 26, einer Mittlerorganisation zwischen den Dienstleistungsnachfrager/innen und den Dienstleistungsanbieter/innen, erläuterte, dass die fünf meistbestellten Dienstleistungen Wohndienste, Haushaltshilfen, Gartenarbeiten, Frisur- und Fußpflege sowie Alltagsbegleitung und Auskunft seien. LekkerLeven wurde Mitte der 1990er Jahre von Privatpersonen gegründet und erhielt dafür eine staatliche Anschubfinanzierung mittlerweile finanziert sich das Unternehmen allein. Der Kundenkreis besteht u.a. aus Versicherungen, Wohnungsvermieter/innen und Pflegeorganisationen, die die Vermittlungsdienste von LekkerLeven in Anspruch nehmen möchten. LekkerLeven betreut den gesamten Dienstleistungsprozess, dass heißt, sie sind von Anfang an der Ansprechpartner und sind 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche über Telefon und Internet erreichbar. Während die guten Praxisbeispiele zuvor lokaler Natur waren, verhält es sich bei Flanders Care etwas abstrakter. Peter Raeymaekers stellte die interregionale Initiative der flämischen Regierung vor und betonte, dass das Spielfeld viel größer sei und über die lokale und regionale Umgebung hinausgehe. Die Basis sei zwar das regionale Beispiel, die Initiative zur Förde- 25 Zauberfrau Münster bietet z.b. haushaltsnahe Dienstleistungen wie Reinigung der Wohnung, Wäschepflege, Einkäufe sowie Holund Bringdienste an. 26 LekkerLeven bedeutet gutes Leben. 11

15 rung von Pflege 27 in der Region, dennoch ginge es darum Gedanken und Wissen im europäischen Rahmen auszutauschen. Hierzu wurde eine Partnerschaft in 13 europäischen Regionen, wie beispielsweise Nord-Brabant, Gent, Schottland, Süddänemark, Katalonien gebildet Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine Workshop fünf setzte sich mit den verschiedenen Arten staatlicher Förderung, den Förder- und Gutscheinmodellen, auseinander und zeigte gute Praxisbeispiel auf. Antoine Dumurgier von Edenred, einem Unternehmen das vorfinanzierte Gutscheine vertreibt, erläuterte das französische Beispiel eines Gutscheinmodells. In Frankreich werden ältere Menschen bereits seit Jahren unterstützt, um länger in ihrem Zuhause bleiben zu können. Sie erhalten eine personalisierte Zuwendung für Selbständigkeit. 28 Der universelle Gutschein 29 dient als Zahlungsmittel und kann für haushaltsnahe Dienstleistungen u.ä. eingesetzt werden, nicht jedoch für medizinische Pflege. Der Vorteil von Gutscheinen besteht v.a. in ihrer zweckgebundenen Verwendung. Greger Bengtsson von der schwedischen Lokal- und Regionalbehörde stellte das Fördermodell der freien Wahl in der schwedischen Altenpflege vor. Seit den 1990er Jahren wurde über Effizienz und Qualität diskutiert und mit dem Gesetz zur neuen Wahlfreiheit aus dem Jahr 2009, hat der/die Dienstleistungsnutzer/in nach dem der soziale Dienst den Bedarf vor Ort ermittelt hat die Wahl, ob die Dienstleistung von der Gemeinde oder einem privaten Dienstleister erbracht werden soll. Da die Leistungen in gleicher Höhe entlohnt werden, herrsche hier kein Preiswettbewerb. Zudem gibt es seit ca. drei Jahren Steuererleichterungen, 30 das bedeutet, dass der/die Dienstleistungsnutzer/in 50% der Arbeitskosten trägt und der Staat die anderen 50%. Jean-François Lebrun von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten und Integration) wies zu Beginn seines Beitrages darauf hin, dass die folgende leicht provokative Betrachtung haushaltsnaher Dienstleistungen 31 nicht der offiziellen Sichtweise der Europäischen Kommission entspräche. Lebrun stellte die Frage: Gehe ich arbeiten oder erfülle ich die haushaltsbezogene Tätigkeiten selbst? Die Lösung zur Überbrückung der Differenz zwischen dem Schwarzmarkt- und dem legalen Dienstleistungspreis könnte in öffentlicher Unterstützung in Form von Steuerentlastungen, Gutscheinen oder einem Marktwettbewerb liegen. 27 Mobilität, häusliche Pflege etc. 28 Allocation Personnalisée d Autonomie 29 Chèque Emploi Service Universel 30 Die Möglichkeit haushaltsnahe Dienstleistungen gibt es also nicht für Rentner/innen. 31 Der Themenbereich Pflege wurde hier bewusst ausgespart. 12

16 1.3.6 Workshop 6 Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument In Workshop sechs wurden Erfahrungen guter Praxis im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien ausgetauscht. Susanne Duus vom dänischen Finanzministerium stellte die Arbeit des Public Welfare Technology Fund (PWT-Fund) vor. Der PWT-Fund testet neue unterstützende Technologien, wie beispielsweise das telemedical treatment, das die Zusammenarbeit zwischen Pfleger/in, Ärzt/ innen und Patient/innen fördert oder die Online-Pflege, bei der der Kontakt zum Pflegepersonal und zur Familie mittels Internetkamera gehalten wird. Zu bedenken ist laut Duus jedoch, dass es aufgrund von Testreihen längere Zeit benötigt diese Innovationen einzuführen. Axel Sigmund vom VDI/VDE Innovation + Technik beleuchtete nationale und europäische Programme von Ambient Assistent Living (AAL). Die technischen Hilfsmittel seien nicht nur auf ältere Menschen ausgerichtet, diese sollen die Produkte jedoch ebenfalls anwenden können. In Deutschland gibt es verschiedene Programme, um Informations- und Kommunikationstechnologien für ältere Menschen nutzbar zu machen, wie z.b. mit den Altersgerechten Assistenzsystemen für ein gesundes und unabhängiges Leben. Auf europäischer Ebene werden im Rahmen des AAL Joint Programme, das noch bis 2013 läuft, Technologien in Zusammenhang mit Dienstleistungen gefördert. Cristina Rodríguez-Porrero Miret von CEAPAT-IMSERSO 32 beschrieb einige spanische Beispiele guter Praxis. Sie zeigte beispielsweise auf, wie technologische Innovationen zur Ortung, zur kognitiven Stimulation, zur Unterstützung von Parkinsonkranken und zum Gedächtnistraining genutzt werden können. Des Weiteren gibt es technische Möglichkeiten die negativen Auswirkungen von Entfernungen im ländlichen Raum durch Informations- und Kommunikationstechnologien zu reduzieren, beispielsweise durch das Programm der enclave rural 33, in dem Wissen transferiert und emotionale Unterstützung gewährleistet wird. Ein allgemeines Problem von technologischen Innovationen bestehe darin, dass viele Verbraucher/innen nicht ausreichend über die Möglichkeiten informiert seien. 1.4 Fazit Der europäische Vergleich zeigt, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, die Lebenssituation für alle Beteiligten, aber vor allem für die Dienstleistungsnutzer/innen zu verbessern. Aus Akteursperspektive wäre dies durch eine Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen z.b. durch die Schaffung von integrierten Diensten 34, durch eine verstärkte Einbindung 32 CEAPAT (Centro de Referencia Estatal de Autonomía Personal y Ayudas Técnícas) - IMSERSO (Instituto de Mayores y Servicios Sociales) Unter integrierten Diensten sind die auf Einzelfälle bezogene Zusammenarbeit der jeweils beteiligten Dienste, Institutionen, und Einzelakteure zu verstehen (Naegele, Gerhard (2011): Soziale Dienste für ältere Menschen. In: Evers, A./Heinze, R.G./Olk, T. (Hrsg.): Handbuch Soziale Dienste, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 418). 13

17 der Unternehmen mittels ihrer betrieblichen Regelungen innerhalb der Rahmengesetzgebungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für die Arbeitnehmer/innen sowie beispielsweise durch eine Vereinfachung der Beschäftigung von Privatpersonen als unterstützende Dienstleister, möglich. In Hinblick auf die unterschiedlichen Infrastrukturen lässt sich zusammenfassen, dass zentrale Anlaufstellen, gerade in fragmentierten Unterstützungssystemen als (erster) Ansprechpartner fungieren können, dass zur Steigerung der legalen Nachfrage von Dienstleistungen besonders Gutschein- oder andere Fördermodelle geeignet sind und dass Informations- und Kommunikationstechnologien innovative Lösungsansätze zur Unterstützung von älteren Menschen bieten können. Die Konferenz hat gezeigt, dass sich die Diskussionen um unterstützende Dienstleistungen in einem Spannungsfeld zwischen Professionalisierung und Formalisierung bzw. Legalisierung der unterstützenden Tätigkeiten bewegen. Teilweise verbleibt die Erbringung der Dienstleistung allerdings in der Schattenwirtschaft, wie es auch in Deutschland der Fall ist. Wenn die Dienstleistungen jedoch in den formalen Arbeitsmarkt integriert, also legale Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden sollen, ist es unerlässlich, die Bruttokosten der Nutzer/innen und die Nettoverdienste der Dienstleister/innen in Relation zu setzen. Es gibt gute Gründe, eine Subventionierung dieses Wirtschaftszweiges zu rechtfertigen. Eine Subventionierung hätte die Legalisierung informeller Beschäftigungsverhältnisse, höhere Steuereinkommen, die Professionalisierung der Dienstleistungen durch die sich die Arbeitsbedingungen der Dienstleistungserbringer/innen und damit auch die Qualität der Dienste verbessern würden, zur Folge. Diese Ansätze aus dem internationalen Vergleich sind insbesondere für Deutschland interessant, denn dies spräche für eine Förderung der Nachfrage mit Hilfe eines Scheck- bzw. Gutscheinsystems verbunden mit einer steuerlichen Förderung. Als wichtige flankierende Maßnahme wäre eine Einbindung der Arbeitgeber als Sponsoren möglich. Diese kann ebenfalls zu einer Legalisierung der Dienstleistungen, aber auch zur Mitarbeiterbindung beitragen. Des Weiteren könnten Dienstleistungsagenturen oder private Anbieter, die bestimmte Qualifikationsstandards erfüllen, sich zertifizieren lassen und Zugang zum System erhalten. Es gilt nun, für die jeweiligen Staaten passgenaue Rahmenbedingungen zu finden, um pflegerische, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen neu zu gestalten und die demografischen Veränderungen als Chance zu sehen, innovative Lösungen für die derzeitigen ökonomischen und sozialen Herausforderungen zu finden. Unsere Gesellschaft wird sich an die Bedürfnisse ihrer alternden Bevölkerung anpassen müssen, es bietet sich jedoch auch die Chance, das Konzept eines Designs für alle zu entwickeln. 14

18 2. Anhang (Konferenzbeiträge Es gilt das gesprochene Wort.) 2.1 Konferenzprogramm Vereinbarkeit von Pflege und Beruf im europäischen Vergleich Internationale Konferenz Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Donnerstag, und Freitag, Hotel Aquino, Berlin Programm (Stand: ) Donnerstag, :00 Anmeldung mit kleinem Begrüßungsimbiss 13:30 Eldercare Services Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland Begrüßung durch den Deutschen Verein Barbara Syrbe, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v. Begrüßung und Eröffnung Dieter Hackler, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 14:00 Eldercare Services - Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene Halina Potocka, AGE Platform Europe 15

19 14:30 Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa Werner Eichhorst, Institut zur Zukunft der Arbeit 15:10 Rückfragen und Publikumsdiskussion 15:40 Kaffeepause 16:15 Parallele Workshops 1. Block: Akteure Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen Marianne Skov Iversen, National Board of Senior Services, Senior Citizen Services (Dänemark) Valentina Hlebec, Universität Ljubljana (Slowenien) Anni Vilkko, National Institute for Health and Welfare (Finnland) Moderation: Christopher Gess, Rambøll Management Consulting GmbH Workshop 2 Unternehmen Cornelia Upmeier, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Deutschland) Madeleine Starr, Carers UK/Employers for Carers (Vereinigtes Königreich) Karsten Gareis, empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbh (EU) Moderation: Regina Held, Zentrum Frau in Beruf und Technik Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger Jürgen Griesbeck, pme Familienservice (Deutschland) Marie Beatrice Levaux, Fédération des Particuliers Employers de France (Frankreich) Heike Nordmann, Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen (Deutschland) Moderation: Brigitte Bührlen, WIR! Stiftung pflegender Angehöriger 18:15 Ausklang im Plenum 16

20 18:30 Ende des ersten Veranstaltungstages - Abendessen Freitag, :00 Begrüßungskaffee 09:15 Begrüßung und Berichte aus den Workshops des ersten Veranstaltungstages (Workshops 1-3) 09:45 Parallele Workshops 2. Block: soziale und technische Infrastrukturen Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Kai Pagenkopf (ServiceWelten + Wohnen im Wandel), NeumannConsult / Handwerkskammer Münster und Mechthild Konerding (Zauberfrau Münster) (Deutschland) Hannie Burcksen, Lekker Leven (Niederlande) Peter Raeymaekers, Flanders Care (Belgien) Moderation: Sven Hallscheidt, Deutscher Industrie- und Handelskammertag Workshop 5 Workshop 6 Fördermodelle / Gutscheine Antoine Dumurgier, Edenred (Frankreich) Jean-François Lebrun, Europäische Kommission (EU) Greger Bengtsson, Sveriges Kommuner och Landsting (Schweden) Moderation: Dominik Enste, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument Susanne Duus, Public Welfare Technology-Foundation (Dänemark) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (Deutschland) Cristina Rodríguez-Porrero Miret, Centro de Referencia Estatal de Autonomía Personal y Ayudas Técnicas - Insituto de Mayores y Servicios Sociales (Spanien) Moderation: Sibylle Meyer, SIBIS - Institut für Sozialforschung 17

21 11:45 Kaffeepause 12:15 Berichte der vorangegangenen Workshops (Workshops 4-6) 12:45 Bilanz und Ausblick Abschlussdiskussion mit europäischen, zivilgesellschaftlichen, unternehmerischen und politischen Stellungnahmen Hanneli Döhner, Eurocarers / European Association Working for Carers Ursula Woltering, Sozialplanerin Stadt Ahlen / Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros Dagmar Crzan, Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungsunternehmen Alexander Böhne, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Thomas Fischer, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Schlusswort Cornelia Markowski, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v. 14:00 Ende der Veranstaltung - Mittagessen Konferenzmoderation: Judith Schulte-Loh (Hörfunk und Fernsehjournalistin, WDR) Simultandolmetschung: deutsch, englisch, französisch Moderatorin: Judith Schulte-Loh 18

22 2.2 Teilnehmer/innen / Referent/innenliste Teilnehmer/innen Ambronn, Dieter Asmacher, Christoph Au, Cornelia Aubry, Christian Avallone, Isabelle Banas, Paulina Barnett, Stephen Bauer, Jan Baur, Tobias Becker, Christel Berner, Frank Blank, Roman Bockova, Lenka Boeck, Renate Brandstetter-Weddig, Doris Brinner, Claudia Buse, Monika Chilese-Lemarinier, Delphine Collings, Andrew Di Croce, Genny Dinkelacker, Petra Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Schleswig Holstein e.v., Kiel, Deutschland Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, Münster, Deutschland Deutsches Zentrum für Altersfragen e.v., Berlin, Deutschland Edenred München München, Deutschland Elderly and Community Care Department, Valletta, MALTA Deutscher Caritasverband e.v., EU-Vertretung, Bruxelles, BELGIUM ESN-European Social Network, Brighton BN1 8RB, UNITED KINGDOM Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland Koordinationsstelle der Berliner Mobilitäshilfedienst, Berlin, Deutschland Bezirksamt Pankow von Berlin, Berlin, Deutschland Deutsches Zentrum für Altersfragen e.v., Berlin, Deutschland Gemeinde Wusterhausen, Wusterhausen, Deutschland Ministry of Labour and Social Affairs, Prague 2, CZECH REPUBLIC SEKIS Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle, Berlin, Deutschland Kreisausschuss des Landkreises Kassel Pflegestützpunkt, Kassel, Deutschland Deutscher Caritasverband e.v. Referat Altenhilfe, Behindertenhilfe, Gesundheitsförderung, Freiburg, Deutschland Landkreis Ostvorpommern Anklam, Deutschland Edenred, Bruxelles, BELGIUM Edenred London, London, UNITED KINGDOM Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland 19

23 Doerk, Ingo Dolata, Sophia Durst, Christopher Fangmeyer, Elisabeth Fischer, Thomas Fix, Elisabeth Frank, Wilma Fuchs, Daniel Goemans, Mireille Greifenberg, Peter Gröger,Thomas Gromer, Melanie Hacaperkova, Dana Hagen, Christine Hamacher, Oliver Hämmer, Sonja Hammerling, Rainer Hastedt, Ingrid Haude, Eva Heckel, Margaret Heese, Carl Heimer, Andreas Heinisch, Renate Henninger, Nadine REGE mbh, Bielefeld, Deutschland FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, Paderborn, Deutschland Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.v. Hildesheim, Deutschland Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, Deutschland Deutscher Caritasverband e.v. Berliner Büro Rehabilitation, Alten- und Gesundheitspolitik, Berlin, Deutschland Interval, Berlin, Deutschland Volkssolidarität Dresden, Dresden, Deutschland FPS Social Security 1000, Brussels, BELGIUM Diakonisches Werk Rheinland - Westfalen - Lippe e.v. Europabüro Diakonie Regional (EDR), Münster, Deutschland Social Care Gunnar Taege, Eichwalde, Deutschland Fédération des Particuliers-Employeurs de France, Paris, FRANCE Ministry of Labour and Social Affairs, Prague 2, CZECH REPUBLIC Deutsches Zentrum für Altersfragen e.v., Berlin, Deutschland Deutscher Pflegering GmbH, Hamburg, Deutschland Bundesministerium für Gesundheit, Berlin, Deutschland wir pflegen Interessenvertretung begleitender Angehöriger und Freunde in Deutschland e.v., Berlin, Deutschland Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg, Deutschland Potsdam, Deutschland Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), Eichstätt, Deutschland Prognos AG, Berlin, Deutschland Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, Boxberg, Deutschland Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH, Stuttgart, Deutschland 20

24 Henschke, Beate Pflegestützpunkt Treptow-Köpenick, Berlin, Deutschland Hinzen, Rainer Diakonie Stetten e.v., Kernen, Deutschland Houssiere, Audrey Think Tank européen Pour la Solidarité, Bruxelles, BELGIUM Hurtz, Helmut Hamburg, Deutschland Hüther, Robert Landeswohlfahrtsverband Hessen Hauptverwaltung Kassel FB Hauptfürsorgestelle, Kassel, Deutschland Johnen, Andrea Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Eupen, BELGIUM Jung, Thomas GFFB, Frankfurt, Deutschland Kahler, Barbara Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v. Arbeitsfeld IV, Berlin, Deutschland Kamperhoff, Mark Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ref. 317 Koordination Europapolitik, Familienpolitik Berlin, Deutschland Kankam, Hans Berlin, Deutschland Keitel, Juliane Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden, Deutschland Kiesling, Barbara Förderwerk Bremen GmbH, Bremen, Deutschland Killmey, Nikola Landkreis Potsdam-Mittelmark FD 51 Sozialcontrolling, Bad Belzig, Deutschland Kirchenbauer, Julius Fairvalue Corporate & Public Affairs, Paris, FRANCE Kirner, Kerstin Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, Deutschland Kirner, Andreas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ref. 313 Freie Wohlfahrtspflege und soziale Arbeit, Berlin, Deutschland Kirner, Kerstin Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Berlin, Deutschland Knerr, Ute Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e. V., Saarbrücken, Deutschland Koch, Damaris Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.v. Altenhilfe, Berlin, Deutschland Kohl, Felicitas pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland Konerding, Antonia Zauberfrau Haushaltsnahe Dienstleistungen, Hamburg, Deutschland Krüger, Elke Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.v., Berlin, Deutschland Kubelt, Doreen Landkreis Havelland Sozialamt, Rathenow, Deutschland 21

25 Kunar, Elke Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Wien, AUSTRIA Kupriené, Ona The Fund Help the children and elderly, VILNIUS, LITHUANIA Kuprys, Robertas The Fund Help the children and elderly, VILNIUS, LITHUANIA Langerhans, Gabriele Bundesministerium für Gesundheit Referat G 14 Grundsatzfragen der Pflegeversicherung, Bonn, Deutschland Latalova, Katerina Edenred, Praha, CZECH REPUBLIC Link, Brunhilde Pro Arbeit Kreis Offenbach AöR, Dietzenbach, Deutschland Lößner, Regina Landkreis Havelland Sozialamt, Rathenow, Deutschland Maaßen, Detlef ComFair GmbH, Oldenburg, Deutschland Magerkohl, Friedhelm Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Deutschland Majewski, Kerstin Agentur für Arbeit Halle, Halle, Deutschland Meissner, Kirsten Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, Deutschland Mohr, Christina Stadt Frankfurt am Main Jugend- und Sozialamt, Frankfurt, Deutschland Müller-Friderichs Gabriele,Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.v. Offene Seniorendienste, Frankfurt am Main, Deutschland Müller-List, Gabriele Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ref. 301 Grundsatz- und internationale Angelegenheiten, Bonn, Deutschland Nachtmann, Juliane Landeshauptstadt Potsdam Potsdam, Deutschland Nadazdyova, Maria Ministry of Labour, Social Affairs and Family of the Slovak Republic, Bratislava, SLOVAKIA Neuhaus, Andrea Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.v., Köln, Deutschland Nikolaus, Markus Diakonie Stetten e.v., Kernen, Deutschland Nykvist, Karina Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN Nylander, Pete r Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN Oglak, Sema Dokuz Eylül University Vocational School of Health Care Services, Izmir, TURKEY Oji, Iris Westfälische Wilhelms-Universität Münster Servicebüro Familie, Münster, Deutschland Oldenburg, Anne pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland Papiernik, Mareen Landratsamt Coburg Amt für Jugend und Familie, Coburg, Deutschland Parente, Timo BB Life Care Pflegeteam, Berlin, Deutschland 22

26 Pickhardt, Barbara Piefke, Thomas Pippart, Gabriela Prestel, Philipp Reinhard, Hans-Joachim Rettstatt, Tina Rocha, Jasmin Rogalski, Ramona Rohden, Karin Sonja Rohwer-Tychsen, Dörthe Rosenbach, Wolfram Rosenträger, Bernd Ross, Martina Rossow, Judith Rötzel, Peter Schade, Tanja Schäff, Cornelia Schalek, Kurt Schasse, Tobias Schirmer, Lisa Schlosser, Nelly Schmid-Noerr, Magdalena Schmolz, Ulrich Schulz-Müller, Silvia Shinozaki, Kyoko Solf, Markus Sowarka, Doris Spicher, Jürgen Universität Paderborn Familienbüro, Paderborn, Deutschland Kreis Offenbach FD 93 Leitstelle Älter werden, Dietzenbach, Deutschland Stadt Jena Dezernat Familie und Soziales, Jena, Deutschland AllgäuStift GmbH, Kempten, Deutschland Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht, München, Deutschland Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland Humboldt Universität zu Berlin Berlin Graduate School of Social Sciences, Berlin, Deutschland Landfrauen Wusterhausen/Dosse, Blankenberg, Deutschland Landeshauptstadt Magdeburg Sozial- und Wohnungsamt, Magdeburg, Deutschland Klinikum Nordfriesland ggmbh, Husum, Deutschland Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, Deutschland Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland Deutsches Zentrum für Altersfragen e.v., Berlin, Deutschland Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.v. Wirtschaftsreferat, Köln, Deutschland Edenred, Hamburg, Deutschland Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.v., Berlin, Deutschland Caritas Österreich, Wien, AUSTRIA Stadtverwaltung Worms Soziales, Jugend und Wohnen, Worms, Deutschland Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland Agentur für Arbeit Berlin Nord, Berlin, Deutschland Landeshauptstadt München Stadtratsfraktion Die Grünen - rosa liste, München, Deutschland Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland GFFB, Frankfurt, Deutschland Friedberg, Deutschland famplus Familienservice, München, Deutschland Deutsches Zentrum für Altersfragen e.v., Berlin, Deutschland Caritasverband für das Bistum Aachen e.v. Bereich Facharbeit und Sozialpolitik, Aachen, Deutschland 23

27 Stallkamp, Andreas Tjadens, Frits Trnovec, Stanislav Uhl, Achim Unger, Susanne Vitkova Rulikova, Klara Walter, Petra Weißenborn, Gudrun Werner, Antje Windelen, Sabine Wisén Staxler, Karin Wolf, Dürt Zentgraff, Ute Zinnen,Marco Zobel, Oliver Landkreis Osnabrück Fachdienst Soziales, Osnabrück, Deutschland Health and Social Care Associates, Alphen aan den Rijn, NETHERLANDS EUROCARERS Club of Large Families, Bratislava, SLOVAKIA Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, Dresden, Deutschland Ministry of Labour and Social Affairs, Prague 2, CZECH REPUBLIC Aktion Jugendberufshilfe im Ostalbkreis e.v., Aalen, Deutschland Angehörige psychisch Kranker Landesverband Berlin e. V., Berlin, Deutschland Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.v., Rostock, Deutschland ZAUBERFRAU-Berlin Agentur für Haushaltsnahe Dienstleistungen, Berlin, Deutschland Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN Inhaus GmbH, Berlin, Deutschland Der Paritätische Gesamtverband e.v., Abteilung Gesundheit und Rehabilitation, Berlin, Deutschland Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Eupen, BELGIUM Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.v., Berlin, Deutschland Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa / Observatory for Sociopolitical Developments in Europe Angermann, Annette Projektteam Berlin, Deutschland Koplin, Sabrina Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v., Stabsstelle Internationales, Berlin, Deutschland Linz, Kathrin Projektteam Frankfurt am Main, Deutschland Reich, Nele Projektteam Berlin, Deutschland Stula, Sabrina Projektteam Berlin, Deutschland 24

28 2.2.2 Referent/innenliste Bengtsson, Greger Sveriges Kommuner och Landsting Stockholm, SWEDEN Böhne, Alexander Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Berlin, Deutschland Bührlen, Brigitte WIR! Stiftung pflegender Angehöriger München, Deutschland Burcksen, Hannie Lekker Leven AC Velp, NETHERLANDS Crzan, Dagmar Domestic Care Haushaltsservice Hardegsen, Deutschland Döhner, Hanneli Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Zentrum für Psychosoziale Medizin Hamburg, Deutschland Dumurgier, Antoine Edenred France Malakoff Cedex, FRANCE Duus, Susanne PWT - The Danish PWT Foundation (Public Welfare Technology) ABT - fonden Kopenhagen, DENMARK Eichhorst, Werner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH Bonn, Deutschland Enste, Dominik Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, Deutschland Gareis, Karsten empirica AG Bonn, Deutschland Gess, Christopher Ramboll Management Consulting Berlin, Deutschland Griesbeck, Jürgen pme Familienservice GmbH München, Deutschland Hackler, Dieter Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Abteilung 3 Berlin, Deutschland Hallscheidt, Sven Christoph Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e. V. Berlin, Deutschland Held, Regina Zentrum Frau in Beruf und Technik Castrop-Rauxel, Deutschland 25

29 Hlebec, Valentina Iversen, Marianne Skov Konerding, Mechthild Lebrun, Jean-Francois Levaux, Marie-Beatrice Markowski, Cornelia Meyer, Sibylle Nordmann, Heike Pagenkopf, Kai Potocka, Halina Raeymeakers, Peter Rodriguez-Porrero Miret, Cristina Schulte-Loh, Judith Sigmund, Axel Starr, Madeleine Syrbe, Barbara Upmeier, Cornelia University of Ljubljana Faculty of Social Sciences Centre for Welfare Sudies (CWS) Ljubljana, SLOVENIA Ministry of Social Affairs Kopenhagen National Board of Social Services Servicestyrelsen 5000 Odense C, DENMARK Zauberfrau Münster Münster, Deutschland Europäische Kommission Brussels, BELGIUM Fédération des Particuliers-Employeurs de France Paris, FRANCE Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v. Stabsstelle Internationales Berlin, Deutschland SIBIS Institut für Sozialforschung Berlin Berlin, Deutschland Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.v. Düsseldorf, Deutschland Consulting Büro Münster, Deutschland AGE Platform Europe Brüssel, BELGIUM Flanders Care Brussels, BELGIUM Ceapat Imserso Madrid, SPAIN GERMANY VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Nationale Kontaktstelle AAL JP Berlin, Deutschland Carers UK London London, UNITED KINGDOM Landkreis Ostvorpommern Anklam, Deutschland Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e. V. B2 Kommunikation, Gesellschaftspolitik Berlin, Deutschland 26

30 Vilkko, Anni Woltering, Ursula National Institute for Health and Welfare Helsinki, FINLAND Stadt Ahlen Sozialabteilung Leitstelle Älter werden in Ahlen Ahlen, Deutschland Die Beitragenden 27

31 2.3 Eldercare Services Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland Begrüßung durch Barbara Syrbe, Deutscher Verein Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie im Namen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. ganz herzlich zur Konferenz Eldercare Services in Europa. Ich hoffe Sie hatten alle eine gute Anreise; Ich konnte der Teilnehmerliste entnehmen, dass Sie aus den verschiedensten Teilen Europas heute nach Berlin gekommen sind, um über Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen zu diskutieren und sich über gute Praxisbeispiele zu informieren. Barbara Syrbe Zu Ihrer Orientierung vorab ein paar Worte zum Deutschen Verein: Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge vertritt seit über 100 Jahren die Interessen sozialer Einrichtungen und Dienste. Er ist das Forum des Sozialen: Er versammelt unter seinem Dach über 2500 Mitglieder aus dem gemeinnützigen Sektor und den Kommunen, der Wissenschaft sowie aus Landes- und Bundesministerien. An vielen Stellen nimmt er Einfluss auf sozialpolitische Entwicklungen in Deutschland und regt Reformen an mitunter sehr erfolgreich. Unsere Themen sind so vielfältig, wie die professionelle soziale Arbeit selbst: Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarktintegration und Sozialhilfe bis hin zur Altenhilfe, ergänzt um Sozialplanung, Finanzierung, Qualifizierung, Qualitätsmanagement sozialer Dienste sowie Kooperation zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren. Ziel unserer Arbeit war und ist stets soziale Verbesserungen insbesondere für die bedürftigsten Gruppen der Gesellschaft. Die Mittel zur Verwirklichung dieser Ziele liegen aber nicht allein in unserer Hand! Dazu brauchte es wirtschaftliche Leistungskraft, gesellschaftliches Bewusstsein und politischen Willen! Ein Ziel des Deutschen Vereins ist der Erhalt der selbständigen Lebensführung. Dieses Ziel verfolgen wir auch in unserer fachlichen Arbeit. 28

32 Zum einen müssen wir in einer Gesellschaft des langen Lebens mit einem steigenden Anteil sehr alter Menschen eine menschenwürdige Pflege gewährleisten. Es ist eine Herausforderung unser Pflegesystem qualitativ weiter zu entwickeln und dabei auch bezahlbar zu halten. In die angekündigte Reform der Pflegeversicherung wird sich der Deutsche Verein aktiv einbringen. Ebenso wird er die Arbeit des neu einberufenen Beirates zur Umsetzung des Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs begleiten. Der neue, umfassendere Pflegebedürftigkeitsbegriffs wird ein Impuls zur Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung und der Pflegequalität sein. Zum anderen wird es darum gehen, alten Menschen so lange wie möglich ihre vertraute Umgebung und selbständige Lebensführung zu erhalten. Die meisten alten Menschen sind nicht pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung. Aber viele benötigen Hilfe im Alltag. Alte Menschen, deren Einkommen sehr gering ist, können Hilfen zur Haushaltsführung aus der Sozialhilfe erhalten. Wer nicht bedürftig ist, muss diese Dienste selbst finanzieren und organisieren. Dies ist teuer (und findet häufig auf dem schwarzen Markt statt). Einige Kommunen versuchen, meist gemeinsam mit der regionalen Arbeitsverwaltung oder mit lokalen Anbietern, solche Dienstleistungen zu vermitteln, zu organisieren oder zumindest den Zugang zu ihnen zu erleichtern. Doch in der Fläche ist die verlässliche, legale und finanzierbare Alltagsunterstützung für alte Menschen eine nicht gelöste Aufgabe. Übrigens finden Sie in der Auslage im Foyer auch Papiere des Deutschen Vereins zum Thema Vermeidung von Pflegebedürftigkeit sowie zu lokaler Pflegeinfrastruktur. Im Einladungsschreiben hieß es: Eine alternde Gesellschaft biete viele Vorteile: beispielsweise ein längeres und gesünderes Leben. Dann kommt jedoch auch ein Aber! Denn neben diesen Vorteilen bestehen auch Herausforderungen. Einer größer werdenden Gruppe älterer Menschen stehen immer weniger junge Menschen gegenüber. Die Unterstützung derjenigen, die Hilfe brauchen, um ihren Alltag zu bewältigen ist dadurch immer drängender. Doch wie soll diese Unterstützung gewährleistet werden? Genau darum sind wir zusammen gekommen, um heute und morgen auf dieser Veranstaltung darüber zu sprechen, uns auszutauschen und zu vernetzen. Es werden Modelle unterschiedlichster Art vorgestellt, ob es sich nun um Dienstleistungen handelt, die vom Staat geleistet werden, durch Unternehmen oder von privater Seite. Diese unterschiedlichen Akteure kommen in den Workshops, aber auch in der Abschlussdiskussion zu Worte. 29

33 Neben der Akteurs-Perspektive gibt es auch andere Möglichkeiten das Thema personelle Dienstleistungen zu betrachten nämlich von den unterschiedlichen Infrastrukturen aus: Es gibt sogenannte Dienstleisternetzwerke oder auch zentrale Anlaufstellen, an die sich die Menschen wenden können, die eine pflegerische, familienunterstützende oder haushaltsnahe Dienstleistung benötigen. Aber auch strukturelle Fördermodelle und Gutscheine sind eine Möglichkeit Dienstleistungen benutzerfreundlicher anzubieten. Und nicht zuletzt die Technik kann als innovatives Instrument die Möglichkeiten und die Reichweite von unterschiedlichen Hilfsleistungen erhöhen. Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit haben, uns gemeinsam vertieft mit unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen zu beschäftigen. Ich Ihnen wünsche eine erfolgreiche Tagung, anregende Diskussionen und viele interessante Erkenntnisse. Herzlichen Dank! 30

34 2.3.2 Begrüßung und Eröffnung (durch das BMFSFJ) Dieter Hackler Titel: Eldercare Services Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland Dieter Hackler Sehr geehrte Frau Dr. Syrbe, (Dr. Barbara Syrbe, Präsidiumsmitglied Deutscher Verein, Landrätin des Landkreises Ostvorpommern / Mecklenburg-Vorpommern, Partei Die Linke) sehr geehrte Damen und Herren, Gliederung 1. Thematischer Einstieg 2. Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen / neue Märkte 3. Finanzierung 4. Gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der Entwicklung dieser Dienstleistungen 5. Einführung einer Familienpflegezeit 6. Modellprojekt PFLEGEN-UND-LEBEN 7. Vermittlungsdatenbank der MGHs 8. Ausblick 1. Thematischer Einstieg: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen so lautet das Thema der heutigen internationalen Konferenz, die als Folgeveranstaltung zur europäischen Konferenz zu den Aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der Familienunterstützenden Dienstleistungen in Europa von Januar 2010 dieses nach wie vor aktu- 31

35 elle Thema weiterführend behandeln soll. Ich bin sehr froh darüber, dass auch ich Sie zu dieser Fachtagung begrüßen darf. Zunächst freut es mich besonders, dass die Konferenz einen derart großen Zuspruch von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus insgesamt 17 Ländern aus allen Teilen Europas - gefunden hat. Dies belegt nicht nur, dass dieses Thema weiterhin von größter Aktualität ist, sondern vielmehr auch, wie viele Menschen davon angesprochen sind sei es als Dienstleistungserbringer, als Nutzerinnen und Nutzer oder auch als Verantwortliche aus den Bereichen Politik, Regierung oder Verwaltung. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Ansätze, den Aspekt der unterstützenden Dienstleistungen für Ältere (eldercare services) aufzugreifen und gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung zu diskutieren, weiterzuentwickeln und einen leichteren Zugang zu diesen Dienstleistungen zu ermöglichen. Die Bundesregierung hat bereits in mehreren Schritten das staatliche Gefüge der haushaltsnahen und familienunterstützenden Dienstleistungen verbessert. Die bisherigen Maßnahmen wie etwa die bessere steuerliche Absetzbarkeit oder aber der zusätzliche Förderbetrag für Aufwendungen von Dienstleistungen waren hier Weg weisend. 2. Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen / neuemärkte: Nun geht es einerseits zunehmend darum, diese Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und zwar gleichermaßen für Dienstleistungserbringerinnen und erbringer als auch für die Nutzerinnen und Nutzer. Andererseits sollten wir aber nicht aus dem Auge verlieren, dass wir einem Markt gegenüber stehen, der sich insgesamt in stetiger Entwicklung befindet. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Entwicklung anders verlaufen wird, als wir alle uns das heute vorstellen können. Zunächst erschließt sich gerade dieser Dienstleistungsmarkt die vielfältigsten neuen Bereiche. Viele haben zunächst klassische Einsatzfelder wie Betreuungs- und Pflegeleistungen im Blick. Dabei bleibt jedoch oft unberücksichtigt, dass es darüber hinaus auch vielfältige weitere und Einsatzfelder gibt: Ich denke etwa an die Begleitung auf Reisen, den gemeinsamen Besuch kultureller Veranstaltungen, behördliche Tätigkeiten oder je nach körperlicher Verfassung- auch die gemeinsame sportliche Betätigung. Hieraus wird ebenfalls ein Bewusstseinswandel ersichtlich, der sich längst vollzogen hat: Dienstleistungsempfängerinnen und empfänger sehen sich nicht zwangsläufig als passive Nutzer, sondern wünschen sich oftmals ein partnerschaftliches Miteinander. Gleiches gilt für Angehörige, die unterstützende Dienstleistungen für sich oder für ihre Eltern in Anspruch nehmen: Ältere Menschen wollen gut beraten sein, gut begleitet sein, sich einfach gut aufgehoben wissen. 32

36 Dabei geht es nicht allein um einen erhöhten Lebensstandard oder Lebenskomfort; es geht vielmehr auch um grundsätzliche Fragen der Lebenssicherheit und somit eines guten Lebensgefühls; quasi des Gefühls, auch im Alter gut aufgehoben zu sein. Auch diese Komponente müssen wir berücksichtigen, wenn wir über die Entwicklung und die Erweiterung der familienunterstützenden Dienstleistungen sprechen. 3. Finanzierung: Nicht zuletzt darf natürlich die Frage der Finanzierbarkeit dieser Dienstleistungen nicht unbeachtet bleiben, zumal wir uns hier in einem Grenzbereich befinden, der scharf abzugrenzen ist. Die Schnittstellen befinden sich zwischen -einerseits der Schwarzarbeit, aus der diese Dienstleistungen im Interesse aller herausgehalten werden müssen; und -andererseits dem freiwilligen Engagement von und für ältere Menschen, das wir als Bundesfamilienministerium nachhaltig fördern, das aber gerade keine entgeltlichen Tätigkeiten und Arbeitsverhältnisse ersetzen darf. Kritiker mögen einwerfen, dass diese Dienstleistungen natürlich bezahlbar sein müssen und nicht allein davon abhängig sein sollten, wie vermögend der einzelne ältere Mensch bzw. seine Familienangehörigen sind. Doch auch hier lassen sich gute Beispiele anführen, die meiner Ansicht nach die unterschiedlichen Interessen in hervorragender Weise verbinden und letztlich eine Gewinnsituation für alle Seiten darstellen. Fondsmodell Rödental: Die Stadt Rödental hat mit ihrem Konzept Häusliche Hilfen einen Weg dafür gefunden. Was 2004 mit einer einzigen Person begann, ist heute zu einem Betrieb mit 20 Mitarbeitern gewachsen, die 60 Hochaltrige regelmäßig betreuen und 800 Arbeitsstunden im Monat leisten. Auch hier geht es nicht sofort um Pflege, sondern zunächst einmal um kleine Hilfen im Haushalt, beim Putzen oder Einkaufen. Das muss bezahlbar sein,sonst werden solche Dienstleistungen nicht nachgefragt. Die Stadt übernimmt dabei einen Teil der Kosten,zum Beispiel für Fortbildung und Versicherungen,aus einem eigenen Seniorenfonds. Die Dienstleistungen bleiben somit erschwinglich und werden rege nachgefragt: Rödental ist nicht nur aus diesem Grund zu Recht mit dem Deutschen Altenhilfepreis 2011 ausgezeichnet worden. Gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der Entwicklung dieser Dienstleistungen: Ich möchte Ihnen mit einigen Zahlen verdeutlichen, wie viele ältere Menschen allein in Deutschland hier angesprochen sind: 33

37 Von den insgesamt 2,42 Mio. Pflegebedürftigen (Stand: August 2011) werden rund 1,67 Mio. ambulant versorgt. Das entspricht in etwa einem Anteil von 70% aller Pflegebedürftigen.. 78 % (Jahresdurchschnitt 2010) der ambulant Versorgten beziehen Pflegegeld. Das entspricht einer Zahl von etwa 1,3 Mio. Pflegebedürftigen. Hier liegt die Vermutung nahe, dass die Pflegebedürftigen von nahen Angehörigen bzw. Freunden gepflegt werden. Es geht folglich nicht allein um die Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer, sondern ebenso um die Entlastung der unmittelbaren Umgebung, das heißt in erster Linie der Familienangehörigen. Die Entlastung der Familien schafft mehr Zeitsouveränität und trägt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf bei. Und genau hier setzt das Bundesseniorenministerium mit der Einführung einer Familienpflegezeit in Deutschland an. 4. Einführung einer Familienpflegezeit Zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wird eine Familienpflegezeit eingeführt. Ziel ist es, dass pflegende Angehörige in dieser Zeit mit reduzierter Stundenzahl im Beruf weiter arbeiten können und zwar ohne zu große Einkommenseinbußen. Der Weg zu diesem Ziel führt über Wertkonten, die in vielen Betrieben schon gängige Praxis sind: Der Arbeitnehmer kann damit Freistellungsansprüche ansparen also für den Pflegefall eines Angehörigen vorarbeiten. Wenn das Guthaben nicht ausreicht, um die häusliche Pflegezeit zu überbrücken, gewährt der Arbeitgeber einen Lohnvorschuss. Diesen muss der Arbeitnehmer nach der Pflegephase zurückzahlen. In beiden Fällen kann der pflegende Angehörige seine Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden (z.b. 50 Prozent) reduzieren, bekäme aber, um davon leben zu können, 75 Prozent seines Gehalts. Nach maximal zwei Jahren Pflegephase müsste er dann wieder im alten Umfang arbeiten und bekäme wenn sein angespartes Guthaben nicht ausreichend war so lange das reduzierte Gehalt, bis das Wertkonto wieder ausgeglichen ist. Natürlich löst die Familienpflegezeit nicht alle Probleme, die uns angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen noch erwarten! Die Familien-Pflegezeit ist der entscheidende erste Schritt, denn sie deckt eine ganze Reihe von Bedürfnissen ab, die wir mit Geld allein niemals abdecken könnten: 1. das Bedürfnis kranker und älterer Menschen, so lange wie möglich zuhause bei der Familie zu bleiben; 2. das Bedürfnis der Angehörigen, ihren nächsten Verwandten einen würdigen Lebensabend zu schenken; 34

38 3. das Bedürfnis dieser pflegenden Angehörigen, berufstätig zu bleiben, weil sie ihr Einkommen brauchen und ein längerer Berufsausstieg mit Mitte, Ende 50 der sichere Weg in die Arbeitslosigkeit wäre. 5. Modellprojekt des BMFSFJ PFLEGEN-UND-LEBEN Darüber hinaus möchte ich Ihnen an dieser Stelle ein aktuelles Modellprojekt des Bundesseniorenministeriums vorstellen: Die Webseite ist ein Online-Beratungsangebot für pflegende Angehörige, das gezielt auf die psychische Belastung in einer häuslichen Pflegesituation ausgerichtet ist. Die Internetseite dient als Informationsplattform und bietet zugleich die Möglichkeit einer individuellen und gezielten Online-Beratung durch Psychologinnen und Psychologen. Die pflegenden Angehörigen können per Nachrichtensystem in den persönlichen Kontakt mit den Beraterinnen und Beratern treten. Vermittlungsdatenbank der Mehrgenerationenhäuser für haushaltsnahe und familienunterstützende Dienstleistungen - Auch die in Deutschland erfolgreich eingeführten und etablierten Mehrgenerationenhäuser spielen eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit Angebot und Vermittlung haushaltsnaher und familienunterstützender Dienstleistungen. Die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellte Machbarkeitsstudie Haushaltsnahe Dienstleistungen für Wiedereinsteigerinnen hat die Potenziale der Mehrgenerationenhäuser für die Etablierung haushaltsnaher Dienstleistungen bestätigt. Dank des breiten lokalen Netzwerks verstehen es die Mehrgenerationenhäuser, Beratung und Vermittlung vertrauensvoll zusammenzuführen. Um die erfolgreiche Idee der Mehrgenerationenhäuser weiter zu entwickeln, werden wir Anfang 2012 ein dreijähriges Folgeprogramm mit 450 Standorten in Deutschland starten. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der generationenübergreifenden Arbeit die Aspekte: Haushaltsnahe Dienstleistungen Alter und Pflege Freiwilliges Engagement Integration und Bildung. Durch das Angebot und die Vermittlung familienunterstützender und haushaltsnaher Dienstleistungen werden die Mehrgenerationenhäuser einen Beitrag zur Etablierung eines lokalen Marktes für haushaltsnahe Dienstleistungen leisten. Ein wichtiges Instrument für das Qualitätsmanagement ist die im laufenden Aktionsprogramm entwickelte Vermittlungs-datenbank für haushaltsnahe und familienunterstützende Dienstleistungen Sie wird daher im Folgeprogramm ab 2012 eine zentrale Rolle spielen. 35

39 8. Ausblick Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, diese Ausführungen sollten Ihnen einen kurzen Überblick über aktuell laufende Initiativen des Bundesseniorenministeriums bieten und Ihnen somit einen Überblick über die derzeit anstehenden Maßnahmen in Deutschland geben. Da die Veranstaltung heute und morgen gerade auch dem europäischen Austausch guter Praxisbeispiele dient, wünsche ich mir für uns alle, dass die zahlreichen weiteren guten Beispiele, die im Laufe dieser Konferenz noch präsentiert und vorgestellt werden, einen weiteren Schritt darstellen auf dem Weg zu einer verlässlichen Struktur der Unterstützung und Begleitung für ältere Menschen im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders. Nunmehr bin ich genauso wie Sie auch gespannt, welche Initiativen wir aus europäischer Perspektive betrachten werden und freue mich anschließend auf eine angeregte Diskussion. Dieter Hackler, Halina Potocka, Werner Eichhorst, Judith Schulte-Loh 36

40 2.4 Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene Halina Potocka 1 Halina Potocka, Vizepräsidentin 37

41 2 1- Wer wir sind 2- Eldercare Services: Was bringt die Strategie EU 2020? 3- Eldercare Services: Die Maßnahmen der AGE Platform Europe 4- Das Europäische Jahr 2012 für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 3 Die AGE Platform Europe im Überblick Leitlinien 38

42 4 Gründung 2001 als soziale NRO nach belgischem Recht. Europäisches Netzwerk mit über 160 Mitgliedsorganisationen. Direkte Vertretung von über 30 Millionen älterer Menschen. Ziel ist es, die Interessen älterer Menschen zum Ausdruck zu bringen und zu wahren sowie ein Bewusstsein für ihre Probleme zu schaffen. Kofinanzierung durch einen Zuschuss der EU (Progress) und ihrer Mitglieder. 5 Für eine Gesellschaft aller Altersgruppen: Förderung der Solidarität zwischen und unter den Generationen Ältere Menschen als Ressource: Die kulturellen und fachlichen Ressourcen älterer Menschen einbeziehen Ältere Menschen als Vertreter der eigenen Interessen: Ältere Menschen sollten für sich selbst sprechen können 39

43 6 EU 2020 im Überblick Das Beschäftigungsziel Neue Qualifikationen für neue Jobs Plattform gegen Armut Innovationsunion Die digitale Agenda Die Strategie EU 2020 wurde vom Präsidenten der Europäischen Kommission, Jose-Manuel Barroso, zu Beginn seiner zweiten Amtszeit im Jahr 2010 in die Wege geleitet. 7 Die Wachstumsstrategie der EU für das kommende Jahrzehnt: wir wollen, dass die EU zu einem intelligenten, nachhaltigen und solidarischen Wirtschaftsraum wird. Diese drei sich wechselseitig stützenden Prioritäten sollen dazu beitragen, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten ein hohes Niveau an Beschäftigung, Produktivität und sozialem Zusammenhalt erreichen. Fünf Ziele: Beschäftigung, Innovation, Bildung, soziale Integration und Klima/Energie. 40

44 8 Bis 2020 sollen 75% der Personen zwischen 20 und 64 Jahren in Beschäftigung stehen. Damit verbundene Fragen: Informelle Pflegekräfte sind zum Großteil Frauen zwischen 50 und 64 Jahren: Wie steigert man ihre Ewerbsquote? Pflegesektor: mehr (qualitativ hochwertige) Jobs? Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit und Qualität unterstützender Dienstleistungen für ältere Menschen Innovationen zur Förderung von Dienstleistungen für ältere Menschen 9 Aufgelegt im November 2010 Maßnahmen zur Unterstützung des Beschäftigungsziels, z.b.: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Qualifizierung von Pflegenden, die auf den Arbeitsmarkt zurückkehren Besser qualifiziertes Personal für Gesundheits- und Sozialdienste Konkretes Beispiel: Die Europäische Kommission hat eine Konsultation zum Thema Pflegezeit gestartet 41

45 10 Eingerichtet im Dezember 2010 Fragen zu unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen: Soziale Sicherheit und Zugang zu wesentlichen Diensten, einschließlich Sozialdiensten Ausreichende Bereitstellung von qualitativ hochwertiger, effizienter und erschwinglicher Pflege Unterstützung sozialer Innovationen und Experimente Konkretes Beispiel: Die Europäische Kommission bereitet ein Arbeitspapier über Langzeitpflege vor (Erfassung von Bedürfnissen quer durch die EU, Verhinderung, Verzögerung und Minderung der Erfordernisse für Langzeitpflege, Unterstützung von Pflegenden, Bedürfnisse gepflegter Personen, usw.) 11 Die Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderung hat zudem die Frage des Übergangs zwischen institutioneller und gemeindebasierter Pflege aufgeworfen. Nicht zuletzt: Diskussion der Rentenfrage (Grün- und Weißbuch). 42

46 12 Eingerichtet im November 2010 Wichtigstes Ziel ist die Umsetzung der Forschung in neue und bessere Dienstleistungen und Produkte für die EU, um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und die Lebensqualität in Europa zu erhöhen. Realisierung Europäische Innovationspartnerschaft zu verschiedenen Themen - an erster Stelle Aktives und gesundes Altern Die Europäische Innovationspartnerschaft für aktives und gesundes Altern 13 Übergeordnetes Ziel: Erhöhung der durchschnittlichen gesunden Lebensjahre um 2 Jahre. Tätigkeitsbereiche: Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention, Pflegen und Heilen (einschl. Innovationen und Integration in Gesundheits- und Sozialfürsorge), autonomes Leben (einschl. Hilfstechnologien, Anpassung von Wohnen und Transport, usw.) Bringt viele verschiedene Akteure zusammen, z.b. Industrie, MS, Senioren, Patienten, Pflegende, Angehörige von Gesundheitsberufen, usw. 43

47 14 Aufgelegt im Mai 2010 Deckt den ganzen Bereich IKT, Internet, usw. ab. Themen in Verbindung mit unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen: Digitale Kompetenz: Erhöhung der Fähigkeiten der Bevölkerung (ältere Menschen, informelles und professionelles Pflegepersonal). IKT-gestütze Hilfen für würdiges und unabhängiges Leben. 15 Konkretes Beispiel: ehealth Action Plan ( ) zur verbesserten Nutzung von IKT im Dienste einer effizienteren, qualitativ hochwertigen Gesundheitsfürsorge (einschl. Integration von Gesundheits- und Sozialfürsorge). Das Gemeinsame Programm AAL (Altersgerechte Assistenzsysteme) wird von der Digitalen Agenda unterstützt. 44

48 16 Gewalt gegen ältere Menschen Qualität 17 Das Eustacea-Projekt ( ): Eine europäische Strategie zur Bekämpfung von Gewalt gegen ältere Menschen. Ziel ist es, innerhalb der EU das Bewußtsein dafür zu wecken, die Rechte älterer Menschen im Bereich der Langzeitpflege zu sichern und die Gewalt gegen ältere Menschen zu bekämpfen. Charta und begleitender Leitfaden mit Beispielen für Umsetzung und guten Praxisbeispielen in Europa. 45

49 18 WeDO-Projekt ( ): Eine europäische Partnerschaft für die Würde und das Wohlbefinden älterer Menschen (nationale und EU-Koalition). 18 Partner in 12 Mitgliedsstaaten. Ziel ist es, auf EU-, nationaler und lokaler Ebene eine dauerhafte, wachsende Partnerschaft zwischen einer großen Bandbreite an Organisationen zu schaffen, die sich gemeinsam dafür einsetzen wollen, durch die Förderung von qualitativ hochwertiger Langzeitpflege das Wohlbefinden älterer Menschen zu erhöhen und Gewalt gegen ältere Menschen zu verhindern. 19 Das Europäische Jahr 2012 im Überblick Unser Ziel 46

50 20 Eine lange Wegstrecke wurde zurückgelegt, die im Jahr 2008 mit der Unterstützung durch die slowenische Ratspräsidentschaft ihren Anfang nahm: 29. April als Europäischer Tag für Solidarität zwischen den Generationen. Von AGE angeführte Kampagne mit einer EU-Koalition - heute rund 30 Organisationen. Hauptziele auf EU-Ebene: Förderung von aktivem Altern in der Arbeitswelt und in der Gemeinde vor Ort, Förderung von gesundem und unabhängigem Leben, Stärkung des Zusammenwirkens der Generationen. Arbeitsmarkt und Arbeitsplatz integrativer machen 21 Aktive Teilhabe aller Altersgruppen an der Gesellschaft fördern Positives Bild des älteren Menschen fördern Unsere Sozialversicherungssysteme so organisieren, dass ältere Menschen ein Leben in Würde führen können. Den städtischen Raum und die Transportsysteme anpassen Dafür eintreten, dass das Konzept Design für alle auf sämtliche gängige Produkte Dienstleistungen angewandt wird Den Schutz hilfsbedürftiger, abhängiger älterer Menschen durch die Förderung qualitativ hochwertiger Langzeitpflege stärken 47

51 22 Eldercare Services sind ein wichtiges Thema, das auf EU-Ebene diskutiert wird Unterschiedlichste politische Initativen der EU tragen zu der Debatte bei. Das Europäische Jahr 2012 bietet Gelegenheit, die Debatte nicht nur auf EU-, sondern auch auf nationaler und lokaler/regionaler Ebene voranzutreiben AGE Platform Europe Rue Froissart Bruxelles Belgique tel. : fax :

52 2.5 Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa Werner Eichhorst Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa Werner Eichhorst Vereinbarkeit von Pflege und Beruf im europäischen Vergleich Berlin, 15. September

53 2 Überblick 1. Einleitende Überlegungen 2. Ein Blick ins Ausland 3. Hinweise für die politische Diskussion in Deutschland 3 50

54 Pflege, personenbezogene und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Deutliche Überlappung von Teilen der häuslichen Altenpflege mit haushaltsnahen Dienstleistungen und Hilfe im Haushalt (Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen) Aber institutionell mindestens zwei Säulen: Pflegebereich und haushaltsnahe Dienstleistungen (nicht nur für Ältere) 4 Wer erbringt personenbezogene Dienstleistungen? Personenbezogene Dienstleistungen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Markt, Staat, Schattenwirtschaft (informeller Sektor, Nachbarschaftshilfe ), Eigenarbeit und drittem Sektor Bedeutung der innerfamiliären Dienstleistungen geht tendenziell in Europa zurück; einige Gründe: 1. demographischer Wandel: kleinere Familien, weniger Kinder 2. Tendenz zu höherer Qualifikation und stärkerer Erwerbsorientierung der Frauen 3. Wachsende geographische Mobilität Je weniger Dienstleistungen innerhalb der Haushalte erbracht werden (können), um so mehr gewinnen externe Dienstleister verschiedener Art an Gewicht 5 51

55 Besondere Merkmale externer personenbezogener Dienstleistungen Besondere Kostensensibilität und Konkurrenzsituation: 1. Arbeitskosten sind zentraler Kostenfaktor, beeinflussen Preise aus Sicht der Nachfrager 2. Verdienstmöglichkeiten (und andere Arbeitsbedingungen) aus Sicht der Anbieter Wichtige Einflussgrößen: Kosten und Qualität 1. Lohnspreizung: Tarifverträge, Mindestlöhne, Sozialleistungen 2. Lohnnebenkosten und Steuern 3. Ausbildung und Professionalisierung als wichtige Faktoren für Qualität und Akzeptanz 6 Derzeitige Situation in Deutschland Pflege 1. Vielfältige Organisationsformen der professionellen Pflege neben der Pflege im Haushalt 2. Wachsender Anteil an atypischen Beschäftigungsformen (Teilzeit, Minijob, befristete Beschäftigung, auch mehrere Jobs) und geringer Entlohnung (etwa 70% der Vollzeit- Pflegekräfte unter brutto im Monat), teilweise informelle Beschäftigung (Migranten) 3. Überwiegend Finanzierung über Sozialversicherung und Steuern (Grundsicherung) trotzdem Engpässe bei der Finanzierung, Lohnnebenkostenproblematik 4. Chronischer Fachkräftemangel, insbes. durch zu geringe Zahl an ausgebildetem Fachpersonal und hohe Fluktuation, vorzeitigen Berufsausstieg Hauptgrund: unattraktive Arbeitsbedingungen 7 52

56 Derzeitige Situation in Deutschland Haushaltsnahe Dienstleistungen Nach wie vor unerschlossene Möglichkeiten für entgeltliche, insbesondere gebündelte Tätigkeiten Konkurrenz mit Schattenwirtschaft (> 90%) Derzeitige und frühere Modellprojekte zeigen zentrale Herausforderungen auf: 1. Kostendifferenzial zur Schwarzarbeit 2. mangelnde Transparenz des Marktes 3. Akzeptanzdefizit (Qualität und Professionalität, Vertrauen) 4. Minijob vs. Teilzeit/Vollzeit 8 Potenziale einer systematischen Entwicklung von haushaltsnahen Dienstleistungen (HDL) 1. Lebensqualität, Entlastung der Haushalte 2. Vorteile der Spezialisierung und Professionalisierung 3. Stärkere Erwerbsintegration insbes. von Frauen über längere Arbeitszeiten und höhere Erwerbsquote = Baustein zur Sicherung von vorhandenen Fachkräftepotenzialen, positive Wirkungen auf berufliche Entwicklung, Entlohnung, soziale Absicherung 4. In manchen Dienstleistungen bieten sich Erwerbschancen für Personen, die anderweitig Einstiegsprobleme haben 5. Möglicherweise positive Wirkungen auf öffentliche Haushalte durch Dienstleistungen im formalen Bereich 53

57 Ein Blick ins Ausland Hinweise auf mögliche Problemlösungen: Verminderung des Kostendifferenzials zur Schwarzarbeit Etablierung eines Marktes mit verlässlichen Dienstleistern im formalen Sektor Überwindung Akzeptanzdefizit (Qualität und Professionalität, Vertrauen) Bündelung von Tätigkeiten und Arbeitszeiten Bessere Mobilisierung von Transferbeziehern (Aktivierung) erhöht Selbstfinanzierungsgrad 10 Drei stilisierte Modelle der Organisation von familienunterstützenden Dienstleistungen Angelsächsischliberales Modell Skandinavisches Modell Kontinentaleuropäisches Modell Mindestlöhne und Sozialleistungen Steuern und Abgaben Öffentlicher Sektor Niedrig Hoch Hoch Niedrig Hoch Hoch Klein Groß Mittel Organisation und Durchführung von HDL Markt Staat Haushalt/Schattenwirtschaft (oder öffentlich bezuschusst) Beispiele US, UK DK, SE DE, FR, BE, AT 11 54

58 Kontinentaleuropa In Staaten mit hohen Steuer- und Abgabenbelastungen sowie relativ hohen Mindestlöhnen und Sozialleistungen der Grundsicherung unterliegen HDL im formalen Sektor einer ausgeprägten Kostenproblematik Direkte Beschäftigung in privaten Haushalten von eher geringer Bedeutung Entwicklung von HDL im formalen Sektor in nennenswertem Umfang nur unter erheblicher staatlicher Bezuschussung und organisatorischer Unterstützung oder in flexiblen Randbereichen des Arbeitsmarktes 12 Einige Daten zur Altenpflege: Pflegebedürftige in Europa % der Gesamtbevölkerung 6 Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung Anteil der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen Anteil der Pflegebedürftigen in der häuslichen Altenpflege ,2 0,3 0,9 0,8 1,0 1,7 1,5 Polen Spanien Dänemark FinnlandDeutschland Italien TschechischeBelgien Republik 0,9 1,9 0,6 0,8 0,4 2,4 1,2 1,4 2,9 1,5 2,3 0,9 1,4 3,0 2,8 5,1 Großbritannien NiederlandeNorw egenschw edenösterreich 2,3 OECD Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung 55

59 Beschäftigte in der Altenpflege im europäischen Vergleich % aller Erw erbsfähigen 4,0 Beschäftigte in der Altenpflege Beschäftigte in der Altenpflege - Vollzeitequivaltente 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 3,56 2,87 2,69 2,22 1,84 2,01 1,09 1,10 1,08 0,79 Deutschland Spanien Niederlande Dänemark Norw egen Schw eden Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung 14 Arbeitskräfte in der Pflege im Vergleich zur Anzahl der Personen über 80 Jahren in Europa pro 100 Personen über 80 Jahren ,02 Beschäftigte in der Altenpflege pro 100 Personen über 80 Jahren Beschäftigte in der Altenpflege pro 100 Personen über 80 Jahren - Vollzeitequivalente 14,75 15,03 35,54 15,38 11,20 7,63 7,30 Ungarn Spanien Italien Dänemark Deutschland Tschechische Republik 32,16 18,97 41,41 29,04 43,97 33,21 Niederlande Norw egen Schw eden Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung 56

60 Pflegeausgaben im europäischen Vergleich % des BIP 2,5 Ausgaben im Pflegeheim Ausgaben in der häuslichen Pflege 2,0 0,8 1,5 1,2 1,0 0,7 0,5 0,1 0,3 0,5 0,0 0,4 1,4 0,3 0,8 0,8 0,9 0,9 0,3 0,4 0,5 0,6 0,1 Polen Schw eden Spanien Österreich Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Norw egen Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung Altenpflege im Vergleich: Dänemark I 16,8% der Dänen sind über 65 Jahre alt 4,8% erhalten häusliche Pflege, 9,5% in Betreuungseinrichtungen Dänisches Pflegesystem ist ein universelles System Parlament legt allgemeine Prinzipen fest Hauptziel: sein Leben zu Hause bewältigen, Pflegeheim erst im zweiten Schritt Berechtigte (in vers. Bedürftigkeitsstufen) erhalten Barleistungen, um benötigte Hilfen - Pflegepersonen - zu bezahlen 57

61 Altenpflege im Vergleich: Dänemark II Finanzierung: Gesamtbudget ist national umfassend und wird jährlich festgelegt, im internationalen Vergleich recht groß und mit überdurchschnittlicher Personalausstattung Verantwortung bei den Kommunalbehörden, Zuschüsse von Regierung, örtliche Steuern und Ausgleichzahlungen anderer Kommunen Kommunale und (seit 2003 auch) private Pflegeanbieter Private Anbieter müssen Qualitätsstandards erfüllen und z.t. auch Preise gem. den kommunalen Vorgaben anpassen Nat. Mindestanforderungen und Ausbildungsgänge für Pflegepersonal (1 ½ Jahre Ausbildung) Familiäre Pflege eher selten, Pflegegeld möglich Altenpflege im Vergleich: Großbritannien I 15,8% über 65 Jahre alt Teilstaaten England, Wales, Schottland und Nordirland haben eigenes Pflegesystem Einrichtungsarten: Altenheime, Pflegeheime, Langzeitkrankenhäuser Pflegeleistungen von freiwilligen Organisationen, Kommunen, Gesundheitsämtern, private Anbieter möglich Größtenteils private Anbieter, manche Altenheime: kommunale Träger Bedürftigkeit: Kriterien und Budgetfragen auf kommunaler Ebene 58

62 Altenpflege im Vergleich: Großbritannien II Finanzierung zum größten Teil bei den Personen selbst, allerdings auch erheblicher Teil öffentliche finanz. Unterstützung f. Pflege und Pflegedienstleistungen Kommunen erhalten festgelegten Pflegeetat, entscheiden eigenständig über Verteilung Etat: nationale u. kommunale Steuern + Pflegebeiträge familiäre Pflege: etwa 5,5 Mio. Pfleger, Pflegegeld: steuerfrei, nicht bedarfsabhängig, für festen oder flexiblen Zeitraum möglich, auch zusätzl. zu anderen Unterstützungsleistungen möglich Pflegekräfte unterliegen nationalen Qualifikationsanforderungen, Verdienst liegt im Median beim Mindestlohn Altenpflege im Vergleich: Frankreich 16,9% über 65 Jahre alt meist institutionelle Pflege (70% der Pflegeausgaben dafür) Leistungen zum Großteil über Krankenkasse abgedeckt, auch Gesundheitsleistungen in häuslicher oder institutioneller Pflege Allocation Personalisée d Autonomie (APA): Leistungen über die Krankenversicherung hinaus, vor allem finanzielle Unterstützung für Alltagsaktivitäten 15% der über 40-Jährigen besitzt private Pflegeversicherung, stark verbreitet ist auch persönl. Altervorsorge 59

63 Altenpflege im Vergleich: Polen 13,5 % über 65 Jahre alt Pflege durch Familienangehörige ist die Regel (80%) Organisation + Verantwortung liegt in den Regionen Bedürftigkeit: standardisierter Einstufungstest Pflegegeld: für Bedürftige über 75 Jahren, die keine Rente beziehen Krankenpflegebeihilfe: bedürftige Rentenbezieher beides unabhängig von der Höhe des Einkommens, nicht gleichzeitig beziehbar 22 Altenpflege im Vergleich: Polen häusliche Dienstleistungen: in Verantwortung der Regionen, einkommensabhängig Finanzierung: öffentlich (Steuern, regionales Sozialbudget) und privat (Eigenanteil, Familie) Gesundheitsdienste: Versicherung Soziale Betreuung: allg. Steuern öffentl. Pflegeheime: max. Eigenanteil 70% des monatl. Einkommens familiäre Pflege: Steuerentlastungen für Kosten bei der Pflege der Angehörigen oder Pflegegeld bei Aufgabe des Arbeitsverhältnisses 60

64 Erwerbstätige in privaten Haushalten im europäischen Vergleich % aller Erw erbstätigen Belgien Dänemark Deutschland Spanien Frankreich Italien Niederlande Polen Großbritannien Europäische Union Erw erbstätige im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen Quelle: eurostat 24 HDL in Frankreich (I) Ziel: Aufbau eines Marktes für HDL über Abbau von Bürokratie und Förderung der Nachfrager Seit 2006 reformierter CESU ( Cheque Emploi Service Universel ), ausgeben von Banken und privaten Clearing- Firmen Scheck zur Entlohnung von Haushaltshilfen + gleichzeitig Anmeldung und Abbuchung der Sozialabgaben steuerlich zu 50% absetzbar bis p.a. ( je Kind oder Ältere, für Behinderte); 2009 für neue Nutzer auf angehoben; bei geringen Einkommen Steuergutschrift von max Geförderte Tätigkeiten breit definiert, auch Pflege, Kinderbetreuung Nationale Agentur und lokale Stellen als Ansprechpartner für Nutzer 25 61

65 HDL in Frankreich (II) Besonderheit: "CESU préfinancé" Arbeitgeber, Kommunen, SV-Träger können Schecks für Haushalte ausstellen lassen und finanzieren (für Unternehmen SVbeitragsfrei bis zu pro AN und Jahr und max. zu 25% bzw p.a. absetzbar) Umfang: derzeit ca. 1,5 Mio. Haushalte als Nutzer; knapp Dienstleister (> Beschäftigte privater Anbieter) und Sponsoren für CESU préfinancé; ältere Studien zeigen erheblichen Zuschussbedarf Etablierung von Anbietern im formellen Sektor und Professionalisierung des Marktes: Aus- und Weiterbildung, Tarifverträge... Rückgang der Schwarzarbeit nach Einführung des CESU- Systems 26 Belgien (I) Drei Hauptziele: 1. Stimulierung von Angebot und Nachfrage von HDL 2. Bekämpfung der Schattenwirtschaft 3. gleichzeitig Integration von Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten Dienstleistungsschecks ( titres services ) seit 2004 mit mehrfacher Förderung 1. Scheck im Wert von 20,80 zum Preis von 7,50 erhältlich - Rest von Staat bezuschusst 2. Erwerb von DL-Schecks durch registrierte Haushalte mit zusätzlicher Einkommensteuerermäßigung (auch als Gutschrift) in Höhe von 30% (5,25 statt 7,50 für eine Stunde, max p.a.); 3. i.d.r. max. 750 p.a. pro Haushalt (2.000 bei Alleinerziehenden, Behinderten), junge selbstständig tätige Mütter erhalten 105 Schecks kostenlos 62

66 Belgien (II) Zugang für jeden Einwohner Belgiens Im Gegensatz zu Frankreich in der Höhe und der Art der Tätigkeiten beschränkt (Putzen, Waschen und Bügeln, Kochen, Einkaufen, Transport von mobilitätsbeschränkten Personen; keine Kinderbetreuung, keine DL für Gewerbe) Schecks in Papier- und elektronischer Form; Abrechnung über Clearing-Stelle Einlösung bei staatlich anerkannten Anbietern (kommerziell oder gemeinnützig) Durchführung der DL durch die Angestellten der anerkannten Anbieter Belgien (III) Beschäftigte: 1. Personen, die Arbeitslosenunterstützung oder andere Sozialleistungen beziehen 2. Andere Beschäftigte Bis zu drei Monate mit befristetem Arbeitsvertrag, ab dem 4. Monat beim gleichen Arbeitgeber Umwandlung in unbefristeten Arbeitsvertrag mit mind. 10 Stunden/Woche (13 Stunden bei Personen mit Leistungsbezug) 63

67 Belgien (IV) Nutzung im Jahr rund registrierte Nutzer, davon aktiv, entspricht etwa 8% der Bevölkerung (11% der 35-45, 9% der 65+) 2. Umschlag von etwa 78,7 Mio. DL-Schecks = im Durchschnitt 115 pro Nutzer (rund 2 pro Woche) registrierte Unternehmen, davon aktiv; im Mittel etwa 58 Beschäftigte 4. ca Beschäftigte am Jahresende, ca im Jahresverlauf (ca. ¼ erstmals) 5. im Mittel etwa 650 Schecks je Mitarbeiter und Jahr bearbeitet Struktur der Beschäftigten Rund Beschäftigte im Jahresverlauf % Frauen Rund 60% in Teilzeit (50%), 30% in kurzer Teilzeit; 10% in Vollzeit; im Mittel 20 Stunden pro Woche Etwa zur Hälfte Rekrutierung aus der Arbeitslosigkeit, davon 80% länger als ein Jahr; 16% waren zuvor in öff. Beschäftigungsmaßnahme Personen mit Migrationshintergrund und Geringqualifizierte überrepräsentiert überwiegend mit unbefristetem Arbeitsvertrag, recht große Stabilität der Arbeitsverhältnisse, wenig Arbeitgeberwechsel Etwa ein Drittel wechselt auf anderen (attraktiveren) Arbeitsplatz Durchschnittlicher Verdienst beträgt etwa 9,60 EUR pro Stunde Etwa 20% der Beschäftigten werden weitergebildet 64

68 Belgien (V) Fiskalische Wirkungen (2009), p.a. Kosten für steuerliche Förderung: 1,2 Mrd. EUR Mehreinnahmen bei Sozialabgaben: 200 Mio. EUR Mehreinnahmen bei Steuern: 80 Mio. EUR Ersparnisse bei Sozialleistungen: 210 Mio. EUR Nettoaufwand: 730 Mio. EUR Kosten je Beschäftigtem (netto): ca EUR = 500 EUR pro Monat Mitnahmeeffekte: 8% der Beschäftigten waren vor Einführung der Subvention bereits in diesem Bereich tätig; 3% geben an, in Schwarzarbeit aktiv gewesen zu sein; jeder sechste Nutzer gibt an, früher auf Schwarzarbeit zurück gegriffen zu haben Schweden steuerliche Förderung der Nutzung von HDL für private Haushalte seit 2007, für Arbeitgeber seit 2008 absetzbar sind 50% der Aufwendungen bis zu EUR p.a. anerkannt werden registrierte und steuerpflichtige Anbieter 2009 vereinfachte Abrechung: Nutzer zahlen nur 50%; steuerliche Förderung wird vom Dienstleister direkt in Anspruch genommen ca Nutzer (ohne Renovierung); Förderung im Umfang von ca. 200 Mio. EUR (2009/10), ca Beschäftigte 33 65

69 Dänemark: Homeservice Homeservice seit 1994/95: großzügige Förderung von haushaltsbezogenen DL für Familien in Höhe von zunächst 50% der Lohnkosten; 2004 auf Rentnerhaushalte begrenzt, Einschränkung auf Reinigungsarbeiten und Höchstwert je Firma reduziert, 2007: 8,70 je Stunde Um 2000 etwa 10% der dänischen Haushalte Nutzer von Homeservice, jährlicher Zuschussbetrag von etwa 276 p.a. (90% öffentliche Anbieter, 10% private) Rückgang der DL im Rahmen von Homeservice: Halbierung der Zahl registrierter Anbieter, Rückgang der Kunden und Beschäftigten um etwa 80% 2006 etwa Bruttokosten von 11 Mio. (1/6 des Wertes von 2000, Nettokosten etwa 25%), etwa brutto je Vollzeitarbeitsplatz 34 Personenbezogene Dienstleistungen zwischen Professionalisierung und Prekarisierung Dienstleistungen werden so oder so erbracht Frage ist nur, von wem und wie Relation Bruttokosten/Nettoverdienst im Verhältnis zur Qualität entscheidend für marktliche Durchführung von HDL Angemessene Mindeststandards erforderlich bei 1. Arbeitsbedingungen und Entlohnung 2. Qualität und Qualifikation Kann nur gelingen bei angemessener Finanzierung (aus verschiedenen Töpfen) und Abbau von Anreizen zu informeller Beschäftigung 35 66

70 Fazit (I) Bezuschussung von Nachfragern und/oder Anbietern ist wirksam und auf Dauer erforderlich, möchte man den formalen Sektor oberhalb des Schwarzmarkt- Niveaus entwickeln bedeuten aber eine zumindest begründungsbedürftige Subventionierung eines ausgewählten Wirtschaftszweiges vollständige Selbstfinanzierung für die öffentliche Hand kaum erreichbar Ko-Finanzierung durch Unternehmen ein wichtiges Element zur Entwicklung des Marktes (und Reduktion von Schwarzarbeit), auch im Hinblick auf Fachkräftemobilisierung sinnvoll 36 Fazit (II) Minijobs zeigen Vorteile von Abgaben- und Steuerentlastung und vereinfachter Abwicklung, führend aber zur Zerstückelung der Jobs, erschweren andere Geschäftsmodelle Vorteile der Bündelung von Tätigkeiten (Kundenseite) und Arbeitszeiten (Beschäftigtenseite) werden nur von DL-Agenturen und privaten Anbietern realisiert ebenso stärkere Bemühungen um Professionalität und Qualifikation 37 67

71 Bausteine einer Entwicklungsstrategie für HDL Stabile, transparente und einfache Rahmenbedingungen HDL als selbstverständliches und verlässliches Angebot 1. Minijobs beseitigen aber zuvor von ihnen lernen 2. Schecks oder Gutscheine zur vereinfachten Administration 3. Förderung der Nachfrager 4. Mobilisierung von Arbeitgebern als Sponsoren 5. DL-Agenturen oder private Anbieter mit Zertifizierung und Qualifikationsstandards 6. Zielgruppe Transferbezieher auf Vollzeitbasis aktivieren und qualifizieren 38 Weiterentwicklung im Pflegebereich Mangel an Fachkräften und kurze Verweildauern im Beruf lassen sich nur durch Aufwertung der Pflege und verbesserte Arbeitsbedingungen erreichen Qualitativ hochstehende Pflege mit genügend Fachpersonal lässt sich nur in Verbindung mit Finanzierungsreform erreichen, auch unter Abkopplung vom Faktor Arbeit hat in jedem Fall ihren Preis 39 68

72 Dr. Werner Eichhorst IZA IZA, P.O. Box Bonn, Germany Phone: +49 (0) Fax: +49 (0)

73 2.6 Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen 15. September 2011 Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen Marianne Skov Iversen, National Board of Senior Services, Senior Citizen Services Valentina Hlebec, Universität Ljubljana Anni Vilkko, National Institute for Health and Welfare Moderation: Christhoper Gess, Rambøll Management Consulting GmbH Anni Vilkko, Valentina Hlebec Marianne Skov Iversen, Christopher Gess 70

74 2.6.1 Marianne Skov Iversen (DK) Eldercare Services in Dänemark Möglichkeiten und Herausforderungen Marianne Skov Iversen, National Board of Social Services, Dänemark Werte und Grundsätze: Dänische Seniorenpolitik Ein universelles System Finanzierung von Dienstleistungen und Geldleistungen durch öffentliche Steuern Dienstleistungen sind in der Regel kostenfrei Dezentralisiertes System unterstützender Dienstleistungen Zentralisiertes Rentensystem 71

75 Zuständigkeiten und Struktur Das dänische Parlament legt die allgemeinen Grundsätze fest, die für ältere Bürger in Dänemark gelten. Die Kommunen setzen die allgemeinen Standards der Unterstützung. Erbringung häuslicher Pflege oder der Pflege in Betreuungseinrichtungen Alle Entscheidungen über Eldercare Services müssen von der Kommune als individuelle und konkrete Entscheidungen getroffen werden. Häusliche Pflege fundamentale Grundsätze Älteren Menschen die Möglichkeit geben, so lange wie möglich zu Hause zu leben Den älteren Menschen vor dem fortschreitenden Verlust der körperlichen und geistigen Gesundheit bewahren Jede Art der Unterstützung muss auf Grundlage einer Hilfe zur Selbsthilfe erfolgen 72

76 Haushaltsnahe Dienstleistungen Haushalte, in denen mindestens eine Person älter als 65 ist oder in Frührente ist und die zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. August 2011 bezuschusste haushaltsnahe Dienstleistungen erhalten haben Haben Anspruch auf einen Zuschuss über 30% der Kosten maximal 850 Euro pro Jahr von demselben Unternehmen Beispiele: Hausreinigung (Badreinigung, Staubsaugen, Böden wischen) Geschirrspülen in Verbindung mit Hausreinigung Chemische Reinigung von Teppichen, Vorhängen usw. Qualitätsstandards Den Bürgern kommunale Politikziele und Dienstleistungsstufen vermitteln Die Grundlage für die Pflegeleistung Transparenz des Zusammenhangs zwischen der auf Politikebene festgelegten Dienstleistungsstufe, der Einzelentscheidung über die Art der Unterstützung und der erbrachten Leistung. Rechtsstaatlichkeit gewährleisten Management Tool Der Stadtrat muss die Kohärenz zwischen dem Umfang der Dienstleistungen und den zugeteilten Mitteln gewährleisten 73

77 Die Einführung der Wahlfreiheit Freiheit, unter verschiedenen Anbietern zu wählen Die Monopolstellung der Kommune auf dem Dienstleistungsmarkt aufbrechen Effizientere Dienstleistungen durch Wettbewerb Management und Finanzberichterstattung stärken Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen ermöglichen Möglichkeit, Dienstleistungen zu tauschen Wettbewerb bei Qualität und/oder Preisen Wirkung: Mehr Transparenz und klare Trennung zwischen Behörde und Dienstleistungserbringer Wahlfreiheit Qualitätsstandards Behördliche Entscheidung Bürger mit Bedarf an unterstützenden Dienstleistungen Wahl des Dienstleistungserbringers Erbringung der Dienstleistung Überwachung und Neubewertung 74

78 I. Herausforderungen für die Zukunft Doppelte demografische Herausforderung: Die alternde Bevölkerung die Zahl der Einwohner über 80 Jahre steigt von im Jahr 2007 auf im Jahr 2040 und 25% der Angestellten im staatlichen Sektor scheiden in den nächsten 10 Jahren aus dem Berufsleben aus Risiko einer zukünftigen Kompetenzlücke Demografie Jahr Zahl der 18- bis 64- Jährigen Index Zahl der Index 65-Jährigen Jahre alt und älter 65 Jahre und älter 2009 = =

79 Zahlen und Fakten zu unterstützenden Leistungen für Ältere Zahl der Menschen, die häusliche Pflegedienstleistungen erhalten (Quelle: Statistics Denmark) Jede Woche werden für 23 Prozent aller Bürger über 65 zwischen 1,0 und 1,1 Mio. Pflegestunden erbracht. 18 % aller Bürger über 65 erhalten häusliche Pflegedienstleistungen 5 % aller Bürger über 65 leben in betreuten Einrichtungen Zahlen und Fakten zu unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen Other 13,0 Residence 12,9 Care-giving... 36,5 Kosten der unterstützenden Dienstleistungen für ältere (+ behinderte) Menschen in Mrd. DKK (Quelle: Statistics Denmark und Sozialministerium) 76

80 Zahlen und Fakten zu den Beschäftigten im Bereich der häuslichen Pflege Management, administration Kitchen, cleaning, janitor etc Nursing etc Caregiving etc Zahl der (Vollzeit-) Beschäftigten im Bereich unterstützender Dienstleistungen für ältere (+ behinderte) Menschen (Quelle: Statistics Denmark) II. Herausforderungen für die Zukunft Sich änderndes Gesundheitsprofil: Steigende Zahl von Menschen mit Zivilsationskrankheiten, wie Typ-2-Diabetes, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, muskulär-skelettale Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Krebs, Depressionen und steigende absolute Zahlen der Altersdemenzfälle Verlagerung der Zuständigkeiten für die Behandlung von den Krankenhäusern zu den Kommunen mehr ältere Menschen, mehr Zivilisationskrankheiten, verbesserte Behandlungsmöglichkeiten und somit mehr Nachfrage nach Behandlung, frühe Entlassung aus der stationären Behandlung Wachsender Pflegebedarf mehr ältere Menschen in absoluten Zahlen, mehr Komplexität beim Pflegebedarf, mehr ältere Menschen mit Migrationshintergrund 77

81 Lösung: Auch im Alter über das eigene Leben bestimmen! Paradigmenverschiebung weg von kompensierender Pflege zu täglicher Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung Den Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe zum Grundprinzip aller unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen machen. Es ist wichtig, bei der Erbringung von Pflegedienstleistungen dem älteren Menschen keine Fähigkeiten und Kompetenzen zu entziehen. Vorteile der täglichen Rehabilitation 26 Trainingswochen für neue Dienstleistungsempfänger: 49 % wurden selbständig 33 % erhalten weniger häusliche Pflegeleistungen, als es nach dem alten System der Fall wäre 18 % erhalten denselben Umfang an häuslicher Pflege Verbesserte Lebensqualität der älteren Menschen Potentielle Einsparungen landesweit: EUR pro Jahr, was 920 Vollzeitstellen entspricht 78

82 Wie ein Mensch.. Ich habe meiner Tochter erzählt, dass ich mich, als wir uns erstmals selber Kartoffeln und Soße auf den Teller tun durften, wieder viel mehr wie ein Mensch fühlte, der selber entscheiden kann, anstatt essen zu müssen, was man ihm vorsetzt. Lösung: Unterstützende Technologien Benutzerorientierte Technik in Abstimmung auf die Bedürfnisse der Menschen, etwa Staubsauger-Roboter oder Duschtoiletten Bessere Lebensqualität und mehr Selbständigkeit Von den kalten zu den warmen Händen mehr Pflegedienstleistungen für dieselbe Menge an Ressourcen Ressourceneinsparung, besseres Arbeitsumfeld Potential für dänische Unternehmen Der gute Business Case: Ein Demonstrationsprojekt zu Deckenaufzügen in Pflegeheimen in Dänemark ergab ein Einsparpotential von 859 Vollzeitstellen entsprechend Euro, bei landesweiter Umsetzung 79

83 Technik Empfehlungen Die Technik soll lediglich ein Teil der Lösung sein Ethische Maßstäbe! Die Technik muss in Kooperation entwickelt werden, um zu gewährleisten, dass sie die Bedürfnisse der Zielgruppe und die technischen Voraussetzungen erfüllt und anwenderfreundlich ist Technik muss Sinn ergeben Technik muss sowohl die Perspektive des Dienstleistungsempfängers als auch die Ressourcenperspektive berücksichtigen, um einen Beitrag zur Bewältigung der entscheidenden zukünftigen Herausforderungen des Wohlfahrtsstaates leisten zu können Die Rolle der Zivilgesellschaft Die Zivilgesellschaft ist eine wichtige, potentiell entscheidende Ressource Wichtig ist ein klares Verständnis von Trennung und Zuständigkeiten - Aufgaben der Zivilgesellschaft und Kernaufgaben des Wohlfahrtsstaates Wichtig ist ein Rahmengerüst für die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Kommunen In Dänemark sind die Übergänge in stetigem Fluss 80

84 81

85 2.6.2 Valentina Hlebec (SL) Häusliche Pflege in Slowenien Gemeinsame Verantwortung für den Einzelnen, die Familien, die Kommunen und den Staat Valentina Hlebec Universität Ljubljana, Fakultät Sozialwissenschaften Inhalt 1. Über Slowenien 2. Ursprünge des slowenischen Sozial- und Pflegesystems 3. Die Gruppe der Rentner 4. Leistungen und Rechte (Definition, Leistungsanspruch, Finanzierung, Daten) 5. Leistungen und Rechte a. Informelle häusliche Pflege (Beurlaubung für Familienangehörige, Familienbetreuer, persönlicher Assistent) b. Soziale häusliche Pflege c. Medizinische häusliche Pflege d. Geldleistungen und Förderbeträge (Einkommenshilfen für Rentner, Hilfs- und Betreuungsförderbetrag, finanzielle Sozialhilfe, Ausnahmen von der Erstattung unterstützender Dienstleistungen) e. Institutionelle Pflege 6. Perspektive der Dienstleistungsempfänger 7. Schlussfolgerungen 1. Über Slowenien Kleines EWG-Land mit etwa 2 Millionen Einwohnern auf km2 16,4% Einwohner 65+ Durchschnittsalter 41,1 (M: 39,7; F: 43,0) Alterungsindex 118,0 Geburtenrate 1,53 Lebenserwartung M 75,8, F 82,3 SURS Statistisches Portrait Sloweniens in der EU 2010; SURS Slowenien in Zahlen 2010:

86 2. Ursprünge des slowenischen Wohlfahrts- und Pflegesystems Das heutige slowenische Wohlfahrtssystem ist das Ergebnis mehrerer gradueller Veränderungen der letzten 20 Jahre. Die Ursprünge reichen zurück in die 1950er Jahre und die Entwicklung des jugoslawischen Wohlfahrtssystems (siehe Kolaric, 1990 und 1992; Kolaric u.a., 2009), das auf den Pflichtbeiträgen der Angestellten und Firmen zur Abdeckung von Einkommensverlusten (einschließlich altersbedingter Einkommensverluste) und sämtlicher Beiträge zu Bildung, Kindererziehung, Altenpflege usw. beruhte. Komponenten: - Der staatliche Sektor (ein gut ausgebautes und regional verzweigtes Netz aus öffentlichen (staatlichen) Institutionen mit formal organisierten fachlichen Diensten davon 20%. - Pflegeheime für Ältere und kommunale Pflegedienste), - Der informelle Sektor (größtenteils auf der Grundlage starker Wertvorstellungen, normativer Erwartungen und emotionaler Nähe innerhalb der Familien sowie informeller Netzwerke) wurde von staatlicher Seite ignoriert und daher nicht durch politische Maßnahmen unterstützt, - Der graue Sektor (Beschäftigte staatlicher Institutionen und Organisationen, die gegen direkte (illegale) Zahlung ihre Dienste anboten). Eine wesentliche Entwicklung in Umfang und Qualität neuer Dienstleistungen fand in den letzten 20 Jahren im Bereich der häuslichen Pflege statt. Familienangehörige (Ehepartner und Kinder) unterliegen einer gesetzlichen Pflicht zur Unterstützung (auch in finanzieller Hinsicht) des abhängigen Partners oder Elternteils. 3. Die Gruppe der Rentner Durchschnittsalter neuer Rentenbezieher (ohne Hinterbliebenen- und Witwerrentenbezieher) nach allgemeinen und besonderen Bestimmungen, nach Lebensjahren, Stand im Dezember Average age of new pension beneficiaries (without survivors and widower s pensioners) under general and special regulations, by years, situation in December Männer Frauen Gesamtl 83

87 Nettorenten und Einkommensbeihilfen für Rentner Durchschnittliche Nettorenten mit Einkommensbeihilfen für Rentner in, sowie Empfänger von Einkommensbeihilfen für Rentner 12/2010 Zahl Durchschnitt Zahl Durchschnitt Altersrente Erwerbsunfähigkeitsrente Hinterbliebenenrente Gesamt Quelle: Slowenisches Institut der Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherung, :// 4. Häusliche Pflege Beurlaubung für Familienangehörige Familienbetreuer Persönlicher Helfer / Assistent 5. Soziale häusliche Pflege Ein neuer Dienst, entwickelt in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Die Zahl der Dienstleistungsempfänger stieg von 2875 im Jahr 2003 auf 6575 im Jahr Die Durchschnittspreise für die Dienstleistungsempfänger variieren erheblich von Kommune zu Kommune (durchschnittlich 4,42 EUR im Jahr 2010). Im Jahr 2008 war der Preisunterschied zwischen privaten (4,99 EUR) und staatlichen (4,15 EUR) Dienstleistungserbringern beträchtlich. Im Jahr 2010 wurden 65% der Kosten von den Kommunen getragen, 22% von den Dienstleistungsempfängern und 13 % vom zentralen Staatshaushalt (aktive Beschäftigungspolitik). 84

88 Zahl der Empfänger häuslicher Pflegedienstleistungen, (entire year) (Jan-Jun) (Jan-Jun) ( ) ( ) Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS.; Hlebec 2010; Nagode Kommunen und häusliche Unterstützung Help at home is performed Help at home is not performed Help at home is not ensured (entire year) 2007 (Jan-Jun) 2008 (Jan-Jun) 2009 ( ) 2010 ( ) Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS. Dienstleistungserbringer für häusliche Unterstützung nach Status, in n Zentrum für Sozialdienstes 30 Altenheim und Sondereinrichtungen Sondereinrichtungen für häusliche Unterstützung (MB, LI ) (Jan-Jun) 2008 (Jan-Jun) 2009 ( ) 2010 ( ) Konzessionsinhaber Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS. 85

89 Alter der Dienstleistungsempfänger, in Prozent ,4 31,8 55, ,7 33,9 53,4 64 Jahre und jünger ,8 34,8 53,4 65 bis 79 Jahred 80 Jahre und älter ,8 38,5 48, ,4 37,3 49, Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS. Struktur der häuslichen Unterstützung nach Inhalt, in Prozent ,5 44,8 12,7 Hilfe im Haushaltd ,9 Hilfe bei grundlegenden täglichen Verrichtung Hilfe bei der Aufrechterhaltung sozialer Konta Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS. 6. Medizinische häusliche Pflege Kommunale Pflegedienste und häusliche Pflege werden in zwei Bereichen durchgeführt: - häusliche Pflege und - programmatische Gesundheitsschulung in größeren Kommunen. Am Bedarf ausgerichtete Dienstleistungen (so viel wie nötig), die 24 Stunden, sieben Tage die Woche erbracht werden. Organisiert als unabhängige Organisationseinheit im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung, erbracht von Krankenschwestern. Im Jahr 2009 wurden präventive und kurative Besuche durchgeführt, davon 20%. Gemeindeschwesternpflege und 80% häusliche Pflege. 86

90 Präventive und kurative Hausbesuche durch Gemeindeschwestern (n/1000) Präventiv: Gemeindeschwestern/kommunale Pflegediensteg 200 Kurativ: Häusliche Pflege Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung ( ) Präventive Hausbesuche durch Gemeindeschwestern, ältere Menschen (%) ,6 8,8 8,6 Ältere Menschen 6,7 6,8 7,2 7,3 6 5,6 6, Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung ( ) KATEGORIEN DER GESUNDHEITSDIENSTLEISTUNGEN BEI HAUSBESUCHEN, 2009 (%) Basic care Bathing 0,6 3,0 Care of dying person 0,2 Decubitus prevention 1,8 Health education 11,0 Enema 0,2 Other procedures 5,7 Care of stoma 1,7 Aplication of injection 11,3 Aplication of parenteral fluids 0,2 Wound dressing 39,4 Urinary chatheterisation 0,5 Collection of lab. samples 7,7 Art.blood pressure measurment 9,8 Physiotherapy 0,8 Other 6,2 Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung ( )

91 Prozentsatz von Menschen über 60 Jahre unter den kurativen Erstbesuchen durch Gemeindeschwestern in Slowenien ,8 82,8 83,3 83, ,3 83,6 85,2 85, Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung ( ) 7. Geldleistungen und Förderbeträge Einkommensbeihilfen für Rentner Hilfs- und Betreuungsförderbetrag Finanzielle Sozialhilfe Ausnahmen von der Erstattung unterstützender Dienstleistungen 8. Institutionelle Pflege Vier Kategorien (von mobilen Antragstellern, die hauptsächlich Aufsicht benötigen und auf maximal 15 Minuten medizinische Betreuung Anspruch haben Kategorie 1, bis hin zu vollständig abhängigen Personen, die 24 Stunden lang individuelle Betreuung benötigen Kategorie 4). Kategorie 1 28%, 19%, 47%, Kategorie 4 6%. Durchschnittspreis pro Monat im Jahr 2011, unabhängig von der Kategorie (im Zweibettzimmer): 544 EUR (516 staatlich, 657 privat). Die Kategorisierung wird von einem Fachteam des Pflegeheims vorgenommen (Oberschwester, Sozialarbeiter, Heimleiter). Seniorenheime Seniorenheime Zahl der Bewohner % Frauen (3.235 privat) 74,5 prikazi.aspx?id=3435 Staatliche/private Institutionen

92 Priavt (lizenziert) Staatlich Quellen: Dremelj et al., 2009: 98, Skupnost socialnih zavodov Slovenije, 2007: 16 und 2007: Empfänger von Pflegedienstleistungen nach Art der Bezahlung für die Pflege, in Prozent 40 people in care themselves 35 relatives people in care, relatives people in care, municipality 10 relatives,municipality NA people in care, relatives, municipality municipality Quelle: Statisticni urad Republike Slovenije (2010). /12_socialna_zascita/02 _soc_varstvo/12623-socio-dom/&lang=2 9. Perspektive der Dienstleistungsempfänger Viele Leistungsarten und Rechte Informationen nicht an einer Stelle verfügbar Verschiedene Zugangsstellen Lange Verfahren Einige Leistungen allgemein und staatlich finanziert, andere nur gegen Bezahlung Große regionale Unterschiede Große Unterschiede zwischen den Kommunen Wahlfreiheit? 10. Schlussfolgerungen Das LTC-System ist im Entstehen begriffen (derzeit jedoch noch sehr fragmentiert und womöglich wenig effizient) Schlechter Zugang zu den Leistungen aufgrund der Fragmentierung, der verschiedenen Zugangsstellen und der langen Verfahren Geringes Datenmaterial - nur offizielle Berichte als Sekundärdaten verfügbar (Statistische Jahrbücher und Berichte am Institut für Soziale Absicherung) Mangelnde Datenbasis mit Daten über verschiedene Dienstleistungen an einer Stelle 89

93 Mangelnde Harmonisierung (Dienstleistungen werden auf verschiedenen Ebenen organisiert, daher auch Datenerfassung auf verschiedenen Ebenen zentrale Erfassungsstelle?) Keine systematischen Daten über Dienstleistungsempfänger und deren Perspektiven (Zufriedenheit mit den Leistungen, subjektive Bedarfsermittlung) Keine systematischen und offiziellen Qualitätsstandards 90

94 2.6.3 Anni Vilkko (FI) NATIONALES INSTITUT FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALES Förderung informeller Pflege Aufteilung der Zuständigkeiten auf Kommunen und informell Pflegende Anni Vilkko Nationaler Rahmen für qualifizierte Dienstleistungen für ältere Menschen. Finnland 2008 Ministerium für Soziales und Gesundheit Veröffentlichungen 2008:5 ISSN ISBN (pb), ISBN (PDF) Das Rahmenkonzept bezieht sich auf die regelmäßig von älteren Menschen genutzten Dienstleistungen, wie Häusliche Pflege Förderung informeller Pflege Betreutes Wohnen Betreutes Wohnen mit ganztägiger Unterstützung Seniorenheime Langzeitpflege ein weiteres Ziel ist die Förderung von Gesundheit und Wohlergehen älterer Menschen Nationaler Rahmen für qualifizierte Dienstleistungen für ältere Menschen. Finnland Die bis 2012 gesetzten nationalen Ziele (% von 75+): 91-92% leben selbständig zu Hause oder nutzen angemessene Gesundheits- und Sozialdienstleistungen, die ihnen durch Ermittlung ihrer Gesamtbedürfnisse bewilligt werden 13-14% erhalten regelmäßige häusliche Pflege 5-6% erhalten Unterstützung durch informelle Pflege 5-6% leben in Formen des betreuten Wohnens mit ganztägiger Unterstützung 3% leben in Seniorenheimen oder in Langzeitpflegeeinrichtungen von Gesundheitszentren mit angegliederten Kliniken. 91

95 Förderung informeller Pflege in Finnland Gesetzliche Sozialleistung (Gesetz zur Förderung informeller Pflege 937/2005) Kann gewährt werden, wenn ein Mensch aufgrund eingeschränkter Fähigkeiten, Krankheit oder Behinderung häusliche Pflege benötigt Besteht aus - benötigten Dienstleistungen zur Unterstützung von Pflegeempfänger und Pflegeerbringer - Pflegezuschuss und 3 Tage Arbeitsfreistellung/Monat für den Pflegeerbringer Beauftragungsvereinbarung zwischen Pflegeerbringer und Kommune (keine Anstellung) Mindestvergütung ab 1. Januar 2010: - 347,31 EUR/Monat - 694,83 EUR/Monat während Übergangsphasen, wenn Intensivpflege erforderlich ist (2009) Dienstleistungsstruktur für ältere Menschen RAI-Schritte für Sozialdienstleister Projekt - zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181) Patienten, % 75+ Regelmäßige häusliche Pflege Förderung informeller Pflege Ziele des nationalen Rahmens für ,8 12,1 11,5 11,2 11,4 (11,9 2010) ,7 3,2 3,7 4,1 4,1 5-6 Betreutes Wohnen - 2,2 3,4 4,6 5,1 5-6 mit ganztägiger Unterstützung Seniorenheim 6,5 5,1 4,3 3,8 3,5 3 Langzeitpflege in Gesundheitszentren 3,7 3,0 2,5 2,1 Fragestellung der Untersuchung: Gibt es Unterscheidungsmerkmale in den Lebenslagen und Bedürfnissen älterer Menschen, die eine Förderung informeller Pflege beantragen, gegenüber solchen, die andere Dienstleistungen beantragen? 92

96 Daten: - eine Auswahl älterer Menschen (N=502) mit Wohnsitz in Südfinnland (Helsinki und Vantaa), die soziale Dienstleistungen beantragten jene, die ihren Bedarf an einer Förderung informeller Pflege zum Ausdruck brachten (N=181) - alle Personen wurden anhand eines Resident Assessment Instrument (RAI) bewertet, neben Fragen über ihre psycho-sozialen Umstände und Fähigkeiten im häuslichen Umfeld Quelle: Anni Vilkko & Reija Heinola & Harriet Finne-Soveri & Maarit Rautio & Tarja Helameri & Arja Peiponen. Nationales Institut für Gesundheit und Soziales und die Stadt Helsinki RAI-Schritte für Sozialdienstleister Projekt - zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181) Profil: Ein Großteil der Befragten war verheiratet und wurde vom Ehepartner gepflegt (70%) Die Geschlechterverteilung war wesentlich ausgeglichener, verglichen mit jenen, die andere Dienstleistungen beantragen. Dies waren vorwiegend Frauen Diese Personen lebten in einer nachhaltigeren sozio-ökonomischen Situation Ihre Fähigkeiten bei fast allen IATL-Tätigkeiten und ATL-Tätigkeiten waren erheblich geringer als in der Vergleichsgruppe Ihre kognitive Einschränkung war ein wesentlicher Grund für die Beantragung einer Förderung der familiär geleisteten Pflege (gegenüber der Vergleichsgruppe) Die Belastung infolge der Pflege war bei 28% der Pflegeerbringer evident RAI-Schritte für Sozialdienstleister Projekt - zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181) Dienstleistungen: Eine große Mehrheit (72%) der pflegenden Angehörigen, die eine Förderung der informellen Pflege beantragten, schlossen einen Pflegevertrag und erhielten eine Vergütung für Pflegeerbringer (finanzielle Unterstützung), aber die Familien erhielten wesentlich weniger unterstützende Dienstleistungen zuhause (praktische Unterstützung, soziale Dienste usw.) als jene, die keine Förderung informeller Pflege beantragt hatten 93

97 RAI-Schritte für Sozialdienstleister Projekt - zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181) Diskussion: Eine nachhaltigere sozio-ökonomische Situation und ein gesicherter Familienstand vermitteln den Pflegeempfängern Handlungsfähigkeit und Sicherheit Die Belastung durch die Pflege war jedoch bei 28% der Pflegeerbringer evident (verglichen mit etwa 12 %, die regelmäßige häusliche Pflege in Anspruch nehmen, RAI Häusliche Pflege Daten 2009) Wir müssen uns fragen, ob - das staatliche Fördersystem die Bedürfnisse pflegender Angehöriger in tatsächlichen Pflegesituationen sowie ihre Bedürfnisse nach präventiver Unterstützung ausreichend berücksichtigt? - die unterstützenden Dienstleistungen, die für die Pflege in der Familie zur Verfügung stehen, sind das, was Familien, pflegende Angehörige und Pflegeempfänger benötigen? 94

98 2.7 Workshop 2 Unternehmen Cornelia Upmeier (DE) Workshop 2: Unternehmen in Deutschland Cornelia Upmeier, DIHK Internationale Konferenz, 15. September 2011 Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende & haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Madeleine Starr, Regina Held, Cornelia Upmeier, Karsten Gareis 95

99 Rahmenbedingungen Allgemein: Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (TzBfG) Spezifische Gesetze für Pflege: Pflegezeitgesetz (PflegeZG) Kurzfristige Verhinderung ( bis zu 10 Tagen) Längerfristige Arbeitsbefreiung (bis zu 6 Monaten) neu: Familienpflegezeit Betriebliche Ebene: Betriebsvereinbarungen Individuelle Lösungen Chart 2 Cornelia Upmeier Bildquelle: pixelio/gerd Altmann Unternehmen und Pflege Anteil der Unternehmen mit Erfahrung mit Beschäftigen, die sich um Angehörige kümmern: Erfahrung mit Beschäftigten, die sich um Angehörige kümmern: derzeit In den letzten 5 Jahren 21 % 13 % Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach (2010): Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Einstellung der Verantwortlichen in Wirtschaftsunternehmen, im Auftrag des BMFSFJ. Reaktion darauf: 35% der deutschen Unternehmen bieten bereits Maßnahmen im Bereich Pflege an (2009) Quelle: Unternehmensbarometer 2009, BMFSFJ. Chart 3 Cornelia Upmeier 96

100 Pflege: Was machen Unternehmen im Allgemeinen? Arbeitszeit Kurzfristige Freistellungen (Sonderurlaub) Flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit, Arbeitszeitkonten, ) Teilzeitmodelle Arbeitsorganisation/-ort Telearbeit Jobsharing Pflegedienst/Kurzzeitpflege Haushaltsnahe Dienstleistungen Chart 4 Cornelia Upmeier Unternehmen, Kollegen und Pflege? Chart 5 Cornelia Upmeier Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: Rainer Sturm/Gerd Altmann/Franz Mairinger/Jutta Wieland 97

101 Was machen Unternehmen im Speziellen? Ford Pflegetische: Organisierter Erfahrungsaustausch von pflegenden Angehörigen Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige perbit Rollstuhl zum Ausleihen Chart 6 Cornelia Upmeier Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: Albrecht E. Arnold/Gaby Stein Was machen Unternehmen im Speziellen? VDMA Infohotline: Erste Anlaufstelle sowie organisatorische Unterstützung Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige Unternehmensverbund in Frankfurt Seminarreihe zum Thema Pflege Chart 7 Cornelia Upmeier Bildquelle: pixelio/rainer Sturm 98

102 Was machen Unternehmen im Speziellen? Siemens Real Estate Informationen im Intranet Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige Henkel AG & Co. KGaA Abteilung Soziale Dienste bietet psychosoziale Beratung Chart 8 Cornelia Upmeier Bildquelle: v.l.n.r.: Henkel/Siemens Real Estate Was machen Unternehmen im Speziellen? DIHK Wäscheservice Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige und Ältere B.Braun Melsungen Geldautomat Take-Away-Food aus der Kantine Chart 9 Cornelia Upmeier Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: H. Siepmann/Gerd Altmann 99

103 Was machen Unternehmen im Speziellen? Weleda Bäckerei kommt ins Unternehmen Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige und Ältere Pfalzwerke AG z.b. Vermittlung von Haushaltshilfen Chart 10 Cornelia Upmeier Bildquelle: v.l.n.r.: Pfalzwerke/Weleda Fragen? Kontakt Cornelia Upmeier Leiterin des Referats Vereinbarkeit Familie und Beruf, Chancengleichheit, Sonderprojekte Bereich Kommunikation, Gesellschaftspolitik DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.v. Breite Straße 29, Berlin Telefon (030) Fax (030) upmeier.cornelia@dihk.de Chart 11 Cornelia Upmeier 100

104 2.7.2 Madeleine Starr (UK) Unterstützung von pflegenden Berufstätigen: eine Win-Win-Situation Madeleine Starr Leiterin Innovationen bei Carers UK Der demographische Imperativ Die demographische Zeitbombe ist gezündet Wie wir Pflege und Pflegen handhaben ist eine ebenso große globale Herausforderung wie der Klimawandel 101

105 Wer pflegt? Wir alle pflegen oder werden pflegen müssen. Der Großteil der Pflege ist immer in der Verwandtschaft und in der Familie geleistet worden. Bis 2050 werden weltweit drei Mal mehr Menschen im arbeitsfähigen Alter zwei Milliarden alternde Familienmitglieder versorgen. Mehr Menschen leben länger und zu Hause, mit Behinderung und Krankheiten. Das heißt, dass mehr Menschen Pflege benötigen werden und mehr Menschen diese Pflege werden leisten müssen. Wer arbeitet? Wir alle arbeiten oder werden arbeiten müssen (und obendrein länger!). Bis 2060 werden nur noch 2 arbeitende Menschen auf 1 Rentner kommen. Heute beträgt das Verhältnis noch 4 zu 1. In der europäischen und vielen anderen Ökonomien der Welt wird eine schrumpfende Arbeitnehmerschaft länger arbeiten müssen, um die steigenden Kosten für Pflege und Rente zu decken - und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem viele zweierlei Arten von Betreuung werden leisten müssen. Zwischen Arbeit und Pflege zu wählen, wird für den Einzelnen wie für die Wirtschaft keine Option sein. Das heißt, dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärker gefördert werden muss. 102

106 Auswirkungen des Pflegens auf die Arbeit In UK ist, ganz gleich, an welchem Arbeitsplatz, 1 von 7 Beschäftigten ein Pflegender. 1 von 5 Pflegenden gibt für die Pflege die Arbeit auf. Das führt: für den Einzelnen zu finanziellen Einbußen und Armut im Rentenalter, für den Arbeitsmarkt zu Wissens- und Erfahrungsverlust. Es gibt Indizien dafür, dass Pflegende unter ihrem Potential arbeiten. Viele reduzieren die Arbeitszeit, haben keinen Zugang zu Fortbildung und Schulung, haben nur begrenzte Aufstiegschancen, nehmen schlecht bezahlte Teilzeitarbeit an. Was bedeutet das? Wir können es uns nicht leisten, dass Pflege derartige Auswirkungen auf unsere Gesellschaften und Ökonomien hat. Wie wir Pflege und Pflegen handhaben, ist sowohl eine Frage ökonomischer Nachhaltigkeit als auch des sozialen Zusammenhalts. Für die Zukunft benötigen wir: gute Beschäftigungsverfahren, gute Dienstleistungen, die Familien unterstützen. 103

107 Arbeitnehmerrechte für Pflegende in UK Recht auf Sonderurlaub bei dringlicher Pflege von Angehörigen. Recht für Eltern behinderter Kindern bis zum 18. Lebensjahr, flexible Arbeitszeiten zu verlangen. Recht für die Pflegenden erwachsener Angehöriger, flexible Arbeitszeiten zu verlangen. Gleichbehandlungsgesetz (Equality Act) schützt Menschen, die in einem Verhältnis zu einer behinderten Person und per definitionem einer älteren Person stehen, vor Diskriminierung, erweitert diesen Schutz auf Waren und Dienstleistungen. UK - Nationale Strategie für Pflegende* Menschen mit Pflegeverantwortung darin unterstützen, sich von Anfang an als solche auszuweisen, den Wert ihres Beitrags anerkennen und sie bei der Konzeption lokaler Pflegeeinrichtungen und bei der Planung individueller Pflegepakete einbeziehen. Personen mit Pflegeverantwortung in den Stand setzen, ihr Bildungs- und Arbeitspotential zu verwirklichen. Sowohl den Pflegenden als auch den Personen, die sie unterstützen, mit individuell zugeschnittener Hilfe zur Seite stehen und sie in den Stand setzen, ein Familien- und Gesellschaftsleben zu führen. Pflegende darin unterstützen, seelisch und körperlich gesund zu bleiben. *Anerkannt, geachtet und unterstützt: nächste Schritte der Strategie für Pflegende,

108 Arbeitende Pflegende Die Regierung verpflichtet sich: Eine Aufklärungskampagne für Arbeitgeber und Arbeitnehmer durchzuführen, um das Recht auf die Beantragung flexibler Arbeitszeiten zu fördern. Unter Mitwirkung der Wirtschaft für alle Arbeitgeber einen Gute-Praktiken-Leitfaden über die unternehmerischen Vorteile der Unterstützung von arbeitenden Pflegenden abzufassen. Eine Anhörung darüber durchzuführen, ob das Recht auf die Beantragung flexibler Arbeitszeiten auf alle Arbeitnehmer ausgedehnt werden soll. Pflegende, die in den Beruf zurückkehren Die Regierung verpflichtet sich: in jedem Jobcentre-Plus-Distrikt (Arbeitsvermittlung) einen Manager für Pflegepartnerschaft einzusetzen, um sicherzustellen,dass Pflegende eine zielgerichtete Unterstützung bei der Rückkehr in den Beruf erhalten, um sicherzustellen, dass Pflegende über Pflegeeinrichtungen in ihrer Umgebung informiert sind, Jobcentre-Plus-Berater zu schulen, für Pflegende, die an einer anerkannten Fortbildung teilnehmen, die Ersatzpflege zu finanzieren, die Bereitstellung von Reintegrationshilfen durch gemeinnützige Organisationen zu fördern, zur Förderung eines flexiblen Bildungsangebots für Pflegende. 105

109 Die Reaktion der Unternehmen Arbeitgeber für Pflegende, ein Mitgliedschaft-Forum, um Arbeitgebern, die pflegefreundliche Arbeitsplatzstrategien und - methoden entwickeln wollen, einen praktischen Service anzubieten, um die unternehmerischen Vorteile auszuweisen und zu fördern, die sich aus der Unterstützung von Pflegenden am Arbeitsplatz ergeben, um Einfluss auf die Beschäftigungspolitik und -praxis zu nehmen und so eine Kultur zu schaffen, die Pflegende in Arbeit oder auf der Suche nach Arbeit unterstützt, Führungsgruppe, die sich für eine Zusammenarbeit mit der Regierung einsetzt, um die Politik zu unterrichten und die Praxis zu beeinflussen, Unterstützt durch das Fachwissen von Carers UK. Was wird angeboten? Aufklärung und Verständnis Hilfe durch Aktivitäten und Publikationen am Arbeitsplatz. Spezifische Strategien für Pflegende - Prüfen, Übernehmen und Eingliedern. Hilfsnetzwerke für Arbeitnehmer virtuelle und/oder persönliche Hilfe einrichten oder aufrechterhalten. Information, Beratung und Orientierung für Arbeitnehmer einschließlich der Ausweisung von externen Informations- und Hilfsquellen. Information, Rat und Orientierung für Führungskräfte - Musterstrategien, Praxisbeispiele, Anleitung, Top-Tips, - Gleichbehandlungsgesetz (Equality Act) und Schulung zum Bewußtmachen der Pflegeproblematik, - Ausweisung von externen Hilfsquellen. 106

110 Was wird erreicht? Bilanzierung der Vorteile: verbesserte Anwerbung und Arbeitsplatzkontinuität, verbesserte Produktivität infolge von weniger Stress, weniger Fehlzeiten, mehr Engagement und Loyalität infolge einer verbesserten Moral, bessere Chancengleichheit und besseres Vielfaltsmanagement, einschließlich der Erfüllung der Bedürfnisse eines gemischten Kundenbestands, bessere Unternehmenswerte duch richtiges Verhalten. Welche Rolle spielen die Dienstleister? Dienstleistungen, die das Familienleben unterstützen von der Kinderbetreuung über die häusliche Betreuung bis zur Erwachsenenpflege sind für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege so wichtig wie die Unterstützung am Arbeitsplatz. Familien und Arbeitgeber können zu Recht für die Pflege eine helfende Infrastruktur erwarten, die: - die Pflege in Familie und Verwandtschaft stützt, - Dienstleister quer durch alle Sektoren beschäftigt, - Unterstützung am Arbeitsplatz / von Arbeitgebern umfasst, - sämtliche Infrastruktur Wohnen, Transport, Freizeit - miteinschließt. 107

111 Die strategische Führung von EfC Die Führungsgruppe von Employers for Carers: setzt sich für eine Zusammenarbeit mit der Regierung ein, um: über die Nationale Strategie für Pflegende zu informieren, um sich an der Debatte über Pflege und unterstützende Dienstleistungen zu beteiligen. Absichtserklärung unterzeichnet zusammen mit sechs Ministerien, die auch Unterzeichner der Nationalen Strategie für Pflegende sind. Internationales Forum für Arbeitgeber Grundsatzfragen Pflege und unterstützende Dienstleistungen zu finden, kann für Familien schwierig und zeitaufwendig sein: lokale Behörden, Versorgungseinrichtungen und Arbeitgeber tragen Verantwortung, um Pflegenden Informationen bereitzustellen oder diese auf Informationen zu Dienstleistungen hinzuweisen. Pflege in Distanz ob in der gleichen Stadt, in einem anderen Teil des Landes oder in einem anderen Land ist ein zunehmendes Problem. Die Forschung hat herausgefunden, dass Fernpflegende infolge von Stress ihre Arbeit eher aufgeben. Die Technik wird bei der Unterstützung von Pflegenden am und außerhalb des Arbeitsplatzes entscheidend sein. Bestehende und neue Techniken haben das Potential, sowohl Pflege und unterstützende Leistungen als auch das Arbeitsleben zu transformieren. 108

112 Carers UK Websites: Karsten Gareis (EU) Unternehmensinitiativen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Ergebnisse einer Reihe von Fallstudien in ausgewählten Ländern L Europas Karsten Gareis, empirica, Bonn Eldercare Services in Europe September 2011, Berlin 1 109

113 Mein Vortrag 1 Hintergrund der Studie 2 Methodik 3 Typen von Unternehmensinitiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege 4 Lessons Learned Die wichtigsten Erkenntnisse 2 1 Hintergrund der Studie 3 110

114 Hintergrund Im Fokus des Interesses am Thema Pflege (seitens Politik, Wissenschaft und Interessenverbände) standen bisher meist Vollzeitpflegende : Notwendigkeit effektiver Unterstützung pflegender Angehöriger, um ihnen ihre Aufgabe zu erleichtern. Im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden der Pflegepersonen. Das Thema Work-Life-Balance wird von Arbeitgebern oft nur im Hinblick auf Elternschaft wahrgenommen: ABER: Demografische Trends bewirken: Relative Bedeutung von Angehörigenpflege nimmt stark zu. Viele Länder versuchen, den Anteil der in Heimen untergebrachten Menschen zu reduzieren. Vereinbarkeit von Beruf und Pflege muss stärker Berücksichtigung finden 4 Entstehung von Initiativen Überbetriebliche Ebene gesetzliche Bestimmungen Tarifverträge / Sektorale Abkommen Selbstverpflichtungen etc. Minimalanforderungen Konkrete Angebote, die Beschäftigten im Unternehmen zur Verfügung stehen Unternehmensebene unternehmensinterne Initiativen Betriebsvereinbarungen über das Minimum hinausgehend neuartige, innovative Maßnahmen Freistellungsregelungen Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung Gesundheitsschutz; Konkrete Hilfeleistungen, z.b. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe

115 2 Methodik 6 Die Studie Untersuchungsgegenstand Initiativen von Unternehmen = Maßnahmen auf der Ebene einzelner Unternehmen, d.h. hier Organisationen aller Art (privat, öffentlich, NGO) Maßnahmen richten sich explizit an pflegende Angehörige aber es handelt sich nich immer um formelle Programme. Umfang 50 Fallstudien insgesamt aus 11 Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowenien, Vereinigtes Königreich Informationsquellen Interviews mit Vertretern des Unternehmens (meist zuständige Manager aus Personalbereich, Diversity Manager, Beauftragte für Work-Life- Balance) Interviews mit Betriebsrat/Personalrat und Betroffenen (wo möglich) 7 112

116 3 Typen von Unternehmensinitiativen 8 Typen von Unternehmensmaßnahmen Objective Support fulltime working for carers Enable parttime working (downshifting) and caring Enable complete time-off for carers Type of employer support Flexibility / flexicurity Other supports / measures Forms Financial support Care-related supports Other measures - Carer-friendly flexibilities in time and place (flexitime, annualised hours, compressed hours, leave sharing / donating, flexiplace, homeworking/ teleworking, etc.) - Short-period / emergency care leave ('filial' leave) - Part-time work (in various, flexible forms as regards hours, days, times of year etc.) - Term-time working or equivalent - etc. - Long(er)-term carer leave - Maintaining some hours of work / continuity when taking long-term leave - Generous/flexible paid short-period / emergency care leave - Other measures to minimise any financial downsides of flexibility Vollzeit-Beruftätigkeit ermöglichen Flexibilität & Flexicurity (arbeitsbezogene Angebote) - Measures to minimise income loss associated with PT working (e.g. synchronisation with statutory carer payments)? - Paid leave - 'Topping up' social protection allowances whilst on leave (ala for maternity leave) - Care insurance to cover loss of income - etc - Information - Referral, care brokerage - Counselling, support groups - Daily life supports (home delivery of groceries, dry cleaning, bank, concierge, etc.) - Direct care provision - Access to phone (and other technologies) - Support for care costs (insurance, tax benefits, direct subsidy, procurement, etc.) - etc. Arbeitszeitreduzierung (temporär) ermöglichen Freistellung ermöglichen - Addressing carers health and wellbeing in occupational health services - Care audits - Awareness-raising, promotion of positive attitudes amongst managers, co-workers etc. - Equal opportunities policies (that cover carers) - Lobbying / liaison with external stakeholders (e.g. schools, care services) - etc. Konkrete Hilfen und allgemeine Maßnahmen (pflegebezogene Angebote) 9 113

117 Freistellungsregelungen und Reduzierung der Arbeitszeit Verschiedene Varianten Freistellung (Pflegeurlaub) für längeren Zeitraum oder für wenige Tage/Wochen; Freistellung im akuten Bedarfsfall (ungeplant, wenige Tage); Teilzeitarbeit mit einheitlicher Wochenarbeitszeit (vorübergehend); Teilzeitarbeit mit episodisch wechselnder Wochenarbeitszeit (term-time work). Unternehmen gehen über das gesetzlich geforderte hinaus: Anerkennung von Pflege auch von anderen Personen als nahen Angehörigen ; Längere oder flexiblere Freistellungsregelungen; Möglichkeit, Arbeitszeit für eine spätere Freistellung anzusammeln. Vermeidung negativer Auswirkungen von Freistellung / Arbeitszeitverkürzung: Aufrechterhaltung des regelmäßigen Kontaktes zum Arbeitgeber; Effektive Unterstützung der Rückkehr in den Job; Maßnahmen um zu verhindern, dass Betroffene strukturell benachteiligt werden; Verringerung der Einkommenseinbußen. 10 Arbeits(zeit)-Flexibilität Flexible Arbeitszeiten (z.b. Gleitzeit) Gestaltung der Arbeitszeiten entsprechend den persönlichen Anforderungen; Konkrete Unterstützung auf Gruppenebene. Telearbeit Arbeit von zu Hause (oder einem anderen Ort) an ausgesuchten Tagen; Ermöglicht durch moderne Remote Access & Virtual Office Technologien; Verlangt Fähigkeiten seitens der Vorgesetzten, Mitarbeiter ohne ständigen Sichtkontakt führen zu können. Erreichbarkeit am Arbeitsplatz Erlaubnis von spontanen Unterbrechungen der Arbeitszeit; Erlaubnis, sich während der Arbeitszeit um Pflegeaufgaben kümmern zu dürfen; Erreichbarkeit am Arbeitsplatz, z.b. Erlaubnis der privaten Nutzung von Telefon und Internet für pflegebezogene Aufgaben. Grannycam etc. Nutzung moderner Kommunikationskanäle

118 Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (I) Sensibilisierung für das Thema Viele verschiedene Ansätze in der Praxis; Praxiserfahrungen von Betroffenen im Unternehmen (insbesondere im Management) eignen sich hervoragend zur Sensibilisierung. Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft Skills werden benötigt, um die Anforderungen von Pflegepersonen in der Belegschaft zu identifizieren und angemessen zu reagieren; Richtlinien und standardisierte Prozesse erweisen sich as sehr effektiv. Mitarbeiterbefragungen (Surveys) Befragungen der gesamten Belegschaft, um die Existenz und das Ausmaß von Pflegeverantwortung unter den Mitarbeitern zu messen; Befragungen pflegender Angehöriger in der Belegschaft, um deren Erfahrungen, Bedürfnisse und Präferenzen zu messen. 12 Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (II) Auditierung der Familienfreundlichkeit Einige EU-Staaten verfügen über nationale Systeme zur Auditierung von Unternehmen bezüglich ihrer Familienfreundlichkeit; Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist heute fester Bestandteil einiger Audits (Deutschland, Österreich). Arbeitgeber nutzen Auditzertifikat für Rekrutierung von Mitarbeitern (War for Talent)

119 Konkrete Unterstützungsleistungen Information / Beratung Vermittlung von Information (z.b. über pflegebezogene Angebote in der Region); Konkrete Beratung zu praktischen Themen; Beratung durch Psychologen. Vermittlungsdienste Vermittlung von pflegebezogenen Dienstleistungen. Materielle Hilfe Betrieblicher Versicherungsschutz; Darlehen, Zuschüsse, etc.; Lohnvorschuss zur Überbrückung von finanziellen Engpässen. Unterstützung der Vernetzung von Betroffenen Direkte Bereitstellung von Pflegediensten Nutzung unternehmenseigener Einrichtungen und Dienstleistungen; Feste Verträge mit Dienstleistern, deren Angebot die Mitarbeiter nutzen können; Kooperation mit Dritten, z.b. anderen Arbeitgebern (Synergieeffekte) Lessons Learned Die wichtigsten Erkenntnisse

120 Was haben wir gelernt? Viele Unternehmen unterstützen betroffene Mitarbeiter bereits mit arbeits- oder pflegebezogenen Maßnahmen. Am effektivsten: Kombination von Richtlinien zum Thema und konkrete Hilfe im Einzelfall. Regionale Vernetzung zur Nutzung von Synergien und bessere Vermarktung der Region. Die Erkenntnis, dass effektive Maßnahmen beiden Parteien (Arbeitgeber + Arbeitnehmer) helfen, setzt sich (nur) langsam durch. Verständnis für die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen ist noch nicht weit verbreitet (Tabu-Thema). Ziel muss es sein, längere Zeiten der Freistellung zu verhindern bzw. eine rasche und erfolgreiche Rückkehr in den Job zu ermöglichen. Gezielte Ansprache von Männern ist notwendig. Langer Atem notwendig, aber Unternehmen müssen umgehend aktiv werden. 16 Die wichtigste Person für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

121 Die wichtigste Person für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Regulierung Überbetriebliche Ebene gesetzliche Bestimmungen Tarifverträge / Sektorale Abkommen Selbstverpflichtungen etc. Unternehmensebene Betriebsvereinbarungen Unternehmenspolitik zur Vereinbarkeit von Pflege & Beruf Richtlinien & standardisierte Prozesse Angebot Verfügbare Angebote auf Arbeitsplatzebene Freistellungsregelungen Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung Gesundheitsschutz; Konkrete Hilfeleistungen, z.b. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe. Schaffung von Anreizen für Führungskräfte Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft Nutzung Inanspruchnahme in der Praxis Nachfrage nach Pflegeurlaub etc. (Freistellung) Nachfrage nach Reduzierung der Arbeitszeit Nachfrage nach Telearbeit Inanspruchnahme konkreter Hllfsangebote, etc Vielen Dank für Ihr Interesse! Kontakt zu den Autoren der Studie: [Kevin Cullen] k.cullen@wrc-research.ie [Karsten Gareis] karsten.gareis@empirica.com Endberichte (in englisch): Fallstudien-Datenbank (in englisch):

122 2.8 Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger 15. September 2011 Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger Jürgen Griesbeck, pme Familienservice Marie Beatrice Levaux, Fédération des Particuliers Employers de France Heike Nordmann, Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen Moderation: Brigitte Bührlen, WIR! Stiftung pflegender Angehöriger Brigitte Bührlen, Jürgen Griesbeck, Marie Beatrice Levaux 119

123 2.8.1 Jürgen Griesbeck (DE) Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Bundesweite Unterstützung für berufstätige Angehörige durch die pme Familienservice GmbH Fachtagung Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Berlin, 15. / 16.September 201 juergen.griesbeck@familienservice.de pme Familienservice GmbH info@familienservice.de Internet: Agenda Familienservice GmbH - Produktentwicklung Homecare/Eldercare Besonderheiten, Inhalte, Zielgruppe Homecare Eldercare Anfragenentwicklung in der Vergangenheit Status Quo Perspektiven, Chancen 120

124 Der Familienservice - das Unternehmen 1992: Gründung des Kinderbüros im Auftrag der Firma BMW AG bundesweite Expansion 1998: Umwandlung in pme Familienservice GmbH permanente Erweiterung des Leistungsangebotes 1996 Start Homecare/Eldercare Größter Work-Life-Anbieter im Bundesgebiet Leistungsfelder des Familienservice 2011 Servicevielfalt auf vier Säulen pme Familienservice: Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen, Betreuungshotline pme Assistance: Lebenslagencoaching, Ernährung, Bewegung, 24-Stunden-Hotline pme Lernwelten: Betriebsnahe Kita-Plätze, Back-up-Betreuung, Kinderhotel, Ferienprogramme, Schule pme Wissenswerte: Akademie für Personalmanagement und Belegschaft, Kongresse 1000 Beschäftigte, 30 Standorte in Deutschland, Österreich, Schweiz und Tschechien pme Familienservice GmbH info@familienservice.de Internet: 121

125 Unser Internetauftritt Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor benötigt. Pflegebedürftigkeit in der Familie: Grundsätzliche Überlegungen : Wie kann der Angehörige Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt.... sich daheim sicher fühlen... im Notfall schnell in Kontakt treten... langfristig Eigenständigkeit und Intimsphäre wahren... das Unfallrisiko daheim und auf der Straße verringern... die Leistungen der Krankenkasse und Pflegeversicherung nutzen... Öffentliche Angebote kennen und nutzen... rechtzeitig Patientenvorsorge treffen, Schwerbehindertenausweis beantragen Beratung und Vermittlung der passgenauen individuellen Lösung 122

126 Beratungsleistungen z. B. Patientenvorsorge (alle Formen von Vollmachten) Versorgungsamt: Schwerbehindertenausweis Kommunen: Gesetzliche Grundsicherung Gesetzliche Krankenkasse Gesetzliche Pflegeversicherung (seit 1995, Reform 2008) (Beihilfe (BVO): Vor allem für Beamte) Kommunen: Sozialhilfe Kommunen: (Trägerübergreifendes) Persönliches Budget Steuerliche Absetzbarkeit Anstellungsformen für haushaltsnahe Dienstleistung Private Vorsorge (Zusatzversicherungen) Erwerbsminderungsrente, Verrentung, Erben und Vererben Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor benötigt. Vermittlungsleistungen z. B. Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor benötigt. Wohnarrangements (Hilfe gegen Wohnen, Betreutes Wohnen) Pflegehilfsmittel, Wohnungsanpassung, AAL Personelle Unterstützung (Patin, Hauhaltshilfe, SeniorenbetreuerIn, Patin, Ehrenamtliche, Fahrer, osteuropäische Familienpflege, Gärtner etc. (Standards!) Besondere Dienstleistungen (Essen auf Rädern, Hausnotruf, Lieferdienste) Nutzung von ambulanten Diensten (Grund-/ Behandlungspflege) Vermittlung von stationärer Versorgung (Tages-/Kurzzeit-/ vollstationäre Pflege, (ambulante) REHA) Besondere Hilfen: Umzugsfirmen, Urlaubsvertretungen, Grabpflege etc. 123

127 Beratung, Antragstellung, Schriftverkehr, Recherche Zuständigkeit / Leistung / Voraussetzungen/ Antragsprocedere / Pflegeplanung Krankenkasse Pflegeversicherung Rentenversicherung Versorgungsamt Grundsicherung Sozialhilfe Seniorenbetreuer- Innen/Ehrenamt Ambulante Dienste Tagespflege Betreutes Wohnen Pflegeheim Beschütztes Wohnen Patientenvorsorge Steuerliche Absetzbarkeit Rente Wohnungsanpassung Anstellungsformen Behindertenversorgung HC/EC- Haushaltshilfen/ Familienpflege über KK/selbstfinanziert Urlaubsvertretung Fahrdienste Suchtprobleme Demenzbetreuung Kurzzeitpflege Veränderungen in der Beratungspraxis: Individuelles Case-Management Ursprünglich vorwiegend Probleme Fremdbetreuung älterer Menschen mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren Anfragende sind inzwischen selbst viel besser informiert und sind sehr anspruchsvoll und fordernd. Inzwischen vorwiegend finanzielle Erwägungen bei Fragen der Pflegegestaltung. Hier großes Erkenntnisinteresse insbesondere Kofinanzierung durch Träger, Anstellungsformen und steuerliche Entlastung. Interesse auch an kreativen Lösungen hat deutlich zugenommen. Selbstkompetenz der Senioren mit mehr beachtet werden, niedrigschwellige Unterstützungsformen starten früher. Erfahrung der Pflegebedürftigkeit bei den Eltern sensibilisiert für alle Fragen der eigenen Altersgestaltung (Vollmachten, Zusatzversicherungen, Netzwerke) Interesse von Personalverantwortlichen an Erleichterungen für pflegende Angehörige (Vorträge, Seminare) 124

128 Neue Formen der Beratung: Z.B. Das Siemens-Pilotprojekt: Unterstützung auf drei Säulen! Siemens AG: Eldercare: Hilfe zur Selbsthilfe-Portal inkl. Beratungs-Hotline Hotline... Anfrage des Kunden wird aufgenommen Experten- Telefon... Individuelle Beratung E-Portal Informationen per Mausklick...erreichbar von Uhr...spätestens am Folgetag jederzeit mit Intranet-Zugang pme Familienservice GmbH Internet: Individuelles Case-Management Dokumentation: Protokoll nach jeder Beratung an den Kunden Evaluation: Stand der Dinge - Einladung zu Veranstaltungen Innovation: selbständige Weiterentwicklung des Produkts in Anlehnung an die Erfordernisse des demographischen Wandels Veranstaltungen: Ganzjährige Veranstaltungen zu alters-, pflege-, Altersvorsorge relevanten Themen, auch unternehmensintern Besonderheit: Angebot für alle HC/EC-Kunden: AAL Möglichkeit sich spezielle technische Gerätschaften entwickeln zu lassen, die im ambulanten Bereich Sicherheit und Entlastung bieten Angebot an die Münchner Kunden: Möglichkeit kostenloser Einsatzhelfer über MAW, Bürgerarbeit Aufbau von Ehrenamtlichen Helfern 125

129 HC/EC München Proportionaler Anteil der Anfragenart 100% 90% 15,9 16,2 15,9 Tendenz: Zunahme der Fachberatungen 80% 70% 60% 50% 46,3 45,4 47,8 Anteil Vermittlung Anteil Beratung Anteil Angebote Aufwändige, mehrfache Vermittlungen in den ambulanten Bereich 40% 30% 20% 10% 0% 13,7 17,5 13,2 15,6 15,1 17,7 8,3 0,1 5,7 0,2 0,1 5, Anteil Info mit Material & Recherche Anteil Info ohne Material & Recherche ohne Angabe Hohe Kundenzufriedenheit München 3,91 von 4 möglichen Punkten Würden der Befragten würden den FS im HC/EC- Bereich wieder nutzen (bundesweit): 89,5 % HC/EC Zahlen bundesweit 2008 Bundesweit- Engänge- Homecare/Eldercare

130 Zukunft der HC/EC Beratung Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 127

131 2.8.2 Marie Beatrice Levaux (FR) FAMILIÄRE BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH UND EUROPA Für einen zuverlässigen und verantwortungsvollen Ansatz bei der Unterstützung älterer Menschen. Marie Béatrice Levaux, Präsidentin von FEPEM 1 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE A. EINFÜHRUNG: DIE BEDEUTUNG FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG FÜR EUROPÄISCHE GESELLSCHAFTEN 2 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 128

132 FAMILIÄRE BESCHÄFTIGUNG ALS LOGISCHE ANTWORT AUF SOZIALE UND POLITISCHE HERAUSFORDERUNGEN DER GEGENWART Wirtschafts-, Gesellschafts- und Beschäftigungskrise, Demografische Herausforderung und alternde Gesellschaften. Der Bereich der familiären Beschäftigung kann eine wesentliche Rolle spielen: als Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Familiendienstleistungen, als Beitrag zur Geschlechtergleichstellung, generationenübergreifenden Solidarität und sozialen Inklusion, bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und als Impuls für die Wirtschaft. Potential von 20 Millionen familiär Beschäftigten in Europa bis 2020, zur Unterstützung von über 40 Millionen europäischen Bürgern, die meisten davon ältere Menschen SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE B. FEPEM und das FRANZÖSISCHE MODELL DER FAMILIÄREN BESCHÄFTIGUNG 4 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 129

133 FEPEM: FÜHRENDER VERTRETER FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH Repräsentative Organisation und engagierter Sozialpartner für rund 3,6 Millionen Arbeitgeber, mit über 1,7 Millionen Angestellten in Frankreich. unter Einbeziehung von über 86% aller «personenbezogenen Dienstleistungen» (services à la personne) in Frankreich, fast 11 Mrd. Jahresumsatz repräsentiert einen wichtigen und wachsenden Wirtschaftssektor. Eine wichtige Quelle politischer und sozialer Denkanstöße im Sinne des sozialen Zusammenhalts und der gesellschaftlichen Verantwortung. Unsere Vision für den Sektor der familiären Beschäftigung Institute FEPEM (IFEF) erarbeitet innovative berufliche Schulungsprogramme, FEPEM Observatorium Forschung und Fachwissen. Europäisches Engagement, um den Sektor auf europäischer Ebene zu strukturieren SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE BESONDERHEITEN DER FAMILIÄREN BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH Strukturreformen und Entwicklung des Sektors seit 2005, auf 3 Säulen aufgebaut: Solvenz: fiskalische und soziale Maßnahmen zur Senkung der Beschäftigungskosten, Vereinfachung: CESU ( Arbeitsscheck für universellen Service ), ein Instrument zur Auszahlung und Anmeldung von Angestellten, Professionalisierung: Finanzierung der beruflichen Ausbildung auf dem Sektor, Entwicklung und Förderung der spezifischen Berufsbilder und Fähigkeiten. Engagement der Zivilgesellschaft und sozialer Dialog auf Sektorbasis. 6 Überwiegen direkter Beschäftigung (fast 90% aller Dienstleistungen). 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 130

134 C. DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN IN FRANKREICH 7 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN IN FRANKREICH Bedeutung der Familien und der direkten Beschäftigung für die Pflege älterer Menschen: Über die Hälfte aller Arbeitgeber im häuslichen Bereich sind älter als 60 Jahre. Es ist möglich, direkte Beschäftigung zu nutzen, auch für ältere und plegebedürftige Menschen. Politisches Projekt der französischen Regierung zur Reform der Pflege und Pflegebedürftigkeit älterer Menschen im Jahr Öffentliche Anhörungen und Mobilisierung der Zivilgesellschaft SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 131

135 DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN Der Beitrag von FEPEM zu dieser Debatte gründet auf 3 Grundprinzipien (gelten auch für andere Länder Europas) : Wahlfreiheit für Familien die meisten Menschen wünschen sich eine freie Wahl der Pflegeerbringer, wir brauchen flexible und verantwortungsvolle Modelle. Servicequalität wichtige Rolle der Pflegeerbringer, Entwicklung des Vertreter-Systems der familiären Beschäftigung sichert hohe Qualitätsstandards. Verantwortung Stärkung direkter Beschäftigung senkt Pflegekosten SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE D. DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISION VON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 132

136 DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISION VON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG Alle europäischen Gesellschaften stehen vor ähnlichen Problemen bei der Altenpflege, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Schaffung von Arbeitsplätzen und dem sozialen Zusammenhalt: Entwicklung von Beschäftigungsperspektiven für Arbeitnehmer außerhalb der traditionellen Arbeitskontexte, Förderung der sozialen und digitalen Inklusion behinderter oder besonders schutzbedürftiger Personengruppen, Hilfe für Familien bei der Übernahme ihrer neuen ökonomischen und gesellschaftlichen Rollen SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISION VON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG Die europäische Initiative von FEPEM, in Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen (Europäische Kommission, Europäisches Parlament, EWSA): Schaffung der EUROPÄISCHEN FÖDERATION FÜR FAMILIÄRE BESCHÄFTIGUNG 12 mit dem Ziel: den Sektor der familiären Beschäftigung als Anstoß für soziale Entwicklung in Europa auf politischer Ebene sichtbar zu machen, die sozio-ökonomischen Herausforderungen, wie sie in der Europe Strategie beschrieben sind, durch eine innovative Familienpolitik in Angriff zu nehmen, an der Ausrichtung von Beschäftigung, sozialer Inklusion und der Entwicklung der digitalen Gesellschaft europäischer Politik mitzuwirken. 15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE 133

137 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE Heike Nordmann (DE) Haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Rahmenbedingungen, Qualitätskriterien, Datenbank NRW Berlin, 15. September

138 Ambulante Hilfen in Deutschland Pflege Haushaltshilfe und andere Hilfen (2002: ca. 3 Mio Hilfebedürftige überw. Hauswirtschaft) Ältere Menschen Pflegeversicherung 2010: Pflegebedürftige, davon ca. 1,5 Mio ambulant gepflegt 2 Ambulante Hilfen in Deutschland Ältere Menschen Ambulante Pflege Pflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz (ca. 1,5 Mio ambulant versorgt) 3 135

139 Ambulante Hilfen in Deutschland Haushaltshilfe Kaum Regulierung unterschiedliche Angebote (vom Haushalt beschäftigt, Dienstleistungsagenturen) freie Preisgestaltung selbst finanziert keine Qualitätssicherung unterschiedliche Versorgung Ältere Menschen Ambulante Pflege Pflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz 4 Ambulante Hilfen in Deutschland Haushaltshilfe Kaum Regulierung unterschiedliche Angebote (vom Haushalt beschäftigt, Dienstleistungsagenturen) freie Preisgestaltung selbst finanziert keine Qualitätssicherung Ältere Menschen Ambulante Pflege Pflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz Schwarzarbeit 3,5 bis 4 Mio Haushalte osteuropäische Hilfen 5 136

140 Erfahrungen aus der Beratungspraxis Pflege und Wohnberatung der Verbraucherzentrale Projekt Zielgruppenorientierte Verbraucherarbeit für und mit Senioren die meisten Menschen möchten auch im Alter im gewohnten Umfeld leben Alternativen zu Pflege oder Betreutem Wohnen in Einrichtungen sind kaum bekannt Haushaltsnahe Dienste in der eigenen Wohnung werden wenig genutzt, bzw. sind nicht bekannt 6 Projekt Haushaltsnahe Dienstleistungen Definition: Haushaltsnahe Dienstleistungen Dienstleistungen, die in direktem Zusammenhang mit Tätigkeiten im privaten Haushalt stehen. Nicht: personenbezogene Leistungen Vermittlung von Dienstleistungen Reinigungstätigkeiten, Fenster putzen Mahlzeitenzubereitung Wäschepflege Hausmeisterdienste (Kehrwoche, Winterdienst, Müll rausstellen) Kleine technische Hilfen Gartenarbeit Lieferdienste (Mahlzeiten, Wäsche, Einkaufen) 7 137

141 Erfahrungen aus dem Projekt Es gibt nicht Die Senioren. Haushaltsnahe Dienstleistungen sind etwas sehr Privates. Der Preis ist wichtig, aber nicht das entscheidende Kriterium. Schwarzarbeit hat eine große Bedeutung. Defizitorientierung statt Komfortangebot führt zu mangelnder Akzeptanz. 8 Aus Nutzersicht wichtige Faktoren Viele Dienstleistungen aus einer Hand Feste Ansprechpartner beim Dienstleister für Rückfragen, Beschwerden etc. Gute Erreichbarkeit Transparente Preiskalkulation (nach Zeit, nach Leistung) Ausführliches Vorgespräch zur Klärung von Wünschen Klare Absprachen, aber nicht unbedingt ein Vertrag Mehr Information über (seriöse) Angebote 9 138

142 Mitarbeiter/innen sind der entscheidende Faktor für die Qualität Fachliche Qualifikation Ausbildung, kontinuierliche Schulung, selbstständiges Arbeiten Soziale Kompetenz Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Dienstleistungsmentalität, Berücksichtigung v. Kundenwünschen Auftreten Erscheinungsbild, Sympathie, Pünktlichkeit, Freundlichkeit Fazit: Putz mal eben funktioniert nicht. 10 Anforderungsprofil an die Dienstleister I Organisation der Dienstleistung Unverbindliches Erstgespräch Einsatz fester Mitarbeiter beim Kunden Sicherstellung der Dienstleistung bei Ausfall des Mitarbeiters Einhaltung Terminzusagen Personal Selbstständige und sachgerechte Ausführung der Aufgaben Gute Umgangsformen und kundenorientiertes Auftreten Geschult im Umgang mit älteren Menschen Flexibilität: Eingehen / Umsetzen von Kundenwünschen vor Ort Sprachkompetenz: deutsch oder Muttersprache des Kunden

143 Anforderungsprofil an die Dienstleister II Preise / Rechnung Kostenvoranschlag für Kunden Schriftliche Ankündigung von Preiserhöhungen 4 Wochen im Voraus Rechnungsstellung monatlich, nach Erbringung der Dienstleistung keine Vorauszahlung, außer Gutscheine Vertrag Schriftlicher Vertrag bei regelmäßigen Dienstleistungen Inhalt: Art, Umfang, Häufigkeit, besondere Kundenwünsche und Kosten der Dienstleistung Vertrag nennt Ansprechpartner für Beschwerden Kurze Kündigungsfrist für Kunden Qualitätssicherung Rückfrage zur Kundenzufriedenheit nach erstem Einsatz (nur regelm. DL) Verbraucherzentrale als Beschwerdestelle und Schlichtungsstelle 12 Selbstverpflichtung und Beschwerdestelle Aufnahme in die Datenbank Selbstverpflichtungserklärung zur Einhaltung der Qualitätsstandards Zustimmung des Dienstleisters zu Schlichtungsversuchen Nachweis Gewerbeanmeldung oder Vergleichbares Plausibilitätsprüfung + Freischaltung durch Verbraucherzentrale! Keine Qualitätsprüfung Beschwerdestelle Kontaktaufnahme von Verbrauchern via Internet, Telefon, Beratungsstelle 1. Klärung mit Anbieter und Kunden 2. Nachbesserung 3. Streichung aus Datenbank

144

145 16 Datenbank Haushaltsnahe Dienstleistungen Erfahrungen bis August angemeldete Dienstleister (ca. 500 Angebote in allen Kreisen/Städten in NRW) 4 Beschwerden (Verträge, Mitarbeiterwechsel, Unzuverlässigkeit) 600 bis Zugriffe auf die Datenbank je Monat Kontinuierliche Werbung bei Nutzer und Anbieterseite notwendig (Veranstaltungen, Medien)

146 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Heike Nordmann Verbraucherzentrale NRW e.v. Mintropstr. 27, Düsseldorf Tel.: 0211/ , Fax: 357 E Mail: heike.nordmann@vz nrw.de nrw.de/haushaltshilfen Erkenntnisse aus einem Projekt, gefördert vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW

147 n / 16. September 2011 Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Kai Pagenkopf, Neumann Consult / Handwerkskammer Münster und Mechthild Konerding, Zauberfrau Münster Hannie Burcksen, Lekker Leven Peter Raeymaekers, Flanders Care Moderation: Sven Hallscheidt, Deutscher Industrie- und Handelskammertag Peter Raeymaekers, Hanni Burcksen, Mechthild Konerding, Kai Pagenkopf, Sven Hallscheidt 144

148 2.9.1 Kai Pagenkopf & Mechthild Konerding (DE) Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke Die Beispiele Wohnen im Wandel & ServiceWelten Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Berlin, Dr. Kai Pagenkopf Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Die Ziele So lange wie möglich selbständig zu Hause wohnen Höherer Wohnkomfort für Generation 50+ Sichere und funktionale Wohnumgebung für Familien Vereinbarkeit von Familie und Beruf Wohnraumanpassung nach individuellem Bedarf Vernetzung handwerklicher und personen-/ haushaltsbezogener Dienstleistungen Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 145

149 Die Herausforderungen 1. Fehlendes Problembewusstsein der Kunden - Barrierefreiheit ist nicht sexy! Information und Aktivierung von Verbrauchern, Wohnungseigentümern und Mietern 2. Ungenügende Marktkenntnisse der Anbieter Erschließung von Marktchancen für Handwerker, Planer und Dienstleister 3. Fehlendes Matching Zusammenführung von Nachfrage und Angebot vor Ort Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Die Projekte Wohnen im Wandel ServiceWelten Pilotcluster ConFM INTERREG Projekt Deutschland-Niederlande HWK Münster Partner aus NRW, Niedersachsen und den Niederlanden Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NRW-EU Ziel 2-Programm HWK Münster, INFA-ISFM e.v. Netzwerk strategischer und operativer Partner aus Westfalen NeumannConsult 146

150 Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Wohnen im Wandel: Die Themen Handlungskonzepte und Strategien Marktchancen in der Wohnungswirtschaft Technologie- und Wissenstransfer "Matching" grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der EUREGIO Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 147

151 Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge Kundeninformationssystem Wohnberatungsstellen Handwerksbetriebe / haushaltsnahe Dienstleistungen Förderung von barrierefreien Neubau- oder Umbaumaßnahmen Planungshilfen, Baubestimmungen, DIN-Normen Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge Betriebedatenbank Matching Gefunden werden als qualifizierter Betrieb Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 148

152 Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge Qualifizierungsmaßnahme Fachplaner für barrierefreies und komfortables Wohnen Wanderausstellungen und Messen Unterstützung von Unternehmenskooperationen Entwicklung von Business-Cases & Good Practices Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 149

153 Im Fokus: die Betriebe ServiceWelten: Die Themen 1. Marktgenerierung & Marktsicherung 2. Nachhaltige Finanzierung 3. Bildung & Qualifizierung 4. Kooperation & Vernetzung 5. Marketing & Öffentlichkeitsarbeit Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Marktgenerierung & -sicherung Kleinräumige Marktforschung Regionale Anlaufstellen Qualitätssicherung Finanzierung ServiceWelten: Die Werkzeuge Forschung und Entwicklung Kooperation mit Finanzdienstleistern Bildung & Qualifizierung Sensibilisierung- und Qualifizierungsmaßnahmen Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 150

154 ServiceWelten: Die Werkzeuge Netzwerkbildung zwischen Handwerk und Dienstleistung Kooperations-Matching Kooperations-Atlas Kooperations-Coaching Marketing & Öffentlichkeitsarbeit öffentlichkeitswirksame Aktivitäten Fach- und Informationsveranstaltungen Marketingstrukturen Markenbildung Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult ServiceWelten: Die Werkzeuge Nachhaltige Struktur: ServiceWelten e.v. Vorteile für das Netzwerk: Mitgliederbindung Finanzierungs- und Planungssicherheit Vorteile für die Mitglieder: Nutzung Vereins-Logo (geschützte Marke) Eintrag im Online-Portal Vernetzungstreffen der Vereinsmitglieder qualifiziert begleitete Kooperationsbildung Unterstützung bei kleinräumiger Marktbeobachtung Teilhabe am Informationsdienst Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 151

155 Weitere Informationen Dr. Frank Kühn-Gerhard Handwerkskammer Münster Tel.: frank.kuehn-gerhard@hwk-muenster.de Heidi Bülow Handwerkskammer Münster Tel.: heidi.buelow@hwk-muenster.de Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Alter Steinweg Münster Tel: info@neumann-consult.com Dr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa NeumannConsult 152

156 Wir tun was wir können Zauberfrau Haushaltsmanagement September 2011 Von der Idee zur Realität Mechthild Konerding 3-fache Mutter Kürschnerin Konditormeisterin Betriebswirtin d.h. Gründung Zauberfrau

157 Zauberhaft erfolgreich Bertelsmann Stiftung Erste Niederlassungen Franchise Zuhause, aber nicht allein Maßgeschneiderte Unterstützung für Senioren Wir tun was wir können! 154

158 Aller Anfang ist leicht Unsere erste Tat gut Zuhören Wir tun was wir können! Mit gemeinsamer Kraft Hilfe aus besten Händen Kochen Putzen Einkaufen Betreuen Begleiten Unterstützen Wir tun was wir können! 155

159 Glänzende Aussichten Ganz einfach mehr Lebensqualität Persönlich, freundlich und zuverlässig. Wir tun was wir können! Bis hierhin - und viel weiter... Zauberfrau Haushaltsmanagement Wir tun was wir können! 156

160 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Zauberfrau Haushaltsmanagement Wir tun was wir können! Hannie Burcksen (NL) 157

161 Die Niederlande in Zahlen Bevölkerung: 16,5 Millionen Haushalte: 7,4 Millionen Über 65-Jährige: 2,6 Millionen (15,6 % der Gesamtzahl) über 65-Jährige erhalten häusliche Pflege über 65-Jährige wohnen in Pflegewohnheimen über 65-Jährige wohnen in Pflegeheimen In den Niederlanden gibt es Pflege- und Pflegewohnheime Zukünftige Entwicklung 2010: 2,6 Millionen über 65-Jährige (15,6 %) 2030: 3,4 Millionen 2040: 4,6 Millionen (25,6 %) 2050 sind 10 % der Bevölkerung über 80 Jahre alt Staatliche Maßnahmen und Wunsch älterer Menschen: möglichst lange selbstständig zu Hause wohnen bleiben 158

162 LekkerLeven stellt sich vor: Vermittler unterschiedlichster Dienstleistungen Für jüngere (Komfort) und ältere (Unterstützung) Menschen Mehr als Dienstleistungen pro Jahr Zufriedenheit wird mit 8,2 bewertet Mehr als 50 Mitarbeiter Betriebe / private Dienstleister 5 meist bestellte Dienstleistungen: 1. Wohndienste 2. Hilfe im Haushalt 3. Gärtner 4. Friseur/Fußpflege 5. Begleitungsfunktion/Auskunft 159

163 Geschichte Privatinitiative, gegründet Juni 1996 Ziel: 1 Anlaufstelle für ältere Menschen Start mit staatlichen Subventionen Im Jahr 2000 Gesellschafter Volumen über Kollektive Fast 30 Kollektive unter Label Lekker Leven ist ein klassischer Vermittler von Dienstleistungen (Intermediär) Dienstleister (private Dienstleister, Unternehmen) Privatpersonen (Mieter, Versicherte, ) Kollektivkunden vergeben Vermittlung von Dienstleistungen an Lekker-Leven Der Kunde denkt, dass er beim Kollektivkunden bestellt. Da sich LL im Namen des Kollektivkunden am Telefon meldet Kollektivkunden Immobilienwirtschaft, Versicherung, Kommunen, Residenzen, 160

164 Netzwerke, die dem Kunden vermittelt werden Allgemeines Gesetz über besondere Krankheitskosten (AWBZ), Gesetz über die gesellschaftliche Unterstützung (WMO), Krankenversicherung Vorhandene Einrichtungen Organisation von ehrenamtlichen Tätigkeiten Netzwerk Kollektiv Private Dienstleister Unternehmen 161

165 Lekker Leven unterscheidet zwei Gruppen von Dienstleistern, die sie vermitteln Freie Mitarbeiter Ca freie Mitarbeiter Privatpersonen, wie Studierende, Hausfrauen, Jeder freie Mitarbeiter wird vor Vertragsunterzeichnung zu Hause besucht (Qualitätssicherung) Professionelle Dienstleister Ca professionelle Dienstleister Klein(st)- und Mittelunternehmen Meist lokal agierend Der Arbeitsprozess 24 Stunden: Telefon + Site + Schalter Analyse der Anfrage Informieren über Möglichkeiten: verschiedene Netzwerke Regeln, betreuen, überwachen Qualitäts- und Preisgarantie Zufriedenheitskontrolle Rechnungen und Mahnwesen 162

166 Bestellabwicklung am Beispiel eines Mieters, der einen Putzservice bestellt Monatsrechnung 7 Kunde 3 Dienstleister Vergütung (zeitnah) 6 Terminvereinbarung & Leistungserbringung Problemstellung 1 Bezahlung 8 Beauftragung 2 Optional: Qualitätssicherung 5 Leistungsbestätigung 4 Nachfrage und Angebot abgleichen PROTO- KOLLE DATEN KOLLEKTIV DATEN KUNDE DATEN (GESUND- HEITS-) DIENST- LEISTER DATEN LAUFENDE ANFRAGEN UND BEARBEITUNG GESETZE UND VORSCHRIF- TEN SOZIALKARTE REGISTRIERUNGS- UND ÜBERWACHUNGSSYSTEM KUNDENANFRAGE CALL CENTER (GESUNDHEITS-) DIENSTLEISTER DIENSTLEISTUNG VON DER ANFRAGE BIS ZUR FINANZIELLEN ABWICKLUNG 163

167 Erlösmodell Erlösquelle 1: Mitgliedschaften Kollektivkunden kaufen Mitgliedschaften für ihre Kunden (rund 2,1 Mio. Mitgliedschaften) Die Mitgliedschaften kosten zwischen 1 und 15 Euro pro Person / Jahr, je nach Kollektivkunde 90 % der Einnahmen: (inkl. Übernahme Service-Hotline) 1 2 LL kauft Dienstleistungen rund 15 % unter Marktpreis ein LL verkauft Dienstleistungen rund 5 % unter Marktpreis 10 % der Einnahmen 3 LL behält durchschnittlich 10 % als Vermittlungsmarge Erlösquelle 2: Vermittlungsgeschäft Nutzen für: Privatkunden Rabatt bei Bestellung (i.d.r. ungefähr 5 % unter Marktpreis) Qualität der Dienstleistung (Lekker Leven prüft alle Dienstleister) Monatsrechnung Versorgungsgarantie (Lekker Leven sucht Ersatz, wenn Dienstleister ausfällt) Dienstleister Kundenzugang und Auslastung Auslagerung der Abrechnung / Rechnungsstellung Finanzielle Ausfallgarantie, Lekker Leven zahlt zeitnah 164

168 Mehrwert für Kollektiven Arbeiten unter Label / Maßarbeit für jedes Kollektiv Core business vermitteln statt nebenbei machen Kräfte bündeln Unabhängig Überwachung der Durchführung Zufriedenheitskontrolle Rechnungsstellung Private Dienstleister Die Erfahrungen Für den Fall, dass Kann ich nicht allein / zuverlässig und Komfort / Zeit Marketing und Kommunikation Integration eigener Dienstleistung Vertrautheit und persönlicher Kontakt Kundenbindung, Zufriedenheit und Anwerbung 165

169 Peter Raeymaekers (BE) Netzwerke der Zusammenarbeit für eine alternde Gesellschaft Peter Raeymaekers Koordinator Flanders Care Berlin, 16. September

170 Flandern >6 Mio. Einwohner Pro 1.000: 5,07 Klinikbetten 1,92 Prakt. Ärzte 2,3 Spezialisten Pflege: eine gesellschaftliche Herausforderung Alterung Entjuvenalisierung Versilberung 167

171 Pflege: große wirtschaftliche Auswirkungen 16% aktive Bevölkerung Jobs % BIP Flandern (unveränderte Politik) Quelle: Planbureau Der Patient von morgen Maartens Reise Chronik eines unerwarteten neuen Wegs 168

172 Die Möglichkeiten von morgen Entwicklung der Pflege Prävention Heilung Häusliche Pflege 169

173 Themen für die Zukunft Präventio n Diagnostik/ Bildgebung Nachhaltigkeit Translationale Medizin ENDNUTZER Inklusion Grundlagenforschung Pflege IKT häusliche und familiär getragene Pflege Unterstützende Technik Telemedizin Internationaler Kontext Gesundheits und Alterungs Forschungszentren Ältere Anwendergruppen IKT Industrie Hersteller medizinischer und unterstützender Ausrüstung Biotech und Pharma Beschaffer Krankenund Sozialversicherung Regionen EU Regulatoren Medizinische Berufe Pflegeorg. Mitgliedstaaten Risikokapitalgeber 170

174 Regionale Initiativen Intra Region z.b. Flanders Care Inter Region CORAL: Community of Regions for Assisted Living CASA: Consortium for Assisted Solution Adoption EUREGHA: European Regional and Local Health Authorities ERRIN: European Regions Research & Innovation Network Erklärte Mission von Flanders Care Die Qualität der Pflege durch Innovation und ein verantwortungsvolles Unternehmertum messbar verbessern care.be 171

175 Vorgehensweise Wissensinst. Industrie maximaler Input der Interessensträger über Care Renewal Platform mittels bestehender Politikinstrumente Pflegeinst. unter Entwicklung neuer Politikmaßnahmen in einheitlicher Weise über den gesamten Innovationszyklus Politikinstrumente: Synergien finden! Innovation Pflege Unternehmertum Innovative Ausschreibungen Impulsebüro Startkapital Demonstrationsprojekte Politik 172

176 Den gesamten Innovationszyklus abdecken FORSCHUNG & ENTWICKLUNG DEMONSTRATION IMPLEMENTIERUNG INTERNATIONALE VALORISATION R&D Proj. NERF CMI Impulsebüro Inkubatoren Innov. Beschaffung CORAL Startkapital Demo Proj. Akkreditierung Talentbetreuung Impulsebüro Flanders Care Den Spalt überwinden Interessensträger informieren und stimulieren Lenken: Initiativen durch die verschiedenen staatlichen Instrumente der Politikfelder lenken: Wohlfahrt, öffentliche Gesundheit und Familienfragen (WVG, VIPA, ) Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation (EWI: IWT, AO, PMV, ) Flanders International (VI: FIT, VAIS,..) Makeln: Dem optimalen staatlichen Instrument für optimale Verwendung und Ausnutzung zuführen Maßgeschneiderter Service Aktuell: 2FTE 173

177 CORAL: Community of Regions for Assisted Living Europäisches Netzwerk der in AAL aktiven Regionen Fokus: Politikentwicklung im Bereich Assisted Living Aktivitäten: Informationsaustausch über Politikmaßnahmen Zusammenarbeit zwischen Regionen Beratung der EU Entscheidungsträger Benchmarking zwischen Regionen AAL Forum, Lecce, Sept 2011 Gemeinschaftsstruktur und Arbeitsablauf 174

178 CASA: Consortium for Assistive Solution Adoption Interreg IV C Vorschlag Projektbudget: >3 Mio Euro Zeitraum: von 01/2011 bis 12/2014 Aber auf Dauer angelegt Partner: Nord Brabant Kent Veneto Friaul Julisch Venetien Schottland Süddänemark Katalonien Andalusien Timis Wielkopolska Ostschweden Halland Flämische Gemeinschaft CASA Aktivitäten Studienbesuche Großflächige Nutzung unterstützender Technologielösungen Soziale Interaktion Monitoring, Sicherheit und Selbst Management Gesunde Lebensweise und Rehabilitations IKT Informelle Pflege Telemedizin Bewertungsmodell Mobilität und Lebensqualität Integrierte regionale Politik, Unternehmens und Wissensentwicklung Chronische Krankheiten Vom Nutzer angestoßene Innovation bei Personen /Kapitalgesellschaften 175

179 CASA Aktivitäten (Fortsetzg.) Transfer Task Force Regionale Kartierung und regional übergreifende SWOT Transfer guter Praktiken vorbereiten Einsatz regional übergreifender Politik Pilotprojekte Soziale Innovation Integrierte Regionalpolitik, Geschäfts und Wissensentwicklung Großflächiger Einsatz Wissenstransferkonferenzen Internationale Konferenz in Brüssel 2014 Innovation and Entrepreneurship in Care Mehr Informationen: Peter Raeymaekers Koordinator Flanders Care Koning Albert II-laan 35 bus Brussels - Belgium Tel peter.raeymaekers@wvg.vlaanderen.be 176

180 2.10 Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine 16. September 2011 Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine Antoine Dumurgier, Edenred Jean-François Lebrun, Europäische Kommission Greger Bengtsson, Sveriges Kommuner och Landsting Moderation: Dominik Enste, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln Dominik Enste, Antoine Dumurgier, Greger Bengtsson, Jean-François Lebrun 177

181 Antoine Dumurgier (FR) 16. September 2011 Eldercare Services: ein französisches Beispiel für Instrumente zur Sicherung der Effizienz staatlicher Politik Wer ist Edenred? Edenred, Erfinder des Ticket Restaurant -Essensgutscheins, liefert Lösungen, die das Leben von Angestellten vereinfachen und die Effizienz von Organisationen verbessern. Indem sichergestellt wird, dass zugeteilte Mittel genau wie beabsichtigt verwendet werden, befähigen diese Lösungen die Firmen zu einem effektiveren Management ihrer: Arbeitnehmerleistungen Kostenmanagementverfahren Anreiz- und Vergütungsprogramme. Die Gruppe unterstützt ferner öffentliche Einrichtungen beim Management ihrer: Öffentlichen Sozialprogramme

182 Alle Edenred Gutscheine/Karten funktionieren nach demselben Prinzip Einlösung anfordern Edenre Design & Management d Die Lösung verkaufen VERBUNDENE UNTERNEHMEN Genießen die Sicherheit höherer Einnahmen, besserer Kundenbindung und sicherer Transaktionen. KUNDEN Firmen und öffentl. Sektoren können unter verschiedenen einfachen, effizienten, personenbezogenen Lösungen wählen. Tausch der Karte oder des Gutscheins gegen Waren und Dienstleistungen BEGÜNSTIGTE Schätzen die Unkompliziertheit und Einfachheit von Service-Karten un d- Gutscheinen, denn sie vereinfachen den Alltag und stärken ihre Kaufkraft. Zweckgebundene Kaufkraft über eine Karte oder einen Gutschein verteilen 3 3 Abriss der unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen in Frankreich Frankreich hat eine lange Tradition der Subventionierung hilfsbedürftiger Personen, damit diese so lange wie möglich zu Hause leben können. Diese Subventionen haben sich über Jahre herausgebildet und heißen in ihrer jüngsten Version, die 2002 eingeführt wurde, Allocation Personnalisée d Autonomie (APA). Die APA wird von 100 französischen Départements (Verwaltungseinheiten) verwaltet und an über Menschen verteilt, von denen zu Hause leben. Die APA Kosten im Jahr 2010 beliefen sich auf etwa 5,4 Mrd., wovon etwa 4 Mrd. für häusliche Pflege anfielen. Die Kosten der APA steigen jährlich, aufgrund einer wachsenden Zahl Anspruchsberechtigter und der Inflationsentwicklung. Gleichzeitig werden die Mittel der Départements knapp, was der Wirtschaftskrise und verschiedenen Steuerreformen geschuldet ist Die Départements suchen daher nach Wegen, um die Effizienz dieser Ausgaben zu verbessern, ohne die Qualität der Leistungen für die Empfänger herabzusetzen 4 179

183 Der CESU-Gutschein wurde für zwei Verwendungsarten eingeführt Der CESU ( Chèque Emploi Service Universel ) Gutschein wurde im Jahr 2005 gesetzlich eingeführt (Gesetz loi Borloo ) Dieser Gutschein gilt für haushaltsnahe Dienstleistungen sowie für Kinderbetreuungsdienstleistungen. Er kommt für 3 Arten von Dienstleistungen in Frage: Haushaltsnahe Dienstleistungen: Hausreinigung, Hausarbeiten Kinderbetreuung: zu Hause, Tagesmütter, Kindertagesstätte, Pflegebedürftige/behinderte Personen: Lebenshilfe, Dieser Gutschein wird für zwei ganz unterschiedliche Verwendungen ausgegeben: HR CESU: direkte Unterstützung für Angestellte Finanziert durch Personen- und Kapitalgesellschaften, um Ihren Beschäftigten bessere Lebensverhältnisse zu ermöglichen. Sozialer CESU: ein Mittel zur Verteilung von Sozialleistungen Finanziert durch lokale Behörden, um pflegebedürftigen oder behinderten Bürgern ein Leben zu Hause zu ermöglichen Source: Business Force Conseil survey April Der vorausbezahlte CESU-Gutschein verzeichnet seit seiner Einführung 2006 eine starke Zunahme 520Mio Ausgabevolumen zum Jahresende 2010 Über 100 Mio jährlich seit der Einführung Etwa 50/50-Verteilung zwischen CESU RH und CESU Social Jährliche Wachstumsrate: 30% * Ausgabevolumen in Mio * Ohne CESU Relance Quelle : Umfrage Business Force Conseil April

184 Dank dieses starken Wachstums ist der CESU bereits nach wenigen Jahren zur Normalität geworden Leistungsempfänger zum Jahresende 2010 Quelle: Umfrage Business Force Conseil April CESU Social: Wie funktioniert er? Département Dienstleistungserbringer Erstattung Monatl. Auszug der Empfänger Schulung / Veränderungsmanagement Altenpflege Bestellung Empfänger Lieferung Produktion Sicherheit / Vertraulichkeit CESU- Herausgeber 8 181

185 CESU-Gutscheine: 18 Departments sind dabei, 6 weitere in Planung Ile de France Anwendung oder Besprechungen geplant: Paris, Pas de Calais, Puyde Dôme, Eure et Loir, Hauts de Übersee- Departments 2009 und früher: Alpes Maritimes, Bouches du Rhône, Haute Corse, Gers, Loire, Hautes Pyrénées, Pyrénées Orientales, Saône et Loire, Vienne, Réunion Implementierung 2010: Ardèche, Drôme, Gironde, Nord, Bas Rhin, Seine Maritime, Sarthe Implementierung 2011 : Seine St Denis Seine, Guadeloupe December 20, Schlussfolgernd ist der CESU Social ein einfaches und effektives Mittel zum Management von Subventionen für die Altenpflege In Zeiten weitverbreiteter Budgetkürzungen stellt der CESU Social ein effektives Mittel zur Optimierung öffentlicher Sozialleistungen dar. Der Regierung entstehen keine Kosten. Es bedarf lediglich eines Gesetzes zur Einführung des Gutscheins und zur Definition seiner Ausgabebedingungen. Départements, die den CESU Social übernehmen möchten, wählen den CESU Herausgeber über ein Ausschreibungsverfahren. Die Ausgabekosten belaufen sich auf 1% bis 2% des Ausgabevolumens. olume, to be compared with 10 15% savings. Würde der CESU Social von allen französischen Départements übernommen, so könnten diese jährlich zwischen 300 und 500 Millionen einsparen, ohne die Qualität der Dienstleistungen für die Empfänger herabzusetzen

186 Telegestion ist ein Service, der die Effektivität von Altenpflegedienstleistungen sicherstellen soll Telegestion (Tele Management) ist ein IT System auf folgender Grundlage: Interaktive Stimmerkennung (IVR) zur Erfassung der von den Pflegekräften geleisteten Stunden einer Datenbank, in der alle diese Stunden gespeichert und gegebenenfalls modifiziert werden mehrerer Webseiten mit Zugang zu diesen Daten und der Option der Abrechnung. Telegestion wird derzeit von 7 französischen Départements für Leistungen pflegebedürftige oder behinderte Menschen genutzt, und 8 weitere Départements planen die Einführung Telegestion ist auch ein Instrument, mit dem Pflegedienstleister ihre Beschäftigten besser verwalten können, etwa, indem das Erfordernis für Anwesenheitsblätter entfällt und Planungswarnungen ausgegeben werden. Source: Business Force Conseil survey April Telegestion: Wie funktioniert es? Das Département erstellt monatlich einen Auszug seiner Leistungsempfängerliste, sowie die Zahl der für jede Person aufzuwendenden Stunden. Diese Liste wird an den Telegestion Betreiber gesandt. Die von dem Pflegedienstleister beschäftigten Pflegekräfte registrieren sich bei Einsatzbeginn und ende über die beim Leistungsempfänger installierte Leitung (gebührenfreier Anruf). Diese Daten werden in einer Datenbank erfasst, die der Telegestion Betreiber verwaltet. Man nennt sie Rohdaten. Die Dienstleistungserbringer greifen über eine Webseite auf diese Daten zu, wo sie sie teilweise modifizieren können (etwa, wenn eine Pflegekraft den Anruf vergessen hat). Die zulässige Zahl der Änderungen legt das Département fest. Wenn alle etwaigen Änderungen vorgenommen wurden, validiert das Département die Daten über eine Webseite. Zuletzt generiert das Telegestion IT System die Rechnungen, die anschließend an das Département gesandt werden. Source: Business Force Conseil survey April

187 Télégestion : 7 Départements sind dabei, 8 weitere in Planung Ile de France 2009 oder früher: Bouches du Rhône, Haute Corse, Vaucluse, Rhône Implementierung 2010 / 2011: Aude, Eure, Val d Oise Einsatz oder Besprechungen geplant: Pyrénées Atlantiques, Essonne, Paris, Nièvre, Creuse, Aveyron, Seine Maritime, Charente 13 CESU und Telegestion sind zwei Instrumente zur Sicherung der Effizienz öffentlicher Ausgaben für die Unterstützung älterer Menschen Der CESU Gutschein ermöglicht den französischen Départements: Die ordnungsgemäße Verwendung ausgezahlter öffentlicher Gelder sicherzustellen Das Verständnis für öffentliche Unterstützungsprogramme zu verbessern und die Sichtbarkeit der finanzierenden Stelle zu verstärken Für Reduce den APA Zuschuss their budgets by erhielten 10 to 15% die 10 französischen Départements, die 2009 CESU Gutscheine verwendeten, im Jahr 2010 beinahe 20 Mio von den Herausgebern zurückerstattet (Quelle: APECESU) Telegestion ermöglicht: den Départements die Kontrolle der Effizienz von APA, indem sie nur für die geleisteten Arbeitsstunden zahlen, und die Vereinfachung von Verwaltungs und Managementaufgaben den Managern von Pflegediensten den Zugang zu einem effektiveren Management und Qualitätskontrollsystem Die Kostenersparnis für Départements, die Telegestion verwenden, wird auf 15 20% geschätzt (Quelle: Bericht über Finanzen der Départements, vorgelegt von Pierre Jamet)

188 ANHANG 1 15 Définition du CESU préfinancé : Les textes règlementaires LOI N DU 26 JUILLET 2005 Le CESU permet de payer aussi bien un emploi direct, un prestataire ou un mandataire : Un prestataire de services à la personne ou organisme agréé : il peut s agir d une entreprise privée, d une association ou d une structure de garde d enfant publique (crèche municipale) Une structure mandataire agréée : elle est chargée par le particulier employeur d effectuer l ensemble des formalités sociales (établissement du contrat de travail et des bulletins de paie ; calcul et déclaration des cotisations sociales correspondantes). L emploi-direct : il s agit d un intervenant à domicile ou d une assistante maternelle en dehos du domicile. Le particulier est alors l employeur ;

189 Définition du CESU préfinancé : Les textes règlementaires DECRET N DU 29 DECEMBRE 2005 modifié par le décret du 14 mai services à la personne éligibles au CESU préfinancé. Enfance Habitat Dépendance Garde d enfants à domicile et hors domicile : crèche, halte-garderie, assistant(e) maternel(le), jardin d enfants, garderie périscolaire, garde à domicile (individuelle ou partagée), garde occasionnelle (baby-sitting) Soutien scolaire à domicile ou cours à domicile. Accompagnement des enfants dans leurs déplacements Entretien de la maison et travaux ménagers (ménage, repassage) Petits travaux de jardinage y compris les travaux de débroussaillage. Petit bricolage dit hommes toutes mains. Assistance informatique et Internet à domicile. Maintenance, entretien et vigilance temporaire à domicile, de la résidence principale ou secondaire. Assistance administrative à domicile. Collecte et livraison à domicile de linge repassé Livraison et préparation des repas à domicile, y compris le temps passé aux commissions Livraison de courses à domicile Assistance à domicile des seniors. Assistance des personnes handicapées. Garde des personnes malades à l exception des soins. Accompagnement des personnes âgées ou handicapées dans leurs déplacements en dehors de leur domicile Activités d interprète en langue des signes, de technicien de l écrit et de codeur en langage parlé complété. Soins et promenades d animaux de compagnie. Soins esthétiques à domicile. Aide à la mobilité et accompagnement hors du domicile Conduite du véhicule personnel des personnes dépendantes 17 Im Jahr 2009 beschloss die französische Regierung die Auszahlung von Beihilfen in Höhe von 350 Mio für Pflegedienstleistungen an über 1,5 Millionen Haushalte Anspruchsberechtigt sind über 1,5 Millionen Haushalte: Menschen APA berechtigt Familien haben Anspruch auf Kinderbetreuungsbeihilfen Familien mit einem behinderten Kind Arbeitslose mit Bedarf an Kinderbetreuung, während sie auf Arbeitssuche oder in Schulungsmaßnahmen sind. Betrag: 200 pro Familie (bis zu 600 für bei der Staatlichen Arbeitslosenagentur registrierte Personen) Zeitlicher Rahmen: Die meisten dieser Gelder wurden zum 30. Juni 2009 über 2 Monate ausgegeben

190 Jean-François Lebrun (EU) Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine Haushaltsnahe Dienstleistungen Bedürfnisse / Möglichkeiten / Herausforderungen Berlin, 16. September 2011 Jean François Lebrun STAND DER DINGE: Einige Zahlen und Fakten Personenbezogene und haushaltsnahe Dienstleistungen (EU ) Offizielle Kräfte 5,4 Millionen Eurostat NACE Schwarzarbeiter 17,5 Millionen (10 bis 25 Millionen) ILO + Eurobarometer «Familienkräfte» +/ 150 Millionen (FTE) OECD + eigene Berechnung = «Wirtschaftlicher» Hauptsektor? Die gesamte Wirtschaft basiert auf Externalisierung / Spezialisierung. Und hier? 187

191 4 Hauptversorgungsquellen Familiäre Versorgung Schwarzmarkt Offizielle Kräfte ) Kosten = +/ Nettogehalt = = Opportunitätskosten Kosten = = nahe am Nettogehalt Kosten ohne öffentliche Beihilfen = Arbeitskosten + begrenzte sonstige Kosten = Wenige Nutzer Kosten mit öffentlichen Beihilfen = 0 bis Verschiedene Systeme (Angebot oder Nachfrage spezifische Öffentlichkeiten Besteht die Möglichkeit, die «familiäre Versorgung» zu entwickeln? Ich habe einige Zweifel. Grobe Demonstration (sehr grob) Aktiv = 3,5h Inaktiv = 11h Gesamtbevölkerung Bevölkerung Erwerbsquote 65% 75% 27% Beschäftigung Bevölkerung 0 14 & Verfügbare Zeit h 1501h 12h30 7h20 12h30 Unter denselben Bedingungen unmöglich 188

192 Besteht die Möglichkeit, den «Schwarzmarkt» zu entwickeln? Ohne Probleme. Es gibt keine Einschränkung. Bsp.: mit den «Badanti» in Italien, wo Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern die Betreuung von alten Menschen und Kindern übernehmen. Offizielle Versorgung Ohne Beihilfen? Einschränkungen in Bezug auf den Preis, aber realistisch für Menschen mit hohem Einkommen. Mit Beihilfen? Hilfe für Dienstleistungserbringer (staatlich, privat ) Kein Markt Hilfe für Dienstleistungsempfänger Steuerliche Absetzbarkeit Verringerte Lohnkosten (Preis = Nettogehalt) Markt Eine politische Debatte / die Realität ist ein Mix aus verschiedenen Lösungen 189

193 Beispiel eines Instruments zur Unterstützung der Nachfrage: der Service Gutschein Ein interessantes Instrument. Warum? Flexibel und einfach in der Anwendung. Vereinfacht Verwaltungsabläufe. Gestattet konstante Nachkontrolle der Verteilung. Fördert das Verantwortungsgefühl der Empfänger. Fördert die Entwicklung örtlicher Geschäftsaktivitäten. Vielversprechende Erfahrungen (Bsp.: in Frankreich und Belgien) Herausforderungen Kosten für die staatlichen Stellen Eine Unterstützung muss nahe an der Differenz zwischen Lohnkosten und Nettogehalt angesiedelt sein Doch wir müssen auch berücksichtigen: Abbau der Arbeitslosigkeit bessere Vereinbarkeit von Familien und Berufsleben sonstige Kostensenkungen Qualität Produktivität Bedeutung der Berufsausbildung Bedeutung von IKT Kulturelle Veränderungen (Bsp.: eine Dienstleistung kaufen oder Dienstleistungsstunden kaufen) 190

194 Stabilität der Beihilfe Erfordernis für Betreiber, ein Geschäftsmodell zu entwickeln + Erfordernis der Koordination zwischen staatlichen Stellen Greger Bengtsson (SE) Soziale Dienstleistungen in Schweden Gemeinden Einwohner, Durchschnitt Bedürftige Personen haben einen Rechtsanspruch auf Unterstützung - Die Gemeinde ist für die Sozialleistungen verantwortlich - 95% steuerfinanziert, 5 % der Gebühr zahlt der Leistungsempfänger - Die Gemeinde (Sozialleistungssachbearbeiter) ermittelt den Bedarf und entscheidet über den Grad der Unterstützung - Der Einzelne kann gegen die Entscheidung Beschwerde vor Gericht einlegen - 85% der sozialen Dienstleistungen werden von den Kommunen direkt geleistet 191

195 Das Gesetz über Wahlfreiheitssysteme Alternative zum Staatlichen Beschaffungsgesetz 1. Januar 2009 Die Kommunalbehörden entscheiden, ob sie Wahlfreiheit in die sozialen Dienstleistungen implementieren möchten - Der Einzelne wählt unter zugelassenen Anbietern - Die Behörde legt die Konditionen für die Anbieter fest - Für alle gelten dieselben Konditionen - Gleiche Höhe der wirtschaftlichen Vergütung - Die Behörde muss mit allen Anbietern, die die Konditionen erfüllen, einen Vertrag schließen - Keine Beschränkung der Zahl der Vertragschließenden - Keine Antragsfrist, das System läuft kontinuierlich weiter 192

196 - Zivilrechtlicher Vertrag - Obligatorisch: Die Einhaltung der Erfordernisse nach schwedischem Recht - Freigestellt: Qualität, Ausbildung usw. - Die Behörde muss eine Alternative ohne Wahlfreiheit anbieten - Die Behörde ist zuständig für Information, Überwachung, Nachkontrolle - Die Behörde trägt die Verantwortung dafür, dass der Bürger die ihm zustehende Dienstleistung erhält Wahlfreiheit in schwedischen Gemeinden Kein Interesse (78) System ist implementiert (88) Implementierung des Systems ist beschlossen (69) Nicht entschieden (27) Implementierung abgelehnt (28) 193

197 Dienstleistungen mit Wahlfreiheit - Häusliche Hilfe - Häusliche Pflege - Pflegeheime - Tagespflege für Ältere - Tagespflege für Behinderte - Entlastende Dienstleistungen zu Hause - Kurzaufenhalt außer Hauses - Begleitdienst - Tägliche Verrichtungen - Familienberatung - Berufliche Rehabilitation - Primärpflege - Einsetzen einer neuen Hüfte - Weitere... Erfahrungen - Wahlfreiheit bei häuslicher Hilfe am häufigsten umgesetzt - Fokus auf Qualität und Weiterverfolgung - Hilft (?) den Behörden bei der Kalkulation eigener Kosten - Höhe der Vergütung - Wettbewerbsneutralität - Ausbau haushaltsnaher Dienstleistungen - System für kleine Unternehmen - Politisch nach wie vor ein Streitthema 194

198 Steuererleichterung für häusliche Dienstleistungen - 50% der Arbeitskosten - Hausreinigung - Gartenarbeit - Kinderbetreuung - Von schwarz nach weiß - Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben - Einzelner zahlt 50% - Dienstleister erhält 50% von der Steuerbehörde nutzten den Service im Jahr Durchschnittlich 400 pro Jahr 195

199 2.11 Workshop 6 Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument 16. September 2011 Workshop 6 Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument Susanne Duus, Public Welfare Technology-Foundation Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Cristina Rodríguez-Porrero Miret, Instituto de Mayores y Servicios Sociales Moderation: Sibylle Meyer, SIBIS Institut für Sozialforschung Cristina Rodríguez-Porrero Miret Axel Sigmund 196

200 Susanne Duus (DK) Der dänische Public Welfare Technologiy (PWT)-Fond strategische Investitionen in öffentliche Wohlfahrtstechnik Informations- und Kommunikationstechnologie als innovatives Instrument dänische Erfahrungen Eldercare Services in Europa Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Susanne Duus, Chefberaterin Finanzministerium 1 Was ist der PWT-Fond? - Auf der Suche nach intelligenten Lösungen Der PWT-Fond Prüfung und Verbreitung neuer unterstützender Technologien und Neustrukturierung von Dienstleistungsabläufen im staatlichen Sektor Das dänische Finanzministerium weist dem Projekt 400 Mio. Euro für den Zeitraum zu. Bislang: Finanzierung von über 70 Projekten in allen Bereichen des Wohlfahrtsstaates (100 Mio. Euro) 2 197

201 Drei Verwaltungsebenen sind für die Altenpflege und Gesundheit in Dänemark zuständig - Staat: Rahmengesetzgebung und Infrastruktur - 5 Regionen: Gesundheit (Krankenhäuser, praktische Ärzte) - 98 Gemeinden: Altenpflege, Pflegeheime und gesundheitliche Prävention 3 Telemedizinische Behandlung von Fuß- und Beingeschwüren - Sektorenübergreifende Zusammenarbeit: Schwester und Arzt - Bessere Behandlung der Patienten - Schwestern: Weiterqualifizierung - Der Arzt betreut nur die komplizierten Fälle direkt Der dänische Finanzminister, Claus Hjort Frederiksen, und Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zuständig für die Digitale Agenda. AAL-Forum 2010 in Odense (Sept. 2010) 4 198

202 Sensortechnologie: Sicherheit und Selbständigkeit ZENTRALE VORTEILE - Routinerufe entfallen - Kürzere Reaktionszeit bei Unfällen - Rund-um-die-Uhr-Sicherheit für den Bürger - Selbstbestimmung für den Bürger 5 Online-Pflege: Computer, Touchscreen und Webcam über das Fernsehgerät des Benutzers 6 199

203 Online-Pflege ZENTRALE VORTEILE - Leichter Zugang zu kommunalen Pflegedienstleistern, Familie und Freunden - Beratung, Information und Erinnerungshinweise - Rehabilitation 7 Online-Pflege Wegen des Schneefalls kommt es heute zu starken Verspätungen bei der Essenslieferung. Wir erwarten für morgen wieder normale Lieferzeiten. -Bitte denken Sie daran, dass morgen um Uhr die Reha beginnt. -Video-Konferenz mit dem Pflegedienstleister am Freitag, um Uhr. (Mock-up) 8 200

204 Heim-Monitoring von Bürgern mit chronischen Krankheiten - Altenpflege: Sektorenübergreifende Eigenschaften - Informations-Interessengruppen: Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Gemeinden müssen dieselben Daten sehen können - Tele-Monitoring: Bislang größtes Projekt 9 Barrieren im dänischen Kontext - Sektorenübergreifende Lastenverteilung und daran vorgenommene Änderungen alle Interessengruppen müssen mitmachen - Business Case in sektorenübergreifender Perspektive ist schwierig - Wirtschaftliche Anreize müssen in die richtige Richtung wirken - Klinische Tests

205 Vorteile im dänischen Kontext - Ein kleines Land die Hauptakteure sind staatlich. - Tradition der Zusammenarbeit der 3 Sektoren an IT-Projekten, Standards und Infrastruktur. Bereitschaft zur Weiterführung von Projekten. - Relativ gut verankterte Infrastruktur-Komponenten - Mehr in Planung - Krisen- und Budgetbeschränkungen Gemeinden sind bereit, Pflege und Dienstleistungen auf andere Weise zu erbringen. 11 Hauptlernansätze - Urheberrechtlich geschützte Lösungen gibt es reichlich erforderlich sind generische Lösungen und Infrastruktur - Notwendigkeit allgemeiner und angepasster Arbeitsabläufe unter den Sektoren - Starker Fokus auf Implementierung - Vorteil für Endnutzer - Vorteil für die öffentlich Bediensteten

206 Axel Sigmund (DE) Überblick über Förderprojekte in Zusammenhang mit unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen Axel Sigmund Nationale Kontaktstelle Deutschland (AAL-JP) VDI/VDE Innovation+Technik GmbH Berlin Die Bedeutung von Ambient Assisted Living - AAL (Altersgerechte Assistenzsysteme) Situation Der gesellschaftliche Wandel, insbesondere Alterung und fortschreitende Individualisierung, stellt neue Anforderungen an technische Systeme in Hinblick auf Orientierung, Unterstützung und Hilfe. Ambient Assisted Living (AAL Altersgerechte Assistenzsysteme) AAL umfasst Konzepte, Produkte und Dienstleistungen für eine verbesserte Interaktion zwischen technischen und sozialen Systemen. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität für ältere Menschen. Die Rede ist hierbei nicht von Produkten für Senioren, sondern von Produkten, die die Wünsche und Bedürfnisse von Senioren berücksichtigen (Design für alle) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 203

207 AAL-Technologien Alle technologischen Bereiche / Optionen, die zur Lösung der Herausforderungen von AAL beitragen, sind für AAL relevant. Die Auswahl erfolgt gemäß Benutzer- und Markterfordernissen. Für Anwendungen sollten so weit wie möglich Standardtechnologien verwendet werden. Wichtig sind interdisziplinäre Kooperationen sowie Systemintegration. Häufig gibt es verschiedene technologische Optionen für die benötigten Funktionen (z.b. Fensterputz-Roboter vs. Nanobeschichtung). Die Vorteile der verfügbaren Vorrichtungen sind integrativ zu nutzen. Häufig werden einfache Lösungen mit eingeschränkter Flexibilität vorgezogen (AAL bedeutet nicht zwangsläufig High-Tech). Trotz der Möglichkeit der Integration müssen die Lösungen ohne Netzwerk eigenständig funktionieren (z.b. bei Netz- oder Stromausfall) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa AAL-Technologien so nicht! (Erschienen in Helsingin Sanomat am in einer Nachrichtenmeldung zur 2. Int. Konferenz über Gerontotechnologie) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa Risto Karlsson 204

208 AAL Förderprogramm Deutschland National Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben AAL Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich von AAL - QuAALi Mobilität Nahtlose Mobilitätsketten Assisted Care Aufruf bis Ende September offen Europäisch Gemeinsames Programm AAL , Gesamtvolumen ~ 600 M, davon 50% öffentliche Gelder, 50% private Gelder Von Mitgliedstaaten initiiertes Programm 20 EU-Länder und 3 Nicht-EU-Länder EG-Beteiligung nach Artikel 169 des EG-Vertrags Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 5 Projekt SAMDY Frühwarnsystem für Pflegedienste, wenn Änderungen am Gesundheitszustand oder Gefahrensituationen eintreten; Entlastung des Pflegepersonals von nicht pflegerischen Tätigkeiten wie Dokumentation und Abrechnung. Sozialwerk St. Georg e.v., Gelsenkirchen (Koordination) Fraunhofer IMS, Duisburg Scemtec Automation GmbH, Velbert Klinikum Duisburg, Duisburg inhaus GmbH, Duisburg akquinet AG, Hamburg Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 205

209 Projekt PAALiativ Weitestgehende medizinische Versorgung und Pflege der Patienten zu Hause; Hauskommunikationsplattform für ein Netzwerk aus einbezogenen Partnern (z.b. Familienangehörige, Sozialdienste) Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. Berne (Koordination) OncoScience Studien GmbH, Oldenburg Palliativzentrum in der Ev. Krankenhausstiftung Pius-Hospital Oldenburg DiscVision GmbH, Paderborn OFFIS e.v., Oldenburg Ipac Institut für Palliative Care e.v., Oldenburg Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa Projekt aal@home Intelligenter Notruf kombiniert mit Telemonitoring; Sensoren (Ultra- Breitband) mit 8 Metern Reichweite. Lebenszeichen wie Atemfrequenz, Herzfrequenz und Körperstellung; Kommunikationssystem für Pflegende, Betreuer und medizinische Fachkräfte Paritätischer e.v., Lüneburg (Koordination) Klinikum Lüneburg telmed GmbH, Koblenz Panasonic Electronic, Lüneburg Kieback & Peter GmbH, Berlin Uni Lüneburg TU Ilmenau Universität Kassel Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 206

210 Project SmartAssist Erkennung täglicher Aktivitäten; Verwendung indirekter Sensoren/intelligenter Heimtechnologien; Kombination aus Tele-Pflege und anderen Dienstleistungen mit offener Plattform; Koordinator ist ein Sicherheitsunternehmen Lübecker Wachunternehmen, Lübeck (Koordination) Vorwerker Heime e.v., Lübeck Coalesenses GmbH, Lübeck Universität Lübeck Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa Gemeinsames Programm AAL Themen Ruf 1 Ruf 4 Ruf 2 Ruf Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 207

211 Gemeinsames Programm AAL: Projektbeispiele 1 ALADDIN Technologieplattform für Assisted living of Dementia elderly INdividuals und deren Betreuer AGNES User-Sensitive Home-based Systems for Successful Ageing in a Networked Society (Benutzer-sensitive heimbasierte Systeme für ein gelungenes Altern in einer vernetzten Gesellschaft) CCE Connected Care for Elderly Persons Suffering from Dementia (Vernetzte Pflege für ältere Menschen mit Demenzerkrankung) HELP Home-based Empowered Living for Parkinson's Disease Patients (Heimbasiertes befähigtes Leben für Patienten mit Parkinson) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa Gemeinsames Programm AAL: Projektbeispiele 2 HERA Home services for specialised elderly Assisted living (Haushaltsnahe Dienstleistungen für ein spezialisiertes unterstützes Leben älterer Menschen) PAMAP Physical Activity Monitoring for Aging People (Physisches Aktivitäts-Monitoring älterer Menschen) REMOTE Remote health and social care for independent living of isolated elderly with chronic conditions (Gesundheitliche und soziale Fernpflege für ein selbständiges Leben alleinstehender älterer Menschen mit chronischer Erkrankung) ROSETTA Guidance and Awareness Services for Indepent Living (Dienstleistungen zur Orientierung und Bewusstmachung für ein selbständiges Leben) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 208

212 Hilfsprojekte Sekundärforschung Konfliktbereich zwischen der Möglichkeit einer sinnvollen technischen Unterstützung und den Risiken einer elektronischen Bevormundung oder Entmündigung Notwendigkeit der tiefergehenden Betrachtung ethischer, sozialer, datenschutzrechtlicher, juristischer und wirtschaftlicher Aspekte Der Fokus der Sekundärforschung ist darauf ausgerichtet, hervorragende technische Lösungen zu finden, ohne gesellschaftliche Kontroversen hervorzurufen Die Projekte sind, abgestimmt auf ihre Erfordernisse, mit den notwendigen Zusatzinformationen zu unterlegen ( Coaching ) Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa AAL-Kongress : 5. Nationaler Deutscher AAL- Kongress (organisiert von BMBF und VDE) Themen Arbeit Pflege Technologie Praktische Beispiele für technische Lösungen und ihre Anwendungen im Bereich Arbeit und Pflege. Teilhabe Mobilität Lösungen für eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe und Mobilität älterer Menschen. Zukunftsthemen Innovative Ideen und technische Designstudien für morgen. Technische Forschung Einblicke in die technische Forschung von heute Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa 209

213 Kontakt Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Heinemannstraße 2, Bonn Referat 524 Demografischer Wandel; Mensch-Technik-Kooperation VDI/VDE Innovation+Technik GmbH Steinplatz 1, Berlin Axel Sigmund Tel.: Nationale Kontaktstelle AAL-JP Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Eldercare Services in Europa Cristina Rodríguez-Porrero Miret (ES) Eldercare Services in Europa Berlin, Workshop 6: Informations- und Kommunikationstechnologie als innovatives Instrument Cristina Rodriguez-Porrero CEAPAT-IMSERSO- Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleichberechtigung 210

214 Ältere Menschen in Spanien Bericht 2008 des Observatoriums Älterer Menschen in Spanien Jahr 2010 Personen von 65 Jahren und mehr: 17% Personen von 80 Jahren und mehr: 5% Jahr 2060 Personen von 65 Jahren und mehr: 30% Personen von 80 Jahren und mehr: 13% Persönliche Autonomie und Pflegebedürftigkeit Untersuchung zu Behinderungen, persönlicher Autonomie und Pflegebedürftigkeiteitssituationen. EDAD 2008 (Nationales Institut für Statistik) 3,8 Millionen Menschen mit Behinderungen (8,5% der spanischen Bevölkerung). 2,8 Millionen Menschen mit Problemen bei Tätigkeiten des Alltags Die Schwere von Behinderungen nimmt bei älteren Menschen zu. 211

215 CEAPAT-IMSERSO CEAPAT - Nationales Referenzzentrum für persönliche Autonomie und unterstützende Technologien des Staatlichen Instituts für ältere Menschen und soziale Angelegenheiten - IMSERSO, Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleichberechtigung, SPANIEN CEAPAT-IMSERSO 212

216 Aufgabe des CEAPAT: Mit den Instrumenten der universellen Zugänglichkeit, der unterstützenden Technologien und eines Designs für alle die Rechte von behinderten und älteren Menschen stärken. Die Aktivitäten des CEAPAT - Information und Beratung zu IKT und Zugänglichkeit. - Zusammenarbeit für die Entwicklung universell zugänglicher IKT. - Normierungsarbeiten. - Forschung und Entwicklung. - Publikationen. - Kataloge. - Spezialisierte Bibliothek. - Ausstellung. - Nationale und internationale Projekte. 213

217 Spanischer Katalog für unterstützende Produkte und Technologien Ausstellung IKT 214

218 IKT zu Hause IKT zur Lokalisierung SIMAP COLUMBA CARD KERUVE

219 Programme zur kognitiven Stimulation 216

220 Vielseitiger Personal Communicator Apple, Iphone, Ipod. Ipad. Freie Software IKT und Menschen mit Parkinson IKT-Plattform zur Aufrechterhaltung der kognitiven Fähigkeiten für Personen mit Parkinson 217

221 Unterhaltung durch elektronische Spiele und virtuelle Realität Rehabilitation von Körper, Kognition und Gedächtnis. Schulung in Aktivitäten. TELPES-Projekt Vodafone-Stiftung Tele-Pflege für Gehörlose. 218

222 pasos-projekt, für die Universalisierung von unterstützenden Dienstleistungen der Mobilfunk-Telepflege Nutzerprotokolle Alarmzentrale Protokoll 219

223 Innovation bei unterstützenden Dienstleistungen e Health Nachkontrolle Gesellsch. Teilhabe Video-Hilfe Förderung von Aktivitäten Information Hilfe im Alltag Platas-Projekt: Plattform für soziale Unterstützung Ländliche Gebiete Schulung und emotionale Unterstützung für das Altern zu Hause Allgemeinwissensbank In-Ihrer-Nähe - Initiative 220

224 Bank der Erinnerungen Gesetzlicher Rahmen in Spanien Gesetz 51/2003 über Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und universelle Zugänglichkeit Grundsätze: Unabhängiges Leben Normalisierung Universelle Zugänglichkeit Design für alle Ziviler Dialog Mainstreaming 221

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