Beuth Hochschule für Technik Berlin

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Jürgen Brinkerhoff
vor 7 Jahren
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1 Seite 1 in Form von Gefäßen und anderen Gegenständen wurden in Ägypten und Assyrien vor 3500 bis 4000 Jahren hergestellt. Die Kunst der herstellung war auch in Indien, Japan und China bekannt. Um Christi Geburt führte die Erfindung der macherpfeife zur Verbreitung von im Römischen Reich; eine weitere Blütezeit gab es am Ende des Mittelalters mit dem Venezianischen. Gefäße und Fensterglas sind bis ca selten und teuer. Ab ca wird Flachglas mit einer Ziehdüse als Band aus der schmelze gezogen. Da die Oberflächen nicht eben waren, verzerrten sie den Durchblick; für Spiegelqualität mussten sie geschliffen werden. Ab 1960 wird im Floatglas- Verfahren mit planparallelen Oberflächen hergestellt. Im Baubereich wird für Fenster und Fassaden verwendet. In zunehmendem Maß wird auch als Tragendes Element eingesetzt. Herstellung von besteht aus Siliziumoxid SiO 2 und Alkalioxiden Na 2 O, K 2 O, CaO und MgO. Diese Mischung erstarrt aus der Schmelze bei Abkühlung in einem amorphen Zustand bei einer Temperatur von 400 bis 600 C. Die Rohstoffe sind Quarzsand (60%), Kalkstein und Dolomit (ca. 20%) sowie Soda und ggf. bruch. Die Herstellung von Floatglas durchläuft folgende Schritte: Schmelzen: In Schmelzwannen bis zu 1000 t Fassungsvermögen entsteht die schmelze bei ca C. Läutern: Durch Zugabe von Läuterungsmitteln und dem Durchblasen mit Luft werden Luftbläschen entfernt und die Schmelze durchmischt und homogenisiert. Formen: Die schmelze wird auf ein Zinnbad (Float) geführt und breitet sich zu einem planparallelen und spiegelglatten Band aus. Kühlen: Das band wird langsam und spannungsfrei auf Raumtemperatur abgekühlt. Schneiden: Das band wird in Scheiben geschnitten und mit Vakuumsaugern gestapelt.

2 Seite 2 Die Materialeigenschaften von sind: Dichte 2,5 kg/dm³ Elastizitätsmodul N/mm² Druckfestigkeit 800 bis 900 N/mm² Zugfestigkeit 30 bis 90 N/mm² (Mikrorisse immer vorhanden) Biegefestigkeit 45 N/mm² ist sehr druckfest, jedoch schlag- und kerbempfindlich. Die Verformung ist linear bis zum Bruch, was zu einem spröden Materialverhalten führt. ist witterungsund korrosionsbeständig, besitzt einen großen Widerstand gegen chemische Angriffe und verfügt über eine große Härte und Abriebfestigkeit. Sicherheitsglas Sicherheitsglas soll Menschen und Tiere vor Verletzungen durch den Bruch des es schützen. Normale Floatglas zerfällt bei Bruch in große Scheibenstücke mit scharfen Kanten und hohem Verletzungspotential. Es gibt durchwurfhemmendes, durchbruchhemmendes, durchschusshemmendes und sprengwirkungshemmendes. Zu diesem Zweck werden Einscheiben-Sicherheitsglas ESG, teilvorgespanntes TVG und Verbund-Sicherheitsglas VSG hergestellt. Einscheiben-Sicherheitsglas ESG ist ein thermisch vorgespanntes Flachglas, das bis zum Erweichungspunkt bei ca. 600 C erwärmt und an beiden Oberflächen mit Kaltluft zügig abgekühlt wird. Beim weiteren Abkühlen zieht sich das Innere des es zusammen und setzt den Randbereich unter Druckspannung. Im Endzustand entsteht ein Eigenspannungszustand mit inneren Zug- und äußeren Druckspannungen. Die Biegefestigkeit beträgt 120 N/mm² Beim Bruch entstehen überwiegend stumpfkantige krümel, deren Verletzungsgefahr gering ist. Verletzungen der oberfläche führen zur Zerstörung der Scheiben; Bohren oder Schneiden muss vor der Wärmebehandlung durchgeführt werden. Durch eine abschließende Heißlagerung entsteht ESG-H, bei dem die Gefahr von Spontanbrüchen reduziert wird. Teilvorgespanntes TVG wird ähnlich wie ESG hergestellt, jedoch erfolgt das Abkühlen nach der Wärmebehandlung langsamer; seine Biegefestigkeit liegt bei 70 N/mm². Beim Bruch hat es ein besseres Reststandvermögen als ESG und zerkrümelt nicht. Es wird für die Herstellung von Verbundsicherheitsglas und Überkopfverglasungen sowie für tragende elemente verwendet.

3 Seite 3 Chemisch vorgespanntes hat eine Biegefestigkeit von 150 N/mm². Das Bruchbild sieht ähnlich wie bei Floatglas aus. Verbund-Sicherheitsglas VSG wird durch den Verbund von zwei scheiben mit Hilfe einer Folie aus Polyvinylbutyral (PVB) hergestellt. Die Folie wird durch Druck und Hitze fest mit den Scheiben verbunden und kann auch Heiz- oder Signaldrähte enthalten. Die Scheiben können aus unterschiedlichen arten bestehen. Bei mechanische Überlastung bricht zwar das, die Bruchstücke werden jedoch durch die zähelastische Folie zusammengehalten und behalten eine gewisse Resttragfähigkeit, die auch nach einer Teilzerstörung noch Schutz bietet. Die Dicke von VSG schwankt je nach Beanspruchungsklasse zwischen 10 und 70 mm. Absturzsichernde Verglasung sichert gegen einen Absturz auf eine tiefer liegende Ebene, i.d.r. durch eine Brüstung. Die Stoßsicherheit wird durch einen Pendelschlagversuch geprüft. Überkopfverglasung ist eine horizontale ebene mit einer Spannweite von mehr als 80 cm in einer Höhe über 3,50 m. Es sind besondere Anforderungen an die Tragfähigkeit und den Splitterschutz zu erfüllen; und Haltekonstruktionen sind rechnerisch nachzuweisen. Die Lagerung von kann linien- oder punktförmig erfolgen. Die punktförmige Lagerung kann als Klemmlagerung oder durch eine Bohrung erfolgen und sollte so gewählt werden, dass keine Zwangsspannungen aus Temperaturänderungen auftreten können.

4 Seite 4 Begehbare Verglasung wird planmäßig durch Personen in öffentlichen Bereichen begangen. Sie besteht i.d.r. aus einer VSG-Scheibe mit einer aufliegenden Schutzscheibe aus ESG oder TVG, die an der Oberfläche rau und blickdicht sein sollte. fassaden fassaden sind Gebäudehüllen aus, die in sehr unterschiedlichen Formen ausgeführt werden können. Die Scheiben sind statisch nachzuweisen und dürfen erst nach einer Heißlagerungsprüfung eingebaut werden. Bei einschaligen Fassaden muss die haut alle Anforderungen an den sommerlichen und winterliche Wärmeschutz sowie an den Schall- und Brandschutz erfüllen. Bei den Mehrschaligen Fassadenkonstruktionen sollen die bauphysikalischen Eigenschaftender Fassade und das Raumklima durch natürliche Belüftung verbessert werden. Isolierglas Isolierglas besteht aus mehreren scheiben, die durch luft- oder gasgefüllte Zwischenräume getrennt sind. Sie erfüllen Anforderungen an den Wärme-, Sonnen- und Schallschutz und können mit Sicherheitsgläsern kombiniert werden. Der gasdichte Innenraum ist mit entfeuchteter Luft oder anderen Gasen gefüllt, um Kondenswasserbildung zu verhindern und um den Wärmedämmeffekt zu erzeugen. Die Gasschicht im Scheibenzwischenraum muss ruhen; Krypton bei einem Scheibenabstand von 14 bis 16 mm ergibt U-Werte um 1,0 W/(m² K). Die Innenseiten der Scheiben können mit Edelmetallen beschichtet sein, um kurzwelliges Licht in den Raum hineinzulassen und die langwellige Wärmestrahlung aus dem Rauminneren zu reflektieren.

5 Seite 5 Brandschutzglas Brandschutzverglasungen bestehen aus einem System aus Rahmen, Brandschutzglas, Befestigungsmitteln und Dichtungen. Floatglas zerfällt bei einseitiger Hitzeeinwirkung nach kurzer Zeit in großflächige Bruchstücke. Die speziellen Brandschutzgläser werden in die Feuerwiderstandsklassen G und F unterteilt. Brandschutzglas der G-Klasse verhindert den Durchtritt von Flammen und Brandgasen mit den Klassifizierungen G30 bis G120. Es werden speziell vorgespannte ESG-Scheiben als Verbundglas mit Brandschutz-Zwischenschichten verwendet. Brandschutzglas der F-Klasse verhindert zusätzlich den Durchtritt von Brandhitze. Auf der kalten Seite darf die Temperatur im Mittel nicht um mehr als 140 K (max. 180 K) gegenüber der Raumtemperatur ansteigen. Der Zwischenraum der Gläser enthält ein transparentes Gel, das im Brandfall aufschäumt und als Wärmedämmung wirkt. Weitere produkte bausteine, dachsteine fasern für Textilglasgewebe, vlies, wolle, Lichtleiter Schaumglas (Foamglas)

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