Implizite Strategieförderung - Lernstrategien. Katy Rhiner, Projektverantwortliche IFM
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- Karoline Baum
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1 Implizite Strategieförderung - Lernstrategien Katy Rhiner, Projektverantwortliche IFM CAS PFM 3 BL 14. Dezember 2010
2 Begriff Lernstrategien Begriff Lernstrategien bezeichnet kein einheitliches, wissenschaftliches Konzept! Bündelung von unterschiedlichen Konstrukten von verschiedenen Forschungsgruppen Katy Rhiner 2
3 Die vier Dimensionen der Lernkonzeption Artelt* geht von folgender Lernstrategie-Konzeption aus: Lerntechniken Metakognitive Strategien Tiefenstrategien Oberflächenstrategien Fertigkeiten Regulation = Elaboration = Memorieren = Taktiken = beobachtbare Handlungen Planung Überwachung Kontrolle Konstruktion (sinnvolle interne Verknüpfung des neu zu lernenden Stoffes) Integration (des Neuen in vorhandene Wissensbestände) Transfer (gegebenenfalls die Anwendung des Neugelernten auf andere Sachverhalte) Wiederholtes, lautes Vorlesen Auswendiglernen von Schlüsselbegriffen (Wissen wird in Form von Detailwissen wiedergegeben. Einzelne Inhalte bleiben getrennt voneinander bestehen.) Transformation = Gliederung Diagramm *Artelt, C. (2000) Strategisches Lernen, Waxmann Katy Rhiner 3
4 Ziele von Lernenden beim Einsatz von Oberflächenund Tiefenstrategien Tiefenstrategisches Lernen zielt darauf ab: Einen Sachverhalt in seiner tieferen Bedeutung zu verstehen. Voraussetzungen dafür sind: Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten Beziehungen zu anderen Wissensgebieten herstellen Probleme identifizieren Problemlösungen ausfindig machen Beim oberflächenstrategischen Vorgehen begnügt sich die/der Lernende mit: Dem Auswendiglernen des Prüfungsstoffes Dem Einprägen von Faktenwissen Bevorzugt jene Aspekte des Lernstoffes, die ohne grosse Mühe gespeichert werden können. Katy Rhiner 4
5 Lernstile Nebst den Lernstrategien werden auch die Herangehensweisen unterschieden. Lernstile werden im Sinn einer (Prä)-Disposition als eine Art Persönlichkeitseigenschaft gleichgesetzt, die relativ stabil ist. (Schmeck 1988a & 1988b) Tiefenverarbeiterin Elaborative Verarbeiterin Oberflächliche Verarbeiterin Bevorzugt konzeptionelle Strategien wie z.b. Kategorisieren Bevorzugt Personalisierungsstrategien wie z.b. Verknüpfen mit Erfahrungen Benutzt einfache Memorierstrategien Katy Rhiner 5
6 Lernstrategien sind Handlungssequenzen zur Erreichung eines Lernziels (Friedrich/Mandl 1992, S.&). sind alles innere und äussere Verhalten, mit denen Lernende verschiedene Aspekte des eigenen Lernens wie Motivation, Aufmerksamkeit, Informationsauswahl und Verarbeitung u.a. zu beeinflussen versuchen (Friedrich/Mandl, 1992, S.7). werden als zielführende Verfahrensweisen aufgefasst, welche zunächst bewusst angewandt aber allmählich automatisiert werden. Katy Rhiner 6
7 Klassifikationen der Lernstrategien (nach Mandl und Friedrich, Handbuch Lernstrategien, 2006) Organisationsstrategien Wiederholungsstrategien Elaborationsstrategien Kontrollstrategien Kooperationsstrategien Motivations- und Emotionsstrategien Informationen unter: Katy Rhiner 7
8 Organisationsstrategien Lerntätigkeiten, die darauf abzielen, neues Wissen zu organisieren, indem die bestehenden Verknüpfungen zwischen den Wissenselementen herausgearbeitet werden Komplexe Informationen werden in eine leichter zu verarbeitende Form transformiert. z.b. Skizzen zur Veranschaulichung erstellen Erzeugen eines tieferen Verständnisses des Lerninhaltes z.b. Detailinformationen zu grösseren Sinneinheiten zusammenfassen und gruppieren. Katy Rhiner 8
9 Verfahren, welche die Förderung von Organisationsstrategien unterstützen und Ergebnisse Externe Visualisierung (Mind-Map Lernstoff wird überschaubar Ideen können dazunotiert werden Struktur hilft bei späterer Gliederung und Überarbeitung Zusammenfassung der Texte bspw. mit der Methode Reziprokes Lehren (RL) Ordnung durch Textmarkierung, dadurch besser abrufbar Effektive Lesetechnik hilft in jedem Fach Katy Rhiner 9
10 Unterstützung durch die Lehrperson Mind-Map anregen einbauen Lesestrategien üben anregen und einbauen Katy Rhiner 10
11 Wiederholungsstrategien Tatsache: Lernende werden an einem Schultag mit einer Fülle an Informationen konfrontiert. Nur wenig Lernstoff wird durch einen einmaligen Informationsimpuls bereits im Langzeitgedächtnis verankert. Je detaillierter ein Lernstoff ist, umso wichtiger ist die rasche Wiederholung des eben Erlernten als Voraussetzung für die Erinnerung. (Konrad, 1999, S. 85) Katy Rhiner 11
12 Wiederholungsstrategien und ihr Einsatz Aktives Wiederholen und Hersagen bspw. mit Karteikarten Wörtli lernen Formeln Regeln Schemata (Struktur- und Summeformeln) Fachbegriffe (Vorderseite) und deren Bedeutung (Rückseite) Katy Rhiner 12
13 Unterstützung durch die Lehrperson Wiederholungsphasen einbetten im Unterricht Lernkarten erstellen lassen Am Schluss des Tages Lernposter als Gruppenzusammenfassung erstellen lassen Begriffe/Wörter/Regeln etc. in folgenden Sequenzen als Vorwissen für das weitere Lernen aktivieren Katy Rhiner 13
14 Elaborationsstrategien Elaborative Techniken fördern das Verstehen und Behalten von neuem Wissen. Durch elaborative Techniken wird neue Information mit bestehendem Wissen vernetzt. Fördern ein am Verstehen orientiertes Lernen Fördern die Einübung komplexer Zusammenhänge und unterstützen den Lernprozess. Katy Rhiner 14
15 Elaborative Strategien = Eigene Zusammenfassungen erstellen Beispiele und Analogien Anknüpfen an Bekanntes Mnemotechniken (z.b. Technik der Orte) Katy Rhiner 15
16 Unterstützung durch die Lehrperson Anwendungs- und Synthese-Aufgaben stellen (Fallbeispiele) Vorwissen durch Brainstorming aktivieren Analogiebildung fördern und fordern durch Situationen aus dem Berufs-Alltag der Lernenden Nutzung von Notizen ermöglichen (Open-Book-Prüfungen) Mnemotechniken trainieren Lernende zu übersichtlicher Heftführung anleiten Merksätze formulieren lassen Lernen mit Reimen und Vorstellungsbildern Lernen mit Flemo Katy Rhiner 16
17 Kontrollstrategien = Metakognitive Strategien Sind Strategien, mit deren Hilfe der eigene Lern- und Denkverlauf kontrolliert werden kann = Metakognitive Strategien diese operieren quasi über den kognitiven Strategien sie regulieren den eigenen Informationsverarbeitungsprozess Katy Rhiner 17
18 Planen 1. Setzen von Lernzielen Ich will den Verhornungsvorgang in der Oberhaut beschreiben können. resp. Fragen formulieren Wie kommen Hautschuppen zustande? Ist Voraussetzung für die Lernenden, um einen Handlungsplan für das weiter Vorgehen zu erstellen. Katy Rhiner 18
19 Überwachungs- und Kontrollstrategien 2. Überwachungsstrategien oder techniken Lernfortschritt kontrollieren Verständnis überprüfen Regulationstechniken erneutes Lesen bei schwierigen Textabschnitten (Bei erfahrenen Lernenden ausgeprägt, jüngere Lernende müssen vorbereitet werden.) Katy Rhiner 19
20 Unterstützung durch die Lehrperson Aufgaben formulieren, die ein eigenständiges Erarbeiten ermöglichen Förderung des Selbstbewusstseins Lerntagebuch / Lernjournal hilft, über den eigenen Lernprozess zu reflektieren Reflexionskompetenz wird gefördert Lernende bei der Entwicklung von ihren individuellen Kontrollstrategien fördern und begleiten. Katy Rhiner 20
21 Kooperationsstrategien Ein kooperativer Prozess, der soziale Interaktionen beinhaltet gegenseitige Unterstützung, gemeinsam zum Ergebnis 3 bis 4 Gruppenmitglieder Heterogen Zusammensetzung Idealerweise A + B + C + D Lehrperson wirkt unterstützend. Damit alle TN der Gruppe integriert sind Katy Rhiner 21
22 Unterstützung durch die Lehrperson Aufgabenstellung lässt kooperatives Lernen zu Kooperative Lernformen müssen geübt werden Katy Rhiner 22
23 Motivations und Emotionsstrategien Vom Ausmass der Lernmotivation hängt es ab, ob überhaupt eine Lernaktivität erfolgt wie lange und wie intensiv er lernt Intrinsische Motivation Intrinsisch motivierte Handlungen lösen positive Erlebnisaspekte aus, sind interessant und herausfordernd Extrinsische Motivation hat eine instrumentelle Funktion positive Konsequenz (Lob) negative vermeiden ( Tadel) Katy Rhiner 23
24 Unterstützung durch die Lehrperson Förderung aktiver Beteiligung Berufspraktische Anwendung Alltagsbezug Lernstoff klar und anschaulich strukturiert Förderung der Selbstbestimmung durch Wahlangebote Gefühl der sozialen Eingebundenheit erhöhen durch Teamarbeit Bedeutungsvolles Ziel Interesse der Lehrperson am Lerninhalt (Begeisterung steckt an) Positive Rückmeldungen der LP zur erbrachten Leistung der Lernenden Katy Rhiner 24
25 Auftrag Sie haben vor einiger Zeit einen Auftrag zum Thema Die Oberhaut bearbeitet. Analysieren Sie diesen Auftrag aufgrund der Klassifikation von Lernstrategien nach Mandl/Friedrich. Katy Rhiner 25
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