Schulform: Fach/Fächergruppe: Jahrgang: Kernlehrplan: Im KLP beschriebene Kompetenzerwartungen (Auszug):
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- Joseph Lange
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1 Schulform: Gy und Ge Fach/Fächergruppe: SoWi Jahrgang: Sek. II Q-Phase (LK) Kernlehrplan: SoWi 4717 Im KLP beschriebene Kompetenzerwartungen (Auszug): Die SuS erläutern exemplarisch Konzepte und Erscheinungsformen der Global Governance für die zukünftige politische Gestaltung der Globalisierung. Im KLP vorgeschlagene Inhaltsfelder (Auszug): Inhaltsfeld 7: Globale Strukturen und Prozesse. Themenvorschlag: Die SDGs (nachhaltigen Entwicklungsziele) Anschlussfähige Kompetenzerwartungen des Globalen Lernens: Die SuS können die von den VN 2015 beschlossenen Sustainable Development Goals als zentralen Referenzrahmen für die internationale und nationale Politik analysieren und ihre Verbindlichkeit überprüfen. Anschlussfähige Inhaltsfelder des Globalen Lernens: Global Governance. Erläuterung des Themenfeldes: Die am 25. September 2015 von den Vereinten Nationen einstimmig verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) geben eine Agenda für die Zeit bis 2030 vor. Bis dahin sollen Armut und Hunger beseitigt und alle Bereiche von Produktion und Konsum auf ein nachhaltiges Entwicklungsniveau geführt werden. Diese nachhaltigen Entwicklungsziele orientieren sich also an den Entwicklungsbedürfnissen heutiger und kommender Generationen und an den Umweltbedürfnissen des Planeten. Sie geben gleichzeitig einen Hinweis darauf, an welchen Stellen die Zukunftsfähigkeit der Menschheit in Frage gestellt ist. Eine Beschäftigung mit den SDGs ist schon deshalb geboten, weil sie ein zentraler Referenzrahmen für die internationale Politik sein werden, die gleichzeitig auch Erfordernisse für die nationale Politik in den einzelnen Ländern auch in den entwickelten Ländern formulieren. Sie SDGs sind allerdings kein unverbindliches Utopie-Programm, auch wenn z.b. bis 2030 die Beseitigung von Armut und Hunger in Aussicht gestellt wird, sondern eine ernsthafte Agenda für eine Staatengemeinschaft, welche die sozialen und ökologischen Erfordernisse klar benennt und auch davon ausgeht, dass die Ziele erreichbar sind. 169 Unterziele werden zu den 17 SDGs formuliert und deuten so an, auf welchem Weg dies geschehen kann. Indikatoren zur Überprüfung von diesbezüglichen Fortschritten sind entwickelt und werden in Kürze (Stand: Oktober 2015) veröffentlicht. Vorschläge für den Unterricht: Stellen Sie die SDGs (z.b. Kopie der Kurzziele) den SuS vor. Welche Ziele werden dem Bereich Entwicklung, welche dem Bereich Umwelt zugeordnet? Wo ist eine solche Zuordnung nicht möglich? Ziele Unterziele Indikatoren. Am Beispiel von SDG 1 kann diese Struktur den SuS verdeutlicht werden (Anlage). Welche Bedeutung haben die SDGs? Die Matrix (Anlage) kann helfen, Meinungen und Bewertungen der SuS abzurufen und darüber zu debattieren. Am Beispiel des SDG 1 (Armut beenden) kann dem Utopieverdacht der SDGs nachgegangen werden (Frage 3 des Arbeitsblattes). Ebenso wird die Schwierigkeit deutlich, einheitliche internationale Standards zur Erfassung von Armut zu formulieren. Zu unterscheiden wären
2 absolute und relative Armutsbegriffe. Außerdem gibt es in allen Ländern die nationalen Festlegungen von Armutsgrenzen, die sehr unterschiedlich erhoben werden und kaum vergleichbar sind. Zeitbedarf in Unterrichtsstunden: 2 6 Didaktische Materialien und Medien: Unsere Lernplattform nachhaltige Entwicklungsziele umfasst didaktische Materialien zu den SDGs und zahlreiche Hinweise auf verfügbare Materialien, Medien, Links, Referentendienste u.a.m. Die Lernplattform ist aber Februar 2016 online. Mit zahlreichen didaktischen Materialien zu den SDGs ist in den nächsten Jahren zu rechnen. Recherchen auf der Lernplattform nachhaltige Entwicklungsziele. Hintergrundinformationen/Lehrerinformationen: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (UN-Resolution 69/315). Kurzform der SDGs in der Anlage. Sonstige Hinweise und Kontaktadressen: Verfasser: NRW-NROs Datum der Erstellung: 2015
3 Sustainable Development Goals (SDGs) (globale Nachhaltigkeitsziele) Kurzziele aus UN-Resolution 69/315 verabschiedet von den VN am Die Ziele sollen bis 2030 verwirklicht sein 1. Armut in allen ihren Formen und überall beenden. 2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. 3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. 4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern. 5. Geschlechtergerechtigkeit erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. 6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten. 7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern. 8. Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern. 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industriealisierung fördern und Innovationen unterstützen. 10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern. 11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten. 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen. 13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen. 14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen. 15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust biologischer Vielfalt ein Ende setzen. 16. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen. 17. Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.
4 Ziel Unterziele Indikatoren Ziel (SDG 1): Armut in allen ihren Formen und überall beenden. Unterziele: 1.1 Bis 2030 die extreme Armut gegenwärtig definiert als der Anteil der Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen für alle Menschen überall auf der welt beseitigen. Indikator: Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1,25 $/Tag, aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Altersgruppe. 1.2 Bis den Anteil der Männer, Frauen und Kinder jeden Alters, die in Armut in all ihren Dimensionen nach der jeweiligen nationalen Definition leben, mindestens um due Hälfte senken. Indikator: Der Multidimensionale Armutsindex (MPI), aufgeschlüsselt mach Geschlecht und Altersgruppe. 1.3 Den nationalen gegebenheiten entsprechende entsprechende Sozialschutzsysteme und maßnahmen für alle umsetzen, einschließlich eines Basisschutzes, und bis 2030 eine breite Versorgung der Armen und Schwachen erreichen. 1.4 Bis 2030 sicherstellen, dass alle Männer und Frauen, insbesondere die Armen und Schwachen, die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu grundlegenden Diensten, Grundeigentum und Verfügungsgewalt über Grund und Boden und sonstigen Vermögensformen, Erbschaften, natürlichen Ressourcen, geeigneten neuen Technologien und Finanzdienstleistungen einschließlich Mikrofinanzierung haben. 1.5 Bis 2030 die Widerstandsfähigkeit der Armen und der Menschen in prekären Situationen erhöhen und ihre Exposition und Anfälligkeit gegenüber klimabedingten Extremereignissen und anderen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schocks und Katastrophen verringern. 1a 1b Eine erhebliche Mobilisierung von Ressourcen aus einer Vielzahl von Quellen gewährleisten, einschließlich durch verbesserte Entwicklungszusammenarbeit, um den Entwicklungsländern und insbesondere den am wenigsten entwickelten Ländern ausreichende und berechenbare Mittel für die Umsetzung von Programmen und Politiken zur Beendigung der Armut in all ihren Dimensionen bereitzustellen. Auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene solide politische Rahmen auf der Grundlage armutsorientierter und geschlechtersensibler Entwicklungsstrategien schaffen, um beschleunigte Investitionen in Maßnahmen zur Beseitigung der Armut zu unterstützen. Die Indikatoren sind noch nicht endgültig verabschiedet (Stand: Oktober 2015) und können daher nur in der vorläufigen Fassung für die Unterziele 1.1 und 1.2. wiedergegeben werden.
5 A: Halte ich für richtig B: Sowohl als auch C: Halte ich für falsch Welche Bedeutung haben die SDGs? Bitte die Sätze in aller Ruhe ansehen. Überlegen Sie, was für und was gegen die jeweilige Behauptung spricht. Entscheiden Sie sich für eine Antwort (A bis C) und machen Sie dort ein Kreuz. Diskutieren Sie mit Ihrer Kleingruppe über die Gründe für Ihre Entscheidungen. 1. Die SDGs (= sustainable development goals = globale Nachhaltigkeitsziele) formulieren utopische Weltziele, die ohnehin nicht erreicht werden. 2. Im Konflikt zwischen Wohlstand und Umwelt entscheiden sich die meisten Regierungen stets gegen die ökologischen Erfordernisse des Planeten. 3. Ohne Anti-Kapitalismus kann es keine nachhaltigen Entwicklungsziele geben. 4. Die Welt braucht eine gemeinsame politische Steuerung (Global Governance). Die SDGs sind ein wichtiges Instrument dafür. 5. Zivilgesellschaftliche Organisationen in allen Ländern der Erde werden sich mit Hinweis auf die versprochenen SDGs kritisch an ihre Regierungen wenden. 6. Wir brauchen Visionen einer besseren Welt. Wir brauchen nicht immer neue Feststellungen über die Schlechtigkeit der Welt, sondern ein Bekenntnis aller Staaten, dass sie eine bessere Welt wollen.
6 SDG 1: Die Armut bis 2030 in allen ihren Formen und überall beenden Was ist Armut? FOTO: UN MultiMedia. Aufgabe: Formulieren Sie bitte eine absolute und eine relative Definition von Armut. Wie können Armutserhebungen international vergleichbar gemacht werden? National Poverty lines vary in time and place, and each country uses lines which are appropriate to its level of development, societal norms and values The World Bank, Poverty Analysis Overview Aufgabe: Notieren Sie bitte einige Stichworte über die Schwierigkeiten eines solchen Vorhabens. Abschaffung der Armut bis 2030 eine Utopie? Anzahl der extrem Armen (weniger als 1,25 $/Tag*) Anzahl in Millionen Prozentanteil an der Bevölkerung Region Projektion 2015 Welt 1.920,2 36,4% 1.010,7 14,5% 835,5 11,5% Ostasien (inkl. China) 957,1 58,2% ,9% 86,4 4,1% Südasien (inkl. Indien) 603,2 53,2% 399,0 24,5% ,1% Lateinamerika 52,7 12,0% 27,6 4,6% 26,8 4,3% Subsahara Afrika 287,1 56,6% 415,4 46,8% 403,2 40.9% Quelle: Worldbank, Global Monitoring Report Als Kriterium für extreme Armut wurde 1,25 $ pro Tag (Berechnung auf Kaufkraftparitäten für 2005) festgelegt. Rund 1/3 aller extrem-armen sind Kinder (Worldbank Press Release ). Aufgabe: Bewerten Sie bitte die Chancen einer Beendigung der Armut bis 2030 auf der Grundlage der Armutsentwicklung seit * Die Weltbank beabsichtigt, ab 2016 eine neue Festlegung von extremer Armut. Sie soll dann bei kaufkraftberechneten 1,90 Dollar pro Tag liegen.
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