Referat für Arbeit und Wirtschaft Beteiligungsmanagement Stadtwerke und MVV

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1 Telefon Telefax Frau Lang-Hornfeck Referat für Arbeit und Wirtschaft Beteiligungsmanagement Stadtwerke und MVV Stadtwerke München GmbH; Senkung der Wasser- und Energiekosten bei Schwimmbädern Antrag Nr von Herrn Stadtrat Quaas vom Anlagen Beschluss des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Herr Stadtrat Quaas hat mit Antrag Nr (Anlage 1) vom beantragt, die Stadtwerke München GmbH solle beauftragt werden, zu prüfen, ob das von der Stadt Herten neu eingeführte Wasseraufbereitungsverfahren bei Schwimmbädern auch in München übernommen werden kann. Die Aufbereitung des Badewassers nach dem von der Stadt Herten entwickelten System AquaREC erfolgt in vier Stufen (vgl. bzw. In der ersten Stufe erfolgt die mechanische Voraufbereitung des Wassers. Membranen entfernen alle Teilchen bzw. Trübungen in der Größe von kleiner 0,1 µm mittels Ultrafiltration. Danach befinden sich nur noch gelöste Stoffe im Wasser. In der zweiten Stufe wird im sog. Oxi-Igel ein spezielles chlorhaltiges Oxidationsmittel laufend von einer Prozesssteuerung in Abhängigkeit von den kontinuierlich gemessenen Schadstoffwerten dosiert. Bevor das aufbereitete Wasser die Anlage verlässt passiert es in Stufe drei einen mit Aktivkohle gefüllten Adsorptionsfilter, der als zusätzliche hygienische Sicherheitsstufe dient. In Stufe vier erfolgt die Nachdesinfektion durch ein für Trinkwasser übliches chlorhaltiges Mittel in analoger Weise zu DIN 2002/2001. Eine elektronische Überwachungseinheit steuert und protokolliert alle wichtigen Parameter (siehe Grafik).

2 Seite 2 Die Stadtwerke München GmbH Geschäftsbereich Bäder hat entsprechend dem Antrag von Herrn Stadtrat Quaas die Anwendbarkeit des AquaREC-Systems für die Aufbereitung des Badewassers geprüft und im Rahmen ihrer Stellungnahme (Anlage 2) vom ausführlich hierüber berichtet. Der Vorteil dieses Systems liegt im wesentlichen darin, dass durch die Wiederaufbereitung des Wassers und die Rückführung in den Wasserkreislauf der Becken die Kosten für Frischwasser und Abwasser reduziert werden. Allerdings ist derzeit in Bäderfachkreisen noch umstritten, ob der Einsatz des AquaREC- Systems mit der DIN 19643, die detaillierte Regelungen für die Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser vorgibt, vereinbar ist, da das aufbereitete Filterspülwasser letztlich kein Trinkwasser ist, sondern allenfalls aufbereitetes Schmutzwasser. Das Aufbereitungsverfahren in den Bädern der Stadtwerke München GmbH nach DIN ist in der Stellungnahme der Stadtwerke München GmbH ausführlich dargestellt. Auch die Entsorgung der aus der Filterspülung zurückbleibenden Schmutzteile, die je nach Verschmutzungsgrad mindestens zweimal pro Woche durchgeführt werden muss, ist nicht unproblematisch, da es sich hier um schlammartiges Restmaterial handelt, für das ggf. eine Sonderabfuhr durch Tankwagen erforderlich und sicher nicht billig ist. Darüber hinaus wären neben den in den Bädern bereits installierten Wasseraufbereitungsanlagen weitere Investitionen erforderlich, die zu erheblichen Kosten führen. Beispielsweise müsste laut Prospektangebot der Firma AquaREC für das Westbad eine Anla-

3 Seite 3 ge für rd angeschafft werden. Da eine DIN-gerechte Bestätigung, wonach das unter Einsatz des AquaREC-Systems aus dem Schmutzwasser gewonnene Wasser als Frischwasserersatz den Schwimm- und Badebecken wieder zugeführt werden darf, nicht vorliegt, kann auch unter Berücksichtigung der hohen Investitionskosten nicht empfohlen werden, dieses Wasseraufbereitungsverfahren in den Bädern der Stadtwerke München GmbH anzuwenden. Die Stadtwerke München GmbH wird jedoch die Entwicklung des Systems insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Verbesserung der Technik in Verbindung mit einer evtl. Senkung der Investitionskosten weiter verfolgen, soweit die erforderliche DIN-gerechte Bestätigung vorliegt. Die Beschlussvorlage ist mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt und der Stadtkämmerei abgestimmt. Das Referat für Gesundheit und Umwelt hat im Rahmen seiner Stellungnahme vom hierzu folgendes ausgeführt: Im Interesse eines sparsamen und nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen sind neue Verfahren zur Badewasseraufbereitung, die sowohl Trinkwasser als auch Energie sparen, grundsätzlich zu begrüßen. Da die Regelungen der DIN u.e. auch für die Badebetriebe der Hertener Stadtwerke gelten, wäre es von erheblicher Bedeutung zu erfahren, wie die Hertener Stadtwerke dieses Problem gelöst haben. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird hierzu die Stellungnahme der Stadtwerke Herten einholen und dem Stadtrat berichten. Die Korreferentin/der Korreferent des Referates für Arbeit und Wirtschaft hat einen Abdruck der Beschlussvorlage erhalten.

4 Seite 4 II. Antrag des Referenten 1. Es wird Kenntnis genommen, dass derzeit aus den im Vortrag dargestellten Gründen die Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser mit dem von der Stadt Herten entwickelten AquaREC-System nicht empfohlen werden kann. 2. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird beauftragt, die Stellungnahme der Stadtwerke Herten zur Vereinbarkeit des AquaREC-Systems mit der DIN einzuholen und dem Stadtrat hierüber zu berichten. 3. Der Antrag Nr von Herrn Stadtrat Quaas vom ist damit aufgegriffen. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende Der Referent Christian Ude Oberbürgermeister Dr. Reinhard Wieczorek Berufsm. Stadtrat IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Dienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt V. Wv. RAW - FB V </mnt/opentransformer_tmp/opentransformer_renderer_input6149.doc>

5 Referat für Arbeit und Wirtschaft Beteiligungsmanagement I. Die Übereinstimmung des vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. II. Per Hauspost an die Stadtwerke München GmbH (3-fach) Emmy-Noether-Str München an das Referat für Arbeit und Wirtschaft - FB I an das Referat für Gesundheit und Umwelt mit der Bitte um Kenntnisnahme. Am I. A.