Soziallagenbezogene Gesundheitsförderung stärken - Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten
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- Victor Hofmeister
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1 Soziallagenbezogene Gesundheitsförderung stärken - Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten ein gemeinsames Projekt von BZgA, Gesundheit Berlin und BKK-Bundesverband im Kontext eines bundesweiten Kooperationsverbundes zur Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten Fachtagung Health Inequalities 19./20. Mai 2006 Raimund Geene, Klaus D. Plümer, Frank Lehmann, Holger Kilian BZgA
2 Lebenserwartung nach Einkommensklassen unteres Einkommensviertel oberes Einkommensviertel 65 Männer Frauen Daten: sozio-ökonomisches Panel ( ) Aktuelle Darstellung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit (Mielck 2005)
3 Erklärungsmodell: "Gesundheitliche Ungleichheit" Quelle: verändert nach Mielck 2000, insbesondere: Arbeitsbedingungen (Bosma et al 1998), Wohnbedingungen (Mielck/Heinrich 2002), Medizinische Versorgung (Steinmeyer 2001), Vorsorgeverhalten (Kirschner et. al. 1995), Verhalten (Mielck 2003) Soziale Ungleichheit (Unterschiede in Wissen, Macht, Geld und Prestige) Unterschiede in den gesundheitlichen Belastungen (z. B. familiäre Konflikte, Umweltbelastungen) Unterschiede in den Bewältigungsressourcen, Erholungsmöglichkeiten (z. B. Nachbarschaftsnetzwerke, Grünflächen in der Wohnumgebung) Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung (z. B. Früherkennungsuntersuchung) Unterschiede im Gesundheitsverhalten (z. B. Ernährung, Rauchen, Compliance) Gesundheitliche Ungleichheit (Unterschiede in Morbidität und Mortalität)
4 Bevölkerungsgruppen mit besonders großem Interventionsbedarf für mehr gesundheitliche Chancengleichheit Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z. B. Sozialempfänger), Personen mit sehr niedrigem beruflichen Status (z. B. ungelernte Arbeiter), Personen mit sehr niedriger Schulbildung (z. B. Personen ohne qualifizierten Hauptschulabschluss), Personen, die in sozialen Brennpunkten wohnen, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Erwachsene und Kinder in kinderreichen Familien, Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen, Aussiedler mit schlechten Deutschkenntnissen, Anzahl: z. B. 5,1 Mio. Männer (12,6%) und 6 Mio. Frauen (14,4%) mit Armutsrisiko (60% Median/ Äquivalenzeinkommen) 2005 Quelle: 2. Armuts-Reichtumsbericht der Bundesregierung Asylbewerber, Illegale, Prostituierte, Strafgefangene, Wohnungslose
5 Die gespaltene Gesellschaft! Wie viele Arbeitslose und wie viel Ungleichheit vertragen die Menschen? Jugendarbeitslosigkeit Bundesweit sind nach Angaben des DIHK derzeit rund Jugendliche bis 25 Jahre arbeitslos 2006 Deutsche Welle Jugendarbeitslosigkeit, Eine fast alltägliche Geschichte, Kolpingwerk Deutschland, Referat Jugendarbeit, Köln 1997
6 Vernetzung von Programmen & Projekten Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten und EU Aktionsprogramm öffentliche Gesundheit Projekt Closing the Gap Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten Deutschland Regionale Knoten Arbeitskreise z. B. Armut und Gesundheit und Geschäftsstelle 22 europäische Länder 37 Organisationen auf Bundesebene z. Zt. 11 Bundesländer 2700 Projekte und Regelangebote dokumentiert Projekt- und Maßnahmenträger auf kommunaler Ebene
7
8 Die Spitzenverbände der Krankenkassen empfehlen das Kooperationsprojekt zu nutzen zur Umsetzung von Maßnahmen nach dem Settingansatz (Kassenarten übergreifende Organisation, Qualitätssicherung: S. 12 und 21 im Leitfaden), zur Feststellung der Förderungswürdigkeit insbesondere von Settingprojekten in der Kommune / im Stadtteil (mit Hilfe der entwickelten Kriterien guter Praxis: S. 25 und 26 im Leitfaden)
9 Setting-Ansatz Der Setting-Ansatz fokussiert die Rahmenbedingungen, unter denen Menschen leben, lernen, arbeiten und konsumieren (BZgA 2003). Gesundheitsfördernde Settings beinhalten einen Politikund Strategiewechsel im Setting, unter Einbeziehung gesundheitsfördernder Aspekte in tägliche Aktivitäten, voller Beteiligung aller Teile eines Settings und die Einführung der Bewertung der Gesundheitsförderung in ein Qualitätssicherungssystem Quelle: Thomas Altgeld, Expertise für E&C, 2004
10 Partner im Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (1) AOK-Bundesverband Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.v. Barmer BKK Bundesverband Bundesärztekammer Bundesverband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen Bundesverband der Unfallkassen e.v. Bundesverband der Zahnärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes Bundesvereinigung für Gesundheit e.v. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Deutsches Rotes Kreuz Diakonisches Werk der EKD e.v. Gesundheit Berlin e.v. Gmünder Ersatzkasse Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.v (HAG) Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) IKK-Bundesverband Knappschaft
11 Partner im Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (2) Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saarland e.v. (LAGS) Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst NRW Landesvereinigung für Gesundheit Bremen e.v. (über IPP Universität Bremen) Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.v. Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.v. Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.v. Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Schleswig-Holstein e.v. Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.v. (AGETHUR) Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.v. Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Brandenburg Nationale Armutskonferenz Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.v. Stiftung SPI Verband der Angestellten-Krankenkassen e.v. / Arbeiter-Ersatzkassen-Verband VdAK/AEV Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsgruppe Public Health Stand:
12 Mitglieder des Beratender Arbeitskreises der BZgA Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten Thomas Altgeld Michael Bellwinkel Christa Böhme Udo Castedello Dr. Raimund Geene Prof. Dr. Johannes Gostomczyk Dr. Dorothea Grieger Andreas Hemme Monika Hommes Prof. Lotte Kaba-Schönstein Sylvia Kahle Helene Luig-Arlt Dr. Andreas Mielck Klaus D. Plümer Uta Schröder Dr. Volker Wanek Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.v., Hannover BKK Bundesverband, Essen Difu Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin BBI Gesellschaft für Beratung Bildung Innovation, Berlin Hochschule Magdeburg/Stendal, Stendal Landeszentrale für Gesundheit Bayern, München Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, Berlin Stiftung SPI, Berlin Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, Bonn FH Esslingen, Hochschule für Sozialwesen, Esslingen Stiftung SPI, Quartiersmanagement Kottbusser Tor, Berlin Büro für Stadtteilmanagement, Langballig GSF Institut für Gesundheitsökonomie & Management im Gesundheitswesen, Neuherberg Akademie für öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf AGETHUR Landesvereinigung für Gesundheitsförderung, Weimar IKK Bundesverband, Bergisch Gladbach
13 Weitere Personen, die im Beratenden Arbeitskreis der BZgA involviert sind Sven Brandes Carola Gold Dr. Friederike Hoepner-Stamos Monika Hünert Holger Kilian Thomas Kliche Dr. Frank Lehmann Dr. Monika Meyer-Nürnberger Helene Reemann Judith Steinkühler Jürgen Töppich Prof. Sven Bremberg Prof. Dr. Johan Mackenbach Gesundheit Berlin, Berlin Gesundheit Berlin, Berlin Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Bonn Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Gesundheit Berlin, Berlin Universität Hamburg Eppendorf, Hamburg Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Gesundheit Berlin, Berlin Auf internationaler Ebene wirken mit Dr. Martijntje Bakker Prof. Margaret Whitehead Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln National Institute of Public Health, Stockholm, Schweden University Medical Center Rotterdam, Department of Public Health, Niederlande Public Health Fund, Niederlande University of Liverpool, Department of Public Health; Großbritannien
14 Good-Practice-Kriterien (1) Die Kriterien verstehen sich als Beitrag zu einer durch die Praxis ermittelten, gemeinsamen und partizipativen Qualitätsentwicklung. Sie sollen einen Anstoß geben zu der Diskussion über das Wie der Gesundheitsförderung: Wie wirkt Gesundheitsförderung? Wie können wir die Wirkung verstärken? Wie können wir die Zielgruppen erreichen und umfassend einbinden? Wie können wir Innovation und Nachhaltigkeit miteinander verbinden? Wie kann der gemeinsame Handlungsansatz stärker werden?
15 Good-Practice-Kriterien (2) Bei der Entwicklung der Good-Practice-Kriterien wurden die folgenden Forschungsergebnisse, schon entwickelten Instrumente und vorliegenden Erfahrungen berücksichtigt und geprüft: Die nationale und internationale Forschung zum Bereich Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten, die Good Practice Kriterien des Bund-Länder-Programms Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf Good Practice Kriterien des Deutschen Instituts für Urbanistik zum Programm Soziale Stadt (Juni 2002) die Qualitätssicherungsinstrumente der BZgA in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Erfahrungen aus der Qualitätssicherungsentwicklung des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und aus der direkten halbstandardisierten Befragung von Vertreter/innen von Praxisprojekten der Projektdatenbank.
16 12 Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (Konsens im Beratenden Arbeitskreis der BZgA) Teil 1 1. klarer Zielbezug (Gesundheitsförderung, Prävention) 2. Zielgruppe (sozial Benachteiligte/präzise eingegrenzt) 3. Innovation und Nachhaltigkeit 4. Multiplikatorenkonzept 5. niedrig schwellige Arbeitsweise 6. Partizipation der Zielgruppe
17 12 Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (Konsens im Beratenden Arbeitskreis der BZgA) Teil 2 7. Empowerment 8. Setting-Ansatz 9. Integriertes Handlungskonzept/Vernetzung 10. Qualitätsmanagement/Qualitätsentwicklung 11. Dokumentation/Evaluation 12. Kosten-Nutzen-Relation
18 Strukturiertes Auswahlverfahren 1. Vorschlag von Good Practice 1. Vorschlag von Good Practice für Good Practice 2. Angebotsprofiling mit Checkliste 2. Angebotsprofiling mit Checkliste 3. Bestätigung und Vertiefung mit Vertiefungsfragebogen 4. Validierung der Ergebnisse auf Knotenebene durch 'Peer-Review'-Verfahren 5. Bestätigung der Ergebnisse durch den beratenden Arbeitskreis 6. Veröffentlichung und Eintrag in Good Practice-Datenbank
19 Erweiterung des Netzwerks Regionaler Knoten Zielsetzung 2006: Flächendeckende Ausweitung des Netzwerks Regionaler Knoten 11 Regionale Knoten arbeiten auf Länderebene (Stand Januar 2006) Knotenträger Landesvereinigungen für Gesundheit (Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig- Holstein, Thüringen Landesgesundheitsamt Baden- Württemberg Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW Landesstelle gegen die Suchtgefahren Brandenburg
20 Erweiterung des Netzwerks Regionaler Knoten Regionaler Knoten Bayern arbeitet seit Januar 2006 Finanzierung durch das Landesministerium und die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen Finanzierung der Regionalen Knoten in Bremen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern ist in Vorbereitung Rheinland-Pfalz und Saarland: Verhandlungen auf Landesebene mit GKV laufen
21 Gemeinsame Referenzziele der Arbeit in den Regionalen Knoten 1. Strukturbildung und Vernetzung stärken 2. Transfer verbessern 3. Qualitätsentwicklung fördern 4. Knoten bekannt machen 5. Informationspool Gesundheitsförderung optimieren 6. Akteure und Öffentlichkeit für das Thema Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten sensibilisieren 7. Durch aktive Interessenvertretung Einfluss nehmen 8. Bedarfslücken identifizieren und schließen
22 Beispiele von Aktivitäten der Regionalen Knoten Konzipierung und Ausschreibung des Kita-Preises Emmi (Eltern machen mit) für gesundheitsförderliche Kitas in sozialen Brennpunkten (Regionaler Knoten Brandenburg) Workshop-Reihe zur Qualifizierung von Praxisanbietern und Multiplikatoren; Veranstaltungsthemen: Qualitätsentwicklung, Projektförderung, Ressourcenorientierung in der Arbeit mit Risikofamilien (Regionaler Knoten Hamburg) Entwicklung und Durchführung eines gesundheitsfördernden Modellprojektes für allein Erziehende (Regionaler Knoten Schleswig-Holstein) Fachtagungen z. B. zu Wohnungslosigkeit und Gesundheit; Nachbarschaftsmodelle als gesundheitsförderliche Strukturen; Gesundheitsförderliche Kita; Zusammenwirken von Bildung, Stadtteilarbeit und Gesundheit
23 Good Practice: Stand und Perspektiven Online-Recherche in der Datenbank: Testversion ist fertig gestellt Auswahl von Praxisbeispielen gemeinsam mit den Regionalen Knoten: 3 weitere Good Practice-Beschreibungen fertig zur Kenntnisnahme durch den beratenden Arbeitskreis 5 kurz vor der Fertigstellung 12 in redaktioneller Bearbeitung
24 Good Practice Marketing Analyse des Marktes und Erstellung einer SWOT- Analyse vom Good Practice-Ansatz Erstellung eines Marketingplans für die Präsentation und Vermittlung des Good Practice-Ansatzes 2. Quartal 06: Launch (Basisinformationen zum Good Practice-Ansatz) 3. Quartal 06: Projekte (Promotion für Good Practice Projekte) 4. Quartal 06: Details (Hintergrundinformationen zum Good Practice-Ansatz)
25 Begleitforschung zum Kooperationsverbund Kooperationsprojekt der AG Public Health des WZB und Gesundheit Berlin (PrävForschung, Förderung: BMFT) Ziele und Aufgaben: Bestandsaufnahme, Befragungen, 6 aktivierende Workshops + je 3 Arbeitstagungen in 3 Bundesländern Erstellung eines interaktiven Handbuches modellhafte Begleitung von acht Praxisprojekten als partizipative Qualitätsentwicklung Laufzeit des Projektes ist Mai April 2008
26 Evaluation des Kooperationsverbundes Die Ausschreibung für eine externe Evaluation erfolgte Anfang 2006 Vergabe an das Institut für Personalmanagement und Organisationsentwicklung der Helmut Schmidt- Universität Hamburg Laufzeit der Evaluation ist April bis September 2006 Ergebnisse sollen zum dritten Quartal vorliegen
27 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
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