Potential Bildungspartnerschaft - Zum Schulprofil mit VHS und Schule Marion Görnig, VHS Volmetal
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- Norbert Baum
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1 Potential Bildungspartnerschaft - Zum Schulprofil mit VHS und Schule Marion Görnig, VHS Volmetal Die VHS Volmetal, als Zweckverbandsvolkshochschule zuständig für fünf Kommunen im südlichen Märkischen Kreis - Kierspe, Meinerzhagen, Halver, Schalksmühle -, ist in den vergangenen fünf Jahren Bildungspartnerschaften eingegangen mit vier weiterführenden Schulen: der Gesamtschule in Kierspe (2008), dem Anne-Frank-Gymnasium in Halver (2009), der Realschule in Halver (2011) und der Realschule in Meinerzhagen (2012). Zum Angebotsschwerpunkt hat sich an allen Schulen der Spanischunterricht entwickelt, ein Sprache, die die Schulen selbst nicht im eigenen Curriculum anbieten können. Spanisch lernen ist "in", besonders bei Jugendlichen. Aber auch in der Berufswelt ist Spanisch wichtig. Nach Chinesisch rangiert es mittlerweile an zweiter Stelle, was die Zahl der Sprechenden angeht. Spanisch hat sich in den letzten Jahren zur "zweiten Weltsprache" entwickelt. Und auch in der Berufswelt wird es als "Welthandelssprache" und notwendige Qualifikation für die Kommunikation und Arbeit in der globalisierten Welt immer mehr verlangt. Daneben gibt es aber auch VHS-Kurse im Rahmen dieser Bildungspartnerschaften zum Cambridge First Certificate (GS Kierspe), Deutsch-Training für Oberstufenschüler, deren erste Sprache nicht Deutsch ist (GS Kierspe), Business- English mit Chambers-of-Commerce-Prüfung (Realschule Meinerzhagen) und PC- Kurse zum Europäischen Computerpass Xpert. (Realschule Meinerzhagen). Der Impuls zur Vereinbarung einer Zusammenarbeit ging manchmal von der Schule aus, manchmal von der VHS. Auf Vorschlag der VHS wurde die Zusammenarbeit dann in den institutionellen Rahmen einer Bildungspartnerschaft "VHS und Schule" gestellt. Dies hat für die Schulen dann auch den Vorteil einer "schulrechtlichen" Absicherung der Zusammenarbeit. Der Unterricht wird organisatorisch mit den Schulen abgestimmt, insbesondere stundeplantechnisch, die inhaltliche Verantwortung, die personelle Besetzung und die Prüfungsregularien (TELC Prüfung in Spanisch auf der Stufe A1 nach drei bis vier Schulhalbjahren, FCE-Prüfung, Xpert-Prüfung) liegen bei der Volkshochschule. Die Schulen bewerben das Spanisch-Angebot und auch all die anderen Kursangebote bei den Schülern durch Flyer, die die VHS zur Verfügung stellt, durch persönliche Information in den Klassen durch Lehrer der Schule und in Elternbriefen und Vorstellungen auf Elternversammlungen. Finanzierung Hier haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Modelle entwickelt: 1. Die Schüler bezahlen die VHS-Gebühr selbst, wobei die Teilnahmegebühr ohne Schülerermäßigung zu zahlen ist.
2 2. Der Kurs wird durch Sponsoren finanziell gefördert (z.b. Sparkasse, Stadtwerke, Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft vor Ort), so dass die Schüler nur einen geringeren anteiligen Betrag selbst bezahlen müssen. Zudem erwirbt die Schule die Lehrbücher, die auf Wunsch ausgeliehen werden können. 3. Der Kurs wird finanziert durch ESF-Mittel aus der Förderlinie "Weiterbildung geht zur Schule". Seit Februar 2013 ist dies durch eine pauschalisierte Förderung nach Unterrichtsstundenzahl möglich. Wir haben in 2013 für zwei Spanischkurse ESF- Förderung beantragt und auch bewilligt bekommen, ebenso für den Business- Englischkurs. In 2014 werden wir für alle neu beginnenden Spanischkurse die ESF- Förderung beantragen. Sicherheit durch ESF-Förderung Die ESF-Förderung hat auch den Vorteil einer gesicherten Förderung über die gesamte Kursdauer von drei Semestern. Auch wenn die Teilnehmerzahl im dritten Semester zum Beispiel unter die 10er-Teilnehmergenze sinken sollte, wird der Kurs weiter gefördert und alle Schüler, die bis zum Kursabschluss durchhalten, können die Prüfung machen. VHS führt überwindet Schulformgrenzen Seit zwei Jahren bieten wir für die Schüler des Gymnasiums und der Realschule in Halver einen gemeinsamen Spanischkurs an. Da die Schulen in direkter Nachbarschaft liegen, ist das organisatorisch kein Problem, und ein Stundenplanfenster lässt sich im Vorfeld finden. Das gemeinsame Lernen finden die Schüler eher spannend - und für alle ist Spanisch eine neue Sprache. Man beginnt also gemeinsam bei Null - und "Holà". Presse / öffentliche Wahrnehmung Die Bildungspartnerschaften mit den Schulen ist für die VHS ein großer Gewinn auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Lokalpresse begleitet jeden Kursstart, jede Vertragsunterzeichnung, jede Zertifikatsübergabe engagiert und ausführlich. Ein Gewinn für beide Partner, auch für die Schulen, die ja auch immer in den letzten Jahren um Schüleranmeldezahlen kämpfen. Da ist eine solche Bildungspartnerschaft auch ein wichtiger Beitrag zum Schulprofil. Alle Schulen stellen die Bildungspartnerschaft auf ihrer homepage dar. Die VHS gewinnt in den Schülern die Erwachsenen von morgen, die an VHS- Kursen teilnehmen, die frühzeitig die VHS als die Institution für das lebensbegleitende Lernen erfahren. Zudem ergibt sich natürlich auch ein Effekt bei den Eltern der Schüler, die die VHS durch diese Form der Arbeit kennen lernen oder an sie herangeführt werden. In der kommunalpolitischen Wahrnehmung wird die VHS einmal mehr und verstärkt verankert in ihrer Bedeutung für die Bildungslandschaft in der Kommune.
3 Schulen sind mehr und mehr ein Standortfaktor in Zeiten des demografischen Wandels und ihre Positionierung und Profilierung z.b. durch eine Zusammenarbeit mit den kommunalen Bildungsanbietern vor Ort wird von den kommunalpolitisch Verantwortlichen positiv gesehen. Probleme / Widerstände / Fragestellungen Natürlich gibt es auch im Rahmen dieser erfolgreichen Bildungspartnerarbeit gelegentlich Probleme, Widerstände und Fragestellungen, die es zu lösen gilt. Die Finanzierung ist die erste Hürde, die gemeistert werden muss (wie oben schon ausgeführt). Die Abbruchquoten sind punktuell hoch. Da die Kurse als zusätzliche AGs laufen, erhöhen sie die Stundebelastung der Schüler. G8 am Gymnasium hat hier die Zahl der teilnehmenden Schüler deutlich sinken lassen. Daher haben wir einen Kurs gemeinsam für Realschule und Gymnasium angeboten, um eine ausreichende Kursgröße zu erreichen. Die Kurse sind für die VHS relativ arbeitsintensiv. Nie schaffen es alle Schüler, sich rechtzeitig und schriftlich anzumelden. das vertraute System Schule funktioniert eben anders als VHS. Hier muss dann VHS flexibel sein und sich auf flexiblere Teilnahmebedingungen und im Einzelfall auch Stornierungsbedingungen einlassen. Es hat insbesondere zu Beginn vereinzelt kritische Nachfragen gegeben, ob hier nicht die VHS als kommunale Einrichtung Aufgaben an der Schule übernimmt, die eigentlich Sache und Aufgabe des Landes seien. Die Kritik hat aber auch immer etwas mit Finanzierung zu tun. Durch die ESF- Förderung, die EU-Gelder in die Kommune akquiriert, wird dies nicht mehr problematisiert. Es hat zu Beginn durchaus auch abweisende Haltungen von Lehrerseite gegeben. Da standen Fragen nach der Qualifikation von VHS-Kursleitenden im Raum, nach der pädagogischen Eignung, was den Umgang mit Jugendlichen angeht, nach den Unterrichtsformen und -inhalten. Aber auch dieses Problemfeld hat sich im Laufe der erfolgreichen Arbeit aufgelöst. Man lernte sich kennen, die Schüler erzählten von ihrem Kurs und als die ersten erfolgreich die TELC-Prüfung bestanden, war auch in den Kollegien klar: VHS kann das. Zukunft Irgendwann werden Bildungspartnerschaften zum "Selbstläufer". Man spricht sich rum. Man wird selbstverständlich. Eine Größe in der Bildungslandschaft vor Ort.
4 Inzwischen wird die VHS sogar schon im Vorfeld von Schulgründungen, wie im Falle der neuen "Primusschule" in unserer Verbandsgemeinde Schalksmühle, herangezogen und als zukünftiger Bildungspartner mit ins Boot geholt. Die Primusschule wird unser nächster Bildungspartner sein ebenso wie die neue Sekundarschule in Meinerzhagen.
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