$Id: vektor.tex,v /01/24 14:10:45 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/24 14:28:24 hk Exp $

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "$Id: vektor.tex,v /01/24 14:10:45 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/24 14:28:24 hk Exp $"

Transkript

1 $Id: vektor.tex,v.7 20/0/24 4:0:45 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v.3 20/0/24 4:28:24 hk Exp $ Vektorräume.5 Lineare Abbildungen Am Ende der letzten Sitzung hatten wir die sogenannten linearen Abbildungen f : V W zwischen zwei Vektorräumen eingeführt, und einige ihrer direkt aus der Definition ersichtlichen Eigenschaften aufgelistet. Insbesondere hatten wir das Bild und den Kern Bild(f := f(v = {f(x x V } Kern(f := {x V f(x = 0} einer solcgen linearen Abbildung definiert. Das Bild mißt sozusagen die Surjektivität einer linearen Abbildung, denn f ist genau dann surjektiv wenn Bild(f = W ist. Auf der anderen Seite mißt der Kern die Injektivität, in Lemma 9.(g wurde festgehalten das f genau dann injektiv ist wenn Kern(f = {0} ist. Im verbleibenden Teil dieses Abschnitts wollen wir die grundlegende Dimensionsformel herleiten, die einen Zusammenhang zwischen der Größe von Kern und Bild einer linearen Abbildung herstellt. Von besonderen Interesse werden die sogenannten Isomorphismen sein, dies sind lineare Abbildungen die zugleich surjektiv und injektiv, also bijektiv sind. Definition. (Isomorphismen von Vektorräumen Seien V, W zwei Vektorräume über K. Ein Isomorphismus von V nach W ist eine bijektive lineare Abbildung f : V W. Weiter nennen wir die Vektorräume V und W isomorph, geschrieben als V W, wenn es einen Isomorphismus von V nach W gibt. Wir kennen bereits einige Beispiele von Isomorphismen, nur dass wir diese bisher nicht so genannt haben. Ist etwa v,..., v n eine Basis von V, so ist die Koordinatenabbildung Ψ : K n V ; x n x i v i i= bijektiv und linear, also ein Isomorphismus. An diesem Beispiel kann man schön sehen, dass Isomorphismen im wesentlichen ein Übersetzungsmechanismus sind. Wollen wir irgendetwas im Vektorraum V untersuchen, so können wir dies entweder in V selbst tun, oder alles in Termen der Koordinaten bezüglich der Basis v,..., v n rechnen. Beide Sichtweisen sind völlig gleichwertig und der Isomorphismus Ψ stellt die Übersetzung zwischen ihnen her. Isomorphe Vektorräume sind also im wesentlichen gleich, und ein Isomorphismus beschreibt in welchem Sinne sie gleich sind. 2-

2 Wir wollen auch noch ein etwas komplizierteres Beispiel eines Isomorphismus besprechen. Bei unserer Untersuchung von Reihen in 7 hatten wir den Reihenbegriff über den Begriff der Partialsummen wieder auf Folgen zurückgeführt. Wir können uns das Bilden der Partialsummen also als eine Übersetzung zwischen Folgen und Reihen vorstellen, und dies ist in Wahrheit ein Beispiel eines Isomorphismus von Vektorräumen. Sei hierzu K {R, C} und betrachte den Vektorraum V := K N aller Folgen in K. Einen eigenen Reihenvektorraum führen wir nicht ein, wir denken uns die Reihe n=0 a n als die Folge (a n n N ihrer Summanden. Die Partialsummen sind dann die Abbildung ( n Σ : V V ; (a n n N a k Die Abbildung Σ ist linear und auch bijektiv, also ein Isomorphismus. Zum Nachweis der Bijektivität können wir gemäß 3.Lemma 3 die Umkehrabbildung hinschreiben, und diese ist durch die Differenzenabbildung : V V gegeben, die eine Folge (a n n N auf die durch { a a n a n, n, n := a 0, n = 0 gegebene Folge (a n n N abbildet. Den expliziten Nachweis dieser Behauptungen können Sie als eine Übungsaufgabe betrachten. Nach diesen Beispielen kommen wir nun zu einem allgemeinen Satz über das Verhalten von Basen und Dimension unter Isomorphismen. Lemma.0 (Grundeigenschaften von Isomorphismen Seien V, W zwei Vektorräume über K und f : V W eine lineare Abbildung. k=0 n N. (a Ist f ein Isomorphismus, so ist auch die Umkehrabbildung f Isomorphismus. : W V ein (b Sei v,..., v n eine Basis von V. Dann ist f genau dann ein Isomorphismus wenn f(v,..., f(v n eine Basis von W ist. Insbesondere ist dann auch W endlich erzeugt mit dim V = dim W. Beweis: (a Es ist nur zu zeigen, dass f : W V wieder eine lineare Abbildung ist. Seien also x, y W und λ K gegeben. Dann ist f (x+y = f (f(f (x+f(f (y = f (f(f (x+f (y = f (x+f (y und f (λx = f (λf(f (x = f (f(λf (x = λf (x, und damit ist f eine lineare Abbildung. (b Die zweite Aussage ist eine unmittelbare Folgerung der ersten Aussage, es reicht also letztere zu beweisen. 2-2

3 = Sei also f ein Isomorphismus. Nach Lemma 9.(c ist f(v,..., f(v n ein Erzeugendensystem von Bild(f = W, es ist also nur noch zu zeigen, dass diese Vektoren auch linear unabhängig sind. Hierzu seien λ,..., λ n K mit n i= λ if(v i = 0 gegeben. Dann ist auch ( n n f λ i v i = λ i f(v i = 0 = f(0 i= i= nach Lemma 9.(a, also ist auch n i= λ iv i = 0. Da die Vektoren v,..., v n linear unabhängig sind, folgt λ = = λ n = 0. Damit sind auch f(v,..., f(v n in W linear unabhängig. = Nun nehmen wir an, dass die Vektoren f(v,..., f(v n eine Basis von W bilden. Nach Lemma 9.(c ist dann Bild(f = f(v,..., f(v n = W, d.h. f : V W ist zumindest surjektiv. Nun sei v Kern(f ein Vektor im Kern von f, also f(v = 0. Es gibt λ,..., λ n K mit v = n i= λ iv i. Wegen ( n n λ i f(v i = f λ i v i = f(v = 0, i= i= ergibt die lineare Unabhängigkeit von f(v,..., f(v n auch λ = = λ n = 0, also v = n i= λ iv i = 0. Dies zeigt Kern(f = {0} und nach Lemma 9.(f ist f auch injektiv. Insgesamt ist f damit bijektiv, also ein Isomorphismus. Als nächstes Ziel wollen wir die schon erwähnte Dimensionsformel ansteuern. Diese wird insbesondere implizieren, dass es für eine lineare Abbildung f : V W zwischen Vektorräumen gleicher Dimension, zum Test auf Isomorphie ausreicht zu zeigen, dass f injektiv oder surjektiv ist, die andere Bedingung folgt dann automatisch. Zum Beweis der Dimensionsformel benötigen wir eine Hilfsaussage über Untervektorräume, die wir jetzt festhalten wollen. Lemma.: Seien V ein endlich erzeugter Vektorraum über K und U V ein Untervektorraum von V. Dann ist auch U endlich erzeugt mit m := dim U dim V =: n und es gibt eine Basis v,..., v n von V mit U = v,..., v m. Es ist genau dann dim U = dim V wenn U = V gilt. Beweis: Nach Korollar 7.(b ist für jedes System v,..., v r linear unabhängiger Vektoren aus U stets r n. Damit existiert ein System v,..., v m linear unabhängiger Vektoren in U der maximal möglichen Länge m n. Insbesondere sind diese Vektoren maximal linear unabhängig in U, also ist v,..., v m nach Lemma 4 eine Basis von U. Insbesondere ist U endlich erzeugt mit dim U = m n = dim V. Nach Satz 6.(c lassen sich die Vektoren v,..., v m zu einer Basis v,..., v n von V ergänzen. Es ist U = v,..., v m und im Fall m = n haben wir damit sogar U = v,..., v n = V. 2-3

4 Damit ist jetzt möglich die Dimensionsformel zu beweisen. Satz.2 (Dimensionsformel für lineare Abbildungen Seien V, W zwei endlich erzeugte Vektorräume über K und f : V W eine lineare Abbildung. Dann gilt dim Bild(f + dim Kern(f = dim V. Beweis: Nach Lemma 9.(e und Lemma existiert eine Basis v,..., v n von V mit Kern(f = v,..., v m wobei m = dim Kern(f ist. Wir behaupten, dass die Vektoren f(v m+,..., f(v n eine Basis des Bilds von f sind. Nach Lemma 9.(c sind die Vektoren f(v,..., f(v n ein Erzeugendensystem von Bild(f, und wegen f(v = = f(v m = 0 ist auch f(v m+,..., f(v n ein Erzeugendensystem von Bild(f. Es bleibt also nur noch die lineare Unabhängigkeit dieser Vektoren zu zeigen. Seien hierzu λ m+,..., λ n K mit n i=m+ λ if(v i = 0 gegeben. Dann ist auch ( n n f λ i v i = λ i f(v i = 0, also n i=m+ i=m+ i=m+ λ i v i Kern(f = v,..., v m. Also existieren λ,..., λ m K mit n i=m+ λ iv i = m i= λ iv i, also auch n i= λ iv i = 0. Da die Vektoren v,..., v n linear unabhängig sind, bedeutet dies λ = = λ n = 0, also insbesondere λ m+ = = λ n = 0. Damit sind die Vektoren f(v m+,..., f(v n linear unabhängig, und bilden somit eine Basis von Bild(f. Es folgt dim Bild(f = n m = dim V dim Kern(f. Korollar.3: Seien V, W zwei endlich erzeugte Vektorräume über K mit dim V = dim W und sei f : V W eine lineare Abbildung. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent: (a Die Abbildung f ist ein Isomorphismus. (b Die Abbildung f ist surjektiv. (c Die Abbildung f ist injektiv. 2-4

5 Beweis: Es reicht die Äquivalenz von (b und (c zu zeigen. Nach Lemma 9.(f und Lemma bestehen die Äquivalenzen: f ist injektiv Kern(f = {0} dim Kern(f = 0 dim V = dim Bild(f dim W = dim Bild(f W = Bild(f f ist surjektiv. 2 Der Vektorraum K n In Aufgabe (46 wird gezeigt, dass zwei endlich erzeugte Vektorräume über K {R, C} genau dann isomorph sind, wenn sie dieselbe Dimension haben. Insbesondere ist damit ein beliebiger n-dimensionaler Vektorraum V über K isomorph zum Vektorraum K n der Spaltenvektoren mit n Einträgen. In gewissen Sinne ist der K n damit der allgemeine n-dimensionale Vektorraum über K. Eine besondere Bedeutung hat natürlich der R 3 zur Beschreibung des gewöhnlichen Raums. Aber auch der R n für andere Werte von n spielt oftmals eine Rolle bei der Beschreibung räumlicher Vorgänge. Will man beispielsweise den vollständigen Zustand eines sich bewegenden Massepunktes beschreiben, so brauchen wir sowohl drei Koordinaten zur Beschreibung seiner Position als auch drei Koordinaten für seinen Geschwindigkeitsvektor, insgesamt hat man dann einen Vektor im R Affine Teilräume des K n Wir beginnen mit der Definition der üblichen geometrischen Objekte, wie Geraden und Ebenen. Wie wir sehen werden könnte man diese auf exakt dieselbe Weise auch in einem allgemeinen Vektorraum definieren, wir wollen uns hier aber auf den Spezialfall des Vektorraums K n beschränken. Als Startpunkt behandeln wir Ursprungsgeraden im K n, also Geraden die durch den Nullpunkt gehen. Eine solche Gerade l ist durch einen von Null verschiedenen Richtungsvektor v K n \{0} bestimmt, und die Gerade l besteht dann gerade aus den Vielfachen von v, also l = {tv t K} = v. 2-5

6 In anderen Worten sind die Ursprungsgeraden genau die eindimensionalen Untervektorräume des K n. Für Ebenen e durch den Ursprung erhalten wir ein ähnliches Ergebis, solche Mengen werden von zwei linear unabhängigen Richtungsvektoren u, v aufgespannt e = {tu + sv t, s K} = u, v, es handelt sich also genau um die zweidimensionalen Untervektorräume des K n. Allgemeine Geraden beziehungsweise Ebenen erhalten wir durch Verschieben der Ursprungsgeraden. Die entstehenden Teilmengen des K n sind die sogenannten affinen Teilräume eines Vektorraums. Definition 2. (Affine Teilräume eines Vektorraums Sei V ein Vektorraum über K. Eine Teilmenge A V heißt ein affiner Teilraum von V, wenn A = ist oder es einen Vektor v V und einen Teilraum U V von V mit gibt. A = v + U = {v + u u U} Ob man die leere Menge als einen affinen Teilraum betrachten will, ist weitgehend eine Geschmacksfrage und wird nicht einheitlich gehandhabt. Der Teilraum U in der Definition eines nichtleeren affinen Teilraums A eines Vektorraums V ist dabei eindeutig bestimmt. Nehme nämlich an, wir hätten zwei Teilräume U, U 2 V und zwei Aufpunkte v, v 2 V mit A = v + U = v 2 + U 2. Wegen v 2 = v v 2 + U 2 = v + U ist dann v 2 v U und für jedes u U 2 gibt es wegen v 2 + u v 2 + U 2 = v + U ein u U mit v 2 + u = v + u, also auch u = u (v 2 v U. Dies zeigt U 2 U. Analog folgt auch U U 2, es ist also U = U 2. Man nennt den eindeutig bestimmten Teilraum U V die Richtung des affinen Teilraums A von V. Insbesondere können wir damit die Dimension eines affinen Teilraums A eines Vektorraums V als { dim U, wenn A = v + U mit v V, U V, dim A :=, wenn A = definieren. Hiermit definieren wir jetzt: (a Eine Gerade im K n ist ein eindimensionaler affiner Teilraum des K n, (b Eine Ebene im K n ist ein zweidimensionaler affiner Teilraum des K n, (c und eine Hyperebene im K n ist ein (n -dimensionaler affiner Teilraum des K n. Im K 2 sind also Hyperebenen und Geraden dasselbe und im K 3 sind Ebenen und Hyperebenen dasselbe. Wir gewohnt kann man eine Gerade durch einen Aufpunkt und einen Richtungsvektor angeben, und eine Ebene durch einen Aufpunkt und zwei 2-6

7 Richtungsvektoren. Die Richtungsvektoren sind dabei nicht eindeutig festgelegt, aber der von ihnen aufgespannte Untervektorraum ist eindeutig bestimmt, er ist ja gerade die Richtung des affinen Teilraums. Als Aufpunkt kann man dagegen einen beliebigen Punkt des affinen Teilraums nehmen, d.h. ist A ein affiner Teilraum von V mit Richtung U V und v A ein beliebiger Punkt von A, so ist A = v + U. Nach Definition eines affinen Teilraums gibt es nämlich überhaupt einen Vektor w V mit A = w + U. Wegen v A gibt es weiter einen Vektor u U mit v = w + u. Da U ein Untervektorraum von V ist, gilt u + U U und wegen u U auch u U also u + U U und somit U u + U. Dies zeigt u + U = U, und somit folgt auch A = w + U = w + u + U = v + U. Im R 3 ist der Schnitt einer Ebene und einer Geraden normalerweise ein Punkt und der Schnitt zweier Ebenen normalerweise eine Gerade. Es gibt natürlich auch Ausnahmefälle wie parallele Ebenen, was die allgemeine Situation etwas verkompliziert. Wir wollen einen Satz über das Schnittverhalten affiner Teilräume herleiten. Der Hauptteil hiervon ist in Aufgabe (47 enthalten, dort ist zu zeigen das für zwei Teilräume U, W eines endlich erzeugten Vektorraums V die Dimensionsformel dim(u V + dim(u + W = dim U + dim W gilt. Die affine Schnittdimensionsformel ist etwas komplizierter, da die Summe affiner Teilräume von ihrer Lage zueinander abhängt. Beispielsweise können sich nicht schneidende Geraden im R 3 entweder parallel oder windschief sein, im ersten Fall erzeugen sie eine Ebene und im zweiten Fall den ganzen R 3. Im oben erwähnte Normalfall haben die Richtungen der beiden Teilräume eine Summe größtmöglicher Dimension, beziehungsweise gleichwertig einen Schnitt kleinstmöglicher Dimension. Satz 2. (Schnitte affiner Teilräume Sei V ein endlich erzeugter Vektorraum über K und seien A, B V zwei affine Teilräume von V. (a Die Menge A B ist wieder ein affiner Teilraum von V. (b Ist v A B und bezeichnet U die Richtung von A und W die Richtung von B, so ist AB := v + (U + W der kleinste A und B enthaltende affine Teilraum von V. Insbesondere ist AB unabhängig vom speziell gewählten v A B. (c Ist A B, so gilt die Dimensionsformel dim(a B + dim(ab = dim A + dim B. Beweis: Ist A B =, so ist A B trivialerweise ein affiner Teilraum von V, wir können also A B annehmen. Wähle v A B. Zunächst behaupten wir, dass A B = v + (U W 2-7

8 gilt. Es ist v + (U W v + U = A und ebenso v + (U W B, also v + (U W A B. Nun sei umgekehrt x A B = (v + U (v + W. Dann existieren u U, w W mit x = v + u und x = v + w. Insbesondere ist u = x v = w U W, also x = v + u v + (U W. Damit ist diese Aussage bewiesen, und insbesondere ist A B ein affiner Teilraum von V mit Richtung U W. Wir kommen jetzt zu Aussage (b. Zunächst ist v+(u +W V ein affiner Teilraum von A = v+u v+(u +W und B = v+w v+(u +W. Ist andererseits C V ein beliebiger affiner Teilraum von V mit A, B C, so ist insbesondere v A B A C, also C = v + T mit einem Teilraum T V, und wegen v + U = A C = v + T und v + W = B C = v + T, sind auch U, W T, also U + W T und v + (U + W v + T = C. Damit ist (b bewiesen, und die Dimensionsformel ergibt sich jetzt mit der Dimensionsformel für Untervektorräume dim(a B+dim(AB = dim(u W +dim(u +W = dim U +dim W = dim A+dim B. Angenommen wir wollen wissen was normalerweise der Durchschnitt zweier dreidimensionaler affiner Teilräume A, B des R 5 ist. Im Regelfall ist AB = R 5 und A B, und die Dimensionsformel besagt damit dim(a B = =, d.h. zwei solche Räume schneiden sich in der Regel in einer Geraden. Wir können unsere bisher erzielten Ergebnisse über lineare Gleichungssysteme jetzt in der Sprache affiner Teilräume formulieren, und erhalten den folgenden Satz. Satz 2.2 (Lösungsräume linearer Gleichungssysteme Seien K {R, C}, n, m N mit n, m und betrachte ein lineares Gleichungssystem Ax = b mit aus m Gleichungen in n Unbekannten mit Koeffizientenmatrix A K m n und rechter Seite b K m. Weiter sei r die Anzahl von Null verschiedener Zeilen nach Anwendung des Gaußsschen Eliminationsverfahrens auf A. Dann hat Ax = b entweder keine Lösung oder die Menge L := {x K n Ax = b} ist ein (n r-dimensionaler affiner Teilraum des K n, dessen Richtung die Lösungsmenge des zugehörigen homogenen linearen Gleichungssystems Ax = 0 ist. Beweis: Dies ist klar nach 9.Satz 3 und unseren Überlegungen zur Dimension des Lösungsraums eines homogenen linearen Gleichungssystems in.3. Umgekehrt ist jeder affine Teilraum des K n als Lösungsraum eines linearen Gleichungssystems mit n Unbekannten darstellbar. Für den leeren affinen Teilraum ist dies klar, wir betrachten also einen affinen Teilraum T K n der Dimension m mit 0 m n. Sei U K n die Richtung von T und wähle einen Aufpunkt a T. Nach.Lemma existiert eine Basis v,..., v n des K n mit U = v,..., v m. Sei C die Transformationsmatrix von der kanonischen Basis e,..., e n des K n zur Basis v,..., v n. Ein Vektor v K n liegt genau dann in U wenn die hinteren n m Koordinaten von v bezüglich der Basis v,..., v n gleich Null sind. Ist also A die aus den unteren m n Zeilen von C 2-8

9 bestehende (n m n Matrix über K, so ist U genau der Lösungsraum des homogenen linearen Gleichungssystems Ax = 0. Verwenden wir dann b := Aa K n m also rechte Seite, so ist T genau der Lösungsraum von Ax = b. Das beschriebene Verfahren ist effektiv leicht durchführbar. Wir nehmen an die Richtung U des affinen Teilraums ist gegeben. Dann bestimmt man eine Basis v,..., v m von U. Ist U beispielsweise durch ein Erzeugendensystem gegeben, so wissen wir das wir nur linear abhängige Vektoren entfernen müssen bis eine Basis übrig bleibt. Im nächsten Schritt muss v,..., v m dann zu einer Basis v,..., v n des K n ergänzt werden, und nach dem Steinitzschen Austauschsatz.Lemma 5 wissen wir das wir hierbei mit Ergänzen geeigneter der e,..., e n auskommen. Die Übergangsmatrix von der Basis v,..., v n zur kanonischen Basis e,..., e n ist dann einfach die Matrix C deren Spalten die Vektoren v,..., v n sind, und die gesuchte Übergangsmatrix von der Basis e,..., e n zur Basis v,..., v n ist die inverse Matrix C. Als ein konkretes Beispiel betrachten wir den zweidimensionalen affinen Teilraum T = 0 + 2, des R 4. Richtung und Aufpunkt sind hier direkt angegeben. Wegen = = 2 2 = 5 0 ist v, v 2, e, e 3 eine Basis des R 4 wobei v, v 2 die beiden Erzeuger der Richtung von T sind. Die gesuchte Übergangsmatrix erhalten wir durch Invertieren = Die Koeffizientenmatrix unseres linearen Gleichungssystems besteht aus den unteren beiden Zeilen dieser Matrix, also A = ( und die rechte Seite ist b = 5 ( = 5 ( 6 5.

10 Multiplizieren wir noch die erste Gleichung mit 5, so ergibt sich das lineare Gleichungssystem 5x 2y v = 6 u + v = dessen Lösungsmenge genau der affine Teilraum T ist. 2.2 Lineare Abbildungen und Matrizen Wir wollen jetzt alle linearen Abbildungen f : K n K m explizit bestimmen. Sei A K m n eine m n Matrix über K. Für jeden Spaltenvektor x K n können wir dann das Produkt Ax K m bilden, und erhalten auf diese Weise eine Abbildung f A : K n K m ; x Ax. Diese Abbildung ist linear, denn sind x, y K n und λ K so haben wir nach den Rechenregeln der Matrixmultiplikation f A (x+y = A (x+y = Ax+Ay = f A (x+f A (y und f A (λx = A λx = λ Ax = λf A (x. Damit gehört zu jeder m n Matrix A über K eine lineare Abbildung f A K m n. Umgekehrt hat überhaupt jede lineare Abbildung f : K n K m diese Form. Sei nämlich f : K n K m eine lineare Abbildung. Für jedes i n schreiben wir dann f(e i = a i. a mi K m und bilden die m n Matrix a a n A :=....., a m a mn deren Spalten die Vektoren f(e,..., f(e n sind. Für jedes x K n rechnen wir dann f(x = f(x e + + x n e n = x f(e + + x n f(x n a a n a x + + a n x n = x. + + x n. =. a m x + + a mn x n a m a mn = Ax = f A (x, d.h. wir haben f = f A. Damit kann überhaupt jede lineare Abbildung f : K n K m durch eine m n Matrix beschrieben werden, und zwar so, dass die Spalten der Matrix genau die Bilder der kanonischen Basisvektoren e,..., e n sind. Umgekehrt ist f A (e i = Ae i für jedes i n gerade die i-te Spalte von A, wir haben also eine bijektive Entsprechung Lineare Abbildungen f : K n K m = m n-matrizen über K. 2-0

11 Wir wollen die nebenstehend gezeigten Beispiele linearer Abbildungen R 2 R 2 behandeln. Die Identität ist dabei nur zum Vergleich angegeben. Wir beginnen mit den Skalierungen, bei diesen werden x- und y-achse mit Faktoren a, b R gestreckt. Ist dabei a oder b negativ, so treten auch noch Spiegelungen an den Koordinatenachsen auf. Um die Matrix dieser linearen Abbildung zu sehen, müssen wir die Bilder der kanonischen Basisvektoren e, e 2 als Spalten verwenden. Dabei liegt e auf der x- Achse, wird also um den Faktor a gestreckt und hat das Bild ae. Für e 2 ergibt sich analog das Bild be 2, und wir erhalten die Matrix ( a S a,b =. b Phy I Skaliert Phy I Identisch Phy I Scherung Phy I Wir kommen zu den Scherungen längs der x-achse. Diese lassen jede zur x-achse parallele Gerade fest, und bewirken auf diesen eine Verschiebung um einen zur Höhe y proportionalen Wert. Die Proportionalitätskonstante sei dabei t R. Auf der x-achse selbst ist die Höhe 0 und es liegt überhaupt keine Verschiebung vor, d.h. e wird auf e abgebildet. Dagegen liegt e 2 in der Höhe, wird also um t in x-richtung verschoben und somit auf te + e 2 abgebildet. Die Scherungsmatrix ist damit S t = ( t Der letzte zu untersuche Abbildungstyp ist die Drehung um den Nullpunkt mit dem Winkel φ R. e v 2 2 Dies ist eine lineare Abbildung, was klar ist wenn sie etwa an die Interpretation der Addition von Vektoren in einem Parallelogram denken. Zur Bestimmung der Drehmatrix D φ müssen wir uns wieder v die Bilder der beiden Einheitsvektoren anschauen. e Für das Bild von e erhalten wir das rechts gezeigte rechtwinklige Dreieck mit Hypothenuse dessen Ankathete und Gegenkathete zum Winkel φ gerade die x- und y-koordinaten des Bildes von e sind, d.h. e wird auf cos(φe + sin(φe 2 abgebildet. Für das Bild von e 2 liegt eine ähnliche Situation vor, nur das Ankathete und Gegenkathete diesmal die y- beziehungsweise die negative x- Koordinate des Bildes sind, das Bild von e 2 ist also sin(φe + cos(φe 2. Insgesamt ergibt sich die Drehmatrix. ( cos φ sin φ D φ = sin φ cos φ 2-. Rotiert

12 Kommen wir zur allgemeinen Situation der Gleichheit von Matrizen und linearen Abbildungen K n K m zurück. Im Lichte dieser Korrespondenz ist es dann natürlich zu fragen wie sich Eigenschaften der linearen Abbildung in Eigenschaften der zugehörigen Matrix übersetzen. Wir wollen einige dieser Entsprechungen kurz durchgehen.. Sind A, B K m n zwei m n-matrizen über K, so können wir ihre Summe A + B bilden. Die zugehörige lineare Abbildung ist gegeben als f A+B (x = (A + B x = Ax + Bx = f A (x + f B (x, also ist f A+B = f A + f B die Summe der zugehörigen linearen Abbildungen. Entsprechend ergibt sich für jeden Skalar λ K auch f λa = λf A. 2. Nun sei zusätzlich r und betrachte Matrizen A K m n und B K n r. Dann können wir das Produkt AB dieser beiden Matrizen bilden, und erhalten eine m r-matrix. Für die zugehörige lineare Abbildung rechnen wir f AB (x = (ABx = A(Bx = f A (f B (x für jedes x K n, es ist also f AB = f A f B die Hintereinanderausführung der zugehörigen linearen Abbildungen. Dies zeigt Hintereinanderausführung linearer Abbildungen = Multiplikation von Matrizen. Tatsächlich ist diese Beobachtung der Grund dafür das die Multiplikation von Matrizen überhaupt so definiert wird, wie wir sie definiert haben. 3. Zur Einheitsmatrix gehört offenbar die identische Abbildung id K n. Kombinieren wir dies mit der Kennzeichnung der Bijektivität gemäß 3.Lemma 3 so folgt für eine quadratische Matrix A K n n f A ist Isomorphismus A ist invertierbar und in diesem Fall gilt dann f A = f A. 4. Sei A K m n. Was sind dann Kern und Bild der linearen Abbildung f A? Für das Bild erhalten wir mit.lemma 9.(c Bild(f A = f A (e,..., f A (e n = Ae,..., Ae n, d.h. das Bild von f A ist der von den Spalten von A aufgespannte Untervektorraum des K m. Kombinieren wir dies mit der Tatsache.Satz 6.(b das wir jedes Erzeugendensystem zu einer Basis ausdünnen können, so folgt dim Bild(f A = Dimension des Aufspanns der Spalten von A = Maximale Anzahl linear unabhängiger Spalten von A. 2-2

13 Auch den Kern können wir mit bekannten Objekten in Zusammenhang bringen. Der Kern von f A ist die Menge aller x K n mit f A (x = 0, also aller x K n mit Ax = 0. Dies bedeutet Kern(f A = Lösungsmenge des homogenen linearen Gleichungssystems Ax = 0. Auch die Dimension des Kerns können wir damit berechnen. Führen wir das Gaußsche Eliminationsverfahren mit der Matrix A durch und bezeichnen die Anzahl der am Ende übrig bleibenden, von Null verschiedenen, Zeilen wieder mit r, so wissen wir schon dass der Lösungsraum von Ax = 0 die Dimension n r hat. Damit ist auch dim Kern(f A = n r. 2-3

$Id: vektor.tex,v /01/23 11:03:09 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/23 11:08:08 hk Exp $

$Id: vektor.tex,v /01/23 11:03:09 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/23 11:08:08 hk Exp $ $Id: vektor.tex,v 1.32 2017/01/23 11:03:09 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v 1.20 2017/01/23 11:08:08 hk Exp $ 9 Vektorräume 9.5 Lineare Abbildungen In der letzten Sitzung haben wir den Begriff einer linearen

Mehr

$Id: vektor.tex,v /01/16 15:50:24 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/19 11:05:27 hk Exp $

$Id: vektor.tex,v /01/16 15:50:24 hk Exp $ $Id: cartesisch.tex,v /01/19 11:05:27 hk Exp $ $Id: vektortex,v 125 2015/01/16 15:50:24 hk Exp $ $Id: cartesischtex,v 116 2015/01/19 11:05:27 hk Exp $ 9 Vektorräume 94 Koordinatentransformationen Am Ende der letzten Sitzung hatten wir die sogenannten

Mehr

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $ Mathematik für Ingenieure I, WS 8/9 Freitag 9. $Id: linabb.tex,v.3 9//9 3:7:34 hk Exp hk $ II. Lineare Algebra 9 Lineare Abbildungen 9. Lineare Abbildungen Der folgende Satz gibt uns eine einfachere Möglichkeit

Mehr

$Id: vektor.tex,v /01/21 14:35:13 hk Exp $

$Id: vektor.tex,v /01/21 14:35:13 hk Exp $ Mathematik für Physiker I, WS 2/2 Freitag 2 $Id: vektortex,v 5 2//2 4:35:3 hk Exp $ Vektorräume 2 Untervektorräume und Erzeugendensysteme Am Ende der letzten Sitzung hatten wir wieder einmal den Lösungsraum

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 15.11.2013 Alexander Lytchak 1 / 12 Erinnerung Eine Abbildung f : V W zwischen reellen Vektorräumen ist linear, wenn

Mehr

Mathematik I. Vorlesung 12. Lineare Abbildungen

Mathematik I. Vorlesung 12. Lineare Abbildungen Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2009/2010 Mathematik I Vorlesung 12 Lineare Abbildungen Definition 12.1. Es sei K ein Körper und es seien V und W K-Vektorräume. Eine Abbildung heißt lineare Abbildung,

Mehr

β 1 x :=., und b :=. K n β m

β 1 x :=., und b :=. K n β m 44 Lineare Gleichungssysteme, Notations Betrachte das lineare Gleichungssystem ( ) Sei A = (α ij ) i=,,m j=,n α x + α x + + α n x n = β α x + α x + + α n x n = β α m x + α m x + + α mn x n = β m die Koeffizientenmatrix

Mehr

technische universität dortmund Dortmund, im Dezember 2011 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. H. M. Möller

technische universität dortmund Dortmund, im Dezember 2011 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. H. M. Möller technische universität dortmund Dortmund, im Dezember 2011 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. H. M. Möller Lineare Algebra für Lehramt Gymnasien und Berufskolleg Zusammenfassung der Abschnitte 4.3 und 4.4

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 25. April 2016 Die Dimensionsformel Definition 3.9 Sei f : V W eine lineare Abbildung zwischen zwei K-Vektorräumen. Der Kern

Mehr

(1) In dieser Aufgabe kreuzen Sie bitte nur die Antworten an, die Sie für richtig halten. Eine Begründung wird nicht verlangt.

(1) In dieser Aufgabe kreuzen Sie bitte nur die Antworten an, die Sie für richtig halten. Eine Begründung wird nicht verlangt. () In dieser Aufgabe kreuzen Sie bitte nur die Antworten an, die Sie für richtig halten. Eine Begründung wird nicht verlangt. a) Es seien A und B beliebige n n-matrizen mit Einträgen in einem Körper K.

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 03.12.2013 Alexander Lytchak 1 / 16 Wiederholung und Beispiele Der Spaltenrang einer Matrix ist gleich ihrem Zeilenrang.

Mehr

10.2 Linearkombinationen

10.2 Linearkombinationen 147 Vektorräume in R 3 Die Vektorräume in R 3 sind { } Geraden durch den Ursprung Ebenen durch den Ursprung R 3 Analog zu reellen Vektorräumen kann man komplexe Vektorräume definieren. In der Definition

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 18. April 2016 Übersicht über die Methoden Seien v 1,..., v r Vektoren in K n. 1. Um zu prüfen, ob die Vektoren v 1,...,

Mehr

1 Linearkombinationen

1 Linearkombinationen Matthias Tischler Karolina Stoiber Ferienkurs Lineare Algebra für Physiker WS 14/15 A 1 Linearkombinationen Unter einer Linearkombination versteht man in der linearen Algebra einen Vektor, der sich durch

Mehr

, v 3 = und v 4 =, v 2 = V 1 = { c v 1 c R }.

, v 3 = und v 4 =, v 2 = V 1 = { c v 1 c R }. 154 e Gegeben sind die Vektoren v 1 = ( 10 1, v = ( 10 1. Sei V 1 = v 1 der von v 1 aufgespannte Vektorraum in R 3. 1 Dann besteht V 1 aus allen Vielfachen von v 1, V 1 = { c v 1 c R }. ( 0 ( 01, v 3 =

Mehr

3 Lineare Algebra (Teil 1): Lineare Unabhängigkeit

3 Lineare Algebra (Teil 1): Lineare Unabhängigkeit 3 Lineare Algebra (Teil : Lineare Unabhängigkeit 3. Der Vektorraum R n Die Menge R n aller n-dimensionalen Spalten a reeller Zahlen a,..., a n R bildet bezüglich der Addition a b a + b a + b. +. :=. (53

Mehr

35 Matrixschreibweise für lineare Abbildungen

35 Matrixschreibweise für lineare Abbildungen 35 Matrixschreibweise für lineare Abbildungen 35 Motivation Wir haben gesehen, dass lineare Abbildungen sich durch ihre Wirkung auf die Basisvektoren ausdrücken lassen Mithilfe von Matrizen können wir

Mehr

1 Zum Aufwärmen. 1.1 Notationen. 1.2 Lineare Abbildungen und Matrizen. 1.3 Darstellungsmatrizen

1 Zum Aufwärmen. 1.1 Notationen. 1.2 Lineare Abbildungen und Matrizen. 1.3 Darstellungsmatrizen 1 Zum Aufwärmen 1.1 Notationen In diesem Teil der Vorlesung bezeichnen wir Körper mit K, Matrizen mit Buchstaben A,B,..., Vektoren mit u,v,w,... und Skalare mit λ,µ,... Die Menge der m n Matrizen bezeichnen

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 29.11.2013 Alexander Lytchak 1 / 13 Wiederholung Der Rang einer linearen Abbildung ist gleich dem Spaltenrang der darstellenden

Mehr

1 Lineare Abbildungen

1 Lineare Abbildungen 1 Lineare Abbildungen Definition 1 Sei K ein Körper und V und W K-Vektoräume. Eine Abbildung f : V W heisst linear oder Homomoprhismus, wenn gilt: fv 1 + v 2 = fv 1 + fv 2 v 1, v 2 V fλv = λfv λ K, v V

Mehr

Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen

Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen Matrixform des Rangsatzes Satz. Sei A eine m n-matrix mit den Spalten v 1, v 2,..., v n. A habe den Rang r. Dann ist die Lösungsmenge L := x 1 x 2. x n x

Mehr

7 Vektorräume und Körperweiterungen

7 Vektorräume und Körperweiterungen $Id: vektor.tex,v 1.3 2009/05/25 15:03:47 hk Exp $ 7 Vektorräume und Körperweiterungen Wir sind gerade bei der Besprechung derjenigen Grundeigenschaften des Tensorprodukts, die mit vergleichsweise wenig

Mehr

Bild, Faser, Kern. Stefan Ruzika. 23. Mai Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz

Bild, Faser, Kern. Stefan Ruzika. 23. Mai Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Stefan Ruzika Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz 23. Mai 2016 Stefan Ruzika 7: Bild, Faser, Kern 23. Mai 2016 1 / 11 Gliederung 1 Schulstoff 2 Körper 3 Vektorräume 4 Basis

Mehr

Lineare Algebra. 7. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching

Lineare Algebra. 7. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching Lineare Algebra 7. Übungsstunde Steven Battilana stevenb@student.ethz.ch battilana.uk/teaching November 9, 27 Erinnerung 2 Vektoräume Sei V ein Vektorraum, U V, U {}. U hiesst Untervektorraum, Unterraum,

Mehr

Lineare Algebra und analytische Geometrie I

Lineare Algebra und analytische Geometrie I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2015/2016 Lineare Algebra und analytische Geometrie I Vorlesung 15 Unterräume und Dualraum Untervektorräume eines K-Vektorraumes stehen in direkter Beziehung zu Untervektorräumen

Mehr

Der Rangsatz für lineare Abbildungen

Der Rangsatz für lineare Abbildungen Der Rangsatz für lineare Abbildungen Satz Sei f : V W eine lineare Abbildung Dann gilt dim V = dim Kern(f) + dim Bild(f), also gleichbedeutend dim Kern(f) = dim V rg(f) Da uns in der Regel bei gegebenem

Mehr

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden?

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden? Kapitel Lineare Abbildungen Verständnisfragen Sachfragen Was ist eine lineare Abbildung? Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Unterräumen, linearer Unabhängigkeit und linearen Abbildungen! 3 Was ist

Mehr

Lineare Abbildungen und Darstellungsmatrizen

Lineare Abbildungen und Darstellungsmatrizen KAPITEL 4 Lineare Abbildungen und Darstellungsmatrizen 1. Lineare Abbildungen Definition 4.1 (Lineare Abbildungen). Seien V und W zwei Vektorräume über den selben Körper K. Eine Abbildung f : V W heißt

Mehr

1 Eigenschaften von Abbildungen

1 Eigenschaften von Abbildungen Technische Universität München Christian Neumann Ferienkurs Lineare Algebra für Physiker Vorlesung Dienstag WS 2008/09 Thema des heutigen Tages sind zuerst Abbildungen, dann spezielle Eigenschaften linearer

Mehr

13 Lineare Abbildungen

13 Lineare Abbildungen 13 Lineare Abbildungen Grob gesprochen sind lineare Abbildungen bei Vektorräumen dasselbe wie Homomorphismen bei Gruppen, nämlich strukturerhaltende Abbildungen. Auch in diesem Kapitel seien V, W Vektorräume.

Mehr

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung Kapitel 3 Lineare Abbildungen Lineare Abbildungen sind eine natürliche Klasse von Abbildungen zwischen zwei Vektorräumen, denn sie vertragen sich per definitionem mit der Struktur linearer Räume Viele

Mehr

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9)

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) (Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) Sei K ein beliebiger Körper. Ein Vektorraum über K ist eine (nichtleere) Menge V, auf der zwei Operationen deniert sind, die bestimmten Rechenregeln genügen:

Mehr

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9)

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) (Allgemeine Vektorräume (Teschl/Teschl 9 Sei K ein beliebiger Körper. Ein Vektorraum über K ist eine (nichtleere Menge V, auf der zwei Operationen deniert sind, die bestimmten Rechenregeln genügen: Eine

Mehr

4. Übungsblatt zur Mathematik II für BI, MaWi, WI(BI), AngGeo

4. Übungsblatt zur Mathematik II für BI, MaWi, WI(BI), AngGeo Fachbereich Mathematik Prof. J. Lehn Hasan Gündoğan, Nicole Nowak Sommersemester 8 4./5./8. April 4. Übungsblatt zur Mathematik II für BI, MaWi, WI(BI, AngGeo Gruppenübung Aufgabe G9 (Multiple Choice Bei

Mehr

Gegeben sei eine Menge V sowie die Verknüpfung der Addition und die skalare Multiplikation der Elemente von V mit reellen Zahlen.

Gegeben sei eine Menge V sowie die Verknüpfung der Addition und die skalare Multiplikation der Elemente von V mit reellen Zahlen. 1. Der Vektorraumbegriff...1 2. Unterräume...2. Lineare Abhängigkeit/ Unabhängigkeit... 4. Erzeugendensystem... 5. Dimension...4 6. Austauschlemma...5 7. Linearität von Abbildungen...6 8. Kern und Bild

Mehr

Mathematik für Anwender I

Mathematik für Anwender I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2011/2012 Mathematik für Anwender I Vorlesung 9 Lineare Abbildungen Definition 9.1. Es sei K ein Körper und es seien V und W Vektorräume über K. Eine Abbildung heißt lineare

Mehr

Ferienkurs Mathematik für Physiker I Skript Teil 2 ( )

Ferienkurs Mathematik für Physiker I Skript Teil 2 ( ) Ferienkurs Mathematik für Physiker I WS 206/7 Ferienkurs Mathematik für Physiker I Skript Teil 2 (28.03.207) Vektorräume Bevor wir zur Definition eines Vektorraumes kommen erinnern wir noch einmal kurz

Mehr

Lineare Algebra I Zusammenfassung

Lineare Algebra I Zusammenfassung Prof. Dr. Urs Hartl WiSe 10/11 Lineare Algebra I Zusammenfassung 1 Vektorräume 1.1 Mengen und Abbildungen injektive, surjektive, bijektive Abbildungen 1.2 Gruppen 1.3 Körper 1.4 Vektorräume Definition

Mehr

2.4 Lineare Abbildungen und Matrizen

2.4 Lineare Abbildungen und Matrizen 24 Lineare Abbildungen und Matrizen Definition 24 Seien V, W zwei K-Vektorräume Eine Abbildung f : V W heißt lineare Abbildung (lineare Transformation, linearer Homomorphismus, Vektorraumhomomorphismus

Mehr

Kapitel II. Vektoren und Matrizen

Kapitel II. Vektoren und Matrizen Kapitel II. Vektoren und Matrizen Vektorräume A Körper Auf der Menge R der reellen Zahlen hat man zwei Verknüpfungen: Addition: R R R(a, b) a + b Multiplikation: R R R(a, b) a b (Der Malpunkt wird oft

Mehr

5 Lineare Abbildungen

5 Lineare Abbildungen 5 Lineare Abbildungen Pink: Lineare Algebra HS 2014 Seite 56 5 Lineare Abbildungen 5.1 Definition Gegeben seien Vektorräume U, V, W über einem Körper K. Definition: Eine Abbildung f : V W heisst K-linear,

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Sommersemester 2010 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax = b

Mehr

Bestimmung der Dimension

Bestimmung der Dimension Bestimmung der Dimension Satz. Sei (v 1, v 2,..., v n ) ein minimales Erzeugendensystem von V, d.h. dieses System ist ein Erzeugendensystem von V, aber keines der nach Weglassen eines v i (1 i n) entstehenden

Mehr

Aufgaben zur linearen Algebra und analytischen Geometrie I

Aufgaben zur linearen Algebra und analytischen Geometrie I Aufgaben zur linearen Algebra und analytischen Geometrie I Es werden folgende Themen behandelt:. Formale und logische Grundlagen 2. Algebraische Grundlagen 3. Vektorräume und LGS 4. Homomorphismen und

Mehr

Übersicht Kapitel 9. Vektorräume

Übersicht Kapitel 9. Vektorräume Vektorräume Definition und Geometrie von Vektoren Übersicht Kapitel 9 Vektorräume 9.1 Definition und Geometrie von Vektoren 9.2 Teilräume 9.3 Linearkombinationen und Erzeugendensysteme 9.4 Lineare Abhängigkeiten

Mehr

5 Lineare Abbildungen

5 Lineare Abbildungen 5 Lineare Abbildungen Pink: Lineare Algebra 2014/15 Seite 59 5 Lineare Abbildungen 5.1 Definition Gegeben seien Vektorräume U, V, W über einem Körper K. Definition: Eine Abbildung f : V W heisst K-linear,

Mehr

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth Lineare Algebra Mathematik II für Chemiker Daniel Gerth Überblick Lineare Algebra Dieses Kapitel erklärt: Was man unter Vektoren versteht Wie man einfache geometrische Sachverhalte beschreibt Was man unter

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Wintersemester 2014/15 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax

Mehr

Satz 2.8 V sei ein endlichdimensionaler euklidischer Vektorraum. Für jeden Unterraum

Satz 2.8 V sei ein endlichdimensionaler euklidischer Vektorraum. Für jeden Unterraum Orthogonalität 123 Dienstag, 27. April 04 Satz 2.8 V sei ein endlichdimensionaler euklidischer Vektorraum. Für jeden Unterraum U von V gilt dann (a) U + U = V, U U = {0}, U, U = 0. (b) (U ) = U. Wir sagen

Mehr

4 Affine Koordinatensysteme

4 Affine Koordinatensysteme 4 Affine Koordinatensysteme Sei X φ ein affiner Raum und seien p,, p r X Definition: Nach ( c ist der Durchschnitt aller affinen Unterräume Z X, welche die Menge {p,,p r } umfassen, selbst ein affiner

Mehr

Geometrische Deutung linearer Abbildungen

Geometrische Deutung linearer Abbildungen Geometrische Deutung linearer Abbildungen Betrachten f : R n R n, f(x) = Ax. Projektionen z.b. A = 1 0 0 0 1 0 0 0 0 die senkrechte Projektion auf die xy-ebene in R 3. Projektionen sind weder injektiv

Mehr

Inhalt. Mathematik für Chemiker II Lineare Algebra. Vorlesung im Sommersemester Kurt Frischmuth. Rostock, April Juli 2015

Inhalt. Mathematik für Chemiker II Lineare Algebra. Vorlesung im Sommersemester Kurt Frischmuth. Rostock, April Juli 2015 Inhalt Mathematik für Chemiker II Lineare Algebra Vorlesung im Sommersemester 5 Rostock, April Juli 5 Vektoren und Matrizen Abbildungen 3 Gleichungssysteme 4 Eigenwerte 5 Funktionen mehrerer Variabler

Mehr

Musterlösung. 1 Relationen. 2 Abbildungen. TUM Ferienkurs Lineare Algebra 1 WiSe 08/09 Dipl.-Math. Konrad Waldherr

Musterlösung. 1 Relationen. 2 Abbildungen. TUM Ferienkurs Lineare Algebra 1 WiSe 08/09 Dipl.-Math. Konrad Waldherr TUM Ferienkurs Lineare Algebra WiSe 8/9 Dipl.-Math. Konrad Waldherr Musterlösung Relationen Aufgabe Auf R sei die Relation σ gegeben durch (a, b)σ(c, d) : a + b c + d. Ist σ reflexiv, symmetrisch, transitiv,

Mehr

Beweis. Bei (a) handelt es sich um eine Umformulierung des ersten Teils von Satz 6.2, während (b) aus dem zweiten Teil des genannten Satzes folgt.

Beweis. Bei (a) handelt es sich um eine Umformulierung des ersten Teils von Satz 6.2, während (b) aus dem zweiten Teil des genannten Satzes folgt. 82 Kapitel III: Vektorräume und Lineare Abbildungen Beweis. Bei (a) handelt es sich um eine Umformulierung des ersten Teils von Satz 6.2, während (b) aus dem zweiten Teil des genannten Satzes folgt. Wir

Mehr

4 Vektorräume. 4.1 Definition. 4 Vektorräume Pink: Lineare Algebra 2014/15 Seite 48. Sei K ein Körper.

4 Vektorräume. 4.1 Definition. 4 Vektorräume Pink: Lineare Algebra 2014/15 Seite 48. Sei K ein Körper. 4 Vektorräume Pink: Lineare Algebra 2014/15 Seite 48 4 Vektorräume 4.1 Definition Sei K ein Körper. Definition: Ein Vektorraum über K, oder kurz ein K-Vektorraum, ist ein Tupel (V,+,, 0 V ) bestehend aus

Mehr

Addition: ( 1 ; : : : ; n ) + ( 1 ; : : : ; n ) = ( ; : : : ; n + n ). Skalare Multiplikation: ( 1 ; : : : ; n ) = ( 1 ; : : : ; n ). II. Die Me

Addition: ( 1 ; : : : ; n ) + ( 1 ; : : : ; n ) = ( ; : : : ; n + n ). Skalare Multiplikation: ( 1 ; : : : ; n ) = ( 1 ; : : : ; n ). II. Die Me x 3 VEKTOR AUME In Kapitel 2 betrachteten wir wichtige Raume, die durch unsere Raumvorstellung motiviert waren { die zwei- und dreidimensionalen Raume R 2 und R 3. Jetzt untersuchen wir hoher dimensionale

Mehr

2.2 Kern und Bild; Basiswechsel

2.2 Kern und Bild; Basiswechsel 22 Kern und Bild; Basiswechsel 22 Kern und Bild; Basiswechsel 35 Jede lineare Abbildung definiert charakteristische Unterräume, sowohl im Ausgangsraum als auch im Bildraum 22 Satz Sei L: V W eine lineare

Mehr

8 Lineare Abbildungen und Matrizen

8 Lineare Abbildungen und Matrizen 8 Lineare Abbildungen und Matrizen 8.1 Lineare Abbildungen Wir beschäftigen uns nun mit Abbildungen zwischen linearen Räumen. Von besonderem Interesse sind Abbildungen, die die Struktur der linearen Räume

Mehr

LINEARE ALGEBRA II. FÜR PHYSIKER

LINEARE ALGEBRA II. FÜR PHYSIKER LINEARE ALGEBRA II FÜR PHYSIKER BÁLINT FARKAS 4 Rechnen mit Matrizen In diesem Kapitel werden wir zunächst die so genannten elementaren Umformungen studieren, die es ermöglichen eine Matrix auf besonders

Mehr

Kapitel 3 Lineare Algebra

Kapitel 3 Lineare Algebra Kapitel 3 Lineare Algebra Inhaltsverzeichnis VEKTOREN... 3 VEKTORRÄUME... 3 LINEARE UNABHÄNGIGKEIT UND BASEN... 4 MATRIZEN... 6 RECHNEN MIT MATRIZEN... 6 INVERTIERBARE MATRIZEN... 6 RANG EINER MATRIX UND

Mehr

9.2 Invertierbare Matrizen

9.2 Invertierbare Matrizen 34 9.2 Invertierbare Matrizen Die Division ist als Umkehroperation der Multiplikation definiert. Das heisst, für reelle Zahlen a 0 und b gilt b = a genau dann, wenn a b =. Übertragen wir dies von den reellen

Mehr

Lösungsskizze zur Hauptklausur Lineare Algebra I

Lösungsskizze zur Hauptklausur Lineare Algebra I Lösungsskizze zur Hauptklausur Lineare Algebra I Aufgabe Seien V und W zwei K-Vektorräume für einen Körper K. a) Wann heißt eine Abbildung f : V W linear? b) Wann heißt eine Abbildung f : V W injektiv?

Mehr

Kapitel 11. Dimension und Isomorphie

Kapitel 11. Dimension und Isomorphie Kapitel 11. Dimension und Isomorphie Bestimmung der Dimension Satz. Sei (v 1, v 2,..., v n ) ein minimales Erzeugendensystem von V, d.h. dieses System ist ein Erzeugendensystem von V, aber keines der nach

Mehr

Affine und projektive Räume

Affine und projektive Räume Affine und projektive Räume W. Kühnel Literatur hierzu: G.Fischer, Analytische Geometrie, 7. Aufl., Vieweg 2001 Zur Motivation: Wenn man in einem Vektorraum die Elemente nicht als Vektoren, sondern als

Mehr

Kapitel III. Lineare Abbildungen

Kapitel III. Lineare Abbildungen Kapitel III. Lineare Abbildungen Beispiele: 1 Lineare Abbildungen a) Seien c 1,..., c n K vorgegeben. Betrachte die Funktion F (x 1,..., x n ) = c 1 x 1 + c 2 x 2 +... + c n x n in den Variablen x 1,...,

Mehr

Projektive Räume und Unterräume

Projektive Räume und Unterräume Projektive Räume und Unterräume Erik Slawski Proseminar Analytische Geometrie bei Prof. Dr. Werner Seiler und Marcus Hausdorf Wintersemester 2007/2008 Fachbereich 17 Mathematik Universität Kassel Inhaltsverzeichnis

Mehr

Klausur Lineare Algebra I

Klausur Lineare Algebra I Klausur Lineare Algebra I Fachbereich Mathematik WS / Prof. Dr. Kollross 9. März Name:.................................................. Vorname:............................................... Studiengang:...........................................

Mehr

Lineare Algebra und analytische Geometrie I

Lineare Algebra und analytische Geometrie I Prof Dr H Brenner Osnabrück WS 2015/2016 Lineare Algebra und analytische Geometrie I Vorlesung 12 Wege entstehen dadurch, dass man sie geht Franz Kafka Invertierbare Matrizen Definition 121 Es sei K ein

Mehr

Lineare Algebra. 1 Lineare Abbildungen

Lineare Algebra. 1 Lineare Abbildungen Lineare Algebra Die lineare Algebra ist ein Teilgebiet der Mathematik, welches u. A. zur Beschreibung geometrischer Abbildungen und diverser Prozesse und zum Lösen linearer Gleichungssysteme mit Hilfe

Mehr

Lineare Abbildungen und Matrizen

Lineare Abbildungen und Matrizen Stefan Ruzika Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz 31. Mai 2016 Stefan Ruzika 9: Lineare Abbildungen und Matrizen 31. Mai 2016 1 / 16 Gliederung 1 Schulstoff 2 Körper 3 Vektorräume

Mehr

8.2 Invertierbare Matrizen

8.2 Invertierbare Matrizen 38 8.2 Invertierbare Matrizen Die Division ist als Umkehroperation der Multiplikation definiert. Das heisst, für reelle Zahlen a 0 und b gilt b = a genau dann, wenn a b =. Übertragen wir dies von den reellen

Mehr

70 IV. ENDLICH-DIMENSIONALE VEKTORRÄUME

70 IV. ENDLICH-DIMENSIONALE VEKTORRÄUME IV. Endlich-dimensionale Vektorräume Unter einem endlich-dimensionalen Vektorraum verstehen wir einen Vektorraum, der eine endliche Basis besitzt. Die entscheidende Beobachtung ist die Tatsache, dass in

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7 Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik (Elektrotechnik) Prof. Dr. Anusch Taraz Dr. Michael Ritter Übungsblatt 7 Hausaufgaben Aufgabe 7. Für n N ist die Matrix-Exponentialfunktion

Mehr

auf C[; ] sind linear III Formale Dierentiation und Integration: Die Abbildungen und a + a t + + a n t n a + a t + + na n t n a + a t + + a n t n an a

auf C[; ] sind linear III Formale Dierentiation und Integration: Die Abbildungen und a + a t + + a n t n a + a t + + na n t n a + a t + + a n t n an a x LINEARE ABBILDUNGEN Denition: Seien V; V Vektorraume Eine Abbildung f heit linear, falls (i) (ii) f(x + y) f(x) + f(y) (x; y V ) f(x) f(x) ( R; x V ) Bemerkungen: I (i) und (ii) oben sind aquivalent

Mehr

Lineare Abbildungen. i=0 c ix i n. K n K m

Lineare Abbildungen. i=0 c ix i n. K n K m Kapitel 4 Lineare Abbildungen In diesem Abschnitt lernen Sie erstmals eine Klasse von strukturerhaltenden Abbildungen kennen. Diese Konzept ist von zentraler Bedeutung in der Algebra. Grob gesagt geht

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 5/6): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 5. (Herbst 9, Thema 3, Aufgabe ) Betrachtet werde die Matrix A := 3 4 5 5 7 7 9 und die lineare Abbildung

Mehr

Lineare Gleichungssysteme

Lineare Gleichungssysteme Lineare Gleichungssysteme Definition. Sei K ein Körper, a ij K für 1 i m, 1 j n und b 1,..., b m K. Dann heißt a 11 x 1 + a 12 x 2 +... + a 1n x n = b 1 a 21 x 1 + a 22 x 2 +... + a 2n x n = b 2......

Mehr

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension 8 Kapitel 5. Lineare Algebra 5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension Seien v,...,v n Vektoren auseinemvektorraumv über einem KörperK. DieMenge aller Linearkombinationen von v,...,v n, nämlich { n

Mehr

Mathematik für Anwender I

Mathematik für Anwender I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2011/2012 Mathematik für Anwender I Vorlesung 9 Lineare Abbildungen Definition 9.1. Es sei K ein Körper und es seien V und W Vektorräume über K. Eine Abbildung ϕ : V W

Mehr

Mathematik und Logik

Mathematik und Logik Mathematik und Logik 9. Übungsaufgaben 2007-01-23 1. Beweisen Sie geometrisch, daß die Addition von Vektoren in der Ebene assoziativ ist. Beweis. Man zeichnet die entsprechenden Parallelogramme. 2. Der

Mehr

9 Matrizen über R und C

9 Matrizen über R und C Mathematik für Physiker I, WS 00/0 Montag 0 $Id: matrixtex,v 6 0/0/0 :6:7 hk Exp $ $Id: dettex,v 0/0/0 ::59 hk Exp hk $ 9 Matrizen über R und C 9 Transposition von Matrizen Im letzten Abschnitt hatten

Mehr

$Id: det.tex,v /01/13 14:27:14 hk Exp $ $Id: vektor.tex,v /01/16 12:23:17 hk Exp $

$Id: det.tex,v /01/13 14:27:14 hk Exp $ $Id: vektor.tex,v /01/16 12:23:17 hk Exp $ Mathematik für Physiker I, WS 26/27 Montag 6 $Id: dettex,v 26 27//3 4:27:4 hk Exp $ $Id: vektortex,v 3 27//6 2:23:7 hk Exp $ 8 Determinanten 83 Laplace Entwicklung In der letzten Sitzung haben wir die

Mehr

Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme

Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme Lineares Gleichungssystem: Ax b, A R m n, x R n, b R m L R m R n Lx Ax Bemerkung b 0 R m Das Gleichungssystem heißt homogen a A0 0 Das LGS ist stets lösbar b Wenn

Mehr

Vektorräume. Kapitel Definition und Beispiele

Vektorräume. Kapitel Definition und Beispiele Kapitel 3 Vektorräume 3.1 Definition und Beispiele Sei (V,,0) eine abelsche Gruppe, und sei (K, +,, 0, 1) ein Körper. Beachten Sie, dass V und K zunächst nichts miteinander zu tun haben, deshalb sollte

Mehr

13 Partielle Ableitung und Richtungsableitung

13 Partielle Ableitung und Richtungsableitung 3 PARTIELLE ABLEITUNG UND RICHTUNGSABLEITUNG 74 3 Partielle Ableitung und Richtungsableitung 3 Definition und Notiz Sei B R n offen, f : B R m, v R n, so heißt für γ x,v (t) = x + tv d dt f(x + tv) f(x)

Mehr

5 Der Transzendenzgrad

5 Der Transzendenzgrad $Id: trgrad.tex,v 1.6 2009/05/11 14:48:57 hk Exp $ 5 Der Transzendenzgrad Wir stellen nun einige der Tatsachen über die Mächtigkeit von Mengen zusammen, die Ihnen wahrscheinlich aus den ersten Semester

Mehr

Definitionen. b) Was bedeutet V ist die direkte Summe von U und W? V ist direkte Summe aus U und W, falls V = U + W und U W = {0}.

Definitionen. b) Was bedeutet V ist die direkte Summe von U und W? V ist direkte Summe aus U und W, falls V = U + W und U W = {0}. Technische Universität Berlin Wintersemester 7/8 Institut für Mathematik 9. April 8 Prof. Dr. Stefan Felsner Andrea Hoffkamp Lösungsskizzen zur Nachklausur zur Linearen Algebra I Aufgabe ++ Punkte Definieren

Mehr

Lineare Algebra und analytische Geometrie I

Lineare Algebra und analytische Geometrie I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 0/06 Lineare Algebra und analytische Geometrie I Vorlesung... und ein guter Lehrer kann auch einem schlechten Schüler was beibringen Beziehung zwischen Eigenräumen Wir

Mehr

Unterlagen zur Vorlesung Algebra und Geometrie in der Schule: Grundwissen über Affine Geometrie. Sommersemester Franz Pauer

Unterlagen zur Vorlesung Algebra und Geometrie in der Schule: Grundwissen über Affine Geometrie. Sommersemester Franz Pauer Unterlagen zur Vorlesung Algebra und Geometrie in der Schule: Grundwissen über Affine Geometrie Sommersemester 2009 Franz Pauer INSTITUT FÜR MATHEMATIK, UNIVERSITÄT INNSBRUCK, TECHNIKERSTRASSE 13, 6020

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 5): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 5. (Herbst 9, Thema 3, Aufgabe ) Betrachtet werde die Matrix A := 3 4 5 5 7 7 9 und die lineare Abbildung

Mehr

x y f : R 2 R 3, Es gilt: Bild f = y : wobei x,y R Kern f = 0 (wird auf der nächsten Folie besprochen)

x y f : R 2 R 3, Es gilt: Bild f = y : wobei x,y R Kern f = 0 (wird auf der nächsten Folie besprochen) Def Wiederholung Sei f : V U eine lineare Abbildung Das Bild von f ist die folgende Teilmenge von U: Bild f = {u U so dass es gibt ein Element v V mit f(v) = u} (Andere Bezeichnung: f(v) wird in Analysis-Vorlesung

Mehr

Wiederholung: lineare Abbildungen

Wiederholung: lineare Abbildungen Wiederholung: lineare Abbildungen Def Es seien (V,+, ) und (U, +, ) zwei Vektorräume Eine Abbildung f : V U heißt linear, falls für alle Vektoren v 1, v 2 V und für jedes λ R gilt: (a) f (v 1 + v 2 ) =

Mehr

IV.3. RANG VON MATRIZEN 81

IV.3. RANG VON MATRIZEN 81 IV3 RANG VON MATRIZEN 8 Ist b,,b n eine Basis des reellen Vektorraums V, dann bildet b,,b n auch eine Basis des komplexen Vektorraums V C Mit V ist daher auch V C endlichdimensional und es gilt dim C V

Mehr

Der Kern einer Matrix

Der Kern einer Matrix Die elementaren Zeilenoperationen p. 1 Der Kern einer Matrix Multipliziert man eine Matrix mit den Spaltenvektoren s 1,..., s m von rechts mit einem Spaltenvektor v := (λ 1,..., λ m ) T, dann ist das Ergebnis

Mehr

7 Matrizen über R und C

7 Matrizen über R und C Mathematik für Physiker I, WS 06/07 Montag 9 $Id: matrixtex,v 7 06//9 :58: hk Exp $ 7 Matrizen über R und C 7 Addition und Multiplikation von Matrizen In der letzten Sitzung haben wir begonnen uns mit

Mehr

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Motivation Lineare Gleichungssysteme treten in einer Vielzahl von Anwendungen auf und müssen gelöst werden In Abschnitt 355 haben wir gesehen, dass

Mehr

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Fachbereich Mathematik SS 11 Prof. Dr. Kollross 1./9. Juni 11 Susanne Kürsten Tristan Alex Gruppenübung Aufgabe G1 (Minitest) Sei V ein euklidischer oder unitärer Vektorraum.

Mehr

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen Mathematik für Ingenieure II, SS 9 Freitag 9.6 $Id: quadrat.tex,v. 9/6/9 4:6:48 hk Exp $ 6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen 6. Symmetrische Matrizen Eine n n Matrix heißt symmetrisch wenn

Mehr

Grundlegende Definitionen aus HM I

Grundlegende Definitionen aus HM I Grundlegende Definitionen aus HM I Lucas Kunz. März 206 Inhaltsverzeichnis Vektorraum 2 2 Untervektorraum 2 Lineare Abhängigkeit 2 4 Lineare Hülle und Basis 5 Skalarprodukt 6 Norm 7 Lineare Abbildungen

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2018

Mathematik II für Studierende der Informatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2018 (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2018 5. April 2018 Zu der Vorlesung wird ein Skript erstellt, welches auf meiner Homepage veröffentlicht wird: http://www.math.uni-hamburg.de/home/geschke/lehre.html

Mehr