Heinrich-Wieland-Schule macht schon im dritten Jahr Lust aufs Fliegen
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- Leonard Brahms
- vor 7 Jahren
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1 Heinrich-Wieland-Schule macht schon im dritten Jahr Lust aufs Fliegen Wahlfach Luft- und Raumfahrttechnik Da sich dieses Fach (Erster Artikel siehe Adler Ausgabe 04/13) immer größerer Beliebtheit erfreut möchten wir hiermit über das bisher Erreichte berichten. In diesem Schuljahr wird am Technischen Gymnasium der Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim mittlerweile zum dritten Mal das Wahlfach Luft- und Raumfahrttechnik angeboten, das auch als Prüfungsfach für das Abitur gewählt werden kann. Wie berichtet ist die Heinrich-Wieland-Schule als Versuchsschule für dieses Fach ausgesucht worden. Damit das in der Schule erlernte Wissen nicht nur graue Theorie bleibt, gibt es in Kooperation mit dem Luftsportclub Pforzheim-Straubenhardt e.v. die Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Hier dürfen die Schüler am Steuerknüppel eines Segelflugzeuges sitzen und dieses in Begleitung eines erfahrenen Segelfluglehrers selber steuern. Bei Gefallen an dieser Sportart kann der Flugschein erworben werden. Der theoretische Teil der Prüfung dürfte dann aufgrund des Schulunterrichts keine große Hürde mehr darstellen. Vermittelt werden in den drei Schuljahren die Grundlagen in den Bereichen Aerodynamik, Flugzeugsysteme, Flugzeugbau, Antriebstechnik, Navigation, Meteorologie, Raunfahrttechnik und Luftrecht. Der erste Kurs, der im September 2013 seinen Anfang nahm, wird dieses Jahr zum Abitur geführt. Er durfte sich an vielen Exkursionen erfreuen. So stand zu Beginn ein eintägiger Besuch zur internationalen Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt in Friedrichshafen am Bodensee an. Viele der Teilnehmer hatten vorher noch nie die Möglichkeit ein Flugzeug aus der Nähe zu betrachten. Da der Ausflug an einem normalen Werktag stattfand, gab es genügend Zeit um mit den Ausstellern interessante Gespräche zu führen. Im Laufe des Schuljahres wurden einige Flugzeugwerke besichtigt. Dazu gehörte der Flugzeughersteller DG-Flugzeugbau GmbH. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler in die Geheimnisse der Faserverbundbauweise eingeweiht. In einer einwöchigen Exkursion nach Hamburg wurden dann noch die Airbus-Werke und die Lufthansa Technik Basis besucht. Dort fanden ebenfalls sehr interessante Führungen und Vorträge statt. In Kooperation mit der Universität Stuttgart ermöglichte uns der Fachbereich der Luft- und Raumfahrttechnik hinter die Kulissen des Studienbetriebes zu schauen. Hier wurde uns ein hochinteressantes eintägiges Programm gestaltet. Dazu gehörte ein Vortrag über die Triebwerkstechnik eines Doktoranden, ein Flug im Cockpit eines Airbus Flugsimulators (Hier durfte jeder mal ans Steuer) und eine sehr umfangreiche Besichtigung der Abteilung für Aerodynamik. Neben einigen Windkanalvorführungen durften die Teilnehmer auch selber Versuche durchführen. Die Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart wurde durch unseren ehemaligen Schüler Johannes Brommer ermöglicht. Dieser studiert an der UNI und findet es wirklich schade, dass dieses Fach nicht schon zu seiner Zeit existierte. Durch ein Essen in der Mensa wurde der Tag kulinarisch abgerundet, so dass die Schüler nun eine gute Vorstellung haben, wie es an einer Universität zugeht.
2 Ein Tag an der UNI-Stuttgart Der praktische Teil auf dem Flugplatz Schwanner Warte der Gemeinde Straubenhardt wurde nun wirklich von allen Teilnehmern begeistert aufgenommen. Der Verein hatte sich ein wirklich tolles Programm ausgedacht. So wurde jeder Teilnehmer rotierend in jedes Aufgabengebiet, welches zum Gelingen eines Flugbetriebes notwendig ist, einbezogen. Jeder hatte dadurch die Möglichkeit den Flugbetrieb in allen Phasen ausführlich kennenzulernen und aktiv daran teilzunehmen. Gekrönt wurde der Tag dann natürlich durch einen oder mehrere schöne Flüge. Dass das Lepo-Fahren für die jungen Leute ebenfalls einen Höhepunkt darstellte muss man wohl nicht extra erwähnen. Abschließend wurden gemeinsam die Flugzeuge in die Halle geräumt und alle waren zufrieden. Vielen Dank an alle teilnehmenden Vereinsmitglieder. Ohne Sie wäre der schöne Tag nicht möglich gewesen. Große Begeisterung Mittlerweile hat der Verein schon vier Schüler aus der Heinrich-Wieland-Schule als aktive Vereinsmitglieder hinzugewonnen. Ein Fünfter ist wegen der Nähe in einen anderen Verein eingetreten. Der erste hat schon seine A-Prüfung absolviert.
3 Der erste alleingeflogene Schüler Falls kurz vor dem Abitur noch Zeit sein sollte, steht zum Abschluss noch ein Navigationsdreiecksflug mit einem viersitzigen Flugzeug aus. Besonders hervorzuheben ist die Anzahl der Sponsoren. Das Interesse der Firmen ist außerordentlich stark, so dass sie uns in vielfältiger Weise unterstützen. Besonders großzügig erwiesen sich die Firma Franz Aircraft Engines GmbH Rotax, die uns einen Rotax-Motor zu Schulungszwecken bereitgestellt hat, sowie die Fa. MT-Propeller Entwicklung GmbH, die uns für diesen Motor einen Dreiblatt- Verstellpropeller zur Verfügung gestellt hat. Da wir auch eine Schule für staatlich anerkannte Techniker beherbergen, wurde dieser Kontakt sofort genutzt um die Entwicklung und den Bau eines funktionstüchtigen Modellwindkanals als Technikerarbeit zu vergeben. Dieser ist mittlerweile fertiggestellt und liefert für Laborversuche gute aussagekräftige Werte. Übergabe des Windkanals durch den Technikerschüler Daniel Fröschle an die Schülerinnen des TG11 Auch dieses Jahr unterstützte uns der BWLV indem er uns einen doppelsitzigen Flugsimulator für den Informationstag zur Verfügung stellte. Dieser wurde naturgemäß vom Publikum sehr gut angenommen und stellte zusammen mit dem Rumpf einer LS10-s des Segellflugzeugherstellers DG- Flugzeugbau GmbH und vielen Ausstellungsstücken der Lufthansa-Technik, Güntert & Kohlmetz
4 GmbH, Winter-Flugzeuginstrumente und Lange-Flugzeugbau ein Highlight dar. Der Flugsimulator wird in der Woche danach noch zu Unterrichtszwecken eingesetzt. Zur Freude der Schüler natürlich. Flugsimulatorunterricht Der Initiator dieses Projekts ist der Lehrer W. Horn. Er ist Pilot und Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik, sowie Prüfer Kl.3. Er war, bevor er als Lehrer an die Heinrich-Wieland-Schule kam, lange Zeit in einem luftfahrttechnischem Unternehmen tätig. So wird er doch einiges aus der Praxis zu erzählen haben. So bleibt zu hoffen, dass durch dieses Projekt viel flugbegeisterter Nachwuchs rekrutiert wird und der Beginn einer beruflichen Karriere im Flugzeugbau gefördert wird. Außerdem sind wir schon alle auf die ersten Präsentationsprüfungen des ersten Kurses für das Abitur gespannt. In einigen Wochen müssen hierzu die Themen von den Schülerinnen und Schülern eingereicht werden.
5 Kontakt Heinrich-Wieland-Schule Graf-Leutrum-Str Pforzheim Weitere Informationen über das Projekt unter:
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