Monitoring und Evaluation in der EFRE-/ESF-Begleitforschung 2007 bis 2013 in Niedersachsen
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- Liane Breiner
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1 Monitoring und Evaluation in der EFRE-/ESF-Begleitforschung 2007 bis 2013 in Niedersachsen Die EU-Strukturfondsförderung soll auch in der neuen Förderperiode einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele der niedersächsischen Wirtschaftsförderungs- und Arbeitsmarktpolitik leisten. Zur Gewährleistung der Qualität, Effizienz und Kohärenz der vorgesehenen Interventionen im Sinne des Art 47 der Allgemeinen Verordnung (EG) 1083 / 2006 hat das Land Niedersachsen, vertreten durch das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting mit der kontinuierlichen Programmbegleitung (Monitoring) und -bewertung (Evaluation) der erreichten Ergebnisse und Wirkungen der geförderten Maßnahmen beauftragt. Steria Mummert Consulting war bereits in der zurückliegenden Förderperiode 2000 bis 2006 für die Programmbegleitung und -bewertung der ESF-Förderung zuständig. In der neuen Förderperiode wird diese Aufgabe für die EFRE- und ESF-Förderung nunmehr gemeinsam mit der Prognos AG, dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) sowie dem genderbüro wahrgenommen. Steria Mummert Consulting zählt zu den führenden europäischen Unternehmensberatungen und berät den öffentlichen Sektor seit über 30 Jahren. Seit über 10 Jahren unterstützt ein eigenes Kompetenzcenter Wirtschaft, Arbeit und Soziales Bund, Länder und Kommunen und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Bearbeitung konkreter kommunaler Problemstellungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Hierzu gehören auch seit vielen Jahren Fragestellungen zur Programmgestaltung und -evaluation auf Bundes- und Landesebene. Neben dem Land Niedersachsen unterstützt Steria Mummert Consulting beispielsweise die Bundesländer Bremen, Berlin und Baden-Württemberg in der Abwicklung der Förderung des Europäischen Sozialfonds. Die Prognos AG zählt zu den führenden europäischen Wirtschaftsforschungs- und Strategieberatungsunternehmen für die öffentliche Hand. Die Prognos AG ist bestens mit den Fragestellungen der sektoralen und regionalen Strukturpolitik vertraut. So unterstützte die Prognos AG u. a. die Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg in der Erstellung ihrer Operationellen Programme. Zudem verfügt die Prognos AG über tiefe Sachkenntnis der niedersächsischen Wirtschaftsförderungspolitik. Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) ist ein seit mehr als 25 Jahren tätiges unabhängiges, wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut. Dem Gründungsauftrag folgend zeichnet sich das NIW durch umfangreiche Kenntnisse der sozioökonomischen Besonderheiten des Landes Niedersachsen und seiner Regionen aus und besitzt langjährige Erfahrungen in den Bereichen Regionalpolitik, Regionalberichterstattung/-analyse und Regionale Entwicklungskonzepte sowie darüber hinaus in der Abschätzung regionalökonomischer Effekte. Das genderbüro wird von Dr. Regina Frey geführt. Es bietet Forschung und Evaluation, Beratung und Fortbildung in den Bereichen Gender Mainstreaming und Gender Budgeting. Das genderbüro unterstützt bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming, das als ein Prozess der Qualitätsverbesserung der laufenden Arbeit einer Institution und somit als Querschnittsaufgabe verstanden wird. Steria Mummert Consulting AG Seite 1 von 5
2 Zielsetzung und Konzept der laufenden Bewertung Das Ziel der laufenden Bewertung ist in der Verordnung (EG) 1083/2006, Art. 47, Abs. 1 verankert: Ziel der Bewertungen ist es, Qualität, Effizienz und Kohärenz der Interventionen der Fonds zu steigern sowie die Strategie und die Durchführung der Operationellen Programme im Hinblick auf die spezifischen Strukturprobleme der betreffenden Mitgliedstaaten zu verbessern, wobei das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung sowie die im Gemeinschaftsrecht vorgesehene Umweltverträglichkeitsprüfung und strategische Umweltprüfung berücksichtigt werden. Demnach ist die laufende Bewertung ein zentrales Instrument zur Unterstützung der Programmsteuerung. Die kontinuierliche Erhebung von Informationen zum materiellen und finanziellen Verlauf, zu den Ergebnissen und Wirkungen der durchgeführten Fördermaßnahmen sowie zur Veränderung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen ermöglicht sowohl die Einschätzung zum Ergebnisstand laufender Vorhaben als auch die Ableitung möglicher Verbesserungspotentiale hinsichtlich der Erreichung der in den Operationellen Programmen festgelegten Zielsetzungen. Ziel der Bewertung gemäß Art. 47 VO (EG) 1083 / 2006 Ziel der Bewertung gemäß Art. 47 VO (EG) 1083 / 2006 Steigerung Steigerung von von Qualität, Qualität, Effizienz Effizienz und und Kohärenz Kohärenz der der Interventionen Interventionen Ansatz im Sinne des Arbeitsdokuments Nr. 5 Ansatz im Sinne des Arbeitsdokuments Nr. 5 Laufende Laufende Bewertung Bewertung EDV-Begleitsystem EDV-Begleitsystem (ESF (ESF / / EFRE) EFRE) Komponente Komponente 1: 1: Monitoring Monitoring Komponente Komponente 2: 2: Evaluation Evaluation Programmbegleitung Programmbegleitung (Zielerreichungsgrad, (Zielerreichungsgrad, (Programmbewertung (Programmbewertung -abweichung; -abweichung; Umsteuerungsbedarfe Umsteuerungsbedarfe (Hypothesen)) (Hypothesen)) Relevanz; Kohärenz, Wirkungen) Relevanz; Kohärenz, Wirkungen) Durchführungs- Lfd. Lfd. Programm-/ Durchführungs- Programm-/ berichte Projektcontrolling berichte Projektcontrolling (ESFZiel 1 / Ziel 2; EFRE Ziel 1 / Ziel 2) (ESFZiel 1 / Ziel 2; EFRE Ziel 1 / Ziel 2) Sonderuntersuchungen Sonderuntersuchungen (Fallstudien (Fallstudien / / Halbzeitbewertung ) Halbzeitbewertung ) Evaluationsplan Evaluationsplan Ziel: Ziel: Unterstützung Unterstützung der der Programmsteuerung Programmsteuerung / / -umsetzung -umsetzung durch durch die die Fondsverwaltung Fondsverwaltung (auf (auf allen allen Ebenen Ebenen der der Programmumsetzung) Programmumsetzung) Steria Mummert Consulting AG Seite 2 von 5
3 Das Monitoring bezeichnet die laufende Beobachtung der Umsetzung und Durchführung der Operationellen Programme sowie der Veränderungen des externen Umfeldes. Es dient daher der Ermittlung der Zielerreichung hinsichtlich der in den Operationellen Programmen festgelegten Zielsetzungen. Mithin stehen die folgenden Fragestellungen im Mittelpunkt des Monitorings: Zielerreichungsgrad: Welche Outputs, Ergebnisse und Wirkungen erreichen die Programme, Schwerpunkte, Förderbereiche und Projekte? Zielabweichungen: Welche Abweichungen sind im Bezug auf die in den Operationellen Programmen gesetzten Ziele festzustellen? Hypothesen/Umsteuerungsbedarfe: Welche Abweichungen bedürfen einer genaueren Untersuchung im Rahmen der Evaluation? Das Monitoring betrachtet die Ergebnisse und Qualität der Programmdurchführung. Dieses erfolgt u. a. mithilfe der Ermittlung von Zielerreichungsgraden. Die Ergebnisse des Monitoringprozesses werden in jährlichen Durchführungsberichten und als Grundlage in Sonderuntersuchungen zusammengefasst. Das Monitoring beschränkt sich in diesem Zusammenhang nicht nur auf die Programmebene. Vielmehr wird auch das externe Umfeld einbezogen, um eine etwaige Veränderung sozioökonomischer Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Programmdurchführung ermitteln zu können. Die Evaluation setzt auf den Ergebnissen des Monitorings auf. Im Mittelpunkt steht hierbei die weitergehende Untersuchung bzw. Analyse festgestellter Abweichungen. Hierdurch können Korrekturbedarfe oder neue Schwerpunktsetzungen der Förderung abgeleitet werden. Die Evaluation beleuchtet somit die Wirkungen und Effizienz der niedersächsischen Förderprogramme. Im Vordergrund stehen bei der Evaluation demnach die folgenden Fragestellungen: Relevanz: Ist die Strategie nach wie vor angemessen im Hinblick auf die Veränderungen im sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Umfeld? Externe Kohärenz: Trägt die Strategie weiterhin zur Erreichung der regional-, landes-, bundes- und gemeinschaftspolitischen Ziele bei? Interne Kohärenz: Sind die gewählten Maßnahmen geeignet, die festgelegten Zielsetzungen zu erreichen? Ergibt sich ein etwaiger Anpassungsbedarf? Auswirkungen: Welche Auswirkungen (Output, Wirkungen) hat die verfolgte Strategie? Sind diese zielführend? Effektivität/Effizienz: Werden die Programme im Rahmen der zur Verfügung gestellten Mittel umgesetzt? Können die Ziele des Operationellen Programms weiterhin erreicht werden? Umsteuerungsbedarf: In welchen Bereichen der Förderung besteht ggf. Korrekturbedarf? Steria Mummert Consulting AG Seite 3 von 5
4 Das IT-Monitoringsystem im Überblick Die wesentliche Informationsgrundlage des Monitorings und der Evaluation bildet ein ganzheitliches IT- Monitoringsystem. Dieses gewährleistet eine effiziente und zielgerichtete Erfassung sämtlicher für die Strukturfondsförderung relevanter Daten auf allen an der Förderung beteiligten Ebenen. Es unterstützt die mit der Abwicklung der Strukturfondsförderung betrauten Stellen in der Wahrnehmung ihrer Steuerungs-, Umsetzungsund Kontrollfunktion. Die folgende Abbildung skizziert das IT-Monitoringsystem. NBank NBank-Netz ABAKUS Land Niedersachsen Europäische Kommission SFC2007 NBank Evaluatoren Landesnetz Öffentlichkeit Strukturfonds-Manager Projektträger/ Begünstigte eu-foerdert.niedersachsen.de websta Steria Mummert Consulting AG Seite 4 von 5
5 Den Mittelpunkt des Begleitsystems bilden die Anforderungen und Informationsbedarfe der Fondsverwaltung, der beteiligten Ressorts (Fachreferate der Verwaltungsbehörde, Bescheinigungsbehörde und Prüfbehörde), der NBank sowie des Evaluatorenteams. Im Strukturfonds-Manager fließen alle Informationen zusammen: ABAKUS: ABAKUS ist das Antragsverwaltungssystem der NBank zur Erfassung und Verwaltung u. a. von ESF- und EFRE-Anträgen. Alle förderrelevanten Informationen und insbesondere die Erfassung von Finanzdaten, die im Rahmen der Antrags-, Bewilligungs- und Verwendungsnachweisprüfung entstehen, sind im ABAKUS hinterlegt. websta: Das webbasierte Stammblattverfahren ist das Portal zur internetbasierten Erfassung der Projekt-, Teilnehmer- und Unternehmensstammdaten. Das websta wird sowohl für den EFRE- als auch für den ESF- Förderbereich eingesetzt. Die materiellen Daten der geförderten Projektvorhaben werden auf der Grundlage des webbasierten Stammblattverfahrens (websta) erhoben. Dieses unterstützt zum einen die Programmverwaltung in der Bewertung laufender Vorhaben, bietet jedoch zum anderen umfangreiche Informationen für die Projektträger. Strukturfondsmanager: Das bestehende niedersächsische Data-Warehouse-System im Bereich des ESF vereint Informationen zum finanziellen (Antragsdaten) und materiellen Verlauf (Stammblattdaten) der Projekte, Teilnehmer/innen und Unternehmen, zu sozioökonomischen Rahmenbedingungen sowie zu den Befragungsergebnissen. Dieses wurde zu Beginn der Förderperiode um den EFRE-Bereich erweitert und in den Strukturfondsmanager integriert. Der Strukturfondsmanager enthält ferner eine zentrale Applikation zur Erstellung von Zahlungsanträgen, die indikative Finanzplanung, ein Modul zur Erfassung der technischen Hilfe sowie weitere Anwendungen zur Unterstützung des Programmmanagementprozesses. Der Strukturfondsmanager ermöglicht umfangreiche und flexible Analyse- bzw. Auswertungsmöglichkeiten auf der Grundlage der erfassten materiellen und finanziellen Daten. Er gewährleistet ein einheitliches Berichtswesen für sämtliche an der Verwaltung der Strukturfondsförderung beteiligten Stellen. Gleichwohl kann das Berichtswesen auf die speziellen Informationsbedürfnisse der Verwaltungs-, Bescheinigungs- oder Prüfbehörden sowie der Evaluatoren und der beteiligten Ressorts zugeschnitten werden. Der Strukturfondsmanager unterstützt somit in hohem Maße eine effektive und effiziente Steuerung der Strukturfondsförderung. SFC2007: Das SFC2007-System ist die zentrale Webapplikation zur Kommunikation und zum Datenaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission. Alle an die Europäische Kommission zu liefernde Dokumente, wie z. B. die Jahresberichte oder die Operationellen Programme, sind über dieses System zu erfassen. : In Niedersachsen werden die Informations- und Publizitätsaktivitäten über einen breiten multimedialen Ansatz realisiert. Informationen zur Umsetzung der EFRE- und ESF-Programme werden im über die Seite zur Verfügung gestellt. Steria Mummert Consulting AG Seite 5 von 5
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