Förderung trifft Wirklichkeit
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- Christoph Fuhrmann
- vor 7 Jahren
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1 , Petra Raue Institut für Ländliche Räume Förderung trifft Wirklichkeit - kritische Betrachtung der PROFIL-Förderung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels Weg(e)weiser demographischer Wandel - Workshop III Braunschweig,
2 Gliederung Das PROFIL-Programm Arbeitsschritte der Evaluierung Analyse der Förderdaten Ergebnisse zur Dorferneuerung Ergebnisse zu Leader und ILE-Regionen Empfehlungen 2
3 Was ist PROFIL? Programm zur Förderung im ländlichen Raum für Niedersachsen und Bremen Laufzeit 2007 bis 2013 Wesentliche Inhalte: Schwerpunkt 1: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landund Forstwirtschaft Schwerpunkt 2: Verbesserung der Umwelt und der Landschaft Schwerpunkt 3: Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft Schwerpunkt 4: Leader 3
4 Welche Fördermaßnahmen sind für den demographischen Wandel aus dem PROFIL-Programm relevant? Schwerpunkt 3: Verschiedene Fördermaßnahmen, die auf die integrierte ländliche Entwicklung (ILE) abzielen: Dorferneuerung Umnutzung Kulturerbe Dienstleistungseinrichtungen Tourismus Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte, Regionalmanagement Wegebau Breitband Schwerpunkt 4: Leader Grundsätzlich: Anteilsförderung, nichtrückzahlbarer Zuschuss 4
5 Was haben wir im Rahmen der Evaluierung gemacht? Dokumentenanalyse Auswertung von Förderdaten 10 Dorfstudien mit Ortsbegehungen und Interviews Fallstudien in 2 Leader- und einer ILE-Region Befragung von RegionalmanagerInnen und den Mitgliedern der LAGn und ILE-Lenkungsgruppen Interviews mit ausgewählten Projektträgern 5
6 Leader/Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Welche Regionen gibt es im Bereich des Zweckverbands? Leader: Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land (Landkreis Gifhorn: Stadt Wittingen, Samtgemeinden Brome, Hankensbüttel und Wesendorf) ILE-Regionalmanagement: Nördl. Harzvorland, Peiner Land, Elm-Asse ILEK: Landkreis Gifhorn, Westharz, Landkreis Helmstedt 6
7 Mio. Euro Förderdaten: Was wurde insgesamt in Niedersachsen gefördert? Breitband Dorferneuerung Dienstleistungse. Diversifizierung Schwerpunktsetzung des Landes, Maßnahme mit langer Tradition, gut abwickelbar ILEK Kulturerbe Regionalman. Leader kein Leader Tourismus Wegebau Fördersumme (EU, Bund, Land) der abgeschlossenen Projekte der Jahre 2007 bis 2010, insgesamt rund 142 Mio. Euro 7
8 Förderdaten: Wer hat die Förderung in Niedersachsen erhalten? Zweckverband Sonstige Sonstiger Privater Gebietskörperschaft Landwirt / Handwerksbetrieb Kirche Gemeinnütziger e.v. Fördersumme (EU, Bund, Land) der abgeschlossenen Projekte der Jahre 2007 bis 2010, Leader und ILE-Förderung 8
9 Wohin sind die Fördergelder gegangen? Förderung in Euro je km² Förderung in Euro je km² mehr als Euro bis unter Euro bis unter Euro weniger als Euro Fördersumme (EU, Bund, Land) der abgeschlossenen Projekte der Jahre 2007 bis 2010, Leader und ILE-Förderung 9
10 Wohin sind die Fördergelder gegangen? Förderung in Euro je Einwohner Förderung in Euro je Einwohner über 30 Euro 20 bis unter 30 Euro 10 bis unter 20 Euro unter 10 Euro Fördersumme (EU, Bund, Land) der abgeschlossenen Projekte der Jahre 2007 bis 2010, Leader und ILE-Förderung 10
11 Mio. Euro Was wurde in der Region mit der Förderung gemacht? 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 - Wegebau Tourismus ILEK und ReM Kultuererbe Div und Dienstl. Dorferneuerung Breitband Gifhorn Goslar Helmstedt Peine Salzgitter Wolfenbüttel Wolfsburg Fördersumme (EU, Bund, Land) der abgeschlossenen Projekte der Jahre 2007 bis 2010, Leader und ILE-Förderung 11
12 Was wurde im Rahmen der Dorferneuerung gemacht? Erhaltung und Gestaltung von Bausubstanz: Arbeiten an Gebäuden und Gebäudeteilen (Dächer, Fenster, Fassaden) Arbeiten im öffentlichen Verkehrsraum: Gestaltung und Sanierung von Straßen und Plätzen Deutlicher Schwerpunkt in den Dorferneuerungsplänen und auch bei der Projektumsetzung Führt zur Erhaltung der Dorfkerne, besserem Erscheinungsbild der Dörfer, Identitätserhalt Bürgerengagement: Bürger beteiligen sich an der Erstellung von Dorferneuerungsplänen/bei der Umsetzung von Projekten (in der Region 28 Dorferneuerungspläne erstellt von 2007 bis 2010) Verbesserung von Gemeinschaftseinrichtungen in den Dörfern (vor allem Dorfgemeinschaftshäuser) Kann zur Bündelung und Strukturierung dörflicher Aktivitäten und zu mehr Engagement führen 12
13 Erkenntnisse Dorferneuerung Niedersachsen ist sehr unterschiedlich, gerade was die Entwicklungstendenzen in den ländlichen Räumen betrifft. Bisherige Ziele der Dorferneuerungsförderung gehen nicht speziell auf die Herausforderungen des demographischen Wandels ein. Bauliche Gestaltung steht bisher im Mittelpunkt, kritisches Thema wie Umgang mit zunehmendem Leerstand findet zu wenig Beachtung (Beispiel: keine/kaum Erhebungen zu Leerstand in den Dörfern oder zur Bevölkerungsentwicklung). Dorferneuerungspläne? Es wäre mehr möglich für die Bearbeitung von aktuellen Herausforderungen. 13
14 Dienstleistungen zur Grundversorgung Maßnahme wird nur wenig genutzt: Bis Ende 2010 insgesamt 19 Projekte abgeschlossen, davon 11 in LEADER-Regionen Inhalte: v. a. Nahwärme (8); Dorfladen (2); Machbarkeitsstudien (ÖPNV, Landschaftspflege), Tanzstudio, Kindertagespflege Beispiele aus Hessen: Anschubfinanzierung von Personalkosten zum Aufbau eines Netzwerkes Nachbarschaftshilfe Projektmanagement "Generationenarbeit im Oberen Fuldatal" / Aufbau Netzwerk von ehrenamtlich Engagierten und Fachdiensten Reaktivierung und Ausbau des Zeltplatzes - Schaffung einer Jugenderlebnis- und Bildungsstätte Erstellung eines Gesundheitsnetzes im Internet, Datenerfassung Einrichtung eines Familienkommunikationszentrums (Cafeteria, Aufenthaltsräume, Sanitäranlagen) Die Maßnahme bietet auch in Niedersachsen mehr Potenzial! 14
15 Ergebnisse aus den Leader und ILE-Regionen Fördermöglichkeiten reichen nicht zur Realisierung integrierter Entwicklungsstrategien. Inwieweit bieten die aktuellen Fördertatbestände ausreichende Möglichkeiten, um Projekte zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie zu realisieren? 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ILE-RM (n=18) mit L+-Erfahrung (n=13) ohne L+-Erfahrung (n=16) 1=vollkommen ausreichend =überhaupt nicht ausreichend Defizite insbesondere in den Themenbereichen Wirtschaft, Soziales (v. a. Jugend), Demographie 15
16 Ergebnisse aus den Leader und ILE-Regionen Überwindung des Kirchturmdenkens ist zum großen Teil gelungen. Inwieweit treffen folgende Aussagen auf die Arbeit in der LAG/ILE-Lenkungsgruppe zu? Die gesamte Region steht im Vordergrund. 0% 20% 40% 60% 80% 100% Leader ILE 1 = Trifft voll und ganz zu = Trifft gar nicht zu Kann ich nicht einschätzen 16
17 Ergebnisse aus den Leader und ILE-Regionen Positive Effekte auf Zusammenarbeit und Vernetzung in der Region (interkommunal, zwischen unterschiedlichen Themenbereichen), die auch über das Fördergeschäft hinausgehen, z. B. Zusammenarbeit der Bauhöfe, gemeinsamer Einkauf im Bereich der Feuerwehren Beteiligung und Vernetzungseffekt zwischen Akteuren in ILE-Regionen (bisher) geringer als in Leader-Regionen und stärker auf kommunale Akteure beschränkt 17
18 Erkenntnisse Leader/ILE Wenig Verbindungen zwischen Dorf und Region Aus unserer Sicht stärkere Vernetzung Region Dorferneuerung sinnvoll Sensibilisierung und Information dringend erforderlich Aber Kapazitäten für Auseinandersetzung mit dem Thema (personelle Ressourcen, fachliche Kompetenz) reichen aus Sicht der Regionalmanager nicht in der Verwaltung (Gemeinden, Landkreise) im Regionalmanagement der Leader- und ILE-Regionen Gutes Beispiel: Landkreis Emsland Demographiebeauftragter 18
19 Empfehlungen Information, Sensibilisierung und Weiterbildung für Regionalmanagements, regionale Akteure, Dorferneuerungsplaner, Potenzial der Maßnahmen mehr ausnutzen, inhaltliche Arbeit höher bewerten als die reine Anzahl der Projekte Stärkere dorfübergreifende Zusammenarbeit und Zusammenarbeit mit regionalen Prozessen (Leader, ILE) Thema demographischer Wandel stärker in die Dorferneuerung einbeziehen! Gute Ansätze bekannt machen Diskussion auch auf übergeordneter Ebene Neue Kriterien für die Aufnahme von Dörfern ins Dorferneuerungsprogramm Dorferneuerungspläne entschlacken + mehr fordern im Bezug auf aktuelle Probleme 19
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