Identitätstheorie. Identitätstheorie: Einwände

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Identitätstheorie. Identitätstheorie: Einwände"

Transkript

1 Identitätstheorie J.J.C. Smart Mentale Zustände sind mit Gehirnzuständen aposteriori, aber nicht begrifflich/ logisch identisch. Semantischer Physikalismus: Die Ausdrücke M und N sind synonym, d.h. sie treffen mit begrifflicher Notwendigkeit auf dieselben Gegenstände zu. Identitätstheorie: Die Ausdrücke M und N sind nomologisch koextensional, d.h. sie treffen mit naturgesetzlicher Notwendigkeit auf dieselben Gegenstände zu. 493 Identitätstheorie: Einwände Identisch, aber nicht begrifflich identisch? Die Identität mentaler Zustände mit physikalischen Zuständen ist nicht eine Sache unserer Sprache (semantischer Physikalismus, Wittgenstein, Ryle). Identitäten, die nomologisch und a posteriori sind, müssen wir erst entdecken. (Wasser ist mit H 2 O identisch; die Temperatur ist mit der mittleren kinetischen Energie der Moleküle eines Gases identisch; Blitze sind elektrische Entladungen) Vorteile Die Identitätstheorie setzt nicht voraus, dass jeder mentale Ausdruck in physikalischer Sprache definiert werden kann. Die Identitätstheorie bietet eine einfache Lösung für das Problem der kausalen Verursachung

2 Identitätstheorie: Einwände Scheineinwände Jeder, so ungebildet er auch sein mag, kann völlig problemlos über seine Nachbilder oder Schmerzen reden...; trotzdem weiß er vielleicht nicht das geringste über Neurophysiologie.... Also können die Dinge, über die wir sprechen, wenn wir unsere Empfindungen beschreiben, keine Gehirnprozesse sein. (Smart 1959) Man kann sinnvollerweise von einer molekularen Bewegung im Gehirn sagen, sie sei langsam oder schnell, gerade oder kreisförmig, aber es ist nicht sinnvoll, dies von der Erfahrung, etwas Gelbes zu sehen, zu sagen. (Smart 1959) Empfindungen sind privat, Gehirnprozesse sind öffentlich. Wenn ich aufrichtig sage Ich sehe ein gelb-oranges Nachbild und keinen sprachlichen Fehler mache, dann kann ich mich nicht irren. Aber ich kann mich in Bezug auf einen Gehirnprozess irren. (Smart 1959) 495 Identitätstheorie: Einwände Die Multirealisierbarkeit mentaler Zustände Ein bestimmter mentaler Zustand kann bei verschiedenen Personen mit unterschiedlichen neuronalen Zuständen korreliert sein. Selbst bei ein und derselben Person kann sich die Korrelation zwischen mentalen und Gehirnzuständen im Laufe ihres Lebens dramatisch verändern. Die Neurophysiologie der meisten Tiere unterscheidet sich von der unsrigen stark. Im Prinzip spricht nichts dagegen, sich Gehirne vorzustellen, die nicht aus Nervenzellen sondern z.b. aus Silizium-Chips bestehen. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass jedem Typ eines mentalen Zustands genau ein Typ eines neurophysiologischen Zustands entspricht. Fazit: Die Identitätstheorie setzt voraus, dass es eindeutige naturgesetzliche Korrelationen zwischen mentalen Zuständen und Gehirnzuständen gibt. Aber diese scheint es grundsätzlich nicht zu geben! 496 2

3 Funktionalismus Mentale Zustände sind funktionale Zustände. Hilary Putnam Funktionale Zustände sind Zustände eines Systems, die durch ihre kausale Rolle (also durch ihre Inputs und Outputs) charakterisiert werden können. Jerry Fodor Z 1 Z 2 Z 1 Ned Block Z 2 Z 1 Z1 497 Funktionalismus - Einwände Einwand der seltsamen Realisierungen Es könnte Systeme geben, die die gleiche funktionale Architektur wie bewusste Menschen aufweisen, von denen wir aber nicht sagen würden, dass sie ein Bewusstsein hätten. Qualia Der Funktionalismus kann die Qualia bzw. Erlebnisgehalte der mentalen Zustände nicht erklären. Externalismus Gedanken sind nicht im Kopf (Putnam): Die interne funktionale Architektur der Gedanken Die Ulme ist ein Baum und Die Buche ist ein Baum kann die gleiche sein. Dennoch sind diese zwei Gedanken unterschiedliche Gedanken, weil sie sich auf Verschiedenes beziehen

4 Anomaler Monismus Donald Davidson Identitätstheorie Jeder mentale Zustand (jedes mentale Ereignis) des Typs M ist mit einem neuronalen Zustand (Ereignis) des Typs N a posteriori identisch. Anomaler Monimsus Jeder mentale Zustand (jedes mentale Ereignis) ist mit einem physikalischen Zustand (Ereignis) irgendeines Typs - a posteriori identisch. 499 Anomaler Monismus Interaktion 1. Mentale Ereignisse interagieren kausal mit physischen Ereignissen, sie können einander verursachen. Strikte Gesetze 2. Ereignisse, die einander verursachen, fallen unter ein striktes Naturgesetz. Die Anomalität des Mentalen 3. Es gibt keine strikten Naturgesetze über mentale Ereignisse

5 Anomaler Monismus Das Prinzip der Leib-Seele-Interaktion Mentale Ereignisse interagieren kausal mit physischen Ereignissen, sie können einander verursachen. Diese Annahme hat eine hohe intuitive Plausibilität. Sie entspricht den Vorstellungen unseres Alltags. Es scheint selbstverständlich zu sein, dass z.b. Angst (ein mentales Ereignis) eine Fluchtreaktion (ein physisches Ereignis) verursachen kann. Umgekehrt verursacht beispielsweise ein Tritt gegen das Schienbein (ein physikalisches Ereignis) eine Schmerzempfindung (ein mentales Ereignis). 501 Anomaler Monismus Der Gesetzescharakter von Kausalität Ereignisse, die einander verursachen, fallen unter ein striktes Naturgesetz. Seit der berühmten Kritik des Kausalbegriffs durch David Hume, wird von den meisten Autoren anerkannt, dass die Rede von einer kausalen Beziehung nur dann (teilweise) gerechtfertigt werden kann, wenn wir naturgesetzmäßige Verallgemeinerungen finden, die zwischen Ursache und Wirkung bestehen

6 Anomaler Monismus Die Anomalität des Mentalen Es gibt keine strikten Naturgesetze über mentale Ereignisse. Davidsons These ist nicht, dass es grundsätzlich keine psychischen oder psychophyischen Gesetzmäßigkeiten gibt. Wir alle kennen solche Gesetzmäßigkeiten wie etwa: Wenn jemand Hunger verspürt, dann isst er etwas. Wenn jemandem ins Schienbein getreten wurde, dann verspürt er Schmerz. Davidson behauptet vielmehr, dass solche Gesetzmäßigkeiten immer nur einen eingeschränkten Charakter hätten (d.h. vielerlei Ausnahmen zulassen) und damit nie strikte Naturgesetze wie etwa das Newtonsche Fallgesetz sein können. 503 Anomaler Monismus Interaktion 1. Mentale Ereignisse interagieren kausal mit physischen Ereignissen, sie können einander verursachen. 1* Einzelne mentale Ereignisse interagieren als physische Ereignisse kausal mit einzelnen physischen Ereignissen, sie können einander verursachen. Strikte Gesetze 2. Ereignisse, die einander verursachen, fallen unter ein striktes Naturgesetz. Die Anomalität des Mentalen 3. Es gibt keine strikten Naturgesetze über mentale Ereignisse. 3* Es gibt keine strikten Naturgesetze über mentale Ereignistypen

7 Problem: Anomaler Monismus Ist eine Tokenidentität ohne eine Typenidentität verständlich? Wenn die These der Tokenidentität wahr wäre, dann fällt ein einzelnes physikalisches Ereignis n 1 sobald es identisch mit einem mentalen Ereignistyp ist, auch unter einem mentalen Ereignistyp M. Eine bestimmte physische Realisierung einer bestimmten Blauwahrnehmung n 1 beispielsweise fällt unter den mentalen Typ M (Blauwahrnehmung). Nun soll es möglich sein, dass ein anderes physikalisches Ereignis n 2, welches unter demselben physikalischen Typ N wie n 1 fällt, kein mentales Ereignis desselben Typus M (Blauwahrnehmung) realisiert. Das ist schwer verständlich, denn diejenigen physikalischen Ereignisse, die beispielsweise Blauwahrnehmungen realisieren, dürfen dann keine physikalische Eigenschaft gemeinsam haben, denn sonst würden sie ja unter denselben physikalischen Typ N fallen. Daher impliziert die Position des anomalen Monismus eine noch weitgehendere nichtreduktionistische Position als etwa der Funktionalismus, denn bei diesem lassen sich ja mentale Ereignisse eines bestimmten Typs immer noch auf gemeinsame kausale Rollen charakterisieren. 505 Anomaler Monismus und Supervenience Supervenienz (lat. von super über, zusätzlich und venire kommen ): Eine Klasse von Eigenschaften M superveniert genau dann über einer Klasse von Eigenschaften P, wenn es nicht möglich ist, M zu ändern, ohne P zu ändern. Slogan: Keine psychischen Unterschiede ohne physische Unterschiede. El Grecos Blick auf Toledo... und eine perfekte Fälschung... die von mir beschriebene Position... lässt sich mit der Auffassung vereinbaren, dass geistige Merkmale in gewissem Sinne von physischen Merkmalen abhängig sind oder über diesen supervenieren. Eine derartige Supervenience ließe sich in dem Sinne auffassen, dass es keine zwei Ereignisse geben kann, die in allen Hinsichten physisch gleich, aber in einer geistigen Hinsicht verschieden sind... Supervenience dieser Art enthält nicht Reduzierbarbeit durch ein Gesetz oder eine Definition. (Davidson, Mental Events, 1970) 506 7

8 Fodor: Die repräsentationale Theorie des Geistes Jerry [Alan] Fodor (*1959) Jerry Fodor, einer der einflussreichsten Autoren in der Philosophie des Geistes, hat ab etwa Mitte der 70er Jahre eine recht komplexe Theorie entwickelt, die sehr viel avancierter als der Funktionalismus oder der anomale Monismus ist und behauptet, deren Hauptprobleme lösen zu können. Seine Hauptthese besagt, dass das Denken ein Prozess ist, der viele Ähnlichkeiten mit der Ausführung eines Computerprogramms hat. The Language of Thought (1975) The Modularity of Mind (1983) Psychosemantics. The Problem of Meaning in the Philosophy of Mind (1987) A Theory of Content and other Essays (1990) 507 Fodor: Die repräsentationale Theorie des Geistes Die zentralen Thesen der RTG (RT) Repräsentationsthese Jemand befindet sich genau dann in einem intentionalen psychischen Zustand des Typs A mit dem Inhalt p, wenn er sich in einer funktionalen Relation RA zu einer mentalen Repräsentation r befindet, die die Bedeutung p hat. (LOT) These von der Sprache des Geistes Mentale Repräsentationen haben eine syntaktische Struktur und eine kompositionale Semantik. (CT) Computationsthese Die Kausalbeziehungen zwischen intentionalen Zuständen beruhen auf struktursensitiven (syntaktischen) Symbolverarbeitungsprozessen über mentale Repräsentationen

9 RTG: Repräsentationsthese (RT) Jemand befindet sich genau dann in einem intentionalen psychischen Zustand des Typs A mit dem Inhalt p, wenn er sich in einer funktionalen Relation R A zu einer mentalen Repräsentation r befindet, die die Bedeutung p hat. Überzeugungsspeicher Wünschespeicher Absichtenspeicher r 1 r 2 r 3 r 4 r r 6 r 7 r r 11 r 12 r r 9 r r 14 r R Ü R W R A Jerry glaubt, dass Raben schwarz sind. (i) r 3 hat die Bedeutung [[Raben sind schwarz]]. (ii) r 3 befindet sich in Jerrys Überzeugungsspeicher. 509 RTG: Language of Thought und Computationsthese (LOT) (CT) Mentale Repräsentationen haben eine syntaktische Struktur und eine kompositionale Semantik. Die Kausalbeziehungen zwischen intentionalen Zuständen beruhen auf struktursensitiven (syntaktischen) Symbolverarbeitungsprozessen über mentale Repräsentationen. Wer F(a) glaubt, glaubt auch x F(x). (i) Suche im Überzeugungsspeicher eine Repräsentation der Form F(a). (ii) Überprüfe, ob sich eine Repräsentation der Form x F(x) im Überzeugungsspeicher befindet. (iii) Falls ja, gehe zu (i). (iv) Falls nein, schreibe die Repräsentation x F(x) in den Überzeugungsspeicher und gehe dann zu (i). Wenn jemand p und <wenn p, dann q> glaubt, dann glaubt er auch q. (i) Suche im Überzeugungsspeicher eine Repräsentation der Form p. (ii) Überprüfe, ob sich eine Repräsentation der Form <wenn p, dann q> im Überzeugungsspeicher befindet. (iii) Falls nein, gehe zu (i). (iv) Falls ja, schreibe die Repräsentation q in den Überzeugungsspeicher und gehe dann zu (i)

10 RTG: Language of Thought und Computationsthese Wenn jemand p erreichen will und glaubt, dass die Ausführung von h ein geeignetes Mittel zu Erreichung von p ist, und nicht glaubt, dass die Ausführung von h Folgen hat, die er nicht will, dann wird er normalerweise daran gehen, h auszuführen. (i) Wähle eine Repräsentation r aus dem Wunschspeicher aus und streiche sie aus dem Speicher. (ii) Bilde eine Liste aller in einer gegebenen Situation möglichen Handlungen und wähle aus dieser eine Handlung h aus und streiche sie aus der Liste. (iii) Prüfe, ob sich die mentale Repräsentation h r im Überzeugungsspeicher befindet. (iv) Falls nein, gehe zu (ii) zurück. (v) Falls ja, prüfe ob sich eine Repräsentation h r im Überzeugungsspeicher befindet. (vi) Falls ja, prüfe ob sich eine mentale Repräsentation r im Wunschspeicher befindet. (vi) Falls ja, gehe zu (ii) zurück. (vii) Falls nein, führe h aus. 511 Das chinesische Zimmer John R. Searle Stellen Sie sich vor, Sie wären in ein Zimmer eingesperrt, in dem mehrer Körbe mit Chinesischen Symbolen stehen. Und stellen Sie sich vor, dass Sie (wie ich) kein Wort Chinesisch verstehen, dass Ihnen allerdings ein auf Deutsch verfasstes Regelwerk für die Handhabung dieser Chinesischen Symbole gegeben worden wäre. Die Regeln geben rein formal... an, was mit den Symbolen gemacht werden soll. Eine solche Regel mag lauten: Nimm ein Kritzel-Kratzel-Zeichen aus Korb 1 und lege es neben ein Schnörkel-Schnarkel-Zeichen aus Korb 2. Nehmen wir nun an, dass irgendwelche anderen Chinesischen Symbole in das Zimmer gereicht werden, und dass Ihnen noch zusätzliche Regeln dafür gegeben werden, welche Chinesischen Symbole jeweils aus dem Zimmer herauszureichen sind. Die hereingereichten Symbole werden von den Leuten draußen Fragen genannt, und die Symbole, die Sie dann aus dem Zimmer herausreichen, Antworten Antworten aber dies geschieht ohne ihr Wissen. Nehmen wir außerdem an, dass die Programme so trefflich und ihre Ausführung so brav ist, dass Ihre Antworten sich schon bald nicht mehr von denen eines chinesischen Muttersprachlers unterscheiden lassen. (John R. Searle, Geist, Gehirn und Wissenschaft, 1984)

11 Explizite Repräsentationen? Der These [(CT)] zufolge sind mentale Prozesse kausale Abfolgen von Transformationen mentaler Repräsentationen. Daher müssen Vorkommnissen propositionaler Einstellungen Vorkommnisse mentaler Repräsentationen entsprechen... [sonst] ist die RTG schlicht falsch (Jerry Fodor, Psychosemantics, 1987) Daniel C. Dennett In einem Gespräch mit dem Entwickler von Schachprogrammen hörte ich kürzlich die folgende Kritik an einem Konkurrenzprogramm: Es glaubt, dass es seine Dame früh ins Spiel bringen muss. Damit wird dem Programm auf sehr nützliche und Vorhersagen ermöglichende Weise eine propositionale Einstellung zugeschrieben... Aber auf keiner der vielen Ebenen, auf denen in diesem Programm etwas explizit repräsentiert wird, gibt es ein explizites Vorkommnis einer Repräsentation, die auch nur annähernd die gleiche Bedeutung hätte wie der Satz Ich sollte meine Dame früh ins Spiel bringen. (Daniel C. Dennett, A Cure for the Common Code, 1978) 513 Dennetts Instrumentalismus Daniel Dennett (*1942) Dennett ist ein amerikanischer Philosoph und Direktor des Zentrums für Kognitionswissenschaften an der Tufts University. Als Schüler von Gilbert Ryle beschäftigt sich Dennett hauptsächlich mit der Philosophie des Geistes und gilt heute als einer der führenden Vertreter dieser Disziplin. Content and Consciousness (1969) Brainstorms. Philosophical Essays on Mind and Psychology (1978) Elbow Room (1984) The Intentional Stance (1987) Consciousness Explained (1991) Kinds of Minds (1996) Brainchildren Essays On Designing Minds (1998)

12 Dennetts Instrumentalismus Komplexe Systeme lassen sich verschieden beschreiben, und zwar durch die: Physikalische Einstellung (physical stance) Funktionale Einstellung (design stance) Intentionale Einstellung (intentional stance) Man sagt in einem solchen Fall Verhalten voraus, indem man dem System den Besitz gewisser Informationen zuschreibt, von ihm annimmt, dass es von gewissen Zielen geleitet wird, und sich dann auf der Grundlage dieser Zuschreibungen und Annahmen die vernünftigste und angemessenste Handlung überlegt. (Dennett, Intentional Systems, 1971) Dennetts Instrumentalismus: Ein Wesen hat dann intentionale Zustände, wenn sein Verhalten in einer intentionalen ti Einstellung vorhergesagt und erklärt werden kann. Tatsächliche Überzeugungen zu haben (to be a true believer) heißt nicht anderes als ein intentionales System zu sein, ein System dessen Verhalten verlässlich und weitestgehend mit Hilfe der intentionalen Strategie vorausgesagt werden kann. (Dennett, True Believers. The Intentional Strategy and Why it Works, 1981) 515 Dennetts Instrumentalismus Der Spagat zwischen eliminativen Materialismus und intentionalen Realismus (A) Es ist theoretisch möglich und empirisch wahrscheinlich, dass es weder in der neuronalen noch in der funktionalen Architektur des Gehirns Strukturen gibt, die den intentionalen Zuständen entsprechen, mit deren Hilfe wir auf der intentionalen Ebene unser Verhalten voraussagen und erklären. (B) Es ist sinnvoll und sogar unvermeidlich, an der intentionalen Strategie festzuhalten und intentionale Zustände in einem gewissen Sinne für real zu halten. Instrumentalismus Wir verwenden die intentionale Strategie aus pragmatischen Gründen, wenn uns Verhaltenserklärungen und voraussagen auf der funktionalen oder der physikalischen Ebene nicht zugänglich sind. Wir sind uns aber bewusst, dass die Annahme, dass das Verhalten eines Menschen durch seine intentionalen Zustände hervorgerufen wird, nichts weiter als eine nützliche Fiktion ist, denn wir wissen ja, dass die wirklichen Ursachen dieses Verhaltens auf der funktionalen und der physikalischen Ebene zu suchen sind

13 Eliminativer Materialismus Paul Churchland Patricia Churchland Steven Stich Scientific Realism and the Plasticity of Mind (1979) A Neurocomputational Perspective (1989) The Engine of Reason, the Seat of the Soul (1995) Neurophilosophy. Toward a Unified Science of the Mind- Brain (1986) Brain-Wise. Studies in Neurophilosophy (MIT Press, 2002) From Folk Psychology to Cognitive Science: The Case Against Belief (1983) The Fragmentation of Reason (1990) Deconstructing the Mind (1996) 517 Eliminativer Materialismus Das Theorieargument (1) Die Alltagspsychologie hat den Status einer Theorie und ist damit grundsätzlich falsifizierbar. (2) Falls diese Theorie falsifiziert wäre, könnte es sich herausstellen, dass sich die Begriffe der Alltagspsychologie auf nichts beziehen. (3) Die Alltagspsychologie ist eine schlechte und eine seit 2500 Jahren stagnierende Theorie. (4) Die sich rasant entwickelnden Neurowissenschaften können schon jetzt kognitive Fähigkeiten erklären, zu denen die Alltagspsychologie keinen Zugang hat. (5) Die Alltagspsychologie gehört abgeschafft Unser Glauben an mentale Zustände ist genauso eine falsche Theorie, wie das geozentrische Weltbild und wird genauso in der Wissenschaftsentwicklung abgeschafft werden

14 Argumente gegen den eliminativen Materialismus Intuitive Vorbehalte Die These des eliminativen Materialismus scheint so offensichtlich falsch zu sein, dass sich jede weitere Argumentation erübrige. Zudem ist die Existenz von mentalen Zuständen zentral für unser Weltbild, weshalb es enorm starker Argumente bedürfe, um deren Existenz erfolgreich zu bestreiten. if commonsense psychology were to collapse, that would be, beyond comparison, the greatest intellectual catastrophe in the history of our species... (Fodor 1987) Inkohärenzeinwand Da der Eliminativist seinen Thesen Bedeutung zuspricht und sie für wahr und begründet hält, setzt er implizit das voraus, was er eigentlich bestreiten will mentale Zustände. Qualia Da Qualia allgemein als Eigenschaften von mentalen Zuständen angesehen werden, ist ihre Existenz nicht mit dem Eliminativismus verträglich. Eliminative Materialisten lehnen daher auch Qualia ab. Dies ist problematisch, da die Existenz von Qualia vollkommen offensichtlich scheint. 519 Das Leib-Seele-Problem Physikalismus Problem: Wie kann der Geist, trotz seiner materiellen Natur, nichtmaterielle Eigenschaften haben (Qualia, Intentionalität)? Behaviorismus Mentale Zustände sind lediglich Verhaltensbeschreibungen bzw. dispositionen. Problem: Mentale Zustände lassen sich nicht auf Verhaltensbeschreibungen reduzieren. Identitätstheorie Mentale Zustände sind a posteriori identisch mit neuronalen Zuständen. Problem: Mentaler Zustände können verschieden realisiert sein. Funktionalismus Mentale Zustände sind funktionale Zustände des Gehirnautomaten und können unterschiedlich realisiert sein. Problem: Wie können die funktionslosen Eigenschaften mentaler Zustände (Qualia) erklärt werden? Supervenience-Theorie Mentale Zustände basieren auf physikalischen Zuständen, lassen sich aber nicht aus diesen ableiten. Problem: unbefriedigend Instrumentalismus/ Materialismus Mentale Zustände gibt es nicht. Problem: Die Leugnung des Phänomens löst unser Problem nicht und ist seinerseits nicht begründet. Dualismus Problem: Wie ist es möglich, dass Geist und Materie interagieren? Interaktionistischer Dualismus Geist und Materie interagieren kausal miteinander. Problem: Wie und wo können die beiden Substanzen interagieren? Psychophysischer Parallelismus Geist und Materie interagieren nicht miteinander, sondern laufen in einer von Gott geschaffenen Synchronizität ab. Problem: Gott als perfekter, anfänglicher Synchronisierer notwendig. Okkasionalismus Geist und Materie interagieren nicht miteinander, sondern werden von Gott von Fall zu Fall aufeinander abgestimmt. Problem: Gott als perfekter, unablässiger Synchronisierer notwendig. Epiphänomenalismus Zwar verursachen physische Phänomene mentale Phänomene, aber nicht umgekehrt. Problem: Wie und wo wirkt Materie auf den Geist ein? Widerspricht den Erhaltungsgesetzen der Physik. Idealismus Es gibt nur geistige Phänomene. Solipsismus Alles, was existiert, existiert nur in MEINEM Geist

Identitätstheorie. Identitätstheorie: Einwände

Identitätstheorie. Identitätstheorie: Einwände Identitätstheorie J.J.C. Smart Mentale Zustände sind mit Gehirnzuständen (bzw. generell mit physischen Zuständen) a posteriori identisch. Semantischer Physikalismus: Die Ausdrücke M und N sind synonym,

Mehr

Logischer Behaviorismus Identitätstheorie

Logischer Behaviorismus Identitätstheorie Spielarten des Physikalismus Semantischer Physikalismus Logischer Behaviorismus Identitätstheorie Funktionalismus Anomaler Monismus und Supervenience Repräsentationale Theorie des Geistes Instrumentalismus

Mehr

Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes

Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes Ansgar Beckermann Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes 3., aktualisierte und erweiterte Auflage wde G Walter de Gruyter Berlin New York Inhaltsverzeichnis Vorwort Vorwort zur zweiten Auflage

Mehr

6. Philosophie des Geistes

6. Philosophie des Geistes Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Holm M.A. Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Holm M.A. 6.

Mehr

Physikalismus. Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di / Markus Wild & Rebekka Hufendiek. Sitzung 7 ( )

Physikalismus. Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di / Markus Wild & Rebekka Hufendiek. Sitzung 7 ( ) Physikalismus Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di 10-12 / Markus Wild & Rebekka Hufendiek Sitzung 7 (26.3.13) Physikalismus? Allgemeine metaphysische These (Metaphysica generalis): Alles, was existiert,

Mehr

6. Philosophie des Geistes

6. Philosophie des Geistes Philosophische Fakultät Institut Institut für für Philosophie, Lehrstuhl für für Theoretische Philosophie, Holm Holm Bräuer Bräuer M.A. M.A. 6. Philosophie des Geistes Problembereiche Ontologie Körper-Geist-Problem

Mehr

Phänomenales Bewusstsein

Phänomenales Bewusstsein Mi (4) [13:00 14:30] ABS 214 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer Proseminar Phänomenales Bewusstsein WS 2009/2010 Büro: BZW A 416 Sprechstunde:

Mehr

Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer. 6. Philosophie des Geistes

Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer. 6. Philosophie des Geistes Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer 6. Philosophie des Geistes 1313 Tod und Narr aus dem Großbaseler Totentanz (Kupferstichkopie von

Mehr

Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer. 6. Philosophie des Geistes

Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer. 6. Philosophie des Geistes Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer 6. Philosophie des Geistes 1423 Tod und Narr aus dem Großbaseler Totentanz (Kupferstichkopie von

Mehr

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz //

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz  // Literatur Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Hilary Putnam 1967: The Nature of Mental States, in: Hilary Putnam 1975: Mind, Language and Reality. Philosophical Papers II, 429-440.

Mehr

Frage: Wenn wir annehmen, dass es keine immaterielle Seele gibt, ist damit das Leib Seele Problem vollständig gelöst? Geist und Gehirn. Nein.

Frage: Wenn wir annehmen, dass es keine immaterielle Seele gibt, ist damit das Leib Seele Problem vollständig gelöst? Geist und Gehirn. Nein. Programm Prof. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Theoretische Philosophie der Gegenwart Teil III: Philosophie des Geistes 3. Geist und Gehirn 1 Das Problem mentaler Eigenschaften 2 Die Identitätstheorie

Mehr

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz //

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz  // Literatur Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Philosophie des Geistes Kapitel 5: Einwände gegen die Identitätstheorie I: Smarts klassische Einwände J.J.C. Smart: Sensations and Brain

Mehr

Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein. Vorwort... 1

Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein. Vorwort... 1 Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein Vorwort... 1 Teil I: Woraus besteht das Geist-Materie-Problem? 1. Einleitung... 10 2. Erkenntnistheoretische Voraussetzungen zur

Mehr

Referat zum Thema: Einführung in die Cognitive Science Funktionalismus, Multiple Instanziierung und Supervenienz

Referat zum Thema: Einführung in die Cognitive Science Funktionalismus, Multiple Instanziierung und Supervenienz Referat zum Thema: Einführung in die Cognitive Science Funktionalismus, Multiple Instanziierung und Supervenienz Von Ali Delavar und Dennis Querfurt (0718377) Seminar: Neuere psychologische Fachliteratur

Mehr

Erwin Rogler. Zum Leib-Seele Problem in der Philosophie des 20. Jahrhunderts

Erwin Rogler. Zum Leib-Seele Problem in der Philosophie des 20. Jahrhunderts 1 Erwin Rogler Zum Leib-Seele Problem in der Philosophie des 20. Jahrhunderts Montag, den 21.1. und 28.1.2008, 14 15 Uhr Raum 2501, Campus Westend Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltung von Prof.

Mehr

DAS FORMALISTENMOTTO IN DER COGNITIVE SCIENCE:

DAS FORMALISTENMOTTO IN DER COGNITIVE SCIENCE: DAS FORMALISTENMOTTO IN DER COGNITIVE SCIENCE: SYNTAX MIRRORS SEMANTICS Edgar Walser 0115595 1 Inhaltsangabe 1. Einführung 3 2. Basisannahmen zur intentionalen Verursachung 3 3. Jerry Fodors Repräsentationalismus

Mehr

Materialistische (physikalistische, naturalistische) Theorieansätze zum ontologischen Status von Bewusstsein

Materialistische (physikalistische, naturalistische) Theorieansätze zum ontologischen Status von Bewusstsein 2 Materialistische (physikalistische, naturalistische) Theorieansätze zum ontologischen Status von Bewusstsein 1. Der logische Behaviourismus Hauptvertreter: Gilbert Ryle, Carl Gustav Hempel Blütezeit:

Mehr

Donald Davidson ( )

Donald Davidson ( ) Foliensatz Davidson zur Einführung.doc Jasper Liptow 1/9 Donald Davidson (1917-2003) Geb. am 6. März 1917 in Springfield, Mass. Studium der Literaturwissenschaft und Philosophiegeschichte (u.a. bei A.

Mehr

Philosophische Grundlagen der Kognitiven Psychologie und das Leib-Seele-Problem

Philosophische Grundlagen der Kognitiven Psychologie und das Leib-Seele-Problem Professur für Allgemeine Psychologie Vorlesung im SS 2013 Kognitionspsychologie: Denken, Sprache und Problemlösen Philosophische Grundlagen der Kognitiven Psychologie und das Leib-Seele-Problem Prof. Dr.

Mehr

Eigene MC-Fragen "Leib-Seele-Problem" 1. Welche Annahme ist nicht zutreffend auf das Konzept der Abwärtsverursachung nach Detel (2007)?

Eigene MC-Fragen Leib-Seele-Problem 1. Welche Annahme ist nicht zutreffend auf das Konzept der Abwärtsverursachung nach Detel (2007)? Eigene MC-Fragen "Leib-Seele-Problem" 1. Welche Annahme ist nicht zutreffend auf das Konzept der Abwärtsverursachung nach Detel (2007)? Detels Modell der mentalen Verursachung macht vom Konzept der Abwärtsverursachung

Mehr

Allg. theoretische Positionen beim Leib-Seele-Problem

Allg. theoretische Positionen beim Leib-Seele-Problem Allg. theoretische Positionen beim Leib-Seele-Problem Position Theorien Monismus Es kann nur einen geben! Materialismus/Physikalismus Nur das Physische ist gegeben! Reduktiver Physikalismus alle psychischen

Mehr

Arno Ros. Materie und Geist. Eine philosophische Untersuchung. mentis PADERBORN

Arno Ros. Materie und Geist. Eine philosophische Untersuchung. mentis PADERBORN Arno Ros Materie und Geist Eine philosophische Untersuchung mentis PADERBORN Inhaltsverzeichnis Vorwort 15 Teil I: Woraus besteht das Geist-Materie-Problem? 25 1. Einleitung 26 2. Erkenntnistheoretische

Mehr

Wie verstehen wir etwas? sprachliche Äußerungen. Sprachphilosophie, Bedeutungstheorie. Personen mit ihren geistigen Eigenschaften in der Welt

Wie verstehen wir etwas? sprachliche Äußerungen. Sprachphilosophie, Bedeutungstheorie. Personen mit ihren geistigen Eigenschaften in der Welt Donald Davidson *1917 in Springfield, Massachusetts, USA Studium in Harvard, 1941 abgeschlossen mit einem Master in Klassischer Philosophie 1949 Promotion in Harvard über Platons Philebus Unter Quines

Mehr

Phänomenales Bewußtsein als Problem für den Materialismus. von Alexander Staudacher

Phänomenales Bewußtsein als Problem für den Materialismus. von Alexander Staudacher Phänomenales Bewußtsein als Problem für den Materialismus von Alexander Staudacher Walter de Gruyter Berlin New York 2002 Inhaltsverzeichnis Vorwort Inhaltsverzeichnis V VII Einleitung 1 1. Phänomenales

Mehr

Orientierungsfragen und -aufgaben für die Klausur zur Vorlesung über Theologische Fragen an die Hirnforschung. Erste Lieferung

Orientierungsfragen und -aufgaben für die Klausur zur Vorlesung über Theologische Fragen an die Hirnforschung. Erste Lieferung Orientierungsfragen und -aufgaben für die Klausur zur Vorlesung über Theologische Fragen an die Hirnforschung Erste Lieferung Zum Thema: Einführung: Verbreitete Ansichten, die für die Theologie relevant

Mehr

Bewusstsein und Willensfreiheit im menschlichen Entscheiden und Tun

Bewusstsein und Willensfreiheit im menschlichen Entscheiden und Tun Bewusstsein und Willensfreiheit im menschlichen Entscheiden und Tun (3. Kernthema, Nachbardisziplinen ) Dr. Bettina Walde Philosophisches Seminar Johannes Gutenberg-Universität 55099 Mainz walde@uni-mainz.de

Mehr

These der Erklärungslücke: In einem zu klärenden Sinne von Erklärung ist eine solche Erklärung im Fall von Bewusstseinsphänomenen

These der Erklärungslücke: In einem zu klärenden Sinne von Erklärung ist eine solche Erklärung im Fall von Bewusstseinsphänomenen 1 Worum es geht: Erklärung der Eigenschaften eines Gegenstandes (Makrogegenstand) aufgrund seiner internen Struktur (Mirkostruktur). Voraussetzung: Es ist in gewöhnlichen Fällen im Prinzip möglich, die

Mehr

Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat?

Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat? Einleitung Dr. M. Vogel Vorlesung Grundprobleme der Philosophie des Geistes Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat? Malvin Gattinger Vor einem Antwortversuch will ich

Mehr

Hilary Putnam. The Meaning of 'Meaning'

Hilary Putnam. The Meaning of 'Meaning' Hilary Putnam The Meaning of 'Meaning' 1975 Inhalt Über den Autor...3 Die Bedeutung von 'Bedeutung'...4 The Meaning of 'Meaning'...5 Intension und Extension...6 Unscharfe Grenzen...7 Ambiguität...10 Zwei

Mehr

GRUNDKURS PHILOSOPHIE DES GEISTES

GRUNDKURS PHILOSOPHIE DES GEISTES Thomas Metzinger (Hrsg.) GRUNDKURS PHILOSOPHIE DES GEISTES Band 3: Intentionalität und mentale Repräsentation mentis PADERBORN Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche

Mehr

Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie (systemat.-theol.) Prof. Dr. Lucia Scherzberg WS 2009/10

Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie (systemat.-theol.) Prof. Dr. Lucia Scherzberg WS 2009/10 Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie (systemat.-theol.) Prof. Dr. Lucia Scherzberg WS 2009/10 Christus erfreut die Seele mit Geigenspiel (Buchmalerei um 1497 von Rudolf Stahel, Martinus-Bibliothek

Mehr

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz //

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz  // Literatur Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Philosophie des Geistes Kapitel 6: Einwände gegen die Identitätstheorie II: Kripkes Argument und das Problem der Multirealisierbarkeit

Mehr

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie Prof. Dr. Jörg Rössel Ablaufplan 1. Einleitung: Was ist Wissenschaft(stheorie) überhaupt? 2. Vorbereitung I: Logik und Argumentation

Mehr

Allgemeine Literatur zur Philosophie des Geistes. Prof. Dr. Christian Nimtz //

Allgemeine Literatur zur Philosophie des Geistes. Prof. Dr. Christian Nimtz  // Allgemeine Literatur zur Philosophie des Geistes Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Philosophie des Geistes Kapitel 1: Grundfragen der Philosophie des Geistes Grundlage der Vorlesung

Mehr

Philosophie des Geistes. Einleitung

Philosophie des Geistes. Einleitung 1 Philosophie des Geistes Einleitung 1. Die Geschichte des Leib-Seele-Problems 1.1 Descartes interaktionistischer Dualismus 1.2 Okkasionalismus, Doppelaspektlehre und prästabilierte Harmonie 1.3 Monistische

Mehr

Philosophische Kritik an den Aussagen der Neurobiologie: die Geist- Gehirn-Problematik

Philosophische Kritik an den Aussagen der Neurobiologie: die Geist- Gehirn-Problematik 1 Philosophische Kritik an den Aussagen der Neurobiologie: die Geist- Gehirn-Problematik (Roew 2010) A Einleitende Bemerkungen Die folgende Darstellung ist in mehrerer Hinsicht eine didaktische Reduktion.

Mehr

Über die Natur der Dinge Materialismus und Wissenschaft

Über die Natur der Dinge Materialismus und Wissenschaft Mario Bunge/Martin Mahner Über die Natur der Dinge Materialismus und Wissenschaft S. Hirzel Verlag Stuttgart Leipzig Inhaltsverzeichnis Vorwort IX Danksagung XII 1 Einleitung 1 1.1 Zwei radikal verschiedene

Mehr

Hilary Putnam. Für die Erkenntnistheorie wichtige Schriften (Auswahl) The Meaning of Meaning (1975) Putnam I ( metaphysischer.

Hilary Putnam. Für die Erkenntnistheorie wichtige Schriften (Auswahl) The Meaning of Meaning (1975) Putnam I ( metaphysischer. Hilary Putnam *1926 in Chicago lebt ab 1927 mit seiner Familie in Paris 1934 Rückkehr in die USA 1944-48 Studium der Mathematik und Philosophie an der University of Pennsylvania 1948-49 Graduiertenstudium

Mehr

Grundlage: Gleichheitsdoktrin der Kausalität: zwischen Ursache und Wirkung muss Gleichheit der Natur bestehen (causa aequat effectum).

Grundlage: Gleichheitsdoktrin der Kausalität: zwischen Ursache und Wirkung muss Gleichheit der Natur bestehen (causa aequat effectum). 3. Philosophie des Geistes 3.1 Die Identitätstheorie Ausgang von Descartes Interaktionismus: Große Zahl von Einwänden gegen die Wechselwirkung von Leib und Seele. Breit geteilte Annahme, dass gänzlich

Mehr

John R. Searle: Das syntaktische Argument und die Irreduzibilität des Bewusstseins. Institut für Physik und Astronomie Universität Potsdam

John R. Searle: Das syntaktische Argument und die Irreduzibilität des Bewusstseins. Institut für Physik und Astronomie Universität Potsdam John R. Searle: Das syntaktische Argument und die Irreduzibilität des Bewusstseins Jonathan F. Donges Harald R. Haakh Institut für Physik und Astronomie Universität Potsdam Übersicht Themen 1 Physik, Syntax,

Mehr

Jerry A. Fodor: Kausale Bedeutungstheorie

Jerry A. Fodor: Kausale Bedeutungstheorie Paula Österreicher (0320746) Christoph Salcher (0417080) Jerry A. Fodor: Kausale Bedeutungstheorie Schriftliche Ausarbeitung des Referats SS 2007 Seminar: Neuere psychologische Fachliteratur Seminarleiter:

Mehr

Literatur. J.J.C. Smart: Sensations and Brain Processes, in: Philosophical Review 1959, 68,

Literatur. J.J.C. Smart: Sensations and Brain Processes, in: Philosophical Review 1959, 68, Literatur Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Philosophie des Geistes Kapitel 4: Die Identitätstheorie des Geistes J.J.C. Smart: Sensations and Brain Processes, in: Philosophical

Mehr

Grundkurs Philosophie / Metaphysik und Naturphilosophie (Reclams Universal-Bibliothek) Click here if your download doesn"t start automatically

Grundkurs Philosophie / Metaphysik und Naturphilosophie (Reclams Universal-Bibliothek) Click here if your download doesnt start automatically Grundkurs Philosophie / Metaphysik und Naturphilosophie (Reclams Universal-Bibliothek) Click here if your download doesn"t start automatically Grundkurs Philosophie / Metaphysik und Naturphilosophie (Reclams

Mehr

Ein Gottesbeweis. Die Voraussetzung des Seins ist das Nichts. 1. Die Verachtung des Immateriellen

Ein Gottesbeweis. Die Voraussetzung des Seins ist das Nichts. 1. Die Verachtung des Immateriellen Ein Gottesbeweis Die Voraussetzung des Seins ist das Nichts 1. Die Verachtung des Immateriellen Das einheitliche Weltbild des Westens ist der philosophische Materialismus. Fragen nach dem Immateriellen

Mehr

Descartes Rache. Erwin Rogler

Descartes Rache. Erwin Rogler 1 Descartes Rache Zuerst möchte ich den Titel des Vortrags erläutern. Decartes revenge (Descartes Rache) ist eine Wortprägung des amerikanischen Philosophen Jaegwon Kim in seinem Buch Mind in a Physical

Mehr

Wolfgang Maiers Psychologische Bewusstseinsforschung in neuro-logischer Perspektive? Epistemologische Vergewisserungen

Wolfgang Maiers Psychologische Bewusstseinsforschung in neuro-logischer Perspektive? Epistemologische Vergewisserungen Wolfgang Maiers Psychologische Bewusstseinsforschung in neuro-logischer Perspektive? Epistemologische Vergewisserungen Gliederung 1. Neurowissenschaft eine neue Leitdisziplin für die Humanwissenschaften?

Mehr

Die Grenzen der KI: Können Maschinen denken?

Die Grenzen der KI: Können Maschinen denken? Die Grenzen der KI: Können Maschinen denken? Eine Argumentation von Searle (1986, 1990) und Churchland und Churchland (1990) Proseminar Denkmaschinen Sommersemester 2005 Vorgestellt von Matthias Bonnesen

Mehr

Descartes, Dritte Meditation

Descartes, Dritte Meditation Descartes, Dritte Meditation 1. Gewissheiten: Ich bin ein denkendes Wesen; ich habe gewisse Bewusstseinsinhalte (Empfindungen, Einbildungen); diesen Bewusstseinsinhalten muss nichts außerhalb meines Geistes

Mehr

Eine Einführung in die Philosophie des Geistes. Ringvorlesung WS 2000/01 Prof. Dr. Ansgar Beckermann

Eine Einführung in die Philosophie des Geistes. Ringvorlesung WS 2000/01 Prof. Dr. Ansgar Beckermann Eine Einführung in die Philosophie des Geistes Ringvorlesung WS 2000/01 Prof. Dr. Ansgar Beckermann 16.11.2000 Die Hauptfrage der Philosophie des Geistes Lässt sich und, wenn ja, wie lässt sich der Bereich

Mehr

die Klärung philosophischer Sachfragen und Geschichte der Philosophie

die Klärung philosophischer Sachfragen und Geschichte der Philosophie Programm Christian Nimtz www.nimtz.net // christian.nimtz@phil.uni erlangen.de Theoretische Philosophie der Gegenwart 1 2 3 Unser Programm in diesem Semester Einführung Man unterscheidet in der Philosophie

Mehr

2. Hat der Mensch eine Seele?

2. Hat der Mensch eine Seele? Descartes Bruch mit der Antike 2. Hat der Mensch eine Seele? Kurze Einführung in die Philosophie des Geistes Die Seele hat mit dem biologischen Phänomen des Lebens nichts zu tun. Teil 2 René Descartes

Mehr

Hans Goller Das Rätsel von Körper und Geist

Hans Goller Das Rätsel von Körper und Geist Hans Goller Das Rätsel von Körper und Geist Hans Goller Das Rätsel von Körper und Geist Eine philosophische Deutung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Umschlaggestaltung: schreibervis, Seeheim Das Werk

Mehr

Trifft, wenn Sie eine Entscheidung treffen, Ihr Gehirn die Entscheidung?

Trifft, wenn Sie eine Entscheidung treffen, Ihr Gehirn die Entscheidung? Trifft, wenn Sie eine Entscheidung treffen, Ihr Gehirn die Entscheidung? ------------------------------------------------------------------------------------------------- Lessing-Gymnasium Frankfurt/Main

Mehr

Kein freier Wille nicht schuldfähig?

Kein freier Wille nicht schuldfähig? Kein freier Wille nicht schuldfähig? Menschliche Verantwortung im Spannungsfeld von Gehirnforschung und Ethik Judith Hardegger Keiner kann anders, als er ist. Verschaltungen legen uns fest. Wir sollten

Mehr

David Hume zur Kausalität

David Hume zur Kausalität David Hume zur Kausalität Und welcher stärkere Beweis als dieser konnte für die merkwürdige Schwäche und Unwissenheit des Verstandes beigebracht werden? Wenn irgend eine Beziehung zwischen Dingen vollkommen

Mehr

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz //

Literatur. Prof. Dr. Christian Nimtz  // Literatur Prof. Dr. Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Philosophie des Geistes Kapitel 8: Supervenienz, Emergenz und reduktive Erklärbarkeit, oder Was muss der Physikalist behaupten? Ansgar

Mehr

DAS LEIB-SEELE-PROBLEM UND DIE GEGENWÄRTIGE PHILOSOPHISCHE DISKUSSION

DAS LEIB-SEELE-PROBLEM UND DIE GEGENWÄRTIGE PHILOSOPHISCHE DISKUSSION JOSEF SEIFERT DAS LEIB-SEELE-PROBLEM UND DIE GEGENWÄRTIGE PHILOSOPHISCHE DISKUSSION Eine systematisch-kritische Analyse Zweite, korrigierte und erweiterte Auflage WISSENSCHAFTLICHE DARMSTADT BUCHGESELLSCHAFT

Mehr

Was können wir wissen?

Was können wir wissen? Was können wir wissen? Einführung in die Erkenntnistheorie mit Essaytraining Prof. Dr. Ansgar Beckermann Sommersemester 2001 2 Teile Vorlesung Di 16-18 T2-149 Tutorien Texte Fragen Essays Organisatorisches

Mehr

DIALOGE ÜBER NATÜRLICHE RELIGION

DIALOGE ÜBER NATÜRLICHE RELIGION DAVID HUME DIALOGE ÜBER NATÜRLICHE RELIGION NEUNTER TEIL, SEITEN 73-78 DER A PRIORI BEWEIS DER EXISTENZ GOTTES UND SEINER UNENDLICHEN ATTRIBUTE S. 73-74 Demea : Die Schwächen des a posteriori Beweises

Mehr

Bedeutung und psychischer Gehalt

Bedeutung und psychischer Gehalt Gianfranco Soldati Bedeutung und psychischer Gehalt Eine Untersuchung zur sprachanalytischen Kritik von Husserls früher Phänomenologie Ferdinand Schöningh Paderborn München Wien Zürich Gedruckt mit Unterstützung

Mehr

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Geisteswissenschaft Pola Sarah Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Essay Essay zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a

Mehr

Ein kleiner Abriß der Philosophie des Geistes Das Leib-Seele-Problem

Ein kleiner Abriß der Philosophie des Geistes Das Leib-Seele-Problem Albert-Ludwig-Universität Freiburg Institut für Informatik und Gesellschaft Abteilung Kognitionswissenschaft Seminar Wissensrepräsentation / SS 2000 Dozent: Dipl. Math. Cornelius Hagen Ein kleiner Abriß

Mehr

Einführung in die theoretische Philosophie

Einführung in die theoretische Philosophie Johannes Hübner Einführung in die theoretische Philosophie Verlag J.B. Metzler Stuttgart Weimar Der Autor Johannes Hübner ist Professor für theoretische Philosophie an der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg.

Mehr

Précis zu The Normativity of Rationality

Précis zu The Normativity of Rationality Précis zu The Normativity of Rationality Benjamin Kiesewetter Erscheint in: Zeitschrift für philosophische Forschung 71(4): 560-4 (2017). Manchmal sind wir irrational. Der eine ist willensschwach: Er glaubt,

Mehr

Mentale Verursachung und die neue Reduktionismus-Debatte in der Philosophie des Geistes

Mentale Verursachung und die neue Reduktionismus-Debatte in der Philosophie des Geistes Mentale Verursachung und die neue Reduktionismus-Debatte in der Philosophie des Geistes Michael Esfeld Universität Lausanne, Michael-Andreas.Esfeld@unil.ch (in Patrick Spät (Hg.): Zur Zukunft der Philosophie

Mehr

Von einer pragmatischen Theorie der Bedeutung zur Philosophie des Geistes

Von einer pragmatischen Theorie der Bedeutung zur Philosophie des Geistes Von einer pragmatischen Theorie der Bedeutung zur Philosophie des Geistes Michael Esfeld Université de Lausanne, Section de philosophie CH-1015 Lausanne Michael-Andreas.Esfeld@philo.unil.ch (erschienen

Mehr

Inhaltsübersicht. Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG KAPITEL L. GEIST IN DER KOGNITIVEN NEUROWISSENSCHAFT.

Inhaltsübersicht. Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG KAPITEL L. GEIST IN DER KOGNITIVEN NEUROWISSENSCHAFT. Inhaltsübersicht Inhaltsverzeichnis Danksagung IX XVII EINLEITUNG L KAPITEL L. GEIST IN DER KOGNITIVEN NEUROWISSENSCHAFT. Oder: Form und Inhalt einer Erstaunlichen Hypothese" 31 I. Geist als neuronales

Mehr

Glaube und Notwendigkeit

Glaube und Notwendigkeit UWE MEYER Glaube und Notwendigkeit Eine Untersuchung zur Sprachphilosophie, zur Erkenntnistheorie und zur Philosophie des Geistes FERDINAND SCHÖNINGH PADERBORN - MÜNCHEN - WIEN - ZÜRICH Gedruckt mit Unterstützung

Mehr

Was können wir wissen?

Was können wir wissen? Was können wir wissen? Bandi Die Natur der Erkenntnis Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Prof. Dr. rer. nat. Dr. phil. Gerhard Vollmer Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft

Mehr

Das Menschenbild der Neurowissenschaften und die Ethik des Kaisers neue Kleider? Dieter Birnbacher

Das Menschenbild der Neurowissenschaften und die Ethik des Kaisers neue Kleider? Dieter Birnbacher Das Menschenbild der Neurowissenschaften und die Ethik des Kaisers neue Kleider? Dieter Birnbacher 1. Die modernen Neurowissenschaften: wie groß ist der Fortschritt? Ist das neu gewonnene Wissen geeignet,

Mehr

Grundlagen der THEORETISCHEN PHILOSOPHIE

Grundlagen der THEORETISCHEN PHILOSOPHIE Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer MBA Grundlagen der THEORETISCHEN PHILOSOPHIE Sommersemester 2017 1 TEAM 11 Vorlesung Dozent: Dr.

Mehr

Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen Personen und Schiffen

Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen Personen und Schiffen Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen Personen und Schiffen Daniel von Wachter Oriel College, Oxford Leitseite des Autors: http://von-wachter.de Epost: ersetze ABC in daniel@abc.de durch von-wachter

Mehr

Einführung in die theoretische Philosophie

Einführung in die theoretische Philosophie Einführung in die theoretische Philosophie Prof. Dr. Martin Kusch 1 Flucht, Asyl, Menschenrechte: Philosophische Perspektiven 7. Einheit Donnerstag, 17.11., 19 Uhr, HS I, NIG

Mehr

Ist alles determiniert?

Ist alles determiniert? Ist alles determiniert? Daniel von Wachter Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein www.iap.li 20. November 2013 DvW (IAP) Determiniert? 20. November 2013 1 / 15 Zwei Arten Philosophie

Mehr

Was nehme ich wie ("als was", mit welchen Eigenschaften) wahr?

Was nehme ich wie (als was, mit welchen Eigenschaften) wahr? Wundt: Bewusstseinspsychologie Husserl: Phänomenologische Psychologie Annahme? >Wahrnehmungsinhalte sind das einzige, was unmittelbar = zuverlässig erfahrbar ist >Wahrnehmungsinhalte gelangen über den

Mehr

Hermann Paul. Aufgabe und Methode der Geschichtswissenschaften

Hermann Paul. Aufgabe und Methode der Geschichtswissenschaften Hermann Paul Aufgabe und Methode der Geschichtswissenschaften C e l t i s V e r l a g Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

Mehr

Ninian Smart. *6. Mai 1927 in Cambridge

Ninian Smart. *6. Mai 1927 in Cambridge Ninian Smart *6. Mai 1927 in Cambridge Zahlreiche Werke zu Philosophie und Religion, Religionswissenschaft, darunter: Philosophers and Religious Truth (1964) The Phenomenon of Religion (1973) The World's

Mehr

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare *1919 Bristol während des 2. Weltkriegs mehr als drei Jahre in japanischer Kriegsgefangenschaft 1947 Abschluss seines Studiums in Philosophie und Altphilologie

Mehr

Logik, Sprache, Philosophie

Logik, Sprache, Philosophie FRIEDRICH WAISMANN Logik, Sprache, Philosophie Mit einer Vorrede von Moritz Schlick herausgegeben von Gordon P. Baker und Brian McGuinness unter Mitwirkung von Joachim Schulte PHILIPP RECLAM ]UN. STUTTGART

Mehr

Philosophische Semantik

Philosophische Semantik Wir behaupten, daß es möglich ist, daß zwei Sprecher genau im selben Zustand (im engen Sinne) sind, obwohl die Extension von A im Ideolekt des einen sich von der Extension von A im Ideolekt des anderen

Mehr

Jan-Patrick Stärk. Das Leib-Seele-Problem, die Hirnforschung und die exzentrische Positionalität. Diplomica Verlag

Jan-Patrick Stärk. Das Leib-Seele-Problem, die Hirnforschung und die exzentrische Positionalität. Diplomica Verlag Jan-Patrick Stärk Das Leib-Seele-Problem, die Hirnforschung und die exzentrische Positionalität Diplomica Verlag Stärk, Jan-Patrick: Das Leib-Seele-Problem, die Hirnforschung und die exzentrische Positionalität.

Mehr

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie Prof. Dr. Jörg Rössel Ablaufplan 1. Einleitung: Was ist Wissenschaft(stheorie) überhaupt? 2. Vorbereitung I: Logik und Argumentation

Mehr

Identität statt Emergenz. Plädoyer für einen konservativen Reduktionismus Michael Esfeld und Christian Sachse

Identität statt Emergenz. Plädoyer für einen konservativen Reduktionismus Michael Esfeld und Christian Sachse Identität statt Emergenz. Plädoyer für einen konservativen Reduktionismus Michael Esfeld und Christian Sachse (in Jens Greve und Annette Schnabel (Hgg.): Emergenz. Zur Analyse und Erklärung komplexer Strukturen.

Mehr

Versuch einer Annäherung an den Begriff der Monade und an die Beziehung zwischen Seele und Körper in der Monadologie von Leibniz

Versuch einer Annäherung an den Begriff der Monade und an die Beziehung zwischen Seele und Körper in der Monadologie von Leibniz Versuch einer Annäherung an den Begriff der Monade und an die Beziehung zwischen Seele und Körper in der Monadologie von Leibniz Der Lernende versucht im ersten Teil zu verstehen, wie Leibniz die Monade

Mehr

Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität

Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität Geisteswissenschaft Miriam Ben-Said Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1) Einleitung...S.2 2) Bedeutung der Schlüsselbegriffe...S.3

Mehr

Über den Zusammenhang von Gehirn, Gesellschaft und Geschlecht

Über den Zusammenhang von Gehirn, Gesellschaft und Geschlecht Geisteswissenschaft Anonym Über den Zusammenhang von Gehirn, Gesellschaft und Geschlecht Studienarbeit Humboldt Universität - Berlin Kulturwissenschaftliches Seminar Hauptseminar: Das Unbewusste Sommersemester

Mehr

Der metaethische Relativismus

Der metaethische Relativismus Geisteswissenschaft Julia Pech Der metaethische Relativismus Was spricht für/gegen eine relativistische Position in der Moral? Essay Julia Pech 8.5.2011 Universität Stuttgart Proseminar: Einführung in

Mehr

Leib-Seele-Problem. Caroline Hartmann, Matthias Heinzmann, Nina Hohmann, Sven-Yves Renn

Leib-Seele-Problem. Caroline Hartmann, Matthias Heinzmann, Nina Hohmann, Sven-Yves Renn Leib-Seele-Problem Caroline Hartmann, Matthias Heinzmann, Nina Hohmann, Sven-Yves Renn Ablauf Geschichte Neurowissenschaften intuitiver Dualismus Materialismus Dualismus deduktiv 1. Prämisse Wenn eine

Mehr

Einführung in die Logik

Einführung in die Logik Einführung in die Logik Prof. Dr. Ansgar Beckermann Wintersemester 2001/2 Allgemeines vorab Wie es abläuft Vorlesung (Grundlage: Ansgar Beckermann. Einführung in die Logik. (Sammlung Göschen Bd. 2243)

Mehr

Von Descartes lernen

Von Descartes lernen Von Descartes lernen Kommentar zu Thomas Buchheim, Neuronenfeuer und seelische Tat. Ein neoaristotelischer Vorschlag zum Verständnis mentaler Kausalität 1. Einleitung Michael Esfeld Universität Lausanne,

Mehr

Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie

Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie Analytische Erkenntnistheorie & Experimentelle Philosophie Klassische Analyse von Wissen Die Analyse heisst klassisch, weil sie auf Platon zurück geht (Theaitetos) Sokrates will wissen, was das Wissen

Mehr

Ein Satz wird auch dunkel werden wo solch ein Begriff einfliest; Klar: Ist Erkenntnis wenn man die dargestellte Sache wieder erkennen kann.

Ein Satz wird auch dunkel werden wo solch ein Begriff einfliest; Klar: Ist Erkenntnis wenn man die dargestellte Sache wieder erkennen kann. Lebenslauf: Gottfried Wilhelm Leibniz: 1.Juli 1646(Leipzig) - 14. November 1716 (Hannover) mit 15 Besuchte er Uni Leipzig; mit 18 Mag; wegen seines geringen Alters (kaum 20) nicht zum Doktorat zugelassen;

Mehr

Einführung in die Theoretische Philosophie SS 2013

Einführung in die Theoretische Philosophie SS 2013 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer Einführung in die Theoretische Philosophie 1 Vorlesung Dr. Holm Bräuer Mi (3) [11:10 12:40] WEB/KLEM/U

Mehr

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie Prof. Dr. Jörg Rössel Ablaufplan 1. Einleitung: Was ist Wissenschaft(stheorie) überhaupt? 2. Vorbereitung I: Logik und Argumentation

Mehr

Logik und modelltheoretische Semantik. Was ist Bedeutung?

Logik und modelltheoretische Semantik. Was ist Bedeutung? Logik und modelltheoretische Semantik Was ist Bedeutung? Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 30.5.2017 Zangenfeind: Was ist Bedeutung? 1 / 19 Zunächst: der

Mehr

DREI ARTEN VON EPIPHÄNOMENALISMUS UND DIE KENNTNIS EIGENER BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE

DREI ARTEN VON EPIPHÄNOMENALISMUS UND DIE KENNTNIS EIGENER BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE e-journal Philosophie der Psychologie DREI ARTEN VON EPIPHÄNOMENALISMUS UND DIE KENNTNIS EIGENER BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE von Problemstellung: Das Dilemma mit den Qualia und der Epiphänomenalismus Zu den zentralen

Mehr

Kategoriale Ontologie. Dinge Eigenschaften Sachverhalte Ereignisse

Kategoriale Ontologie. Dinge Eigenschaften Sachverhalte Ereignisse Kategoriale Ontologie Dinge Eigenschaften Sachverhalte Ereignisse 1334 Dinge und ihre Eigenschaften 1335 Dinge sind konkret. (raum-zeitlich lokalisierbar) Dinge sind den Sinnen zugänglich. Dinge sind partikulär.

Mehr

Wie bewegt der Geist den Körper? Das Problem der mentalen Verursachung

Wie bewegt der Geist den Körper? Das Problem der mentalen Verursachung Wie bewegt der Geist den Körper? Das Problem der mentalen Verursachung Michael Esfeld Universität Lausanne, Sektion Philosophie CH-1015 Lausanne, Schweiz Michael-Andreas.Esfeld@unil.ch (erschienen in Wolfgang

Mehr

- Im 20. Jahrhundert wurde das Thema der Emotionen dagegen in der Philosophie des Geistes und in der Psychologie kaum behandelt.

- Im 20. Jahrhundert wurde das Thema der Emotionen dagegen in der Philosophie des Geistes und in der Psychologie kaum behandelt. 1 Vorlesung: Einführung in die Philosophie des Geistes Martine Nida-Rümelin Sommer 03 1. und 2. Vorlesung nach Vertretungszeit 19.5.03 und 20.5.03 Thema: Philosophie der Emotionen 1. Vorbemerkungen - Emotionen

Mehr