Harmonisierung oder Differenzierung im Hochschulwesen: was streben wir in Österreich an?
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- Martha Heintze
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1 Harmonisierung oder Differenzierung im Hochschulwesen: was streben wir in Österreich an? Prof. Dr. Antonio Loprieno, Vorsitzender des ÖWR Herbsttagung des Wissenschaftsrats: Differenzierung im Hochschulsystem. Notwendigkeiten, Chancen und Risiken Wien, 21. Oktober 2016
2 Die Universität als Institution (Prinzipal) oder als Organisation (Agent) Know-how bestimmen (Prinzipal) oder mit Know-how handeln (Agent)?
3 Von Institution zu Organisation : die europäische Universität Institutioneller Wandel. Die europäische Universität emanzipiert sich von der politischen Trägerschaft und wird formal in eine Autonomie in finanzieller Abhängigkeit vom staatlichen Träger entlassen Gewinn organisatorischer Autonomie, Verlust institutioneller Unabhängigkeit. Organisatorischer Wandel. Die europäische Universität wandelt von einer basisaristokratischen Kultur, welche die akademische Identität ins Zentrum stellt, zu einem organisatorischen Modell, das die institutionelle Einheit und das Branding privilegiert von der Wiener Germanistik zur Germanistik an der Universität Wien. Administrativer Wandel. Nach den Anfängen in GB in den 80er Jahren etablieren sich an kontinentaleuropäischen Universitäten verschiedene Formen von New public management, die in Trägerschaft und Community die Erwartung einer transparenten Rechenschaftslegung und einer höheren Berücksichtigung ökonomischer Erwägungen wecken Entwicklungsplan, Leistungsvereinbarung.
4 Eine neue Steuerung der Universität: Vom Leitbild zur Strategie
5 Widersprüchliche kontextuelle Signale in dichter Abfolge Radikale perspektivische Änderung: nicht mehr Orientierung des Hochschulwesens an allgemeinen Grundsätzen oder Programmen harmonisierender Bildungsauftrag sondern neu Orientierung des Hochschulwesens an spezifischen Profilen oder Projekten differenzierender Wettbewerb Paradox der Bologna-Reform: im Geiste der Harmonisierung der Lehre konzipiert (von der Bildung zum Arbeitsmarkt, vgl. horizontale Mobilität), sieht sie sich wenige Jahre nach ihrer Umsetzung mit einem vollkommen neuen Erwartungshorizont konfrontiert, in dem das Hochschulwesen der Forschung strategische Priorität einräumt und zur Differenzierung der Profile aufruft (von der Ausbildung zum Arbeitsmarkt, vgl. vertikale Mobilität).
6 Harmonisierung oder Differenzierung? Entwicklung im europäischen Hochschulraum, auf die Österreich verhaltener als benachbarte Forschungslandschaften reagiert hat: Allianz zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zur Verbesserung der Standortvorteile. Verzahnung zwischen forschungsstarken Hochschulen und regionaler Wirtschaft im Sinne der Positionierung des jeweiligen Standortes im nationalen oder globalen Wettbewerb, autonome Strategie und diversifizierte Finanzierung gehen auf Kosten der Solidarität zwischen ihnen Hochschulen verlieren den Anreiz, sich auf eine verordnete Harmonisierung ihres Portfolios einzulassen. Was sollten wir deshalb wollen? Freier Wettbewerb im Hinblick auf eine Differenzierung oder gesteuerte Koordination im Hinblick auf eine Harmonisierung? Vielfalt der institutionellen Gefäße oder Vielfalt der akademischen Inhalte? Adhokratische Antwort: die Option zugunsten einer harmonisierenden oder differenzierenden Steuerung des Bildungsangebots hängt von der Möglichkeit der Entwicklung inter- oder intrainstitutioneller Alleinstellungsmerkmale ab.
7 Qualität passende ( kritische ) Positionierung auf den Quadranten Anwendung Relevanz (Strategie) Innovation (Leitbild) Trend Fachhochschule - angewandte Forschung - soziale Anwendbarkeit - start ups - MOOC Technische Universität - wirtschaftlicher Nutzen - Kreativität Bildung (Leitbild) Exzellenz (Strategie) - universitäre Ausbildung - Grundlagenforschung klassische Universität - Internationalisierung - Bürgerwissenschaft - Drittmitteleinwerbung - Rankings World Class-university 0 Forschung Die gegenwärtige universitäre Enzyklopädie
8 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Antonio Loprieno, Vorsitzender des ÖWR Herbsttagung des Wissenschaftsrats: Differenzierung im Hochschulsystem. Notwendigkeiten, Chancen und Risiken Wien, 21. Oktober 2016
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