Jugendsozialarbeit an Schulen. - ein bayrisches Modell
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- Theodor Salzmann
- vor 7 Jahren
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1 - ein bayrisches Modell Theoretische Ansätze und praktische Umsetzung an Hauptschulen Referenten: Axel Hocke JaS-Coach Staatl. Schulpsychologe Staatl. Schulberatung Oberfranken
2 2 Gliederung 1. Vorstellung 2. - Begriffsklärung und Abgrenzung - Grundlagen, Ziele, Methoden, Maßnahmen - Perspektiven 3. in Bayern konkret
3 3 Definition JaS ist eine Leistung der Jugendhilfe in der Institution Schule, die auf der Grundlage des 13Abs 1 SGB VIII erfolgt: Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigung in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern
4 4 Abgrenzung Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit Jugendarbeit nach 11 SGB VIII richtet sich mit seinen Förderangeboten an alle jungen Menschen: Sie soll an den Interessen junger Menschen, von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur gesellschaftlichen Mitverantwortung, zu sozialen Engagement anregen und hinführen. Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit unterscheiden sich damit wesentlich!! Zielsetzung der JaS: soziale Integration junger Menschen, wenn die Mittel der Jugendarbeit nicht mehr ausreichen!!
5 5 Formen der Schulsozialarbeit Freizeitmodell ( 11 SGB VIII) Jugendberatungsmodell(s.o. Abs. 3. Nr.6) Kombinationsmodell: Jugendarbeit +Beratung Multiple Angebotsstruktur
6 6 Aufgaben und Grundlagen Jugendsozialarbeit an Schulen
7 7 Grundlagen der Kooperation Kooperationsverpflichtung in 81 SGB VIII und Art. 31 BayEUG Gemeinsame Bekanntmachung von Kultus- und Sozialministerium vom über die institutionelle Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule Gemeinsam geht s besser Ratgeber für die Praxis, August 2000 Handbuch zur in Bayern, 2004 Es Es geht gemeinsam
8 8 JaS richtet sich speziell an... junge Menschen, die verhaltensauffällig sind (z.b. Schulverweigerung) mit erhöhtem Aggressionspotential und Gewaltbereitschaft aus Migrations- und Zuwandererfamilien mit psychosozialen, familiären Problemen (z.b. Versagensängste, Schulängste, mangelndes Selbstwertgefühl, Drogenprobleme) und damit nicht an alle Kinder und Jugendliche.
9 9 Ziele Soziale Integration stärken Persönlichkeitsentwicklung fördern auch bei schwierigen sozialen und familiären Rahmenbedingungen
10 10 JaS - Aufgaben sozialpädagogische Diagnostik Einzelfallhilfe / Gruppenarbeit / Krisenintervention Projektarbeit (Sucht- und Gewaltprävention, Integration, Übergang Schule-Beruf) Intensive Elternarbeit Sicherstellung des Schutzauftrags bei Kindeswohlsgefährdung gem. 8a SGB VIII Aufbau einer tragfähigen Zusammenarbeit zwischen Jugendsozialarbeit und Schule Vernetzung und Kooperation mit Einrichtungen und Diensten im Gemeinwesen JaS übernimmt keine Aufgaben, die zu den Pflichten der Lehrkräfte oder anders definierten Aufgabenbereichen (z.b. Hausaufgabenbetreuung) gehören.
11 11 Schultypen Hauptschulen Förderschulen (Hauptschulstufe) Berufsschulen Nicht einbezogen: Grundschulen Realschulen Gymnasien
12 12 Verantwortlichkeiten Gesamtverantwortung für die Erfüllung der Aufgaben der Jugendhilfe liegt bei den Landkreisen und kreisfreien Städten (örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe) Der Freistaat Bayern unterstützt die Kommunen durch das Förderprogramm mit 40% der Personalkosten 40%
13 13 Voraussetzungen der staatlichen Förderung Hoher Handlungsbedarf an der Schule Konzept wurde von Jugendhilfe und Schule gemeinsam erarbeitet Trägerschaft: öffentlicher oder freier Träger der Jugendhilfe Einsatz einer sozialpädagogischen Fachkraft an max. 2 Schulen Finanzbeteiligung des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe (ggf. auch Gemeinde)
14 14 Indikatoren für den Bedarf Arbeitslosen- und Sozialhilfequote Trennungs- und Scheidungsrate Anteil allein Erziehender Anteil der Kinder mit nicht deutscher Muttersprache Häufigkeit erzieherischer Hilfen Häufigkeit der Maßnahmen nach dem JGG Soziale Belastungsfaktoren im Einzugsgebiet der Schule
15 15 Die Kooperationsvereinbarung (1) Träger der Jugendhilfe hat Dienst- und Fachaufsicht Schulleitung trägt pädagogische Gesamtverantwortung für Schule Angebote der Jugendhilfe ergänzen schulische Erziehungsarbeit Verantwortungsbereich der Schule bleibt unberührt Gegenseitige Akzeptanz der Möglichkeiten und Grenzen Erfolgreiche Kooperation braucht klare Absprachen
16 16 Die Kooperationsvereinbarung (2) Regelungsbereiche Festlegung des Aufgabenbereichs der JaS Kooperation zwischen JH-Träger und Schule: z.b. Dienstzeiten, Öffentlichkeitsarbeit Kooperation zwischen Fachkraft und Schule: z.b. regelmäßige Besprechungen mit der Schulleitung Kooperation zwischen Fachkraft und Jugendhilfe: z.b. Einbindung in das Fachteam der Sozialen Dienste des Jugendamts Übergreifende Aufgaben, z.b. Projektbeirat, Austausch auf fachlicher und politischer Ebene
17 17 Regionale Verteilung der Projekte in Bayern Unterfranken 28 Oberfranken 39 Schulen 27,5 Stellen JaS-Stellen in Bayern absoluten Zahlen nach Regierungsbezirken aufgeschlüsselt Gesamt: 242 Mittelfranken 23 Oberpfalz 18 Stand Schwaben 54 Niederbayern 29 Oberbayern 51 Stand: September 2008
18 18 Perspektiven zum Ausbau Einrichtung von 350 Stellen an maximal 500 Schulen innerhalb von 10 Jahren ( ) Freistaat Bayern wendet hierfür insgesamt rund 34 Mio. auf
19 19 Erfahrungen Eintritt ins Ausbildungsverhältnis unterstützt Gewaltpotential reduziert Steigende Motivation der Schüler Entlastung der Lehrkräfte Vernetzung von Jugendhilfe, Schule und sozialen Einrichtungen 44,9 % 52,3 % 73,8 % 74,8 % 86,0 % Befragung der Jugendämter (2000)
20 20 Möglichkeiten und Beispiele So arbeitet Jugendsozialarbeit an Schulen in Bayern konkret
21 21 Unkomplizierte Kontaktaufnahme durch Präsenz im Schulalltag im Schülercafé durch offene Angebote
22 22 Mit Rat und Tat dabei wenn Liebeskummer schmerzt bei kleinen und großen Konflikten bei Schul- und Lernproblemen bei Gewalt, Mobbing etc. mit Einzelfallhilfe
23 23 Wie die Filiale des Jugendamts an der Schule erkennt frühzeitig den Hilfebedarf arbeitet aktiv mit SchülerInnen, Lehrkräften und Eltern zusammen bringt Lösungen auf den Weg
24 24 KOOPERATION wird groß geschrieben mit: Lehrkräften und Schulleitung Schulberatung, schulpsychologischen Diensten sozialen Diensten des Jugendamts Beratungsstellen Arbeitsagenturen Polizei Gerichten Kinder- und Jugendpsychiatrie Jugendverbänden Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
25 25 Förderung des Sozialverhaltens Sozialtraining für verhaltensauffällige SchülerInnen
26 26 Bevor aus Schulfrust Schulverweigerung wird steht die abgestimmte Vorgehensweise von Schule und JaS gibt es Hausbesuche von Schule oder JaS werden psychosoziale Komponenten abgeklärt
27 27 Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf JaS unterstützt dabei, z.b. Berufsfindung Bewerbungen und Ausbildungsplatzsuche 9. Klasse Vertiefte Berufsorientierung Hinführen zu einem geeigneten Ausbildungsberuf und Ausprobieren mittels Praktika 8. Klasse Berufsorientierung Kennen lernen von geeigneten Berufen 7. Klasse Soziale Kompetenz Erwerb von Schlüsselqualifikationen durch Kommunikationsübungen und konstruktive Konfliktlösung 5. & 6. Klasse
28 28 Kein Allheilmittel, aber Wenn Kinder Schwierigkeiten machen, haben sie Schwierigkeiten JaS ist kein Allheilmittel, aber ein effizientes Frühwarnsystem
29 29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Verantwortlich für die gezeigten Folien: 2004 Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Referat Jugendpolitik, Jugendhilfe Winzererstraße München Bayerisches Landesjugendamt Sachgebiet Fortbildung Richelstraße München überarbeitet für die heutige Veranstaltung von A.Hocke (2008)
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