DOWNLOAD und das Ende des Deutschen Kaiserreichs. Erster Weltkrieg Material zur Quellenarbeit

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1 DOWNLOAD Rudolf Meyer 1918 und das Ende des Deutschen Kaiserreichs Erster Weltkrieg Material zur Quellenarbeit im Geschichtsunterricht Rudolf Meyer Bergedorfer Kopiervorlagen Der Erste Weltkrieg Umfangreiches Übungsmaterial zur Quellenarbeit im Geschichtsunterricht Downloadauszug aus dem Originaltitel: Klasse

2 Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich h verfolgt.

3 6 Kriegsjahr 1918 und das Ende des Deutschen Kaiserreichs 6/0 Aufgaben a Fasse die wichtigsten Ereignisse des Jahres 1918 zusammen. b Die Abdankung des Kaisers war ein schwieriges Unterfangen und wurde erzwungen. Begründe dies (Material 6.2). c Warum befand sich der Kaiser am 9. November an der Westfront und nicht in Berlin? d Wie beurteilst du die Flucht des Kaisers ins holländische Exil? e Warum war Wilhelm II. für die Alliierten das größte Hindernis auf dem Weg zu einem Waffenstillstand? f Warum wollten die Alliierten Wilhelm II. als Kriegsverbrecher anklagen und verlangten von den Nieder landen vergeblich die Auslieferung? Material 6.1 Chronik Die Abdankung des Kaisers Die Dolchstoßlegende ein Rückblick aus dem Jahr 1924 Diese Karikatur aus dem Jahr 1924 zeigt den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann (mit Dolch) und Matthias Erzberger (Zentrum Partei), wie sie die deutschen Frontsoldaten hinterrücks erdolchen. Damit sollte die Schuld an der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg der Sozialdemokratie angelastet werden. In: Vorwärts, 3. Mai 1924.

4 6/1 Material 6.1 Chronik 1918 Das Kriegsjahr 1917 kann man rückblickend als Jahr der Vorentscheidungen ansehen, 1918 wurde dann das Jahr der endgültigen Entscheidungen. Dabei ist festzuhalten, dass für den Erfolg bzw. Misserfolg des Deutschen Reichs allein die Westfront maßgeblich war, das Kriegsende im Osten war belanglos. Die Kämpfe im Westen führten zur bedingungslosen Kapitulation und zum Ende des Kaiserreichs. Die wesentlichen Daten und Ereignisse des letzten Kriegsjahres:

5 6/2 Material 6.2 Die Abdankung des Kaisers (1) Als Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff für die Oberste Heeresleitung (OHL) im September 1918 den Waffenstillstand forderten, war faktisch die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. und der Weg zur Demokratie in Deutschland vorgezeichnet. Dieses ist insofern nahezu paradox, weil weder Hindenburg noch Ludendorff als Vorreiter einer demokratischen Entwicklung bezeichnet werden können, das Gegenteil ist der Fall. Als allerdings Österreich-Ungarn und auch die Westfront durch den US-Einsatz vor dem Zusammenbruch standen, gab es für die OHL keine Alternative zum Waffenstillstand mehr. Kaiser Wilhelm II. widersetzte sich bis zum 9. November. Die Abdankung Wilhelms II. vollzog sich dann in drei Schritten: 1. Reichskanzler Max von Baden erließ eigenmächtig den folgenden Erlass: den Er ass: Erlaß des Reichskanzlers kan n nzle Prin Prinz i Max von Baden Ba aisers isers rrss Wilh Wilhelm Wilhe ilh ilhe lh h II. 9. November 19 über die Abdankung des Kaisers II., nd d König Köniig h a sich sich si sic ch entschlossen, dem Throne one ne n zu entsag entsa aagg n. Seine Majestät der Kaiser und hat entsagen. bt no ch h sso lange ngge iim Amte, bis die ie m er Ab Abd b nkun Seine n Der Reichskanzler ble bleibt noch mit der Abdankung Seiner em Thronverzichte Thro Th h hron ro onve on o nveerzi e htee Seiner er Se d Königlichen Kö glich glic iicc n Hohei H Majestät, dem Kaiserlichen und Hoheit des p nzen des deess Deutschen Deu eeutsch ch Reichs und von Preußen eußen und nd dd err E Ein Einset n Kronprinzen der Einsetzung der en nt nts ntsc n ntschaft ttscch chaft cha haaft haft haf h af verbundenen verbu unde a h httigt dem Regenten die Regentschaft Fragen geregelt sind. Er beabsi beabsichtigt, Erne n ung des A nen um Reic eiicchskanzler eic eich skanz skanzlerr und die Vorlage eines Ernennung Abgeordneten Ebert zu zum Reichskanzler Gesetze G esetze ssetze A chr hreib r ng aal allg l gemei em m Gesetzentwurfs wegen der Ausschreibung allgemeiner Wahlen für eine ve erf Nati io io ersa rsa rsam s sa lu un vorzuschlagen, der es obliegen verfassungsgebende deutschee Nationalv Nationalversammlung wü ü m dess deutschen deuts d sch hen en V würde, die künftige Staatsform Volk, einschließlich der Volksteile, die n die die Reichsgrenzen sgren ihren Eintritt in wünschen sollten, endgültig festzustellen. n, de n 9. 9 N Berlin, den November Der Reichskanzler. Prinz Max von Baden. Quelle: e: Deutsch Deutscher Reichsanze Reichsanzeiger und Königlicher Preußischer Staatsanzeiger. Berlin, 9. November 1918, Abends, Amtliches, 1. hes, S Danach ach ri rief der sozialdemokratische Politiker Philipp Scheidemann die Deutsche Republik aus. 3. Max von Baden übertrug sein Amt als Reichskanzler unmittelbar nach dem Erlass vom 9. November an den Sozialdemokraten Friedrich Ebert.

6 6/3 Material 6.2 Die Abdankung des Kaisers (2) Am Tag nach der erzwungenen Abdankung vom m 9. N November 1918 überquerte der Exkaiser Wilhelm II. (auf (au dem Foto mit Umhang) g) a am 10. November, ovember, nach nachdem die niederländischen Behörden zugestimmt hatten, die Grenze und ging mit wenigen Getreuen ins Exil nach Holland. Erst am 28. November ve verzichtete Wilhelm II. mit folgender Erklärung aus dem Exil endgültig auf den Thro Thron: n: Ich h verzich verzichte erz hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussen (!) und die damit amitt vverbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde Ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Wilhelm

7 Lösungen 6 Das Kriegsjahr 1918 und das Ende des Deutschen Kaiserreichs 6 a Mindestens fünf Ereignisse sind zu nennen: Die deutschen Offensiven an der Westfront scheiterten, der Kriegseintritt der USA brachte erhebliche Verstärkung für die Entente-Mächte. In Deutschland gab es in zunehmendem Maße Meutereien, Demonstrationen und Massenstreiks für den Frieden und für mehr Demokratie. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn zerfiel in viele Einzelstaaten, Österreich wurde Republik. Am 9. November dankte der deutsche Kaiser ab. Am 11. November wurde die Waffenstillstandsvereinbarung geschlossen. 6 b Wilhelm II. sah keine Notwendigkeit, auf sein Amt zu verzichten. Er widersetzte sich auch einem Waffenstillstand, er verließ eß Berlin und ging zu seinen Truppen. Als in Berlin die Unruhen zu eskalieren drohten und der Kaiser zu seinem Kanzler keinen Kontakt suchte, handelte Max von Baden eigenmächtig und verkündete dessen Abdankung. 6 d Vermutlich war das die einzige, realistische Chance, sein Leben zu retten. 6 e Wilhelm II. war klar gegen jeden Waffenstillstand und stand für einen Siegfrieden 34. Außerdem hat er während des gesamten Krieges keine einzige Friedensinitiative nachhaltig unterstützt. Dieses war den Alliierten bewusst, daher forderte man vor einem Waffenstillstand seine Abdankung oder seinen Sturz. 6 f Die Gründe sind in Artikel 227 des Versailler Vertrages festgelegt. Wilhelm II. sollte wegen schwerer Verletzung der internationalen Moral und der Heiligkeit der Verträge vor einem internationalen Gerichtshof angeklagt agt werden. Eine sehr vage und wenig konkrete Anklage, die nicht zur Auslieferung führte. Weitere deutsche Staatsmänner und Militärs sollten wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden. 6 c In Deutschland und vor allem lem in Berlin gab es ständig Unruhen, es wurde offen über das Ende der Monarchie und die Zukunft des Kaisers spekuliert. Diesem entzog sich der Monarch.

8 Quellenverzeichnis Textquellen Brandt, Susanne: 28. Juni 1914: Beginn des Ersten Weltkrieges? In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament, Heft 12/2013. Clark, Christopher: Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. München Einstein, Albert: Meine Meinung zum Krieg. In: Das Land Goethes Ein vaterländisches Gedenkbuch, herausgegeben vom Berliner Goethebund, Deutsche Verlagsanstalt. Stuttgart/Berlin: archive.org/stream/1916_land_goethes#page/n69/mode/2up Effenberger, Wolfgang: Auch Versailles half Hitler an die Macht; Neue Rheinische Zeitung, NRhZ-online, Online-Flyer vom , Erlaß des Reichskanzlers Prinz Max von Baden über die Abdankung des Kaisers Wilhelm II., 9. November In: Deutscher Reichsanzeiger und Königlicher Preußischer Staatsanzeiger. er. Berlin, 9. November 1918, Abends, Amtliches, S. 1. Erster Weltkrieg. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament, Heft 16 17/2014. Erster Weltkrieg. In: Praxis Geschichte, Heft 3. Braunschweig Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschlands 1914/18. Düsseldorf Fischer, Fritz: Krieg der Illusionen. Die deutsche Politik von Düsseldorf Franz Joseph I.: An meine Völker! Reaktion des Kaisers von Österreich-Ungarn auf die Kriegserklärung Italiens. Übertragen aus dem Veröffentlichungsblatt vom 25. Mai 1915, Österreichische eichi Nationalbibliothek. Friede von Brest-Litowsk In: Deutsches Reichsgesetzblatt, Band 1918, 18, Nr. 77 Herbert, Ulrich: Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. In: Bundeszentrale ntrale für politische Bildung, Schrif- tenreihe Bd. 1486, Bonn Jäckel, Eberhard: Das deutsche Jahrhundert Eine historische he Bilanz. Stuttgart Kraus, Hans Christof: Versailles und die Folgen. Bundeszentrale e für politische Bildung, Schriftenreihe Bd Bonn Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn In: : 100 Jahre Erster Weltkrieg. Österreichisches Staatsarchiv, hiv.a italiens-an-oesterreich-ungarn-1915/#/?a=artefactgroup139reich- ngarn Kürenberg, Joachim von: War alles falsch? Das Leben Wilhelms II., Bonn Lloyd George, David: : War Memoirs, Band 1. London Mombauer, Annika: Die Julikrise Europas Weg in den Ersten Weltkrieg. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd Bonn Zeichnung: Peter Palm. Münkler, Herfried: Der Große Krieg. Die Welt Berlin Neitzel, Sönke: Weltkrieg und Revolution /19. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd Bonn Neitzel, Sönke: Zeitalter der Weltkriege. In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 321. Bonn Nelson, Walter Henry: Die Hohenzollern Biographie eines königlichen Hauses. München Nübel, Christoph: Vorkrieg In: Bedingt kriegsbereit. Kriegserwartungen in Europa vor Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament, Heft 12/2013. Piper, Ernst: Nacht über Europa Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd Bonn 2014.

9 Quellenverzeichnis Piper, Ernst (Hrsg.): Das Zeitalter der Weltkriege In: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd Bonn Sowjetunion I: In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 322. Bonn Sternburg, Wilhelm von (Hrsg.): Die deutschen Kanzler. Von Bismarck bis Schmidt. Königstein Sturm, Reinhard: Der Friedensvertrag von Versailles. In: Weimarer Republik, Informationen zur politischen Bildung, Heft 261. Bonn Sturm, Reinhard: Weimarer Republik. In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 261. Bonn Wiegrefe, Klaus: Der Unfriede von Versailles. In: DER SPIEGEL, Nr. 28, Wilhelm II. So furchtbar jung. In: DER SPIEGEL, Nr. 44. Hamburg 1967, w.spi print/d html Wilson, Woodrow: Vierzehn Punkte für eine Friedensordnung nach dem Ende des Weltkriegs, 90 Jahre Erster Weltkrieg. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament, Heft 29 30/2004. Abbildungen 6 Kriegsjahr 1918 und das Ende des Deutschen Kaiserreichs Die Dolchstoßlegende, gemeinfrei. einfrei. e:s ck_ca Kaiser Wilhelm II. auf Weg ins Exil Bundesarchiv, Bild 183-R12318 / CC-BY-SA 3.0. Wikimedia Commons. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany. wikimedia.org/wiki/file:bundesarchiv_bild_183-r12318,_eysden,_kaiser_wilhelm_ii._auf_weg_ins_exil.jpg ki/file 8,_Eysden,_Kaiser

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