SCHUTZ KRITISCHER INFRASTRUKTUREN (SKI) IN DER SCHWEIZ
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- Florian Biermann
- vor 8 Jahren
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1 Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra SCHUTZ KRITISCHER INFRASTRUKTUREN (SKI) IN DER SCHWEIZ Präsentation am Fachworkshop «Sicherheitsökonomie», , Göttingen Peter Christen, Ernst Basler + Partner (in Vertretung von Nick Wenger, Projektleiter SKI, BABS) Fachdialog Sicherheitsforschung Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF
2 Programm Zeitlicher Ablauf ff Phase 1 - Umsetzungsplanung - M1 und M3 Involvierte Stellen: ca. 30 Bundesstellen 26 Kantone ca. 100 KI-Betreiber Überprüfung SKI-Strategie und ggf. Anpassung Phase 2 M5, M6, M7, M8, M12 und M13 Phase 3 Umsetzungsbericht alle 4 Jahre SKI-Strategie und Strategie Cyber-Risiken M2, M4, M10 und M14 Phase 4 M9, M11 und M15 2
3 Nationale SKI-Strategie Vision und Zielsetzungen Vision «Die Schweiz ist im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen resilient, sodass grossflächige und schwerwiegende Ausfälle der kritischen Infrastrukturen und der damit verbundenen Güter und Dienstleistungen möglichst verhindert werden beziehungsweise das Schadenausmass im Ereignisfall begrenzt bleibt.» Zielsetzungen die Robustheit und Flexibilität der kritischen Infrastrukturen stärken; im KI-übergreifenden Bereich die Zusammenarbeit verbessern. 3
4 Nationale SKI-Strategie Relevante Infrastrukturen 10 Sektoren und 28 kritische Teilsektoren (KTS) 4
5 Nationale SKI-Strategie Massnahmenschwerpunkte (1) M1: Erstellung SKI-Inventar BABS M2: Lancierung Forschungsprogramme M3: Einrichtung Plattformen Behörden / Fachstellen und Betreiber M4: Überprüfung Befugnisse und Kapazitäten zur Überwachung der Gefährdungen M5: Etablierung Mechanismus Frühwarnung M6: Erarbeitung von übergeordneten Schutzzielen M7: Schaffung gesetzliche Grundlage zur Sicherheitsüberprüfung von KI-Betreibern 5
6 Nationale SKI-Strategie Massnahmenschwerpunkte (2) M8: Überarbeitung bestehender Abschalt- und Bewirtschaftungspläne M9: Erarbeitung von vorsorglichen Planungen im Hinblick auf KI-Ausfälle M10: Verbesserung Selbstvorsorge von Wirtschaft und Bevölkerung M11: Gewährleistung subsidiäre Unterstützung bei Bewältigung von Cyber-Risiken M12: Erfassung von Ressourcen zum Notbetrieb von kritischen Infrastrukturen 6
7 Nationale SKI-Strategie Massnahmenschwerpunkte (3) M13: Festlegung Prozesse zur Zuteilung von externen Mitteln an KI-Betreiber M14: Verstärkung Zusammenarbeit Führungsorgane KI-Betreiber und Erarbeitung von Schutzplanungen M15: Erarbeitung und Umsetzung von integralen Schutzkonzepten für kritische Infrastrukturen 7
8 Nationale SKI-Strategie Integraler Ansatz für den Schutz der KI M1: SKI- Inventar M6: Schutzziele M15: Resilienz KI 8
9 RISIKO Risikomanagement BABS Begriffsbestimmungen Vermeidung von Ausfällen Behörden Industrie Energie Entsorgung Finanzen Gesundheit Information und Kommunikation Nahrung Öffentliche Sicherheit Verkehr RISIKO Reduktion Schadensausmass 9
10 M1: SKI-Inventar Ziel und Zweck Ziel: Verzeichnis der Kritischen Infrastruktur-Objekte der Schweiz Verfügbarkeit von wichtigen Gütern / Dienstleistungen Gefahrenpotential Zweck: (Klassifizierte) Planungs- und Priorisierungsgrundlage im Risiko- und Katastrophenmanagement auf Stufen Bund, Kantone und Betreiber Nationale Alarmzentrale NAZ Staatliche Notfallplanungen (Bewirtschaftungsmassnahmen) Einsatzkräfte (u.a. Armee) Kantonale Bevölkerungsschutzstellen 10
11 M1: SKI-Inventar Vorgehen bei der Erstellung des SKI-Inventars Nationale Ebene: Expertengruppen Regionale Ebene: Kantonale Kontaktstellen 11
12 Nationale Ebene (Expertengruppen) Kantone M1: SKI-Inventar Methode Erstellung SKI-Inventar 1. Identifikation der relevanten Prozesse 2. Bezeichnung der massgebenden Objektgruppen 3. Festlegung Objektgruppenspezifischer Kriterien 4. Erfassung und Beurteilung Bedeutung der Objekte (Leistungsund / oder Gefahrenpotential) Wurde in allen 28 kritischen Teilsektoren (KTS) durchgeführt 12
13 M1: SKI-Inventar Bedeutungsklassen für die Kritischen Objekte Klasse Bedeutung 5 Gesamtnational wichtige Bedeutung ohne ausreichende Redundanz 4 Überregional wichtige Bedeutung ohne ausreichende Redundanz 3 Regional / Kantonal wichtige Bedeutung ohne ausreichende Redundanz 2 Wichtige Bedeutung in Teilen eines Kantons ohne ausreichende Redundanz 1 Wichtige Bedeutung auf lokaler Ebene ohne ausreichende Redundanz 13
14 M1: SKI-Inventar Der Funktionswert als Mass für die Bedeutung Funktionaler Wert W(t): Zeitlich veränderbarer, nicht monetärere Wert sämtlicher Funktionen eines Systems Funktionswert F(t): Verhältnis des beim Ausfall eines einzigen Subsystems erlittenen Verlustes an funktionalem Wert des Systems zum funktionalen Anfangswert des Systems F( t) W W t W 0 W 0 W0 t [0,1] Funktionswerteinheiten FWE: Einheit zur Quantifizierung des funktionalen Wertes. Der funktionale Anfangswert des Gesamtsystems beträgt im Sinne einer Konvention 10'000 FWE. 14
15 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Standardstruktur für alle 28 kritischen Teilsektoren (KTS) 15
16 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Funktionsstruktur KTS Stromversorgung 16
17 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Beispiel «Transport und Verteilung» Objektgruppe 17
18 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Abschätzen des Funktionswertes einer Objektgruppe Teilsektor "Erdölversorgung": Bewertung der massgebenden Strukturäste Strukturast Nr FWE 1 Baumstruktur Produktion Herstellung Fertigprodukte im Inland Brenn- und Treibstoffe Objekte Raffinerien Funktionswert Baumstruktur Logistik Anbindung an das Ausland Pipelines Funktionswert Fiktive FWE-Werte 18
19 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Inventar Kritischer Infrastrukturen: Objekt-Liste und Bewertung Sektor Energie Teilsektor 06 - Erdölversorgung Funktionswert des KTS: 1.0 Objektgruppe Objektuntergruppe CH-kritisches Objekt FWE Gesamt Gewichtung FW Objekt in Strukturast 3 Auhafen Kritisches Objekt a Rheinhäfen Objektuntergruppe Basel x1 Birsfelden Kritisches Objekt b Tanklager 0.90 Objektgruppe x Objektuntergruppe CH-kritisches Objekt FWE Gesamt Gewichtung Fiktive FWE-Werte Region Objektuntergruppe Westschweiz x2 Summe der Gewichtung = 1 Lineares Subsystem Summe der Gewichtung > 1 Abhängigkeiten im Subsystem vorhanden Summe der Gewichtung < 1 Redundanzen im Subsystem vorhanden FW Objekt in Strukturast 4 Kritisches SOGEP / Petrostock Objekt c / Vernier
20 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Vereinfachungen Funktionsstruktur sind keine logischen Bäume wie Fehleroder Ereignisbäume. Zur Abschätzung der rel. Funktionswerte wird immer der vollständige Ausfall des untergeordneten Systems angenommen. Die angenommene Ausfalldauer beträgt ca. drei bis vier Wochen. Es werden keine Mehrfachausfälle betrachtet. Es werden keine unterschiedlichen Ausfallszenarien oder Zeitschritte betrachtet. Es wird keine Reparatur- oder Erholungsphase des Systems berücksichtigt. 20
21 M1: SKI-Inventar Funktionswertanalyse Fazit Die vereinfachte Funktionswertanalyse liefert brauchbare und im Gesamtsystem stimmige Resultate. Unterschiedliche Elemente innerhalb eines KTS und von unterschiedlichen KTS können miteinander verglichen werden. Das Verfahren ist transparent und nachvollziehbar. Notwendige Werkzeuge Konzeptionelles Denken, Gesunder Menschenverstand, Mut, etwas Mathematik. 21
22 M1: SKI-Inventar Übersicht über das nationale Inventar (fiktive Standorte) Fiktive Standorte 22
23 M6: Schutzziele Top-Down-Ansatz / Ökonomische Kriterien Vorgabe einheitlicher und abgestimmter Methode im Bereich Schutzziele Konzept für Umsetzung im Bereich der Kritischen Infrastrukturen. Grenzkosten-Ansatz als geeignetes Instrument Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft und Kostenwirksamkeitsverhältnis von Massnahmen. Indikatoren und Grenzkosten zur Beurteilung des Risikos Fokus: Auswirkungen von Funktionsausfälle auf Wirtschaft und Bevölkerung. 23
24 M15: Integrale Schutzkonzepte für KI Methodische Unterstützung der KI-Betreiber Auftrag des Bundesrates an zuständige Fachbehörden und Betreiber Überprüfung und Reduktion der Risiken gemäss Konzept des integralen Schutzes. Leitfaden SKI zeigt methodisches Vorgehen auf Kombination Risiko-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement Einheitliche Vorgaben stellen Gleichbehandlung der KI- Betreiber sicher, ermöglichen eine effiziente Umsetzung. 24
25 Wichtigste Quellen Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB Integrale Sicherheit (IS) des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL 25
26 Fazit Ehrgeizigen Zeitplan des Programms SKI. Pragmatischer Top-Down-Ansatz (It is better to be roughly right, then exactly wrong) Brauchbarer, in sich stimmiger Inhalt Zusammenarbeit Staat und Wirtschaft funktioniert dank frühzeitiger Einbindung und Partizipation. Guter Programmfortschritt. Die Frage «Wer soll das bezahlen?» kommt noch. 26
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