Evaluation von Unterricht. Günter Dörr. 19. September Jahrestagung Multimediales Schulfernsehen 2006
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1 Evaluation von Unterricht Günter Dörr 19. September 2006 Jahrestagung Multimediales Schulfernsehen 2006 PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 1
2 Gliederung Warum Evaluation? Formen Beispiele Vor- und Nachteile PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 2
3 Warum Evaluation von Unterricht? Beantwortung von Forschungsfragen (z.b. TIMSS, PISA) Rückmeldung für LehrerInnen (z.b. in Form kollegialer Praxisberatung) Optimierung von Unterricht PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 3
4 Evaluationsformen Globale Einschätzung von Unterricht Einschätzung von Unterricht nach der Stunde an Hand von Kriterienlisten oder eines Fragebogens Direkte Beobachtung von Unterricht mit eigenen Notizen Direkte Beobachtung von Unterricht anhand von Kriterienlisten Videographie von Unterricht Unterrichtsbeobachtung im engeren Sinn PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 4
5 Formen der Unterrichtsbeobachtung Alltagsbeobachtung Begutachtende Beobachtung Wissenschaftliche Beobachtung Teilnehmende vs. Nichtteilnehmende Beobachtung Offene vs verdeckte Beobachtung Strukturierte vs. Unstrukturierte Beoabachtung PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 5
6 Inhalte der Unterrichtsbeobachtung Inhalte Methoden Medieneinsatz Lehrerverhalten Usw. usw. Merkmalskataloge (Reijos, 2004) PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 6
7 Warum dieser Aufwand? - Beobachtungsfehler Zu frühe Wertung Konzentration auf wenige Kinder Selbstverständliches wird übersehen Halo-Effekt Stereotypen Konfabulationen Mildeeffekt Vernachlässigung des Kontextes PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 7
8 Dokumentation der Beobachtung Strichlisten Wortprotokoll Narratives Protokoll Teilformalisiertes Protokoll Interview PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 8
9 Beispiel 1 (Barr 1929): Unterschiede zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Lehrern bei Maßnahmen zur Motivierung Motivierungsmaßnahmen Anzahl der Lehrer, die von jeweiligen Maßnahmen Gebrauch machten 1. Geringe oder keine nachweisbare Motivierung 2. Indirekte Maßnahmen a. zum Wettbewerb herausfordernde Maßnahmen b. Anerkennung (Belohnung) c. Zurückweisung (Strafe) 3. Direkte Maßnahmen a. Nutzung des Aufforderungscharakters von Lehrmaterialien b. Nutzung der v. d. Schülern aufgeworfenen Probleme und darauf bezogenen Anstrengungen c. Nutzung von Schülerinteressen und -erfahrungen 4. Gesamtzahl der Lehrer jeder Gruppe Erfolglose Lehrer Erfolgreiche Lehrer PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 9
10 Beispiel 2: Interaktionsanalyse von Flanders Lehreräußerungen Schüleräußerrungen Indirekte Beeinflussung Direkte beeinflussung (1) Akzeptiert Gefühle (2) Lobt oder ermutigt (3) Geht auf Gedanken (Ideen) von Schülern ein (4) Stellt Fragen (5) Trägt vor (doziert) (6) Gibt Anweisungen (7) Kritisiert oder rechtfertigt Maßnahmen (8) Schüler antwortet (9) Schüler spricht freiwillig (aus eigener Initiative) (10) Schweigen oder Durcheinander PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 10
11 Lehreräußerungen Schüleräußerrungen Indirekte Beeinflussung Direkte Beeinflussung (1) Akzeptiert Gefühle: akzeptiert und klärt die Gefühlshaltung der Schüler, ohne zu drohen. Die Gefühle können positiv oder negativ sein. Das Voraussagen von oder Sich-Erinnern an Gefühleshaltungen ist eingeschlossen. (2) Lobt oder ermutigt: lobt den Schüler für seine Handlungsweise oder sein Verhalten oder ermutigt ihn; Scherze zur Verminderung der Spannung, jedoch nicht auf Kosten eines anderen, Kopfnicken und Äußerungen wie Hm oder weiter sind eingeschlossen. (3) Geht auf Gedanken (Ideen) von Schülern ein: klärt und entwickelt Anregungen von Schülern; wenn der Lehrer mehr eigene Ideen verwendet, benutzt man Kategorie 5. (4) Stellt Fragen: stellt Fragen nach Inhalt und Verfahren, die die Schüler beantworten sollen. (5) Trägt vor (doziert): nennt Tatsachen oder Meinungen über Inhalte und Verfahren; äußert seine eigenen Gedanken; stellt rhetorische Fragen. (6) Gibt Anweisungen: befiehlt, ordnet an, steuert den Unterricht und erwartet, dass die Schüler Folge leisten. (7) Kritisiert oder rechtfertigt Maßnahmen: will mit seinen Äußerungen das Verhalten des Schülers in seinem Sinne verändern, schreit einen Schüler an, gibt die Gründe für sein Verhalten an, extreme Selbstdarstellung. (8) Schüler antwortet: Schüler antwortet dem Lehrer: Lehrer initiiert den Kontakt oder bittet um Schüleräußerung (9) Schüler spricht freiwillig (aus eigener Initiative): Schüler sprechen auf eigenen Wunsch hin. Wenn der Lehrer nur aufruft, um die Reihenfolge der Sprecher festzulegen, muss der Beobachter entscheiden, ob der Schüler etwas sagen wollte. Wenn ja, wird diese Kategorie verwendet. (10) Schweigen oder Durcheinander: Pausen, kurze Perioden der Ruhe und Perioden des Durcheinanders, in denen der Beobachter nichts verstehen kann. PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 11
12 Probleme Zuverlässigkeit der Beobachter Keine Möglichkeit Zuverlässigkeit zu überprüfen Beobachtungen sind nicht korrigierbar Beobachtungen sind nur beschränkt zur Rückmeldung an LehrerInnen geeignet PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 12
13 Alternative: Videografie von Unterricht Beispiele: PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 13
14 Videografie von Unterricht Vorteile Möglichkeit Zuverlässigkeit zu überprüfen Beobachtungen sind korrigierbar Beobachtungen sind für Rückmeldung an LehrerInnen geeignet Aufnahmen können zur Reflexion von Unterricht verwendet werden Aber: Größerer Aufwand Berücksichtigung des Datenschutzes PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 14
15 Videografie von Unterricht Auswertung mit Videograph PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 15
16 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 16
17 Wortprotokoll PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 17
18 Teilformalisiertes Protokoll PH Weingarten, Referent: Prof. Dr. Dörr Folie 18
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