Stiftung Der rote Faden, Luzern
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- Peter Kästner
- vor 7 Jahren
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1 Stiftung Der rote Faden Einblick in den Alltag einer Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz CURAVIVA-Impulstag 20. November Stiftung Der rote Faden, Luzern 1
2 Stiftung Der rote Faden Angebote Beratung Weiterbildung Tagesbetreuung Tagesbetreuung SOwieDAheim Erzähl-Café, Tanz-Café, Zusammen Kochen, Gottesdienst für Menschen mit Demenz Öffentlichkeitsarbeit Eine Tochterstiftung der Albert Koechlin Stiftung Stiftung Der rote Faden Stiftungsrat Leitung Der rote Faden Insgesamt - 14 Mitarbeitende - Stellenplan total 820 % (davon Betreuung direkt 620 %) - 21 Freiwillig Engagierte Rechnungsführung AKS (Albert Koechlin Stiftung) Administration Beratung Weiterbildung Tagesbetreuung Projekt SOwieDAheim 2
3 Stiftung Der rote Faden Ziele Angehörige stärken und unterstützen Entlastung von betreuenden Angehörigen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Betroffenen stabilisieren Tagesbetreuung: Organisation Montag bis Freitag, Uhr bis Uhr Tagesgäste kommen 1 3 Tage mal pro Woche 12 Menschen mit Demenz, verteilt auf 2 Wohnungen (Schlosswohnung 8 Personen, Gartenwohnung 4 Personen) Leitung: Dipl. Pflegefachperson HF, Gerontopsychiatrie Qualifikation Mitarbeitende: Pflegefachpersonen HF, Fachpersonen Betreuung (FaBe), Pflegemitarbeitende 3
4 Tagesbetreuung: Organisation Pro Tag 4 Betreuungspersonen, 1 Zivildienstleistender und 1 freiwillig engagierte Person anwesend Ausbildungsbetrieb für Fachpersonen Betreuung (FaBe) Anmeldung über Beratungsgespräch Kennenlern-Kaffee Tagesbetreuung: Kosten Kosten für Tagesgast: Fr Aufenthalt und Fr Pflegebeitrag (Rest Krankenversicherer und Gemeinden) Gesamtkosten variieren je nach Pflegestufe von rund Fr bis 360. (Aufenthalt und Pflege/Betreuung) Anerkannt für Ergänzungsleistungen Transporte durch freiwilligen Fahrdienst SRK Organisation und Kostenübernahme durch Angehörige 4
5 Tagesbetreuung: Zielgruppe Für Menschen mit Demenz, die sich in Haus und Garten frei bewegen und kleine Spaziergänge mit Begleitung bewältigen können. Nicht aufgenommen werden können Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind aufwändige Behandlungs- und Grundpflege benötigen aufgrund ihres Verhaltens nicht für Gruppen- Betreuungsformen geeignet sind sehr unruhig sind und die Gefahr besteht, dass sie auch über unsere Zäune klettern würden. Anforderungsprofil Mitarbeitende Authentizität Selbstreflektierende Grundhaltung Validierende Grundhaltung Empathie, einfühlendes Verstehen Wertschätzung, nicht wertendes Akzeptieren Kongruenz, Echtheit Kochen können Zuhören können, Geschichten von Menschen lieben Phantasie haben 5
6 Betreuungsphilosophie Medizinisches Modell der Demenz Standardparadigma Demenz ist ein fortschreitender hirnorganischer Abbauprozess, in dem Persönlichkeit und Identität zerstört werden. Psychosoziales Modell der Demenz Jede Person mit Demenz ist eine einzigartige Ganzheit aus Geist, Seele und Körper, durch ihre individuelle Biographie geprägt. Die Stützung der Persönlichkeit ist das Wichtigste. Wie eine Person beeinträchtigt ist, hängt vor allem von der Qualität der Pflege ab Tom Kitwood Bradford Dementia Group 11 Betreuungsphilosophie Der personzentrierte Ansatz (Tom Kitwood) Trost Bindung 0 Liebe Identität Einbezug Beschäftigung Tom Kitwood Der personzentrierte Ansatz 12 6
7 Trost Verlust von lieben Menschen Fähigkeiten Besitz Lebensstil Einbezug/Dazugehören Teil einer Gruppe zu sein gehört zum Leben des Menschen Fühlen sich ausgeschlossen und werden ausgeschlossen Beziehung leben, Respekt bekommen, eine Rolle haben Dazugehören zur Familie, im Verein, beim Jassen und Turnen usw. 7
8 Bindung (primäre) Situationen werden häufig als seltsam und fremd wahrgenommen Löst Ängste und Unsicherheit aus Das Bedürfnis nach Sicherheit ist deshalb besonders gross Beschäftigung Bedeutung haben Selbstwert Anerkennung Gefühl von gebraucht werden Gegenteil: Langeweile Apathie Nichts wert sein 8
9 Identität Erfahrungen und Erinnerungen aus der Vergangenheit geben uns die Möglichkeit, die Gegenwart zu gestalten und die Zukunft zu planen. Wissen, wer man ist Geschichte haben, die man erzählen, präsentieren kann Der personzentrierte Ansatz Tom Kitwood, Psychotherapie und Beratung, Seine Sichtweise der Demenz: Demenz eines Individuums ist die Folge einer komplexen Interaktion zwischen fünf Hauptkomponenten: Persönlichkeit Biographie körperliche Gesundheit neurologische Beeinträchtigung Sozialpsychologie Tom Kidwood Bradford Dementia Group 18 9
10 Der personzentrierte Ansatz Demenz allein muss kein furchtbares Unglück sein, wenn Milieu und Beziehung stimmen! Bei Menschen mit Demenz kommt es zwar zu Defiziten bei Erinnerung, Sprache, Bewegung, Abstraktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen usw. Sie haben aber eigene Fähigkeiten und Ressourcen Tom Kitwood Bradford Dementia Group 19 Menschen mit Demenz können: Gefühle ausdrücken 10
11 Kontakte aufnehmen Sie haben einen eigenen Willen und sie helfen gerne! 11
12 Sie sind: Fröhlich Humorvoll Kreativ Dankbar Demenz Zeit des Lebens 12
13 Methodische Hilfsmittel Personzentrierte Betreuung (Tom Kitwood) Gewohnte Beschäftigungen, den Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend Biographie- und Erinnerungsarbeit Körpersprache und Non-verbale Kommunikation Basale Stimulation, Kinaestethics usw. Integrative Validation IVA (Nicole Richard) Inhalte aus Musik- und Maltherapie Soziales Umfeld in der Tagesbetreuung Gruppenangebote Möglichkeit zur aktiven Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft Emotionale Aktivierung durch gemeinsames Singen und Musizieren Gemeinsames Tun Gemeinsames Feiern und gemeinsames Trauern Emotionale Entlastung durch Kontakte und Begegnungen mit Gleichbetroffenen Verbindung zu Angehörigen und Freunden Kontinuität durch Bezugspunkte zu früherem Leben Normalität, die Sicherheit vermittelt und Geborgenheit gibt 13
14 Wohn- und Lebensraum Kleine Wohnbereiche ohne Reizüberflutung Architektonisches Milieu, das nicht bloss auf mögliche Behinderungen Rücksicht nimmt, sondern der Biographie und den Lebensgewohnheiten Rechnung trägt Bleibende Unterteilung, die für eine konstante Umgebung sorgt und hilft, die Räume wieder zu erkennen Gemeinschaftsräume für Entspannung, Unterhaltung, Beschäftigung und Handwerk Rückzugsmöglichkeiten Wohn- und Lebensraum Farbgestaltung Hell und klar, warm und beruhigend Gelb, Rot, kräftige Farben, Herbstfarben - nicht zu dunkel Beleuchtung Vermeidung von grellen und Schatten werfenden Lichtquellen Randbeleuchtung stärkt die Orientierung und das Sicherheitsgefühl (insbesondere nachts) 14
15 Wohn- und Lebensraum Orientierungshilfen Uhren mit gut erkennbaren Ziffern und Zeigern, Uhrschlag Kalender mit zur Jahreszeit passenden Bildern Symbole und Piktogramme zur Orientierung Keine glänzenden Böden; Schatten auf dem Boden können leicht für einen Abgrund gehalten werden, ebenfalls Hell- Dunkeleffekte Mobiliar, Dekoration und Bilder mit Bezug zur Biographie Wohn- und Lebensraum Mobilität Bewegungsmöglichkeiten ohne Sackgassen und Zugänge zu einem umschlossenen Gartenbereich Rundwege mit Anregung zum Arbeiten, Schauen und Ausruhen Berührungspunkte auf den Fluren, in Ecken, auf den Tischen, in Körben und Schatullen mit einfachsten Mitteln zum Anfassen, Ausprobieren, Aufräumen, Kommunizieren 15
16 Alltag im Der rote Faden Alltag im Der rote Faden 16
17 Alltag im Der rote Faden Alltag im Der rote Faden 17
18 Alltag im Der rote Faden Alltag im Der rote Faden 18
19 Alltag im Der rote Faden Alltag im Der rote Faden 19
20 Alltag im Der rote Faden.. Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden was wir erleben, macht unser Schicksal aus. Marie von Ebner-Eschenbach ( ) 20
21 -lichen Dank für die Aufmerksamkeit! 41 21
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