Ich möchte heute eine Serie beginnen und bis Sommer immer wieder an das Thema Gottes Perspektive für mein Leben anknüpfen.

Transkript

1 Mein Wunder an Land ziehen Ich möchte heute eine Serie beginnen und bis Sommer immer wieder an das Thema Gottes Perspektive für mein Leben anknüpfen. Das Predigtthema von heute lautet Mein Wunder an Land ziehen. Es geht nicht darum, dass ich ein Wunder vollbringe. Es ist immer Jesus, der ein Wunder in meinem Leben vollbringt. Wenn er dann ein Wunder tut, sollen wir es auch an Land ziehen. Es ist eine Frage der Perspektive. Ein Hellraumprojektor bündelt einen Lichtkegel und strahlt das Licht über einen Spiegel an die Wand. Ich habe eine runde Dose auf dem Hellraumprojektor. Wenn diese Dose steht, sehen wir einen runden Kreis als Schattenbild. Wir können davon ausgehen, dass ein Rundes Objekt vom Licht beleuchtet wird. Wenn aber der Becher liegt, erkennen wir lediglich einen rechteckigen Schatten. Wenn wir nur den Schatten beurteilen, könnten wir sogar annehmen, dass eine Platte oder ein Quadrat vom Licht beleuchtet wird. Niemand würde anhand des Schattens erkennen, dass es sich um einen runden Becher handelt. Es ist immer eine Frage der Perspektive. Anhand eines Schattenbildes können wir nur erahnen um welches Objekt es sich handelt. Ich lese aus Johannes 21 die ersten 13 Verse. Joh. 21,1 Nach diesem offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: 2 Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling1, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: 3 Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot; und in jener Nacht fingen sie nichts. 4 Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus spricht nun zu ihnen: Kinder, habt ihr wohl etwas zu essen2? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus! Und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und konnten es vor der Menge der Fische nicht mehr ziehen. 7 Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um - denn er war nackt - und warf sich in den See. 8 Die anderen Jünger aber kamen in dem Boot - denn sie waren nicht weit vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen nach. 9 Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. 10 Jesus spricht zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! 11 Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. 12 Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstückt! Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen und ebenso den Fisch. Als Festpilger sind die Jünger mit Jesus nach Jerusalem gegangen. Jetzt war das Fest vorbei und das leere Grab von Jesus konnte die Jünger nicht länger in Jerusalem halten. Jesus hat den Jüngern den Auftrag gegeben nach Galiläa zu gehen. Er wollte sich ihnen dort sichtbar zeigen. In dieser Situation spricht Petrus zu den anderen sechs Jüngern: Joh. 21,3 Simon Petrus sagte zu den anderen Jüngern: ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: auch wir kommen mit dir. Damit nehmen sie ihre alltägliche Arbeit von früher auf. Diese Situation ist irgendwie eigenartig, denn Jesus ist erst gerade gekreuzigt worden und kurze Tage später war das Grab leer. Jetzt stehen die Jünger alleine da. Heinz hat letzten Sonntag von einem Stück von Roman Polanski gesprochen. In diesem Stück tragen zwei Männer einen Schrank. Da sie an das Möbelstück angebunden sind copyright Josua Eugster Seite 1/5

2 stossen sie überall an, sei es im Tram oder wenn sie durch die Stadt marschieren. Irgendwie passen sie einfach nicht in die Gesellschaft. Die Jünger waren genauso in einer eigenartigen Situation wie die beiden Männer mit dem Schrank. In dieser Situation nehmen sie ihre alte Arbeit wieder auf. Obwohl die Jünger die ganze Nacht fischten, fingen sie nichts. Vielleicht erinnerten sie sich an die Begebenheit aus Lukas 5, als sie schon einmal erfolglos fischten und Jesus ihnen riet das Netz auf die andere Seite auszuwerfen? Vielleicht erinnerten sie sich jedoch auch daran, dass Jesus ihnen sagte ohne mich könnt ihr nichts erreichen. (Basis Bibel). Joh. 21,4-5 Als es aber bereits Morgen geworden war, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Da sagte Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nicht ein Paar Fische für das Frühstück? (als Beilage, Zukost) Fische galten damals nicht als Hauptmahlzeit, denn Brot war immer die Hauptspeise und Fische waren die Beilage. Die Jünger sind immer noch betroffen, dass sie nichts gefangen haben und sind niedergeschlagen durch ihren Misserfolg. Das was sie früher immer gut konnten ging plötzlich nicht mehr. Sie wussten nicht, dass es Jesus war, obwohl Jesus sie mit Kinder vom Ufer aus ansprach. Und trotz dieser Anrede haben sie nicht verstanden, dass es Jesus war. Wir erleben auch viele Situationen, die schwierig sind und wir nicht davon ausgehen, dass Jesus in der Situation mit uns ist. Wenn wir in einen Unfall verwickelt werden wegen den schwierigen Schneeverhältnissen oder Leid und Krankheit belasten, könnten wir uns schon manchmal fragen, wo denn Jesus in dieser Situation ist. Sollte Jesus bei der alltäglichen Arbeit sein wie bei den Jüngern am Ufer? Joh 21.6 Werft nach der rechten Seite des Schiffes das Netz und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische. Was für ein Rat von Jesus? Bestimmt haben die Jünger in der Nacht schon einmal das Netz rechts ausgeworfen und dieser Ratschlag machte nicht viel Sinn für die Jünger. Aber das ist genau Jesu Art uns an den Wundern zu beteiligen. Der Dreh- und Angelpunkt ist immer der Gehorsam. Wie bei der Hochzeit zu Kana, wo die Diener die Krüge mit Wasser füllen sollen. Das machte keinen Sinn und dennoch haben die Diener den Auftrag ausgeführt und das Wunder geschah. Der Lahme am Teich Bethesda sollte einfach aufstehen und sein Bett nehmen. Was er das Leben lang nicht tun konnte, sollte er im schlichten Gehorsam auf Jesu Wort einfach tun. Und tatsächlich wurde er geheilt. Oder als Jesus dem Blinden ein Dreckgemisch auf die Augen schmiert und ihn an den Teich Siloah schickt um sich zu waschen. Welche Überwindung brauchte der Mann, der einfach im Gehorsam tat, was Jesus ihm sagte. Und so geschah das Wunder. Auch wenn uns die Worte Jesu nicht logisch erscheinen braucht es einfach einen Gehorsamsschritt gegenüber dem Rat von Jesus. Im Moment beantworte ich Mails aus dem Büro mit einer Fusszeile die an dieser Stelle sehr treffend ist: great things never come from comfort zones!" Grosse Dinge geschehen nicht in unseren Komfort Zonen. Ich glaube, dass Grosses geschehen kann, wenn wir unsere Sicherheiten und gewohnten Bereiche verlassen. Nicht weil wir etwas Unsinniges machen sollen, sondern weil es Jesus sagt. Wer in eigener Kraft versucht Fische zu fangen bleibt erfolglos. Aber wer dort Fische fängt wo Jesus es sagt - auch wenn es keinen Sinn ergibt kann ein Wunder erwarten. Es gibt keine Methodik wie ein Wunder geschehen soll. Aber es gibt einen Weg, nämlich das zu tun was Jesus sagt. Mein erster Schlüssel wie wir ein Wunder an Land ziehen können: Wir sollen einfach tun, was Jesus sagt! copyright Josua Eugster Seite 2/5

3 Joh 21,7 Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte zu Petrus: Es ist der Herr! Darin liegt eine tiefe Wahrheit, welcher Jünger zuerst die Offenbarung bekam, dass es Jesus ist. Es war der Jünger, den Jesus liebte. Es gibt auch unter den Jüngern unterschiedliche Tiefen von Beziehungen zu Jesus. Auch unter uns gibt es verschiedene Personen, die mehr Zeit im Gebet und dem Studium vom Wort Gottes verbringen als andere. Diese sind näher am Pulsschlag von Gottes Offenbarung. Petrus wird sofort aktiv, er bindet sich ein Kleid um und springt ins Wasser. Er möchte nicht nackt vor Jesus stehen und will so schnell wie möglich zu Jesus kommen. Wenn du oft Zeit mit Jesus verbringst möchte ich dich ermutigen in das Leben von anderen Personen hinein zu reden gleich wie Johannes dem Petrus. Joh. 21,10-11 Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll grosser Fische, hundertdreiundfünzig auf das Land; und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jetzt sollten die Jünger ihr Wunder an Land ziehen. Das Wunder ist schon geschehen als die Fische ins Netz gingen, aber jetzt mussten sie aktiv das Wunder an Land ziehen. Ein Wunder gibt immer zu tun, wenn die Fische aus dem Netz genommen werden. Es ist erstaunlich, dass das Netz nicht gerissen ist, denn der See Genezareth ist auch heute noch ein See mit vielen Steinen. Wenn die Jünger das Netz an Land zogen und die Maschen vom Netz an den Steinen hängen bleiben wäre es sehr verständlich, dass das Netz reissen würde. Hat sich hier ein weiteres Wunder ereignet? Wenn ein Wunder geschieht ist das Zweite sehr nah. Jesus möchte auch uns mit Wundern beschenken. Es ist ein Wesenszug von Jesus uns zu beschenken. Während des Gebetsweekends im Hasliberg letzten Jahres hatten wir oft die Gelegenheit miteinander in kleinen Gruppen zu beten. Während einer solchen Gebetsrunde war ich mit Miriam und Peter Flury mit Verena Hofer und Miriam Feller zusammen. Ich hatte bereits seit einem Jahr eine Warze am rechten Fuss und sie beteten, dass die Warze austrocknet und verschwindet. Und tatsächlich schmerzt die Warze seit diesem Zeitpunkt nicht mehr auch wenn ich ohne Schuhe über Steine laufe. Der Herr hat nach diesem Gebet ein Wunder getan. Alle Bemühungen zuvor und das Vereisen beim Arzt half alles nichts. Erst dieses Gebet half! Ein Wunder muss man schlussendlich auch nicht erklären können. Man kann lediglich sagen, dass es der Herr war. Das führt mich zum zweiten Schlüssel um ein Wunder an Land zu ziehen: das Wunder zeigt immer das Wesen Jesu und nicht dein menschliches Tun. Dann endlich lädt Jesus die sieben Jünger zum Brunch ein. Und währendem sie frühstückten, Joh. 21,12 wagte keiner der Jünger, ihn auszufragen: Wer bist du? Sie wussten ja, dass es der Herr ist. Die Jünger haben einen Prozess durchgemacht. Aus der Enttäuschung der erfolglosen Nacht haben sie Jesus nicht erkannt, nicht einmal als Jesus sie mit Kinder ansprach. Dann geschah das Wunder und öffnete ihnen ihre Augen, dass für alle klar war, dass es der auferstandene Jesus war. Niemand wagte Jesus zu hinterfragen. Dieses Wort das hier benutzt wird umfasst die Aspekte vom kritischen hinterfragen, auszufragen oder grundlegend in Frage zu stellen. Doch das führt mich zu einer zentralen Frage für uns: wozu ist das Wunder überhaupt notwendig gewesen? In Vers 9 haben wir gelesen, dass Jesus bereits Fisch und Brot auf dem Feuer hatte. Jesus hätte einfach die Jünger zum copyright Josua Eugster Seite 3/5

4 Frühstück einladen können und weitere Fische wären gar nicht notwendig gewesen? Sollte das überhaupt ein Wunder sein, wenn die Jünger das Netz nicht ins Boot tragen können? Viele kritische Fragen könnten wir an diesem Wunder anbringen. Darum ist es eine Frage der Perspektive, wie wir ein Wunder beurteilen. Wenn wir den Schatten vom Hellraumprojektor betrachten und diesen versuchen zu beschreiben, können wir ganz schnell eine falsche Schlussfolgerung ziehen. Der Schatten soll in dieser Darstellung das Wunder sein. Wir können anhand vom Schatten nicht klarsehen ob hier ein Glas oder eine Platte abgelichtet wird. Wir müssen Jesus fokussieren (das Objekt was angeleuchtet wird) und nicht das Wunder (den Schatten). Wunder sind mitfolgende Zeichen, welche einfach so durch Jesus geschehen. Wir sollen das Wunder an Land ziehen. Ist es das Ziel eines Wunders, dass der Schmerz weg ist oder dass meine Warze nicht mehr am Fuss ist? Nein! Das Ziel eines Wunders ist immer, dass wir von Jesus reden. So ziehen wir das Wunder an Land, wenn wir Jesus gross machen und an seiner Stelle Botschafter von Jesus sind. Weil Gott gerne Wunder tut, heilt er und macht Wunder. Aber es geht immer um Jesus. Wir müssen irgendwann aufhören die Wunder zu kritisieren und zu hinterfragen. Der dritte Schlüssel ein Wunder an Land zu ziehen ist, Jesus und das Wunder nicht in Frage zu stellen. Auf der Einladung zur letzten Mitgliederversammlung am stand vorne auf der Einladung ein prägnanter Vers aus Josua 3,5 Josua 3,5 Heiligt euch, denn morgen wird der Herr ein Wunder unter euch tun Wir können mit Josua gemeinsam sagen, dass der Herr morgen ein Wunder tun wird. Zu Weihnachten waren wir in Heiden bei meinen Eltern und ich wollte spontan meinen Onkel Markus besuchen. Ende letzten Jahres war Markus in Rumänien, seit längerem pflegte er eine enge Beziehung zu diesem Land. Damals war er zusammen mit seiner Frau im Auto unterwegs und er schrieb mir, dass er gerne unser Projekt Impact in Succeava ansehen möchte. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er jedoch nicht 600 Kilometer in den Norden fahren. Während dieser Reise hatte er plötzliche Schwindel, dass er mit dem Auto an den Rand gefahren ist und einige Male um sein Fahrzeug lief. Danach fuhr er wieder weiter. Später nach der Rumänienreise fuhr er wieder als Chauffeur das Postauto, wobei ihm bei der Arbeit dasselbe passierte. Er hielt sofort sein Postauto an und lief einige Male um seinen Bus und hoffte, dass er sich von den Schwindeln wieder erholte. Er meldete es seinem Vorgesetzten und kam kurzerhand in das Spital nach St. Gallen. In der Neurologie haben sie festgestellt, dass er mehrmalige Hirnschläge erlitten hatte und zwar direkt im Hirnstamm. Ein solcher Hirnschlag ist normalerweise tödlich. So behielten sie ihn 3 Tage auf der Intensivstation. Markus erlebte den Herrn in diesen Tagen. Er betete anschliessend ununterbrochen in Zungen. Markus erzählte mir das alles über Weihnachten als ich bei ihm in der Stube sass. Die Oberärzte staunten, dass Markus keinerlei Anzeichen eines Schlaganfalls aufwies. Oberärzte vom Unispital Zürich haben Markus mit einer Delegation in St. Gallen besucht und mussten staunend feststellen, dass es ein Wunder ist. In der Schweiz ist er der einzige von 8 Millionen Menschen, die einen derartigen Hirnschlag überlebten. Weltweit gibt es nur 7 Überlebende jedoch alle mit einer Beeinträchtigung. Zum Schluss der Visite nutzte mein Onkel die Gelegenheit und meinte zu den Ärzten, dass er ihnen noch sagen möchte wie das Wunder heisst: es ist Jesus der Heiler! copyright Josua Eugster Seite 4/5

5 Ein Wunder an Land ziehen heisst, Jesus die Ehre zu geben und ihn gross zu machen, wenn ein Wunder geschieht. Wir wollen die Wunder die wir in diesem Jahr erleben an Land ziehen. Fragen zur Diskussion in Kleingruppen 1. In welchen Situationen scheint dir Jesus fern? Was könnte dir helfen um dir bewusst zu machen dass dir Jesus nah ist? 2. Hast du das schon einmal erlebt dass Jesus dir einen "unlogischen" Auftrag gegeben hat? 3. Jedes Wunder sollte auch messbar sein, wie die 153 Fische. In welchen Bereichen wird es schwierig ein Wunder zu messen und was könnte man machen um jedes Wunder zu messen? 4. Darf Kritik an einem Wunder angebracht werden? Wenn ja was ist legitim und was nicht? 5. Was bedeutet dir die Bibelstelle Josua 3,5? 6. Wie kann ich ganz praktisch "mein Wunder an Land ziehen" wenn ich ein Wunder erlebt habe? 7. Welche Inhalte sollten deiner Meinung in einem persönlichen Wundererlebnis enthalten sein? copyright Josua Eugster Seite 5/5