Internationale Finanzbeziehungen

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1 Internationale Finanzbeziehungen Beitrag für das Projekt Ökonomische Bildung online von Prof. Dr. Wolfgang Filc Universität Trier Trier, 17. Juli 2002

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in das Modul 2 Prinzipien der Finanzierung im nationalen Rahmen 2.1 Kreislaufbetrachtung der Finanzmärkte Einführung Leistungskreislauf und Finanzkreislauf Interdependenzen zwischen monetären Märkten Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung an Finanzmärkten Finanzierungswege güterwirtschaftlicher Aktivität 2.2 Der finanzielle Sektor Einführung Die Rolle des finanziellen Sektors für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Finanzumsätze und ihre Determinanten Der finanzielle Sektor in der Bundesrepublik Deutschland Der finanzielle Sektor in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion 2.3 Zinstheorie und Zinsentwicklung Einführung Der Zins: Definition, Dimension, Funktion Die Rolle des Zinses I: Klassische Zinstheorie 2

3 2.3.4 Die Rolle des Zinses II: Keynesianische Zinstheorie Maßgebliche Determinanten der Zinsentwicklung in Deutschland 3 Prinzipien der Finanzierung im internationalen Rahmen 3.1 Finanzierungsvorgänge aus Sicht der Zahlungsbilanz Einführung Leistungsbilanzsalden, Finanzierungssalden und Salden in der Kapitalbilanz Investition und Ersparnis eines Landes im internationalen Zusammenhang Die Begrenzung von Richtung und Umfang des internationalen Kapitalverkehrs Vorteile und Probleme von Leistungsbilanzsalden 3.2 Übersicht internationaler Finanzmärkte Einführung Internationale Finanzmärkte: Eine Abgrenzung Ursachen der Internationalisierung der Finanzierung Die Ratio internationaler Kapitalbewegungen Arten internationaler Kapitalbewegungen Devisenmärkte als Schaltstelle zwischen Währungsräumen Internationale Geld- und Kreditmärkte Internationale Anleihemärkte Die Internationalisierung der Aktienmärkte 3

4 3.3 Internationale Finanzgeschäfte: Motive, Arten, Zahlenbeispiele Einführung Ursachen von Transaktionen an Devisenmärkten: internationaler Handel, Zinsarbitrage und Spekulation Internationale Zinsarbitrage: Ein Beispiel Weitere Produkte des Devisenmarktes: Futures und Optionen Währungsswaps: Ein Beispiel Finanzinnovationen am internationalen Anleihemarkt Zinsswaps: Ein Beispiel Finanzinnovationen oder spekulatives Beiwerk? Nicht jede Finanzinnovation ist wohlstandsmehrend 4 Vorteile der Globalisierung der Finanzbeziehungen 4.1 Internationale Finanzbeziehungen im Zeichen der Globalisierung Einführung Freihandel als Leitbild der Außenwirtschaftspolitik Übertragung auf die internationalen Finanzbeziehungen Vorteile für den Anleger: Diversifizierung Vorteile für Schuldnerländer: Finanzierungsquelle von Investitionen Ursachen der Globalisierung der Finanzbeziehungen: Ein Überblick Einige Daten zur Globalisierung 4

5 4.2 Entwicklungen auf globalisierten Finanzmärkten und ihre Folgen Einführung Das Vertrauen in die Effizienz von Finanzmärkten Das Ende des Festkurssystems von Bretton Woods Der zunehmende Rückzug der Wirtschaftspolitik von Finanzmärkten Mengen- und Preisprobleme an internationalen Finanzmärkten Finanzderivate: Arten, Marktvolumen, Entwicklungen Entwicklungen des internationalen Kapitalverkehrs seit Ausgang der achtziger Jahre 5 Probleme der Globalisierung der Finanzbeziehungen 5.1 Problemfelder und deren Entstehung Einführung Bedingungen effizienter Finanzmärkte im internationalen Zusammenhang: Zinsparität und Kaufkraftparität Abweichungen von der Norm sind die Regel Ein Beispiel für falsche Wechselkurse: Japan Informationsprobleme als Ursachen mangelnder Effizienz von Finanzmärkten Behavioral Finance: Das Ausblenden von Fundamentaldaten bei der Kursbildung an spekulativen Märkten 5.2 Fallbeispiele für Finanzmarktkrisen Einführung 5

6 5.2.2 Die Wirtschaftswunderwelt in Südostasien Euphorie statt rationales Handeln: Die Kapitalschwemme nach Südostasien Panik statt rationales Handeln: Die Finanzmarktkrise in Südostasien Devisenspekulation: Ein Beispiel Destabilisierende Spekulation an Devisenmärkten: Der Fall Hongkong Kosten von Finanzmarktkrisen 5.3 Weitere Aspekte globalisierter Finanzbeziehungen Einführung Offshore-Finanzzentren Das Problem der internationalen Geldwäsche 6 Wege zur Stabilisierung der internationalen Finanzbeziehungen 6.1 Grundlagen Einführung Allgemeine Prinzipien Mikroökonomische Ansätze: Aufsicht und Transparenz Makroökonomische Rahmenbedingungen 6.2 Stabilisierung der Wechselkurse Einführung Stabilere Wechselkurse sind eine Vorbedingung Regeln für Devisenmärkte 6

7 6.2.4 Möglichkeiten zur Unterbindung destabilisierender Währungsspekulation 6.3 Ausblick Einführung Die Notwendigkeit internationaler Kooperation Schlussbemerkung: Global Governance 7 Glossar 8 Kommentierte Literaturhinweise 9 Einschlägige Links 10 Aufgaben 11 Selbsttests 12 Klausurvorschlag 7

8 1 Einführung in das Modul Im Zeitalter der Globalisierung wachsen Märkte über Staatsgrenzen hinweg zusammen. Das gilt für Waren, Dienstleistungen und für Finanzgeschäfte. Die Rede vom globalen Dorf ist aber nirgends treffender als für die internationalen Finanzbeziehungen. Zudem ist das ein zunehmend komplizierter werdendes Feld. Immer wieder kommen neue Kreationen von Finanzgeschäften auf den Markt, die auch für den an wirtschaftlichen Fragen besonders Interessierten schwer zu durchschauen sind. Finanzgeschäfte können ihre Ursache in güterwirtschaftlichen Transaktionen haben, etwa dem Kauf oder Verkauf von Waren, aber auch in rein finanzwirtschaftlichen Vorgängen, etwa dem mit einem Bankkredit finanzierten Kauf von Aktien. Nationale Finanzmärkte werden miteinander vernetzt, und sie gehen zunehmend in einem die Welt umspannenden internationalen Finanzmarkt auf. Ein Beispiel hierfür ist die Verwirklichung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, mit der ein nahezu einheitlicher Finanzraum geschaffen worden ist, der zwölf Länder umfasst. Das vorliegende Modul will einen Beitrag leisten, um diese Entwicklungen, ihre Triebkräfte und die Konsequenzen für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nachvollziehen und beurteilen zu können. Das Modul ist in fünf Kapitel gegliedert. Zunächst wird eingegangen auf Prinzipien der Finanzierung im nationalen Rahmen. Ziel ist es dabei, Grundlagen zum Verständnis von Finanzierungsvorgängen zu vermitteln, die im nächsten Schritt auf den internationalen Bereich übertragen werden. Deshalb ist es unumgänglich, Zusammenhänge zwischen Leistungskreislauf und Finanzkreislauf innerhalb eines Landes darzustellen, die Bedeutung eines möglichst effizienten finanziellen Sektors für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Preisniveaustabilität aufzuzeigen, sowie die Struktur des finanziellen Sektors in Deutschland und in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion darzustellen. Weil die Zinsentwicklung von zentraler Bedeutung für Konjunktur und Wirtschaftswachstum ist, sind Rolle und Funktion des Zinses sowie maßgebliche Zinsdeterminanten ebenfalls zu erläutern. Darauf aufbauend wird auf Prinzipien der Finanzierung im internationalen Rahmen eingegangen. Dabei sind viele komplexe Zusammenhänge darzustellen, die Geduld abverlangen. Aber die Welt, vor allem die Finanzwelt, wird nun einmal komplizierter, und sie ist ohne Anleitung kaum noch zu durchschauen. Vielleicht sollte deshalb dieses Kapitel mit einem Blick auf begonnen werden, um danach den Text systematisch durchzuarbeiten. 8

9 Zunächst werden Zusammenhänge zwischen dem internationalen Güterhandel und dem Kapitalverkehr zwischen Ländern dargelegt. Danach werden internationale Kapitalmärkte abgegrenzt und die internationalen Kapitalbewegungen zugrundeliegende Ratio sowie Geschäfte an internationalen Finanzmärkten erläutert, um schließlich die wichtigsten Finanzinnovationen und ihre Vorteile und Gefahren darzulegen. Am Ende sollte stehen, dass die Scheu vor dem Umgehen mit dieser vielen undurchsichtig erscheinenden Materie genommen wird. Im Kapitel Vorteile der Globalisierung der Finanzbeziehungen wird der Prozess der Internationalisierung und Globalisierung nachgezeichnet. Als Leitbild dienten hierfür die unbestreitbaren Beiträge eines freien Außenhandels von Waren und Dienstleistungen für Wohlstand und Einkommen. Diese Vorteile wurden ohne Abstriche auf die internationalen Finanzbeziehungen übertragen. Denn Vorteile für Anleger wie für Schuldner schienen evident zu sein. Das rapide Wachstum länderübergreifender Finanzbeziehungen ist das Ergebnis. Freilich setzt die Übertragung des Freihandels als Leitbild für die Außenwirtschaftspolitik auf Finanzgeschäfte die Effizienz von Finanzmärkten voraus. Es muss sichergestellt sein, dass Preise, Kurse und Renditen an Finanzmärkten stets alle relevanten Ereignisse korrekt ausdrücken. Dieses Vertrauen in die Effizienz von Finanzmärkten stand Pate für die Welle der Deregulierung und die Internationalisierung der Finanzbeziehungen. Das begann im Frühjahr 1973 mit der Aufgabe fester Wechselkurse, das wurde fortgesetzt mit der Deregulierung des Finanzsektors und schließlich durch einen zunehmenden Rückzug der Wirtschaftspolitik von Finanzmärkten. Im Rückblick zeigt sich, dass dadurch Gefahren entstanden sind, die sich zu einem Systemrisiko für das Finanzsystem und für ein offenes Welthandelssystem zusammenbrauen können. Darauf wird im Kapitel Probleme der Globalisierung der Finanzbeziehungen eingegangen. Es hat sich gezeigt, dass deregulierte Finanzmärkte sich nicht von selbst regeln, mit ineffizienten Ergebnissen, ja Finanzmarktkrisen und wirtschaftlicher Depression im Gefolge. Um das zu belegen, wird auf falsche Bewertungen von Währungen und ihre Ursachen und Folgen eingegangen. Anhand des Finanzdebakels, in das aufstrebende Volkswirtschaften Südostasiens Ausgang der neunziger Jahre geraten waren, mit dramatischen Fehlentwicklungen im Gefolge, werden Systemrisiken sich selbst überlassener und völlig deregulierter Finanzmärkte und internationaler Finanzbeziehungen verdeutlicht. Ein Blick auf Offshore-Finanzzentren und das Problem der internationalen Geldwäsche macht das 9

10 offenkundig. Abgeschlossen wird mit dem Kapitel Wege zur Stabilisierung der internationalen Finanzbeziehungen. Dabei sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Internationalisierung und Globalisierung von Finanzgeschäften zum Vorteil aller genutzt werden können, ohne der Gefahr zu unterliegen, das System des offenen Welthandels, liberalisierter Finanzbeziehungen zwischen Wirtschafts- und Währungsräumen und offener Gesellschaften aufs Spiel zu setzen. Hierzu bedarf es dreier Voraussetzungen. Erstens sind Schwächen nationaler Finanzmärkte und der internationalen Finanzbeziehungen aufzudecken und zu beheben. Dabei geht es vor allem darum, das institutionelle Rahmenwerk des Handelns an Finanzmärkten den Bedingungen globalisierter Finanzbeziehungen anzupassen. Zweitens muss darauf abgezielt werden, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu verstetigen, sie berechenbarer werden zu lassen. Damit können Risiken von Finanzgeschäften gesenkt werden, das Finanzsystem wird krisenfester. Drittens ist es eine wichtige Aufgabe von Regierungen und internationaler Institutionen, das institutionelle Vakuum zu füllen, das sich aus der Entnationalisierung von Wirtschaft und Wirtschaftspolitik im Zuge der Globalisierung aufgetan hat. Ohne sehr viel stärkere internationale wirtschaftspolitische Kooperation ist dieses Ziel als Vorbedingung einer stabilen internationalen Finanzarchitektur nicht zu erreichen. Der Text dieses Moduls ist lang; er überschreitet die Vorgabe deutlich. Gleichwohl wurde versucht, überflüssige Längen zu vermeiden. Jedoch relativiert sich die Überlänge wenn bedacht wird, dass nicht jedes Lehrmaterial gleichen Stellenwert und deshalb gleiche Aufmerksamkeit beansprucht. Denn einige Abschnitte dienen der Unterhaltung im Sinne einer Anwendung zuvor präsentierten Lehrmaterials anhand konkreter Fälle inmitten eines anstrengenden Lernprozesses. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist Hier wird nicht gelehrt, es wird ironisiert und pointiert. Natürlich bringt das inhaltlich nichts. Aber Sequenzen dieser Art können auch dazu dienen, die Übertragung des Lehrmaterials in den Unterricht aufzulockern, neben der gebotenen Ernsthaftigkeit das Spiel mit Gedanken nicht zu vergessen. In einigen anderen Lehrmaterialien werden Daten und Fakten aneinander gereiht. Beispiele hierfür sind die Lehrmaterialien 2.2.4, 2.2.5, 3.2.8, 4.1.6, und Sie informieren nicht über Zusammenhänge im Sinne von wenn-dann-beziehungen, sondern sie ersparen das zeitraubende data mining, das Ausgraben von Daten. Niemand muss sich Daten einprägen. Daten sind nachzulesen. Wo, darüber informieren die dem Modul 10

11 angefügten Links. Aber einige Lehrmaterialien nehmen das den Lernenden ab. Der Stellenwert der Lehrmaterialien als Lehrinhalte wird auch in den angefügten Aufgaben und Selbsttests deutlich: Je umfangreicher, desto wichtiger, jedenfalls aus der Sicht des Verfassers. Auf Literaturverweise zu den einzelnen Lehrmaterialien wird verzichtet. Der Text sollte für sich selbst sprechen. Dort, wo es sinnvoll und nötig ist, erläutern Tabellen, Abbildungen und Übersichten die dargelegten Zusammenhänge. Ein zusammenfassender Überblick über einige Literaturtitel, die begleitend oder vertiefend herangezogen werden können, sowie Hinweise auf einschlägige Internetadressen finden sich im Anhang. Der Verfasser wünscht wachsende Einsicht, Interesse am Lehrstoff und auch ein wenig Vergnügen. Für manche flapsige Formulierung wird um Nachsicht ersucht: Nicht alles, was ernsthaft gemeint ist, muss bierernst ausgedrückt werden. 11

12 2 Prinzipien der Finanzierung im nationalen Rahmen 2.1 Kreislaufbetrachtung der Finanzmärkte Einführung Leistungstransaktionen stehen im Zusammenhang mit Geschehnissen an Finanzmärkten. Einkommenskreislauf und Finanzkreislauf sind miteinander verbunden. Dies darzustellen, ist Gegenstand dieses Abschnitts. Jedoch gibt es keinen homogenen monetären Markt. Vielmehr besteht eine Vielzahl von Teilmärkten. Ursachen hierfür und Zusammenhänge zwischen den Teilmärkten sind darzustellen. Zudem ist zu verdeutlichen, wie Änderungen der Konstellation zwischen Angebot und Nachfrage an einem Finanzmarkt andere Märkte berühren. Schließlich sind Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung an Finanzmärkten und Zusammenhänge mit der güterwirtschaftlichen Aktivität darzulegen. Dabei ist auch von Interesse, welchen Einfluss die Zentralbank als Träger der Geldpolitik auf das Mittelaufkommen an Finanzmärkten sowie auf die güterwirtschaftliche Aktivität ausüben kann. Lernziele: - Abgrenzung finanzieller Märkte von Gütermärkten - Gleichgewichtsbedingung für den Finanzmarkt - Interdependenzen zwischen verschiedenen monetären Märkten - Einfluss von Maßnahmen der Geldpolitik auf die Spanne zwischen Angebot und Nachfrage an Finanzmärkten - Rolle der Finanzmärkte für die finanzielle Intermediation 12

13 2.2.2 Leistungskreislauf und Finanzkreislauf Der monetäre Markt kennzeichnet die Gesamtheit von Angebot und Nachfrage nach Geld. Voraussetzung für die Existenz des monetären Marktes ist es, dass in Vergangenheit oder Gegenwart Salden zwischen Einnahmen und Ausgaben im Einkommenskreislauf (oder Leistungskreislauf), aufgetreten sind. Sind die Einnahmen aus abgegebener Leistung größer als die Ausgaben für aufgenommene Leistungen, so entsteht ein positiver Finanzierungssaldo. Entsprechend steigt das Nettogeldvermögen dieser Wirtschaftseinheit, eines Sektors einer Volkswirtschaft (private Haushalte, Unternehmen, Staat) oder einer Volkswirtschaft insgesamt. Umgekehrtes vollzieht sich bei einem Überschuss der Ausgaben über die Einnahmen innerhalb einer Zeitperiode. In diesem Fall schließt die Finanzierungsreihe mit einem negativen Saldo ab, das Geldvermögen sinkt oder der Nettoschuldenstand steigt. Deshalb ist der monetäre Markt ein abgeleiteter Markt. Seine Entstehung ist untrennbar verbunden mit Finanzierungssalden und damit Differenzen zwischen Einnahmen und Ausgaben im Leistungskreislauf. Das erklärt noch nicht, warum es so viele unterschiedliche Teilmärkte gibt, die insgesamt den monetären Markt ausmachen, etwa Anleihemarkt, Bankenkreditmarkt, Bankeneinlagenmarkt, Aktienmarkt. Voraussetzung hierfür ist es einmal, dass Anleger oder Kreditnehmer unterschiedliche Präferenzen haben, etwa bezüglich der Befristung von Einlagen oder Bankkrediten sowie des Erwerbs oder der Emission verschiedener Wertpapiere (etwa Aktien oder Anleihen) zur Anlage oder Aufnahme von Geld. Der zweite Grund besteht darin, dass neben leistungsbezogenen Kontrakten zur Deckung von Ausgabeüberschüssen oder zur Anlage von Einnahmeüberschüssen reine Finanztransaktionen stattfinden. Reine Finanztransaktionen beinhalten etwa den Kauf festverzinslicher Wertpapiere zu Lasten von Bankeinlagen oder den Verkauf öffentlicher Anleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren, um den erzielten Erlös in öffentliche Anleihen mit einer Restlaufzeit von zwei Jahren oder aber auch in auf US-Dollar lautende Aktien amerikanischer Unternehmen anzulegen. Deshalb gibt es ständig umfangreiche Transaktionen am monetären Markt (insgesamt) und zwischen seinen verschiedenen Teilmärkten. Das Volumen des monetären Marktes insgesamt ändert sich immer nur dann, wenn Salden in den Leistungsreihen von Sektoren auftreten, deshalb auf der einen Seite die Nettoneuverschuldung und der Schuldenbestand wächst, auf der anderen Seite wertgleich das Nettogeldvermögen zunimmt. Schließen hingegen die 13

14 Salden der Leistungsreihen aller Wirtschaftseinheiten, aller Sektoren einer Volkswirtschaft und der Volkswirtschaft insgesamt ohne Salden ab, so bleibt das Nettogeldvermögen unverändert, so auch der Nettoschuldenstand. Denn in diesem Fall sind keine Einnahmeüberschüsse anzulegen, denen Ausgabeüberschüsse anderer entsprechen und ihre Nettoneuverschuldung erhöhen. Die Gründe für Aktivitäten an Finanzmärkten, also von Finanzierungsvorgängen, liegen deshalb auf zwei Ebenen: - Erstens: Salden in den Leistungsreihen von Wirtschaftseinheiten und damit das Bestreben, Einnahmeüberschüsse ertragbringend anzulegen oder Ausgabeüberschüsse durch eine Geldaufnahme zu finanzieren. - Zweitens: Reine Finanztransaktionen ohne Bezüge zum Leistungskreislauf, die verschiedene Teilmärkte des monetären Marktes berühren, nicht jedoch angelegt sind in Salden der Leistungsreihen, und deshalb Finanzierungssalden. Das Mittelaufkommen an Finanzmärkten innerhalb einer Zeitperiode kennzeichnet das Angebot zur Finanzierung, folglich die Gläubigerseite. Dabei sind die folgenden Quellen zu unterscheiden (vgl. Schaubild): 1. Geldströme von Wirtschaftseinheiten, die im Kreislauf der Einnahmen und Ausgaben Einnahmeüberschüsse (positive Finanzierungssalden, Finanzierungsüberschüsse) erzielen. Diese Wirtschaftseinheiten suchen Anlagemöglichkeiten für ihre Einnahmeüberschüsse an monetären Märkten (Strang 1). 2. Auch finanzielle Institutionen, die Zentralbank eines Landes oder eines Wirtschaftsraums (Europäische Zentralbank in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion), Geschäftsbanken, andere Finanzierungsinstitute, wie Investmentfonds und Versicherungen, tragen ebenfalls zum gesamten Mittelaufkommen an Finanzmärkten bei (Strang 2). Zudem werden ständig Umschichtungen zwischen Finanzaktiva vorgenommen. Bankeinlagen werden zum Erwerb öffentlicher Anleihen oder von Aktien verwendet oder zum Abbau der Verschuldung. Das berührt nicht das gesamte Mittelaufkommen an Finanzmärkten, wohl aber Angebot und Nachfrage an verschiedenen Teilmärkten. Das Ergebnis können Anpassungen von Preisen, Kursen und Renditen sein, die auf den Leistungskreislauf, auf die 14

15 Einkommensentstehung und die Produktion zurückwirken. Die gesamte Mittelbereitstellung an monetären Märkten, also die Schuldnerseite oder die gesamte Nachfrage nach Finanzmitteln, wird deshalb von zwei Ursachen bestimmt: Einkommenskreislauf Überschusseinheiten E > A FS > 0 Defiziteinheiten E < A FS < 0 Geldkreislauf 3 1 Forderungen Finanzmärkte Markt A Markt B... Markt X 5 6 Verpflichtungen 2 4 Finanzielle Institutionen 1. Geldströme von monetären Märkten werden von Wirtschaftseinheiten genutzt, die Ausgabeüberschüsse (Finanzierungsdefizite, negative Finanzierungssalden) aufweisen. Ein Ausgleich dieser Salden verlangt eine entsprechende Neuverschuldung (Strang 3). 2. Zudem nehmen finanzielle Institutionen Mittel an monetären Märkten in Anspruch 15

16 (Strang 4), etwa Geschäftsbanken durch Emission von Pfandbriefen (Schuldverschreibungen zur Finanzierung erstrangiger Hypothekendarlehen) oder aber durch Aufnahme von Geldmarktkrediten (Geschäftsbanken, die Zentralbankgeld benötigen, etwa um ihr Mindestreservesoll bei der Zentralbank zu erfüllen). An monetären Märkten sind jedoch nicht nur zufließende und abfließende Mittel, also Ströme in der Zeit, zu berücksichtigen. Denn jederzeit steht einem Forderungsbestand in exakt gleicher Höhe ein Schuldenbestand gegenüber. Beides, Forderungen wie Verbindlichkeiten zu irgendeinem Stichtag, sind Ausdruck der in der Vergangenheit stattgefundenen Ströme des Mittelangebots sowie der Finanzierung durch Ausweitung von Verbindlichkeiten (Strang 5 und Strang 6). Deshalb sind Ströme und Bestände bei der Analyse von Finanzmärkten zu berücksichtigen. Zinsänderungen können sich ergeben, weil in einer Zeitperiode das geplante Mittelaufkommen (die geplanten Finanzierungsüberschüsse) nicht übereinstimmt mit der geplanten Kreditaufnahme (die geplanten Finanzierungsdefizite). Stimmen diese Stromstärken nicht überein, so muss es zu Zinsanpassungen kommen. Zinsänderungen können jedoch auch daraus resultieren, dass die gegebene Struktur von Vermögensbeständen, die an finanziellen Märkten unterhalten werden, aus der Sichtweise der Anleger nicht mehr passend ist. Umschichtungsvorgänge zwischen verschiedenen finanziellen Aktiva werden Zins- und Renditebewegungen auslösen, weniger nachgefragte Finanzaktiva werden an Kurswert verlieren, ihre Rendite wird steigen. Umgekehrtes vollzieht sich an Teilmärkten des monetären Marktes, an denen eine Überschussnachfrage auftritt. Schlüsselwörter Finanzierungssaldo Mittelaufkommen an Finanzmärkten Mittelbereitstellung an monetären Märkten reine Finanztransaktionen 16

17 2.1.3 Interdependenzen zwischen monetären Märkten In der Wirklichkeit gibt es keinen monetären Markt, sondern eine Vielzahl von Teilmärkten. Die maßgebliche Ursache für dieses Ausdifferenzieren des monetären Marktes in verschiedene Teilmärkte besteht in unterschiedlichen Eigenschaften, die den Präferenzen der Akteure in besonderer Weise genügen. Das entspricht den Möglichkeiten, einen weit entfernten Ort auf verschiedenen Wegen zu erreichen: per Flugzeug, Eisenbahn, Auto, Schiffsverkehr. Das ist Ergebnis der Präferenzen von Nachfragern nach Transportmitteln. Nichts anderes ist die Ursache für die Existenz einer Vielzahl von Finanzmärkten: die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Finanzierungsformen zu wählen und sie in ganz kurzer Zeit zu wechseln. Umschichtungsvorgänge dieser Art haben Auswirkungen auf die Zinsentwicklung und die gesamtwirtschaftliche Aktivität. Ein Beispiel mag das verdeutlichen. Von der Vielzahl monetärer Märkte werden drei berücksichtigt (vgl. Abbildung): Der Bankeneinlagemarkt, an dem Überschusseinheiten, so vor allem private Haushalte, als Anbieter auftreten und Geschäftsbanken als Nachfrager. Zur weiteren Vereinfachung seien allein Sichteinlagen (SE) betrachtet, also jederzeit verfügbare Depositen von Nichtbanken bei Geschäftsbanken. Der Geldmarkt, also der Markt, auf dem Zentralbankgeld gehandelt wird. Nachfrager sind Nichtbanken, die Bargeld (BG) zu Lasten ihrer Bankguthaben abheben, sowie Geschäftsbanken, die Zentralbankgeld zur Aufrechterhaltung ihrer Zahlungsfähigkeit benötigen (L). Anbieter von Zentralbankgeld ist ausschließlich die Zentralbank (K ZB ). Der Kapitalmarkt, hier reduziert auf den Teilmarkt für Pfandbriefe, an dem ausschließlich Geschäftsbanken als Nachfrager finanzieller Mittel auftreten, um damit Hypothekarkredite (K GB ) zu finanzieren. Auf der Angebotsseite stehen Unternehmen, private Haushalte und andere finanzielle Institutionen. 17

18 Einkommenskreislauf Überschusseinheiten Defiziteinheiten Finanzmärkte SE BG Bankeneinlagenmarkt Geldmarkt L K GB Kapitalmarkt Zentralbank K ZB = L + BG Fall 1: Barabhebung Überschusseinheiten nehmen Barabhebungen vor, ersetzen mithin Sichteinlagen (SE) durch Bargeld (BG). Gleichgewicht an jedem einzelnen finanziellen Teilmarkt zuvor vorausgesetzt ergibt sich hierdurch ein Angebotsdefizit am Bankeneinlagenmarkt und ein gleich hoher Nachfrageüberschuss am Geldmarkt. Der unmittelbare Ausgleich findet dadurch statt, dass Geschäftsbanken ihren Kunden aus ihren Liquiditätsbeständen (L) Bargeld auszahlen und in gleichem Maße die Sichtguthaben ihrer Kunden belasten. Das ist jedoch nicht die einzige Reaktion. Bestand zuvor bei den Geschäftsbanken eine optimale Relation zwischen verschiedenen Bilanzpositionen, so auch zwischen Liquidität, Sichteinlagen und Bankkrediten, so sind jetzt die Bankkredite überdimensioniert. Die Folge wird sein, dass 18

19 Geschäftsbanken ihr Kreditangebot tendenziell mit dem Ziel einschränken, die als optimal erachtete Relation zwischen Bankkrediten, Sichteinlagen und Liquidität wieder herzustellen. Die Reduktion des Kreditangebots zwingt Defiziteinheiten (Wirtschaftseinheiten mit Ausgabeüberschüssen im Einkommenskreislauf) zu einer Einschränkung kreditfinanzierter Ausgaben, hier für Eigenheime. Damit werden Ausgaben für Güter und Leistungen von der Kreditseite her rationiert (beschränkt). Hierin zeigen sich gegenseitige Abhängigkeiten zwischen dem Leistungskreislauf und dem Finanzkreislauf. Fall 2: Ersetzung von Bankkrediten durch Bankenliquidität Bei unklarer und unsicherer Zukunftsaussicht sind Wirtschaftseinheiten bestrebt, ihre Liquidität zu erhöhen. Das gilt auch für Geschäftsbanken. Steigende Risiken, seien sie wirtschaftlich oder politisch begründet, bewirken deshalb zunehmende Liquiditätsvorliebe. Geschäftsbanken werden vorsichtiger, bei Rückzahlung von Bankkrediten die so gewonnene Liquidität für eine weitere Kreditbereitstellung zu verwenden. Unveränderte Kreditnachfrage vorausgesetzt, entsteht ein Angebotsdefizit am Bankenkreditmarkt und ein gleich hoher Angebotsüberschuss am Markt für Zentralbankgeld. Zinsänderungen werden die Folge sein: Zinssteigerungen für Bankkredite, Zinssenkungen am Geldmarkt. Zudem ergibt sich eine Beschränkung von Ausgabeüberschüssen im Leistungskreislauf, folglich ein möglicher Nachfrageeinbruch an Gütermärkten, ein Rückgang von Produktion und Einkommen, ein Anstieg der Arbeitslosigkeit. Fall 3: Expansive Geldpolitik Die Zentralbank weitet das Geldangebot (K ZB ) aus, bewirkt also einen Angebotsüberschuss am Markt für Zentralbankgeld, dem Geldmarkt. Weil an allen monetären Märkten ausschließlich Geld gehandelt wird, Zentralbankgeld aber die Grundlage hierfür bildet, werden alle monetären Märkte liquider. Ein Angebotsüberschuss am Geldmarkt strahlt aus auf den Bankenkreditmarkt, den Anleihemarkt und den Aktienmarkt. In der Regel sinkt das Spektrum aller Zinssätze an Finanzmärkten, und die Bereitschaft zu einer größeren Mittelbereitstellung nimmt zu. Folglich können Defiziteinheiten mehr und billiger als zuvor finanzieren. Damit wird ein expansiver Impuls auch für Produktion, Einkommen und Beschäftigung gesetzt. 19

20 Die beiden ersten Beispiele berühren allein die Struktur verschiedener Teilmärkte des monetären Marktes insgesamt, beleuchten jedoch auch Konsequenzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Das dritte Beispiel zeigt, dass allein die Zentralbank imstande ist, aus dem Nichts heraus, mithin unabhängig von Einnahmen und Ausgaben und deshalb Salden im Leistungskreislauf, Geld bereitzustellen und damit das Mittelaufkommen an Finanzmärkten zu erhöhen. Zudem zeigen diese Beispiele, dass Finanzierungsströme und damit mögliche Unterschiede zwischen geplantem Mittelaufkommen und geplanter Mittelbereitstellung an Finanzmärkten, die ihre Ursachen in Salden im Leistungskreislauf haben, Finanzierungsbedingungen und damit die gesamtwirtschaftliche Aktivität beeinflussen können, aber eben auch von Leistungsbeziehungen unabhängige geldpolitische Maßnahmen. Deshalb ist jedes Gleichgewicht oder Ungleichgewicht am Finanzmarkt insgesamt verbunden mit dem geldpolitischen Kurs einer Zentralbank. Zinsbewegungen an monetären Märkten, nach unten wie nach oben, sind deshalb stets im Zusammenhang mit geldpolitischen Maßnahmen zu beurteilen. Schlüsselwörter Bankeneinlagenmarkt Finanzierungsformen Geldmarkt Kapitalmarkt Liquiditätsvorliebe Zentralbank 20

21 2.1.4 Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung an Finanzmärkten Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung an Finanzmärkten einer Zeitperiode sind verbunden mit Salden im Einkommenskreislauf einer Volkswirtschaft, also mit Finanzierungssalden, die Veränderungen des Nettogeldvermögens von Wirtschaftseinheiten, Sektoren einer Volkswirtschaft oder der Volkswirtschaft insgesamt auslösen. Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung vollziehen sich am monetären Markt, der Gesamtheit aller Finanzmärkte, an denen Geld angeboten und nachgefragt wird. Berücksichtigt werden fünf Teilnehmer (oder Sektoren): private Haushalte, Unternehmen (einschl. der Geschäftsbanken), der Staat (öffentliche Haushalte aller Ebenen), das Ausland und die Zentralbank. Private Haushalte - beziehen Einkommen Y H und - tätigen Ausgaben für Steuern T H, für Konsum C, für die Veränderung der Kassenhaltung (Geldnachfrage) L H. - Die Differenz wird gespart, also an Finanzmärkten angelegt. - Privaten Haushalten wird deshalb ein positiver Finanzierungssaldo beigemessen, ihre Einnahmen aus Leistungsabgabe übersteigen ihre Ausgaben für den Erwerb von Gütern und Leistungen. Unternehmen - beziehen Einkommen Y U aus Verkaufserlösen, die nicht für Vorleistungen ausgegeben werden (nicht ausgeschüttete Gewinne) und - tätigen hieraus Ausgaben für Investitionen I, für eine Veränderung der Kassenhaltung L U, zahlen Steuern T U. - Sie treten als Nachfrager nach Finanzierungsmitteln am monetären Markt auf, weisen also einen negativen Finanzierungssaldo auf. Ausland - Es wird angenommen, dass das Ausland ein Leistungsbilanzdefizit gegenüber dem Inland aufweist. Also gilt: X IM > 0 (X: Exporte, IM: Importe). - Folglich muss das Ausland das Leistungsbilanzdefizit durch einen Nettokapitalimport finanzieren, tritt also als Nettonachfrager an Finanzmärkten des Inlands auf. 21

22 Staat - Die Staatsausgaben G sind höher als die Steuereinnahmen T. - Dieses Finanzierungsdefizit muss abgedeckt werden durch eine Nettonachfrage an Finanzmärkten. Zentralbank - Allein die Zentralbank eines Landes oder Währungsraums kann unabhängig von Salden im Einkommenskreislauf das Mittelaufkommen an Finanzmärkten erhöhen. - Folglich ist die Zentralbank stets Nettoanbieter an Finanzmärkten, weil sie über das Monopol verfügt, ohne jede Begrenzung Zentralbankgeld bereitstellen zu können, worauf die gesamte Geldmenge M beruht. Zusammengenommen ergibt sich in diesem Szenario: Nettonachfrager an Finanzmärkten sind die Sektoren Unternehmen, Staat und Ausland, Nettoanbieter sind private Haushalte und die Zentralbank. Mithin ergibt sich das Gesamtangebot an Finanzmärkten in einer Wirtschaftsperiode (Mittelaufkommen) als: F A = Y H C T H L H + M ex Dabei kennzeichnet M ex das allein von der Zentralbank zu bestimmende Geldangebot. Die Mittelnachfrage an Finanzmärkten ist: F N = G T + I + T u + L u Y U + X IM Ein Gleichgewicht an Finanzmärkten verlangt die Übereinstimmung geplanter Werte von Angebot und Nachfrage: F A = F N Werden Veränderungen der Geldnachfrage der Unternehmen und privaten Haushalte zusammengefasst, wird ferner bedacht, dass die Steuereinnahmen öffentlicher Haushalte gleich den Steuerzahlungen der Unternehmen und privaten Haushalte sind, so ergibt sich 22

23 durch Umgruppieren: I + X + G + L = S + IM + M ex In dieser Gleichung sind enthalten: I + X + G = S + IM also die Bedingung für ein Gleichgewicht am Gütermarkt einer offenen Volkswirtschaft mit staatlicher Aktivität sowie L = M ex die Gleichgewichtsbedingung für den Geldmarkt. All das zeigt, dass Ungleichgewichte entweder am Gütermarkt oder am Geldmarkt Auswirkungen auf den jeweils anderen Markt haben müssen, wenn Investitionen zinsabhängig sind und die Einkommenshöhe bestimmend für die Ersparnis ist. Entsprechend folgt, dass Veränderungen der Geldnachfrage, deshalb der Kassenhaltungsgewohnheiten, der Sparneigung, der Investitionsneigung und ähnliches Anpassungsvorgänge zur Folge haben. Dann berühren Änderungen im monetären Bereich die Güterwirtschaft, entsprechend beeinflussen Veränderungen im güterwirtschaftlichen Bereich die Konstellation zwischen Geldangebot und Geldnachfrage. Unter diesen Bedingungen sind Maßnahmen der Geldpolitik, die auf die Zinsentwicklung oder das Angebot von Geld wirken, bedeutsam für Produktion, Einkommenshöhe und Beschäftigungsgrad. Dabei hat es allein die Zentralbank in der Hand, das Mittelaufkommen an Finanzmärkten autonom zu bestimmen und damit auch die Zinsentwicklung zu beeinflussen. Schlüsselwörter Gleichgewicht am Gütermarkt Gleichgewichtsbedingung für den Geldmarkt Mittelaufkommen und Mittelbereitstellung an Finanzmärkten 23

24 2.1.5 Finanzierungswege güterwirtschaftlicher Aktivität Ausgaben für die Inanspruchnahme von Gütern und Leistungen oder zum Erwerb von Vermögensgegenständen (Immobilien, Aktien, Anleihen usw.) müssen finanziert werden. Hierzu bestehen drei Möglichkeiten: 1. Eigene (interne) Finanzierung aus vorhandenen eigengebildeten Mitteln, etwa Einkommen, Ersparnis, Gewinne der laufenden Periode oder Rückgriff auf ein früher gebildetes Vermögen (Stränge 1). 2. Direkte externe Finanzierung (Strang 2). Hierbei stellen Überschusseinheiten (Sparer) Defiziteinheiten (Investoren) unmittelbar Finanzierungsmittel bereit. Überschusseinheiten haben in der laufenden Wirtschaftsperiode höhere Einnahmen als Ausgaben oder verfügen über ein in der Vergangenheit gebildetes Vermögen. Defiziteinheiten haben einen externen Finanzierungsbedarf, soweit die Finanzierung aus eigengebildeten Mitteln in der Gegenwart oder Vergangenheit (Rückgriff auf Vermögen) nicht gedeckt werden kann. Die Form der direkten externen Finanzierung ist dabei weniger wichtig: Direktkredite über einen Darlehensvertrag, Erwerb von Wertpapieren, die von Schuldnern emittiert und von Gläubigern erworben werden. 3. Indirekte externe Finanzierung: Intermediation des Finanzierungsvorgangs durch den finanziellen Sektor; Erwerb von Forderungen durch Gläubiger aus dem nichtfinanziellen Bereich gegenüber dem finanziellen Sektor, Mittelbereitstellung des finanziellen Sektors an Schuldnereinheiten. Dabei gibt es viele Formen der finanziellen Intermediation: Die Umwandlung von Einlagen mit kurzer Befristung in langfristige Kredite, der Erwerb von Wertpapieren, Anleihen wie Aktien, auf der Grundlage von Einlagen aus dem nichtfinanziellen Sektor. Die folgende Abbildung zeigt diese drei Formen der Finanzierung von Ausgabeüberschüssen. 1 Überschusseinheiten ( Sparer ) E > A FS > 0 HH 3 3 Finanzieller Sektor Defiziteinheiten ( Investoren ) E < A FS < 0 U + St

25 Voraussetzung der Intermediation durch den finanziellen Sektor ist es, dass in einer Volkswirtschaft Wirtschaftseinheiten oder Sektoren Überschüsse von Einnahmen über die Ausgaben erzielen, denen entsprechende Ausgabeüberschüsse (negative Finanzierungssalden) anderer gegenüberstehen. Zusätzliche Forderungen können nur erworben werden, wenn gleichhohe zusätzliche Verbindlichkeiten eingegangen werden. Denn die Forderungen des einen sind die Verbindlichkeiten des anderen. Banken und andere Institutionen des finanziellen Sektors (Versicherungen, Investmentfonds) würden keinen Mittelzufluss erhalten, bestünden keine Überschüsse der Einnahmen über die Ausgaben. Auch könnten Banken keine Kredite vergeben, gäbe es keine Defiziteinheiten, also keinen Finanzierungsbedarf. Allein die Existenz eines finanziellen Sektors weist deshalb darauf hin, dass dieser die Transformation von Einnahmeüberschüssen einiger Wirtschaftseinheiten zur Finanzierung von Ausgabeüberschüssen anderer übernimmt. Damit werden wirtschaftliche Aktivitäten, Nachfrage nach Gütern und Arbeitsleistungen, möglich, die sonst ausgeschlossen wären. Die indirekte externe Finanzierung überragt andere Finanzierungsformen meist um Längen. Der Grund: Präferenzen von Geldanlegern (Überschusseinheiten) und von Nachfragern an Finanzmärkten (Schuldnern) stimmen selten überein. Überschusseinheiten wollen meist kleine Geldbeträge für kurze Fristen anlegen, und sie erwarten einen möglichst hohen Zinsertrag. Investoren (Defiziteinheiten) suchen meist hohe Geldbeträge, legen, insbesondere bei niedrigen Zinssätzen, Wert auf eine lange Zinsbindungsfrist zur Ausschaltung von Zinsänderungsrisiken, zudem auf eine geringe Zinsbelastung. So gesehen kommen Sparer und Investoren nie zusammen. Der finanzielle Sektor übernimmt den Ausgleich. Er bietet sowohl Geldanlegern als auch Geldnachfragern Vorteile: - Betragstransformation: Aufnahme kleiner Beträge, Ausleihung großer Beträge. - Fristentransformation: Aufnahme von Mitteln mit kurzer Befristung, Ausleihung für längere Fristen. - Risikotransformation: Finanzinstitute sind besser darauf trainiert, Risiken einer Mittelbereitstellung beurteilen zu können als Wirtschaftseinheiten des nichtfinanziellen Bereichs. Somit übernehmen Institutionen des finanziellen Sektors Aufgaben der Abwehr von Risiken sowohl ihrer Gläubiger als auch Schuldner. Ferner gestatten größere Markttransparenz sowie die Vorteile der Spezialisierung Unternehmen des finanziellen Sektors, Sparern und Investoren günstigere Zinssätze zu stellen, als wenn diese 25

26 letztendlichen Kontraktpartner ohne finanzielle Intermediation kontrahieren würden. Schließlich gibt es dann noch die Zentralbank. Sie ist lender of last resort (Gewährer der letzten Zuflucht), kommt es im finanziellen Sektor zu Liquiditätsproblemen. Dann hilft die Zentralbank aus, nämlich durch eine Bereitstellung von Liquidität. Keine Wirtschaftseinheit außer Geschäftsbanken kann dieses Privileg in Anspruch nehmen. Schlüsselwörter direkte externe Finanzierung eigene (interne) Finanzierung finanzielle Intermediation indirekte externe Finanzierung Liquidität 26

27 2.2 Der finanzielle Sektor Einführung Der finanzielle Sektor wird definiert, seine Rolle für eine gedeihliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung dargelegt. Es wird gezeigt, welche Funktionen effiziente Finanzmärkte zu übernehmen haben. Ausgehend von einer Wirtschaft, die aus einer einzigen Person besteht, werden Erweiterungen vorgenommen und Effizienzvorteile für Einkommen und Lebenshaltung aufgezeigt, wenn ein finanzieller Sektor hinzugefügt wird. Danach werden Strukturmerkmale des finanziellen Sektors in der Bundesrepublik Deutschland und in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion aufgezeigt. Lernziele: Wirtschaftliche Vorteile der Ergänzung güterwirtschaftlicher Beziehungen durch einen Finanzsektor Probleme der Abkoppelung des Finanzsektors vom güterwirtschaftlichen Bereich Kenntlichmachung von Strukturmerkmalen des Finanzsystems in Deutschland und in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. 27

28 2.2.2 Die Rolle des finanziellen Sektors für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Finanzmärkte (etwa Anleihemarkt, Aktienmarkt, Bankenkreditmarkt, Bankeneinlagenmarkt) und Finanzintermediäre (Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften) haben die für eine gedeihliche wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder Währungsraums unabdingbare Funktion zu erfüllen, Sparer als Kapitalgeber und Investoren als Kreditnehmer zusammenzuführen, Ersparnis in besonders produktive und deshalb rentable Verwendung zu leiten. Damit ist allen bestens gedient: den Geldanlegern, den Investoren, der wirtschaftlichen Entwicklung, nicht zuletzt den Finanzinstituten selbst. Ohne die Intermediationsfunktion von Kapitalsammelstellen kämen Ersparnis und rentable Investition nur zufällig zusammen. Zudem wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von drei Preisen beherrscht: Lohnsatz, Wechselkurs und Zinssatz. Diese drei Größen bestimmen Konjunktur und Wirtschaftswachstum, die preisliche internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und somit den Leistungsbilanzsaldo, Richtung und Ausmaß des internationalen Kapitalverkehrs, die Binnenkaufkraft des Geldes und die Einkommensverteilung. Von diesen drei zentralen Preisen werden zwei an Finanzmärkten gebildet, nämlich der Außenwert der Währung und das Zinsniveau. Deshalb kann die Bedeutung funktionsfähiger und effizienter Finanzmärkte für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eines Landes kaum überschätzt werden. Voraussetzung dafür, dass Finanzmärkte und Finanzintermediäre die ihnen zugedachte Aufgabe übernehmen können, einen positiven Beitrag für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu leisten, ist es aber, dass Finanzinstitute wie Finanzmärkte effizient funktionieren. Finanzintermediäre erfüllen ihre Aufgaben effizient, wenn sie Transformationsfunktionen übernehmen und zu einer Verminderung von Risiken aus Finanzkontrakten beitragen, die sich bei einer direkten externen Finanzierung ohne Einschaltung von Finanzinstituten ergäben. Finanzmärkte erzeugen effiziente Lösungen, wenn in Preisen, Kursen und Renditen jederzeit alle für Finanzierungsvorgänge und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung relevanten Informationen bestens ausgedrückt werden (vgl ). Schlüsselwörter Finanzintermediäre 28

29 Transformationsfunktionen 29

30 2.2.3 Finanzumsätze und ihre Determinanten Man stelle sich eine Robinson-Crusoe-Ökonomie vor. Bevor sich Freitag zu Robinson gesellte, bestand diese Ökonomie aus einer einzigen Person, die konsumiert und investiert. Diese Person braucht kein Geld, keinen Finanzsektor. Dennoch kann sie Sachvermögen bilden. Das ist der Fall, wenn gefangene Fische nicht am selben Tag konsumiert, sondern sorgfältig aufbewahrt werden. Das ist Investition. Sie wird in diesem Fall aus einbehaltenen Gewinnen finanziert, weshalb keine Vorgänge im Finanzsektor ausgelöst werden. Wird diese Ökonomie um eine Person, nämlich Freitag, erweitert, in der nur eine Person auf Konsum verzichtet und deshalb spart, während die andere Person ihr Einkommen voll konsumiert und darüber hinaus noch investiert, so beschafft sich der Investor die Mittel zur Investition durch Ausgabe von Anteilen (Aktien oder Kreditaufnahme) beim Sparer. Dann steigt die Geldvermögensbildung (Sparer) im Maße der Sachvermögensbildung (Investor). Geldvermögen und Sachvermögen wachsen parallel. Vorstellbar ist auch, dass in dieser aus zwei Personen bestehenden Ökonomie die Ersparnisse des einen allein für Konsumausgaben des anderen verwendet werden. In diesem Fall wächst das Geldvermögen des Gläubigers, ohne dass dem eine entsprechende Zunahme des Sachvermögens des Schuldners gegenübersteht. Schließlich können Finanztransaktionen ohne ursächliche realwirtschaftliche Transaktionen geschehen. Das sind sämtliche Vorgänge, bei denen Finanzaktiva oder Verbindlichkeiten umgeschichtet werden, motiviert von Erwartungen über künftige Veränderungen der Ertragsrelationen verschiedener Aktiva oder von Zinskonditionen. Zusammengenommen zeigt sich, dass Umsätze an Finanzmärkten keineswegs ausschließlich auf Vorgänge im güterwirtschaftlichen Bereich zurückzuführen sind. Je stärker sich aber Finanzierungsvorgänge von Entwicklungen im güterwirtschaftlichen Bereich lösen, desto mehr werden Finanzmärkte von der Realwirtschaft abgekoppelt. Vor allem in den letzten beiden Dekaden sind Umsätze an Finanzmärkten weitaus stärker gestiegen als an Gütermärkten. Damit wächst die Gefahr, dass von realwirtschaftlichen Vorgängen losgelöste Finanztransaktionen, mithin spekulative Umsätze an Finanzmärkten, zu einer Gefährdung für den güterwirtschaftlichen Bereich, also für Produktion, Einkommen und Beschäftigung 30

31 werden, wenn sie nicht an güterwirtschaftlichen Größen orientiert sind. Die Abbildung zeigt diese Zusammenhänge. Je größer die reinen Finanztransaktionen ohne Beziehung zum güterwirtschaftlichen Bereich sind, also Umschichtungen zwischen Finanzaktiva stattfinden, je größer also der weiße Fleck ist, desto mehr sind Vorgänge an Finanzmärkten und dort vollzogene Transaktionen losgelöst von güterwirtschaftlichen Vorgängen. Dann kann die Realwirtschaft, damit Produktion, Einkommen und Beschäftigung von Vorgängen im finanziellen Sektor dominiert werden, z.b. allein orientiert an Spekulationsgewinnen, nicht daran, der Realwirtschaft Dienste zu leisten. Güterwirtschaftliche Transaktionen Finanzumsätze Schlüsselwörter Abkoppelung der Finanzmärkte spekulative Umsätze weißer Fleck 31

32 2.2.4 Der finanzielle Sektor in der Bundesrepublik Deutschland Der institutionelle Aufbau des Finanzsektors in Deutschland weist einige Besonderheiten auf. Hier gibt es bereits seit gut 50 Jahren ein Universalbankensystem, welches nicht die im angelsächsischen Raum übliche strenge Trennung zwischen Investmentbanken (Wertpapiergeschäft) und anderen Bankgeschäften vornimmt (Trennbankensystem). Das deutsche Bankensystem hat eine zweistufige Struktur mit Zentralbanksystem und Geschäftsbankensystem. Zum Zentralbanksystem gehören die für alle Länder der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) zuständige Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Deutsche Bundesbank. Innerhalb des Geschäftsbankensystems wird eine Unterscheidung in Universalbanken und Spezialbanken vorgenommen. Zu den Universalbanken zählen die privaten sowie die öffentlich-rechtlichen Geschäftsbanken. Bei den privaten Geschäftsbanken sind die vier Großbanken von besonderer Bedeutung. Es handelt sich dabei um Kreditinstitute mit über 5 Mrd. Geschäftsvolumen, die in ganz Deutschland Niederlassungen unterhalten. Dies sind die Deutsche Bank AG, die Dresdner Bank AG, die Commerzbank AG sowie die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG. Daneben zählen die Regionalbanken, Privatbanken, Filialen ausländischer Banken in Deutschland sowie die Postbank zum Sektor der privaten Geschäftsbanken. Die öffentlich-rechtlichen Geschäftsbanken umfassen alle Institute des Sparkassen- und Genossenschaftsbereichs. Dies sind Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie die Girozentralen und genossenschaftlichen Zentralbanken als regionale Spitzeninstitute dieser beiden Bereiche. Davon sind die Spezialbanken zu unterscheiden, die besondere Aufgaben erfüllen und sich Teilaspekte des Universalbankgeschäfts beschränken. Hierbei handelt es sich vor allem um Realkreditinstitute (Hypothekenbanken und Pfandbriefanstalten), die Bausparkassen und auch private wie staatliche Kreditinstitute mit Sonderaufgaben, z.b. die IKB Deutsche Industriebank AG (zur Versorgung des Mittelstands mit Krediten) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kreditvergabe an Entwicklungsländer, Übernahme von Bürgschaften). Neben dem finanziellen Sektor im engeren Sinne (Zentralbank und Geschäftsbanken) sind noch weitere Finanzintermediäre, Aufsichtsorgane, Verbandsysteme und organisierte Finanzmärkte von Bedeutung. Zusammen mit den zuvor genannten Instituten bilden sie das 32

33 gesamte deutsche Finanzsystem. Nichtbank-Finanzintermediäre unterscheiden sich dadurch von den Geschäftsbanken, dass sie kein Geschäftsbankengeld bereitstellen können. Hierzu zählen Versicherungen, Pensionsfonds und Kapitalsammelstellen (alle Arten von Investmentfonds), Leasinggesellschaften und Finanzmakler. Organisierte Finanzmärkte finden sich in Deutschland an der Frankfurter Wertpapierbörse (Betreiber: Deutsche Börse AG), den sieben Regionalbörsen sowie der Deutschen Terminbörse, die einen reinen Computerhandel betreibt. Zum Verbandsystem zählen der Bundesverband Deutscher Banken, der Deutsche Sparkassenund Giroverband, der Verband öffentlicher Banken sowie weitere Interessenvertretungen der zuvor aufgezählten Bankengruppen. Zum Jahresende 2000 gab es in Deutschland Kreditinstitute mit Zweigstellen. Hinzu kommt die Deutsche Postbank AG mit ihren Schaltern. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 256 Institute bzw Zweigstellen. Die größte Gruppe stellen die Volks- und Raiffeisenbanken mit Instituten dar, gefolgt von den 562 Sparkassen. Zudem sind 223 Regionalbanken, (einschließlich der Privatbankiers) und 87 Zweigstellen ausländischer Banken zu nennen. Neben 31 Realkreditinstituten gab es 15 Banken mit Sonderaufgaben, 31 Bausparkassen, 13 Landesbanken und 3 genossenschaftliche Zentralbanken. Unter den Großinstituten (über 5 Mrd. Geschäftsvolumen) befinden sich die 4 Großbanken, 26 Regionalbanken, 6 Zweigstellen ausländischer Banken, 34 Sparkassen und 5 Kreditgenossenschaften sowie die Zentralinstitute des öffentlich-rechtlichen Sektors und einige Spezialinstitute. Das gesamte Geschäftsvolumen aller Geschäftsbanken in Deutschland betrug Ende Dezember 2000 insgesamt rund Mrd.. Das entspricht annähernd dem Dreifachen des Bruttosozialprodukts (2.018 Mrd. ). Das Eigenkapital des Bankensektors belief sich auf 222 Mrd., mithin 3,6 % des Geschäftsvolumens. Allein die vier Großbanken vereinigten auf sich ein Geschäftsvolumen von 970 Mrd., das sind über 15 % des Gesamtvolumens aller Kreditinstitute. Zum Vergleich: Das Geschäftsvolumen der 562 Sparkassen betrug 954 Mrd. und jenes der Volks- und Raiffeisenbanken 534 Mrd. (jeweils ohne Zentralinstitute). 33

34 Schlüsselwörter Nichtbank-Finanzintermediäre Trennbankensystem Universalbankensystem 34

35 2.2.5 Der finanzielle Sektor in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion Die EZB ermittelt für die EWWU regelmäßig den Kreis berichtspflichtiger Monetärer Finanzinstitute (MFIs). Der MFIs-Sektor umfasst Institute, die den Geldschöpfungssektor des Euro-Währungsgebiets bilden. Dazu zählen in Deutschland alle Institute des Universalbankensystems, die Spezialbanken sowie die Bundesbank mit ihren 9 Landeszentralbanken. Im Gegensatz zur deutschen Bankenstatistik zählen in der EWWU auch Geldmarktfonds zum Kreis der MFIs, weil sie ihre Mittel in enge Geldsubstitute (Wertpapiere mit kurzen Restlaufzeiten) anlegen. Ende Oktober 2001 gab es in der Eurozone (12 Teilnehmerländer der EWWU) insgesamt Monetäre Finanzinstitute. Darunter waren Kreditinstitute, Geldmarktfonds und 13 Zentralbanken. Werden alle 15 Länder der Europäischen Union (EU-15, inklusive der Nicht-Euro-Länder Großbritannien, Schweden und Dänemark) betrachtet, erhöht sich die Zahl der MFIs auf 9.798, davon Kreditinstitute und Geldmarktfonds. Die meisten MFIs haben ihren Sitz in den großen EWWU-Ländern Deutschland (2.584), Frankreich (1.718) und Italien (879), zusammen 58 % aller Institute in der Eurozone. Bei den Geldmarktfonds liegt Luxemburg (444) hinter Frankreich (657) auf dem zweiten Platz. In Deutschland gibt es lediglich 49 dieser Fonds, was mit der traditionell starken Rolle der Sparkassen und Kreditgenossenschaften im Privatkundengeschäft zusammenhängt. Die aggregierte Bilanz der MFIs im Euro-Währungsgebiet (ohne das Zentralbanksystem) wies per Ende Dezember 2000 ein Geschäftsvolumen von Mrd. aus. Das Eigenkapital aller MFIs betrug zusammen 940 Mrd.. Die deutschen Kreditinstitute hatten somit einen Anteil von 37 % am gesamten Geschäftsvolumen, aber nur knapp 24 % am Eigenkapital aller Institute im Euroraum. In Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt der EWWU 2000 (6.424 Mrd. ) belief sich das Geschäftsvolumen der MFIs auf das 2,6-fache. Rund 50 % der Aktiva des MFIs-Sektors sind Kredite an den Privatsektor. Jeweils knapp 20 % sind Kredite an öffentliche Haushalte sowie an Ansässige außerhalb des Euro- Währungsgebiets. Auf der Passivseite (Mittelherkunft) besteht der größte Posten von ca. 40 % aus der Geldmenge M3, also vor allem Sicht-, Termin- und Spareinlagen von Nichtbanken der zwölf EWWU-Teilnehmerländer. Rund 30 % sind längerfristige finanzielle 35

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