Den demografischen Wandel gestalten im Land, in der Kommune und in den Betrieben
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- Linus Scholz
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1 Den demografischen Wandel gestalten im Land, in der Kommune und in den Betrieben Barbara Reuhl Arbeitnehmerkammer Bremen
2 Bevölkerung des Landes Bremen nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit Quelle: Statist. Landesamt Bremen 2006
3 Berücksichtigung der verschiedenen Lebensphasen Bevölkerung des Landes Bremen nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit Quelle: Statist. Landesamt Bremen 2006
4 Veränderungen in der Altersstruktur im Land Bremen: Sich wandelnde Zusammensetzung nach Altersgruppen weniger Geburten (2003: 5577) als Sterbefälle (2003: 7658) weniger Kinder und Jugendliche Abnahme der Zahl der unter 20Jährigen in den nächsten zwanzig Jahren erreicht mehr als ein Viertel der Bevölkerung das Rentenalter mehr Ältere: mehr als jede/r Vierte ist gegenwärtig älter als 60 steigende Lebenserwartung: Mehr Hochbetagte Zuzug Älterer aus dem Umland
5 Bürgerschaft Große Anfrage vom September 2005: Handlungsbedarf aufgrund des demografischen Wandels : Für die Stadt Bremen wird im Zeitraum von 2003 bis 2020 (...) ein leichter Bevölkerungsanstieg erwartet, allerdings wird aufgrund der Alterung der Bevölkerung die Zahl der Erwerbsfähigen im gleichen Zeitraum um 3,5% abnehmen. In Bremerhaven ist im selben Zeitraum ein Bevölkerungsrückgang von mehr als 10% (...) wahrscheinlich, wobei sich die Zahl der Erwerbsfähigen noch stärker verringern würde, sofern diese Entwicklung nicht verändert werden kann.
6 Entwicklung der Altersgruppen im Land Bremen (Koordinierte Vorausberechnung bis 2050) Quelle:K. Barbara Schlichting, Reuhl Juli Statistische 2007 Monatsberichte Bremen1 /
7 Wo findet der Wandel statt? Gestaltungsfelder in allen öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Bereichen, z.b. Stadtteile Wohnen Miteinander leben der Generationen Ehrenamt, politische Aktivitäten Verkehr Sicherheit Gesundheit Wirtschaft Arbeit Bildung Kultur Sport
8 Überraschungen? Altern ist ganz unterschiedlich zum Beispiel für... Frauen und für Männer allein stehende oder in Familien lebende Menschen Menschen im Wohlstand oder in prekären Lebensbedingungen behinderte Menschen psychisch kranke Menschen Migrantinnen und Migranten Personengruppen, an die bisher noch fast niemand denkt: Pflegeheim im Knast (FR vom )
9 Faktoren z.b. Frauen Männer in Familie allein wohlhabend arm gesund krank behindert Migrantin/ Migrant Felder z.b. Stadtteile Wohnen Verkehr Sicherheit Dienstleistungen Wirtschaftsstruktur Bildung Kultur Jüngere Ältere alle Merkmale auf die verschiedenen Lebensphasen bezogen welche Betätigungsfelder der jeweiligen Organisation sind betroffen? Sport
10 Zum Beispiel: Wie wollen die Älteren und die Alten leben? Beispielsweise sich ehrenamtlich betätigen? Familienarbeit leisten? Im Altenheim wohnen? Gibt es unterschiedliche Vorstellungen bei Männern und bei Frauen? Wer fragt die Älteren und die Alten?
11 Veränderung menschlicher Leistungsvoraussetzungen im Altersverlauf zunehmend gleich bleibend abnehmend Erfahrung, Expertenwissen Leistungs- und Zielorientierung Körperliche Leistungsfähigkeit Urteilsfähigkeit Systemdenken Geistige Beweglichkeit Qualitätsbewusstsein Kommunikationsfähigkeit Risikobereitschaft Konfliktfähigkeit Konzentrationsfähigkeit Lern- und Weiterbildungsbereitschaft Pflichtbewusstsein Psychisches Durchhaltevermögen Aufstiegsorientierung Ausgeglichenheit Entscheidungsfähigkeit Geschwindigkeit der Informationsaufnahme nach Bruggmann, 2000
12 Alternsgerechte Arbeitsgestaltung Analyse der Altersstrukturen im Betrieb Betriebliche Gestaltungsfelder Beispiele guter Praxis
13 Wann ist man eigentlich alt? Bezogen auf Erwerbstätige sind laut der OECD-Definition alle Personen "alt", die in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens stehen, aber das Pensionsalter noch nicht erreicht haben. Das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (...) sieht eine fließende Grenze von 45 bis 55 Jahren. Es gibt also keine allgemein anerkannte Altersgrenze. Dieser Umstand korreliert auch mit den Ergebnissen der modernen Gerontologie (...): Krankheit, Gesundheit, günstige oder ungünstige Lebensumstände beeinflussen den Altersprozess, so dass aus dem kalendarischen Alter eines Menschen allein keine Schlüsse auf seine Leistungsfähigkeit zu ziehen sind. Umgekehrt gilt (...), dass eine betriebliche Beeinflussung individueller Aging-Faktoren durchaus möglich ist. (Quelle:
14 Betriebliche Altersstruktur: Gegenwart Mittelalterzentrierter Industriebetrieb im Jahr 2000 Quelle: Projekt Zukunft, Hg. Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbh, Volkholz und Partner (GfAH), Dortmund, 2002
15 Betriebliche Altersstruktur: Zukunft Mittelalterzentrierter Industriebetrieb in 2010 Fortschreibung über Beibehaltung der Personalstrategie von 2000 Quelle: Projekt Zukunft, Hg. Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbh, Volkholz und Partner (GfAH), Dortmund, 2002
16 Vorzeitige Verrentung junge Belegschaften? legitimer Personalabbau durch Frühverrentung Vorzeitiger Übergang in den Ruhestand als Modell der Lebensplanung Faktische Absenkung der Altersgrenze als gesellschaftliche Norm Infolge Einstellungsstopp wenig Neueinstellungen von Jüngeren Belegschaften konzentrieren sich auf die mittlere Altersgruppe Diese Kerngruppe bildet die älteren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von morgen
17 Mögliche Folgerungen aus der Analyse: Betriebliche Gestaltungsziele Altersteilzeit u.a. Modelle verjüngen die Belegschaft nicht Einstellungen dürfen sich nicht nur auf junge Mitarbeiter/innen beschränken Altersmix muss das Ziel sein Maßnahmen in verschiedenen Gestaltungsfeldern ergreifen Kleine und mittlere Unternehmen sind in einer besonderen Situation
18 Mögliche Folgerungen aus der Analyse: Betriebliche Gestaltungsfelder Personalpolitik Führungskompetenz Personalentwicklung, Qualifizierung Wissensmanagement Gesundheitsförderung Eingliederungsmanagement Menschengerechte Arbeitsgestaltung Beruf und Familie Arbeitszeitgestaltung Orientierung an den Bedürfnissen in verschiedenen Lebensphasen
19 Elemente alternsgerechter Arbeitsbedingungen Alternsgerechte und altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung Arbeitszeitgestaltung z. B. Lebensarbeitszeitmodelle, ggf. gleitender Ausstieg Arbeitsplätze für leistungsgewandelte Beschäftigte Lernförderlichkeit Wertschätzung Entwickeln von individuellen Karrierewegen Berücksichtigung der Belange Jüngerer und Älterer
20 Praxisbeispiele Den demografischen Wandel gestalten Interviews mit Personalleitungen und Interessenvertretungen Auswahl von acht Beispielen, Ausrichtung, Schwerpunkte und Intensität der Gestaltungsaktivitäten unterschiedlich Alle Beispielsbetriebe haben eine Interessenvertretung Präsentation in einer öffentlichen Veranstaltung mit Vertreter/innen der beteiligten Unternehmen Betriebe im demografischen Wandel Beispiele guter Praxis im Land Bremen Download: Fortsetzung folgt!
21 Praxisbeispiel Lebenshilfe Bremen e.v. Beschäftigte: gesamt 450 bis 30 Jahre: J.: 260 über 60 J.: 60 Altersdurchschnitt steigend Projekt Gemeinsam lernen von älteren und jüngeren Mitarbeiter/innen Laufzeit 22 Monate Extern begleitet und gefördert Kooperation von Betriebsrat und Geschäftsführung Projektgruppen alt und jung Kreativcenter Strukturierte Patenschaften/ Mentoring Interne kollegiale Weiterbildung Kompetenzsicherung durch Wissenstransfer Forscherteams
22 Praxisbeispiel Bremer Heimstiftung 1550 Beschäftigte, davon ca in der Pflege 90% Frauen, 10% Männer Altersstruktur: < 30 2,9% ,6% ,7% ,4% ,7% ,6% ,8% > 60 7,3% - lange Betriebszugehörigkeit - gering Personalfluktuation - hohes Durchschnittsalter bei Einsteiger/innen Aktivitäten zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit: Gesundheitsförderung Vitaltreffs Gesundheit als Thema in den Jahresgesprächen Sensibilisierung von Führungskräften Pilot-Gesundheitszirkel
23 Spiegelbild Nimm deinen Körper zur Kenntnis Du blickst dich an und fragst wer bin ich Du bist nicht du wirst älter alt Rose Ausländer
24 Kontakt: Arbeitnehmerkammer Bremen Barbara Reuhl Arbeitsschutz- und Gesundheitspolitik Am Wall 195/196 Postadresse: Bürgerstr Bremen reuhl@arbeitnehmerkammer.de
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