Deutsche Großstadtregionen (nach BBSR)
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- Sophie Roth
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2 Deutsche Großstadtregionen (nach BBSR) Kriterium: Pendlerbewegungen der sozialversicherungspflichtig versicherten Beschäftigten Zentrum: (Tag-)Bevölkerung > Einwohner, Ergänzungsgebiet: Tagesbevölkerungsdichte > 500, Einpendlerüberschuss und/ oder 50% der Auspendler pendeln in Kernstadt Engerer Pendlerverflechtungsraum: mind. 50% der Auspendler pendeln in Zentrum/Ergänzungsgebiet Weiterer Pendlerverflechtungsraum:25% bis 50% der Auspendler pendeln in Zentrum/Ergänzungsgebiet Quelle:
3 Abgrenzung Stadt-Umland-Räume in Mecklenburg-Vorpommern im LEP 2005 Folgende Gemeinden werden den Stadt-Umland-Räumen zugeordnet: 1. Die Städte Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Stralsund, Greifswald, Wismar und 2. direkte Nachbargemeinden, die eine gemeinsame Gemeindegrenze mit einer der o. g. Städte haben und 3. sonstige benachbarte Gemeinden, die a. vom bis ein Bevölkerungswachstumvon mehr als 30 % hatten und b. am einen Anteil an Auspendlern von mehr als 40 % in die jeweilige Kernstadt aufweisen, c. auf Grund gewichtiger planerischer Gesichtspunkte einbezogen werden, d. ggf. keines der unter a bis c genannten Kriterien erfüllen, aber zur Arrondierung einbezogen werden müssen
4 Beispiel: Stadt-Umland-Räume Mecklenburg- Vorpommern Quelle:
5 Stadtregionen in Österreich Stadtregion ist unterteilt in Agglomerationsraum (Kernsiedlungsgebiet und Ergänzungsgebiet) Außenzone Quelle: ÖROK: Räumliche Entwicklungen in österr. Stadtregionen: Handlungsbedarf und Steuerungsmöglichkeiten (2009),
6 Pendlerbewegungen in einer polyzentrischen Region (Rhein-Main) nach Kreisen Quelle: Regionalatlas Rhein-Main, Frankfurt am Main 2000 (Redaktion: Franz Schymik), Stand: 1998
7 Engerer Verflechtungsraum (Dimension 1) Raumstruktureller Befund: Fließender baulicher Übergang Kernstadt Nachbarkommunen, Stadtrandkerne (Subzentren) Enge funktionale Abhängigkeiten (insb. Pendlerverflechtungen) Technische und raumplanerische Abstimmungserfordernisse Infrastruktur (Straßen, soziale und technische Infrastruktur) Siedlungsplanung, Freiraum/Erholungsflächen (evtl. gemeinsamer Flächennutzungsplan) Charakteristika der Kooperation Überwiegend öffentliche Akteurskonstellationen Technische Abstimmung, aber auch hohe Bedeutung personeller Konstellationen Überwiegend verbindliche Absprachen erforderlich, aber Einstieg über niedrigschwellige informelle Strukturen
8 Kleinere Stadt-Umland-Räume (Beispiel Schleswig-Holstein) Quelle: Stadt-Umland-Konzepte in Schleswig-Holstein - Empfehlungen für die kommunale Praxis Hrsg.: Innenministerium des Landes Schleswig- Holstein, Abteilung Landesplanung
9 Zweckverband Raum Kassel Zweckverband für Kassel und 9 Nachbargemeinden Nach additiver Planung jetzt gemeinsamer Flächennutzungsplan Gemeinsames Projekt: GVZ Finanzierung: verschiedene Formen der Umlage
10 Berlin: Kommunale Nachbarschaftsforen große Kernstadt, kleine Nachbargemeinden, keine gemeinsame Regionalplanung Informelle, überwiegend projektbezogene Kooperation in 4 Teilräumen des engeren Verflechtungsraums
11 Die funktionale Stadtregion (Dimension 2) Raumstruktureller Befund Intensive funktionale Verflechtungen (Schwerpunkt der Pendlerströme) Differenzierte Siedlungsstruktur (Siedlungstypen und Teilräume) Aktions- und Kooperationsfelder (nicht abschließend) Regionalplanung Öffentlicher Personennahverkehr Wirtschaftsförderung und Standortmarketing Hochklassige regionale Infrastruktur (z.b. Messe, Technologiezentren) Berufsschulen, Krankenhäuser, Abfallwirtschaft Charakteristika der Kooperation Überwiegend öffentliche Akteurskonstellationen Überwiegend verbindliche Absprachen erforderlich, teilweise Überlagerung mit informellen Strukturen (Regionaldiplomatie)
12 Verband Region Stuttgart Regionaler Verband mit mehreren Kernaufgaben (seit 1994) Kernstadt und 5 benachbarte Landkreise Finanzierung: verschiedene Umlagen, Zuweisungen (insb. ÖPNV) Aufgaben: Regionalplanung Landschaftsplanung, Regionalpark Wirtschaftsförderung S-Bahn und Nachtbusse Messe
13 Region Hannover: regionale Verantwortung und Legitimation Vorläufer: seit 1963 regionaler Verband Seit 2001: Auflösung Verband und Landkreis, neue Gebietskörperschaft mit 21 Mitgliedskommunen (1,1 Mio. Einw.) direkt gewählte Regionsversammlung, Wahlkreise stellen Repräsentation aller Teilräume der Region sicher Vorteils- und Lastenausgleich möglich Finanzierung: ca. 60% Zuweisungen, ca. 40% Umlage 13
14 Verwaltungsstruktur vor und nach der Regionalreform (2001) Aufgaben (in Auswahl): Träger der Sozialhilfe Krankenhausträger Abfallwirtschaft Berufsschulen Umweltbehörde Aufgabenträger ÖPNV Regionalplanung Reg. Wirtschaftsförderung Reg. Naherholung (incl. Zoo)
15 Metropolregionen nach MKRO 2005: Strategische Regionsbildung (Dimension 3) Raumstruktureller Befund Verflechtungsbereich einer oder mehrerer Großstädte, hoher Anteil ländlicher Gebiete Verkehr deutlich über ÖPNV hinausgehend (ICE) Arbeitsgebiete Strategische Ausrichtung: Potenziale bündeln, Wachstum fördern, Regionalmarketing Hochrangige Funktionen : Universitäten, Kultur Großräumige Verantwortungsgemeinschaften? Charakteristika der Kooperation Governance-Strukturen (öffentl. und priv. Akteure) Räumliche Abgrenzung z. T. flexibel und offen
16 Metropolregion Rhein-Neckar
17 Ausfransende Metropolregionen : Nürnberg und Stuttgart
18 Stadtregionale Verflechtungen im Raum Hannover Region Hannover und 2. Ring (7 Landkreise) Metropolregion Hannover-Braunschweig- Göttingen-Wolfsburg
19 Kernthesen Für die Abgrenzung von Stadt-Umland-Räumen sind die Pendlerverflechtungenvon besonderer Bedeutung, doch spielen andere funktionale und planerische Kriterien ebenfalls eine wichtige Rolle Es gibt mindestens zwei sinnvolle Ebenen der Stadt-Umland-Abgrenzung Stadtregionen werden zunehmend polyzentrischer, doch behalten die Kernstädte ihre herausragende Bedeutung Lasten und Vorteile der Kommunen einer Stadtregion sind sehr unterschiedlich, aber auch sehr komplex Für gerechte Finanzausstattung der Kommunen hat der kommunale Finanzausgleich auf Landesebene zentrale Bedeutung Intraregionale Finanzierung durch Umlagen nach Steuerkraft, aber auch nach Nutzen möglich, auch gemeinsame Projektfinanzeirung Verschiedenste Formen der Kooperation und der stadtregionalen Organisation möglich (Aufgaben, Legitimation, Verbindlichkeit)
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr. Axel Priebs
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