Das ABC des Deutschlandstipendiums an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Mit Durchblick zur Förderung

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1 Das ABC des Deutschlandstipendiums an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Mit Durchblick zur Förderung A wie Auslandssemester Das Deutschlandstipendium wird auch während eines Auslandssemesters im Rahmen der Regelstudienzeit eines Studiengangs weitergezahlt. Also lohnt sich auch bei einem geplanten Auslandsaufenthalt die Bewerbung für ein Deutschlandstipendium. Verlängert sich die Dauer des Studiums durch einen Auslandsaufenthalt, so kann bei der Hochschule eine Verlängerung der Dauer der Studienförderung um bis zu zwei Semester über die Regelstudienzeit hinaus beantragt werden. B wie Bewerbungsfrist Die Bewerbungsfrist für das neue Stipendienjahr an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beginnt jedes Jahr Anfang Mai. Also bitte beachten, wenn die Maibäume am Straßenrand zu sehen sind, dann startet auch der Workflow zum Deutschlandstipendium. D wie Deutschlandstipendium BMBF

2 Im Sommersemester 2011 gestartet fördert das Stipendium mit 300 Euro monatlich Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Die Hälfte des Stipendiums kommt vom Bund, die andere Hälfte wird von privaten Stiftern übernommen, die die jeweilige Hochschule einwirbt. Der Leistungsbegriff, der dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten das einkommensunabhängige Fördergeld für mindestens zwei Semester und höchstens bis zum Ende der Regelstudienzeit, damit sie sich erfolgreich auf ihre Hochschulausbildung konzentrieren können. Alle Informationen zum Deutschlandstipendium finden sich auf der folgenden Webseite: E wie Evaluation des Deutschlandstipendiums Laut Stipendiengesetz war die Bundesregierung verpflichtet nach der Einführung des Deutschlandstipendiums 2011 die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit des Programms zu überprüfen. Die Ergebnisse der Evaluation belegen nun, dass an allen Standorten in der deutschen Hochschullandschaft Bedingungen herrschen, die den Hochschulen eine ausreichende Mittelakquise erlauben. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Das Deutschlandstipendium wird sozial ausgewogen vergeben. Auch in Bezug auf die Bildungsherkunft gibt es eine ähnliche Verteilung wie in der gesamten Studierendenschaft. Demnach beläuft sich der Anteil der Nicht- Akademikerkinder unter den Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten genau wie bei allen Studierenden auf 50 Prozent. Gleich ist auch die Verteilung der Geschlechter mit 52 Prozent männlichen und 48 Prozent weiblichen Stipendiaten. Das Fazit der Bundesministerin zur Evaluation: "Das 2011 eingeführte Stipendienprogramm ist aus der deutschen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken." Presseerklärung zur Evaluation des Deutschlandstipendiums vom 9. März

3 BMBF 2015 F wie Förderer Ohne eingeworbene Förderer keine Deutschlandstipendien: Im Jahr 2015/2016 konnten wir 29 Förderer für das Deutschlandstipendienprogramm gewinnen, davon 23 Unternehmen und sechs Stiftungen, Fördervereine oder private Stifter. Darunter waren vier Neuförderer, die erstmalig Deutschlandstipendien an der Hochschule übernommen haben. G wie Gutachten Eine Chance auf eine Verbesserung der Durchschnittsnote, die alle Bewerberinnen und Bewerber nutzen sollten. Neben den Leistungsnachweisen kann sich ein Kurzgutachten positiv auf die Durchschnittsnote der Bewerbung für ein Deutschlandstipendium auswirken. Bei folgenden Kriterien kann die Gutachterin oder der Gutachter eine Verbesserung der Durchschnittsnote um bis zu 0,5 Notenpunkte vornehmen: 3

4 Besondere Erfolge, Auszeichnungen und Preise, eine besonders hervorzuhebende vorangegangene Berufstätigkeit (keine Berufsausbildung) und Praktika außerhalb der Hochschulzugangsberechtigung. Außerschulisches oder außerfachliches Engagement wie eine ehrenamtliche Tätigkeit, gesellschaftliches, soziales, hochschulpolitisches oder politisches Engagement oder die Mitwirkung in Religionsgemeinschaften, Verbänden oder Vereinen. Besondere persönliche oder familiäre Umstände wie Krankheiten und Behinderungen, Betreuung eigener Kinder, insbesondere als allein erziehendes Elternteil oder pflegebedürftiger naher Angehöriger, die Mitarbeit im familiären Betrieb, studienbegleitende Erwerbstätigkeiten, familiäre Herkunft oder ein Migrationshintergrund. H wie Höchstdauer der Förderung Die Förderung durch das Deutschlandstipendium endet automatisch zum Ende des jeweiligen Stipendienjahres oder mit der Beendigung des Studiums. Damit ein gerechtes Verfahren in Hinblick auf die Leistungsbeurteilung gesichert ist, wird ein Stipendium jeweils nur für zwei Semester vergeben. Bei dem Wunsch nach Weiterförderung muss sich die Stipendiatin oder der Stipendiat nach zwei Semestern Förderung wieder neu für ein Stipendium bewerben. Bei dem sehr überschaubaren Bewerbungsverfahren über das Studierendeninformationssystem ein zumutbarer Zeitaufwand. I wie Ideelles Begleitprogramm Seit 2014 gibt es begleitend zum Deutschlandstipendium ein Ideelles Begleitprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit in der Regel einem monatlichen Angebot. Das Begleitprogramm setzt sich aus internen Workshops sowie Weiterbildungsangeboten und Events der Förderer zusammen. Ziel ist es, den Austausch zwischen Stipendiaten und Förderern zu intensivieren, ein Stipendiennetzwerk zu schaffen und den Studierenden Einblicke in die Unternehmenspraxis zu ermöglichen. Ein Beispiel für ein bewährtes internes Format ist der Kommunikationsworkshop Business Etikette, der für die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Vorfeld der Stipendienfeier angeboten wird. Externe Förderangebote in diesem Stipendienjahr waren die Besichtigung des Logistikzentrums der Aldi GmbH in Sankt Augustin, eine Unternehmensführung bei der C. Gerhardt GmbH in Königswinter, einem Hersteller von hochspezialisierter Laborgeräte und die Teilnahme für Stipendiaten am DISC-Persönlichkeitstest der Deutschen Postbank. 4

5 J wie Stipendienjahr Das Stipendienjahr für das Deutschlandstipendium beginnt an der Hochschule Bonn- Rhein-Sieg im Oktober und geht bis zum September des Folgejahres. K wie Kommission zur Stipendienvergabe Die Kommission zur Auswahl der Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg besteht aus der Vertrauensdozentin bzw. dem Vertrauensdozenten des jeweiligen Fachbereiches der Hochschule. Die Mitglieder der Auswahlkommission werden durch das Präsidium bestellt. L wie Leistungskataloge Sie werden von den Vertrauensdozenten/ -dozentinnen und Stipendienbeauftragten in den Fachbereichen erstellt und legen genau fest, welche Leistungsnachweise von den Bewerberinnen und Bewerbern in welchem Fachsemester erbracht werden müssen. Die Ergebnisse dieser Leistungsnachweise werden über eine Schnittstelle zum Prüfungsservice automatisch abgefragt und ergeben die Durchschnittsnote in der ersten Bewerbungsphase. M wie Manual für Studierende Das Manual erklärt mit allen wichtigen Daten und Ansprechpartnern anschaulich und kompakt, wie der Bewerbungsprozess abläuft und wann welche Angaben und Unterlagen im Workflow benötigt werden. Zu finden ist er auf der folgenden Webseite: M wie Matching Eine wichtige Voraussetzung für das Deutschlandstipendium an der H-BRS: Jedem Stipendiaten/jeder Stipendiatin wird durch den Vergabeprozess im 1:1 Matching ein Förderer zugeordnet. Eine Einflussmöglichkeit beim Matching haben unsere Förderer nicht. Sie können zwar ab dem zweiten Stipendium die gewünschte Fachrichtung der Stipendiatin/des Stipendiaten festlegen, doch haben sie zu keinem Zeitpunkt Einblick in die Bewerbungsunterlagen der Stipendiaten im System und können damit auch keinen direkten Einfluss auf die Zuordnung zwischen Förderer und Stipendiat nehmen. In den 5

6 Gesprächen mit den Förderern im Vorfeld wird jedoch der Spielraum beim späteren Matching ausgelotet, um eine passgenaue Zuordnung zu ermöglichen. N wie Nachrücker Für den Fall, dass der Förderanspruch eines Stipendiaten oder einer Stipendiatin während des laufenden Förderzeitraumes durch Exmatrikulation oder Inanspruchnahme eines anderen Stipendiums erlischt, werden die vom privaten Förderer sowie vom Bund bereits geleisteten Stipendienzahlungen bis zum Ende des Stipendienjahres an den nächstbesten Bewerber bzw. die nächstbeste Bewerberin des Studienganges oder Fachbereiches vergeben. Bereits geleistete Vorauszahlungen sind dann von den Stipendiaten zurückzuzahlen. P wie Premiumförderer sind die Förderer des Deutschlandstipendiums, die mehr als acht Stipendien übernehmen. Im Stipendienjahr 2015/2016 waren es vier Premiumförderer, die insgesamt 70 Stipendien übernommen haben. Unserer Premiumförderer im Einzelnen: SER Solutions mit 30 Stipendien, die Ließem-Stiftung mit 20 Stipendien, die Deutsche Postbank mit 12 Stipendien und die Lidl GmbH mit acht Stipendien. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die großzügige Unterstützung. Q wie Quote Bis 2017 sollen mit dem Deutschlandstipendium bis zu zwei Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen gefördert werden. Die Höchstförderquote pro Hochschule wird dabei Schritt für Schritt angehoben. Seit August 2013 können Hochschulen bis zu 1,5 Prozent ihrer Studierenden mit einem Deutschlandstipendium fördern. Darüber hinaus kann durch eine neue Regelung bis zu zwei Prozent der Studierenden einer Hochschule ein Stipendium erhalten, wenn im jeweiligen Bundesland andere Hochschulen ihr Kontingent nicht ausgeschöpft haben. R wie Richtlinien zur Stipendienvergabe Sie regeln verbindlich auf der Grundlage des Stipendienprogramm-Gesetzes nach welchen hochschuleigenen Richtlinien das Deutschlandstipendium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vergeben wird. Sie werden jedes Jahr überprüft und vom Präsidium neu 6

7 verabschiedet. Zu finden sind Sie auf der Hochschulwebseite zum Deutschlandstipendium: S wie Stipendiaten sind wichtige Botschafterinnen und Botschafter unserer Hochschule. Das Deutschlandstipendium fördert Studierende aller Nationalitäten, deren bisheriger Werdegang herausragende Studienleistungen erwarten lässt. Zu den Förderkriterien zählen neben besonderen Erfolgen an Schule und/oder Universität auch das gesellschaftliche Engagement, zum Beispiel in Vereinen oder in der Hochschulpolitik, in kirchlichen oder politischen Organisationen sowie der Einsatz im sozialen Umfeld, in der Familie oder in einer sozialen Einrichtung. Berücksichtigt wird auch die Überwindung besonderer biografischer Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben. T wie Tabellarischer Lebenslauf ist neben dem Hochschulzugangsberechtigungsnachweis und dem von den Studierenden verfassten Motivationsschreiben ein Teil der Bewerbungsunterlagen für ein Deutschlandstipendium und wird in der zweiten Bewerbungsphase des Workflows von den Bewerberinnen und Bewerbern hochgeladen. U wie Unternehmen sind mit 80 Prozent die wichtigste Gruppe unserer Förderer. In der Regel handelt es sich um Firmen aus der Region Bonn-Rhein-Sieg mit denen die Hochschule nun schon über fünf Jahre beste Beziehungen aufgebaut hat. Dazu gehören so renommierte Unternehmen wie Eaton Industries, die Bechtle GmbH oder die Siegwerk Druckfarben AG. V wie Vertrauensdozenten Die Vertrauensdozentinnen und -dozenten wählen als Mitglieder der Auswahlkommission die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus. Sie erstellen die Leistungskataloge für die erste Bewerbungsphase und sind bei allen fachlichen Fragen zum Bewerbungsprozess die Ansprechpartner für die Bewerberinnen und Bewerber. Die Stipendienbeauftragten unterstützen die Vertrauensdozentinnen und -dozenten bei der Erfüllung administrativer Aufgaben und organisieren Informationsveranstaltungen zum Stipendienprogramm für die Studierenden im jeweiligen Fachbereich. 7

8 W wie Workflow Der automatisierte Workflow wurde 2010 von einem interdisziplinär besetzten Stipendienteam aus Vertrauensdozenten und Stipendienbeauftragten aus allen Fachbereichen der Hochschule sowie Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Prüfungsamt, IT sowie Recht und Compliance entwickelt. Der Workflow besteht aus einem dreistufigen Bewerbungsverfahren und hält den Arbeitszeitwand für alle Beteiligten im kalkulierbaren Bereich. Für die Studierenden ist der Bewerbungsaufwand sehr überschaubar. Auswahlkriterien und Auswahl sind transparent und gut nachvollziehbar. Härtefälle können von den Vertrauensdozenten und -dozentinnen jederzeit mit entsprechender Begründung berücksichtigt werden. Z wie zweckgebundene und zweckungebundene Stipendien Das erste Stipendium eines Förderers wird immer zweckungebunden, ohne Festlegung des Fachbereichs vergeben. Der Grund hierfür: Nach Stipendiengesetz müssen ein Drittel aller Stipendien ohne Fachbindung vergeben werden, um allen Fachbereichen gleichermaßen Zugang zu den Deutschlandstipendien zu ermöglichen. Ab der Übernahme des zweiten Stipendiums haben unsere Förderer die Möglichkeit, die Fachrichtung des geförderten Stipendiums festzulegen. 8